Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter von Michan-chan (Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden) ================================================================================ Kapitel 19: Alte Erinnerung --------------------------- Alte Erinnerungen Naruto schulterte seinen Rucksack und drehte sich noch einmal zu dem kleinen Grüppchen um. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, wenn er sie betrachtete. Sie alle vier waren völlig unterschiedlich und sich aus den merkwürdigsten Gründen hatten sie sich hier zusammengefunden. Ob sie es wirklich schaffen würden, unauffällig bis nach Hause zu kommen, ohne das es jemanden auffiel? Ein paar Zweifel hatte Naruto schon daran, anderseits waren Mikoto und Kotaru die stärksten Nachwuchskämpfer, die es momentan gab. Außerdem war da noch Hinata, die stets besonnen reagierte und den Beiden im Thema Erfahrung schon weit voraus war. Vielleicht machte er sich einfach völlig umsonst Sorgen. Es würde schon alles gut gehen. Jedenfalls redete er sich das ein. „So ich mach mich dann mal auf den Weg. In spätestens einer Woche sehen wir uns im Dorf wieder. Kotaru sei fleißig, Hinata kümmere dich bitte um Sai und Mikoto bring Yuki inzwischen die Grundregeln bei.“ Sie nickten alle vier und die drei Jüngeren drehten sich um. Alle verließen sie den Platz, damit sich Hinata und Naruto allein und in Ruhe voneinander verabschieden konnten. Hinata trat näher zu Naruto und küsste ihn auf die Wange. „Pass auf dich auf. Sag auch Kushina sie soll auf sich aufpassen.“ Naruto grinste. „Ich bin doch kein kleines Kind mehr und Kushina auch nicht.“ „Dennoch lasst ihr euch gerne zu unüberlegten Sachen hinreisen.“ Verlegen kratzte sich Naruto am Hinterkopf. Leider hatte Hinata recht. Es war merkwürdig auf das Dorf zu blicken, welches so viele Jahre lang für einen das Zuhause gewesen und nun so unerreichbar war. Einzig und allein, der Beweis seiner Unschuld könnte etwas daran ändern, jedoch war dieser Beweis schwerer zu erbringen, als man glauben konnte. Außerdem hatte er sich an sein neues Leben gewöhnt und sich damit abgefunden, nie wieder in sein Heimatdorf zurückzukehren. Ein ernüchternder Gedanke, jedoch waren alle anderen Gedanken nicht realistisch. Wie wollte er seine Unschuld beweisen, wenn keine Beweise dafür da waren? Wenn er nicht einmal wusste, war den Verrat begangen hatte? Wer hatte in Wirklichkeit die Straße voller Menschen umgebracht? Naruto seufzte. Immer und immer wieder stellte er sich den Fragen, jedoch brachte sie nichts weiter, als noch mehr Grübeleien. Er sollte es doch endlich aufgeben, oder doch nicht? Würde sich endlich die Chance bieten, als zu verändern? Die Zukunft würde es zeigen. Naruto wandte sich ab und ging wieder tiefer in den Wald. Er musste sich gut überlegen, wie er am besten und unbemerkt ins Dorf gelangen konnte. Tsunade hatte die Wachen drastisch verschärft. Es würde nicht einfach werden. Nichts hatte sich an der kleinen Höhle inmitten des Waldes verändert. Noch immer war alles so, wie er und Hinata es bei ihrer überstürzten Flucht vor ein paar Jahren hinterlassen hatten. Scheinbar hatte die Anbu doch nicht alle Informationen bekommen. Hiashi war scheinbar doch nicht so gut informiert gewesen, wie Naruto, Hinata und Sai es angenommen hatten. Der bloße Gedanke an Hiashi ließ Naruto vor Wut zittern. Noch immer konnte er den alten Mann nicht verstehen. Wie konnte man nur seine eigne Tochter an die Anbu verraten? Klar es hatte Schwierigkeiten zwischen den Beiden gegeben, jedoch war dies noch lange kein Grund die eigne Tochter auszuliefern. Naruto ließ sich am Höhleneingang auf den Boden fallen und nahm ein paar von den Decken, die noch da lagen. Er kuschelte sich in sein ein, bevor er den Kopf gegen die Mauer lehnte und in Gedanken versank. --------Flashback--------- Keuchend hielt er sich die Brust und versuchte normal Luft zu holen, jedoch war ihm das unmöglich. Wie lange jagte man ihn jetzt schon. Es waren nur ein paar Stunden und dennoch war er vollkommen außer Atem. Was sollte er nur tun? Er konnte einfach nicht mehr, wenn er jedoch an dieser Stelle bleiben würde, dann wäre er den Anbu ausgeliefert. Er musste weiter, wenn er nicht wollte, dass sein Leben bereits in den nächsten Tagen ein Ende nehmen würde. Langsam setzte er einen Schritt vor den nächsten, doch verschwamm die Gegend um ihn herum immer und immer mehr. Die Konturen und Farben gingen ineinander über. Alles war nur noch eins und nach und nach wurde es immer dunkler um ihn herum. Ein Schmerz durchfuhr seine Knie und wenig später seine Brust und sein Körper. Er fühlte den nassen, schlammigen, kalten Untergrund unter sich. Er war gestürzt. Er war zu schwach um sich auf den Beinen zu halten. Was war nur los mit ihm? Sonst waren solche Strecken wie er sie gerade zurückgelegt hatte ein Kinderspiel für ihn. Warum ging es heute nicht? Warum war nur so schwach? Sein Körper brannte. Er brannte von innen heraus und die Tropfen, die vom Himmel fielen, fühlten sich an wie Eis, als sie seine Haut berührten. Selbst der Boden war wie Eiswasser. Er hatte das Gefühl zu erfrieren. Die Welt wurde immer dunkler und stiller um ihn herum. Dies war wohl das Ende. Wie aus weiter Ferne drang eine Stimme an sein Ohr. Sie rief immer und immer wieder etwas, doch verstand er nicht was sie sagte. Nun kam noch eine zweite Stimme dazu, die er auch nicht verstand. Das war jedoch egal. Er war gefunden wurden. Die Anbu würden kurzen Prozess machen. „Das ist wirklich das Ende.“, war Narutos letzter Gedanken, bevor die Welt in der vollkommenen Dunkelheit verschwand. Das Erste was er wahr nahm war Wärme, das Zweite ein Rascheln eines Feuers und schließlich der Geruch von verbranntem Holz. War wirklich tot? Wenn dem so war, dann war er sicherlich in der Hölle, denn noch nie hatte er etwas von einem Feuer im Himmel gehört. Langsam öffnete er die Augen einen Spalt und sah eine dunkle Decke über sich. Er hatte Recht. Er war in der Hölle. Langsam wollte er sich aufrichten, doch ließ er es bleiben, als ein stechender Schmerz durch seine linke Seit fuhr. Scharf zog er die Luft ein. Eigentlich hatte er gedacht, dass wenn man starb auch die Schmerzen ein Ende nehmen würden, doch scheinbar hatte er sich da gewaltig geirrt. Sie nahm kein Ende, stand dessen würde sie schlimmer. Vorsichtig und so schmerlindernd wie möglich drehte er sich herum, damit er sehen konnte, was es außer der dunkeln Decke noch so zu sehen gab. Doch konnte er nichts Genaues erkennen. Seine Sicht verschwamm wieder. Doch wollte er sich davon nicht unterkriegen lassen. Er wollte endlich wissen, wohin es ihn verschlagen hatte. Langsam versuchte er sich aufzurichten, obwohl sein gesamter Körper schmerzte. Er ignorierte den Schmerz. Er hatte bereits eine fast aufrechte Position eingenommen, als sein Körper unter den Schmerzen nachgab und wieder zu Boden fiel. Keuchend lag er da und schöpfte neue Kraft, bevor er es nochmal versuchte. Plötzlich legten sich warme Hände auf seine Schultern, die ihn sanft aber bestimmend zu Boden drückten. Erschrocken wehrte sich Naruto nicht gegen den Druck und lag wieder auf den Boden. Ein weiteres Paar Hände packte ihn an den Schultern und an der Hüfte, bevor sie ihn vorsichtig auf den Rücken drehten. Naruto kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, wer es war. Doch war seine Sicht wieder schlimmer geworden, sodass er kaum etwas erkannte. Zwei Gestalten beugten sich über ihn. Wer waren sie? „Seid ihr Gehilfen des Teufels?“ Seine Stimme war heiser, leise und brüchig. Noch nie hatte er seine eigne Stimme so erlebt. „Nein, Naruto. Du lebst. Du bist nicht tot.“ „Nicht tot?“ Es waren Narutos letzte Worte, bevor die Bewusstlosigkeit ihn wieder übermannte. Als er wieder erwachte, war es noch immer wunderbar warm, jedoch konnte er das Feuer und den Geruch des Feuers nicht wahrnehmen und etwas am Licht hatte sich auch verändert. Es war so anders als beim letzten Mal. Langsam und vorsichtig hob Naruto die Hand und fuhr sich damit durchs Haar, bevor er sie nachdenklich betrachtete. Sie verbunden, doch konnte er sich nicht erinnern, wann er sie verbunden oder verbinden hatte lassen. Alles war irgendwie verschwunden oder verschwommen. Was war eigentlich mit ihm geschehen? Vorsichtig richtete er sich auf. Es gelang ihm ganz gut, auch wenn es noch ein wenig schmerzte. Noch ein wenig verschlafen sah er sich um. Er war nicht in der Hölle wie er angenommen hatte, sondern in einer Höhle. Durch den Eingang strahlte die helle Morgensonne herein. Scheinbar es ein schöner Morgen. In der Mitte der Höhle war eine Feuerstelle, die noch ein wenig qualmte. Vor nicht all zu langer Zeit war dort noch ein Feuer gemacht wurden. Über der Feuerstelle hing ein Kessel und rechts neben ihr standen Schachteln, die scheinbar mit Essen gefüllt waren. Doch nahm etwas anderes Narutos gesamte Aufmerksamkeit in Beschlag. Es war die kleine zierliche Person die zur linken Seite vom Feuer lag und schlief. Naruto kannte sie ganz genau. Es war Hinata. Doch was zum Teufel machte sie an diesem Ort? Was war eigentlich geschehen? Was war mit Hinata geschehen? Sie hatte schon immer blaß gewirkt, doch nun war sie käseweiß. Um ihre Augen hatten sie dunkle Augenringe gebildet und ihr Gesicht wirkte eingefallen. Erschöpfung und Müdigkeit, dass war es, was sie mit ihrer Haltung ausdrückte. „Sie hat die letzten drei Nächte an deiner Seite gewacht und um dich gekämpft.“ Erschrocken fuhr Naruto zu der Stimme, die ihn angesprochen hatte herum. Ohne dass er es bemerkt hatte, war jedem zu ihnen in die Höhle getreten und sah nun zu ihm. Verwirrt sah Naruto ihn an, da er immer noch nicht wirklich begriff was eigentlich los war. „Sai, was ist passiert?“ Sai runzelte die Augenbraue und sah Naruto durchdringend an. In den letzten Jahren hatte er sich stark verändert. Auch wenn seine Gefühlsregungen noch immer etwas merkwürdig aussahen, so gab es sie doch. „Erinnerst du dich an nichts mehr?“ Naruto warf ihm einen komischen Blick zu und versuchte sich zu erinnern. Eine Weile konnte er sich an nichts erinnern. Doch dann strömten die Bilder auf ihn ein. Kreuz und quer durcheinander, jedoch konnte er sie nicht in eine logische Verbindung bringen. Nichts von alle dem ergab einen Sinn. „Da sind Menschen. Eine gesamte Straße voller Menschen und sie sind Tot. Und Anbus waren da. Auch Meister Kakashi, die ältere wuschlige Augenbraue, Oma Tsunade und Sakura. Sie sind auch da gewesen. Doch warum weiß ich nicht. Was ist passiert?“ Sai seufzte. Scheinbar hatte Naruto es wirklich vergessen. Sie hatte gesagt, dass es vorkommen könnte, dass er es vergessen hatte – entweder durch den Schock über die Verbannung und Verfolgung von ihm oder weil er es einfach verdrängte. Der Mensch neigte dazu, das zu verdrängen, was ihm nicht gerade angenehm war. Sai ging nun auf Naruto zu, hockte sich vor ihm hin und legte seine Hände auf seine Schultern. „Die Menschen, von den erzählt hast, sind wirklich tot. Sie wurde auf brutale Weise … mhm naja … abgeschlachtet. Das gesamte Dorf ist geschockt.“ Naruto riss ungläubig die Augen auf. „Da müssen wir doch los und bei den Untersuchungen helfen. Da draußen läuft ein Durchgeknallter herum, der eine gesamte Straße auf dem Gewissen hat.“ Naruto wollte aufstehen, doch Sai hielt ihn zurück, indem er den Druck auf den Schultern verstärkte und Naruto sanft zurück drückte. „Du kannst dort nicht hin.“ „Wieso?“, rief Naruto aufgebracht. „Weil du der Hauptverdächtige ist.“ Stille. Erst starrte Naruto Sai an, bevor er seinen Blick abwandte und auf seine Hände starrte. „Ich?“ „Ja. Du wurdest in der Straße mit den Toten entdeckt. Du warst von oben bis unten mit dem Blut der Opfer beschmiert. Die Anbu ließ nicht lange auf sich warten und machte Jagd auf dich. Sie verfolgten dich bis tief in den Wald. Irgendwann hast du sie abgehängt, doch warst du während deiner Flucht mit einem vergifteten Kunai schwer getroffen wurden.“ Naruto lehnte sich zurück. Sein Blick war leer und sein Gesicht war in Fassungslosigkeit erstarrt. Er konnte und wollte es nicht glauben. Das ging nicht. Warum hätte er das tun sollen? Was hatte er getan? „Wie bin ich hierher gekommen?“ „Sai und ich haben dich schwer verletzt vorgefunden. Gemeinsam haben wir dich dann hierher gebracht und versorgt.“ Hinata war inzwischen wach geworden und hatte sich aufrecht hingesetzt. Ihre Haare waren noch ganz verstrubelt und bestärkten nur noch mehr ihr Aussehen, dass sie in letzter Zeit nicht zu viel Schlaf gekommen war. Selbst ihre Augen zog es vor Müdigkeit immer und immer wieder zu, jedoch hielt sie sich tapfer wach. Wir haben dich bewusstlos im Regen inmitten des Waldes aufgelesen und dann hierher gebracht. Du warst sehr geschwächt. Ich hätte fast gedacht, du würdest die erste Nacht nicht überleben, so hoch wie dein Fieber war.“ Doch er hatte sie überstanden. Sie hatten ihm das Leben gerettet. Ein Leben, mit dem er nichts anzufangen wusste. „Und was jetzt? Was bin ich jetzt?“ Er kannte die Antwort. Sai seufzte noch einmal. „Du wirst für die Morde verantwortlich gemacht und bist aus dem Dorf verbannt wurden. Die Leute suchen überall nach dir, doch bisher war es vergebens … “ Nur die ersten paar Worte hatte Naruto noch deutlich wahrgenommen, der Rest war nach und nach untergegangen. Man hielt ihn für schuldig. Er war ein Verbannter. Sai und Hinata hatten ihm zwar das Leben gerettet, doch wäre es besser gewesen, wenn sie ihn hatten sterben lassen. Sie schenkten ihm ein Leben, welches in seinen Augen sinnlos war, denn sein Zuhause und Träume waren fort und schon bald würden auch die Menschen, die ihm alles bedeuteten fort sein. Die darauf folgenden Tage gestalteten sich als schwierig. Egal was Hinata und Sai sagte und versuchten, sie konnte Naruto aufmuntern, noch dazu bewegen, etwas selbstständig zu tun. Obwohl seine Wunden ausgeheilt waren, lag in der Höhle und starrte die Decke an. Er war gebrochen. Seine Lebenswille war schon erloschen, denn alles was er hatte, war ihm genommen wurden. Jeden Tag redeten Hinata und Sai auf ihn ein. Jedoch brachte dies genauso viel, wenn sie gegen eine Wand sprechen würden. Es war sinnlos. Hinata wich auch nachts nicht von Narutos Seite. Sie wurde im Dorf noch nicht zurück erwartet und musste sich so keine Ausreden ausdenken, warum sie das Training schwänzte oder wo sie hinging. Bei Sai war es da schon anders. Er schwänzte inzwischen regelmäßig das Training mit Sasuke, Sakura und Kakashi, obwohl sowohl er als auch Hinata stark daran zweifelten, dass sie trainierten. Sie alle hatten eine starke Bindung zu Naruto gehabt und würden nach diesem Vorfall nicht einfach so wieder in ihr normales Leben zurückkehren. Fast eine Woche war vergangen. So langsam musste sich auch Hinata auf den Weg ins Dorf machen. Am Abend vorher war sie gerade dabei ihre Sachen zu packen, als plötzlich Sain in die Höhle gestürzt kam. Er keuchte und schnappte nach Luft. Hinata blickte besorgt zu ihm und selbst Naruto sah ihn an. „Was ist los, Sai?“ „Shikamaru. Er hat sich mit den Leuten im Dorf und den Ältesten angelegt. Er ist felsenfest der Überzeugung, dass Naruto unschuldig ist, jedoch geben die Ältesten nichts auf seine Meinung. Selbst die Menschen im Dorf gehen ihm aus dem Weg und wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er ist drauf und dran seine Tasche zu packen und nach Suna zu ziehen.“ Hinata schnappte nach Luft und verkrampfte sich. Wie weit sollte das Ganze noch gehen? Was sollte noch alles passieren, bevor wieder normale Zustände eintraten. Sie blickte zu Sai auf und versuchte irgendwo etwas in seinen Augen zu finden, was ihr Hoffnung gab. Doch fand sie nicht eine kleinste Spur davon. Sie wandte sich von Sai ab und blickte zu Naruto. Doch dort begegnete ihr die gleiche Hoffnungslosigkeit wie bei Sai. „Wollt ihr aufgeben und ihn einfach gehen lassen?“ „Nein, aber was sollen wir denn schon machen?“ „Ein Freund sein und ihm beistehen. Versuch ihn aufzuhalten. Ich komme später nach.“ Sai nickte nur kurz und ging. „Es hat keinen Sinn.“ Hinata erstarrte. Von jedem anderen hatte sie solche Worte erwartet, doch nicht von Naruto. Das war nicht mehr der Naruto, den sie kannte und liebte. Dieser Naruto würde niemals aufgeben, egal wie aussichtslos es auch war. Er würde kämpfen bis zum Schluss und er würde weiterkämpfen, auch wenn die Chancen auf einen Sieg gleich gegen Null gingen. Wer war dieser Fremde vor ihr? „Wer bist du? Zu was bist du geworden?“ Naruto blickte zu ihr auf. „Was meinst du?“ Die Antwort trieb Hinata die Tränen in die Augen. „Wo ist der Naruto, der statt zu weinen gelacht hat? Der niemals aufgeben hat, egal wie schwer es auch war. Der mit seinem Lächeln alle um sich herum mit sich riss. Der immer wieder aufgestanden ist, nachdem er gestürzt ist.“ Naruto starrte sie an. „Er ist fort.“ Ein heftiger Schmerz schoss durch Narutos Wange, die kurz darauf anfing zu glühen. Hinata hatte ihn geschlagen, während die Tränen ihr über die Wange liefen. Sie schniefte laut. „Alle deine Freunde sind da draußen und kämpfen für dich. Sie wollen, dass du wieder im Dorf bei ihnen lebst. Sie wollen dich bei ihnen haben und mit dir zusammen sein. Doch welchen Sinn hat das Ganze, wenn du dich selbst aufgibst. Wofür bringen sie all ihre Kraft und Mut dann überhaupt auf?“ Sie drehte sich um und verließ die Höhle. Geschockt sah Naruto ihr nach. Eine Weile verging, bis er sich aufrappelte und ihr eilig nachlief, so gut es ihm jedenfalls möglich war. Das Fieber und die wenige Bewegung der letzten Tage hatte ganz schön an seinen Kräften gezerrt. Er war wacklig auf den Beinen und musste dauernd anhalten um Luft zu schnappen. Auch das Stehen fiel ihm noch schwer, weshalb er sich gegen die Bäume lehnte, die seinen Weg kreuzten. Wieder stand er an einen Baum gelehnt und schnappte nach Luft. Die unterschiedlichsten Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Hinata hatte Recht. Was war aus ihm geworden? Ein Feigling, der sich versteckte anstatt zu kämpfen. Das war nicht seine Art und doch hatte er nicht wirklich Hoffnung für sich übrig. Es war ein innerer Konflikt in ihm, wobei nicht erkennbar war, wer diesen Konflikt gewinnen würde. Mühsam stieß er sich von dem Baum ab und lief weiter. Er musste sie finden, denn Hinata konnte ihm sicherlich helfen. Da war er sich sicher. „Hinata.“ Seine Stimme war heiser und rau. Die letzten Tage hatte er sie kaum benutzt. Immer und immer wieder rief er ihren Namen so laut er konnte, doch niemand reagierte darauf. Wer sollte auch schon darauf reagieren? Sicherlich war Hinata schon auf den Weg ins Dorf. Er war doch ein Idiot gewesen. Langsam sank Naruto an einem Baumstamm zu Boden und blieb dort keuchend sitzen. Warum musste er immer erst Fehler begehen, bevor ihm auffiel wie weit er doch vom Weg abgekommen war? Wieso konnte er es nie rechtzeitig merken? „Ich Idiot.“ „Allerdings.“ Erschrocken sah Naruto auf. Vor ihm stand Hinata, die ihn traurig ansah. „Wie kommst du hierher?“ „Ich wollte mich entschuldigen, weshalb ich zur Höhle zurückgegangen bin, doch dort warst du nicht. Also hab ich dich gesucht, denn weit konntest du ja noch nicht sein.“ Naruto nickte und schwieg. Auch Hinata schwieg und eine bedrückende Stille legte sich über die Beiden. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte, bis sich Naruto dazu durchrang, als Erster das Wort zu ergreifen. „Du machst es falsch.“ „Was?“ „Nicht du bist diejenige, die sich entschuldigen sollte. Viel mehr muss ich mich bei dir entschuldigen und auch bedanken.“ Naruto sah auf und konnte genau in Hinatas Augen sehen, die ihn aufmerksam betrachtete. Als Hinata weiter schwieg, fuhr Naruto fort. „Du hast recht. Ich habe aufgegeben und das ist eigentlich nicht meine Art, doch … tief in mir drinnen ist ein Stimme, die mir sagt, das es sinnlos ist, noch Hoffnung zu haben. Ich möchte nicht mehr stark sein, denn auch Starksein kann schmerzhaft sein und doch möchte ich leben. Es ist als ob ich in zwei gerissen bin. Verstehst du das?“ Mit einem verzweifelten Blick senkte Naruto den Kopf. Eine Weile sagte Hinata nichts und Naruto glaubte schon nicht mehr daran eine Antwort zu bekommen. „Ich verstehe dich. Mir ging es genau so. Mit meinem Vater.“ „Was hast du getan?“ „Ich habe gekämpft, weil jemand mir meinen Mut gab.“ Verständnislosigkeit machte sich auf Narutos Gesicht breit, als er den Kopf hob. „Jemand hat dir deinen Mut gegeben.“ Hinata nickte einfach nur. „Ja, dieser Jemand hatte mir gezeigt, dass sich nichts ändern kann, wenn man nicht versucht etwas zu ändern. Der Weg dorthin kann sehr lang sein, doch darf man nicht den Mut verlieren. Diese Person hat mich mit sich gerissen und je mehr ich ihr begegnete umso mehr glaubte ich daran mein Ziel zu erreichen.“ „Wer war diese Person?“ Hinata war näher zu ihm heran getreten und hockte sich nun vor ihm auf den Boden, sodass ihre Augen in gleicher Augenhöhe waren. „Diese Person warst du Naruto.“ Naruto sagte nichts, sondern starrte einfach nur Hinata an. Er konnte nicht fassen oder besser gesagt nicht glauben, was sie gesagt hatte. Immer war er doch als ein Klotz bezeichnet wurden, der zu nichts nutze war und nun saß Hinata vor ihm und behauptete das Gegenteil. Sie stellte seine gesamte Welt auf den Kopf. „Und nicht nur mich hast du verändert Naruto. Du hast auch andere verändert. Neji, Sasuke, Gaara – sie wäre heute nicht so, wie sie sind, wenn du nicht gewesen wärst. Glaub mir. Auch die anderen hast du verändert und seinen es nur kleine Dinge. Doch gerade die kleinen Dinge sind manchmal die wertvollsten. Für jeden von deinen Freunden bist du etwas besonderes, weil du bist wie du bist. Sie alle wissen, wer du wirklich bist. Und genau das ist der Grund, warum sie um dich kämpfen. Sie kennen dich und wissen, dass du niemals so etwas machen würdest. Sie vertrauen dir, vertrau auch du ihnen. Und deshalb gib nicht auf. Die anderen hoffen noch immer, hoffe auch du.“ Naruto sah sie eine Weile einfach nur an. Sie hatte das gesagt, was er hören wollte. Nichts anderes hatte er von ihr hören wollen. Er beugte sich nach vorne und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Danke Hinata, aber gib mir noch ein wenig Zeit. Es wird alles gut, versprochen.“ Von da an ging es aufwärts. Narutos Stimmung besserte sich und von Tag zu Tag wurde er auch wieder stärker. Langsam begann er mit Sai zu trainieren, wenn dieser zur Höhle kam, um ihn zu besuchen. Auch Hinata sah so oft es ging vorbei, so war er fast nie einsam. Von seinen anderen Freunden kam niemand vorbei, denn Hinata, Sai und er waren sich einig gewesen, dass es besser war, wenn sie nichts davon wissen würde. Bis über beide Ohren strahlend sah Naruto zu Hinata. „Vielen, vielen Dank, Hinata.“ Hinata lächelte als Antwort und reichte Naruto eine dampfende Schüssel. Gierig riss dieser die Schüssel an sich und schlürfte aus ihr. Plötzlich riss er sie fort und streckte die Zunge mit einem Schmerzenslaut heraus. Hinata kicherte. „Da warst du wohl etwas zu gierig.“ Ein wenig sauer sah Naruto Hinata an und stellte die Schüssel beiseite. „Ich hab immerhin über eine Woche kein Ramen mehr gegessen. Ich hatte Heißhunger darauf. Aber …“ Hinata legte den Kopf schief und lächelte. „Aber was?“ „Mhm. Es hat anders geschmeckt. Nicht wie der Ramen von Ichiraku.“ Hinata lief rot an. „Es ist auch nicht Ichirakus Ramen. Ich habe das Ramen gemacht.“ „Ach so. Es schmeckt nämlich besser als das von Ichiraku.“ Das Rot auf Hinatas Wangen wurde noch dunkler, bevor sich ein schüchternes Lächeln auf ihr Gesicht schlich. „Wirklich?“ „Jepp. Es ist eben nur zu heiß.“ „Hast du dir die Zunge schlimm verbrannt?“ „Ach geht schon.“ Naruto grinste sie an. Er freute sich darüber sie zu sehen, denn gerade ihre Nähe war es, was ihm in den letzten Tagen Halt gegeben hatte. Sie war für ihn dagewesen, als er sie gebraucht hatte. Hinata und Sai waren die wichtigsten Menschen in seinem Leben geworden. Und doch fragte sich Naruto doch, warum Hinata so viel für ihn tat? Sai war sein Freund und er hielt zu Naruto, so wie Naruto einst zu ihm gehalten hatte. Sie waren Freunde, die durch dick und dünn gingen. Doch bei Hinata war es irgendwie anders. Sie waren keine Fremde, jedoch waren sie nun auch nicht solche Freunde wie er, Sakura, Sai und Sasuke. Man konnte sagen, dass es so ein Mittelding war. Weder Fremde noch Freunde, aber dennoch war Hinata zu seiner wichtigsten Vertrauten geworden. Naruto sah zu Hinata hinüber, die verträumt zum Höhlenausgang sah. Warum? Immer mehr beschlich ihn diese Frage, doch stellte er sie nicht laut. Irgendwie traute er sich einfach nicht. Diese Gedanken begleitete Naruto noch am nächsten Tag. Nachdenklich saß er vor der Höhle und betrachtete den wenigen blauen Himmel, der durch die Baumkronen zu erkennen war. Er war so in Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam, wie Sai zwischen den Bäumen zu ihm herantrat. „Bist du noch auf der Erde oder schon im Himmel?“ Erschrocken fuhr Naruto hoch und drehte sich zu Sai um, der ihn dämlich anlächelte. „Erschreck mich doch nicht so.“ „Dann träum nicht am Tag, sondern in der Nacht.“ Verärgert verzog Naruto das Gesicht. „Ich hab nicht geträumt. Ich habe nachgedacht.“ Sai schnaubte belustigt. „Wirklich? Es sah aus wie träumen. Und worüber hast du nachgedacht?“ Naruto senkte den Kopf. „Über Hinata.“ Überrascht zog Sai die Augenbrauen hoch. Solch eine Antwort hatte er von Naruto nicht erwartet. Sie kam etwas unvorbereitet, weshalb er auch am Anfang nicht so recht wusste, was er sagen sollte. „Warum?“ „Das frage ich mich auch.“ „Hä?“ Naruto seufzte. „Ich verstehe sie nicht. Sie meint, ich habe viel für sie getan, doch weiß ich nicht wirklich, was ich getan haben soll. Außerdem hilft sie mir so viel und begibt sich dafür noch in Gefahr. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert.“ „Und was sie mit mir?“ „Du bist doch schon groß, Sai. Du kannst selber auf dich aufpassen.“ Sai bemerkte Narutos neckenden Ton, doch reagierte nicht darauf, sondern schwieg. Sakura hatte ihm gesagt, dass Hinata in Naruto verliebt war, doch das er es einfach nicht raffte. Jeder andere hatte es bereits begriffen, alle außer Naruto. In dieser Hinsicht war er wirklich blind. Anfangs wollte er nicht glauben, dass es wirklich so schlimm war. Doch das Sakura die Wahrheit gesprochen hatte, erkannte er in jenem Moment. „Vielleicht mag sie dich einfach.“ Spöttisch betrachtete Naruto ihn. „Deshalb setzt man sein Leben nicht aufs Spiel.“ „Vielleicht ist es auch mehr als nur Mögen.“ „Äh?“ Sai seufzte. Dies gestaltete sich als ein sehr anstrengendes Gespräch. „Mehr als nur Freundschaft.“ Verständnislosigkeit zierte Narutos Gesicht und vermehrte sich bei jedem Wort. Er verstand es wirklich nicht. Sai gab es auf. „Sie ist in dich verliebt, weiß Gott warum.“ „Verliebt?“ Narutos Augen waren größer geworden und der Mund stand offen. Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit spiegelten seine Augen wieder. Noch einmal seufzte Sai. Endlich hatte es ihm jemand gesagt, denn von allein wäre er nie darauf gekommen, auch wenn das bedeutete, dass Sakura ihm den Kopf abreisen würde, wenn sie es jemals herausfand. Sai hatte ihr versprechen müssen, es niemanden zu erzählen. Irgendwann hatte sich Sai aus dem Staub gemacht und hatte Naruto mit seinen Gedanken allein gelassen. Gedankenverloren saß er an Ort und Stelle und genau dort fand ihn Hinata vor, als sie am Abend zu Besuch kam. Es wunderte sie schon ein wenig, Naruto dort vorzufinden, jedoch machte sie nicht weiter Gedanken darüber. „Naruto, träumst du?“ Hinatas Stimme holte Naruto aus seiner Gedankenwelt zurück. Erstaunt stellte er fest, dass es bereits Abend geworden war. „Schon so spät.“ „Ja. Willst du was essen? Ich hab Ramen mitgebracht.“ „Äh … toll.“ Hinata setzte sich zu Naruto und holte eine Schüssel aus der kleinen Tasche, die sie bei sich trug und reichte sie wieder an Naruto weiter. Er nahm die Schüssel entgegen, stellte sie jedoch beiseite. „Was ist los, Naruto? Ist sie wieder zu heiß?“ Naruto nickte nur und schwieg. Einen Augenblick sah Hinata traurig aus, doch dann wandte sie sich ab und sah zu Boden. Sie wollte nicht, dass Naruto sah, dass er ihr dadurch weh tat. Sie hatte sich den ganzen Tag auf sein grinsendes Gesicht gefreut. Das dem nun doch nicht so war, enttäuschte sie sehr. Eine ganze Weile saßen sie schweigend nebeneinander und hingen beide ihren eignen Gedanken hinterher. „Hinata, bist du in mich verliebt?“ Die Frage kam aus heiterem Himmel und traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hatte nicht mit so einer Frage gerechnet. Sie hätte nicht einmal gedacht, dass sie und Naruto über ein solches Thema reden würde. Doch was sollte sie darauf antworten. Ja sie liebte ihn, doch was dann. Dass er sie fragte konnte alles bedeuten. Entweder er liebte sie oder er liebte sie nicht. Sie fürchtete sich vor Narutos Reaktion, weil sie nicht absehbar war. Sie wusste nicht, ob sie mit der Ablehnung leben konnte. Schnell stand Hinata auf und wollte davonlaufen, doch war Naruto schneller als sie. Er hielt sie zurück vorm Flüchten, indem er sie festhielt. Fest legte er seine Arme um Hinata und ließ ihr keine Chance zur Flucht. Sie war gefangen in seinen Armen. „Bitte antworte mir.“ Sein Mund war nahe an ihrem Ohr. Sie konnte seinen Atem spüren, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ja, ich liebe dich.“ Hinata biss sich auf die Lippe. Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte ihm gesagt, was sie für ihn empfand, doch was war mit ihm. Wie dachte Naruto über sie? „Ich weiß nicht, ob ich dich liebe.“ Hinata schloss die Augen und betete zum Himmel, dass Naruto sie endlich losließ. Sie wollte nicht hören, was er noch zu sagen hatte. Er erteilte ihr eh eine Abfuhr. „Doch ich mag dich sehr, sehr gerne. Ich möchte dich bei mir haben und dich beschützen. Ich mag dich so wie es ist. Es …“ Plötzlich ließ er Hinata los und drehte sie zu sich um. Er legte eine Hand an ihre Wange und hob ihren Kopf an. Die Tränen liefen an ihren Wangen noch immer herab. Ihre Zähne bissen auf ihre Lippen und wirkte insgesamt völlig verspannt. Naruto lächelte leicht. „Es könnte jedoch ein Anfang sein.“ Ein Anfang – ein Hoffnung. Naruto hatte ihr die Hoffnung zurückgegeben. Vielleicht hatte sie doch noch die Chance auf eine gemeinsame Zukunft. ------------FLASHBACK ENDE----------- Naruto schlug die Augen auf. Er war eingeschlafen und der Morgen war nicht mehr fern. Schnell schlug er die Decken beiseite und sprang auf. Er musste los, wenn er heute ins Dorf wollte. Einen Plan hatte er schon, jedoch musste er zeitig in der Nähe von Konohagakure sein, wenn die Bauern ihre Waren ins Dorf brachten. Auf einen der Wagen würde er sich verstecken und so unbemerkt ins Dorf zu kommen. Rasch schnappte er sich seinen Rucksack und rannte aus der Höhle. Draußen blieb er jedoch noch einmal stehen und betrachtete den Höhleneingang. Ein leichtes Lächeln trat auf sein Gesicht. Hier hatte sein neues Leben angefangen. Sein Leben mit Hinata. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Kushina und veranlasste sie sich umzudrehen, jedoch war nichts Auffälliges zu erkennen. Noch eine Weile blieb sie stehen und betrachtete die Straße hinter sich genau, als jedoch nichts weiter entdeckte, ging sie weiter. Seit sie wieder in Konohagakure war, wurde sie scharf beobachtete, da war sie sich vollkommen sicher. Und sie war sich auch über den Grund vollkommen sicher. Es war das merkwürdige Verhalten von Hauro, Tenko, Riku, Shino, Kiba, Lee und Gai gewesen. Ein Nachteil der Kunst, die sie angewandt hatte. So nützlich sie auch war, so war sie doch auffällig. Wem die Veränderung nicht aufgefallen war, der musste vollkommen blind gewesen sein. Kushina seufzte und setzte ihren Weg fort. Mit ihren Gedanken war sie bei dem Tag, an dem sie mit ihrem Team nach ihrer Mission zurückgekehrt war. Wobei zurückkehren untertrieben war. Man sollte es eher als zurückwanken bezeichnen. Die Sieben hatte mehr mit den Nachwirkungen der Manipulation zu kämpfen gehabt, als Kushina vermutet hatte. Während Kushina nur ein wenig erschöpft gewesen war, waren die anderen wie Schlafwandler durch die Straßen von Konohagakure gelaufen und wirkten wie in Trance. Klar war dies schon ein wenig auffällig. Kein Wunder, dass man alle ins Krankenhaus bestellt hatte, um sie zu untersuchen. Es waren gestellt wurden, man hatte sie abgehört, abgetastet und schließlich war auch Blut genommen wurden, jedoch war nichts dabei heraus gekommen. Wahrscheinlich hatte man vermutet, dass sie sich irgendetwas eingeworfen hatten. Alkohol, Drogen, Medikamente-warum nicht? Es war doch inzwischen bei vielen Ninja Gang und Gebe, dass sie sich irgendetwas einwarfen, damit sie halbwegs fit blieben. Doch nichts dergleichen war gefunden wurden, was natürlich das Misstrauen von Tsunade und anderen scharfsinnigen Personen in Konohagakure nur weiter angestachelt hatte. Inzwischen waren sie alle wieder normal drauf, jedoch konnte Kushina keinen Schritt vor den anderen setzen, ohne das ihr jemand folgte. In einen schönen Schlamassel war sie da reingeraten. Mit Wut kickte Kushina eine Blechbüchse zu ihren Füßen fort. Sie war mächtig wütend auf sich selbst. Sie hätte einfach mal die Klappe halten sollen, jedoch war dies etwas, was nun mal nicht gerade die Tugend der gesamten Uzumaki-Familie war. „Die Büchse kann nichts dafür, dass du so wütend bist.“ Erschrocken sah Kushina auf. Vor ihr stand Gaara. Gerade ihn hatte sie doch meiden wollen und nun war sie ihm geradewegs in die Arme gelaufen. Hatte er hier auf sie gewartet? Kushina verbeugte sich schnell vor dem Kazkage. „Guten Tag, Meister Kazekage. Kann ich euch helfen?“ Sie stand noch immer gebeugt vor ihm, während er sie stirnrunzelnd beobachtete. „Ja, vielleicht. Ich hab noch nicht gefrühstückt. Möchtest du mir nicht Gesellschaften leisten?“ Kushina richtete sich wieder gerade auf. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut. „Ich weiß nicht. Ich bin sicherlich nicht die richtige … Person in dieser Position und Situation.“ Lässig winkte Gaare mit der Hand ab. „Quatsch. Ich hatte mal einen Freund, der war dir sehr ähnlich. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch von der Position her, wie du es nennst. Ihn hat es einen Scheißdreck gekümmert und er machte immer war er wollte. Nun komm schon.“ In Kushina sträubte sich alles dagegen, doch was sollte sie schon machen. Es war schließlich der Befehl des Kazekage und dem musste sie gehorchen, ob sie nun wollte oder nicht. Mit einem immer stärker werdenden Gefühl folgte sie dem Kazekage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)