Pleiten, Pech und Pannen von YutakaXNaoyukis_Mika (~ Ende ~) ================================================================================ Kapitel 1: Rukis neues Hobby ---------------------------- Meine erste FF (die andere Mal außenvor gelassen, weil die ja eh gelöscht is) und ich muss sagen, dass es mir bisher ganz gut gelungen ist, ohne Pause zu schreiben. Aber hier erstmal das erste Kapi. *Ruki nochmal in den Arm nehm, bevor ich ihm das hier antu* *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ruki: «"Uruha!", keuchte Aoi, als er sich eng an ihn schmiegte und die letzten Wellen der Lust auf ihn zu schwappten. "Aoi...", stammelte der andere und erlag letzendlich auch seinen Gefühlen. » Ruki grinste schmutzig und hielt seine zwei kleinen neuesten Werke in eindeutiger Pose hoch. Er liebte das Theater und das hier nutzte er doch auch gleich aus. Klong! "Autsch!", brüllte Ruki, als Aoi ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. Ein breites Grinsen zierte Reitas Gesicht. Und Ruki ließ sich angesäuert auf den Boden neben dem Sofa rutschen. "Was soll dieser Scheiß?!", fragte der Älteste ungemein wütend. "Hast du eigentlich nur so einen Müll in deiner verweichlichten Birne, Zwerg?" Schmollend sah Ruki zu dem Gitarristen auf. "Aber is doch so." Kurzes Schweigen. Und wieder musste Reita an diesem Tag über den kleinen Sänger schmunzeln. Natürlich hatte der Kleine Recht mit dem, was er da so von sich gab, aber er musste es ja nicht so offensichtlich in der Weltgeschichte herumposaunen. Da war es auch kein Wunder, dass Aoi auch mal der Kragen platzte und Ruki endlich mal von dem sonst so ausgeglichenen Gitarristen eins auf die Mütze bekam. "Lach nicht so dämlich!", motzte der Kleinste in der Runde den noch immer grinsenden Reita schräg von der Seite an. "Dabei war das doch so lustig.", schnaubte er und hielt die beiden kleinen Püppchen, die er extra angefertigt hatte, in die Luft. Mit einem Lächeln betrachtete er sie näher. Er hatte sich so viel Mühe gegeben und gestern Abend hatte er es endlich geschafft, zwei von ihnen fertigzustellen. Während der Sänger weiterhin die Püppchen im Auge behielt, setzte sich Aoi auf das Sofa neben seinen Freunden und schaute bedeppert auf das für ihn etwas merkwürdig aussehende Etwas in Rukis Händen. "Was zum Teufel soll das eigentlich sein?", fragte er, nachdem er sich dann doch wieder etwas beruhigt hatte. Ruki musste ja auch nicht unbedingt solche intimen Spielchen in ihrem Umkleideraum veranstalten. Zumal es ihm dann doch recht peinlich war, dass er gerade diese Konstellation auswählen musste. "Das ist eine Uruha-Puppe und das bist du.", hielt der Zwerg ihm die kleinen, undefinierbaren Gegenstände vor die Nase. Aoi versuchte wirklich alles, um irgendeine Ähnlichkeit zwischen sich und dem komischen Ding da herzustellen. "Das is nicht dein Ernst?", kam er letztendlich zu dem Schluss, dass es da nichts, aber auch gar nichts gab, was er mit dem Ding gemeinsam haben könnte. Auch eine intensive Musterung brachte keinen Erfolg aus seiner Sicht. Beleidigt zog Ruki einen Schmollmund. Ein leises Schluchzen erfüllte den Raum. "Dabei hab ich mir soviel Mühe gegeben...", winselte er. Und das war wirklich so. Er hatte extra einen Nähkurs in seiner Freizeit besucht. Er wollte unbedingt mal was anderes machen, wenn er mit den Jungs auf Tour war, als ständig mit ihnen um die Häuser zu ziehen - wenn sie dazu überhaupt mal kamen, bei ihren etwas überfüllten Terminkalendern - und die Gegend unsicher zu machen. Und da hatte er sich schlicht und ergreifend für einen Nähkurs entschieden. Okay, er hatte auch schon einige andere Sachen ausprobiert, die dann aber doch nichts für ihn waren. Unter anderem wollte er das Stricken lernen. Das kannte er von seiner Oma und er fand es immer total faszinierend, was sie immer daraus zauberte. Am Liebsten mochte er die Oma, die ihm seine Oma damals gestrickt hatte, als er ein Kind war. Es war zwar nur eine Mütze - die Oma- aber sie war so schön bunt. Mit ganz viel rot und gelb und grün drin. Seine Augen haben geglänzt, als er sie zu seinem 7. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Und seine Oma hat ihm dann auch gezeigt, wie das mit dem Stricken geht. Aber soviel er sich auch bemüht hatte, es war ihm damals und auch heute nicht vergönnt, seinen Wunsch, stricken zu können, in die Tat umzusetzen. Wieso? Er war einfach zu doof- das hatte er selbst mehr als deutlich von der Kursleiterin bestätigt bekommen - auch nur eine Masche vernünftig aufzunehmen. Auch wenn er trotzdem immer wieder zum Kurs ging, er hatte es bis zum Schluss nicht geschafft, auch nur ansatzweise eine Masche aufzunehmen. Nach einem halben Jahr hatte er es dann wohl doch eingesehen und die Kursleiterin war sichtlich erleichtert, dass er es doch irgendwie noch von allein geschnallt zu haben schien. Nach der Pleite mit dem Stricken versuchte er sich noch an so einigem anderen, aber auch das sollte ihm nicht vergönnt sein. Doch im Nähen schien er gar nicht so schlecht zu sein. Das bestätigte ihm Reita jedesmal, wenn er seine Socken wieder einmal gestopft hatte. Reita war ihm auch verdammt dankbar dafür und rief immer Ruki zu Hilfe, wenn er mal wieder ein Loch in einer seiner vielen Socken entdeckt hatte. Und das kam fast täglich vor, hatte er irgendwann mal bemerkt. Ruki freute sich jedes Mal mehr darüber, dass er doch noch zu etwas anderem nütze war. Nun hatte er sich aber mal an etwas anderes gewagt und wollte seine Freunde mit den selbstgenähten Püppchen überraschen. Noch immer starrte Aoi das schwarzgekleidete Etwas in Rukis Hand an. Seine Ellenbogen auf seine Knie gestützt und den Kopf auf seine Handflächen gebettet, ließ er seinen Blick immer wieder zwischen der schwarzen und der lilafarbenen Puppe hin- und herwandern. "Und wer soll das da sein?", zeigte er mit dem Zeigefinger auf die in lila gekleidete Puppe in der anderen Hand ihres Sängers. Er musste sich ein fettes Lachen verkneifen, denn Rukis Schmollmund wurde immer größer und sein Schluchzen immer lauter. Von den merkwürdigen Geräuschen nebenan angelockt, betraten jetzt auch Uruha und Kai den Raum. "Was is denn hier los?", wollte der Größere von beiden gleich wissen. Er schaute zu Ruki, der ihn mit treudoofen Augen anblinzelte und so um etwas Mitleid für ihn zu bitten versuchte. Kai musste wie immer grinsen. Sein Lächeln versetzte Ruki einen Stich ins Herz, denn er hasste es, wenn er so unter den Sticheleien der anderen leiden musste und Kai ihm mal wieder keinerlei Beachtung schenkte, geschweige denn versuchte, ihn in irgendeiner Weise zu unterstützen. Und bei den anderen tat er es immer, wenn es sein musste. Doch zu seiner Verwunderung kam der Drummer auf ihn zu und griff ihm unter die Arme. "Warum sitzt du denn schon wieder auf dem kalten Boden, Ruki-chan?", fragte er lächelnd und hob ihn auf die Beine. Verdattert schaute der Kleine ihn an. Und wieder kam nur ein Grinsen von Kai. Innerlich musste jetzt auch Ruki grinsen. Irgendwie war Kai ein Gute-Laune-Verbreiter. Sein Lächeln zog alle in seinen Bann. Und auch ihn ließ das nicht kalt. Kai setzte sich nun auf den kleinen Tisch vor dem Sofa und wollte nun doch endlich wissen, was der Grund für Rukis Auf-dem-Boden-sitz-Parade gewesen war. "Nun sagt schon. Warum sitzt der Kleine hier schon wieder und heult fast?" Ein fester Hieb in seine Seite verdeutlichte ihm aber, dass er das wohl hätte nicht sagen sollen. "Ich hab nicht geheult!", protestierte der Kleinste in der Runde. Reita lachte laut los. "Aber fast!", hielt er erstmal fest. Auch Aoi konnte sich nun ein Lachen nicht mehr verkneifen. Ruki schmollte erneut und verkroch sich zu Uruha ans Fenster, der sich gerade eine Zigarette anzündete und genüsslich daran zog. Dieser Anblick war doch wieder einmal sowas von verrucht, dass Aoi auf dem Sofa ganz schön schlucken musste und unbewusst den Blick abwandte. Wie schaffte es der Lead-Gitarrist nur immer wieder, seine Aufmerksamkeit zu erregen? Aoi war einfach überfragt. Uruha beachtete die anderen nicht und schaute zu Ruki runter, der ihn aus seinen großen braunen Kulleraugen bittend ansah. Er seufzte. "Haste deine Kippen schon wieder liegen lassen?" Ein verlegenes Lächeln huschte über das Gesicht des wesentlich Kleineren. Der Gitarrist hielt ihm seine Schachtel hin. "Du wirst langsam immer mehr wie Kai, Zwerg.", konnte er sich nicht verkneifen und erntete dafür einen verachtenden Blick aus zwei Richtungen. Zum einen blinzelte ihn der Sänger mit einem vor Blitze nur so sprühenden Blick von unten an. Zum anderen warf auch Kai mit einem gewaltigen Donnerwetter eine wütende Miene zu ihm rüber. Eigentlich hatten sie ja Recht. Kai dachte als Leader immer an alles, aber da gab es dann auch ziemlich oft Dinge, die er einfach vergessen hatte. Mal war es seine Geldbörse, mal sein Schlüssel, dann wieder mal ein paar wichtige Unterlagen. Aber es waren irgendwie immer Sachen, die nur ihn persönlich trafen. Mit der Band hatte es meist nix zu tun. Und das war echt erstaunlich. Noch immer funkelten die beiden ihren Gitarristen wütend an. Beschwichtigend hielt er die Arme nach oben. "Schon gut, war nicht so gemeint.", versuchte er eine kleine Entschuldigung anzudeuten. Kai gab sich auch sogleich damit zufrieden. Doch Ruki wollte eine richtige Entschuldigung. Er hasste es einfach, wenn man ihn als Zwerg bezeichnete. Uruha seuzte erneut. "Is ja gut, Ruki. Tut mir leid. Ich weiß ja, dass du das nicht magst." Liebevoll wuschelte er durch den vollen, weichen Schopf des Kleinen. "Sei wieder lieb, Kleiner." Klong! Und diesmal hatte Uruha eine zu sitzen. Jetzt hatte der Kleine aber erst recht die Nase voll. Erst *Zwerg* und dann auch noch *Kleiner*. Allmählich wurde es ihm zu bunt. Wie konnten die anderen alle nur so gemein zu ihm sein? Den Tränen wieder ein Stück näher, drehte er sich um und stapfte wütend zur Tür. Heute hatten es wohl alle auf ihn abgesehen. Dabei wollte er ihnen doch eine Freude machen und ihnen seine selbstgenähten Püppchen überreichen. Er wollte ihre überraschten Gesichter sehen. Doch jetzt war ihm nicht mehr danach, ihnen diese zu geben. Noch bevor er den Raum verlassen konnte, wurde er am Arm mit einem festen Griff festgehalten. "Ruki..." Er drehte sich wieder zu den anderen und erkannte, dass es Uruha war, der in am Arm festhielt. Verdattert darüber, dass es gerade Uruha war, der ihn aufhielt, glotze er ihn an. Ein kleines Lächeln zierte das Gesicht des Größeren. "Tut mir leid. Ehrlich. Sei doch nicht gleich sauer deswegen." Mit einem fiesen Grinsen auf den Lippn drückte er den Kleinen in seine Arme und schob ihn dann wieder weiter in den Raum. Ruki merkte, dass er dagegen ja eh nicht ankam und ließ es einfach geschehen. Irgendwie war das so gar nicht Uruhas Art, stellte er fest. Aber das war ihm ganz plötzlich auch völlig egal, denn er sah, dass Uruha irgendwie doch merkwürdig intensiv auf etwas in Höhe seiner Hüften starrte. Ruki errötete. Was sollte das denn jetzt werden? Hatte es Uruha denn jetzt auf ihn abgesehen? Oder warum wurde er an einer so expliziten Stelle gemustert? Er war überfragt. Und als Uruha dann auch noch seine Hand auf ihn zu bewegte, war er völlig irritiert. Sein Hirn schaltete ab und er versuchte krampfhaft an was anderes zu denken. Er kniff die Augen zusammen und plötzlich spürte er Uruhas Hand an seiner. Sie war so groß, aber doch verdammt weich. Wie machte er das nur? Vorsichtig, schon fast zärtlich, strichen die langen, feingliedrigen Finger über seinen Handrücken. Ruki musste schlucken. Entsetzt riss er die Augen auf, als die Hand zupackte. Was jetzt wohl auf ihn zukam? Okay, er musste zugeben, dass Uruha doch ein verdammt attraktiver Mann war, aber er stand doch gar nicht auf Kerle! Und wieso packte er denn jetzt Rukis Hand so fest? "Ruki...", hauchte der Blonde ihm leise zu. Und plötzlich kribbelte es in seinem ganzen Körper. "Hai...?", fragte er mit zitternder Stimme. Verdattert betrachtete er Uruhas Gesicht. Dieser konnte sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen und packte noch fester die Hand ihres Sängers. Stumm betrachteten die anderen das Geschehen und Aoi musste schlucken, als er die beiden genauer musterte... Ruki war wie versteinert, als er merkte, was der Blonde da mit ihm machte, was er von ihm wollte. Ein aberwitziges Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit. Jetzt wusste er, was er wollte und ließ auch so gleich von seinem Vorhaben ab, dem Älteren eine scheuern zu wollen. Stattdessen rückte er ein Stück näher und deutete mit einem Finger zu Uruha, dass er sich noch ein Stück nähern sollte. Ohne zu zögern ließ der Große seinen Kopf weiter sinken und kam Rukis Gesicht immer näher. Ein Flüstern folgte. Noch immer starrten die anderen zu ihnen rüber und fragten sich nun allmählich, was das zu bedeuten haben könnte. Reita lachte laut los bei dem Anblick, den die beiden ihm lieferten. "Dick und doof!", brüllte er aberwitzig in den Raum und Kai wär fast vom Tisch gefallen, als er aus voller Kehle anfing zu lachen. Er musste sich angestrengt den Bauch halten und auch Reita prustete wieder los. Nur Aoi war irgendwie nicht zum Lachen zumute. Warum, konnt er sich aber wieder nicht erklären. Es war ihm einfach nicht danach. Jetzt funkelte Uruha einen vernichtenden Blick zu Reita und Kai. "Ja ja, das sagt der Richtige, ne? Du mit deinem String im Gesicht!", konterte er Reitas angeblich so witzige Aussage. Ruki schluckte trocken. Er wusste ja, dass Reita doch öfter mal einem Anflug von dämlichen Sprüchen unterlag, aber das hatte ihn jetzt doch etwas geschockt. Uruha wendete sich wieder Ruki zu. Noch immer hielt er dessen Hand fest. Und wieder fingen beide an, sich gegenseitig etwas zuzuflüstern. Was es war, konnte keiner der anderen verstehen. Und das fanden sie dann doch nicht mehr so witzig. Vorsichtig fuhr Uruhas Hand weiter über die Hand des kleinen Vocals. Diesen überkam eine kleine Gänsehaut bei dieser Berührung, aber er wusste ja jetzt, was der Blonde vorhatte. Und so grinste er etwas schmutzig. "Nun mach schon!", befahl der Blonde seinem kleinen Freund vor ihm, noch immer seine Hand fest umklammernd. "Gib´s mir endlich!", wurde er nun fordernd. Ruki schüttelte noch ungläubig den Kopf. Irgendwie verstand er die Welt nicht mehr. Das, was Uruha ihm da ins Ohr geflüstert hatte, wirkte so unrealistisch. Das konnte einfach nicht sein. Er schluckte erneut und begann nervös von einem auf das andere Bein zu tänzeln. Es war ihm doch jetzt etwas unangenehm, dass er das von ihm wollte. "Ruki..." Uruhas Blick wurde sanfter. "Du hast es mir doch versprochen..." Sanft strich der Gitarrist dem Vocal mit der anderen Hand über die Wange. Doch sein schelmisches Grinsen verriet, dass er nicht unbedingt die unschuldigsten Gedanken in seinem Kopf zusammengetragen hatte. Noch immer schüttelte der Kleinere von beiden den Kopf. Er wusste, was die anderen von dem hielten, was er getan hatte, da wollte er nicht auch noch, dass Uruha das jetzt mitbekam. Langsam verlor Uruha nun aber doch die Geduld. Mit einem nicht ganz so sanften Griff nahm er sich, was er unbedingt wollte. Und er kriegte eigentlich immer, was er wollte. Schließlich war er Uruha. Und er war und blieb eine Diva. Und Diven bekamen immer, was ihnen auf dem Herzen lag. Und nun wollte er unbedingt etwas davon haben. Ruki stockte der Atem. Das Funkeln in den bernsteinfarbenen Augen des Blonden jagte ihm Schauer durch Mark und Knochen. Das durfte doch nicht wahr sein. Innerlich verfluchte er sich dafür, dass er der Kleinste von allen war. Jeder schien sich darüber lustig zu machen und er konnte sich auch nicht wirklich dagegen wehren. Wie auch? Seine körperlichen Gegebenheiten machten es ihm nicht wirklich leicht. Mit seinen 1,62 m war er nunmal der Kleinste und der Jüngste noch dazu. Ihm blieb nichts anderes übrig. Trotzig gab er auf. Der Blonde hätte sich eh geholt, was er wollte. Da konnte er ja auch gleich aufgeben und freiwillig das Handtuch werfen. Willig ließ er es sich gefallen. Eine Wahl hatte er ja nicht. Und so überließ er Uruha die nächsten Schritte... ------------------------------------------------------------------------ So, das is dann erstmal das erste Kapitel. Ich hoffe, dass es euch doch ein kleines Bisschen gefallen wird. Es ist meine erste FF, die ich über die Jungs schreibe. So richtig zufrieden bin ich noch nicht. Vielleicht kann ich ja noch etwas ändern. Ich weiß auch schon wie es weitergehen wird- sollte ich wohl besser auch, schließlich bin ich die Autorin, hai? ^^ *auf ganz, ganz viele Kommis hofft* Und an alle Kommi-Schreiber: *ein ganz fettes Knuddel im Voraus* *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ *Ruki wieder in den Arm nehm* Armer Kleiner, aber du wirst wohl noch etwas durchhalten müssen, bis du erlöst wirst. *Ihn ordentlich durchknuddel* Kapitel 2: Meins, Meins, Meins!!! --------------------------------- Und hier nun das zweite Kapitel... Ging schneller, als ich gedacht hätte, aber wenn man einmal dabei is, dann hört man wohl auch nicht so schnell wieder auf. Und Urlaub hab ich ja auch gerade, da kann ich ruhig mal ne Nachtschicht einlegen, damit ihr was zum Schmöckern habt. Nu aber genug mit dem Gelaber. Ich wünsch euch auch beim 2. Kapi viel Spaß. Und ganz besonders dir, lieber Hüppelhase *zwinker*. Kannst mir ruhig sagen, wenn´s dir nicht gefällt. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Endlich ließ der Blonde von ihm ab. Erleichtert atmete Ruki wieder durch. Es war ihm unangenehm, gerade vor Aoi dem Blonden so nah zu kommen. Er spürte irgendwie die mordlüsternden Blicke des Schwarzhaarigen in seinem Nacken. Gut, er wusste nicht hundertprozentig, dass es Aoi war, der ihn da mit seinen Blicken zu erdolchen versuchte, aber er konnte es sich ja denken. Reita war einfach nicht der Typ dafür. Der machte eher bei seinen Spielchen mit. Das hatte er ja vorhin deutlich gezeigt, als er Reita mal zeigen wollte, wie er sein kleines Theaterstück aufführen wollte. Der Gedanke brachte ihn wieder unweigerlich dazu, schmutzig zu grinsen. Aoi und Uruha passten aber auch einfach zu gut zusammen. "Iiieh, was is denn das?!", hörte er Uruha quietschen. Verdutzt schaute er zu dem Gitarristen rüber und auch die anderen waren merklich zusammengezuckt. Verständlich. Wann hörte man den Großen denn schon mal so einen merkwürdigen Schrei ausstoßen? Bisher noch nicht. Kai zog die Augenbrauen in unermessliche Gefilde seiner Stirn und fragte sich gerade entsetzt, was der Blonde gerade für ein Problem hatte. "Alles okay, Ruha?", fragte er merklich besorgt und stand von seinem, doch jetzt langsam etwas unbequem werdenden, Platz auf. Doch setzte er sich gleich wieder neben Aoi und Reita auf das Sofa, um die Szene besser beobachten zu können. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht wieder. Er musste unweigerlich grinsen. Schon wieder. Er war halt doch ein Dauergrinser. Auch Reita und Aoi starrten zum Fenster, wo Uruha gerade eine der Püppchen von Ruki in der Hand hielt. Jetzt musste Aoi doch grinsen. Also hatte er es doch nur etwas falsch interpretiert, was er gesehen hatte. Uruha hielt die schwarzgekleidete, von Ruki eigenhändig zusammengeschusterte Puppe in der Hand. Wenn man das so nennen konnte, denn sie baumelte eher an einem Ärmchen zwischen seinem Zeigefinger und dem Daumen seiner linken Hand. Er musterte sie aufmerksam. Verwundert wendete er sich jetzt wieder an Ruki. Seiner Zigarette fröhnte er aber immer noch genüsslich. Es ging halt nix über eine kleine Teerausbesserug in seinen Lungen. Man wollte ja die Infrastruktur in seinen Atemwegen nicht zugrunde richten und er nahm jeden Tag mehrere Straßenausbesserungen vor, da konnte man sich sicher sein. Ruki schluckte. Ihm war nicht sonderlich wohl bei dem Anblick, den Uruha ihm da bescherte. Seine arme kleine Aoi-Puppe hing da so ziemlich bemitleidenswert vor dem Körper des Blonden und es tat ihm beinahe schon Leid, den Aoi-Junior so lieblos dort baumeln zu sehen. Er war drauf und dran, zu ihrem Gitarristen zu flitzen und ihm seinen kleinen Liebling aus den Fingern zu reißen. Er war doch so stolz darauf, dass er es endlich geschafft hatte, etwas ganz allein hinzubekommen. Doch er hielt inne, als er sah, wie Uruha seine Zigarette aus dem Fenster schnippte und das kleine Püppchen auf seine große Handfläche legte. Sein Blick wirkte konzentriert. Alle starrten zu Uruha, der das aber irgendwie nicht wahrnahm. Wie auch? Er war voll und ganz auf das kleine schwarze Ding in seiner Hand fixiert. Vorischtig drehte und wendete er es. Und plötzlich... Er hob eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen und blickte auf. Erst sah er Ruki an. Kopfschütteln. Dann Kai, der ihn angrinste. Erneutes Kopfschütteln. Dann war Reita an der Reihe. Nun hob er beide Brauen und blinzelte. "Wohl eher nicht...", brummelte er. Sein Blick blieb an Aoi hängen. Als dieser es merkte, senkte er den Blick und verkrampfte seine Hände in seinem Schoß. Uruhas Augen wanderten zwischen dem echten Aoi und dem schwarzen Ding in seiner Hand hin und her. Dann hielt er die Puppe so, dass er Aoi genau mit dem Ding vergleichen konnte. Ein fieses Grinsen machte sich breit. Noch immer hatte Aoi den Blick gesenkt. Es war ihm verdammt unangenehm, so gemustert zu werden. Er stand zwar gerne als Clown der Band im Mittelpunkt und konnte sich manche Sachen einfach nicht verkneifen, aber das war jetzt doch etwas zu viel des Guten. Vor allem, weil es Uruha war, der ihn sonst noch nie so gemustert hatte. "Ey, der is wirklich gut getroffen!", grunzte Uruha freudestrahlend. Stirnrunzelnd schauten sich Kai und Reita an. Ohne ein Wort verstanden sie sich und prusteten wieder lauthals los. Gegenseitig stützten sie sich, um nicht gleich gänzlich vom Sofa zu purzeln. Sie schienen das recht amüsant zu finden. Aoi wäre am Liebsten im nächstbesten Gulli verschwunden und erst am anderen Ende der Welt wieder aufgetaucht, wo ihn dann glücklicherweise niemand kennen würde. So peinlich war ihm das in diesem Moment. Doch ein Gulli war hier weit und breit nicht in Sicht. Und so musste er es irgendwie schaffen, dieses blöde Ding, das Ruki da angeschleppt hatte, in seine Finger zu kriegen und es auch gleich vernichten. Innerlich heckte er schon einen Plan dafür aus und freute sich ein Loch in den Bauch, als er einen ziemlich einfachen Weg gefunden zu haben schien. "Findest du?", fragte der Vocal ungläubig und lief mit allerliebster Trällerstimme auf den Blonden zu, der ihm anerkennend zunickte. Das war doch endlich mal etwas, das Ruki so gern hören wollte. Er hatte ein dickes Lob von ihrem Lead-Gitarristen bekommen und das war echt eine Seltenheit. Die Diva geizte sonst immer mit sowas. Das machte Ruki dann doch verdammt stolz und er hielt Uruha nun auch den anderen "kleinen Freund" hin, den er gemacht hatte. Wie zu erwarten, gluckste der Blonde freudig auf, als er das kleine lila Ding in die Hand nahm. Er musterte auch diese Puppe ausgiebig und klopfte Ruki dann anerkennend auf die Schulter. "Ich hätte nicht gedacht, dass du irgendetwas finden würdest, das du ausnahmsweise auch mal kannst..." Klong! Nun hatte Uruha ne Beule an der Stirn und fluchte unentwegt in Richtung des Sofas. Er brauchte nicht wirklich zu schauen, was ihn da am Kopf getroffen hatte. Er wusste, dass es Kais Drumsticks waren, die sich ihren Weg gesucht und ihn auch gefunden hatten. Außerdem war nur Kai so treffsicher, was das Werfen von Gegenständen anbelangte. Das kannte er schon zu genüge, denn er war verdammt oft Kais Zielscheibe. Kais Augen blitzten. Und er wusste wahrscheinlich auch ganz genau, warum sie das taten. Ermahnend hob Kai noch einmal die Hand. Uruha seufzte. Ja ja. Er hatte wohl offensichtlich wieder die falsche Wortwahl getroffen. Und wollte sich gerade bei Ruki dafür entschuldigen, als er den kleinen Vocal auch schon um seinen Hals hängen hatte. "Danke, Uru! Du bist der Beste!", schmiegte er sich an den Blonden. Der Gitarrist runzelte nur die Stirn. Ruki schien wohl eindeutig nicht ganz hingehört zu haben und auch, dass er ne ordentliche Ladung Sticks an den Schädel gedonnert bekommen hatte, ließ ihn kalt. Er schien sich wohl wirklich sehr darüber zu freuen. Etwas verunsichert wuschelte der Große ihm einmal durch das Haar und drückte die Klette dann doch wieder etwas von sich. Es war ihm peinlich, dass der Kleine gerade so sehr an ihm klebte. Er überlegte, ob er sich mit dieser Aktion jetzt einen verdammt anhänglichen Schoßhund angelacht hatte. Er seufzte erneut und versuchte Ruki von sich loszukriegen, doch dieser machte gar keine Anstalten, dies auch nur in Erwägung zu ziehen. Noch immer war der Bassist damit beschäftigt, seinen Lachanfall unter Kontrolle zu bringen. Auch er schien nichts von Kais erneutem Zielscheibe-treffen-Spielchen mitbekommen zu haben und feixte unentwegt weiter. Auch Aoi konnte nicht anders und musste schmunzeln. Ihm lag auch ein passender Spruch auf den Lippen, doch er beherrschte sich und schluckte ihn unausgesprochen runter. Er hatte jetzt nicht unbedingt Lust, sich dem Zorn von Ruki aussetzen zu wollen. Da ließ er es lieber sein. "Ey, Ruki?", fragte Uruha nun etwas genervt. "Würdest du mich wieder loslassen? Ich krieg ja kaum noch Luft bei deiner Knuddelattacke hier.", gab er nun doch etwas belustigt von sich. Der Anblick war aber auch einfach zu köstlich. Da hing doch der kleine Zwerg tatsächlich mit einem fetten Grinsen an ihm und das nur, weil er ihn mal ein kleines, klitzekleines Lob ausgesprochen hatte. Sowas hatte wohl etwas weitreichendere Folgen, als nur ein kleines `Danke schön` von dem Kleinen. Es entlockte Uruha ein Schmunzeln, als der kleine Blonde mit seinen pinkfarbenen Strähnchen zu ihm aufschaute und mit seinen braunen Kulleraugen anstierte. "Sorry...", machte dieser nur und ließ von dem Blonden ab. "Danke." Nun stand Kai neben ihnen und wollte selbst mal sehen, was Uruha da in der Hand hielt. Sofort legte sich wieder eines seiner total süßen Lächeln auf seine Lippen und er drehte sich zu Aoi rum. Auch er musterte den Schwarzhaarigen und zog gleich einen Vergleich zwischen ihm und der kleinen schwarzen Puppe. "Die is voll süß geworden, Ruki-chan!", platzte es aus dem Drummer raus und Aoi wäre am Liebsten schon wieder im nächstbesten Gulli verschwunden. Was sollte das denn jetzt werden? War er jetzt schon auf eine kleine Puppe zusammengeschrumpft? Es war irgendwie nen doofes Gefühl, dass alle das Ding da so toll fanden, nur er nicht. Er wollte einfach nicht, dass er auf sowas degradiert wurde. Er war nun mal er und keine doofe Puppe, die man überall mit hinschleppen konnte. Es frustrierte ihn, dass das Ding sogar Uruha zu gefallen schien. Er seufzte und merkte nicht, dass Reita noch immer neben ihm saß und ihn genauestens beobachtete. "Alles okay mit dir?", fragte er nun doch etwas besorgt. Erschrocken zuckte Aoi zusammen und lächelte gequält. "Ja ja. Schon okay..." "Aber du hasst das Ding, richtig?", grinst Reita frech. Aoi wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Eigentlich fand er es doch ganz süß, dass Ruki sich so viel Mühe gegeben hatte und sogar darauf geachtet hatte, dass die Haare und die Kleidung so detailgetreu waren. Es schmeichelte ihm, dass ihr kleiner Zwerg sich so intensiv mit ihnen beschäftigt hatte. Aber er wollte nicht, dass es etwas anderes gab, das ihm so ähnlich war, dass Uruha sich dem mehr widmen könnte als ihm. Er schüttelte energisch den Kopf. Er wollte solche Gedanken nicht haben. Aber wieso kamen sie immer wieder? "Gib sie wieder her!" Mit diesen Worten wurde er unweigerlich aus seinen tristen Gedanken katapultiert. Jetzt musste er doch laut loslachen. Und er war bestimmt nicht der Einzige, der das tat. Allgemeines Gelächter brach aus. Und das nur, weil Ruki um Uruha herumhüpfte und versuchte, seine beiden Lieblinge wieder in seinen Besitz zu bringen. Es war aber auch ein Bild für die Götter. Uruha hatte sich zwischenzeitlich wieder eine Zigarette angesteckt und pustete den Rauch genüsslich in Richtung des offenen Fensters und hielt mit der anderen Ruki auf Abstand, in dem er seine Hand gegen seine Stirn presste. Ruki wedelte wild mit den Armen und versuchte krampfhaft, an das Hemd des Blonden zu kommen, denn in dessen Brusttasche hatte er sowohl den kleinen Aoi, als auch den kleinen Uruha neckisch platziert. Sie lugten nur mit dem Gesicht und ihren beiden kleinen Puppenhänden aus der Tasche. Ruki wollte sie aber unbedingt wieder haben. Schließlich waren es ja seine total zerstochenenen Finger, die es endlich mal geschafft hatten, etwas Handwerkliches zustande zu bringen, das man dann auch noch anderen zeigen konnte, ohne gleich im Erdboden versinken zu müssen - wie es sonst so oft der Fall bei ihm war. Und er war mehr als nur stolz darauf. Jetzt wollte er sie aber einfach wiederhaben. Doch Uruha schien sie ihm nicht wiedergeben zu wollen. "Uruha, du Arsch!", stampfte Ruki wütend mit dem Fuß auf und erdolchte den Blonden geradezu mit sämtlichen Blitzen, die er versuchte auf ihn hereinbrechen zu lassen. Stille. Das schallende Gelächter erstarb unter Rukis Wutausbruch. Erschrocken über diese Aktion, erstarrte auch der Gitarrist und der kleine Vocal nutzte die Gelegenheit und griff Uruha an die Brusttasche. Mit einem Ruck zog er seine beiden Lieblinge raus und strackste, vor Wut schnaubend, aus dem Raum. Die Tür fiel mit einem donnernden Knall zu. Schweigen. Das war wohl zu viel des Guten gewesen. "Uruha, du bist unmöglich.", tadelte Kai ihn und klaute ihm erstmal den Rest von der angefangenen Zigarette. Dieser stand noch immer total perplex da und starrte in Richtung Tür. Okay, das war wohl wirklich etwas übertrieben gewesen. Aber er konnte es sich einfach nicht verkneifen. Er ärgerte den Kleinen einfach zu gern. Und das war doch mal wieder ein guter Grund gewesen, damit anzufangen. Doch jetzt bereute er es irgendwie. Dabei hatte er doch eigentlich etwas anderes damit bezwecken wollen. Nun ging der Schuss aber mächtig nach hinten los, musste er zugeben. Er schluckte. "Ich werd mal nach ihm schauen." Reita stand auf und ging mit einem schuldzuweisenden Blick an Uruha vorbei. "Haste ja toll hinbekommen, du Blödmann!", schimpfte der Bassist noch beim Vorbeigehen. Ruki neigte zwar hin und wieder dazu, einen Wutanfall zu bekommen, aber so heftig hatte es noch nie geendet. Eigentlich war ja der Kleine nicht nachtragend und feixte schon kurz darauf immer wieder mit ihnen, aber er hatte nie so wütend den Raum verlassen. Uruha bekam nun doch ein schlechtes Gewissen. Wieso konnte er sich nicht einmal zurücknehmen? Am Liebsten hätte er sich jetzt selbst eine verpasst... Oder lieber doch nicht, dafür war ihm sein hübsches Gesicht dann doch etwas zu schade, musste er offen zugeben. Doch es wurmte ihn nun doch etwas, dass er genau das Gegenteil von dem erreicht hatte, was er eigentlich wollte. Er wollte Ruki doch zum Lachen bringen. Es hatte ihm schon einen leichten Stich versetzt, dass der Kleine da vorhin so traurig auf dem Boden saß und schon fast heulend seine kleinen Püppchen angestarrt hatte. Er fand einfach, dass ein Lächeln einfach viel besser zu Ruki passte, als so ein trauriger Blick. Er wollte ihn einfach immer nur lächeln sehen. Dabei sah doch der kleine Vocal so viel süßer aus. Schöne Scheiße! Das hatte er ja mal wieder ordentlich vergeigt. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* So, Leute. Es ist jetzt kurz nach 3 Uhr morgens und ich werd jetzt erstmal ne kreative Pause einlegen - obwohl... ich bin eigentlich noch gar nicht so wirklich müde. XD (Koffein hält wirklich verdammt gut wach) Ich weiß noch nicht, wie es weitergehen wird - blöd, ne? Aber ich kann euch sagen, dass im nächsten Kapi noch keine Yaoi-Szene zu finden sein wird. Wäre ja auch echt merkwürdig, ne? ^.^ Hab nur festgestellt, dass Uru-pon ein ganz schöner Umweltsünder ist. Schnippt einfach die Zigarette aus dem Fenster. Der Böse, der. Und Aoi scheint noch nicht ganz begriffen zu haben, dass GazettE nicht wirklich ein unbeschriebenes Blatt sind. Selbst am Ende der Welt würde es vermutlich noch jemanden geben, der GazettE und somit auch ihn kennt. ^^ PS: Und ja, die Cliffhanger sind beabsichtigt. Sonst wär´s ja einfach nur langweilig. Aber ich werd mich mit der Verwendung dann doch etwas zügeln. Versprochen. Ich wünsche allen Nachtschwärmern unter euch noch nen schönen ereignisreichen Tag und alle, die eh schon im Bett liegen... ach, euch brauch ich ja keine gute Nacht wünschen, denn die meisten werden ja eh schon bald wieder aufstehen, gell? Okay, dann bis zum nächsten Kapi. (morgen is ja auch noch ein Tag) Kapitel 3: Rache is süß, mein Freund! ------------------------------------- Und schon ist das dritte Kapitel dran. Alle guten Dinge sind ja bekanntlich 3. ^.^ Nur wird es wohl nicht bei diesen 3 Kapis bleiben, denn wir sind ja noch lange nicht da angekommen, wo wir hinwollen, gell? Dann wollen wir mal. Und sollte sich einer über das Wort ´grunzte` in Verbindung mit dem lieben, guten Uru-pon wundern, möcht ich sagen, dass das volle Absicht war. XD Genug davon. Weiter geht´s. *~* ~*~*~*~*~*~*~*~*~* ~*~*~*~*~*~*~*~*~* ~*~*~*~*~*~*~*~*~* ~*~*~*~*~*~*~*~ "Hey, Ruki!" Reita sprintete hinter seinem kleinen Freund hinterher. Er wollte ihn jetzt nicht einfach alleine lassen. Er hatte ja mitbekommen, dass ihn diese Szene eben ganz schön mitgenommen hatte. "Warte doch mal!", brüllte er den Gang hinunter. "Wo willste denn jetzt hin, Mann?!" Noch immer hatte er ihn nicht erreicht. Der Kleine konnte aber auch nen ganz schön schnellen Gang draufhaben. Er packte ihn ruckartig am Arm und hielt ihn fest, als er es dann doch endlich geschafft hatte, ihn einzuholen. Noch etwas nach Luft schnappend hockte er sich neben ihm auf den Boden. Jedoch ohne seinen Griff zu lösen. Er hatte Angst, dass Ruki sich einfach wieder in Bewegung setzten würde und er dann doch keine Chance mehr hatte, mit ihm zu reden. "Ruki-chan...", wisperte er. "Was is los?" Reita versuchte von unten in das Gesicht des Kleinen zu schauen. Er spürte, dass irgendwas mit dem Sänger nicht stimmte. Ruki schluchzte. Doch er antwortete nicht auf die Frage des Bassisten. Reita wurde nun doch etwas mulmig. *Uruha, dieses Arschloch!*, fluchte er innerlich. Wie konnte er es wagen, seinem kleinen, süßen Immer-gut-drauf-Kumpel sowas anzutun? Erst lobte er ihn - was ja wirklich sowas von unheimlich war - und dann machte er ihn so fertig. Am Liebsten hätte er ihm erstmal ordentlich eine reingehauen. Bis sich der Blonde auf dem Boden zusammenrollte und um Mitleid winselte. Er scheuchte diesen Gedanken gleich wieder aus seinem Kopf. Wie konnte er nur?! Er verfluchte sich gerade selber dafür, dass er auch nur auf eine solche Idee kommen konnte. Auch wenn Uruha mal wieder das Fass zum Überlaufen brachte, war er dennoch einer seiner Freunde und denen konnte er nun wirklich kein Haar krümmen. "Reita?", schniefte der Kleine. Den Blick hatte er immer noch abgewandt. "Hai...?" Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. Und Ruki hatte es scheinbar auch gemerkt, denn jetzt schaute er ihn an. Reita erschrak. Ruki hatte Tränen in den Augen. Er weinte nicht, aber es hätte wirklich nicht viel gefehlt und der Vocal hätte sämtliche Sturzbäche aus seinen Kulleraugen losgetreten. Das wollte er verhindern. "Was is, Kleiner?" Ups! Jetzt hätte er sich dieses Wort doch lieber verkniffen. Er hätte sich gerade ohrfeigen können. Wieso musste ihm dieses Wort gerade so ungeniert über die Lippen gehen? Innerlich verpasste er sich gerade so einen Kinnhaken, dass er doch fast das Gleichgewicht verloren hätte und mit dem Hintern unschön auf dem kalten Boden gelandet wäre. Ruki grinste, als er sah, wie Reita mit den Händen wedelte, um sein Gleichgewicht zu halten. Er fragte sich zwar, warum er das gerade tat, aber es sah voll witzig aus und so konnte er das Lachen auch nicht mehr zurückhalten. Lauthals prustete er los. Er wusste zwar nicht, wie es dem Bassisten immer wieder gelang, ihn von einer zur nächsten Sekunde aus seinen beschissensten Gedanken zu reißen und ihn zum Lachen zu bringen, aber es tat gut, dass es so war. "Was bitte schön is daran so lustig?!", fluchte nun der Blondschwarzhaarige. Er hatte nun doch das Gleichgewicht verloren und saß - noch immer Rukis Arm festhaltend - auf dem mit PVC verkleideten Boden. Es schien ihm peinlich zu sein, denn er wurde hochrot, als Ruki ihn darauf ansprach. "Sag mal, biste so besoffen oder warum hast du ständig die Neigung, dich immer wieder langzulegen?" Boah. Das war zu viel für den stolzen Reita. Das kratzte ganz schön an seinem Ego. Und das wollte er sich nicht bieten lassen. Auch nicht von dem kleinen Zwerg. Ein leichter Ruck und auch der Vocal saß neben ihm. "Tja, du scheinst auch nicht viel besser zu sein, mein Lieber.", schmollte er dann doch ein wenig. Feixend saßen beide nun da und merkten nicht, wie aus den anderen Türen immer mehr Schaulustige lugten und sich fragten, warum die beiden da saßen und sich fast die Seele aus dem Leib lachten. Es schien ihnen schlicht und ergreifend unverständlich. "Los komm!" Reita stand auf und zog Ruki an dem Arm, den er noch immer nicht losgelassen hatte, auf die Beine. "Ich hab da eine Idee.", eröffnete er seinem Gegenüber. "Das kriegen die wieder... und besonders der gute Uruha." Er zog eine Grimasse und der Kleine musste schlucken. Doch irgendwie gefiel ihm der Gedanke, dass der Blonde jetzt auch mal wieder ordentlich eins auf die Mütze bekam. Er hatte Ruki gewaltig geärgert und das wollte er sich nicht ohne Gegenwehr gefallen lassen. Gut, dass es Reita gab. Mit ihm konnte er wirklich jeden Scheiß machen. Sie verstanden sich einfach zu gut. Und das brachte ihn dann wieder zum Schmunzeln. "Du bist so ein Idiot, Uruha!", schallte es durch den Raum. Kai versuchte die 5 Zentimeter, die er kleiner war als ihr Gitarrist, durch ein Auf-Zehenspitzen-Stellen zu überbrücken. Es gelang ihm aber nur für ein oder zwei Sekunden. Auch versuchte er einen finsteren Blick aufzulegen und den Blonden mit diesem zu durchbohren. Doch statt einem eingeschüchterten Blick, erntete er nur ein Grinsen, was ihn noch mehr auf die Palme brachte. Und Kai in den Wahnsinn zu treiben, bedarf schon einiger Anstrengungen. Kai hatte es diesmal aber echt gereicht. Jedes Mal war der kleine Ruki der, der unter dem Blonden zu leiden hatte. Und das passte ihm einfach nicht in den Kram. Uruha hatte das Gefühl, dass Kai irgendwie was von ihm wollte. Wieso sollte er sich sonst so abmühen und sich auf Zehenspitzen stellen, nur damit er annähernd so groß war wie er? Das entlockte ihm unwiderruflich ein Lächeln. Das sah aber auch einfach zu putzig aus. Da konnte er einfach nicht widerstehen und kniff Kai liebevoll in die linke Wange. Kai blinzelte verdutzt und musste sich an die Wange fassen. Was war denn das jetzt bitte schön gewesen? Mit geweiteten Augen starrte er den Größeren von Beiden an. "Geht´s noch?!", meldete sich Reita lauthals zurück. Jetzt war es Uruha, der blinzeln musste. Wie konnte Reita es in so kurzer Zeit schaffen, den Zwerg wieder zu beruhigen? Er wusste ja auch nicht, dass die Beiden ihn jetzt auf dem Kieker hatten. Reita hatte seinem kleinen Freund noch schnell einen kurzen Überblick über sein Vorhaben zugeflüstert, bevor sie dann doch wieder vor der Tür zum Umkleideraum gestanden haben. Ruki strahlte über beide Ohren. Ihm schien der Plan außerordentlich gut zu gefallen. Und nun wollt er ihn auch so schnell wie möglich umgesetzt wissen. Deshalb hatte er sich auch so schnell wieder beruhigen können. Er war sich sicher, dass sie mal wieder genau das erreichen konnten, was sie wollten. Ein dreckiges, hinterhältiges Lachen entwich seinen und Reitas Lippen, als sie Beide gleichzeitig den Blonden mit strafenden Blicken bewarfen. Uruha wusste nun wirklich nicht, was er davon halten sollte. Die beiden sahen so als, als würden sie wieder einmal ein Herz und eine Seele sein und das bedeutete nicht wirklich was Gutes. Das kannte er ja eigentlich schon zu Genüge. Und das machte ihm doch etwas Angst. Er konnte ja auch nicht ahnen, was das noch für Konsequenzen für ihn nach sich ziehen würde. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Jetzt bereute er es noch mehr, den Kleinen Sänger so geärgert zu haben. Es war ihm auch nicht entgangen, dass Ruki sich mit Reita verbündet hatte. Das war ja auch mehr als nur auffällig, weil die beiden in den letzten Tagen immer zusammen zu den Proben erschienen und auch gemeinsam wieder verschwanden. Auch Kai und Aoi hatten so ihre Bedenken. Und einer von ihnen konnte es dann auch nicht lassen, den Blonden darauf aufmerksam zu machen. "Du~h~u? Ruha?", fing der Schwarzhaarige vorsichtig eine Unterhaltung mit dem Gitarristen an. Es war Aoi, der es irgendwie mit der Angst zu tun bekam. "Hmmm...", grummelte der Angesprochene nur mürrisch. Aoi zuckte leicht zusammen. Das war eindeutig. Auch er hatte es wohl bemerkt. "Du solltest dich lieber bei ihm entschuldigen. Wenn das so weitergeht, wird das noch ein schlimmes Ende nehmen.", mischte sich Kai ein, denn er sah, dass Aoi merklich etwas eingeschüchtert war. Er konnte es einfach nicht mit ansehen, wie der schwarzhaarige Gitarrist sich dafür rügte, den Großen auch nur angesprochen zu haben. Erneutes Grummeln. "Ruha?" Aoi startete erneut einen Versuch und Uruha rollte nur mit den Augen. "Is ja gut, ich hab´s verstanden!", blaffte er. Und ob er das hatte. Wie sollte es auch anders sein? Ruki und Reita würdigten ihn keines Wortes und warfen nur böse Blicke zu ihm rüber, wenn er es doch mal zu wagen versuchte, sie anzusprechen. Das da noch ein mächtiges Unwetter auf ihn zuraste, war ihm schon in dem Moment klar, als Reita an dem Tag mit Ruki an der Hand grinsend wieder in die Umkleide kam. Aber ändern konnte er es ja sowieso nicht. Eine Entschuldigung könnte es vielleicht etwas erträglicher machen, der Gedanke war ihm auch schon mehrmals in den Sinn gekommen, aber dennoch würden die Beiden es nicht ohne eine entsprechende Ggegenmaßnahme durchgehen lassen. Das war ihm mehr als bewusst. Und innerlich bereitete er sich schon auf das, was kommen würde, vor. Er konnte wirklich nicht wissen, dass die Rache schon im vollen Gange war. Und auch, wenn er sich jetzt entschuldigt hätte, hätte es wohl trotzdem nichts an der Tatsache geändert, dass Reita und Ruki ihren Plan weiterverfolgen würden. *~* ~*~*~*~*~*~*~*~*~* ~*~*~*~*~*~*~*~*~* ~*~*~*~*~*~*~*~*~* ~*~*~*~*~*~*~*~ Das war dann erstmal das dritte Kapitel. Ich hatte eigentlich nicht wirklich vor, dass es so lang werden würde. Es sollte eigentlich kurz und schmerzlos werden, aber da Kai einfach viel zu kurz gekommen ist *ihn total anhimmel*, konnte ich mir einen so süßen Auftritt von ihm nicht verkneifen *sich gerade vorstellt, wie er da vor Uru-pon auf Zehenspitzen steht und ihn versucht grimmig anzuschauen* *schmunzel* Auch Aoi hatte bisher nur ne Gastrolle, dabei is er doch einer der Hauptcharas? Ich frag mich grad, warum eigentlich? Irgendwie find ich es witzig, dass mal wieder Ruki und Reita ein super Team bilden. Und nein, die Zwei sind nur sehr gut befreundet. Und Aoi und Uruha sind auch nicht zusammen. Gut, dass Aoi auf Uruha steht, is ja wohl nicht zu überlesen, gell? Aber wer weiß, ob jeder das bekommt, was er gerne hätte. Im normalen Leben is das ja auch nicht immer der Fall. *kicher* (sonst würd ich jetzt nicht hier sitzen und nur von Kai schwärmen, sondern ihn ganz fest knuddeln) Genug davon. Freut euch auf´s nächste Kapi und seid gespannt, wie es weiter geht mit den Jungs. winke, winke Kapitel 4: Lets get ready to rumble! ------------------------------------ Jetzt wird es aber langsam echt unheimlich mit mir hier. Das ist jetzt schon das vierte Kapitel und das seit gestern Abend. Das is echt unglaublich. Liegt es vielleicht daran, dass ich die Jungs so gern hab? Oder weil ich zur Zeit doch etwas zu~ viel Zeit hab? Ich bin überfragt, aber was soll´s. Solange ihr damit einigermaßen zufrieden seid, mach ich einfach mal weiter Los geht´s mit Kapi Nummero 4: *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Genüsslich ließ er sich auf sein schwarzes Sofa fallen und streckte alle Viere von sich. Endlich hatten sie mal wieder einen Tag nur für sich allein. Er wollte den anderen heute auch überhaupt nicht begegnen. Es machte ihn fertig, zuzusehen, wie Ruki und Reita immerzu tuschelten und dann wieder wild gestikulierten. Das ging jetzt schon knapp zwei Wochen so. Es wunderte ihn nur, dass bisher noch nichts weiter passiert war. Dabei war er sich doch so~ sicher, dass das anstehende Donnerwetter nicht weit entfernt gewesen war. Er seufzte. Eigentlich konnte es ihm ja auch egal sein. Das war immerhin nicht sein Problem. Er hatte es sich ja nicht mit den beiden verscherzt, sondern Uruha. Wobei das natürlich wiederum doch ein Problem darstellte. Schließlich konnte er nicht leugnen, dass er ein gewisses Interesse an dem durchaus sehr attraktiven Blonden hatte. Und das bereitete ihm wieder Kopfzerbrechen. Er konnte es sich einfach nicht erklären, warum es gerade Uruha sein musste? Hätte er sich nicht einfach in einen der anderen vergucken können? Diese Grübelei machte ihn wuschig. Gut, es hätte wirklich einer der anderen sein können, denn die waren weitaus unkomplizierter als der andere Gitarrist. Okay, bei Reita war er sich da nicht so sicher. Der machte ihm doch ab und zu ganz schön Angst mit seinem grimmigen Blicken und seiner tiefen Stimme. Aber seit dieser ständig mit dem Zwerg zusammenhing, hatte er scheinbar mehr als nur gute Laune. Er schmunzelte. Ob da doch noch was anderes als der Racheplan der zwei dahintersteckte? Er wollte es aber auch gar nicht wirklich wissen. Ruki hatte er eigentlich total gern. Er war wie ein kleiner Bruder für ihn. Wenn er mal wieder einen seiner temperamentvollen Gefühlsausbrüche hatte, dann war er einfach immer zu~ süß. Und er war eigentlich immer gut drauf. Ihn konnte also so leicht nichts aus der Fassung bringen. Nur dieses eine Mal war das wohl echt nicht der beste Zeitpunkt gewesen, den Kleinen so in Rage zu bringen. Dann dachte er an ihre Übermama. Kai war einfach der Beste. Er kümmerte sich wirklich um all ihre Probleme und das immer mit diesem total knuffigen Lächeln auf den Lippen. Das hatte schon was Anziehendes. Aber bei Kai war er sich sowas von sicher, dass er nicht auf Männer stand. Er konnte nicht mal sagen, warum er das so sah, aber es passte einfach nicht zu Kai, wenn er mit einem Kerl Hand in Hand durch die Gegend spazieren würde. Der Gedanke machte ihm noch mehr Angst und er schüttelte energisch den Kopf. Solange, bis ihm fast schwindelig wurde. Also blieb ja doch nur Uruha übrig. Wieso eigentlich? Er stand doch gar nicht auf Kerle. Bevor er sich seiner Gefühle nur ansatzweise bewusst geworden war, hatte er doch auch mehr als nur eine Freundin gehabt. Gut, gehalten hatten diese Beziehungen nie lange, aber er wusste auch, dass das nicht immer an ihm lag. Noch bevor er seine Gedanken weiterspinnen konnte, klingelte sein Telefon und er hätte lügen müssen, nicht froh darüber gewesen zu sein. Mit einem leichten Sprung hüpfte er vom Sofa und flitzte zur Anrichte, auf der sein schnurloses Telefon in der dazugehörigen Ladestation stand. Ein Griff und er drehte wieder um und sprang mit einem solchen Schwung auf das Sofa zurück, dass es sich knarcksend unter seinem Gewicht zu biegen versuchte. Dann war es wieder still. "Moshi moshi.", trällerte er ins Telefon. Man merkte ihm seine gute Laune einfach an. Schweigen. Ein großes Fragezeichen leuchtete über Aois Kopf auf. "Moshi moshi?" Er war etwas verunsichert. Er fragte sich gerade, warum der am anderen Ende der Leitung Hängende nix sagte. "Moshi moshi?!", wurde er jetzt doch etwas nervös. Welchen Teufel hatte den denn geritten? Aoi stutzte, als er etwas merkwürdige aber dennoch ziemlich leise Geräusche vernahm. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Mit einem total mulmigen Gefühl im bauch hörte er wie der andere einfach auflegte. Jetzt war es wieder mucksmäuschenstill in seiner Wohnung. Doch diesmal hatte es etwas Unheimliches an sich. Seine Gedanken kreisten auch nach 2 Stunden noch um diesen recht seltsam anmutenden Anruf. Ihm war unwohl. Doch er wusste auch nicht, was er jetzt machen sollte. Doch dann hatte er einen Einfall. Er schnappte das Telefon, dass er nach dem ziemlich unheimlichen Telefonat einfach neben sich auf das Sofa gelegt hatte und tippte ein paar Zahlen ein. Ein leises Tuten zeigte ihm, dass er wohl gleich einen seiner Freunde am anderen Ende der Leitung haben würde. Doch nichts passierte. Er wählte die nächste Nummer. Und auch hier regte sich nichts. Reita und Ruki waren allem Anschein nach ausgeflogen. Kein Wunder sie hatten ja frei. Nummer 3 musste nun dran glauben. Er wählte Kais Nummer. Und endlich nahm mal einer ab. "Moshi moshi. Wer da?", flötete Kai in den Hörer. Aoi konnte sein Lächeln förmlich durchs Telefon sehen. Was wohl doch eher unmöglich war, denn weder er noch Kai besaßen ein Telefon mit Videoübertragung. Und das war ihm dann doch auch ganz recht so. "Wer is denn da?", wollte der Drummer dann doch wissen, als noch immer Funkstille herrschte. "Na, ich...", flüsterte der Scharzhaarig leise. "Aoi-chan!" Kais Stimme hallte schrill in seinem Ohr wieder. "Was is denn los? Geht´s dir gut?", wollt Kai dann auch gleich wissen. Es kam ja auch nicht oft vor, dass Aoi bei ihm anrief. Meist gab es dafür immer einen wichtigen Grund. "Aoi? Biste noch da? Alles in Ordnung mit dir?" Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. Da kam dann doch wieder Kais guter, alter Mutterinstinkt hervor. Aoi schmunzelte. Er merkte, dass Kai jetzt wirklich mehr wissen wollte, obwohl er ja eigentlich noch gar nichts wissen konnte. "Ja, schon, aber..." Er kaute unbewusst auf seiner Unterlippe rum. "Was aber?", drängte der Kleinere in jetzt. Schweigen. Kai schien es jetzt doch zu reichen und er meinte nur noch: "Warte, ich bin gleich bei dir! Rühr dich ja nicht von der Stelle! Verstanden?!" Und schon hatte er aufgelegt. So schnell, wie das eben ging, konnte er gar nicht gucken. Er blinzelte noch immer, als das Tuten aus dem Hörer in dazu brachte, den kleinen roten Knopf am Hörer zu betätigen, um die Verbindung nun endgültig zu kappen. Das ging jetzt doch etwas zu schnell. Er hatte doch gar kein Wort darüber verloren, dass Kai sich jetzt zu ihm auf den Weg machen sollte. Hatte er denn tatsächlich so bemitleidenswert am Telefon geklungen? Er war überfragt. Es dauerte auch nicht allzu lange, da klingelte es Sturm an seiner Wohnungstür. Er zuckte förmlich zusammen, denn so schnell hätte er jetzt doch nicht mit seiner Ersatzmama gerechnet. Wie auch? Immerhin wohnten sie beide nicht gerade um die Ecke. Kai wohnte am einen und er am anderen Ende der Stadt. Und ein so schnelles Herkommen war doch eigentlich unmöglich. Wie schaffte der Drummer es also, schon nach knapp einer halben Stunde hier vor der Tür zu stehen? Trotzdem freute er sich, dass er nicht mehr allein sein sollte. Der Anruf hatte in doch sehr verunsichert. Er betätigte den Summer und ließ Kai in den Hausflur. Schon von oben hörte er den Kleineren die Treppen hoch sprinten. Wie er es trotz der 5. Etage und diesem Tempo dennoch ohne außer Atem zu sein schaffte, wusste er nicht. Vielleicht war der andere ja einfach nur gut konditioniert, was bei ihm eher nicht der Fall war. "Aoi-chan." Kai grinste schon wieder. Diese Eigenart machte ihn zu etwas ganz Besonderem. "Komm rein.", bat der Gitarrist ihn. # # # # # # # # # # # # # # # "Nun mach schon, Ruki.", drängelte Reita ihn. Unsicher strackste der Kleine hinter seinem Freund her. Heute war es also soweit. Uruha würde seine Rache zu spüren bekommen. Und das, was sie da vorhatten, war wirklich schon eine richtige Gemeinheit. Ruki zögerte nun doch etwas. Wollte er wirklich sowas tun? Wäre Reita nicht dabei gewesen, hätte er es wahrscheinlich auch gar nicht gemacht. Da war er sich sicher. Aber er konnte ja jetzt keinen Rückzieher machen. Wie würde das denn aussehen? Ganze 2 Wochen hatten sie das hier durch und durch geplant. Nichts sollte ihnen dazwischenfunken. Und dass sie heute mal frei hatten, machte die Sache noch um einiges einfacher für sie. "Ruki~!" Reita wurde langsam ungeduldiger. Er winkte seinem Freund zu, damit dieser endlich mal ein paar Takte schneller ging. Schließlich hatte er alles zu schleppen. Ruki schaute ihn an und blieb dann doch stehen. "Reita?", nuschelte er vor sich hin. Sein schlechtes Gewissen machte es ihm nicht unbedingt leichter. "Hai?", glotzte er den Sänger an. "Ich weiß nicht..., ob das so eine gute Idee ist..." Reita stockte. Er kam auf seinen kleinen Kumpel zu und legte einen Arm um seine Schulter. "Klar is das ne gute Idee. Er wird schon sehen, was er davon hat. Und nun mach dir darüber mal keine Gedanken. Notfalls nehm ich das Ganze auf meine Kappe.", grinste er. Na klar! Hielt er denn Ruki für bescheuert? Das sagte er jedes Mal, wenn sie mal wieder bei einem ihrer Streiche auf frischer Tat ertappt wurden. Und jedes Mal war es Ruki, der alles ausbaden musste. Reita hatte sich immer irgendwie aus der Affäre ziehen können. Wie er das schaffte, wusste er nicht, aber es nervte ihn, dass Reita immer alles ausheckte und er dann den Anschiss von den anderen bekam. Er tippte mit seinem Finger gegen seine Stirn. "Ja ja, verarschen kann ich mich alleine!", funkelte er. "Das sagst du immer und dann bin doch ich wieder der Depp, der alles ausbaden muss, ne?!", hängte er noch hinten dran. Der Bassist musste kichern. Er schien seinen kleinen Kumpel mal wieder unterschätzt zu haben. Er war wohl doch nicht auf den Kopf gefallen. Liebevoll tätschelte er dem kleinen Vocal den Kopf. "Keine Panik, Kleiner. Ich werd voll und ganz hinter dir stehen." Ihm bleib doch fast der Atem stocken. Ruki hatte seinen allerliebsten Schmollmund aufgelegt und strahlte ihn mit seinen Dackeläuglein an. "Versprich es." Reita schluckte. Seit wann machte es ihm was aus, wenn er ihm nicht zur Seite stand? Er hatte doch sonst auch immer so tapfer mitgespielt. # # # # # # # # # # # # # # # # Vorsichtig streifte er sein Shirt von seinen Schultern. Auch der Hose entledigte er sich rasch. Nur in Boxershorts stand er in seinem Badezimmer und musterte sich im Spiegel. Das, was er da sah, gefiel ihm schon irgendwie. Nicht, dass er eitel wäre, aber er musste zugeben, dass er sichtlich mit seinem Äußeren zufrieden war. Ob es seine bernsteinfarbenen Augen, seine feingeschwungenen Augenbrauen oder seine sündig anmutenden Lippen waren, an seinem Gesicht hatte er echt nichts auszusetzen. Er war und blieb wohl auch immer eine Diva. Doch langsam hatte er dieses Image satt. Er wollte nicht länger das Püppchen in der Band sein. Er hatte ja schließlich auch seinen Stolz. Und er würde alles daran setzen, von diesem Image wegzukommen. Er fragte sich nur wie. Da kam ihm plötzlich eine Idee. Schnell flitzte er in sein Wohnzimmer und griff zum Telefon. Ohne ins Telefonbuch zu schauen, tippte er eine Nummer ein. "Moshi moshi!", trällerte es ihm entgegen. Er erschrak. Seit wann bekam er eine solche Gänsehaut, wenn er die ihm doch eigentlich so vertraute Stimme hörte? War es wirklich die Stimme seines Gesprechspartners, die ihm solche Schauer über den Rücken jagte? "Moshi moshi ?" Es klang jetzt mehr wie eine Frage. Und noch immer konnte er sein eigentliches Anliegen nicht in einen klaren Satz fassen. Stattdessen gab er merkwürdig glucksende Geräusche von sich. "Moshi moshi?!" Jetzt war es ihm unangenehm und er wollte sich jetzt doch nicht mehr zu erkennen geben und legte auf. Was war das denn jetzt? Wieso hatte er sowas gemacht? Hatte er jetzt nen echten Dachschaden davongetragen? Selbstzweifel überkamen ihn. Doch er wollte jetzt nicht über solche Sachen nachdenken und ging zurück ins Badezimmer. Dort entledigte er sich auch seinem letzten Stück Stoff und legte sich tief durchatmend in das warme Wasser. Er wollte jetzt nur noch entspannen und den freien Tag genießen. Über die andere Sache würde er sich später noch Gedanken machen können. Hier in seinem Heiligtum hatten sie jetzt aber nichts zu suchen und so verbannte er sie ganz weit weg, in die hinterste Ecke seiner Gedankengänge und sperrte sie dort ein. Er wollte sie erst wieder rausholen, wenn es an der Zeit dafür war. Wie von selbst entspannten sich seine Muskeln und er schloss genießerisch die Augen. Er liebte es stundenlang in seinem Badezimmer zu verbringen. Dicht gefolgt von seinem heißgeliebten Kleiderschrank. # # # # # # # # # # # # # # # # "Nun mach doch endlich, Ruki!" Noch immer drängelte Reita. "Ich komm ja schon, aber ich kann nicht so schnell wie du. Hab schließlich nicht so ne langen Beine wie ihr!", grummelte er. Reita hatte es doch tatsächlich geschafft, ihn von der Richtigkeit ihres Vorhabens zu überzeugen. Er war sich noch nicht sicher, wie er das eigentlich geschafft hatte und dennoch lief er ihm ohne weitere Gewissensbisse hinterher. # # # # # # # # # # # # # # # # "Und du bist dir sicher, dass es nicht irgendein Stalker war?" Kai schaute Aoi besorgt an. "Das hört man in letzter Zeit öfter. Miyavi hatte mich auch schon gewarnt. Und der weiß, wovon er spricht. Sieht ja schließlich selber aus, wie so ein Verrückter.", grinste er bei dem letzten Satz. Recht hatte er ja, aber er hätte es niemals gewagt, ihm das direkt ins Gesicht zu sagen. Aoi konnte er aber solche Gedanken anvertrauen. Bei ihm wusste er, dass er das für sich behalten würde. Wären es Ruki oder Reita gewesen, die hier vor ihm säßen, hätte er sich eher die Zunge rausgerissen, als sowas offen zu sagen. Ruki war nen altes Tratschweib und Reita machte sich über alles lustig. Wenn der dann mal einen über den Durst trank - und das kam irgendwie immer öfter vor - dann hätte er sich eh verplappert und darauf wollte er es dann doch lieber nicht ankommen lassen. Aoi konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Kai war sonst nicht der Typ, der sowas sagte, aber es war ihm aufgefallen, dass ihr Drummer doch eine sehr enge Freundsschaft zu dem Solokünstler aufgebaut hatte. Sie verstanden sich prächtig und er gönnte es ihnen. Sonst kümmerte sich Kai immer um sie und die Band und nun hatte er jemdanden, der auch mal ihm ein paar vergessene Sachen hinterher trug oder es gar nciht erst dazu kommen ließ, dass er etwas vergaß. Das kam bei ihm häufig vor. Besonders gern ließ er seine Geldbörse irgendwo liegen. Und dann wurde erstmal ne hiesige Suchaktion gestartet. "Du musst aufpassen, Aoi-chan. Wer weiß, was der von dir wollte." Kai legte eine Hand auf Aois Schulter. "Willst du für heute bei mir pennen?", fragte er ohne Umschweife. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Schon gut. Es war ja nur so ein blöder Anruf. Und wenn es wieder passiert, sag ich dir Bescheid." Jetzt konnte er wieder lächeln. Wie gut, dass es Kai gab. Die Übermama vom Dienst munterte ihn immer wieder auf. Normalerweise war das ja nicht nötig, aber in letzter Zeit wurde der selbsternannte Clown der Band immer ruhiger und versank dann doch öfter mal in seinen Gedanken. Und Kais Lächeln und seine liebevolle Art wirkte beruhigend und aufheiternd. Ob ihm das schon mal jemand gesagt hatte? Wenn nicht, musste das doch einfach mal jemand sagen. "Danke, Kai-chan." # # # # # # # # # # # # # # # # "Schau mal, wir sind gleich da." Reita zeigte mit dem Finger in Richtung des Wohnblockes, in dem Uruha seine Wohnung hatte. Jetzt ging es also ans Eingemachte. Reitas Grinsen wurde immer breiter, je näher sie dem Objekt ihrer Begierde kamen. Jetzt konnte sich der Blonde aber auf einen vollendeten Rachfeldzug der beiden gefasst machen. # # # # # # # # # # # # # # # # Uruha saß noch immer in seiner Wanne und genoß sichtlich die Wärme, die seinen Körper durchströmte. Er ahnte wohl auch nicht, dass er an diesem Abend noch sein blaues Wunder erleben würde... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ O.o Jetzt wird´s wohl doch ernster für den Armen. Ja ja, hätte er mal den Ruki nicht so geärgert. Jetzt wird er bald sehen, was er davon hat. ^.^ Dann bis zum nächsten Kapi. (Ob es Yaoi werden wird, kann ich noch nicht sagen, aber wir nähern uns dem mit großen Schritten *grins*) Kapitel 5: Gewissensbisse? Nein, danke! --------------------------------------- Warum tu ich mir das eigentlich immer wieder an? *patt, patt* Ich versteh´s nicht und werd es wohl auch nicht mehr. Schlafmangel (selbst Schuld), Koffein (oh, schnell noch nen Nachschub holen muss ^^) *grad wieder rein* und die Tatsache, dass ich während eines ganz kurzen Nickerchens heute Nachmittag einen wirklich guten Einfall hatte, den ich jetzt auch gleich umsetzen werde, treiben mich immer weiter dazu, diese FF weiterzuschreiben. Bin ich süchtig? ^^ Ich weiß, bisher is ja noch nicht viel passiert. Doch jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit für Uruha und ich hoffe, dass es euch gefallen wird. Jetzt wird Ruki auch endlich davon befreit, mit Mitleid überhäuft werden zu müssen. *zwinker* Ready, steady, go! *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Uruha hatte wirklich Probleme, sich von seiner heißgeliebten Badewanne zu trennen. Er saß jetzt schon eine halbe Stunde regungslos in dem warmen Wasser, das jedoch langsam kälter wurde. Mürrisch erhob er sich und legte sich ein Handtuch um die Hüfte und ein anderes um seine Schulter. Er wollte gerade seine Haare trocken rubbeln, als es an der Tür klingelte. Er zog die Augenbrauen kraus. Was sollte das denn jetzt werden? Wer wagte es, ihn bei seinem heiligen Ritual einfach zu stören? Er hasste es, wenn das der Fall war. Und seine Freunde wussten das. Nie würden sie es wagen, ihn während seiner ausgiebigen Erholungsphase auch nur ansatzweise stören zu wollen. Doch wer konnte das sein? Das Klingeln nahm zu. Und doch hatte er jetzt sehr wenig Lust, sich mit irgendwelchen Leute rumzuärgern. Er ignorierte das permanente Läuten und verzog sich in sein Schlafzimmer. Mit einer ungemeinen Gelassenheit zupfte er an seinen Haaren herum, während er mal wieder vor seinem hiesigen Kleiderschrank stand und nicht wusste, was er nun anziehen sollte. Es war aber auch immer wieder dasselbe mit ihm. Stundenlang konnte er sich nicht entscheiden. Ein Grund, warum er immer zu spät irgendwo auf der Bildfläche erschien. Dutzende Shirts und Hosen flogen durch die Gegend. Jedes einzelne Teil hielt er sich vor die Brust und musterte sich im Spiegel. Und doch warf er es unbeachtet wieder in die nächste Ecke. Bei diesem Anblick könnte man meinen, dass er doch ganz schön eitel war, doch er bestritt es ja immer. Irgendwann brach das Türklingeln ab. Er seufzte. "Endlich!", maulte er. Das wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er sich jetzt hätte dadurch aus dem Konzept bringen lassen müssen. Das war nicht sein Stil. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # "Mist!", fluchte Ruki, als er nach oben schaute und Licht im Zimmer des vermeindlichen Opfers sah. Er blinzelte und wandte sich dann wieder Reita zu. "Meinst du nicht, es wäre besser, wenn wir das erst machen, wenn er weg ist?", wollte er wissen. Der Bassist jedoch zuckte nur mit den Schultern. Ihm war es eigentlich völlig egal, ob der Blonde da war oder nicht. Sie brauchten doch eh nur dieses eine, ganz bestimmte Ding aus seiner Wohnung, das sie mit dem mitgebrachten Gegenstand austauschen wollten. Ihre Recherche hatte viel zu viel Zeit in Anspruch genommen, als dass er das jetzt schon hier und jetzt beenden wollte. "Das wird schon, Kleiner.", lachte der Blondschwarzhaarige sich eins ins Fäustchen. "Is doch völlig schnuppe, ob der nun da is oder nicht. Wir brauchen ihn doch gar nicht dafür.", stellte er nochmals klar. Jetzt wurde dem Kleinen aber immer mulmiger. Er war sich wieder einmal absolut unsicher, was das hier anbelangte. Sie hatten schon viel Mist gebaut. Aber das würde bestimmt ein Nachspiel haben. Eine Maus in Aois Rucksack verstecken, Kai einen Käfer auf die Nase setzen, während er schlief. Das war harmlos im Vergleich zu diesem Streich. Gut, es war eher ein Racheakt, aber das änderte nichts daran, dass es gemein war. Ein Zurück schien es jetzt aber wirklich nicht mehr zu geben, denn sein Komplize zückte etwas kleines, silber-glänzendes aus seiner Hosentasche. Es war ein Schlüssel. Jetzt fragte sich Ruki aber ernsthaft, ob Reita das Ganze nicht doch etwas zu~ ernst nahm. Wie kam er eigentlich an den Schlüssel für die Haustür von Uruha? Das Fragezeichen, das gerade über seinem Schopf aufleuchtete, wurde auch von dem anderen nicht übersehen. Triumpfierend hielt er ihn Ruki vor die Nase. Den hab ich vom Hausmeister bekommen. Und jetzt schlugen Rukis Alarmglocken noch lauter. Was bitte schön, hatte Reita mit Uruhas Hausmeister zu schaffen? Und wer gab dem das Recht, einfach so einen Schlüssel für eine der Wohnungen rauszugeben? Gleich morgen Früh würde er bei seinem Vermieter anrufen und dem verklickern, dass keiner von ihm die Erlaubnis bekam, seinen Schlüssel an wildfremde Menschen rauszugeben. Und schon gar nicht an einen seiner Freunde. Jetzt hatte er definitiv Angst vor seinem Freund. Er war ihm unheimlich. Unbeirrt dessen, dass der Vocal ihn ungläubig anstarrte und er sehen konnte, wie es in dem Hirn des Kleinen ratterte, schloss er die Tür auf und trat in den Flur. Nachdem Ruki sich dann doch noch zusammenreißen konnte, um nicht doch einfach die Flucht zu ergreifen, drehte er sich nochmals in alle Richtungen. Er wolte sichergehen, dass niemand, aber auch wirklich niemand, gesehen hatte, wie sie dabei waren, Hausfriedensbruch zu begehen. Seiner Meinung war das eine Straftat. Und damit hatte er verdammt Recht. Reita packte ihn am Arm und zog ihn mit sich in den Hausflur. Er ließ die Tür wieder ins Schloss fallen. "Alles klar, Ruki-chan?" Er spürte den Blick des Bassisten auf sich ruhen. Ein leichtes Nicken. Das reichte dem anderen und er zog ihn wieder ein Stück weiter. Man gut, dass es hier einen Fahrstuhl gab. Er hatte absolut keine Lust bis zu Uruha hochzulaufen. Auf halbem Wege hätte er dann vermutlich auch kehrt gemacht. Mit einem Fahrstuhl ist das auch nicht anders, aber wenn die Tür erstmal zu war, kam man ja bekanntlich erst wieder raus, wenn die Tür sich wieder öffnete und das war dann halt in dem Stockwerk, in das man wollte. Pling. Und die Tür öffente sich. Mit einem leichten Schubs wurde er in die Fahrstuhlkabine gestoßen. Jetzt hatte er also definitiv keine Wahl mehr. Der Blondschwarzhaarige hätte jetzt auch keinen Rückzieher mehr erlaubt. Die Tür schloss sich wieder und sie setzten sich in Bewegung. Nervös starrte der kleine Sänger auf die Anzeige und kaute auf seiner Unterlippe herum. Mit jedem Stockwerk, mit dem sie näher kamen, tänzelte er mehr von einem Bein aufs andere. "Mensch, Ruki!" Der Kleine stockte und wandte seinen Blick zu seinem Begleiter, der amüsiert an der Innenwand lehnte und ihn zu beobachten schien. "Das kann man ja schon nicht mehr mit ansehen. Warum machst du dir solche Gedanken über ihn?" Er drehte den Kopf weg. "Er wird das schon überleben. Und außerdem tut es ja nicht weh. Es wird etwas an seinem Ego kratzen, aber das is doch eh so groß, dass das nicht mal auffallen würde." Diesen Worten folgte ein Grinsen. "Und vielleicht gefällt es ihm ja nachher noch...", sponn der Größere seine Gedanken weiter. Ruki blinzelte. So richtig überzeugt war er nicht von diesen Worten, aber es entlockte ihm ein leises Kichern, als er sich das bildlich vorstellte. Pling. Die Fahrt dauerte eindeutig nicht lang genug. Irgendwie wurde ihm schlecht und schwindelig zu gleich. Reita hatte wahrscheinlich wieder einmal Recht, aber das tröstete ihn im Moment überhaupt nicht. Schnellen Schrittes traten beide vor Uruhas Wohnungstür. Insgeheim hoffte Ruki, dass er doch schon schlafen würde. So spät wie es war, war das auch nicht unbedingt unwahrscheinlich. Wieso sollte Uruha auch an einem Wochentag um kurz vor 2 Uhr noch wach sein, wenn er am nächsten Tag pünktlich zur Probe erscheinen musste? Doch welch Ironie? Was bitte schön, machten dann die Beiden um diese Uhrzeit hier draußen? Sie gehörten schließlich auch zu dem ausgewählten Personenkreis, der das Vergnügen hatte, mit Kai als Leader in einer Band zu sein. Und der war ja bekannt dafür, dass er es überhaupt nicht leiden konnte, wenn man unpünktlich oder aber auch ohne wichtigen Grund nicht bei der Probe erschien. So schnell konnte der Kleine gar nicht gucken, da hatte sein Komplize ihn auch schon in den dunklen Flur von Uruhas Wohnung geschoben. Sein Herz überschlug sich fast. Er hoffte inständig, dass Uruha niemals herausbekommen würde, dass er sich nachts einfach in seine Wohnung geschmuggelt hatte. Das war nicht die feine englische Art. Er zitterte nun doch ein bisschen. Stirnrunzelnd musterte Reita ihn, soweit es in der Dunkelheit möglich war. Doch dann zückte er die kleine Taschenlampe und leuchtete sich ins Gesicht. Fast hätte der Kleine lauthals losgebrüllt. Das war ein Anblick, den er wohl so schnell nicht vergessen würde. Doch bevor es soweit kommen würde, hatte er auch schon eine Hand auf seinem Mund liegen. "Ssscht...", machte der andere. "Warte hier. Ich bin gleich zurück." Mit diesen Worten verschwand Reita aus dem Flur und Ruki blieb wie angewurzelt in dem stockdunklen Flur zurück. Es war mucksmäuschenstill. Uruha schien wohl wirklich schon im Bett zu liegen und im Reich der Träume zu schweben. Das hätte er jetzt auch gern gemacht. Sich in sein kuscheliges, warmes Bett gelegt und einfach drauflosgeträumt. Stattdessen stand er nun hier und wartete darauf, dass sein Freund endlich wieder zurück kam. Aber er war ja selbst Schuld. Er hätte ja nicht drauf eingehen müssen. Und schon kam dieser um die Ecke und hielt sich erneut die Taschenlampe ins Gesicht. Ein fettes Grinsen verriet ihm, dass alles nach Plan verlaufen war. "Lass uns abhauen." klopfte er ihm auf die Schulter. Er nickte nur und schmunzelte. "Ich bin gespannt, was er dazu sagen wird." Leise öffneten sie die Tür und machten sich auf den Weg nach unten. Ruki war erleichtert, dass bisher alles so glatt abgelaufen war. Es gab keinerlei Störungen. Jetzt freute er sich aber erstmal auf sein kuscheliges Bett, das Zuhause auf ihn wartete. "Du, Ruki...", gähnte Reita mit vorgehaltener Hand. "Hai?", erwiderte er nur müde. "Kann ich vielleicht bei dir pennen? Ich hab keinen Bock mehr, noch das ganze Stück bis zu mir nach Hause zu laufen udn ich vermute mal, dass jetzt keine Bahn mehr fährt." Der Kleine grinste. "Klar." Das war das Mindeste, was er für seinen treuen Freund heute noch tun konnte. "Wenn dich mein ach so toller Köter nicht stört?" Die Rede war von keinem Geringeren als Sabu-chan. Reita schüttelte nur den Kopf. "Nö, und wenn, wird er im Ofen gegrillt und morgen zum Frühstück verspachtelt.", spottete er. Beide lachten. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # "Oh mann, warum müssen wir eigentlich immer schon so früh hier aufkreuzen, Kai-chan? Kannste uns nicht mal ausschlafen lassen?", maulte der Bassist. Kai schüttelte genervt den Kopf. "Wie oft soll ich es dir noch sagen? Hä? Du könntest ja auch wie jeder normale Mensch pünktlich ins Bett gehen und schlafen, statt dich in irgendwelchen Bars rumzutreiben und dich volllaufen zu lassen, mein Gutster." Ruki verkniff sich jeglichen Kommentar und schmunzelte nur müde. Er war ja genauso müde, wie der andere, aber er war deshalb noch lange nicht so schlecht gelaunt wie dieser. Wobei er nicht ganz verstand, warum er so maulig war. Als die Erinnerung wieder hochkam, wurde er schlagartig rot im Gesicht. "Ruki? Geht´s dir gut?", fragte Aoi ihn und runzelte dabei die Stirn. Wie kam er jetzt darauf? Oh, ja klar. Es ist ihm wohl nicht entgangen, dass er gerade rot angelaufen war. Aoi hatte für sowas einen siebten Sinn. Wie er das immer wieder schaffte, wusste er nicht, aber vor ihm etwas geheimzuhalten, kam schon einem Wunder gleich. Dennoch versuchte er den Blick des Schwarzhaarigen zu ignorieren und winkte nur ab. "Geht schon. Bin nur etwas müde, weil ich gestern noch so einiges mitmachen musste. Aber mach dir keine Gedanken darüber, Aoi." Die Tür sprang auf und alle Anwesenden drehten die Köpfe zur Tür. In der Tür stand Uruha. Zumindest vermuteten sie das, denn sie konnten es nicht erkennen. Aber die Größe, die Kleidung und die schlechte Laune am frühen Morgen passten doch wirklich nur zu ihm. Ruki und Reita tauschten verstohlen Blicke aus und versuchten nicht gleich loszuprusten. Es war aber auch köstlich, wie er da stand und nur seine Augen in die Runde blitzten. Eine Kapuze hatte er auf. Warum, konnte sich keiner erklären. "Mann, Ruha, wo warst du solange? Wir wollten doch schon vor ner halben Stunde mit den Proben anfangen.", schimpfte Kai leise. Doch seine Worte fanden keinerlei Beachtung. Schweigend stapfte der Gitarrist auf seine Gitarre zu und legte sie sich um. Verwundert schauten Aoi und Kai sich an und dann zu Uruha. "Ruha?" "Alles okay mit dir?", ergänzten sich die beiden. Nur ein Murren seitens des Angesprochenen. Jetzt waren sie aber echt etwas verwirrt. "Könnten wir das hier schnell hinter uns bringen? Ich hab nachher noch nen Termin!", fauchte Uruha. Kopfschüttelnd kam Kai auf ihn zu. "Was is los?" Mist. Dem Brünetten schien aber auch gar nichts zu entgehen. Dafür könnte er ihren Leader gerade mächtig verfluchen. Aber er konnte ja nun wirklich nichts dafür. Vielmehr würde er sich nachher die anderen beiden zur Brust nehmen. Er hatte da so einen Verdacht, wer ihm das angetan haben könnte. Und er fühlte sich in dieser Vermutung auch gleich bestätigt, als er sah, wie Reita krampfhaft versuchte, ein Lachen zu verkneifen. "Alles in Ordnung?", wollte der Leader nun doch noch seine Frage beantwortet haben. Er schnaubte. Dann gab er sich einen Ruck und nahm die Kapuze ab. Entsetzte Blicke von Kai und Aoi. Ein lautes Gelächter von Ruki und Reita. Und jetzt war auch allen klar, warum ihr Lead-Gitarrist so verdammt schlecht gelaunt war. Das war ja nun mehr als offensichtlich. Aber wie kam es dazu? *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Jetzt hab ich aber echt Mitleid mit dem armen Uruha. Ruki und Reita sind ganz schön fies. *beide erstmal ranholt und mächtig die Leviten liest* Und es is doch wieder ein Cliffhanger geworden. Gomen. Doch schon im nächsten Kapi erfahrt ihr mehr darüber, was mit dem guten, alten Uruha passiert ist. Und es wird nicht unbedingt jugendfrei werden. Also an alle minderjährigen Leser: Verzeiht, aber es is und bleibt nun mal diesem Genre zugeordnet. Wir sehen uns dann im 6. Kapitel. Für heute geh ich aber erstmal ins Bett. Is ja auch schon wieder fast vier Uhr durch. *drop* Bis dann, ihr Lieben. Und danke für die eure Kommis und die vielen Favos *vor Stolz gleich aus allen Nähten platzt* Kapitel 6: Und jetzt? --------------------- Ach Mensch, ich komm einfach nicht drum herum, mal wieder nen Kapi zu schreiben. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber ändern kann ich´s halt auch nicht. Diese Kapitel is mir echt bisher am Schwersten gefallen. Ich hab zig mal angefangen und immer wieder überlegt, ob das denn so in Ordnung is. Und nun? Bin ich immer noch nicht zufrieden damit, aber was soll´s. Hat lange genug gedauert. Sorry. Also hier das neueste Kapitel zu „Pleiten, Pech und Pannen“. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Was is denn mit dir passiert, Ruha?" Kai stand dicht neben ihm und wagte es, mit einer Hand eine von Uruhas Haarsträhnen in die Finger zu nehmen. Auch Aoi kam näher, weil er doch genauer wissen wollte, warum ihr Gitarrist mit diesem nicht sehr elegant aussehenden Antlitz glänzte. Ein bisschen musste sich Kai aber auch das Lachen verkneifen. Er sah echt zu komisch aus. "Du siehst aus wie die Milka-Kuh!", platzte es aus Reita und erneut brachen er und Ruki in schallendes Gelächter aus. Für diese Aktion ernteten sie nicht nur einen bösen Blick seitens Uruha, denn auch Kai und Aoi funkelten sie mächtig an. Das war nun wirklich nicht die feine englische Art. Und man konnte förmlich sehen, wie Uruha immer mehr Farbe im Gesicht bekam. Seine Wut wurde immer größer und ihm war absolut nicht zum Lachen zumute. Und bei diesem Anblick, den sein Schopf gerade bot, auch sehr verständlich. Wer läuft schon gerne mit lila Haaren durch die Gegend? Gut, es störte ihn eher weniger, dass es lila war, das trug er ja auch so oft genug. Er mochte die Farbe. Das konnte er auch nicht leugnen, aber so wollte er auf keinen Fall herumlaufen. Hätten seine blonden Haare die Farbe wenigstens gleichmäßig angenommen, dann wäre es auch nicht so schlimm. Er hätte sich damit vielleicht auch anfreunden können. Doch dass er jetzt da mal nen lila Fleck und dort mal einen hatte, machte ihn rasend. Aoi wär am liebsten in Tränen ausgebrochen. Wie konnte man denn nur diese schönen Haare so versauen? Und er war sich sicher, dass Ruki und Reita dafür noch ordentlich den Kopf gewaschen bekommen würden. Was aber etwas sehr Ungewöhnliches war, war, dass selbst Kai jetzt sein Lächeln verloren hatte. Der sonstige Strahlemann höchstpersönlich. Sein Sonnenschein-Strahlen wich einer ernstzunehmenden Grimasse. Ruki schluckte in dem Moment, als er das sah. Oh, oh! Das gibt jetzt bestimmt ein Donnerwetter! Und der Kleine sollte Recht behalten. Kai wand seinen Blick kurz zu Aoi und Uruha. Er musste nicht viel sagen. Aoi packte den Größeren an der Hand und zog ihn mit sich nach draußen. Er wollte ihn jetzt ganz weit weg schaffen von dem, was da jetzt gleich geschehen würde. Schnell schnappte er sich seine Jacke und verließ mit dem immer noch hochrot angelaufenen Lead-Gitarristen den Probenraum. Unten im Hof setzte sich Aoi auch gleich auf die kleine Bank neben dem Eingang. Er schaute zu Uruha, der noch immer angesäuert an der Wand lehnte und förmlich Löcher in die Luft starrte. Schweigen lag in der Luft. „Alles klar bei dir, Ruha?“, fragte er nun etwas nervös. Er konnte es nicht mit ansehen, wie der hübsche Blonde ... Lilahaarige sich so hängen ließ. Er war sauer, das war nicht zu übersehen, aber das grenzte schon eher an einem unnatürlichen Zustand, nahe eines überaus unangenehmen Wutausbruches. Und Aoi wollte es auf keinen Fall soweit kommen lassen. Das würde er schon zu verhindern wissen, schwor er sich. „Na komm, lass uns erstmal eine rauchen. Und dann sehen wir weiter, ja?“, versuchte er die Stille erneut zu durchbrechen. Und diesmal wandte der Größere seinen Blick zu ihm. Er sah traurig und wütend zugleich aus. Das machte dem Schwarzhaarigen doch etwas Angst. Er hielt ihm seine Zigarettenschachtel erwartungsvoll entgegen. Er wusste ja, dass der Größere einem Glimmstängel nicht abgeneigt war. Ihre Blicke trafen sich und irgendwie veränderte sich der Ausdruck in den Augen der Beiden. Was hatte das jetzt zu bedeuten? # # # # # # # # # # # „Sagt mal, spinnt ihr jetzt total?!“ Erschrocken rissen Reita und Ruki die Augen auf, als Kais Stimme durch den Raum hallte. Mit einem solchen Donnerwetter hätte jetzt keiner der beiden Angeklagten gerechnet. Und es machte dem kleinen Sänger etwas Angst. Er kannte zwar schon die Standpauken ihres Leaders, aber das fing schon mal nicht so an wie sonst. Irgendwie war da was anders. Reita hatte sich schnell wieder gefasst und grinste den Drummer mit einem breiten Lächeln an. „Was soll das Theater, Kai? Er hat es doch verdient.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Is doch nur halb so schlimm. Und die Farbe steht ihm doch gut.“, feixte er. Ruki schwieg lieber zu dieser Angelegenheit. Er hatte bemerkt, dass er mit solchen Sprüchen jetzt wohl alles nur noch schlimmer machen würde. Kais Augen funkelten jetzt merklich vor Zorn. Da stimmte eindeutig was nicht. Ruki fragte sich jetzt aber wirklich, was es war, das dem Strahlemann sein Lächeln aus dem Gesicht verschwinden lies. Das war unheimlich. So kannten sie ihren Leader überhaupt nicht. # # # # # # # # # # # # # Noch immer blickten sie sich an. Keiner wandte sich vom anderen ab. „Du, Aoi?“ Uruha traute sich doch wieder etwas zu sagen. Und wenn es nur ein kurzer Satz war, es wurde dem Schwarzhaarigen dadurch doch etwas leichter ums Herz. „Hai?“ Er nickte. Und wieder fummelte der Größere an einer der Strähnen rum. Am Liebsten wär er aufgesprungen und hätte ihm dafür eine verpasst. Wie konnte man nur ständig in seinen Haaren rumspielen? Auch wenn er gut aussah und das garantiert auch wusste, war das noch lange kein Grund, ständig die Haare zwischen den Fingern zu zwirbeln oder sie um sie zu wickeln. „Ich hab kein Bock mehr auf die Probe. Lass uns irgendwo was trinken gehen. Das is mir grad echt zu blöd.“ Aoi riss bei diesen Worten die Augen auf. Er musste erst mal blinzeln, um dann die eben gehörten Worte zu erfassen. Er schluckte. Der Typ denkt wohl auch nur an drei Dinge im Leben, stellte er fest. Er überlegte nicht lange und wusste genau, welche er dem „Blonden“ zutrauen würde. Die Wahl war echt nicht schwer, aber er dachte noch über die Rangfolge nach. Musik, Sex, Alkohol? Oder doch lieber. Sex, Musik und Alkohol? Aber wenn er ihn jetzt so hörte, gab es wirklich nur die eine Variante: Alkohol, Sex und dann kam erst mit einem gewissen Abstand die Musik. Na ja, sollte er doch machen, wie er wollte. Er hätte es nur gern gesehen, wenn er von dem Alkohol doch besser wegkommen würde. Gut, auch er war kein unbeschriebenes Blatt, was den Alkoholkonsum anbelangte. Sie waren öfter mit der Band unterwegs und tranken ein bisschen viel über den Durst, aber mit Uruha konnte keiner mithalten. „Was ist?“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und starrte plötzlich direkt in Uruhas Augen. Er hatte sich vor ihn gestellt und ihm unentwegt ins Gesicht geschaut. Aoi fühlte sich irgendwie ertappt, als Uruha grinste. Er war halt einfach zusammengezuckt, als er aus seinen Gedanken zurückgeholt wurde und plötzlich die Nähe des anderen wahrnahm. Das war ein komisches Gefühl. Er war nur froh, dass der andere wohl nicht bemerkt hatte, wie sein Herzschlag immer schneller wurde, je länger sie sich so nah waren. „Was is los? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Und schon hatte er einen Klaps an den Hinterkopf bekommen. Verdattert starrte er seinen Gegenüber an. Dieser lächelte nur und reichte ihm die Hand. „Na komm, ich lad dich ein.“ Jetzt runzelte er die Stirn. „Und wozu?" Er merkte nicht, dass er diese Frage mit so viel Verwunderung in der Stimme aussprach. "Ich sollte eher dich aufmuntern.“, konterte er, ohne groß nachzudenken, was er da sagte. Uruha zuckte nur mit den Schultern und erwiderte schmunzelnd: „Zur Feier des Tages." Der Größere deutete mit dem Finger auf seinen Schopf. "Neue Haarfarbe. Da kann man doch schon mal einen drauf trinken.“ Aoi ließ sich mitreißen. Er wusste ja auch nicht, was er davon jetzt halten sollte. Das wurde ja immer merkwürdiger hier. # # # # # # # # # # # # # # „Nur halb so schlimm?!“ Seine anfängliche Wut wurde immer größer. Wie konnten die beiden nur denken, dass das nicht schlimm wär? Hatten sie das etwa völlig vergessen? Reita nickte nur stumm und Ruki schaute zu Boden. Er wollte und konnte darauf nichts erwidern. Was auch? Es hätte eh nichts daran geändert, dass Kai ihnen gerade gehörig den Marsch blies. „Wer von euch kam auf diese bescheuerte Idee, Uruhas Haare lila zu färben?!“, schrie er jetzt förmlich. Sein Blick schwenkte immer wieder zwischen Reita und Ruki hin und her. Doch beide schwiegen. Reita grinste nur und Ruki starrte den Boden an, in der Hoffnung, dass sich da jetzt irgendwie doch noch ein Loch auftun würde, in dem er klammheimlich hätte verschwinden können. Doch den Gefallen wollte ihm der Boden nicht tun. Wär auch zu schön gewesen. Lautes Gelächter brach aus. Kai und Ruki stutzten. Reita schien gerade einen Lachkrampf zu kriegen. Der Vocal fragte sich ernsthaft, ob ihr Bassist nicht gerade unter Drogen stand. Sie wurden hier gerade ordentlich zur Sau gemacht von einem Menschen, dem sie das vermutlich nie in einem solchen Ausmaß hätten zugetraut und er hatte nichts besseres zu tun, als darüber in schallendes Gelächter auszubrechen? War der Typ noch normal? „Was lachst du da so dämlich?!“ Kais erstauntes Gesicht wurde von einer finsteren Miene abgelöst. Als er keine Antwort bekam, machte er ein paar Schritte auf den Blond-schwarzhaarigen zu und packte ihn am Kragen. Sofort verstummte der andere und schaute verdattert in das Gesicht des Drummers. „Reita?!“ Kai holte tief Luft. „Is dir klar, dass wir morgen Nachmittag nen wichtiges Shooting haben?!“, verkündete er jetzt lautstark. „Wie sollen wir das bis dahin wieder auf die Reihe kriegen?! So kann Uruha unmöglich nen Photoshoot machen!“ Rukis Augen weiteten sich. Scheiße! Daran hatten er wirklich nicht mehr gedacht. Wieso war ihm das entfallen? Wieso hatte er es einfach vergessen? Das war verdammt wichtig für sie. Nun machte auch Reita ein etwas überraschtes Gesicht. Das war ihm wohl doch nicht im Gedächtnis hängen geblieben. Verlegen schüttelte er nun den Kopf. Unangenehm schien es ihm jetzt doch zu sein. Kai ließ ihn wieder los und funkelte sie beide an. „Das habt ihr ja mal wieder toll hinbekommen.“, grummelte er. Jetzt musste er mal wieder alles gerade biegen, was die beiden durcheinander gebracht hatten. Aber er wusste noch nicht genau, wie er das anstellen sollte. Er seufzte und ließ sich in den Sessel nach hinten fallen. Er lehnte den Kopf gegen die Lehne und schloss die Augen. „Haut ab!“, sagte er etwas barsch. „Die Probe fällt heute aus.“ Der Sänger runzelte die Stirn. „Wieso?“, wollte er jetzt wissen. „Weil es jetzt keinen Sinn hat.“, flüsterte er, die Augen noch immer geschlossen. Er atmete tief durch. „Macht schon!“, wurde er lauter. "Und schickt Uruha und Aoi hoch.", fügte er an, bevor Ruki und Reita durch die Tür traten, um den Raum zu verlassen. # # # # # # # # # # # # # „Und wo willst du jetzt hin?“, fragte Aoi, der noch immer von dem anderen hinterher geschliffen wurde. Er hatte auch keine andere Wahl. Uruha hatte seine Hand fest um seinen Arm gelegt und ließ ihn auch so schnell nicht wieder los. Seit zehn Minuten standen sie jetzt am Bahnsteig und noch immer waren sie in keinen der hier haltenden Bahnen gestiegen. Warum? Das wusste er nicht. Plötzlich drehte der Größere wieder den Kopf zu ihm und schaute ihn an. „Was ist?“ Der Schwarzhaarige konnte es sich nicht verkneifen, das jetzt zu fragen. Er spürte, wie der andere ihn so merkwürdig musterte. Uruha schüttelte nur kurz den Kopf und wandte sich dann auch wieder von ihm ab. Die Hand noch immer fest um seinen Arm. Langsam fing die Stelle aber an zu schmerzen. Warum musste er auch immer so fest zupacken? Das traute man ihm mit seinen schmächtigen Armen gar nicht zu. Aber gerade in diesem Moment machte er Bekanntschaft mit der enormen Kraft des Gitarristen. "Dir is aber schon klar, dass es noch nicht einmal Mittag is, ne?", meinte er und versuchte Uruhas festen Griff zu lösen. Dieser schaute ihn etwas irritiert an. "Ja, ich weiß. Und was ändert das jetzt?", fragte er erstaunt und ließ den Arm des anderen los. Aoi räusperte sich. Schließlich sprach er aus, was er dachte. "Ich glaub nicht, dass irgendeine Bar jetzt schon auf hat." Uruhas Blick sprach Bände. Aoi stand nur da und blickte verdattert in die bernsteinfarbenen Augen des Anderen, als dieser verschmitzt zu grinsen begann. Und dann brach ein lautes Lachen aus dem Größeren. Der Schwarzhaarige legte den Kopf schief. Er verstand jetzt nicht ganz, was das nun wieder sollte. Für ihn ergaben seine Worte schon einen gewissen Sinn, darum konnte er sich nicht erklären, was der andere daran so lustig zu finden schien. Sein Gegenüber hielt inne. "Das is mir schon klar, Aoi.", versuchte er sich zu beruhigen. Doch nur mit Mühe konnte er sein Lachen unterdrücken. Dann schüttelte er nur den Kopf und straffte seine Schultern, die bis eben noch vom Lachkrampf zuckten. "Du denkst auch immer nur an das eine, was?", schmunzelte er. Aoi schluckte. "Ich kenn da nen nettes Café, wo du wahrscheinlich die besten selbstgemachten Momiji Manju in ganz Japan kriegst." Uruha grinste breit. "Die magst du doch so gern.", beendete er seine Rede. Nun war Aoi wirklich etwas neben der Spur. Innerlich klatschte er seine Hand gegen seine Stirn und spürte förmlich den Schmerz, den er sich so zugefügt hatte. Wie konnte er dem anderen denn sowas unterstellen? Klar, Uruha trank gern mal einen Schluck Sake, aber auch er war ein normaler Mensch, der nicht schon mittags mit dem Alkohol anfing. Wär ja noch schöner. "Aoi?" Eine große, zierliche Hand winkte vor seinem Gesicht auf und ab. "Hey, Aoi?" Erschrocken zuckte er zusammen, als er erneut seinen Namen wahrnahm. Er blinzelte. "Sag mal, was is los mit dir?" Der Lead-Gitarrist schüttelte verwundert den Kopf. "So kenn ich dich gar nicht." Er seufzte. Dann packte er erneut den Arm des anderen, den Aoi erst vor kurzem abgeschüttelt hatte. "Is wohl besser, wenn wir doch wieder zurück gehen. Hast wohl ein schlechtes Gewissen, dass wir einfach abgehauen sind, was?" Und schon wurde er zum wiederholten Male hinter dem Anderen hinterhergezogen. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Kai saß noch immer wie versteinert in dem Sessel. Er zerbrach sich jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde den Kopf darüber, wie er das dem Management erklären sollte. Uruha und lila Haare. Er seufzte. Und Ruki und Reita haben es auch nicht für nötig gehalten, die anderen beiden zu ihm raufzuschicken. Aber das würde er den beiden schon noch ins Gewissen reden. Wenn sie schon Mist bauten, dann sollten sie gefälligst auch alles versuchen, um es wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. "Scheiße!", fluchte er. "Wo is der Rest?", warf eine ihm bekannte Stimme in den Raum. Der Leader schaute in die Richtung, aus der diese Frage kam. Er musste nicht lange überlegen. Er hatte gleich bemerkt, dass es die Stimme ihres Lead-Gitarristen war. "Ich hab sie nach Hause geschickt.", antwortete er automatisch. Die beiden Gitarristen legten gleichzeitig den Kopf schief und schauten den Drummer an, als würde über ihren Köpfen ein hiesiges Fragezeichen schweben. Kai blinzelte. Irgendwie sah das putzig aus. Uruha und Aoi, die nebeneinander standen. Auf ihn runter starrten. Die Köpfe beide in eine Richtung gelegt. Augenblicklich musste er wieder grinsen. Bei diesem Anblick war seine angestaute Wut wie weggeblasen. Er konnte sich kaum beherrschen, als er ihnen die unausgesprochene Frage nach dem "Warum?" beantwortete. "Ich hab die Probe abgesagt." Er erhob sich aus seinem Sessel und ging zu seinen Drums, die er heute wohl nicht mehr benutzen würde. Zumindest nicht für eine Probe. "Es hat keinen Sinn, jetzt zu proben. Wir sollten uns lieber überlegen, wie wir das Problem mit dem Photoshoot lösen." Wie auf Kommando wandten sich Aois und Uruhas Gesicht zueinander und ließen so den anderen, ohne ein Wort zu verlieren, wissen, dass sie daran überhaupt nicht mehr gedacht hatten. "Photoshoot?!", platzte es im Chor aus ihnen. Klatsch! Bei diesen Worten konnte Kai sich nur noch mit der flachen Hand gegen die Stirn hauen. Das war zu viel. Erst Ruki und Reita, die keine Peilung hatten, was los war. Und jetzt auch noch der Rest der Band? Kopfschüttelnd packte er seine Sachen zusammen. "Jetzt sagt nicht, dass ihr das auch vergessen habt?", mit diesen Worten drehte er sich wieder zu ihnen. Er sah nur, wie die beiden sich verlegen am Hinterkopf kratzten. Da war es ihm klar. Das hier würde in einer Katastrophe enden... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, das is also erstmal Kapi 6. Die Fortsetzung is in Arbeit. Und es dauert diesmal hoffentlich nicht ganz so lange, wie dieses Mal. Leider is es nun doch jugendfrei geworden. ^^" Aber ich werd mich bessern - versprochen. Es is nur schwer, alles vorherzusehen, denn man findet doch immer wieder was anderes, was da noch mit rein sollte. Und das war halt dieses Mal auch so. Also nicht böse sein. *puppy doggy* Kapitel 7: Eine Lösung? ----------------------- Kapi 7 liegt hier vor eurer Nase und es is ein Cliffhanger vom Feinsten. T.T Dabei wollte ich mich doch bessern. *seufz* Was soll´s? Jetzt kann ich es auch nicht mehr ändern. Was im nächsten sein wird, kann ich nicht sagen. Muss da erstmal nen Nacht drüber schlafen, aber es wird wirklich bald ne Szene geben. Also werden wir uns jetzt erstmal damit begnügen müssen, dass für Uruhas Problem eine Lösung gefunden werden muss, nicht wahr? Und wir werden ja sehen, was das sein wird. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Aoi und Uruha hatten sich auf das Sofa gesetzt und schauten noch immer zu Kai, der nun auch den letzten Rest seiner Sachen in der großen Umhängetasche verstaut hatte. Sie fragten sich nur, wieso der Drummer aber auch immer so viel Zeugs mit sich rumschleppen musste. Und trotzdem vergass er manchmal Sachen, die er nicht vergessen sollte. "Habt ihr ne Idee?", holte ihr Leader sie aus ihren Gedanken. Uruha schüttelte wehmütig den Kopf. "Leider nicht." Er seufzte. "Ich hab nicht mal mehr an das Shoot gedacht, Kai. Sorry." Er senkte den Blick und ließ seine Hände in seinen Schoß sinken. Kai plusterte die Backen auf und atmete tief durch. Er merkte, dass es für Uruha schon schwer genug war. Es war dem Gitarristen anzusehen, dass er sich den Kopf über ihre Situation zerbrach. Er wirkte nachdenklich. "Na komm. Das kriegen wir schon wieder hin, Ruha.", versuchte er den Älteren zu trösten. Während Kai versuchte, Uruha zu trösten, saß Aoi stillschweigend neben dem anderen. Es war nicht zu übersehen, dass es in seinem Kopf mächtig zu rattern begann. Seit er das mit dem Photoshoot wieder in seinen Gedanken verankert hatte, grübelte er. Einfälle hatte er ja genug. Von A bis Z fiel ihm jede Menge ein. Aber ob die so das Wahre waren, bezweifelte er stark. Uruha würde das niemals mit sich machen lassen. Und wenn er das doch tun würde, dann wäre wohl er derjenige, der in Ohnmacht fallen würde. Bei dem Gedanken daran seufzte er schwer. Uruha und Kai schauten ihn an. Er hatte fast nicht bemerkt, wie sein Seufzer alle Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. "Is was?", fragte er verwirrt, als er die wunderlichen Blicke der beiden anderen auf sich spürte. Eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen wurde automatisch nach oben gezogen, als Kai den Kopf schief legte und ihn eindringlich musterte. Dann wurde er frech angegrinst. Und das erstaunte ihn noch mehr. Was sollte dieses dämliche Grinsen jetzt schon wieder bedeuten? Er hatte das Gefühl, dass ihm heute alles spanisch vorkam. Er hatte irgendwie den Durchblick verloren. Und warum? Darauf wusste er keine Antwort. "Was grinst du so?", kam ihm über die Lippen. Und er merkte, dass diese Worte dem anderen nur ein noch breiteres Grinsen ins Gesicht zauberten. Das war jetzt eindeutig zu hoch für ihn. Kai hatte zwar schon immer so ein nur vor Charme sprühendes Lächeln, aber dieses hier war unheimlich. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. "Und?", bekräftigte er abermals seine Frage. Der Drummer zog den Reißverschluss seiner Tasche zu und stellte sie in den Sessel. "Du hast eine Idee. Richtig?", erwähnte er fast beiläufig. Aoi schluckte. Wie kam Kai auf diesen Gedanken? Klar, er hatte ein paar Einfälle, aber die würde er den anderen niemals mitteilen. Die waren eindeutig zu absurd. "Wie?!" Sichtlich erstaunt drehte Uruha sein Gesicht zu dem Gitarristen, der neben ihm saß und noch immer verdattert zu ihrem Leader starrte. Sein Blick verriet, dass er nicht ganz verstand, was Sache war. "Du hast ne Idee?", fragte er und seine Augen verrieten, dass er hoffte, dass Kai Recht hatte. Aoi hatte nun wirklich mit sich zu kämpfen. Ob er diese Idee wirklich aussprechen sollte? In seinem Inneren tobte ein wilder Kampf. Sollte er es sagen? Sollte er lieber schweigen? Oder den beiden einfach ne Lüge auftischen? Sein Oberkörper beugte sich wie von selbst nach vorn und er fuhr sich mit den Händen durch das schwarze Haar. Stille. Gebannt lagen alle Blicke auf dem schmächtigen Körper des Gitarristen. Er seufzte schwer. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # "Was ist denn los, Ruki?" Reita hockte sich neben den kleinen Vocal und betrachtete ihn eingehend. Ruki stand stillschweigend an einem Baum gelehnt und hatte wohl vor, den Boden durch sein permanentes Draufglotzen dazu zu bringen, sich aufzutun und ihn zu verschlucken. Er verstand nicht, was gerade passiert war. So hatte er Kai wirklich noch nie erlebt. Ihm wurde doch etwas schwer ums Herz bei dem Gedanken. Kai ohne sein strahlendes Lächeln war eine Sache, aber dass er mit der Grund dafür war, ließ ihn nicht los. Er machte sich ernsthaft Vorwürfe. Doch zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass er wohl der Einzige war, den das so mitzunehmen schien. Reita zeigte keinerlei Anzeichen für Reue. "Ru~ki~?", betonte der Bassist nun auffällig seinen Namen. Der Kleinere schaute hoch und direkt in Reitas Augen. Fast hätte es ihm die Sprache verschlagen. Er konnte nicht fassen, dass das wirklich wahr sein sollte. "Was is?!", knurrte er. Reita zog die Augenbrauen nach oben und verschränkte die Arme beleidigt vor der Brust. Rukis bissige Reaktion ließ ihn wohl nicht kalt, stellte der Kleine fest. "Nu aber mal halblang, ja?!", konterte der Bassist. "Ich hab dich nur was gefragt. Da musste nicht gleich aus der Haut fahren, klar?", murrte er. Ruki stieß sich vom Baum ab und setzte sich langsam wieder in Bewegung. Er wusste nicht genau, wie lange sie dort verweilten, aber so langsam wollte er doch endlich nach Hause. Er wollte sich einfach auf sein Sofa schmeißen und ne Runde Frust schieben. Denn er bereute und so konnte er das am Besten verarbeiten. "Sorry.", murmelte er und hob eine Hand, um sich von Reita zu verabschieden. "Wir sehen uns dann morgen beim Shoot.", waren seine letzten Worte. Dann strackste er, ohne sich nochmals umzudrehen, davon. Reita blieb wie angewurzelt stehen. Sein Hirn arbeitete auf Hochtouren. Sein Blick noch immer auf den Punkt gerichtet, wo eben noch sein Kumpel stand und verträumt auf den Boden gestarrt hatte. Dieser Tag fing schon beschissen an, hielt er gedanklich fest. Er war jetzt mal gespannt, was noch kommen würde. Er stand noch eine Weile wie bestellt und nicht abgeholt an ein und derselben Stelle, ohne auch nur den Gedanken zu hegen, dass er wohl ziemlich dämlich dreingeschaut haben musste. Erst als zwei gackernde Mädchen an ihm vorbeiliefen und ihn anstarrten, als wäre er sonstwer, beschloss er, doch lieber auch nach Hause zu gehen. # # # # # # # # # # # # # # "Aoi?" Noch immer schwieg sich der Gitarrist aus und Uruha hätte ihn am Liebsten dafür geohrfeigt. Er hasste es, wenn Aoi das machte. Der Schwarzhaarige war einfach mal für seinen Einfallsreichtum bekannt. Und wenn er eine Idee hatte, sollte er die doch gefälligst mal ausspucken. Verdammt nochmal! Er war drauf und dran, den anderen einfach zu packen und durchzuschütteln, bis dieser endlich mal mit der Sprache rausrückte. "Na ja...", sagte der Angesprochene. "Ich glaub, es wäre einen Versuch wert, aber..." Er traute sich nicht, weiterzureden. Er hatte wirklich Bedenken. "Aber?", hakte nun Kai nach. Gespannt warteten er und der Lead-Gitarrist auf eine Antwort. Aoi schüttelte den Kopf. Er wollte nicht aussprechen, was er dachte. "Aoi?" Keine Reaktion. Aoi war viel zu beschäftigt. Er fragte sich gerade ernsthaft, wie oft die Jungs heute schon diesen Namen gesagt hatten? Für sein Empfinden eindeutig zu oft. Warum auch immer er? Sollten sie sich doch an Kai wenden. Schließlich war er doch die Übermama vom Dienst und nicht er. Er hatte wirklich andere Probleme. Viel ernstzunehmendere Probleme, die ihn selbst betrafen. Und dann sollte er sich auch noch um die der anderen kümmern? Er war schlicht und ergreifend überfordert. Plötzlich zuckte er zusammen. Eine große Hand hatte sich auf seine linke Schulter gelegt und zog ihn wieder ein Stück zurück auf das Sofa, auf dem er und Uruha saßen. Wärme durchströmte seinen ganzen Körper und er spürte, das sie von dieser einen Stelle ausging. Ihm wurde gerade verdammt warm. "Alles okay mit dir?", wurde er mit einer Sanftheit in der Stimme gefragt, dass ihm heiße und kalte Schauer gleichzeitig über den Rücken liefen. Was war verdammt nochmal los mit ihm? Warum hatte er ständig solch merkwürdigen Empfindungen? Tickte er denn nicht mehr richtig? Er nickte nur, denn zum Antworten fehlten ihm jetzt einfach mal die richtigen Worte. Er war zu verstört. Hätte wahrscheinlich eher was gesagt, das er im nächsten Moment wieder bereut hätte. Er lehnte sich zurück. Noch immer lag die Hand auf seiner Schulter. Er wollte auch gar nicht, dass sie da wieder verschwand. Das Gefühl war zwar ungewohnt, aber trotzdem mehr als nur angenehm. Er schloss die Augen und holte tief Luft. Es kostete ihn zwar einiges an Überwindung, aber es war immerhin besser als sein erster Gedanke. Er hätte sich dafür fast eine reingehauen. Wie konnte er nur ernsthaft in Erwägung ziehen, dem anderen Gitarristen sowas verpassen zu wollen. Bei dem Gedanken schüttelte er energisch den Kopf. Erneut schauten sich Uruha und Kai entgeistert an. Was war heute eigentlich los mit dem Schwarzhaarigen? Dass er in letzter Zeit mehr als unnormal war, war nicht nur ihnen aufgefallen. Sogar Reita, der normalerweise überhaupt keinen Durchblick hatte, war das aufgefallen. Aoi war nicht der Typ, der ruhig war, aber die letzten Tage und Wochen war das eindeutig der Fall gewesen. Und keiner aus der Band konnte es sich erklären. "Ich hab da schon eine Idee.", ergriff er dann doch das Wort. Ihm war die Stille wohl etwas unangenehm geworden. Aoi spürte, wie er zum scheinbar hundertsten Mal die Aufmerksamkeit der beide auf sich zog. Noch immer hatte er die Augen geschlossen und lehnte nun den Kopf über die Rückenlehne. Und wieder schwieg er einen Augenblick. Uruha musterte ihn von der Seite. Er wollte nun endlich mal wissen, was der Schwarzhaarige für einen Einfall hatte. Er wurde immer ungeduldiger, je länger der andere seine Antwort hinauszögerte. Ihm fiel auch etwas anderes an dem Gitarristen auf. Was es genau war, konnte er nicht sagen, aber es war schon merkwürdig. "Und?", brach Kai das Schweigen. Auch er war bis aufs Äußerste gespannt, was das Hirn von Aoi sich da wieder ausgedacht hatte. Sonst war ja er derjenige, der alle anderen vor einer drohenden Katastrophe rettete, aber diesmal war er eindeutig nicht in der Lage dazu. Und auf Aois Ideen konnte er sich in solchen Situationen meist verlassen. Das wusste er. Nur war er sich diesmal nicht so ganz sicher, ob diese Idee auch umsetzbar war. Es gab nämlich auch Seiten an Aoi, die im Kopfzerbrechen bereiteten. Er hatte mal in einem goldenen Kimono im Umkleideraum getanzt und sich völlig lächerlich damit gemacht, das er seinen über alles geliebten Momiji Manjus ein Lied widmete. Ob er den Songtext noch besaß, wusste er allerdings nicht. Das war ihm auch egal. Momentan interessierte ihn einfach nur, dass Aoi womöglich eine Idee hatte, wie sie das Photoshoot morgen ohne Probleme hinter sich bringen konnten und er dem Management nicht irgendwie erklären musste, dass Ruki und Reita mal wieder nur Blödsinn im Kopf hatten. Aoi lachte auf. "Erst hatte ich ja ne Idee, aber die hätten wir niemals umsetzen können.", feixte er. "Und die wäre?", scheinbar schien Uruha die Tatsache zu ignorieren, dass selbst er, der sonst eigentlich zu allem in der Lage wäre, diese Idee für abwegig hielt. Er lachte. "Ich glaub nicht, dass du das wirklich wissen willst.", gab er ehrlich zu. Uruhas Mimik sprach wieder einmal Bände. Es sah so aus, als wäre er hin- und hergerissen. Einerseits wollte er es wissen, andererseits aber wieder nicht. "Sag´s doch einfach." Kai war es egal. Er wollte es einfach wissen. Aoi dankte ihm das Ganze aber nur mit einem Kopfschütteln. "Lass mal, meinen Kopf wollte ich doch ganz gerne noch behalten.", grinste er. "Und ich glaub nicht, dass unsere Fans davon sehr begeistert wären." "Und die andere Idee?", hakte der ehemals Blonde nach. Aoi musste schmunzeln. Scheinbar verließen die beiden sich wirklich auf ihn. Eine seltene Ausnahme, aber immerhin. "Na gut, aber dann fahren wir erstmal zu dir und holen ein paar Sachen.", mit diesen Worten wandte er sich dem Lead-Gitarristen zu und erhob sich dann. "Und du lass dich morgen überraschen, ja?", fuhr er Kai über den Mund, der gerade zu einer Erwiderung ansetzen wollte. "Keine Panik.", beruhigte er den Leader. "Das Shoot wird morgen bestimmt problemlos ablaufen." Mehr sagte er nicht dazu. Er hielt Uruha die Hand hin, die der andere erstaunt, aber ohne Widerworte ergriff. Er ließ sich in die Höhe ziehen und warf Kai einen letzten, bedenklich wirkenden Blick entgegen, bevor er sich mit zur Tür ziehen ließ. Diesmal war nicht er derjenige, der den anderen mitschleifte, nein, er war derjenige, der mitgeschliffen wurde. Und er hatte noch immer keinen Blassen, was der andere mit ihm vorhatte. Er konnte sich einfach nur darauf verlassen, dass der andere auch wirklich wusste, was er tat. # # # # # # # # # # # # # # # # Er schloss die Tür mit einem leisen Klacken hinter sich. Seine Schuhe landeten einfach irgendwo im Flur und seine Jacke schmiss er einfach auf die Garderobe neben der Wohnungstür. Er schlüpfte in die bunten kuscheligen Pantoffeln mit dem kleinen Plüschtierkopf auf der Spitze und stapfte vom Flur in sein Wohnzimmer. Es war noch nicht spät. Gerade mal 17 Uhr oder so. Sein Blick fiel auf die Wanduhr, die über der Tür zur Küche hing. Tatsächlich. Also hatte er doch länger dort in dem kleinen Café um die Ecke gesessen, als er vorhatte. Er seufzte. Mit einem müden Gähnen ließ er sich rittlings auf sein Sofa fallen. Mürrisch gaben die Federn unter seinem Gewicht nach. Dabei stellte er fest, dass es langsam mal Zeit wurde, das alte Ding gegen was Neueres, Moderneres auszutauschen. Er griff nach der Fernbedienung, die immer griffbereit auf dem kleinen Couchtisch lag und schaltete seinen Fernseher an. Ihm war zwar nicht unbedingt nach Fernsehen, aber was sollte er sonst machen? Mit Uruha konnte er ja heute schlecht um die Häuser ziehen. Der war bestimmt viel zu sauer auf ihn. Er seufzte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wie war er eigentlich auf die Idee gekommen, sich mit Reita zusammenzutun? Und dann auch noch so ein Verbrechen zu begehen? Nach nicht einmal zehn Minuten betätigte er erneut die Fernbedienung und das Bild wurde schwarz. Es lief einfach nichts, was sich lohnen würde zu gucken. Warum musste das auch immer sein, wenn er mal Zeit zum Fernsehen hatte? Es war zum Haare raufen. Nach ein paar Wälzern quer über das Sofa und wieder zurück; ein paar Mal zusammenrollen und wieder hin- und herkullern, beschloss er, sich unter die Dusche zu stellen. Das hatte schon seine Vorteile. Erstens lenkte ihn eine ausgiebige Dusche immer von seinen Problemen ab, die ihn über den Tag verteilt immer weder ansprangen und zweitens wurde er dadurch sogar noch sauber. Also wesentlich besser, als auf dem Sofa irgendwelche undefinierbaren Bewegungen von sich zu geben und doch nichts Vernünftiges zustande zu bringen. Gesagt, getan. Ruki stand fast eine halbe Stunde unter dem warmen Wasser, das auf seine nackte Haut prasselte. Es kam ihm fast wie ein Massage vor. Angenehm und entspannend. Das hatte er gebraucht. Genüsslich schloss er die Augen und lehnte den Kopf in den Nacken. So ausgiebig hatte er wirklich schon lange nicht mehr geduscht. Irgendwann löste er sich doch von seiner Duschkabine und legte sich ein Handtuch um die Hüfte. Missmutig warf er einen Blick in den Spiegel. "Mann, siehst du heute wieder scheiße aus!", warv er seinem Spiegelbild entgegen. Doch er beachtete es nicht weiter und verließ das Badezimmer auf direktem Wege. Seine Beine führten ihn gerade in Richtung seines hiesigen Kleiderschrankes, als er zusammenzuckte. Schrill drang das Geräusch seiner Klingel an seine Ohren. Mit der Hand auf die nackte Brust gelegt und tief durchatmend, wandte er den Blick in Richtung Tür. Er fragte sich zwar, wer gerade jetzt etwas von ihm wollen könnte, aber doll stören würde es ihn auch nicht, jetzt jemanden um sich zu haben. Also beschloss er, dem Klingeln ein Ende zu setzen und tapste entschlossen zur Tür. Ohne zu fragen, wer da zu ihm wollte, drückte er auf den Summer. Er konnte auch durch die geschlossene Tür hören, dass die Tür kurz darauf mit einem lauten Knall wieder zufiel. Er sollte wohl doch mal dem Hausmeister sagen, dass er sich um dieses Problem kümern sollte. Seine Nachbarn schien diese Problem keine Sorgen zu bereiten oder aber es interessierte sich schlichtweg einfach nicht. Geduldig wartete er an der Tür. Das er fast nackt dort stand, schien ihm nicht einmal im Traum einzufallen. Warum sollte es ihn auch stören? Er war so ganz stolz auf seinen Körper. Er war zwar nicht der Größte, aber von den Proportionen ein recht ansehnliches Modell der männlichen japanischen Rasse. Also warum sollte es ihn da jucken? Und es gab ja nix, was er verstecken müsste. Ein leises Klopfen an der Tür sagte ihm, dass sein unerwarteter Besuch das Ziel erreicht hatte und er öffnete die Tür. "Hi." Ein breites Grinsen begrüßte ihn. Das er etwas erstaunt war, konnte er nicht wirklich verbergen. "Du?!" *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Und das war dann mal Kapitel Nummero 7. Ich weiß, dass ich unmöglich bin. Aber ich bin ja auch erst ein Amateur im FF schreiben, also seid gnädig und verhaut mich nicht gleich, ja? Wer da vor Rukis Tür steht und was Aoi für einen Einfall hat, um das Shooting zu retten, werdet ihr bald erfahren. Ich hoffe, ihr bleibt mir weiterhin treu. Kapitel 8: Was willst du? ------------------------- Ich hab´s endlich geschafft. Endlich mal Kapi 8 fertigzustellen. Und jetzt werd ich schlafen gehen. Ich sollte es mir abgewöhnen, noch um halb 3 Uhr morgens am PC zu sitzen. *seufz* Viel Spaß bei Kapitel Nummero 8. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Hi." Ein breites Grinsen begrüßte ihn. Dass er etwas erstaunt war, konnte er nicht wirklich verbergen. "Du?!" Jetzt war er eindeutig mehr als überfordert mit der Situation. Was wollte er jetzt hier? "Lässt du mich jetzt rein, oder soll ich das ganze Haus zusammenbrüllen, damit du mich nicht noch länger hier vor der Tür stehen lässt und mich mit deinem total bedepperten Gesichtsausdruck anstarrst? Ich glaub, deine Nachbarn würden das sehr amüsant finden, wenn sie dich hier halbnackt..." Sein Blick wanderte von oben nach unten und dann wieder hoch in Rukis Gesicht. "... in deiner Wohnungstür erblicken." Und wieder wurde das Grinsen breiter. Ruki schluckte unwillkürlich. Doch dann trat er einen Schritt zur Seite, um den Gitarristen durchzulassen. Uruha zog auch gleich seine Schuhe aus, feuerte sie in irgendeine Ecke des Flures, was für ihn sowas von typisch war, und streifte sich elegant die Jacke vom Körper, um sie dem kleinen Vocal gegen die Brust zu drücken. Er beachtete den anderen gar nicht weiter und schritt Ruki voran ins Wohnzimmer. Neugierig blickte er sich um. Ruki hatte mal wieder alles umgestellt. Irgendwie schien er dafür nen Faible zu haben. Und es machte es auch immer wieder spannend, mal bei dem kleinen Sänger vorbeizuschauen. "Was willst du hier?", fragte Ruki, nachdem er sich aus seiner Starre endlich befreit hatte und das Wohnzimmer betrat. Uruha beachtete ihn nicht weiter, sondern schaute sich weiter um. Es sah schon lustig aus, wie der großgewachsene Japaner da in der Mitte des Raumes stand und sich wie ein kleines Kind immer um sich selbst drehte. Es entlockte Ruki ein Lächeln. So war der Gitarrist sonst nie, nur wenn er mit Ruki allein war. In der Gegenwart der anderen war er immer ein etwas von sich eingenommener Mensch. Und jetzt? Ruki nutzte die Gelegenheit und huschte ins Schlafzimmer. Er zog sich schnell ein paar Klamotten über und rubbelte seine Haare etwas trocken, bevor er wieder im Wohnzimmer stand. Noch immer machte Uruha keinen Heel daraus, dass ihn Rukis neue Aufteilung im Wohnzimmer interessierte. "Suchst du was Bestimmtes?", witzelte der Kleinere von Beiden. Abrupt hielt der andere in seiner Bewegung inne. Doch er musste feststellen, dass er doch etwas torkelte vom vielen im Kreis drehen. Deshalb ließ er sich auch gleich auf das helle Sofa seines unfreiwilligen Gastgebers plumpsen. "Nö." Er fuhr sich lasziv mit einer Hand durch das noch immer lilafarbene Haar. "Und was willst du dann hier?", setzte Ruki zum wiederholten Male an. Erneut grinste ihm sein Bandkollege entgegen. Er zog automatisch die Brauen nach oben. "Ich wollte mir etwas holen, was du mir versprochen hast." Uruha legte seine Beine elegant übereinander und leckte sich verführerisch über die vollen Lippen. Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in dem Körper des anderen aus. Das war jetzt echt zu viel des Guten. Wie konnte er ihm nur soetwas antun? Wusste Uruha denn nicht, was er ihm damit antat? Er seufzte. Und irgendwie war er jetzt froh, dass er sich gerade eine enge Jeans übergestreift hatte. Alles andere hätte wohl jetzt deutlich für sich gesprochen. Und das wollte er dem anderen jetzt keinesfalls zeigen. Es war ja nicht so, dass er an Uruha irgendein Interesse gehabt hätte, aber ... wer würde diesen sinnlichen Lippen nicht nachgeben? Zumal der Gitarrist auch noch so verdammt gut aussah. Gut, die lilafarbenen Haare waren nicht wirklich sehr toll, aber das tat der Attraktivität des Mannes überhaupt keinen Abbruch. Uruha war nun mal ein verdammt scharfer Typ und das wusste er auch nur zu gut. Und das nutzte der andere auch in allen möglichen Situation für sich. "Und das wäre?" Er versuchte seine Gedanken wieder in eine andere Richtung zu lenken. Er musste ja dem anderen nicht gerade auf die Nase binden, wo er gedanklich gerade schwelgte. Aber diese Reaktion seines Körpers machte ihm mal wieder allzu deutlich, dass er es unbedingt mal wieder brauchte. Nur war er sich ziemlich sicher, dass der Gitarrist nicht der geeignete Part dafür war. Zum einen sah er ja auch nur einen Bandkollegen und eigentlich guten Freund in dem Größeren und dann war da auch noch Aoi. Und dieser wäre sicher stocksauer auf ihn, wenn er wüsste, dass er sich auf den Lead-Gitarristen aus Notgeilheit eingelassen hätte. Das hätte seinem besten Freund sicher das Herz gebrochen. Und das wollte er tunlichst vermeiden. Er wusste ja, das der Schwarzhaarige einen Narren an Uruha gefressen hatte. Das war ja auch nicht zu übersehen. Nur scheinbar hatte das der Betroffene selbst noch nicht so richtig begriffen. Aoi weigerte sich strickt, wenn Kai ihn auf seine Gefühle für Uruha ansprach, diese auch nur ansatzweise offen zuzugeben. Dabei hatte doch selbst Reita - der Gefühlsdepp hoch zehn - schon gemerkt, was in dem eigentlich sonst so ausgeglichenen Gitarristen vor sich ging. Und das sollte was heißen. Uruha machte noch immer keine Anstalten, ihm seine Frage zu beantworten. Stattdessen musterte er ihn weiter von oben bis unten. Ein leiser Seufzer verließ die sinnlichen Lippen und sein Blick wurde ernster. "Ich will schon die ganze Zeit etwas von dir, das nur du mir geben kannst. Und das will ich mir jetzt holen.", eröffnete er unverholen. Erschrocken wich Ruki ein paar Schirtte zurück. Unbewusst. Das wurde jetzt aber mal richtig unheimlich. Was sollte das denn bitte schön werden, wenn´s fertig war? Plötzlich stand der Größere direkt vor ihm. Und er hatte noch nicht einmal bemerkt, wie er das gemacht hatte. Eben saß er doch noch in sicherer Entfernung auf seinem Sofa und schaute ihn an. Und jetzt war er ihm so nah. Das war ihm alles andere als recht. "Gib mir einfach, was ich will und dann is gut. Du hast es mir versprochen." Uruha legte eine Hand vorsichtig an Rukis Wange und näherte sich ihm mit seinem Gesicht immer mehr.... # # # # # # # # # # # # # # # # "Man, was treibt der denn da so lange?", wütend stampfte Aoi mit dem Fuß auf. Er stand jetzt schon eine halbe Ewigkeit in dieser Eiseskälte rum und wartete darauf, dass der andere endlich wiederkam, damit sie noch in den Convini bei sich um die Ecke gehen konnten. Er wusste ja noch nicht mal, ob der kleine Laden denn überhaupt das hatte, was er benötigte, um das Photoshoot am morgigen Tag retten zu können. Hibbelig trat er von einem Bein auf das andere. Dabei wollten sie doch eigentlich nur schnell bei Uruha ran und ein paar Klamotten einsacken und dann zu ihm. Der Anlass für Uruhas Zwangsübernachtung bei ihm war zwar nicht das, was er sich erhofft hatte, aber immerhin würde der andere Gitarrist über Nacht bei ihm bleiben. Und allein diese Tatsache ließ sein Herz gleich schneller schlagen. Er überlegte kurz. Wie war es eigentlich dazu gekommen, dass er sich so den Kopf über den anderen zerbrach? Sie waren doch schon seit ein paar Jahren in einer Band. Nichts deutete darauf hin, dass da irgendwas zwischen ihnen sein könnte. Doch mit einem Mal hatte es Aoi erwischt. Er wusste nicht warum, aber es war einfach da. Ganz plötzlich und unvorhergesehen. Es war vor ein paar Monaten. Er saß nach einer etwas anstrengenden Tour ziemlich erschöpft und auch körperlich etwas mitgenommen auf der Bank im Hof der PS Company und versuchte, sich etwas zu entspannen und von sämtlichen Strapazen zu erholen, bevor die Probe an dem Tag beginnen sollte. Genüsslich sog er den letzten Rest seiner Zigarette ein. Er hatte den Kopf nach hinten über die Lehne gelegt und die Augen geschlossen. So versuchte er alles um sich herum auszublenden. Die Tour hatte ihn diesmal sowas von geschlaucht, dass er merkte, wie erschöpft sein Körper war und auch die sonst so gute Abwehrkraft von ihm, so ziemlich zu wünschen übrig ließ. Er hatte sich eine Erkältung eingefangen. Und sie breitete sich mit so einer enormen Geschwindigkeit und Brutalität in seinem Leib aus, dass er nicht wusste, wie ihm geschah. An dem Tag hatte sich etwas an seiner Ansicht bezüglich Uruha verändert. Das wusste er. Denn wie konnte er diesen sorgenvollen Blick des anderen ignorieren? Und ein solcher Blick war eine Seltenheit und dadurch wirkte der sonst so selbstverliebte Gitarrist sowas von menschlich, dass es ihm kalte Schauer über den Rücken gejagt hatte. "Alles okay mit dir?", fragte er ihn. Uruha hatte sich unbemerkt neben ihn auf die Bank gesetzt gehabt. Aoi fuhr in sich zusammen. Doch dann nickte er nur. "Ja, ich denke schon. Bin nur etwas erkältet.", versuchte er zu erklären. Er stand auf und ging wieder ins Gebäude. Schließlich sollte die Probe gleich beginnen. Und Kai würde ihm nie verzeihen, wenn er zu spät zu einer Probe erscheinen würde. Also konnte er jetzt schlecht dort sitzen bleiben. Er hatte die angesetzte Probe auch heil überstanden und alle packten ihre Sachen zusammen. Aoi schulterte gerade seine Tasche mit seiner heißgeliebten Gitarre, als ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde und er spürte, wie seine Beine nachgaben. An das, was danach geschah, konnte er sich nicht mehr erinnern. Er erfuhr auch erst sehr viel später, was dann passiert war. Uruha und Reita hatten mal wieder ihr sehr präzise funktionierendes Reaktionsvermögen unter Beweis gestellt. Der eine packte ihn am Arm und der andere schaffte es, die Gitarre vor einem unnötigen Aufprall auf den Boden zu retten. Ruki meinte nur zu ihm, dass er ihnen einen ganz schönen Schock verpasst hatte. Alle Vier begleiteten den Krankenwagen. Und Uruha hatte sich strickt geweigert, dass Krankenhaus wieder zu verlassen, ohne zu wissen, was mit seinem Kollegen los war. Allein diese Tatsache war schon etwas, dass bei Aoi einen Aussetzer verursacht hatte. Und am nächsten Morgen wachte er auf und stellte fest, dass er nicht da war, wo er sonst immer aufwachte. Er lag in einem Krankenhausbett und neben ihm saß ein total zerzauster Uruha, der mit dem Kopf auf seinen Armen auf seiner Bettedecke lag und friedlich vor sich hinschlummerte. Die anderen lagen wild verteilt auf dem kleinen Sofa und den beiden Sesseln, die in einer Ecke des Raumes standen und schnarchten. Dieser Anblick ließ ihn unwillkürlich lächeln. Warum? Ganz einfach. Ruki hatte sich auf dem Sofa breit gemacht. Es schien ihm auch ziemlich egal gewesen zu sein, dass er der Kleinste in der Runde war und trotzdem das Sofa für sich beanspruchte. Reita schnarchte genüsslich vor sich hin und er merkte zum ersten Mal, dass der Bassist wohl auch im Schlaf nur Müll im Kopf hatte, denn er hatte die Angewohnheit im Schlaf zu sprechen. Und Kai... Ja, der saß wie ne eins in dem Sessel direkt gegenüber von seinem Bett und wirkte so, als hätte er nur die Augen für einen kurzen Augenblick geschlossen. Er verlor scheinbar auch im Schlaf nicht sein Strahlemann-Grinsen. Ihn verwunderte allerdings nur, dass es nicht Kai war, der an seinem Krankenbett hockte sondern Uruha. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete er das schlafende Gesicht vor ihm. Und da passierte es. Uruha öffnete die Augen und ihre Blicke trafen sich zum ersten Mal auf eine Art, die er nicht kannte. "Wie geht´s dir?" Sein Gegenüber wirkte besorgt. Und irgendwo in ihm wurde ein Schalter umgelegt. Es machte deutlich hörbar "Klick" in seinem Kopf. < Nun wurde er aber langsam ungeduldig. Er hatte nicht vor, sich hier zum Deppen zu machen. Er fühlte sich von allen Seiten beobachtet. Was wohl auch daran lag, dass er hier nur rumstand, ständig auf die Uhr starrte und dann doch wieder nach oben auf den Block, in dem Ruki wohnte. Was wollte der Gitarrist jetzt eigentlich noch von Ruki? Wie kam er denn auf die Idee, ihn jetzt aufsuchen zu wollen? Er wusste nur, dass er etwas von ihm haben wollte. Und er hatte gesagt, dass nur Ruki ihm das jetzt geben konnte. Innerlich tobte ein Kampf zwischen dem Engelchen auf seiner rechten Schulter und dem Teufelchen, das auf seiner linken Schulter saß. Abwechselnd wurden ihm Gedanken in den Kopf gesetzt, die er gar nicht haben wollte. Einerseits trichterte ihm der kleine rote Besserwisser ein, dass da wohl mehr zwischen den beiden da oben laufen würde und er doch dazwischen gehen sollte, andererseits hielt ihn seine bessere Hälfte strickt davon ab, irgendwelche Dummheiten zu begehen. Er hatte ja nicht das Recht, sich in Uruhas Liebesangelegenheiten einzumischen. Außerdem war er ja auch davon überzeugt, dass der andere nicht auf Männer stand. Soweit behauptete der andere das jedenfalls. Und auch wenn Uruha sehr feminine Züge aufwies, musste das noch lange nicht heißen, dass er sich von den Männern angezogen fühlte. Er seufzte schwer. Warum musste er sich auch in so einen selbstgefälligen, selbstverliebten und dennoch total verführerischen Menschen verlieben? Erschrocken zuckte er zusammen. Eine Hand hatte sich auf seine Schulter gelegt und ihn aus seinen Gedanken gerissen. Sein Blick wanderte von der Hand auf seiner Schulter nach oben in das Gesicht des anderen. "Ich dachte schon, du willst bei Ruki übernachten.", versuchte er seine Verlegenhit zu überspielen. "Ach, Quatsch. Ich wollte ja nur was von ihm und das hab ich mir auch geholt." Uruha grinste lasziv und leckte sich mit der Zunge über seine vollen Lippen. "Lass uns zu mir gehen. Ich bin gespannt, was du vorhast." Der Größere legte einen Arm um Aois Schulter. Er wusste wohl nicht, was er dem anderen Gitarristen mit dieser Geste antat... # # # # # # # # # # # # # Es dauerte ganz schön lange, bis sich Uruha endlich mal entschieden hatte, welche Klamotten er am nächsten Tag anziehen sollte. Er stand gefühlte 3 Stunden vor seinem viel zu vollen Kleiderschrank und kramte alles Mögliche aus den Fächern und Schubladen. Aoi überlegte angestrengt, wie man es hinbekam, dass solche Massen in einen einzigen Schrank passten. Dass ihr Lead-Gitarrist einen Faible für Klamotten hatte, war allen Bandmembern bekannt, aber das war jetzt doch zu viel für Aoi. Genervt ließ er sich nach hinten auf das Bett fallen. Seine Augen musterten angestrengt die Decke des Schlafzimmers. Ein Stück Stoff landete auf seinem Gesicht und er zuckte zusammen. Konnte man denn hier nicht einmal seine Ruhe haben? Und wann zum Teufel würde Uruha endlich mit dieser dämlichen Ich-kann-mich-nicht-entscheiden-Tour aufhören und sie endlich zu ihm gehen. Er hatte Hunger und wollte endlich dieses doofe Problem aus der Welt schaffen, damit er ins Bett konnte. In letzter Zeit hatte er eh schon wenig Schlaf bekommen und sein Körper dankte es ihm ständig mit Erschöpfungserscheinungen. Und da sie morgen ja auch noch nen Photoshoot hatten, wollte er nicht unausgeschlafen da aufkreuzen. "So, wir können!", trällerte Uruha fröhlich und hielt dem Schwarzhaarigen ein Stück Stoffetzen hin. Verwundert starrte er von dem lila Etwas zu Uruha und wieder zurück. "Was is das?" Er hatte sich aufgesetzt und stützte sich gerade mit den Ellenbogen von der Matratze ab. Uruha legte den Kopf schief. Er kicherte. "Das wirste schon sehen." Und schon verschwand das Ding in einer Tasche, die der Größere, so wie sie aussah, schon mit sämtlichen Klamotten angefüllt hatte. Aoi atmete tief durch. Na das würde ja noch was werden. Er erhob sich und trottete in den Flur, wo er sich auch gleich seine Jacke vom Haken schnappte und in seine Schuhe schlüpfte. Dicht hinter ihm trat der andere in den Flur, stellte die Tasche kurz ab und zog sich auch Schuhe und Jacke an. Uruha griff noch nach seinem Schlüssel und dann ging´s auch schon los. # # # # # # # # # # # # # Nach dem sie feststellen mussten, dass die letzte Bahn in Richtung Aoi schon weg war, mussten sie wohl doch wieder den Weg zu Fuß zurücklegen. Und das würde ganz schön dauern. Aber Aoi hatte auch keine Lust sich in einen der muffeligen Busse zu setzen und sich von irgendwelchen Pennern, die um diese Uhrzeit so durch die Gegend kutschiert wurden, begaffen zu lassen. Da zog er es doch lieber vor, einen netten Spaziergang zu machen. Uruha hatte zwar anfangs gemault und wollte schon ein Taxi bestellen, aber Aoi konnte ihn davon überzeugen, dass die Dinger meist viel zu teuer waren. Und so ergab es sich, dass sie in der Eiseskälte doch den ganzen Weg zu Fuß gingen. Das anfängliche Schweigen löste sich bald und Aoi war echt erstaunt darüber, was Uruha so alles erzählen konnte. Er war so anders als sonst. So hatte er ihn noch nie erlebt. Aber er freute sich darüber, dass er auch diese Seite mal von dem anderen kennen lernen durfte. # # # # # # # # # # # # Eine geschlagene Stunde brauchten sie von Uruhas Wohnung bis zu Aoi. Die Tasache, dass sie eigentlich auch hätten schneller sein können, wenn sie nicht ständig unterwegs irgendwo an einem der beleuchteten Schaufenster angehalten hätten, ignorierten sie gekonnt. Und sie hatten es doch tatsächlich geschafft, in einen Convini zu gehen und das benötigte Utensil für Uruhas Erlösung zu kaufen. Sie mussten zwar mehrere abklappern, aber sie hatten trotzdem bekommen, was Aoi benötigte. Uruha verstand noch nicht ganz, was auf ihn zukam, aber er vertraute Aoi jetzt doch immer mehr. Was sollte ihm auch schon passieren, wenn er mit dem Schwarzhaarigen alleine war? Meist benahm er sich ja auch. So war es in den letzten Monaten ja gewesen. Also hatten sich seine anfänglichen Bedenken auch schnell in Luft aufgelöst. Was Aoi da allerdings gekauft hatte, konnte er nicht erkennen. Er hatte ja darauf bestanden, dass er draußen warten sollte. Und es war ihm auch ganz recht so. Erleichtert schloß Aoi seine Wohnungstür auf und ließ Uruha den Vortritt. "Mach´s dir bequem, ich komm gleich.", meinte er und huschte, nachdem er seine Schuhe achtlos im Flur herumliegen ließ, schnell ins Badezimmer. Uruha tat, wie ihm geheißen. Er entledigte sich seiner Klamotten und pflanzte sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Und zum zweiten Mal an diesem Tag schaute er sich in einer Wohnung ganz genau um. Unbewusste zog er einen Vergleich zwischen Rukis und Aois Einrichtung und auch ihrem Ordnungsstil. Und er musste sich eingestehen, dass Aois Wohnung irgendwie gemütlicher wirkte. Sie hatte etwas Gemütliches an sich. Und sie war eindeutig etwas chaotischer als Rukis. Und er vermutete, dass es bei Ruki daran lag, dass er seit einiger Zeit ganz gut mit Shou, dem Sänger von alice nine. befreundet war. Und Shou war bekannt für seinen Ordnungsfimmel. Der hatte wohl auch auf ihren Sänger abgefärbt. "Du sag mal, Aoi, was läuft da eigentlich zwischen Ruki und Shou?", entfalteten sich seine Gedanken. Stirnrunzelnd kam dieser aus dem Bad ins Wohnzimmer gedackelt. "Wie? Was meinst du?" Aoi fummelte angestrengt an einer Flasche in seinen Händen herum. "Na, ich mein ja nur. Die hängen ganz schön oft zusammen rum in letzter Zeit." Uruha ließ den Kopf nach hinten auf die Lehne sinken und schloss die Augen. Aois Herzschlag erhöhte sich bei dem Anblick, den der andere ihm da bot. Er sah einfach zu verführerisch aus. Und ihm wär beinah die Flasche aus der Hand gefallen. Wie konnte man diesem Anblick auch widerstehen? Uruha hatte eine hautenge Jeans an und sein langärmliges weißes Shirt verhüllte zwar seine weiße Haut, aber es zeichneten sich doch deutlich seine Konturen darunter ab. Aoi seufzte. "Na ja, soweit ich weiß, tauschen sie sich meist über neue Songtexte aus. Und du weißt ja, dass Ruki nen ordentliches Pensum an Vokabular aufweist. Ich denke mal, dass Shou das spitzgekriegt hat. Außerdem verstehen sie sich eh gut. Da können sie doch ruhig mal ein bisschen Zeit zusammen verbringen." Nun grinste er etwas. "Und Ruki könnte dem drittklassigen Sänger mal ordentliches Singen beibringen. Wär bestimmt ganz gut für die Karriere von alice nine. Meinste nicht?" Uruha zuckte nur mit den Schultern und gab dann ein leichtes Kichern von sich. Dass Aoi jemanden als drittklassig bezeichnete, kam selten vor. Aber es hatte irgendwie was. Und eigentlich dachte er auch so darüber. "Was hast du jetzt eigentlich vor?", lenkte er das Thema dann doch wieder auf den eigentlichen Anlass, weshalb er sich hier befand. Aoi konnte es sich nicht verkneifen und grinste süffisant in Uruhas Richtung. "Zieh dich aus!"... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich weiß, dass das echt fies is, an dieser Stelle jetzt nen Cut zu machen, aber das Kapi is eh schon viel zu lang geworden. Und es passt ganz gut hier. *grins* Dafür wird das andere dann etwas ... intensiver werden. ^^" Kapitel 9: Kribbeln ------------------- Boah, mir raucht der Kopf und das nur, weil mein PC mich mal wieder mächtig geärgert hat. Da hatte ich das Kapi schon so gut wie fertig und dann macht das blöde Ding einfach nen Abgang. T.T Ich hätt heulen können. Das aber auch immer mir sowas passieren muss. *seufz* Nun muss ich also nen neuen Versuch starten. Und ich vermute mal, dass der net so gut sein wird, wie der andere. Aber egal. Will es euch trotzdem nicht vorenthalten, weil ich ja auch schon so ein paar Beschwerden bekam, wie ich denn an der Stelle einfach aufhören kann. Ganz einfach: Absicht ! ^.^ Dann wollen wir mal. Achso und bevor ich´s vergesse: Vielen Dank an Tiarandear, meiner neuen Beta-Leserin. Arigatou. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Aoi konnte es sich nicht verkneifen und grinste süffisant in Uruhas Richtung. "Zieh dich aus!"... "Was?!" Entsetzt riss Uruha die Augen weit auf. Mit allem hätte er jetzt gerechnet, aber nicht damit. "Nun mach schon.", forderte Aoi in zum zweiten Mal auf. Uruha fiel die Kinnlade runter. Und er musste aufpassen, dass er nicht über sie stolperte, als er aufstand. Wenn man es aufstehen nennen konnte. Denn er war einfach zu perplex. Er hatte nicht nur mit seinem Gleichgewichtssinn zu kämpfen, nein, auch mit den vielen Gedanken, die jetzt wirr durch seinen Kopf geisterten. Er fragte sich, wo das jetzt enden sollte. Und welche Verbindung sollte denn jetzt zwischen seinem eigentlichen Problem bestehen und der Forderung, dass er sich jetzt entblößen sollte? Fragen über Fragen. Und ihm fiel bedauerlicherweise nicht eine Antwort auf nur eine ein. "Ru~ha~!", kam es grummelnd. Er schluckte. Und dann stand Aoi auch schon wieder vor ihm. "Was is los? Du sollst deine Klamotten ausziehen!", schimpfte der Schwarzhaarige. Doch als er sah, dass Uruha keine Anstalten machte, seiner Anweisung zu folgen, half er einfach mal nach. Er legte die Hände an Uruhas Hüften und griff nach dem Saum seines Shirts. Langsam schob er es nach oben. Er genoss sichtlich den Anblick der Haut, die er Stück für Stück freilegte. Und am Liebsten wäre er jetzt und auf der Stelle über den anderen hergefallen. Aber so würde er das Problem nicht lösen können. Also musste er sich gedulden. Uruha hingegen wusste nicht, was mit ihm geschah. Da stand Aoi vor ihm und zog ihm seine Kleider aus. War das noch normal? Doch irgendwie gefiel ihm der Gedanke. Und die sanften Berührungen, die Aois Fingerspitzen auf seiner Haut machte, trieben ihn schier in den Wahnsinn. Es kribbelte überall. Jeden Zentimeter, den er berührte, durchzuckte ein Stromschlag. Aoi schob das Shirt immer weiter nach oben. Und er merkte, dass der Größere scheinbar auch nichts dagegenzuhaben schien, denn er rührte sich nicht. Er starrte ihn lediglich an. Und das sah echt merkwürdig aus. Einen starrenden Uruha hatte auch er noch nie gesehen. Plötzlich wurden seine Handgelenke gepackt und er wurde an die nächste Wand gedrückt. Mit Entsetzen musste er feststellen, dass Uruha mal wieder seine enorme Kraft an ihm unter Beweis stellte. Seine Handgelenke schmerzten entsetzlich und auch sein Rücken tat ihm weh. Der Aufprall hatte Spuren hinterlassen. Aoi keuchte auf. Womit hatte er das jetzt verdient? Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute er Uruha in die Augen. Und da spürte er es wieder. Etwas war anders. Das war der gleiche Blick, den er schon ein Mal in den Augen des Gitarristen gesehen hatte. Und es machte ihm Angst. Jagte ihm kalte und heiße Schauer zugleich über den Rücken. Doch er konnte sich nicht abwenden. Irgendetwas zog ihn in seinen Bann. So plötzlich, wie Uruha ihn gepackt hatte, so schnell ließ er auch wieder von ihm ab. Aoi sah nur, wie er den Kopf schüttelte und ein paar Schritte zurückwich. "Gomen nasai!" Uruha senkte den Blick. Er schämte sich für seine Reaktion. Es war ihm unangenehm und er wusste nicht, was ihn dazu bewegt hatte. Er wich noch weiter zurück. Aoi bemerkte, dass der andere mit der Situation überfordert war. Und als wäre nichts gewesen, ging er auf ihn zu und legte eine Hand auf die Schulter des Größeren. "Schon okay.", versuchte er ihn zu beruhigen. "Ich hab dir Wasser eingelassen. Geh erstmal baden." Er sah, wie Uruha leicht nickte und ließ seine Hand wieder von seiner Schulter gleiten. Dann ging er in die Küche. Am Liebsten hätte Uruha sich für diese Aktion geohrfeigt. Aber was war eigentlich los mit ihm? Warum hatte er das überhaupt gemacht? War er jetzt völlig durchgeknallt? Und warum hatte er dieses seltsame Gefühl verspürt, als Aoi ihn berührt hatte? Erneut schüttelte er den Kopf. Doch er beschloss, sich erst später darüber Gedanken zu machen. Er wollte ja nicht, dass Aoi mitbekam, wie er jetzt über so etwas nachdachte. Also ging er ins Badezimmer und schloss die Tür. Er lehnte sich von innen an die Tür und starrte an die Decke. Ein tiefer Seufzer verließ seine Lippen. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Was war los? Warum verhielt er sich so? # # # # # # # # # # # # # # # # # # Reita rollte sich gerade von einer Seite auf die andere. Er starb vor Langeweile. Er wusste einfach nichts mit sich anzufangen. Und Ruki hatte sich einfach vom Acker gemacht, nachdem sie die Standpauke von Kai über sich ergehen lassen hatten. Er hatte ihn wie den letzten Idioten einfach stehen lassen. Dabei wollt er doch mit dem kleinen Vocal noch einen Trinken gehen und auf ihren großartigen Erfolg anstoßen. Okay, ob das Erfolg war, könnte man jetzt abstreiten, aber er war der Meinung, dass sie wenigstens einen kleinen Sieg davongetragen hatten. Das war wohl nix. Da hatte er sich ja mal wieder ordentlich was eingebrockt. Nicht nur Kai, Aoi und Uruha waren sauer auf ihn, sondern auch Ruki. Und das war eigentlich das, was er auf keinen Fall wollte. Und nun hatte er den Salat. Wie sollte er das nur wieder gutmachen? Und wieder wälzte er sich von einem Ende seines Sofas zum anderen. Doch dann fuhr er zusammen. Sein Handy vibrierte im Takt der Musik, die das kleine Ding von sich gab. Er hörte seinen Bass und dann Rukis Stimme, die krampfhaft versuchte, sein ziemlich undeutlich klingendes Englisch von sich zu geben. Er erkannte sofort, wer ihn da anrief. Diesen Ton hatte er nur einem zugeordnet und das war nun mal Ruki. Refelxartig griff er nach dem kleinen Etwas und hielt es an sein Ohr. "Was´n los, Ruki-chan?", trällerte er fröhlich ins Telefon. Jetzt war er ja auch wieder gut gelaunt, denn Ruki schien ihm nicht allzu böse zu sein. Sonst hätte er ihn ja wohl auch nicht angerufen. Wenn es um solche Sachen ging, dann konnte der Kleine doch ganz schön zur Zicke mutieren. "Mann, Reita! Kannste dich nicht wie jeder normale Mensch am Telefon melden?!", schnauzte ihn der Sänger auch schon an. Was Ruki unter normal verstand, war ihm so ziemlich egal. "Nö! Bin ja nich normal!", flötete er gelassen zurück und grinste frech vor sich hin. Was kümmerte ihn denn, was normal war und was nicht? Er wollte sich von der Masse abheben und jeder Idiot meldete sich bekanntlich mit dem dämlichen Spruch "moshi moshi" am Telefon. Außerdem wusste er ja eh, wer am anderen Ende der Strippe hing und was von ihm wollte. Da konnte er denjenigen ja auch mit Namen ansprechen, oder? "Haste heute Abend schon was vor?" Ruki fiel gleich mit der Tür ins Haus. Warum sollte er auch einige Umschweife in Kauf nehmen wollen? Er wollte seinem Kumpel erzählen, was ihm passiert war und das so schnell wie möglich. Er wollte es sich von der Seele reden, denn irgendwie war ihm das mächtig unheimlich gewesen. Schon fast gruselig. In Reitas Innerem machte es "plumps" und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Er war also wirklich nicht sauer auf ihn wegen dieser Sache. Wär ja auch noch schöner gewesen. "Nö, hab ich nicht. Besäufnis is ja kurzfristig ins Wasser gefallen.", säuselte er eher zu sich selbst als zu Ruki. "Nani?", hörte er seinen Gegenüber am anderen Ende der Leitung. "Ach nix.", kicherte er vor sich hin. "Was is denn los, Ru-chan?" "Erzähl ich dir, wenn du da bist. Also beeil dich!", befahl der kleine Vocal schon mehr, als er eigentlich wollte. Aber es tat ihm auch nicht wirklich Leid. Da musste der Bassist halt durch, schließlich hatte er ihm ja die Suppe eingebrockt. "Alles klar. Bin in ner Stunde bei dir.", ertönte die tiefe Stimme des anderen an seinem Ohr. "Okay. Bis denn." Kein weiteres Wort fiel, denn Ruki legte den Hörer auch schon wieder auf. Reita grinste fröhlich vor sich hin. Der Abend fing zwar beschissen an, aber er nahm grad eine sehr interessante Wende - zumindest für ihn. Vielleicht würde ja noch was Besseres passieren, als er sich bisher ausmalte. Und er war neugierig, was denn so wichtig für Ruki war, dass er sogar vergaß, dass er eigentlich mächtig sauer auf ihn war. Also machte er sich kurzerhand etwas frisch, stylte seine Haare wieder und zog sich um. Er wollte ja nicht in seiner abgetragenen Jogginghose und dem ollen zerrissenen T-Shirt zu seinem Kumpel gehen. Das hätte echt merkwürdig ausgesehen. Und es wär ihm vermutlich auch etwas peinlich gewesen. Es dauerte nicht lang und er machte sich auf den Weg zu seinem Auto... # # # # # # # # # # # # # # # Uruha hievte seinen Körper elegant aus dem warmen Wasser. Am Liebsten hätte er es noch etwas genossen, aber er war hier nicht in seiner Wohnung, wo er stundenlang in der Badewanne liegen konnte. Er war bei Aoi. Und dieser wollte ihm dabei helfen, dass er beim morgigen Photoshoot nicht zur Lachnummer der ganzen Belegschaft der PS Company wurde. Also musste er jetzt endlich mal raus und sich abtrocknen. Aoi hatte ihm noch zugerufen, dass er das Shampoo, das auf dem Badewannenrand stand, nutzen sollte. Und das hatte er auch getan. Nun klebten ihm nasse Strähnen im Gesicht und er schaute in den Spiegel. Ein Seufzen. Bisher sah er noch genauso schrecklich aus wie heute morgen, als er in den Spiegel blickte und entsetzt aufschrie. Und er klang dabei nicht sehr elegant. Seine Nachbarn mussten gedacht haben, dass da grad ein Ferkel wie am Spieß um sein Leben quiekte. Nur mit Schaudern dachte er daran. Und nun hoffte er, dass Aoi ihm wirklich helfen konnte. Er wollte nicht mit lila Haaren durch die Welt laufen. Und dass Ruki und Reita ihm sowas antun konnten, konnte er immer noch nicht so richtig begreifen. Aber er hatte ja dafür etwas bekommen, dass ihm diese Situation etwas erleichterte. Und bei dem Gedanken an das, was er sich vor kurzem von Ruki geholt hatte, musste er wieder schmunzeln. Endlich hatte er es. Er war schon solange auf der Suche danach gewesen. Und Ruki konnte es ihm geben. Ruckartig wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich die Tür aufsprang und Aoi aufgeregt im Türrahmen stand. Er schluckte. Aoi schluckte. Das war jetzt nicht wirklich passiert oder? Etwas fiel zu Boden. Doch keiner der beiden realisierte es. Uruha starrte Aoi an. Aoi starrte zurück. Und dann... dann verschwand der Schwarzhaarige auch schon wieder so schnell, wie er aufgetaucht war. Die Tür fiel ins Schloss und Uruha musste blinzeln. Blitzartig schoss ihm die Röte ins Gesicht, als er realisierte, was ihm gerade wiederfahren war. Aoi hatte ihn nackt gesehen. So wie Gott ihn schuf. Mit allem was dazugehört. Und es war ihm verdammt nochmal peinlich gewesen. Schnell hob er das Handtuch auf, das vor ihm auf dem Boden lag. Aoi hatte wohl vergessen, ihm ein Handtuch dazulassen und kam deshalb nochmal ins Badezimmer. Gekonnt trocknete er sich ab und legte es sich dann um die Hüfte. Der Gitarrist ließ sich mit hochrotem Kopf auf sein Sofa fallen. Er musste erstmal verarbeiten, was ihm da gerade passiert war. Und das war nicht unbedingt wenig zum Verdauen. Er lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken. Mit seinen Händen fuhr er sich durch die Haare und dann über sein Gesicht. Ein Seufzer folgte. Wie konnte das nur passieren? Eine ganze Weile saß er schweigend da. Seine Decke musste schon aussehen wie ein schweizer Käse, so viele Löcher hatte er schon in sie gestarrt. Und wäre nicht Uruhas Stimme aus dem Badezimmer zu vernehmen gewesen, wäre sie wegen Instabilität auch noch auf ihn gekracht, wenn es so weiter gegangen wäre. Und das hätte zur Folge, dass wahrscheinlich das ganze Haus in sich zusammengefallen wäre. "Aoi?" Uruha trat ins Wohnzimmer und er wandte seinen Blick sofort auf diesen. "Ja?", fragte er irritiert. Der andere lächelte verlegen. "Bin fertig.", gab er schüchtern von sich. Innerlich musste Aoi lachen. Da stand ein eingeschüchterter Uruha vor ihm wie ein kleiner Junge mit gesenktem Kopf. Das war mal wieder einfach zu putzig. Aber er merkte, dass das Erlebnis wohl auch nicht so spurlos an dem anderen vorbeigegangen war. "Alles klar. Dann können wir ja anfangen." Aoi hatte sich unglaublich schnell wieder gefangen. Zwar kreiste das Bild noch immer vor seinem inneren Auge, aber er schaffte es, sich auf das Wesentlichere zu konzentrieren. Und das war nun einmal, dass sie Uruhas kleines Problemchen beseitigen mussten. Er huschte erneut ins Badezimmer, dann ins Schlafzimmer und zuletzt noch in die Küche. Von dort kam er mit einem Stuhl wieder und stelle ihn in die Mitte des Raumes. Uruha bemerkte erst jetzt, dass dort überall Zeitung fein säuberlich leicht übereinanderlappend lag. Aoi stellte den Stuhl darauf. Dann deutete er Uruha, sich daraufzusetzen. Verwirrt schaute er den anderen an. "Mach schon.", sagte Aoi mit einem leichten Befehlston. Der Lead-Gitarrist konnte sich zwar immer noch nicht genau denken, was das werden sollte, aber er hatte ja eh keine Wahl mehr gehabt. Also setzte er sich. Und im nächsten Moment wurde ihm ein großes dunkles Handtuch um die Schultern gelegt. Dann sah er wie Aoi sich Einweghandschuhe anzog und ihm noch kurz die Flasche zeigte, die er vorhin schon ein mal in der Hand hatte. So langsam dämmerte ihm, was jetzt kommen sollte. Und er nickte dem anderen nur zu... # # # # # # # # # # # # # # # # # # Freudestrahlend betrat Reita die letzte Stufe vor Rukis Wohnblock. Er hatte es tatsächlich geschafft, mal pünktlich zu sein. Und das sogar noch zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit. Stolz wie Oskar drückte er den Klingelknopf und wartete darauf, dass der Summer betätigt wurde. Doch erstmal wurde er von Rukis Stimme begrüßt. "Ja?" "Ich bin´s!" Und Reita konnte seine gute Laune nicht verbergen. Ein leises Summen verriet ihm, dass man ihm Einlass gewährte. Mit einem leichten Schubs öffnete er die Tür und betrat das Treppenhaus. Kurz überlegte er, ob er die Treppe oder doch lieber den Fahrstuhl nehmen sollte. Er entschied sich dann doch für die Treppe. Erstens ging es schneller, als ewig auf den uralten Fahrstuhl warten zu müssen und zweitens konnte er sich so auch fit halten. Also warum faul sein? Immer zwei Stufen auf einmal nehmend sprintete er nach oben. Er musste etwas schnaufen, als er im neunten Stock ankam. Zu seinem Bedauern stellte er fest, dass er mal wieder was für seine Kondition tun müsste. Kai hätte es locker ohne auch nur ein Anzeichen von Anstrengung geschafft. Es wurmte ihn, dass der Drummer zwar voll das Fliegengewicht war, aber dennoch eine Top-Kondition aufwies. Dabei ging doch er immer regelmäßig ins Fitness-Studio, wenn es die Zeit ihm erlaubte. Wie Kai das schaffte, wusste er nicht. Aber der Drummer saß ja auch fast jede freie Minute, die er hatte, an seinen Drums, schrieb mit Ruki an neuen Songs oder hatte alle Hände voll mit dem Management zu tun. Vielleicht hielt ihn das immer so fit. Er war halt der perfekte Leader, stellte Reita zum x-ten Mal wieder fest. Ruki stand mit den Armen vor der Brust verschränkt im Türrahmen und schaute zu dem Bassisten, der noch immer nach Luft rang. Er schüttelte den Kopf. "Du weißt aber, dass es auch nen Fahrstuhl gibt, ja?" Reita nickte nur. "Dann is ja gut." Und schon verschwand Ruki in seiner Wohnung, ohne auf Reita zu warten. Dieser schaffte es dann doch, sich aufzuraffen und ihm zu folgen. Hinter sich schloss er die Tür und blieb im Flur abrupt stehen. Er streckte die Nase in die Höhe und schnüffelte wie ein Hund durch den Flur. Es roch nach... ja, nach was roch das gerade? Erneut schnüffelte er und dann rümpfte er die Nase. Er kannte den Duft. Schnell zog er sich seine dicke Jacke aus, warf sie über die mit Rukis Jacken vollbehangene Garderobe und entledigte sich seiner Schuhe. Dann stapfte er mit den Händen in den Hosentaschen grummelig ins Wohnzimmer. Ruki hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Er sah etwas verwirrt aus. Reita ließ sich ihm gegenüber in den Sessel fallen und musterte den kleinen Vocal ausgiebig. "Uruha war hier oder?" Erschrocken fuhr der Kleinere zusammen. Woher bitte schön wusste Reita, das Uruha hier war? "Woher...?" Er stockte, als er Reitas breites Grinsen sah. Der fing mit einem Mal an zu lachen. "Woher ich das weiß?" Er hielt sich demonstrativ die Nase zu, auch wenn das mit seinem Nasenband doch noch merkwürdiger aussah, als es sollte. "Ich kenn nur einen, der Gucci Rushes auflegt. Und das is Uruha. Die ganze Wohnung stinkt nach dem Zeug." Es entlockte Ruki ein Lächeln. Reita hatte wohl doch kein Problem mit seiner Nase; wenn er sogar die anderen an ihrem Parfum erkannte, konnte das ja nur heißen, dass geruchstechnisch noch alles in Ordnung war. Aber es war ihm trotzdem ein Rätsel, wie er das durch seinen Gesichtstanga überhaupt riechen konnte. Aber das war ja jetzt auch egal. "Ja, er war hier und er wollte etwas von mir haben. Das hat mich echt verwundert." Reita runzelte die Stirn. "Hä? Seit wann kommt der zu dir, wenn er was will?" Plötzlich hatte er ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Hatte das womöglich noch etwas anderes zu bedeuten? Hatte Uruha etwa neuerdings ganz bestimmte Absichten und machte sich deshalb immer wieder an Ruki ran? Es war ihm schon mehrmals aufgefallen, dass der Lead-Gitarrist sich in letzter Zeit - mal abgesehen von der kleinen Funkstille nach der Sache mit ihm und Ruki - doch ganz schön ins Zeug zu legen schien, wenn es um Rukis Gunst ging. Es machte ihn stutzig. "Und? Was wollte er?", hakte er nach. Und Ruki begann ihm davon zu erzählen, wie Uruha plötzlich vor seiner Tür stand und ihn so bedrängt hatte. Reita hörte ihm geduldig zu. Er war zwar kein begnadeter Redner, aber zuhören konnte er sehr gut. Und das war wohl auch das, was der Kleinere jetzt brauchte. Und Ruki ließ kein einziges Detail aus... # # # # # # # # # # # # # # "So, fertig." Aoi musterte den anderen ausgiebig und befand sein Werk als ziemlich gut gelungen. Er strich noch ein mal vorsichtig das Wasser aus Uruhas Haare, bevor er ihm das Handtuch reichte. Dieser nahm es und schlang es um seinen Kopf. Vorsichtig erhob er sich. Ihm schmerzten ein wenig die Knie, auf denen er bis eben noch gehockt hatte, während Aoi ihm die Haare über der Badewanne ausspülte. "Das hätten wir dann also geschafft.", meinte er zufrieden. "Besser kriegen wir das auf die Schnelle nicht hin." Uruha rubbelte sich die Haare heute zum wiederholten Male etwas trocken und schaute gespannt in den Spiegel. Seine Augen weiteten sich. Ein Seufzen. Das, was er im Spiegel erblickte, konnte er irgendwie nicht so recht glauben. Sein Blick wanderte zwischen seinem Spiegelbild und Aoi, der ihn frech angriente, hin und her. Das durfte doch nicht wahr sein oder? Wie hatte er das geschafft? Uruhas Miene verzog sich immer mehr. Und noch immer wechselte er von Aoi zu seinem Spiegelbild und wieder zurück. "Aoi?!" Es brannte ihm auf der Zunge und es wollte sich seinen Weg nach draußen bahnen, doch er wusste, dass er sich verdammt nochmal beherrschen musste. Aoi hatte ihm helfen wollen. Dass das jetzt dabei rauskam, war natürlich keine Absicht. Doch wie sollte er das jetzt... Er hätte losheulen können. Doch nur ein leises Schluchzen verließ seine Lippen. "Alles okay, Ruha?", fragte Aoi ihn etwas verwirrt. Uruhas Blick blieb nun an ihm hängen. "Okay?!" Ein weiteres Schluchzen erfüllte den Raum. "Ob alles okay is?!" Aoi schluckte. Oh, oh! Ihm schwante Böses. Irendwas lief hier gerade mächtig schief. Und in ihm zog sich alles zusammen. Jetzt durfte er sich auf ein Donnerwetter gefasst machen. Ängstlich kniff er die Augen zusammen und wartete darauf, dass der Tornado... nein... der Hurrikan jetzt endlich über ihn hereinbrechen würde... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Hehe. Und wieder ein mal ärgere ich euch. Aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es mal wieder wie die Faust aufs Auge passt. Und das Kapi würde sonst wieder viel zu lang werden. Also is Geduld angesagt. Aber diesmal wird´s wohl nicht so lange dauern mit dem nächsten. Denn der Übergang is getan. Und iwie gefällt mir das Kapi jetzt doch besser, als mein vorheriger Versuch, den mein PC ja - mittlerweile glücklicherweise - im Nirgendwo verschwinden lassen hat. Na denn. Wir sehen uns im nächsten Kapi. Und immer her mit der Kritik. Ich kann´s ab. ^^ Kapitel 10: Schmerz und Verwirrung? ----------------------------------- Irgendwie hab ich es ja geahnt. Und nun sitz ich doch tatsächlich am nächsten Tag schon wieder am PC und schreibe das nächste Kapitel. Da ich allerdings noch nicht weiß, wie es wird, kann ich auch noch nicht viel dazu sagen. (Ich sollte mir abgewöhnen, den Einleitungstext im Voraus zu schreiben ^^") Aber eins kann ich euch sagen: alice nine. kriegt hier wieder nen Gastauftritt XD. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Irritiert hockte Reita noch immer in dem Sessel und schwieg. Auch Ruki sagte kein Wort. Beide überlegten, was das zu bedeuten hatte. Wieso hatte der Gitarrist das von Ruki verlangt? Noch eine ganze Weile saßen sie so da. Keiner regte sich. Und plötzlich erfüllte ein leises Schluchzen den Raum. Reita runzelte die Stirn. Passierte das grad wirklich? Oder hatte er schon Halluzinationen? Er schaute zu Ruki. Auch wenn es nur eine kleine Lichtquelle im ganzen Raum gab, so konnte er doch erkennnen, dass es Ruki war, der da so herzzerreißend anfing zu weinen. "Ru-chan?", wollte er sich vergewissern. Und tatsächlich. Es war Ruki, der den Tränen nahe auf dem Sofa saß und innerlich mit sich kämpfte. Sein Blick verriet, dass er etwas auf dem Herzen hatte. Und Reita schluckte. Er wusste doch mit sowas nicht umzugehen. Schon beim letzten Mal hatte er alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Gut, er hatte ihn aufheitern können, aber was kam dabei raus? Sie hatten Uruha ne neue Haarfarbe verpasst und standen nun vor dem Problem mit dem Photoshoot. Und nun würde ihre Band sich voll zum Klops machen, weil sie nen lilahaarigen Gitarristen hatten, der so gar nicht in ihr Image passte. Ruki schniefte. Jetzt schien ihm auch noch die Nase zu laufen, denn er gab noch merkwürdigere Geräusche von sich. Und dann liefen plötzlich dicke Krokodilstränen über seine Wangen. Er senkte den Blick. Er wollte nicht, dass Reita ihn so sah. Aber er konnte es auch nicht verhindern. "Hey...", wisperte es an seinem Ohr. Reita hatte sich neben ihn gesetzt und einen Arm um seine Schulter gelegt. "Beruhig dich wieder." Er versuchte dem Sänger etwas Trost zu spenden. Er war zwar nicht unbedingt dafür bekannt, sowas zu können, aber im Moment hatte er auch gar keine andere Wahl. So konnte er Ruki doch nicht hier sitzen lassen. Er reichte dem Kleineren ein Taschentuch. "Hier." Der nahm es sofort und schnäuzte erstmal ordentlich rein. Reita grinste. "Wieder gut, Banjamin Blümchen?", scherzte er und versuchte die angespannte Situation etwas zu entschärfen. Nun schaute Ruki ihm ins Gesicht. Ein kurzes Nicken. "Geht schon... denk ich." Er seufzte. Und Reita merkte, dass der Sänger wohl über irgendetwas nachdachte. "Was is?" Sanft drückte er ihn etwas fester an sich. Erneutes Seufzen. "Reita?" "Hmm?" Er lehnte sich zurück und wartete darauf, dass Ruki ihm sagte, was er wollte. Schweigen. Ruki überlegte, ob er das jetzt wirklich fragen sollte. Es war ihm nicht nur peinlich, nein, er hatte auch etwas Angst vor Reitas Reaktion darauf. Er kannte ihn ja nun schon lang genug, um die Wahrscheinlichkeit ausrechnen zu können, wo das enden würde. Deshalb zögerte er auch weiterhin. "Was is, Ru-chan?" Er versuchte sein sanftestes Lächeln aufzulegen. Rukis Wangen fäbten sich in ein leichtes Rosa um. "Darf ich mich ein bisschen an dich kuscheln?", fragte er kleinlaut. Reita schluckte erneut und auch ihm stieg etwas Röte ins Gesicht. Er hatte damit jetzt echt nicht gerechnet. Aber schließlich nickte er und Ruki legte den Kopf gegen seine Schulter. Er schloss die Augen und irgendwie genoss er grad die Nähe des anderen. Er hatte zwar mit einem heftigen Protest seitens des Bassisten gerechnet, aber der schien wohl ausgeblieben zu sein. # # # # # # # # # # # # # # # # # Vorsichtig öffnete Aoi die Augen. Bisher war nichts passiert. Sie standen mittlerweile geschlagene 5 Minuten unverändert im Badezimmer. Aoi in seiner unterwürfigsten Art, denn er hatte echt Schiss vor der Reaktion des Größeren. Und Uruha sah aus, als würde gleich eine Bombe in ihm hochgehen. Sein Gesicht war hochrot angelaufen und seine Hände, die neben seinem Körper schlaff runter hingen, zu Fäusten geballt. Jetzt war wohl noch ein möglichst guter Zeitpunkt, sich aus dem Staub machen zu können, bevor die Explosion folgte. Aoi versuchte unbemerkt ein paar Schritte nach hinten zu machen, um aus dem Badezimmer flüchten zu können. Langsam und auf leisen Sohlen wich er weiter in Richtung Tür. Er hoffte inständig, dass er unbemerkt abhauen konnte. Und bisher schien der andere auch noch nichts von seinem zögerlichen Fluchtversuch zu merken. "A~o~i~?" Der Schwarzhaarige stoppte abrupt in seiner Bewegung. Verlegen schaute er auf und sah, wie Uruha unheimlich langsam den Kopf vom Spiegel abwandte und zu ihm drehte. "Uwah!!!", quiekte Aoi auf. Das sah aus wie in einem Gruselfilm. Und es ließ ihn erzittern. Auch das Gesicht des Gitarristen sprach Bände. Jetzt sollte es wohl losgehen mit dem Weltuntergang. Unverwandt setzte sich der Größere in Bewegung und kam auf ihn zu. Aoi konnte sich nicht bewegen. Er war wie versteinert. Und dennoch konnte er seinen Blick nicht von Uruha lösen. "Was hast du mit mir gemacht?!", platzte es aus ihm heraus. Und Aoi flehte innerlich um Vergebung. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hätte doch wissen müssen, dass die Sache nach hinten losgehen würde. Warum hatte er sich auch von Kai breitschlagen lassen? Und nun musste er es ausbaden. Etwas, wofür er doch gar nichts konnte! Man hatte ihn ja sozusagen dazu gezwungen. Er hatte Angst. Wo würde das jetzt enden? Was würde Uruha jetzt mit ihm anstellen? Würde er ihn dafür sogar verprügeln, ihn umbringen, oder noch viel schlimmer - ihn für den Rest seines Lebens ignorieren? Und schon stand Uruha direkt vor ihm. Nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander. Angstschweiß breitete sich auf seiner Stirn aus. Angst vor dem, was jetzt auf ihn zukam. Vor seinem inneren Auge zog sein ganzes Leben an ihm vorbei... # # # # # # # # # # # # # # # # # # Kai saß in seinem Wohnzimmer. Stapelweise Papierkram auf seinem Wohnzimmertisch verteilt und mit ein paar Zetteln in der Hand in seine alltägliche Arbeit vertieft. Obwohl die Probe ausgefallen war, hatte er es bisher nicht geschafft, den angehäuften Stapel an Arbeit abzuarbeiten. Uruhas Problem hatte ihn viel zu sehr beschäftigt. Er hatte sich auch schon mehrmals erwischt, wie er am Telefon stand und Aois Nummer eintippte. Aber glücklicherweise hatte er es immer rechtzeitig bemerkt und schnell wieder aufgelegt. Er wäre ein schlechter Leader, dachte er sich, wenn er einem seiner Bandkollegen nicht vertrauen würde. Und ihm blieb nichts anderes übrig, als Aoi diese Sache zu überlassen. Er atmete tief durch und versuchte sich wieder mit seiner Arbeit zu beschäftigen. Er musste es endlich mal schaffen, dieses Chaos zu beseitigen. Und es war ja auch noch nicht allzu spät. Der Tag hatte noch ein paar Stunden übrig. Und die wollte er jetzt nutzen, um die Strafarbeit, wie er es immer wieder mal empfand, vom Tisch zu kriegen. Der Drummer zuckte zusammen. In seiner Hosentasche vibrierte sein Handy und Ride with the Rockers ertönte. Mit zittrigen Händen zog er es aus der Tasche. Der Schreck verweilte noch immer in seinem Körper. Er schaute auf das Display. Ein Schmunzeln. Dann nahm er ab. "Kai~hai-kun!", trällerte ihm eine Stimme ins Ohr. Das war ja mal typisch. Eigentlich hatte er auch keine andere Begrüßung von dem kleinen quirrligen Gitarristen erwartet. "Hai?", versuchte er sein Lachen zu unterdrücken. "Was is los, Hiroto-chan?" "Die ärgern mich alle!", kam es ohne Zögern zurück. In seinem Inneren kam sein Mutterinstinkt mal wieder zum Vorschein. Seit alice nine. beim gleichen Label wie The GazettE unter Vertrag standen, hatte er nicht nur die Sorgen und Probleme seiner Bandmember am Hals, sondern auch noch die der ganzen PS Company, hatte er im Verdacht. Und Hiroto konnte er eh nichts abschlagen. Der Kleine war sowas wie sein kleiner Bruder. Quirrlig, lebendig und sowas von temperamentvoll. Und es machte ihm Spaß, wenn Hiroto um ihn herumwuselte und eigentlich nur Blödsinn in seiner Birne hatte. "Hiroto? Was hast du wieder angestellt?", fragte er jetzt mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Es war eher unwahrscheinlich, dass er von einem seiner Bandkollegen ohne Grund geärgert wurde. Meist war ja Hiroto der Auslöser selbst für diese Aktionen. "Die wollen nicht mit mir Palystation spielen. Dabei hab ich extra ein neues Spiel gekauft...", schluchzte er ins Telefon. Kai seufzte. Sein geplanter Arbeit-wegarbeit-Abend schien sich gerade in Luft aufzulösen. Aber er hatte eh keine große Lust darauf. Und eigentlich konnte es nun auch noch einen Tag länger warten. Schließlich lief die ja auch nicht weg. Wär bestimmt lustig gewesen zu sehen, wie sich der Stapel verselbstständigen würde. "Weißt du was? Komm einfach vorbei und dann spielen wir ne Runde, okay?" Er hörte, wie am anderen Ende jemand jubelnd aufschrie und dann ertönte von irgendwo her eine weitere Stimme. "Kannst du vielleicht auch mal ruhig sein, Pon?! Andere brauchen ihre Ruhe!" Der Tonfall verriet, dass es Saga war, der sich über den kleinen Freudenschrei Hirotos aufregte. "Wann soll ich da sein?", fragte der Kleinere freudestrahlend. Kai überlegte kurz. "So gegen 19 Uhr, dann können wir noch zusammen was essen, ja?" Und er wusste genau, wie gern der Gitarrist bei ihm aß. Hibbelig tänzelte Hiroto durch das Wohnzimmer des Bandhauses. "Ja, alles klar.", flötete er zurück und dann legte er auf. Die schlechte Laune war ihm wie aus dem Gesicht gewischt. Und Saga schaute ihn misstrauisch an. "Was hast du nun schon wieder vor?", wollte er zwar eigentlich nicht wirklich wissen, aber fragte er trotzdem. Bei dem jungen Hibbelfritzen konnte man ja nie wissen. Hiroto streckte ihm die Zunge entgegen. "Ich bin bei Kai eingeladen und er kocht für mich. Bäh!" "Wa~has?!", kam es aus dem Nebenraum. Und schon stand der Besitzer dieser Stimme in der Tür zum Wohnzimmer und hatte die Augen weit aufgerissen. "Du bist was?!", hakte er nach. Der Blonde grinste ihn nur an. "Tja, ich bin bei Kai zum Essen eingeladen und er spielt mit mir Playstation.", freute er sich und verschwand die Treppe hinauf in seinem Zimmer. Saga schaute Nao an und beide stutzten. Einer, weil er nicht wusste, was das gerade für´n Abgang war, den der Jüngste von ihnen da hingelegt hatte, und er andere, weil er nicht begreifen konnte, was ihm wohl an diesem Abend entgehen würde. # # # # # # # # # # # # # # # # # # Papierkrieg wurde auf später verschoben. Und Kai räumte den Tisch frei. Na ja, wenigstens musste er den Abend nicht allein verbringen. Und mit Hiroto konnte man verdammt viel lachen. Und das brauchte er jetzt auch. Viel zu oft machte er sich Gedanken um das bevorstehende Photoshoot und ihr kleines Problem, das hoffentlich bald keines mehr war. Er konnte ja nicht ahnen, was kurze Zeit später in Aois Wohnung wirklich passierte... Nach dem er alles ordentlich auf seinem mal wieder viel zu vollen Schreibtisch verfrachtet hatte, setzte er sich nochmals kurz vor den Fernseher und überlegte, was er denn für sich und Hiroto kochen könnte. Gut, dem Kleinen konnte man fast alles vorsetzen, aber so genügsam wie Nao war wohl keiner, den er kannte. Der Drummer von alice nine. hatte sogar die Angewohnheit ständig zu sagen, dass er Hunger hatte. Kai schmunzelte. Nao war halt schon ne Nummer für sich. Er überlegte, ob er nicht auch ihn einladen sollte. Er kannte ja das kleine Geheimnis, was den Drummer betraf. Nicht umsonst wurde immer er anvisiert, wenn jemand ein Problem hatte. Und Nao war wahrlich nicht der Einzige der PSC, der das tat. Doch irgendwie fand er das Hiroto gegenüber unfair. Der Kleine wollte zu ihm, um mit ihm Playstation zu spielen, weil die anderen mal wieder was anderes zu tun hatten. Und wenn er jetzt noch Nao dazuholte, würde das doch nur wieder in einer Katastrophe enden. Also beschloss er, es lieber sein zu lassen. Und plötzlich klingelte sein Handy schon wieder. Er seufzte. Was war denn heute schon wieder los? Er schaute auf das Display und schüttelte den Kopf. Die PSC hatte heute wohl echt nichts besseres zu tun, als ihm auf den Wecker zu gehen. "Ka~hai-chan!" Kai hätte am liebsten den Kopf auf die Tischplatte vor ihm geknallt oder doch die nächstbeste Wand mit seinem Schädel malträtiert. Denn das konnte doch jetzt unmöglich wahr sein! Er hatte doch tatsächlich das Glück, jetzt auch noch Miyavi in die Riege seiner Problemkinder einordnen zu dürfen. Und er fragte sich langsam, woher die alle seine Telefonnummer hatten. Irgendwo musste ein Verräter in ihren Kreisen hausen. Und er nahm sich vor, diesen auswindig zu machen, denn so konnte es unmöglich weitergehen. "Du~hu~?", schniefte der andere ihm ins Ohr. "Hai?" Miyavi schniefte erneut. "Mir is so~ langweilig! Kannst du nicht mit mir was unternehmen?" Und schon wieder verspürte er den Drang, einfach mal seinen Kopf mit der Tischplatte Bekanntschaft schließen zu lassen. Doch das brachte ihn wohl auch nicht weiter. "Weißt du? Eigentlich echt gern, aber ich krieg nachher schon Besuch. Tut mir leid.", entschuldigte er sich. Und er brauchte nicht mal ne Ausrede erfinden, um den extatisch anmutenden Solokünstler auf Distanz halten zu können. "O~ch manno~!" Miyavi schien echt enttäuscht zu sein. Erneut seufzte der Drummer. Warum musste er auch so ein herzensguter Mensch sein? Er hatte immer das Problem, dass er nicht Nein sagen konnte. Und so war es diesmal auch wieder. "Wenn du um 19 Uhr hier bist, kriegste auch was zu futtern.", gab er nach. Ein freudiges Jauchzen ertönte an seinem Ohr. Oh mann! Das würde ja nen Abend werden. Einmal der total quirrlige Hiroto, der ihm ständig mit irgendwelchen Gundam-Krams und seiner Playstation in den Ohren lag und dann auch noch der total merkwürdige Miyavi, der vermutlich nicht mal eine Sekunde ruhig sitzen bleiben konnte. Bei ihm hatte man immer den Eindruck, dass er eindeutig unter Drogen stand. Aber was sollte es. Konnte er ja eh nicht mehr ändern. "Also dann bis nachher. Und sei pünktlich, sonst gibt´s nix mehr. Bis dann." Und ohne ein weiteres Wort legte er auf. Er lehnte sich zurück auf sein Sofa und schloss die Augen. Er ahnte schon, dass das die letzten ruhigen Minuten an diesem Tag sein würden. Und er sollte nicht enttäuscht werden... # # # # # # # # # # # # # # "Hiro-Pon?" Nao trat zögerlich in das Zimmer des Kleineren. Ihm war klar, dass es nicht leicht werden würde, mit dem Zappelphillip mal ein ernstes Wörtchen zu reden, aber so ging das ja auch nicht weiter. Und schon wurde er von tausend kleinen messerscharfen Blicken seitens des Gitarristen durchbohrt. Er musste sich zusammenreißen, um nicht auf der Stelle umzudrehen. Diesen Blick kannte er nämlich nur allzu gut. Und meist verhieß der nichts Gutes. "Hör mal, Pon." Er setzte sich neben ihm auf den Boden. Hiroto wandte den Blick ab und klebte wieder förmlich an der Mattscheibe, auf der er mit seinem Mitsubishi Evo um eine Kurve nach der anderen brauste. "Lass mich in Ruhe! Ihr seid alle doof!", motze er, was Nao ein leichtes Schmunzeln hervorlockte. "Sind wir nicht. Aber du musst uns auch verstehen. Man kann doch nicht stundenlang vor diesem Ding hocken." Er zeigte mit dem Finger auf die Playstation, wohlbemerkend, dass der andere ihn nicht eines Blickes würdigte. Hiroto grinste plötzlich. Dann lachte er auf. "Ich hab dich durchschaut, Nao!", feixte er jetzt. Und Nao runzelte die Stirn. "Nani?" Und Hiroto brach nun endgültig im lauten Gelächter aus. "Du willst dich doch nur wieder mit mir gutstellen, weil du hoffst, dass du dann mitkommen kannst zu Kai, weil er wieder was kocht. Du bist sowas von verfressen!", prustete er los. Nao blinzelte. Jetzt hatte er aber eindeutig unter die Gürtellinie getroffen. Er stand beleidigt auf und verließ den Raum mit einem lauten Türknallen. "Arschloch!", zischte er. Und Tora zuckte zusammen. Er hielt Nao an der Schulter fest und deutete mit dem Zeigefinger auf sich selbst: "Ich?", fragte er entsetzt. Der Drummer schüttelte nur den Kopf und deutete mit dem Finger auf Hirotos Zimmertür. "Der da!", schnaufte er und riss sich los. Auf sowas hatte er jetzt keinen Bock. "Soll er doch! Is mir sowas von egal!" Wütend stapfte er davon. # # # # # # # # # # # # # # # # Aoi wusste nicht, wie lange sie jetzt so dastanden, aber so langsam wurde es ihm peinlich. Es herrschte betretendes Schweigen, seit der andere das mit ihm gemacht hatte. Und sie hatten sich seither auch nicht gerührt. "Öhm, Ruha?" Er versuchte die richtigen Worte zu finden. "Tut mir leid. Das wollte ich wirklich nicht." Er hörte noch immer ein Schluchzen. "Ich werd mal Kai anrufen und ihm absagen. Das Shoot hat sich wohl erledigt." Doch Uruha ließ ihn nicht einen Schritt machen. Ein Kopfschütteln deutete ihm, dass er sich jetzt nicht zu bewegen hatte. Aoi konnte sich eh nicht wehren. "Na gut, aber nachher ruf ich ihn an, ja?" Und wieder bekam er nur ein Kopfschütteln als Antwort... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kapi 10 zu ende. Und ich muss sagen, dass ich mächtig Schiss hab vor dem nächsten Kapi. Ideen hab ich wieder ne Menge, aber ob es am Ende dann auch so wird, wie es soll? *Fragezeichen* Wir werden sehen. Ich hoffe, dass euch auch dieses Kapi etwas zusagt. Und ja, es sind Cliffhanger drin. Reine Absicht. Bis zum nächsten Mal. Und nochmals Dank an alle Kommischreiber und Favos! Arigatou! Kapitel 11: Es geht nicht anders -------------------------------- Eigentlich war es ja doch anders geplant. Es ollte nämlich ein kurzes Kapitel werden. (Und Tiarandear verzeih, dass ich dir so voreilig die andere Variante geschickt hab. Gomen) Ich wollte eigentlich eine Teilung vornehmen, aber der zweite Teil wäre zu lang geworden und hätte das nächste Kapi zu weit nach hinten verschoben. Also gibt es den eigentlich ersten Teil des nächsten Kapis als zweiten Teil dieses Kapitels. Hoffe, ihr seid nicht böse deswegen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Und wieder wusste er nicht, wie lange sie jetzt so dastanden. Noch immer lag Uruhas Kopf auf seiner Schulter. Die Reaktion des Anderen war ihm unerklärlich. Er hatte gedacht, dass er ihm den Schädel einschlagen würde oder Ähnliches. Aber nichts dergleichen geschah. Uruha stand vor ihm und er hörte ihn schluchzen. Dann war alles ziemlich wirr in seinem Kopf geworden. Der Lead-Gitarrist hatte sich in seine Arme geworfen und angefangen zu weinen. Zu diesem Zeitpunkt bildete sich ein riesiges Fragezeichen über seinem Kopf. Doch er konnte auch nicht anders, als den Anderen einfach festzuhalten und ihm beruhigend über den Rücken zu streichen. Was anderes fiel ihm nicht ein. Und Uruha hatte es ja auch abgelehnt, dass er Kai anrief und das Photoshoot absagte. "Hey, alles klar bei dir?" Aoi drückte den Größeren ein Stück von sich und wollte ihm ins Gesicht sehen. Doch dieser wandte sofort den Kopf in die andere Richtung. Er schmunzelte. Es war ihm wohl peinlich, stellte er fest. Egal. Erstmal musste er den Anderen beruhigen. Sie konnten ja nicht ewig hier im Badezimmer stehen. Und er wollte auch nicht, dass sein Shirt - man bedenke sein Lieblingsshirt - von Uruha vollgesabbert wurde. Nachher hing da noch Rotz von ihm drin. Nein danke! Darauf hatte er absolut keinen Bock. Vorsichtig zog er den anderen mit sich. Ohne ihn auch nur eine Sekunde loszulassen. Er fand das irgendwie süß. Der sonst so selbstherrliche Uruha lag heulend in seinen Armen. Kein sehr schöner Anblick, dachte er erst, doch für ihn war es eine einmalige Chance, dem anderen etwas näher zu sein. Beide setzten sich auf das Sofa. "Beruhig dich wieder." Aoi seufzte zum unzähligsten Male in den letzten Stunden. "Is es denn so~ schlimm geworden?" Jetzt schaute der andere endlich mal wieder hoch. Aoi stutzte. Diesen Blick konnte er jetzt nicht einordnen. War das jetzt eher so ein Ich-bring-dich-gleich-um-wenn-du-so-weiter-machst-Blick oder doch eher Ich-kill-dich-auf-der-Stelle-Mörderblick? Unheimlich war es trotzdem. Na, egal, er hatte es sich ja eingebrockt. Auch wenn nur auf Anweisung oder besser Bitten und Betteln von Kai, musste er die Suppe jetzt auslöffeln. Erstmal griff er nach seiner Vorratsbox an Taschentüchern, die er unter seinem Coachtisch verstaut hatte und reichte Uruha ein Taschentuch. Uruha blinzelte. "Wieso...?" Aoi kicherte. "Vorsichtshalber. Man weiß ja nie, was so in der Glotze läuft. Und manchmal is da echt was Interessantes bei." Schweigen. Doch dann brach lautes Gelächter aus dem eben noch heulenden Gitarristen raus. Aoi legte den Kopf schief. "Mann, kann der aber Stimmungsschwankungen haben.", dachte er nur. Der andere kriegte sich gar nicht wieder ein. "Was is so witzig?", wollte er jetzt aber mal erklärt bekommen. Das Lachen wurde zu einem schelmischen Grinsen und da machte es "Klick" bei Aoi und er lief an wie eine überreife Tomate. Amüsiert beobachtete Uruha das Geschehen. "Also wirklich, Aoi. Das hätt ich jetzt nicht von dir gedacht." Er deutete auf die Großpackung Taschentücher. "Und dann bietest du mir die auch noch an? Ich bin entsetzt.", gaukelte er gekonnt ein Entsetzen vor. Beleidigt wandte sich Aoi ab. "Was du schon wieder denkst! Ich bin doch nicht du. Kann halt nix dafür, wenn da so eine rührselige Schnulze läuft, die mich zum Heulen bringt. Bin halt auch mal etwas sensibel, klar?" Ups! Erschrocken hielt er sich die Hand vor den Mund. Hatte er das jetzt etwa laut gesagt? Sein Blick wanderte wieder zu seinem Nachbarn. Und der Ausdruck in seinem Gesicht verriet ihm, dass er es tatsächlich laut gesagt hatte. Und am Liebsten wär er jetzt auf der Stelle im Erdboden versunken. Oder noch besser: Godzilla wär in seinen Wohnblock gekracht und hätte ihn unter sich begraben oder einfach aufgefressen. Dann müsste er jetzt nicht mit dieser Peinlichkeit leben, die er soeben zugegeben hatte. Der Größere kugelte sich vor lachen. Das hätte er irgendwie nicht erwartet. Aoi und Fernsehschnulzen. Und zu seinem Bedauern stellte er sich das gerade auch noch bildlich vor und sein Lachkrampf wurde nur noch schlimmer. Jetzt war er sauer. Sollte der andere das doch lustig finden, er hatte die Schnauze voll davon. Er wollte einfach nur weg von dem Typen, der sich da grad mächtig lustig über ihn machte. Also erhob er sich und ging schnurstracks in sein Schlafzimmer. Schloss die Tür hinter sich und warf sich auf sein Bett. Er wollte jetzt einfach nur beleidigt sein und seine Ruhe. Er hatte seine Arbeit erledigt. Und Uruha konnte ja gehen, wenn er wollte. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # "Mensch, Ru-chan. Beruhig dich erstmal. Is es denn so schlimm, dass er das gemacht hat?" Noch immer hickste der kleine Sänger von seinem Weinanfall. Und noch immer saßen sie an ein und derselben Stelle. Hatten sich keinen Zentimeter vom Fleck bewegt. Und Reita knurrte mittlerweile mächtig der Magen. Hatte er doch gehofft, dass Ruki ihm noch was zu essen übergelassen hatte. "Ich hab Hunger, ReiRei." Als könnte er Gedanken lesen, sprach der kleine Vocal aus, was dem anderen auf der Zunge lag. "Ich auch.", stimmte der Blond-schwarzhaarige zu. Und schon sprang Ruki auf und flitzte in die Küche. Verdattert blickte Reita ihm hinterher. Was war denn das jetzt? Eben heulte er sich noch jegliche Flüssigkeit aus seinem Leib und im nächsten Moment das? Der Bassist kratzte sich am Hinterkopf. Na ja, wenigstens konnte sein Shirt jetzt endlich trocknen. Ruki hatte mächtig Spuren daran hinterlassen. Die Pfütze war auch nicht zu übersehen. Und Reita verfluchte sich dafür, dass er auch noch eines seiner besten Stücke angezogen hatte. Aber was sollte es. Es war ja für nen guten Zweck. Mit einem Zettel in der Gegend umherfuchtelnd, kam der Blonde wieder ins Wohnzimmer zurück. Er hielt ihn dem anderen unter die Nase. "Da gehen wir jetzt hin." Die Augenbrauen des Größeren stoppten zwangsläufig an seinem Haaransatz. Jetzt wurde es aber echt merkwürdig. Hatte Ruki seine Tage? Oder warum, um alles in der Welt, war er so launisch? # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Es klingelte an der Tür und Kai schaute auf. Das würde wohl Hiroto sein. Mit Miyavi würde er ja erst in ner halben Stunde rechnen. Der hatte ja immer so seine Probleme mit der Pünktlichkeit. Aber das störte ihn in soweit nicht, weil er es ja schon kannte. Er stand auf und ging in den Flur, um dem Klingelsturm, der soeben durch seine Wohnung fegte, Einhalt zu gebieten. Und jetzt war er sich sicher, dass es Hiroto war. Kein anderer hatte ständig das Bedürfnis, ihn so zu nerven, wenn es um ne Klingel ging. Irgendwie musste er es dem Kleinen mal noch beibringen, dass er sich mit solchen Aktionen echt unbeliebt machen konnte. Trotzdessen öffnete er die Tür. Und kaum, dass er sie offen hatte, sprang ihm auch schon ein aufgekratzter Hiroto in die Arme. "Kai~!" "Is ja gut, Hiro-Pon." Er tätschelte dem Jüngeren den Kopf und wollte die Tür gerade wieder schließen, als er noch jemanden mitbekam. Automatisch legte er den Kopf schief. Dann grinste er. Das war ja mal so~ typisch. Kai winkte auch dem anderen zu. "Komm rein, Nao. Musst nicht da draußen rumstehen." # # # # # # # # # # # # # # # # # Eher er sich versah, saß er mit Ruki in der nächsten Sushi-Bar. Wie hatte es ihn denn hier hin verschlagen? Es ging alles viel zu schnell. Denn eigentlich wollte er ja doch ganz gerne einfach nur bei Ruki Zuhause sitzen und mit ihm quatschen. Und das hatten sie ja bis vor Kurzem auch noch gemacht. Und jetzt saß er hier. Irgendwie sehnte er sich gerade nach dieser Zweisamkeit, die er vor Kurzem noch mit Ruki verbracht hatte. Also ging der Abend genauso beschissen weiter, wie der Tag angefangen hatte... # # # # # # # # # # # # # # # # # "Aoi?" Uruha betrat zögerlich den abgedunkelten Raum. Er konnte zwar nichts erkennen, aber er vermutete Aoi auf seinem Bett. Also setzte er weiter einen Fuß vor den anderen. Hinter ihm fiel die Tür langsam wieder zu. Er wusste nicht, wie lange er gezögert hatte, zu dem anderen zu gehen. Aber es war wohl doch etwas zu lange. Uruha hörte nur den leisen Atem des Schwarzhaarigen. Aoi musste wohl eingeschlafen sein, denn auch auf seinen erneuten Ansprechversuch kam keinerlei Reaktion. Vorsichtig setzte er sich auf die Bettkante. Und mit der Zeit gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er nahm die Umrisse des anderen immer mehr wahr. Aoi lag zusammengekauert auf seinem Bett. Ein paar verirrte Haarsträhnen hingen ihm ins Gesicht. Der Anblick ließ in dem Gitarristen eine wohlige Wärme aufsteigen. Und schon wieder verspürte er das Bedürfnis, den Anderen berühren zu wollen, ihn in den Arm zu nehmen, ihn zu küssen... Er schüttelte den Kopf. Was war los mit ihm? Er ertappte sich zum unzähligsten Male, dass er so etwas dachte, wenn er den anderen ansah. Seit wann war das so? Seit wann fühlte er sich zu einem Mann hingezogen? Seit wann war es Aoi, der ihn so wahnsinnig machte, nur weil er anwesend war? Und dann passierte es. Ohne sich dessen bewusst zu sein, strich er mit einer Hand sanft eine Strähne aus Aois Gesicht. Allein die Tatsache, dass er ihn berührte, ließ ihn erschaudern. Wie lange wollte er das jetzt schon? Und nun tat er es. Und es verursachte einen Schmetterlingstanz in seinem Bauch. Er konnte einfach nicht anders... Leicht berührten nun seine Lippen die des Schlafenden. Ein wohliger Schauer durchlief seinen ganzen Körper und er ließ nichts aus. Von den Zehen bis in die allerletzte Haarspitze. Und es gefiel ihm mehr, als er gedacht hätte. Nie hatte er geglaubt, dass ihm das jemals passieren würde. Und nun war es soweit. Wohl oder übel musste er es sich eingestehen... # # # # # # # # # # # # # # Erschrocken fuhr Aoi hoch. Er schaute sich um. Doch nichts. Da war nichts. Wieso war er eben so zusammengezuckt? Da muss doch etwas gewesen sein? Aber er konnte nichts erkennen. Nirgends. Er ließ sich wieder nach hinten in seine Kissen fallen. Wieso benahm er sich so? Warum stand die Welt seit ein paar Monaten Kopf? Lag es an diesem unbändigen Drang, der sich immer wieder in seinem Kopf zu ungeheuren Bildern zusammensetzte? War es dieses unbekannte Gefühl, das dieses Verlangen auslöste? Eine Antwort wär ihm jetzt recht gewesen, aber die fand er nicht. Und sie würde ihm auch nicht in Leuchtschrift an der Decke, auf die er gerade starrte, erscheinen. Seufzen. Dann schloss er die Augen wieder und versuchte weiterzuschlafen. Er war müde und er brauchte den Schlaf. Viel zu wenig hatte er davon bekommen. Langsam begann er wieder in das Reich der Träume zu driften. Doch kurz bevor er dazu kam, ins Land der Träume einzutauchen, riss er die Augen wieder auf. "Uruha!", schoss es ihm unwillkürlich durch den Kopf. Das hatte er völlig vergessen! Er wusste zwar noch, dass er versucht hatte, Uruhas Haare wieder ansehnlicher zu gestalten und sie danach noch im Wohnzimmer auf dem Sofa saßen, wo sich der andere dann auch noch lustig über ihn gemacht hatte, doch an mehr konnte er sich nicht erinnern. Und wieso lag er halbnackt in seinem Bett? Hatte er nicht noch seine Jeans und das Shirt angehabt, als er sich beleidigt auf sein Bett geworfen hatte? Mit einer mehr als hastigen Bewegung sprang er auf, riss seine Schlafzimmertür mit einem Ruck auf und kam erst im Wohnzimmer wieder zum Stehen. Er stockte. Alles war dunkel und viel zu ruhig. Wie spät war es eigentlich? Sein Blick wanderte zur Anzeige auf seinem DVD-Recorder. Fast 3 Uhr morgens. Er seufzte. Uruha würde vermutlich schon lange Zuhause sein. Und er Trottel war einfach eingepennt. Dabei freute er sich doch so, dass er mal etwas Zeit mit dem Anderen allein verbringen konnte. Und was machte er? Er spielte die beleidigte Leberwurst, nur weil er mal etwas von sich preisgegeben hatte. Am Liebsten wär er jetzt in Tränen ausgebrochen. Da gab es für ihn mal die einmalige Gelegenheit und er vermasselte es auch noch auf solch eine Weise. Sich selbst verfluchend ließ er sich in den Sessel fallen. Unter ihm krächzte das Polster. Aber es war ihm egal. Er müsste eh mal wieder was Neues besorgen. Das war ja kein Zustand mehr. Er schaute sich im Raum um. Leer. Keiner war mehr da. Uruha hatte es sich wohl doch anders überlegt und war nach Hause zurück. Aoi stand wieder auf. Es hatte ja eh keinen Sinn, dem Ganzen jetzt nachzutrauern. Warum auch? Dadurch würde sich auch nichts an der Situation ändern. Barfuß tapste er in die Küche und tastete blind nach dem Lichtschalter neben der Tür. Er verspürte das Bedürfnis, eine zu rauchen. Und dem ging er jetzt auch nach. Er schnappte seine Zigarettenschachtel von der Arbeitsplatte und lehnte sich ans Fensterbrett. Und wieder verließ ein tiefer Seufzer seine Lippen. Er hatte also mal wieder alles falsch gemacht. Nicht nur, dass er Uruhas Haare allem Anschein nach mehr als versaut hatte - zumindest schien es dem Betroffenen selbst mehr als nur zu missfallen, was er verzapft hatte, nein, er hatte den anderen auch noch vergrauelt. Jetzt stand er wieder alleine da. Wie sollte er es so jemals schffen, den Gitarristen für sich zu gewinnen? Genüsslich zog er an seiner Zigarette. Es beruhigte seine Nerven. Langsam schloss er die Augen. Er merkte, dass er vor Müdigkeit kaum stehen konnte. Er sollte seiner schlechten Angewohnheit wohl etwas schneller nachgehen. Wer weiß, wie lange er noch durchhalten würde. Wie lange ihn seine Beine noch tragen würden. Gesagt, getan. Er drückte den kleinen Stummel im Aschenbecher zu seiner Linken aus und stieß sich wieder vom Fensterbrett ab. Er hatte den Eindruck, dass er schnellstmöglich wieder in sein Bett verschwinden sollte. Und so begab er sich auch sogleich wieder in Richtung Schlafzimmer. Doch plötzlich hielt er inne. Er drehte den Kopf und schien zu überlegen. Und dann entschloss er sich, doch eine andere Richtung einzuschlagen. Aoi wollte ein ganz bestimmtes Risiko nicht eingehen und verkrümelte sich dann doch noch ein letztes Mal ins Badezimmer. Man musste es ja nicht drauf anlegen, mitten im Tiefschlaf wegen diesem Bedürfnis aufzuwachen. Sichtlich erleichtert stand er am Waschbecken, um sich die Hände zu waschen und sein Blick fiel in den Spiegel. Ein total verpennter Aoi starrte ihm entgegen. Zerzaustes Haar, seine Augen zu Schlitzen verzogen und Augenringe, die bis zu den Kniekehlen reichen könnten. Na toll. Und was sollte nun aus dem Photoshoot werden? Er hatte es doch tatsächlich versäumt, Kai Bescheid zu sagen, dass sie das Shoot nicht machen konnten. Na ja, egal, dachte er. Jetzt schien sich nicht nur Uruha in seiner Haut unwohl zu fühlen, sondern auch er. Da würde der eine dem anderen wohl mehr als Konkurrenz machen. Als er fertig war und sich auch die letzten Wassertropfen in seinem Handtuch befanden, öffnete er die Tür. "Autsch!", war das Einzige, was er jetzt hervorbrachte. Er schien in irgendetwas hineingerannt zu sein. Oder doch eher in irgendjemanden? Vor ihm stand Uruha in voller Größe und lächelte ihn an. Seine Augenbrauen eroberten seine Stirn. "U... Uruha?", stotterte er nur. "Wer denn sonst?", grinste er. "Hast du wen Anderes erwartet? Dann geh ich lieber wieder." Aoi stierte immer noch in das Gesicht des anderen. Seine Müdigkeit war wie vom Erdboden verschluckt. Kein Bisschen mehr schien davon in seinem Körper übrig geblieben zu sein. Mehr als ein Kopfschütteln brachte er in diesem Moment nicht hervor. Und der Größere konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Du siehst ja mal echt zum Anbeißen aus.", scherzte er. Und dem Schwarzhaarigen blieb das Herz stehen und sein Gesicht färbte sich unweigerlich rot. Wieso musste dieser Idiot ihn auch noch mit solchen Worten bombardieren? Hatte er den gar kein Einfühlungsvermögen? Uruha schien die Unsicherheit des Anderen aufzufallen und er legte einen Arm um seine Schulter. "Schon gut. War nicht so gemeint." Er schob den anderen in Richtung Schlafzimmer. "Geh lieber wieder schlafen. Du siehst aus, als könntest du das sehr gut gebrauchen." Er schubste ihn frontal auf das Bett. Dann drehte er sich wieder um und ging auf die Tür zu. "Ruha?" Der Lead-Gitarrist stoppte. "Bleib hier." Eine leise, fast nicht zu hörende Bitte. Aoi konnte zwar nicht glauben, dass er das jetzt wirklich gesagt hatte und hoffte, dass der andere es vielleicht doch überhört hatte, aber es waren seine Gedanken. Er hatte einfach Angst, dass Uruha nun doch wieder gehen würde. Hatte er das jetzt richtig verstanden? Gaukelten ihm seine Ohren diese Worte nicht nur vor? Waren es wirklich Aois Worte, die da zu ihm rübergetragen wurden? Hatte er sich auch wirklich nicht verhört? Sein Herz setzte ein paar Schläge aus, bis sein Hirn es realisiert hatte. Nein, es war keine Einbildung. Doch wieso sollte der andere ihn darum bitten? Was war der Grund dafür? Er drehte sich wieder um und sah Aoi mit angezogenen Beinen auf dem Bett sitzen. Er hatte den Kopf auf die Knie gelegt und die Arme um sie geschlungen. Er wirkte bedrückt. Und er konnte es sich nicht verkneifen. "Was?" Er wollte jetzt auf Nummer Sicher gehen. Denn wie sollte er auch wissen, ob es ernst gemeint war? Aoi schaute kurz auf. Trotz der Dunkelheit, konnte er die in Falten gelegte Stirn des Anderen erkennen. Er rang mit sich. Sollte er diese Worte wirklich noch einmal aussprechen? Oder sollte er es einfach lassen? Aber was würde dann passieren? Würde Uruha dann doch gehen oder sich vielleicht doch wieder nur lustig über ihn machen? Er fand keine Lösung für dieses Problem. Er wollte wirklich, dass der Andere blieb. Aber war es nun besser, ihm einfach irgendwas aufzutischen oder doch besser zu sagen, was er gesagt hatte? Er wusste nicht, ob der andere ihn nicht doch verstanden hatte. Also konnte er ja doch die Wahrheit sagen. "Ich will nicht, dass du wieder gehst. Du sollst bleiben." Und schon wieder war es nur ein Flüstern. Uruha zweifelte langsam an sich selbst. Halluzinierte er? War er vielleicht doch nicht ganz auf der Höhe? Oder war es einfach nur wahr, was er gehört hatte. Um sich zu vergewissern, dass das nicht doch alles nur eine Einbildung war, näherte er sich dem Schwarzhaarigen. Er setzte sich neben Aoi. "Alles klar bei dir?" Aoi stutzte. Dann schüttelte er den Kopf. Nichts war klar! Wie sollte es auch? Er hatte sich in einen Kerl verliebt. Einen selbstverliebten, von sich selbst überzeugten Menschen. Einen Mann. Wie konnte er da behaupten, dass alles klar wäre? Noch nie in seinem Leben schämte er sich für seine eigenen Gefühle. Aber er wollte auch nicht ohne diesen Menschen sein. Tränen schossen ihm in die Augen. Und jetzt war er dankbar, dass es dunkel war. So konnte Uruha wenigstens nicht sehen, was er für ein Weichei war. Heulen vor einem Anderen war aber auch einfach nur unmännlich. Plötzlich wurde er in den Arm genommen. Sanft an die Brust des Anderen gedrückt. Und nun liefen die Tränen ganz von allein. Wie gern würde er den Anderen jetzt einfach von sich stoßen, ihn wegschubsen und einfach davonlaufen. Doch es ging nicht. Die Nähe des Anderen fühlte sich einfach zu gut an. Und auch wenn Uruha sonst eher die Kratzbürste war, diese Mal zeigte er eine unbekannte, aber dennoch sehr reizvolle Seite von sich. Aoi rechnete jetzt eigentlich mit einem dämlcihen Spruch seitens des Größeren, doch der blieb unerwarteterweise aus. Er lag hier in den Armen des Menschen, in den er sich verliebt hatte. Was konnte es besseres geben? Er schloss die Augen und irgendwie entwich im ein zufriedener Seufzer. Wie sehr hatte er sich einen solchen Moment gewünscht? Und jetzt? Jetzt war es soweit. Uruha hielt ihn fest und er würde mit keinem Menschen der Welt jetzt tauschen wollen. Auch wenn ihm etwas an dieser Situation überhaupt nicht behagte, konnte er nicht anders. Er hatte alles erwartet, aber nicht, dass Aoi so plötzlich in Tränen ausbrechen würde. War es denn so schlimm, dass er da war, dass er ihn im Arm hielt? Selbst wenn, er hatte nicht das Bedürfnis, ihn so schnell wieder loszulassen. Niemals. Er würde alles versuchen, um ihn immer so berühren zu dürfen. Seine Vernunft sagte ihm, dass er jetzt nichts überstürzen durfte. Doch seine Gefühle wollten ihn dazu bringen, etwas Unüberlegtes zu tun. Sein innerer Konflikt dauerte allerdings nicht wirklich lange. Es gab einen eindeutigen Sieger. Und das war ihm auch mehr als recht. Er ließ es einfach geschehen. Aoi wurde heiß und kalt zugleich. Seine Nackenhärchen richteten sich wie von selbst auf. Und ein unbändiges Gefühl durchflutete seinen Körper. Es war unbeschreiblich... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Das nächste Kapi schreib ich morgen auch gleich weiter, weil ich grad so schön drin bin. Sonst dauert´s wieder Ewigkeiten, eh ich meine Ideen in die Tat umsetze. Aber jetzt werd ich mich wohl doch lieber mit anderen Dingen beschäftigen, weil das WE ja auch schon wieder ein Ende gefunden hat und ich morgen wieder arbeiten bin. Ich werd mich aber ranhalten. Also dann. Kapitel 12: Versuchung ---------------------- Tja, was soll ich sagen? Machen wir´s kurz: Es ist soweit! Hier an dieser Stelle gibt es jetzt eine Lemon. Und ich kann noch immer nicht glauben, dass ich sowas wirklich schreibe O.O Für alle, die Kai, Ruki oder Reita vermissen sollten: Die haben grad mal eben eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Dies is ein Kapi nur mit den beiden aus der letzten Szene.. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Aoi rang nach Luft. Er konnte nicht fassen, was hier passierte. Wieso tat er das? In einer Kurzschlussreaktion stieß er Uruha einfach von sich. Es wär ihm zwar mehr als recht gewesen, das jetzt fortzusetzen, aber da war etwas, das ihn dazu drängte, sich zu wehren. Ja, er hatte es genossen! Und ja, es gefiel ihm, und zwar sehr sogar! Aber etwas riet ihm davon ab, sich einfach fallen zu lassen. "Aoi?" Uruha schien unsicher über die Reaktion des Schwarzhaarigen. "Wie... wieso? Wieso tust du das?", fragte Aoi ihn mit zittriger Stimme. Er wusste einfach nicht, wie er das deuten sollte. Wie kam Uruha auf diese Idee? Uruha konnte nicht anders. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Worte würden es einfach nicht treffen. Und so hatte er sich wieder zu Aoi gebeugt und presste seine Lippen auf die seinen. Er spürte die Verblüffung des Schwarzhaarigen. Dann seinen Protest. Aoi wehrte sich. Was verdammt nochmal ging denn hier ab? Doch bevor er einen klaren Gedanken fassen und sein Körper die Kraft aufbringen konnte, die er brauchte, um den anderen ein weiteres Mal von sich zu drücken, spürte er schon wieder diese sündigen vollen Lippen auf seinem Mund. Und wieder wurde ein Kampf in seinem Inneren entfacht. Er spürte wie der Protest langsam weniger wurde und immer mehr Mut in ihm aufstieg. Und als der andere sich gar nicht mehr wehrte, traute er sich wieder einen Schritt weiter. Sanft packte er den Kleineren mit beiden Händen an den Schultern und drückte ihn vorsichtig zurück in die Kissen. Was er wollte, wusste er ganz genau. Nur nicht, ob er sich das auch wirklich holen konnte. Wie würde Aoi reagieren, wenn er wüsste, was er noch mit ihm vorhatte? Ihm einen Kuss zu stehlen, war nicht schwer gewesen. Doch wie würde es in dieser Sache aussehen? Würde er ihn gewähren lassen oder ihn für den Rest seines Lebens als pervers abstempeln, ihn keines Blickes mehr würdigen? Er schüttelte energisch den Kopf. Uruha wollte sich darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Für ihn zählte nur der Augenblick. Er hatte Aoi hier bei sich und er hatte sich, zwar mit anfänglichem Protest, von ihm küssen lassen, aber er ließ es zu. War das ein Zeichen? Sachte strich er mit einer Hand über die nackte Haut. Vom Bauch über die Brust zu Aois Hals bis zu seiner Wange. Dort ließ er sie verweilen. Aoi schaute ihn mit halbgeschlossenen Augen an. Ihm kam es vor, als würde die Welt sich um ihn herum drehen. Nichts in seiner Umgebung konnte er mehr richtig wahrnehmen. Nur, dass Uruha hier war und ihn beinahe um den Verstand brachte. Es fühlte sich unsagbar gut an. Er hatte das Gefühl eines Rausches. Warum küsste er ihn? Warum berührte er ihn so? Und warum verdammt nochmal wehrte er sich nicht dagegen? Sein Verstand riet ihm doch unentwegt, dieses Spiel hier und jetzt zu beenden. Doch warum machte er es dann nicht? War sein Körper dem anderen schon so sehr verfallen, dass er nicht mehr auf ihn hörte, sondern einfach nur das tat, was er für richtig hielt? Oder waren es seine Gefühle, die in darauf hinwiesen, dass er diese Chance nutzen sollte? Wie war sowas möglich? Und da waren sie wieder. Tausende von Stromschlägen, die durch seinen Körper zuckten. Und das nur, weil Uruha bei ihm war und ihn so berührte? Als er dann zum wiederholten Male diese samtenen Kissen auf seinen Lippen spürte, konnte er nicht anders und seufzte in den Kuss. Nie im Leben hätte er sich vorgestellt, dass es so ein aufregendes Gefühl sein würde, Uruha zu küssen. Der Fanservice auf der Bühne war die eine Sache. Damit konnte er umgehen, auch wenn es ihm in der letzten Zeit schon schwer fiel, sich in der Nähe des Gitarristen zusammenzureißen, ohne gleich über ihn herzufallen. Aber das hier war eine ganz andere Liga. Der Größere schmunzelte leicht, als er Aois Seufzer hörte. Es ermutigte ihn wieder. Und nun strich er mit der Zunge über die volle Unterlippe und bat um Einlass in die Mundhöhle seines "Opfers". Zu seinem Erstaunen wurde ihm dieser auch sofort gewährt. Er verwickelte den anderen erst zögerlich, dann immer bestimmter in ein Spiel. Drang weiter vor und stieß die Zunge des Schwarzhaarigen mit seiner an. Neckte ihn immer wieder. Und es gefiel ihm außorordentlich gut, dass der andere sich scheinbar mit der Situation angefreundet hatte und auf das Spiel einging. Denn er wollte ihn jetzt und auf der Stelle. Und er wollte auch nicht daran denken, was danach passieren würde. Aoi hielt es nicht mehr aus. Auch wenn ihm die Folgen bewusst waren, er hatte nicht die Absicht, sich gerade jetzt darüber Gedanken zu machen. Er schmiss gerade seine Prinzipien einfach über Bord. Aber was sollte es? Konnte ihm ja auch egal sein. Jetzt würde er es eh nicht mehr schaffen, sich zusammenzureißen. Da konnte er sich doch auch einfach mal gehen lassen, sich fallen lassen und einfach nur diese Nacht genießen. "Ruha..." Sein ganzer Körper erzitterte unter den Berührungen des Gitarristen. Seine Hände schienen überall und nirgends zu sein. Hatte sich eine Stelle auf seiner Haut gerade an die Wärme und die sanfte Berührung seiner Fingerspitzen gewöhnt, wanderten sie auch schon wieder zur nächsten. Es machte ihn verrückt. Und er spürte, dass diese Gesten nicht ungesühnt blieben. Sein Körper reagierte darauf und nicht unbedingt wenig. Er konnte gar nicht glauben, was für ein Gefühl es in ihm auslöste, dem anderen so nah zu sein, ihn so berühren zu können. Und er wollte es ausnutzen. Wann würde der Andere denn noch mal so eine leichte Beute abgeben? Wahrscheinlich nie mehr. Also hatte er ja eh nichts zu verlieren. Fahrig glitten seine Hände über den Körper. Seine Lippen suchten sich ihren Weg und hielten es an bestimmten Stellen für nötig, etwas länger dort zu verweilen. Er ließ keinen Zentimeter aus. Wollte alles erforschen, alles berühren. Und er merkte, dass sich nicht nur sein Körper nach dem Schwarzhaarigen sehnte. Nein. Auch sein Herz hatte er erobert. Wann das geschehen war, wusste er nicht. War ihm eigentlich auch egal. Und nun war er ja hier und nun würde er den Gitarristen auch so schnell nicht wieder loslassen. Er würde ihn schon irgendwie dazu bringen, sich ihm anzunähern. Und wenn er ihn einfach nur körperlich an sich binden würde. Das war ihm egal. Er verzehrte sich nach ihm. Der Schwarzhaarige wandt sich unter den Streicheleinheiten, die Uruha ihm zuteil werden ließ. Es war unglaublich. Wie schaffte er das? Er keuchte immer und immer wieder auf. Konnte das Verlangen nicht mehr unterdrücken. Er wollte mehr davon. Aber würde ihm der andere auch geben, was er wollte? Uruha streifte mit seinen Lippen hauchzart über die Haut am Hals und arbeitete sich immer tiefer. Leckte über den bebenden Brustkorb und umspielte zärtlich die Brustwarzen. Er hinterließ eine feuchte Spur auf dem Weg über den flachen Bauch des Gitarristen. Immer darauf bedacht, dem anderen wohlige Schauer durch Mark und Knochen zu jagen. Seine Zunge umkreiste den Bauchnabel spielerisch und versenkte sich kurz darin, tauchte wieder auf und wieder ab. Es fühlte sich gut an. Er ließ davon ab und wollte sich auf etwas anderes konzentrieren. Vorsichtig wanderten seine Hände weiter über den Körper. Und plötzlich löste sich Aois Verstand gänzlich in Luft auf. Ein klarer Gedanke wurde ihm jetzt entgültig verwehrt. Warum? Uruha hatte sich weiter gewagt, als er gedacht hätte. Er spürte die Hand des anderen, wie sie sich ihren Weg unter den Saum seiner Shorts bahnte und plötzlich über seine empfindlichste Stelle glitt. In dem Moment hielt er den Atem an. Und er spürte, wie seine Erregung wuchs. Und dies konnte er schon lange nicht mehr verbergen. Viel zu groß war mittlerweile die Wölbung in seiner Shorts. Uruha wusste wohl sehr genau, wie er es schaffte, ihn wahnsinnig zu machen. Doch warum machte er sowas mit ihm? Unbewusst leckte Uruha sich lasziv über die vollen Lippen. Der Anblick und die Laute, die der andere von sich gab, erregten ihn ungemein. Und dann griff er zu. Auch wenn er das noch niemals zuvor mit einem Mann getan hatte, wusste er sehr gut, wie er es dem anderen besorgen konnte. Und die Erregung des anderen törnte ihn nur noch mehr an. Mit leichtem Druck umschloss er Aois Errektion und began sie sanft zu massieren. Noch bevor Aoi sich dessen erwehren konnte, stöhnte er laut auf und seine Hände fanden wie von selbst den Weg unter Uruhas Shirt. Sie strichen über die nackte Haut, die sich darunter verbarg und wieder überkam ihn das Gefühl, das er bereits verspürt hatte, als er Uruha das Shirt vom Körper schieben wollte. Er wollte mehr, wollte die nackte Haut an seiner spüren. Unbändiges Verlangen breitete sich in ihm aus. Dann vernahm er ein leises Keuchen. Aoi schmunzelte. Also ließ es auch den anderen nicht kalt, dass sie sich so berührten? Er nutze die Gelegenheit und schob das Shirt nach oben, zog es ihm über den Kopf und warf es unsanft in die Weiten seines Schlafzimmers. Wen interessierte auch schon, wo das Teil landete? Viel wichtiger war das, was sie hier taten. "Aoi...", stöhnte Uruha auf, als er spürte, wie der Schwarzhaarige sich ausgiebig seiner Brust widmete. Die schlanken Finger umspielten seine Knospen, bis sie sich härten. Er konnte seine Erregung nicht mehr verbergen. Wie auch? Die Reaktion seines Körpers sprach für sich. Und er wollte sie auch gar nicht verbergen. Sollte Aoi doch ruhig merken, was er in ihm auslöste. Wie verrückt er ihn machte. Ehe er sich´s versah, wurde er von Aoi überrumpelt und in die Kissen gedrückt. Aoi hatte es geschafft, sich wieder einiger Kraftreserven zu bemächtigen und hatte Uruha einfach umgeworfen und sich auf seine Hüfte gesetzt. Er wollte sich wehren, aber er war einfach zu überrascht über diese Wendung. Verdutzt schaute er in die schwarzen Iriden seines Gegenübers. Aus ihnen funkelte eine unbändige Lust, so dass er sich jetzt nicht ganz sicher war, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, den anderen in diese Situation zu bringen. Aoi spürte die Härte des Lead-Gitarristen unter sich. Er wollte es scheinbar genauso sehr wie er. Wie oft hatte er diese Situation in seinen Träumen durchlebt? Wie oft hatte er sich dafür verflucht? Und jetzt sollte es soweit sein? Ein zufriedenes Lächeln zierte sein Gesicht. Das war also die Gelegenheit. Uruha nutzte die Gunst der Stunde und eroberte sich die Führung zurück. Er hatte nie vorgehabt, diese abzugeben. Verdattert sah der Schwarzhaarige zu ihm auf. Uruha hatte ihn an den Handgelenken auf die Matratze gepinnt. Hielt ihn so in dieser Position gefangen. Seine Zunge glitt über seine Halsschlagader rauf zu seinem Ohr und umschmeichelte sanft die Ohrmuschel. Gänsehaut überzog seinen gesamten Körper. Er bog den Rücken durch. Wie viel würde jetzt noch auf ihn zukommen, wenn er jetzt schon dem Wahnsinn verfallen war? Und wieder spürte er die Hände des Größeren auf seinem Körper entlangstreichen, jede Faser seiner Haut in Flammen auflodern lassen. Ihm wurde heiß und er konnte es nicht verhindern. Es machte ihn verrückt. Ein Stöhnen konnte er nun nicht mehr unterdrücken. Es war einfach berauschend und er wollte mehr von dieser Droge, mehr von diesen Berührungen, mehr von Uruha. "Motto..." Noch bevor er es realisieren konnte, hatte sich dieses Wort den Weg über seine Lippen gebahnt. Jetzt war es endgültig vorbei. Jetzt würde er sich auch nicht mehr zurückhalten. Er hatte es ja selbst so gewollt. Hatte nach mehr verlangt. Jetzt würde er es bekommen. Ungeniert schob Uruha seine Hand wieder in die Shorts des Schwarzhaarigen, der sofort mit einem Keuchen antwortete. Mehrmals strich er über die bereits ausgewachsene Erregung. Aoi konnte nichts weiter tun, als ungehalten Laute der Lust von sich zu geben. Würde Uruha so weitermachen, würde er ihn alsbald über die Klippe treiben. Und Uruha schien nicht wirklich das Bedürfnis zu haben, das so schnell geschehen zu lassen. Er zog seine Hand zurück und Aoi bedankte sich mit einem Grummeln. Doch der Größere tat dies nur, um ihm kurz darauf die Shorts von den Beinen zu streifen. Aoi spürte den musternden Blick auf seinem Körper ruhen. Röte schoss in seine Wangen. Er streckte die Arme nach Uruha aus. Wollte ihn an sich ziehen und ihre Körper aneinanderschmiegen. Und ohne Vorwarnung kam Aoi ein Gedanke, den er bisher noch nicht einmal in Erwägung gezogen hatte. Könnte es sein...? War das vielleicht möglich, dass...? Plötzlich machte sich Angst in ihm breit. Und sie nahm Überhand. Keine einziger Funken der eben noch verspürten Lust befand sich in seinen Adern. Sein Verstand war wieder da, war hellwach. Er riss sich los und hastete vom Bett und raus aus dem Schlafzimmer. Er stolperte fast. Fing sich aber gerade noch. Er wollte weg von dort. Weg von ihm. Denn dieser Gedanke machte ihm Angst. Und so sollte es nicht enden. Die Tür fiel mit einem Knall ins Schloss. Uruha musste blinzeln. Was war jetzt passiert? Wieso war Aoi so plötzlich aufgesprungen? "Dieser Idiot!", fluchte Aoi und ließ sich an der Innenseite seiner Badezimmertür entlang nach unten rutschen. Er spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog, wie sein Körper auf das reagierte, was ihm vor wenigen Augenblicken durch den Kopf geschossen war. Und es war ein unbändiges Gefühl. Trauer. Wut. Aber hauptsächlich Enttäuschung. Wie konnte er ihm das antun? # # # # # # # # # # # # # Wie lange saß er jetzt schon hier? Eine Stunde? Zwei Stunden? Oder noch länger? Keine Ahnung. War ja auch egal. Ihm war kalt und die Tränen, die seine Wangen hinabrannen, hatten ihre Spuren hinterlassen. Er kam sich erbärmlich vor. Da lief er einfach weg. Uruha hatte ihm die einmalige Gelegenheit gegeben und er versaute es mal wieder. Wie oft wollte er eigentlich noch von einem Fettnäpfchen ins nächste treten? So viel Dummheit auf einen Haufen konnte es doch nicht geben. Doch, konnte es. Ihn. Er hatte sich wieder zurück aufs Bett fallen lassen, nachdem er festgestellt hatte, dass Aoi sich im Badezimmer eingeschlossen hatte. Und er konnte jetzt eh nicht zu ihm, wenn dieser es nicht wollte. Und so schien es auch zu sein. Warum sonst sollte er so reagieren? Bedrückt schaute er an die Decke und überlegte. Was hatte er falsch gemacht? War er vielleicht zu weit gegangen? Hätte er es bei einem Kuss belassen sollen? Aber da war so viel mehr, was er gewollt hatte. War es verkehrt? War dies das Zeichen, das ihm sagte, dass er sich keine Hoffnungen machen sollte? Aber warum? Das Grübeln würde ihn auch nicht weiterbringen. Also hievte er seinen Körper vom Bett, suchte sein Shirt, um es sich wieder überzuziehen, und schritt langsam in Richtung Badezimmertür. Und vor ihr blieb er stehen. Stille. Was machte Aoi da drin bloß? Und wie lange war er da jetzt schon drin? Lange genug, stellte er fest und klopfte zaghaft an die Tür. "Aoi?" Er lehnte die Stirn gegen die Tür, in der Hoffnung, sie würde sich einfach öffnen. Dann hörte er ein Schluchzen. Er stutze. Hatte er dem anderen so sehr wehgetan damit? Das wollte er doch gar nicht. Er atmete tief durch. "Aoi?" Der Schwarzhaarige zuckte zusammen. "Lass mich! Geh weg! Und lass mich einfach in Ruhe!" Seine Stimme klang abgehakt und er zitterte am ganzen Körper. Uruha war der Letzte, den er jetzt um sich haben wollte. Konnte er nicht einfach verschwinden und ihn in Ruhe lassen? Nein, da musste er auch noch hier sein und vor der Tür stehen. "Komm raus... Ich... ich muss mit dir reden...", stotterte der Größere vor sich hin. Aoi schüttelte den Kopf. Niemals! Wieso sollte er jetzt mit ihm reden? "Aoi... Mach auf...", bat der Größere ihn in der Hoffnung, er würde der Bitte folgen. Kopfschütteln. "Bitte..." Aoi legte seinen Kopf auf die Arme, die er um seine angezogenen Knie geschlungen hatte. Er fror. Und versuchte krampfhaft die letzte Wärme in seinem Körper zu halten. Uruha seufzte. Er hatte wohl ganz schönen Mist gebaut. "Dann geh ich wohl besser mal..." Er wusste eh nicht weiter, also beschloss er, den Gitarristen einfach in Ruhe zu lassen. Er hatte sich zu weit vorgewagt. Und das war die Strafe dafür. Wär er doch bloß nicht der Versuchung erlegen. Aoi blinzelte. Hatte er das richtig verstanden? Uruha wollte ihn jetzt doch allein lassen? Aber das... das wollte er nicht. Ohne zu überlegen sprang er hoch und riss die Tür auf. Er griff nach der Hand des anderen. "Geh nicht!", platzte es aus ihm raus. Vor ihm stand ein völlig verdutzter Uruha, der nicht wusste, wie ihm geschah. Er konnte nur mit dem Kopf schütteln. Sein Blick fiel in Aois Gesicht. Er sah die Spuren, die sein Gesicht gekennzeichnet hatten. Es muss ihn wohl sehr verletzt haben, was er getan hatte. Nicht umsonst hatte er geweint. Nicht umsonst hatte er vor ihm die Flucht ergriffen. Uruha hob seine Hand und berührte vorsichtig die Wange des Schwarzhaarigen. Er spürte, wie dieser unter der sanften Berührung zusammenzuckte und er zog sie schnell wieder zurück. Noch einen Fehler wollte er nicht riskieren. Da blieb er lieber auf Distanz. "Aoi...", flüsterte er. Dann senkte er den Kopf. Wollte seinem Gegenüber lieber nicht in die Augen schauen. "Tut...tut mir Leid, wenn... wenn ich ..." Er kniff die Augen zusammen. "Es tut mir Leid... Ich weiß auch nicht... Aber es is einfach...." Er schluckte. "Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe. Es kommt nicht wieder vor... versprochen." Aoi lehnte sich gegen ihn. Die angestaute Müdigkeit hatte ihn sichtlich mitgenommen. Und er war froh, dass Uruha jetzt da war. An ihn konnte er sich lehnen. Alleine hätte er es jetzt wohl auch nicht mehr geschafft, aufrecht zu stehen. Viel zu müde war er. Seine Hände krallten sich in das Shirt des Jüngeren. Uruha legte die Arme um ihn. Er hielt ihn fest und spürte, wie Aoi am ganzen Körper zitterte und es ihm immer schwerer fiel, nicht umzufallen. Verwundert legte er die Stirn in Falten. "Aoi... Du bist eiskalt...", flüsterte er nah am Ohr des Schwarzhaarigen. Dieser nickte nur. "Mir is kalt...", waren seine Worte, bevor er die Augen schloss und sich noch etwas mehr in die Arme des Anderen lehnte. Es war nicht zu erklären, aber allein dadurch spürte er, wie etwas Wärme in seinen Körper zurückfand. Für Uruha war es ein Leichtes, den Gitarristen hochzuheben und wieder ins Schlafzimmer zu bringen. Er war weder sehr schwer noch wehrte er sich. Aoi spürte nur noch, wie sein Körper auf die weiche Matratze gebettet und zugedeckt wurde. Das war alles, was er noch mitbekam, bevor ihn endgültig die Müdigkeit und Erschöpfung übermannte. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen und dann entschwand er auch schon in das Reich der Träume. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ War wohl nix mit ner Lemon. Sie is grottenschlecht geworden. *heul* Ich könnt mich selbst dafür in den Hintern treten. Ihr seid bestimmt enttäuscht von mir. Ich auch von mir. *sich selbst verhau* Und nun muss ich mich aber mal endgültig mit dem Thema befassen. Und ordentlich daran tüfteln. *ihr Bestes geben werd* *noch nie ne Lemon geschrieben hat* (Übrigens war das Kapi anfangs mehr als doppelt so lang. Hab´s gekürzt. Sorry) Kapitel 13: Spieltrieb ---------------------- Und jetzt widmen wir uns erstmal dem Geschehen der Anderen und lassen Uruha und Aoi einfach mal ein bisschen Zeit. ^^" *sich von der miesen Lemon erholen muss* Auf ins Kapitel 13! Warnung: Längstes Kapi bisher. >_< *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Kai! Kai! Kai!" Freudestrahlend und total aufgekratzt tänzelte der kleine Gitarrist um den Drummer herum. Dass er sich freute, konnte er nun wirklich nicht verbergen, aber so wie er sich hier gerade benahm, wirkte er eher wie ein Kleinkind, das ungeduldig auf den Weihnachtsmann wartete. Unglaublich, wie man in dem Alter noch so kindliche Eigenarten haben konnte. Aber Kai mochte gerade das an dem blonden Gitarristen. Hiroto schmiegte sich eng an Kai und legte seinen herzallerliebsten Dackelblick auf. "Hast du was Schönes gekocht?" Er klimperte mit seinen Wimpern und tat so unschuldig wie möglich. Und wieder einmal bestätigte sich seine Vermutung. alice nine. hatten ihren Gitarristen wohl mal wieder geärgert, so dass er nun versuchte, Kai mit allen erdenklichen Mitteln zu bezirzen. Und dass er das schaffen würde, bezweifelte Kai überhaupt nicht. "Na klar, Pon." Er legte einen Arm um die Schulter des Kleineren und stubste mit dem Finger an seine Nase. "Hab ich dir doch versprochen." Er lächelte. Bei diesen Worten erhellte sich Hirotos Miene noch um einige Nuancen mehr, als sie es eigentlich schon war. Nao stand etwas abseits von den Beiden und schaute nur stumm zu. Kai konnte sich gerade sehr gut vorstellen, was dem Drummer in diesem Moment so durch den Kopf schoss. War ja auch nicht schwer zu erkennen gewesen. Und er musste unbedingt etwas gegen diese Gedanken seines momentanen Sorgenkindes unternehmen. So konnte es ja mit dem Leader von alice nine. nicht weitergehen. "Pon?" Kai tätschelte dem Kleinen zum wiederholten Male den Kopf und lächelte, als dieser in anschaute. "Hai?" Diese Knopfaugen waren aber auch zu knuffig. "Geh schon mal ins Wohnzimmer und schmeiß den Fernseher und die Playsi an. Wir wollen doch dein neues Spiel testen, oder?", grinste er nur. Und kaum hatten diese Worte seine Lippen verlassen, war der Blonde auch schon um die nächste Ecke verschwunden. Typisch Hiroto. Nichts als Essen, Fernsehen und Computerspiele im Kopf. Okay, irgendwo hatte er wohl noch ein kleines bisschen Platz gelassen für seine Gundam-Sammlung und die Musik. Aber für mehr schien er gar nichts übrig zu haben. Kaum war der Kleine verschwunden, wendete sich Kai seinem anderen Besucher zu. "Hey, Nao, wie geht´s?" Er machte ein paar Schritte auf ihn zu und legte dann eine Hand auf seine Schulter. "Schön, dass du auch da bist." Der Kleinere versuchte zu lächeln, aber es sah eher nach einem kläglichen Versuch aus. Gelungen konnte man das wirklich nicht nennen. Und Kai seufzte nur, zog den anderen aber gleich mit sich. Er wollte mit Nao eh noch ein Hühnchen rupfen und da passte es doch ausgezeichnet, dass er jetzt hier war. Und er hatte ihn nicht mal zum Kommen überreden müssen. Nein. Nao war freiwillig zu ihm gekommen. Er rechnete aber eher aufgrund der Botschaft von Hiroto und nicht wegen der Sache, über die sie sich vor einiger Zeit unterhalten hatten. Aber das war ja auch egal. "Komm, ich mach dir erstmal nen Tee." Und schon fand sich Nao in der Küche des Drummers wieder. Wurde sanft auf einen der Stühle gedrückt und blieb sprachlos sitzen. Ihm schwante Böses. Irgendwie lief das hier grad anders ab, als er es geplant hatte. Er wollte doch eigentlich nur zu Kai kommen, weil er gehört hatte, dass er wieder ein leckeres Abendessen kochen würde. Und dem konnte er als begeisterter Esser einfach nicht widerstehen. Und jetzt saß er hier und dachte angestrengt darüber nach, ob das eine gute Idee gewesen sein könnte oder eher nicht. Es dauerte nicht lange und Kai hatte ihm eine Tasse heißen Tee vor die Nase gestellt und sich ihm gegenüber an den Tisch gesetzt. Sein Grinsen verriet ihn eigentlich schon, aber er stellte die Frage trotzdem. "Hast du es denn endlich mal geklärt, Pooh-chan?"... # # # # # # # # # # # # # # # # # Jetzt wusste er gar nicht mehr, was denn eigentlich Phase war. Wie hatte es soweit kommen können, dass er jetzt hier auch noch im Dunkeln durch einen Park spazierte, wo in jeder Ecke, auf jeder Bank und hinter jedem Baum ein verliebtes Pärchen war und sich entweder mit überflüssigen Liebesbetörungen, heißen Blicken, leidenschaftlichen Küssen bewarfen oder einfach nur rummachten? Wie kam der andere nur auf solch eine dämliche Idee? Es wollte einfach nicht in seinen Schädel. Ändern konnte er daran jetzt aber auch nichts. Also ließ er sich anstandslos hinterher schleifen. Half ja nix. # # # # # # # # # # # # # # # # # Es klingelte und Kai stand nur widerwillig von seinem Platz auf. Er wollte jetzt endlich mal Nao dazu bringen, dieses Problem zu klären. Und fast hatte er ihn soweit und dann muss natürlich kein Geringerer als der gute, alte Miyavi dazwischenfunken. Leicht grummelnd drückte er auf den Summer und ging durchs Wohnzimmer zurück in die Küche. Im Wohnzimmer hielt er kurz an und bat Hiroto, die Tür im Auge zu behalten. Er lehnte die Tür ran und setzte sich wieder auf seinen Platz. Nao hatte den Blick gesenkt. Er hatte nicht wirklich das Bedürfnis, dieses Problem jetzt näher zu erörtern. Er war doch nur gekommen, weil er Kais Kochkünste so gern genoss. Hiroto hatte Kai erst gar nicht so richtig für voll genommen. Doch als es abermals an der Tür klingelte, wusste er, was Kai von ihm gewollt hatte. Er wusste zwar nicht, wer da noch kommen sollte, aber das war ja auch egal. Dann waren sie eben zu viert. Und so würden sie doch noch mehr Spaß haben an diesem Abend. Dann könnten sie in Teams spielen. Der Gedanke gefiel ihm irgendwie. Und schon sprang er eilig auf und flitzte zur Tür. Mit einem unnatürlichen Elan riss er sie auf. Doch dann ging ihm - etwas zu spät - durch den Kopf, dass er das nicht unbedingt hätte tun sollen. Jetzt hatte er den Salat. Da hing doch tatsächlich ein Miyavi halb auf ihm. Und er hatte eigentlich nicht das Verlangen danach, diesem Menschen näher zu kommen, als unbedingt nötig war. Also drückte er ihn mit aller Kraft von sich und knurrte ihn grimmig an. "Lass deine Pfoten von mir!", keifte er und der Größere zuckte merklich zusammen. Verdattert schaute Miyavi seinen Gegenüber an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass da jetzt ein anderer stehen würde, als Kai. Und als er dann noch erkannte, wer es war, verfinsterte sich seine Miene drastisch. Da hatte Kai also das Pack von alice nine. ihm vorgezogen? Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Er hätte heulen können. # # # # # # # # # # # # # # # # # # "Shou?" Tora kam in die Küche des Bandhauses gedackelt. Er sah irgendwie genervt aus. Shou schaute nicht auf. Er wusste genau, wer da mal wieder was von ihm wollte. Genüsslich schlürfte er weiter an seinem Kaffee und las Zeitung. Tora sollte ruhig weiterreden. Er würde ihm ja auch so zuhören. Wenn einer das konnte, dann Shou. Der war schon fast zu sehr Frau. Also war Multitasking für ihn kein Problem. "Was is, Tora?", fragte er ohne Umwege. Tora legte den Kopf schief. Es erstaunte ihn immer wieder, dass ihr Vocal so viele Dinge gleichzeitig konnte. Ein Grinsen verkniff er sich allerdings und auch die gedachten Worte ließ er mal doch lieber nicht über seine Lippen kommen. Wär wohl etwas zu heftig gewesen, wenn er dem Anderen das jetzt an den Kopf werfen würde. "Weißt du, wo Hiroto is? Der wollte doch mit mir sein neues Spiel testen." Er rückte seine Brille etwas zurecht, bevor er weitersprach. "Und Pooh-chan is auch nicht da." Als Antwort bekam er nur ein mattes Seufzen. "DU wolltest doch nicht mit Pon zocken. Da war er bockig und is zu Kai." Shou schaute jetzt doch kurz auf. Warf Tora einen vorwurfsvollen Blick zu. "Und weil er erzählt hat, dass Kai für ihn kocht, wollte Nao natülich mit." Die Augen des Gitarristen weiteten sich. "Wann hab ich denn gesagt, dass ich nicht mit Pon zocken will? Er war doch nur bei Saga zum Fragen. O.ô" Das war jetzt etwas zu hoch für ihn. Er hätte doch gern mit ihrem Kleinsten ne Runde auf der Playsi gespielt. Das war doch immer total lustig mit ihnen. Auch wenn Hiroto meist gegen ihn verlor, aber trotzdem waren sie immer wieder mit voller Begeisterung dabei. Da fiel ihm doch glatt etwas ein. "Sa~ga~!", brüllte er durch das ganze Haus. Er machte kehrt und stampfte wütend die Treppe wieder hinauf, die er gerade erst herunter gekommen war. Da durfte sich jetzt aber jemand auf etwas gefasst machen. O.O # # # # # # # # # # # # # # # # Hiroto und Miyavi saßen schweigend im Wohnzimmer. Der eine auf dem Sofa, der Andere ihm gegenüber im Sessel. Sie saßen schon eine ganze Weile so da und starrten auf den flackernden Bildschirm. Nichts passierte. Dabei sollten sie jetzt doch eigentlich einen schönen Abend mit Kai verbringen. Aber die Tatsache, dass Hiroto diesen jetzt mit Miyavi verbringen sollte, ließ seine Laune doch etwas in den Keller sinken. Ebenso erging es Miyavi bei diesem Gedanken. Wie hätte er auch ahnen sollen, dass Kai Hiroto mit seinem Besuch meinte? Gleichzeitig seufzten Beide auf. Dann schauten sie sich an. Miyavi musste grinsen. "Dir geht´s wohl grad wie mir, ne?", stellte er mehr fest, als es zu fragen. Pon nickte nur. Am Liebsten wären sie jetzt in die Küche gegangen, hätten Nao gepackt und hochkant aus der Wohnung befördert, damit sie Kai endlich wieder für sich hatten. Ging aber schlecht. Sie wussten, dass es eher so gewesen wäre, dass Kai sie Beide am Kragen gepackt hätte und sie nach draußen verbannen würde. Also keine Chance. "Ka~hai~!", platzte es aus Hiroto heraus. Er hatte einfach keine Lust, hier dumm rumzusitzen. Er war schließlich hier, weil Kai mit ihm spielen und für ihn kochen wollte. Und jetzt schenkte er ihm nicht mal ein bisschen Aufmerksamkeit. Verdammt nochmal! Warum war der doofe Nao auch einfach mitgekommen? Er hatte ihm doch gesagt, dass er alleine hierher gehen würde. Sollte er doch einfach Zuhause bleiben und nicht Kai den ganzen Abend in Beschlag nehmen. Ungeduldig rutschte er auf dem Sofa hin und her. Erst dachten sie, Kai hätte sie nicht gehört. Doch als dann ein ziemlich kaltes "Dann spiel mit Miyavi!" zurückkam, tauschten sie wieder Blicke aus. Das würde ja mal nen toller Abend werden. # # # # # # # # # # # # # # # # # # "Ruki?!" Noch immer stampfte er dem Kleinen hinterher. Er hatte keine Lust mehr. Wie lange waren sie eigentlich schon unterwegs? Viel zu lange. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, starr den Blick nach vorn gewand und immer Ruki im Auge behaltend, setzte er einen Fuß vor den anderen. Er wollte einfach nur noch nach Hause. Ruki schien das aber anders zu sehen. Erst die Heulaktion, dann die Sushi-Bar und jetzt liefen sie seit Stunden, die sich eher wie Tage anfühlten, durch irgendwelche Parks der Stadt. Er hatte die Nase voll. "Lass uns nach Hause gehen. Es is kalt und mir frieren gleich die Eier ab.", grummelte er. Von ihm aus konnte der Sänger ja gern noch ein bisschen durch die Gegend dackeln, aber er wollte einfach nur noch nach Hause und sich unter die warme Dusche stellen und dann in sein Bett kuscheln. Bei dem Gedanken wurde er noch grummeliger. Wie schön es doch wär, jetzt schön dick eingemummelt unter der Bettdecke zu liegen und sich durch die süßesten Träume der Welt in den Schlaf wiegen zu lassen? Ruki blieb stehen, wandte den Blick nach hinten über seine Schulter, ohne sich umzudrehen. "Seit wann bist du denn so ein Weichei, ReiRei?" Er lachte dreckig. Da war er also wieder. Ruki schien sich wieder gefangen zu haben. So kannte er den Kleinen. Das war doch wieder der alte Ruki, den er als seinen Kumpel betrachtete. Der andere war irgendwie... anders. Er konnte nicht sagen, was es war. Aber es war eindeutig anders. Er hatte das Bedürfnis gehabt, Ruki zu trösten, ihn in den Arm zu nehmen und ihn an sich zu drücken. Jetzt war es wieder der Ruki, mit dem er jede Menge Blödsinn machen konnte. "Ich bin kein Weichei! Aber wenn ich das nächste Mal keinen hochkrieg, bist du Schuld, mein Lieber, weil du mich hier bei dieser entsetzlichen Kälte hast rumlaufen lassen!", knurrte er. Is doch wahr. Kann man denn nicht einfach nen kurzen Spaziergang machen, um wieder runterzukommen? Nein, Ruki musste ne halbe Weltreise veranstalten, um wieder normal zu werden. Ruki runzelte die Stirn. Bei dem fahlen Mondlicht, konnte man es nur schwer erkennen, aber es war auch nicht nötig. Sie verstanden sich auch ohne viele Worte. Sie waren halt beste Kumpels, nicht einfach nur Bandkollegen. Jetzt lachte er laut auf. "Na gut, dann wollen wir mal wieder Richtung Heimat und dir nen Eierwärmer rausholen, damit du nicht doch noch in Bedrängnis kommst." Reita grummelte daraufhin nur. Aber seinen Willen hatte er nun doch bekommen. Also war alles Weitere auch völlig Banane. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Es hatte nicht lange gedauert und die zwei Kindsköpfe saßen kreischend und hochkonzentriert vor dem Flachbildfernseher in Kais Wohnzimmer. Der Eine kniete fast im Bild, der Andere bewegte sich mit jeder Kurve, die er fuhr, mit. Sie schienen sich echt zu amüsieren. Kai kam es ganz gelegen, dass sich die Situation so ergeben hatte. Zwei etwas hyperaktive junge Männer saßen in seinem Wohnzimmer und spielten irgendein Autorennspiel mit voller Hingabe. Das war wohl erstmal Ablenkung genug für die Beiden. Er widmete sich lieber anderen, wichtigeren Dingen zu und das war im Moment einzig und allein Naos Problem, das er schon seit Ewigkeiten mit sich rumzuschleppen schien. Es musste nun langsam mal gelöst werden. Und Kai war dafür der beste Mann. Allerdings sah er sich einem Problem machtlos gegenüber. Nao hatte ihm zwar gesagt, worum es ging, aber nicht, um wen es sich dabei handelte. Das würde er vermutlich auch nicht aus seinem Gegenüber rauskriegen. "Nao... Was is los? Sag doch einfach, was Sache is. Dir wird schon keiner den Kopf deswegen abreißen." Kai versuchte ihn schon seit einer geschlagenen Stunde davon zu überzeugen, endlich mit der Sprache rauszurücken. Vergebens. Der Drummer war und blieb wohl auch immer ein eher ruhiger Vertreter, was solche Sachen anbelangte. Kai konnte ein Seufzen nicht mehr unterdrücken. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # "Saga!" Wütend stapfte Tora den kleinen Flur entlag und stieß die Tür zu Sagas Zimmer mit einer Wucht auf, dass diese gegen den Schrank, der dahinter stand, mit einem dumpfen Knall gegenprallte. Erschrocken zuckte Saga zusammen. Was um alles in der Welt hatte den denn geritten? Er legte nur die Stirn in Falten und musterte Toras Gesicht. Der sah so ziemlich sauer aus. Ohne zu fragen, packte er Saga am Kragen und zog ihn vom Bett hoch. Mit aller Kraft presste er ihn an die Wand. "Welcher Teufel hat dich geritten, Pon zu sagen, dass ich nicht mit ihm spielen würde?!" Seine Stimme bebte. Er war nicht nur sauer, er war richtig zornig! Er hatte sich schon vor Wochen darauf gefreut, mit dem anderen Gitarristen das Spiel auszuprobieren. Hiroto hatte ihm freudestrahlend davon berichtet, dass er es endlich geschafft hatte, sich dieses Spiel zu bestellen. Und Tora war sowas von scharf darauf gewesen. Und was machte Saga? Der versaute ihm das im letzten Moment auch noch. Das würde Rache geben, schwor sich Tora in dem Moment, als ihm ein Licht aufging. Was Saga gemacht hatte, diente wohl einzig und allein einem Zweck. Und der war alles andere als plausibel. Saga erwiderte den grimmigen Blick nur mit einem unschuldigen Lächeln. "Wieso?" Allein diese Frage und das dämliche Grinsen des Bassisten brachte ihn auf die Palme. Am Liebsten hätte er ihm jetzt ordentlich eine reingehauen. Aber das wär wohl eher nach hinten losgegangen. Was Prügeleien anging, waren sie wohl beide keine unbeschriebenen Blätter. Und jeder konnte seine Kraft ganz gut einschätzen. Es wäre also nicht sehr ratsam, sich jetzt mit dem Anderen anzulegen. # # # # # # # # # # # # # # # # # # Nao saß zusammengekauert auf seinem Stuhl. Kai hatte sich neben ihm niedergelassen und hielt ihm ein Taschentuch hin. Er hatte einfach die Tränen nicht mehr zurückhalten können. Es brach einfach aus ihm heraus. Er hatte zwar Kai noch immer nicht gesagt, wo das eigentliche Problem lag, aber das würde auch nichts an dieser ausweglosen Situation ändern. Er würde es niemals schaffen, diesem Problem ein Ende zu bereiten. Wie auch? Nao war einfach nicht der Typ dafür, die Sachen so anzupacken, wie es seine Bandkollegen immer taten. Er beneidete Shou für seine konsequente Art, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, bevor sie zu einem Problem wurden. Er wäre gern wie Saga, der Problemen einfach aus dem Weg ging. Konnte seinen Neid Tora gegenüber nicht leugnen, der immer jedes Problem ohne Umschweife anpackte. Und Hiroto? Ja, Hiroto hatte zwar ne merkwürdige Art, sich solchen Dingen zu stellen, aber auch er hatte immer ne Lösung parat. Es frustrierte ihn, dass er es einfach nicht schaffte. "Kai-chan?" Mit tränenverschmiertem Gesicht versuchte er dem anderen Drummer in die Augen zu schauen. "Ich schaff das nicht." Und wieder ließ er die Schultern hängen. Dieser Anblick, den ihm der Ältere da bot, baute ihn nicht gerade auf. Wie sollte er es denn schaffen, ihm klarzumachen, dass er endlich was dagegen unternehmen musste? Er sollte gefälligst das tun, was er wollte und nicht immer Rücksicht auf seine Freunde nehmen. Das würde ihn nur noch mehr kaputt machen. Nao war eh schon ziemlich angeschlagen in letzter Zeit. Das hatten auch die Anderen von alice nine. ihm schon mehrmals gesagt. Aber der Leader schien das einfach zu ignorieren. Mitfühlend legte der Leader von the GazettE einen Arm um ihn und zog ihn an sich. Wenigstens trösten wollte er ihn jetzt. Mehr schien er wohl auch nicht machen zu können. Es nervte ihn. Er konnte sich immer nicht damit abfinden, wenn es jemandem schlecht ging und er nichts dagegen unternehmen konnte. Egal wie sehr er es auch wollte. # # # # # # # # # # # # # # # # # "Yeah!!!" Mit einem unüberhörbaren Jubelschrei sprang Hiroto von seinem Platz auf und flitzte im Kreis durch das Wohnzimmer. Er hielt die Arme triumphierend in die Höhe und kreischte wie ein Kleinkind, das vom Weihnachtsmann das größte Geschenk aller Zeiten bekommen hatte. Bedeppert folgten Miyavis Augen diesem Treiben. Er zog die Stirn kraus und überlegte, wie es sein konnte, dass es einen Menschen auf der Welt gab, der sich so über einen Sieg bei nem visuellen Autorennen freuen konnte. Nicht, dass er das nicht auch könnte, aber der Kleine schien wohl mehr als überglücklich über diese Tatsache zu sein. Hiroto schien wohl nicht sehr oft bei solchen Wettstreits zu gewinnen, stellte er souverän fest. Aber das Bild war schon sehr belustigend. Der Jubelschrei blieb auch im Raum nebenan nicht ungehört. Die Tür ging auf und erstaunt blickten zwei Augenpaare ins Wohnzimmer. Kai fing laut an zu lachen. Und auch Nao hatte bei diesem Anblick seine Traurigkeit völlig vergessen. Der herumtänzelnde und immer noch vor sich hin jubelnde Pon machte wirklich keinen Hehl daraus, dass er sich freute. Und er trug beachtlich zur allgemeinen Belustigung bei. # # # # # # # # # # # # # # # # # # Endlich! Endlich konnte er sich ein wenig Hoffnung auf sein Bett machen. Der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bald wieder hieß, aufstehen zu müssen. Verdammt nochmal! Da hatte ihn Ruki aber auch wirklich den ganzen Abend und fast die halbe Nacht in Beschlag genommen. Ob er das Photoshoot morgen... oh... heute, ohne Zwischenfälle überstehen würde, wusste er nicht. Nur eins war sicher. Er würde wohl nicht wirklich ausgeschlafen da aufkreuzen. Und man würde ihm den Schlafmangel wahrscheinlich wieder auf jedem Foto ansehen. Aber was soll´s. Konnte er ja eh nicht mehr ändern. Immerhin konnte er Ruki die Schuld in die Schuhe schieben. Aber es stand ja eh noch in den Sternen, ob das Shoot wirklich stattfinden würde. So wie Kai sich geäußert hatte, schien das nicht der Fall zu sein. Er hatte einfach keine Lust mehr, über all das nachzudenken. Ihm fehlte lediglich die warme Dusche und sein Bett. Und das würde er sich jetzt auch nicht nehmen lassen. Keine Sekunde später fielen auch schon die ersten Klamotten auf dem Weg ins Badezimmer. Achtlos landete sein Pulli auf dem Fußboden im Wohnzimmer, gefolgt von seinem Shirt, das noch immer leichte Spuren von Rukis Heulanfall an sich hatte und dann auch noch die Jeans. Nur die Shorts hob er sich für das Badezimmer auf. Es dauerte auch nicht lange, da prasselte das warme Wasser auf seinen Körper und er entspannte sich wieder, wärmte sich auf und genoss es. Alles um ihn herum verschwand. Am Liebsten wär er gleich von der Dusche in sein Bett gefallen. Aber das war nicht möglich. Man konnte ja schlecht nen Bett neben die Dusche stellen oder ne Dusche neben das Bett. Ein Kopfschütteln vertrieb diese ziemlich hirnrissigen Gedanken ganz schnell. Er trocknete seinen Körper ab und tapste so schnell es ging durch das kalte Wohnzimmer in sein Schlafgemach. Er hielt es nicht unbedingt für nötig, jetzt noch nen paar Klamotten zum Schlafen rauszusuchen. Dafür war er eh viel zu müde. Einfach fallen lassen und einschlafen. Das klang doch recht verführerisch. Gesagt, getan. Und es dauerte wirklich nicht lange und er fiel in einen tiefen Schlaf. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Der Abend verlief ohne weitere Zwischenfälle. Kai servierte seinen drei Gästen ein ordentliches Abendessen. Miyavi schaffte es doch irgendwann mal noch, Hiroto in einem Rennen zu schlagen. Hiroto hatte mächtig Spaß daran, wie sich sein Spielgefährte immer mehr in das Spiel vertiefte. Und Nao... ja, Nao hatte sichtlich Spaß an diesem Abend. Auch wenn dieser für ihn nicht unbedingt sehr gut angefangen hatte. Es floss nicht viel Alkohol - Kai war stets drauf bedacht, dass sich keiner über den Durst mit Alkohol zuschüttete. Und dennoch wurde kurzfristig beschlossen, dass keiner das Haus an diesem Abend mehr verlassen würde. Miyavi nicht, weil er zu voll war, um mit dem Auto nach Hause fahren zu können. Hiroto nicht, weil er einfach nicht mehr aus seinem Lachkrampf - vermutlich durch den wenigen Sake, den er getrunken hatte, verursacht - rauskam. Und Nao nicht, weil Kai ihn in dieser Situation nicht nach Hause lassen wollte. Also musste die Übermama mal wieder alles auf den Kopf stellen, damit er die Drei bei sich schlafen lassen konnte, ohne irgendwelche unvorhersehbaren Zwischenfälle. Ein Problem, dem er sich also an diesem späten Abend noch gegenüber sah... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, Leutz. Bin dann mal eben in meinem Bett wieder anzutreffen. Brauch ne Mütze Schlaf, der sich gewaschen hat. Und für alle, die meinen, dass es hier nur so vor Cliffhangern wimmelt, denen kann ich nur sagen: Ganz recht. Und es ist Absicht. Hab ja schon gesagt, dass ich mich von der mieserablen Lemon erholen muss. Im nächsten Kapi wird es mal wieder was von Uruha und Aoi geben. Und vielleicht gibt es dann auch schon die Auflösung von Aois Problem. Und das Photoshoot steht ja auch noch aus. Ob das alles gut gehen wird? Wir werden sehen. Also denn. Man hört sich. PS: Würd mich auch über Kommis freuen. Kapitel 14: Kleine Sprünge -------------------------- Ein kurzer Blick in Aois Schlafgemach zu ner mächtig zeitigen Stunde würd ich mal sagen. Aber wir wollen doch diese Szene nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Aoi springt schließlich für einen kleinen Moment über seinen eigenen Schatten. *Mehr an der Stelle nicht verraten wird* Und ich weiß, dass dieses Kapitel diesmal wieder etwas kürzer ausfallen wird. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Es war jetzt bereits 5 Uhr morgens und noch immer saß er wach auf dem Bett und beobachtete Aoi beim Schlafen. Er hatte in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal den Blick von ihm abgewandt. Warum wusste er nicht, aber es schien auch nicht wichtig zu sein. Aoi wollte nicht, dass er ging. Das hatte er ihm vorhin mehr als deutlich klargemacht. Und nach diesen Worten konnte er auch nicht einfach so das Weite suchen. Hatten sie doch etwas in ihm erneut zum Vorschein gebracht. Stillschweigend musterte er den Schlafenden. Irgendwie überkam ihn immer mehr das Bedürfnis, ihn zu wecken und endlich loszuwerden, was ihm auf der Seele brannte. Ob er dadurch auch endlich wieder etwas mehr Schlaf bekommen würde? Er seufzte. In dem Moment öffnete Aoi die Augen und sah verschlafen in seine Richtung. Er wusste zwar nicht genau, wie spät es war, aber die Tatsache, dass Uruha neben ihm saß und noch immer nicht schlief, sagte ihm, dass es noch nicht Zeit war aufzustehen. Er richtete sich auf und lehnte den Kopf wie selbstverständlich an Uruhas Schulter. Dieser schaute ihn verdutzt an. "Ruha?" Der Schwarzhaarige schaute von unten in das Gesicht des Anderen. "Hmm?", machte er nur. "Warum schläfst du noch nicht?" Uruha lächelte verlegen. "Ich grübel wohl etwas zu viel...", gab er wahrheitsgemäß zu. "Und worüber?" Eigentlich konnte er es sich ja denken. "Is es so schlimm geworden?" Er griff nach einer Haarsträhne und schaute sie verträumt an. Er konnte zwar in der Dunkelheit nicht viel erkennen, aber er wusste ja, wie der andere aussah. "Aoi...", wisperte er und schaute nach unten in das Gesicht des Kleineren. "Ich kann nicht glauben, dass du denkst, dass ich mir darüber den Kopf zerbrechen würde." Sein Lächeln wurde sanfter. "Es ist ja nicht so, dass es das Schrecklichste is, was du je mit mir angestellt hast." Jetzt nahm auch er eine Strähne seines Haares in die Hand und betrachtete sie ausgiebig. "Nein, es ist zwar nicht unbedingt das, was man sich unter einer Lösung vorstellt, aber es is okay so." Aoi schluckte. Jetzt tat sich grad ein hiesiges Rätsel für ihn auf. Warum hatte der andere dann vorhin so geweint? "Is dir immer noch kalt?", lenkte Uruha das Thema gleich wieder in eine ganz andere Richtung. Es war ihm unangenehm, Aoi jetzt zu sagen, warum er sich vorhin so benommen hatte. Es war einfach nicht die richtige Zeit dafür gewesen, ihm das jetzt mitzuteilen. Er wollte es einfach auf einen anderen Zeitpunkt verschieben. Dann, wenn das Timing stimmte. Ein Lächeln. "Ein bisschen vielleicht.", log Aoi. Er wollte sehen, was Uruha machen würde, wenn er ihn schon so etwas fragte. Und tatsächlich. Uruha legte einen Arm um ihn und zog mit der anderen die Decke noch ein Stück höher, um auch das letzte Stück Haut des Gitarristen darunter zu verstecken. "Besser?" Es kribbelte überall in ihm. Es fühlte sich an wie tausende von Ameisen, die durch seinen Magen wanderten. Wie unendlich viele Schmetterlinge, die sich den Weg durch seinen Körper bahnten. Unglaublich. Wie war so etwas möglich? "Ruha?", fragte er leise, kaum hörbar. "Hai?" Ein kurzes Schweigen. Aoi überlegte, ob er seine Worte wirklich aussprechen sollte. Er wusste nicht, wie der Andere darauf reagieren würde. Aber wann würde er noch einmal den Mut aufbringen und ihn das fragen? Wahrscheinlich nie. Also musste er es einfach wagen. Was hatte er schon zu verlieren? Nichts. Außer eventuell Uruhas Freundschaft. Sie war ihm wichtig, aber noch wichtiger war ihm, dass der Andere endlich etwas von ihm wusste. Ihm blieb also keine Wahl. Sein Blick wanderte zu dem Lead-Gitarristen hinauf. Noch immer lehnte sein Kopf an der Schulter des Anderen. Er wollte ihn auch nicht von ihm lösen. Die Berührung war einfach zu schön. "Darf ich dich küssen?" Da waren sie. Er hatte es gefragt. Und als es ihm bewusst wurde, färbten sich seine Wangen rot. Er dankte Gott dafür, dass es dunkel war und man ihm nicht ansah, dass er vor Verlegenheit hätte im Erdboden versinken können. Uruhas Augen weiteten sich. "Nani?", fragte er nach. War er sich doch nicht sicher, ob er sich verhört hatte. Er wandt das Gesicht zu Aoi. Nur schwer konnte er die Umrisse des Anderen wahrnehmen. Doch er sah, dass er zu ihm aufschaute und vermutlich auf eine Antwort wartete. Also hatte er sich offensichtlich nicht verhört. Ein etwas zögerliches Nicken. Aoi freute sich wirklich sehr, als er Uruha nicken sah. Es war zwar schwer zu erkennen, aber es war zu erkennen. Er richtete sich weiter auf. Setzte sich neben Uruha. Jetzt würde er es von sich aus tun. Nun hatte er schon einmal die Erlaubnis bekommen. Es hatte ihn einige Überwindung gekostet, überhaupt zu fragen. Aber es schien sich auszuzahlen, auch mal über den eigenen Schatten zu springen. Vorsichtig legte er eine Hand an Uruhas Wange und beugte sich zu ihm hinüber. Ihre Gesichter näherten sich. Wie von selbst schloss Aoi die Augen. Und dann berührten sich ihre Lippen erneut. Erst zögerlich, dann mit mehr Nachdruck. Und schließlich mit ungeahnter Hingabe und Leidenschaft Schwer atmend lösten sie sich voneinander. Uruha hatte die Augen noch immer geschlossen und er wollte sie auch nicht wirklich öffnen. Das Gefühl war einfach zu berauschend gewesen. Hatte der Kuss vorhin auch so eine Wirkung auf ihn gehabt? Nein, er war anders. Aber warum machte ihn dieser eine Kuss so unheimlich wirr im Kopf? Aoi seufzte. Das war doch schon mal gar nicht so schlecht, dachte er sich. Es hatte sich anders angefühlt als bei ihrem ersten Kuss. Der war zwar auch nicht schlecht gewesen, aber dieser war eindeutig anders. Viel intensiver. Und Uruha hatte ihn genauso erwidert wie er. Und wieder kribbelte es überall in ihm. Jetzt war er froh, dass er all seinen Mut zusammengenommen hatte. Erschrocken riss er die Augen auf. "Was?" Ehe er sich versah, lag er rittlings auf seinem Bett und spürte Uruhas Lippen auf seinem Mund. Und wieder wurde er von dem Anderen um den Verstand geküsst. Er stellte fest, dass er einfach ein verdammt guter Küsser war. Und er konnte ein Keuchen nicht verhindern. Viel zu sehr erregte ihn die Situation, dass Uruha ihn so stürmisch küsste. Der Grund dafür war ihm im Augenblick auch einfach egal. Hauptsache, er kam in den Genuss dieser sinnlichen Lippen. Und für nichts auf der Welt hätte er getauscht. Aus lustverschleierten Augen schaute er den Anderen an. Versuchte irgendetwas zu erkennen, doch alles verschwamm. Ein Kuss und er war schon völlig benebelt? War das normal? Oder lag es daran, dass es Uruha war, der ihn da so stürmisch küsste. Seine Lippen mit den seinen versiegelte, ohne ihn auch nur einmal Luft holen zu lassen? Gute Frage, aber völlig nebensächlich. Jetzt zählte nur eins. Uruha küsste ihn, war bei ihm und berührte ihn so unglaublich aufregend! Er konnte einfach nicht anders. Aoi war selbst Schuld, wenn er ihn so herausforderte. Er hatte sich einfach zu weit vorgewagt, ihn provoziert und nun konnte er sich einfach nicht mehr zurückhalten. Vorsichtig glitt eine Hand über die nackte Haut des Schwarzhaarigen. Jeden Zentimeter erneut erforschend. Nichts auslassend und jede Sekunde dieser Berührungen genießend. Aoi bäumte sich unter den Streicheleinheiten auf. Er musste sich zusammenreißen, um nicht gleich vor Erregung lauthals aufzustöhnen. Er hatte vor einigen Stunden schon einmal zu spüren bekommen, dass es sich so ungemein gut anfühlte, von Urha berührt zu werden. Hätte er das gewusst, hätte er es wahrscheinlich schon viel früher ausprobiert. Aber er konnte ja nicht wissen, dass es überhaupt einmal soweit kommen würde. Er lag hier mit Uruha in seinem Bett und er hätte sich nie träumen lassen, dass das hier wirklich mal passieren würde. Wie zufällig streifte er die Brustwarzen des anderen Gitarristen, der ihm diese Geste auch sofort mit einem leisen Stöhnen quittierte. Er schmunzelte. Hatte er jetzt die Chance, das zu tun, was er vorhin schon wollte? Er fragte sich zwar in letzter Zeit immer wieder, wie er auf die Idee kam, mit seinem Bandkollegen schlafen zu wollen, aber es war einfach unerträglich, fast jede Nacht davon zu träumen, wie es wäre. Er sah sich jetzt endlich der Gelegenheit gegenüber, diesen blödsinnigen Träumen ein Ende zu bereiten. Ohne zu zögern schob er seine Hand weiter über die weiße Haut und stoppte am Saum der Boxershorts. Er seufzte. Beim letzten Mal, als er dies tat, wurde er weggestoßen und Aoi hatte sich einfach verzogen. Sollte er das Risiko ein weiteres Mal eingehen? Oder an dieser Stelle aufhören? Aoi stöhnte ein weiteres Mal auf. Er wurden jeglicher Bedenken beraubt. Uruha ließ ihm einfach keine Gelegenheit mehr, auch nur an irgendetwas zu denken. Viel zu sehr war er auf das fixiert, was er mit ihm machte. Vorsichtig fuhr die Hand unter den Stoff und schob ihn Stück für Stück an den schlanken Beinen des schwarzhaarigen Gitarristen hinab. Nur kurz wunderte sich Aoi, dass er seine Boxershorts wieder anhatte. Aber der Gedanke hielt nicht lang und sie war ja auch schon wieder nicht mehr dort, wo sie vorher war. Der Größere strich sanft über die Innenseite seiner Oberschenkel. Und was er sah, ließ ihn schmunzeln. Aoi war also alles andere als abgeneigt. Er schaute wieder nach oben und näherte sich Aois Lippen, die er sofort mit den seinen einfing. Der Kuss schmeckte süß und er wollte noch mehr davon. Ohne die Hand von seinem Oberschenkel zu nehmen, wanderten seine samtweichen Polster den Hals hinab. Seine Zähne knabberten leicht an den Schlüsselbeinen und schabten weiter hinab auf der weichen Haut, ohne auch nur eine Stelle auf ihrem Weg auszulassen. Und Aoi konnte nicht anders, als immer wieder ein leichtes Stöhnen von sich zu geben. "Ruha...", brachte er gerade so noch hervor. Angesprochener schmunzelte nur und schaute wieder hoch zu ihm. "Hai?", wisperte er und sah die halbgeschlossenen Augen des Schwarzhaarigen, die versuchten, sein Gesicht einzufangen. "Motto...", mehr schaffte er nicht mehr zu sagen. Uruha hielt inne. Ein Déjà-vu. An dieser Stelle waren sie doch schon ein Mal. Und Aoi hatte es sich im letzten Moment doch überlegt gehabt. Was ihn abhielt, wusste er zwar nicht, aber nochmal wollte er das nicht machen. Er ließ von dem Schwarzhaarigen ab und legte sich neben ihn. Es fiel im schwer, gar keine Frage, aber es war immer noch besser, als das Ganze jetzt ein weiteres Mal mitzumachen. Irgendwann würde er platzen vor Spannung. Vorsichtig strich er Aoi eine Strähne aus dem Gesicht und schaute ihn eindringlich an. "Is schon okay, Aoi. Du musst das nicht tun." Er lächelte und kuschelte sich ins Kissen neben dem Anderen. "Darf ich heute bei dir bleiben?", fragte er noch kurz, bevor er die Augen schloss. Aoi sah etwas verdattert drein. War das jetzt sein Ernst? Wollte er jetzt einfach einschlafen, ohne...? Seine Gedanken drehten sich gerade im Kreis. Er verstand jetzt gar nichts mehr. Noch ein Mal öffnete Uruha seine Augen und blickte in die schwarzen Augen seines Gegenübers. "Oyasumi, Aoi...", flüsterte er kaum hörbar. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Nach einer halben Stunde Rumwuselns hatte er es tatsächlich geschafft, die drei etwas angeheiterten Gäste bzw. doch etwas mehr als das, in ihre Nachtlager einzuquartieren. Und wieder ein Mal war er froh, dass er soviele Futons in seiner Wohnung verstaut hatte. Dass es sich mal auszahlen würde, hatte er sich zwar schon denken können, aber dass es so schnell sein würde, überraschte auch ihn. Noch ein letztes Mal schaute er zu ihnen ins Wohnzimmer, um sich zu vergewissern, dass auch alles in Ordnung war. Und das Bild, das sie ihm boten, sprach für sich. Der Größte von ihnen schlief auf dem Sofa, hatte alle Viere von sich gestreckt und hing mit dem Kopf schon halb auf dem Boden neben dem Sofa. Eine Haltungskorrektur war bei dem Solokünstler allerdings zwecklos. Der würde in ner halben Stunde eh wieder so daliegen. Also beließ er es dabei. Hiroto und Nao lagen auf dem Boden in den Futons. Sah ja irgendwie süß aus. Da hatte sich der blonde Gitarrist doch tatsächlich in Naos Futon verirrt? Kai schmunzelte. Ja, ja. Manchmal war Hiro-Pon doch noch mehr Kind als Erwachsener. Ein Gähnen machte ihm klar, dass es auch für ihn Zeit war, endlich ins Bett zu krauchen und die Augen zu schließen. Morgen stand schließlich ein Photoshoot an und er war gespannt, was aus Uruhas Haaren geworden war. Ob Aoi tatsächlich eine ultimative Lösung gefunden hatte? Müde tapste er wieder zurück in sein Schlafzimmer und ließ sich einfach auf das Bett fallen. Er seufzte wohlig auf, als er den weichen Stoff unter seinem Körper spürte und zog sich gleich die Decke über den Körper. Kaum hatte er die Augen geschlossen, fiel er auch schon ins Land der Träume. Ein Lächeln zierte sein Gesicht. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Das war doch jetzt nicht sein Ernst, oder? Scheinbar doch. War es denn zu fassen? Uruha machte ihn erst so scharf, dann wollte er sich fallen lassen und dann das? In ihm kochte es gerade. Er war jetzt wirklich sauer. Spielte Uruha nur mit ihm? Wütend ließ er den Blick über den Schlafenden neben sich huschen. Dieser Idiot! Missmutig hob er die Decke und betrachtete das, was der Andere ihm angetan hatte. Toll! Jetzt durfte er auch noch unter die Dusche gehen und sich abkühlen. Schönen Dank auch! Aber er schwor sich, dass er es ihm noch heimzahlen würde. Darauf konnte sich der Lead-Gitarrist aber gefasst machen. Stinksauer warf er die Decke beiseite und tapste so wie Gott ihn schuf und mit einem sehr deutlichen Zeichen in seinem Lendenbereich ins Badezimmer. Konnte ihm ja egal sein, wie spät es war. Aber dem musste jetzt unbedingt Abhilfe geschaffen werden. Und da er ja auf Uruhas Hilfe jetzt absolut nicht zählen konnte - der pennte schon seelenruhig in SEINEM Bett - musste er das wohl oder übel selbst übernehmen. Schnell huschte er unter die Dusche. Das anfangs kalte Wasser prasselte auf ihn nieder und er seufzte erleichtert auf, als er merkte, dass sich sein Körper wohl damit abgefunden hatte, dass da jetzt nichts mehr laufen würde. Zumindest nicht heute Nacht. Er hatte nun genug von dem kalten Schauer und drehte den Hahn etwas weiter rum, um sich jetzt der angenehmeren Art des Duschens zu widmen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ War ne kurze Angelegenheit, ne? *kicher* Aber ich denke, dass wir es doch noch bis zum nächsten Kapitel aushalten werden. Hab Ideen en masse, aber die Umsetzung davon is nicht so leicht. Aber eins muss ich noch loswerden: Ich freu mich ja, dass ihr mich auf eure Favoliste setzt und euch für die FF bgeistern könnt, aber die vielen Anfragen bezüglich der Übersendung der Adult-Kapitel an minderjährige Leser haben mich etwas schockiert. An dieser Stelle sei also gesagt, dass ich dem nicht nachkommen werde. Erstens frisst mich dann mein Gewissen und zweitens mach ich mich strafbar damit. Also seid so gut und fragt nicht mehr danach. Arigatou. Kapitel 15: Kalte Dusche ------------------------ Das hier is nen kürzeres Kapitel. Also nicht traurig sein deswegen, denn Mika versucht sich erneut an einer etwas delikateren Szene. Und diesmal wird es hoffentlich besser werden und ich kann Tiarandear und alle anderen Leser über 18 etwas zufriedener stellen, als mit dem etwas missglückten ersten Versuch. Viel Spaß unter der Dusche, sag ich da nur. >///< *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Das warme Wasser tat unglaublich gut. Er spürte, wie sich sein Körper entspannte und jeder einzelne Wassertropfen, der seine Haut berührte, einen wohligen Schauer durch seinen Körper jagte. Es war ein angenehmes Gefühl. Genießerisch schloss er die Augen. Eigentlich wollte er ja nur kurz unter die Dusche, um sich seines kleinen Problems mit dem kleinen Aoi-chan zu entledigen, aber jetzt konnte er ja auch noch eine ausgiebige Dusche daraus machen. Wenn er nun schon ein Mal dabei war. Warum auch nicht? Er schnappte sich sein Duschbad, das auf dem kleinen Regal in der Ecke der Dusche stand. Es war sein Lieblingsduschbad mit diesem tollen Duft, der ihn jedes Mal wieder an einen schönen Wintertag erinnerte. Er liebte den Winter. Es war einfach immer schön zu sehen, wenn alles weiß war, der Himmel sternenklar und er dick eingepackt im Dunkeln draußen spazieren gehen konnte oder sich in eine Decke eingemummelt mit ner warmen Tasse Tee in der Hand auf dem Sofa lümmelte. Und dann gab es ja auch noch das Weihnachtsfest. Das Fest der Liebe. Bei diesem Gedanken schnaubte er. Wieder stiegen ihm die Gedanken an den Menschen hoch, der ihm das gerade angetan hatte. Liebe? Pah! Er hatte sich das wohl nur eingebildet. Uruha spielte nur mit ihm. Wollte wohl einfach nur austesten, wie weit er gehen konnte. Wollte es ausreizen. Ihn für seine Spielchen missbrauchen. Das war auch der Grund, warum er geflüchtet war. Er kannte den Gitarristen einfach zu gut. Uruha hatte mehr als nur einen One-Night-Stand nach dem anderen. Und Aoi hatte wirklich keine Lust, sich in diese Riege einreihen zu lassen. Gut, er war nicht wirklich weit davon entfernt gewesen. Es hatte wirklich nicht viel gefehlt und genau das wäre ihm passiert. Aber eben nur beinah. Wenn der Andere nicht aufgehört hätte, wäre es soweit gekommen. Aber wieso hatte er aufgehört? Das war doch gar nicht die Art des Lead-Gitarristen? Lag es daran, dass er ein Mann war? Tausende solcher irrsinnigen Möglichkeiten gingen ihm durch den Kopf. Langsam verteilte er die kalte, cremige Flüssigkeit auf seiner aufgeheizten, von vielen Tropfen übersähten Haut. Es fühlte sich gut an. Überall wurde das Gel zu Schaum und benetzte seinen Körper. Die Berührungen, die er sich selbst zufügte, riefen unbewusst etwas in ihm hervor. Und sein Verstand wich nur einem einzigen Gedanken. * Uruha wälzte sich im Bett herum. Er spürte, dass er nicht in seinem Bett lag. Aber wo um alles in der Welt war er hier gelandet? Seine Augen waren schwer wie Blei. Er war noch immer müde und ziemlich benebelt. Es musste wohl noch sehr früh am Morgen sein, denn es war noch immer stockduster draußen. Er konnte nichts erkennen. Nur ein schmaler Spalt an der Schlafzimmertür ließ ein wenig Licht in den Raum fallen. Er schaute sich um und spulte den gestrigen Abend nochmal in seinem Kopf ab. Irgendwie musste er erstmal einen klaren Gedanken fassen können. Was war denn da nochmal passiert? Er überlegte. Ah, ja! Stimmt! Er war bei Aoi. Sie hatten versucht, seine Haare irgendwie in einen ansehnlicheren Zustand zu bringen. Dann war Aoi beleidigt abgezogen und dann war da noch die Sache mit dem... Er stockte. Wo bitte war Aoi hin? Er tastete noch immer etwas dösig mit der flachen Hand das Bett neben sich ab. Nichts. Es war leer und es war kalt. Der Gitarrist musste also schon ne ganze Weile nicht mehr dort gelegen haben. Dann dämmerte es ihm. Ein Seufzen verließ seine Lippen. Aber warum sollte er sich jetzt darüber weiter den Kopf zerbrechen? Er war müde. Er wollte schlafen. Und dann war da ja auch noch dieses dämliche Photoshoot, das da am nächsten Tag noch auf sie wartete. Er schloss wieder die Augen. Er atmete tief ein und konnte förmlich den Duft des Anderen, der da eigentlich neben ihm liegen sollte, riechen. Es war ein angenehmer Duft. Und es dauerte auch nicht lange und er driftete wieder in das Reich der Träume. * Wieso konnte er es einfach nicht lassen, an diesen Typen zu denken? Gab es denn nichts Anderes mehr? Er schüttelte den Kopf. Scheinbar nicht. Hatte er es denn so nötig, dass er allein bei dem Gedanken an den Anderen solche körperlichen Reaktionen zeigte? Er hätte heulen können. Wieso nur? Wieso war es ausgerechnet Uruha? War er nicht unter die Dusche gegangen, um sich abzukühlen? Um den kleinen Aoi-chan wieder schlafen zu legen? So hatte er es sich vorgenommen gehabt und es war ihm ja eigentlich bis hierher auch geglückt. Aber jetzt? Jetzt war sein kleiner Freund wieder hellwach. Und das verhieß nichts Gutes. Aoi hatte das Bedürfnis sich eine ordentliche Ohrfeige zu verpassen. Aber das würde ihm bei seinem Problem, das sich da zwischen seinen Beinen befand, nicht wirklich weiterhelfen. Er verfluchte sich gerade dafür, dass Uruha einfach nicht aus seinem Kopf zu verbannen war. Und die Sache von vorhin war dabei auch nicht wirklich hilfreich gewesen. Eher im Gegenteil. Jetzt hatte er den Salat. Jetzt würde er wohl immer einen Steifen bekommen, wenn er seinen Bandkollegen auch nur zu Gesicht bekam. Nicht sehr aufbauend, wenn man bedachte, dass er eigentlich versuchte, den Anderen wieder aus seinem Kopf zu bekommen. Er seufzte und fragte sich gerade ernsthaft, ob er das jetzt tun sollte oder doch wieder ne kalte Dusche über sich ergehen lassen müsste. Allerdings hatte er von kalten Duschen erstmal die Nase voll. Außerdem wäre es danach wohl auch verdammt schwer, sich Schlafen zu legen. Also blieb ja doch nur diese Variante. Und es würde ja eh keiner davon erfahren. # # # # # # # # # # # # # # # # # # Während Miyavi noch immer ziemlich auf halb Acht auf dem Sofa hing und Kai friedlich in seinem Bett schlummerte, hatte Nao trotz seines leichten Blutalkoholgehaltes ein echtes Problem, endlich schlafen zu können. Er bereute es gerade zutiefst, dass er sich von Kai hatte überzeugen lassen, hierzubleiben. Würde er jetzt Zuhause in seinem Bett liegen, hätte er dieses Problem jetzt nicht unbedingt. Aber er lag nicht in seinem Bett. Er lag hier in Kais Wohnzimmer auf einem Futon, mit einem etwas merkwürdig daliegenden Miyavi auf dem Sofa und einem völlig im Tiefschlaf versunkenenem Hiroto, der es wohl nicht für nötig hielt, ihm seinen wohlverdienten Schlaf zu gönnen. Die Situation war ja nicht völlig ausweglos. Es war dunkel. Er konnte ihn also nicht direkt sehen, aber zu wissen, dass er da war, eine Hand fest in Naos T-Shirt gekrallt hatte und er seine leisen Atemgeräusche wahrnahm, war schon mehr als genug für seine Nerven. Wie hatte er sich das nur freiwillig antun können? Gute Frage. Nächste Frage? Er war wohl einfach nicht in der Lage dazu, auch mal ein "Nein" über die Lippen zu bringen. Er sollte vielleicht doch mal in Erwägung ziehen, so ein Seminar mitzumachen. Davon gab es doch bestimmt reichlich. Jetzt lag er hier und versuchte krampfhaft einzuschlafen. Aber bisher ohne Erfolg. Das würde wohl ne lange Nacht für ihn werden. # # # # # # # # # # # # # # # # # Die angenehme Wärme, das auf ihn niederprasselnde Wasser und die nicht ganz jugendfreien Gedanken taten ihr Übriges. Er hatte das Bedürfnis, dieser süßen Qual, die seinen Körper beherrschte, endlich ein Ende zu setzen. Und da blieb nur eins. Etwas zögerlich verteilte er das Duschbad auf seiner Brust und glitt dann mit den Händen weiter hinunter zu seinem Bauch. Das sanfte Streicheln entlockte ihm ein zufriedenes Seufzen. Es fühlte sich irgendwie gut an. Und dann schweiften seine Gedanken wieder ab. Wieder zu ihm. Und wieder hatte er das Gefühl, diese Hände auf seinem Körper zu spüren. Diese verflucht weichen Hände, die sich über seinen Körper hermachten und ihm ein Stöhnen nach dem anderen entlockt hatten, ohne dass er sich dagegen wehren konnte. Und wieder schloss er die Augen, legte den Kopf in den Nacken und ließ die warmen Tropfen auf seiner Haut hinabrinnen, während seine Hände wie von selbst seinen eigenen Körper erforschten. Sie wanderten über seine Brust und strichen spielerisch über seine Brustwarzen. Es dauerte nicht lange und sein kleiner Freund verlangte nach Aufmerksamkeit. Wieder ein Mal. Doch dieses Mal sollte er bekommen, was er brauchte. Davon war er überzeugt. Unaufhaltsam glitten sie tiefer. Streichelten abermals kurz über seinen flachen Bauch und gingen wieder tiefer. Ein Stöhnen verließ seine Lippen, als er seine Erregung vorsichtig mit der einen Hand umschloss und begann, sich sanft zu massieren. * Uruha schreckte hoch. Was hatte er da eben für merkwürdige Geräusche gehört? Hatte da nicht jemand seinen Namen genannt? Oder bildete er sich das ein? Er blickte sich um. "Aoi?" Doch der Platz neben ihm war immer noch leer. Und auch das Licht im Flur brannte noch. Er rieb sich verschlafen die Augen und setzte sich auf. Da! Da war es schon wieder. Jetzt konnte er nicht anders. Er stand auf und schlich leise in Richtung Tür. Und wieder vernahm er seinen Namen. Aber die Art, wie er ausgesprochen wurde, verursachte bei ihm eine Gänsehaut. Und er kannte diese Stimme. Ganz sicher. Vorsichtig näherte er sich der Badezimmertür. Hier musste die Quelle sein. Wo sonst sollten aus Aois Wohnung solche Laute herkommen? Aoi lag nicht in seinem Bett. Die Küche und das Wohnzimmer waren dunkel. Da würde er also auch nicht sein. Da blieb also nur das Badezimmer. Er wurde neugierig. Und selbst das letzte bisschen Vernunft, das ihn hätte zurückpfeifen können, wich mit diesem Laut. * "Uruha..." Da war er. Da war der Gedanke, der ihn unendlich in den Wahnsinn trieb. Wieso hatte er es auch nicht einfach geschehen lassen? Jetzt hatte er es schon nötig, sich selbst einen runterzuholen, nur weil er ein Mal so einen dämlichen Gedanken gehabt hatte. Und selbst jetzt stellte er sich vor, dass Uruhas Hände ihn berührten. Er war nicht nur in Uruha verschossen, nein, er war ihm regelrecht verfallen. Also warum hatte er nicht einfach seinen kompletten Verstand abschalten können und sich dem Gitarristen hingegeben? Uruha schien es doch auch zu wollen. * Uruha drückte ganz vorsichtig die Klinke hinunter. Er wollte erstmal testen, ob sie überhaupt offen war. Seine Neugier war so dermaßen groß, dass er einfach nicht anders konnte. Und er war sich sowas von sicher, dass er jetzt wissen wollte, ob er richtig lag. Mit einem leisen Klack, gab die Klinke nach. Und tatsächlich. Die Tür ließ sich öffnen. Sie war also nicht abgeschlossen. Das war seine Chance. Ganz langsam drückte er gegen die Tür, so dass sie sich Stück für Stück öffnete. Immer darauf bedacht, dass er sich nicht verriet. Und da war es schon wieder. Er kam sich vor wie ein Spanner. Okay, er machte ja gerade nichts anderes als spannern. Und dessen war er sich auch bewusst. Aber diese Laute waren so verlockend, dass er einfach nicht widerstehen konnte. Doch dann stockte ihm der Atem. Er blickte auf den nackten Körper Aois, der unter der Dusche stand. Den Kopf hatte er in den Nacken gelegt. Seine Augen waren fast ganz geschlossen und seine Lippen leicht geöffnet. Die Hand des Schwarzhaarigen lag noch immer in dessen Schritt. Und dann sah er, wie er sich in seiner Hand ergoss. Dieser Anblick war so verführerisch... nein, eher verrucht, dass ihm fast die Luft zum Atem fehlte. Sein Herzschlag erhöhte sich drastisch und dieses Bild brannte sich in sein Hirn. Er konnte den Blick einfach nicht abwenden. * Aoi stöhnte ein letztes Mal ungehalten den Namen des Anderen. Dann war es auch schon vorbei und er fühlte sich unendlich erleichtert. Langsam sank er zu Boden. Setzte sich und lehnte den Kopf an die Wand. Noch immer plätscherte das Wasser und noch immer genoss er die letzten Wellen seines Orgasmus. Er wollte die Augen noch nicht öffnen, wollte einfach nur hier sitzen und an nichts anderes mehr denken. Dass er dabei beobachtet wurde, fiel ihm überhaupt nicht auf. Erst als er sich wieder aufrichtete und nach einem Handtuch greifen wollte, wurde ihm das bewusst. Uruha stand vor ihm und er wusste nicht, wie lange er da schon stand. Er wusste nicht ein Mal, wieso er überhaupt hier stand. Aber eines war sicher. Er hatte wohl mehr mitbekommen, als er sollte. Eigentlich sollte er es gar nicht mitbekommen. Aber dafür war es jetzt eindeutig zu spät. "Uruha?" Er wurde kreidebleich. Und auch Uruha schien etwas schockiert zu sein. Doch so schnell, wie die Farbe aus ihren Gesichtern gewichen war, so schnell war sie auch wieder da. Konnte sich nicht gerade mal eben irgendwo ein Loch auftun, in dem er einfach so verschwinden konnte? Oder nen Erdbeben losbrechen, das einfach mal von dieser verdammt peinlichen Situation ablenkte? Aoi wäre jetzt alles recht gewesen, aber leider musste er sich damit abfinden, dass er auf sämtliche Naturgewalten keinerlei Einfluss hatte und auch der Erdboden ihm keinen Gefallen tun würde. Wäre ja auch zu schön gewesen. Hastig griff er nach dem Handtuch. Legte es sich um die Hüfte und wandte seinen Blick wieder ab. Auch Uruha drehte sich schnell weg. Er fühlte sich irgendwie ertappt. Gut, er hatte Aoi ja nicht erst ein Mal nackt gesehen, aber dass er sich selbst Erleichterung verschaffte, dabei hatte er ihn noch nie erwischt. Würde er wahrscheinlich auch nicht zulassen. Er würde es ja auch nicht. In Windeseile hechtete der Größere aus dem Raum. Das war peinlich. Zu peinlich. Schnell packte er seine Sachen zusammen und huschte an einem verdutzt dreinschauenden Aoi einfach vorbei. Er schlüpfte in seine Schuhe und riss seine Jacke vom Haken. Aoi vernahm nur noch das Knallen der Tür und dann war es still. Nun stand er allein da. Uruha war geflüchtet. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Jo, Leutchens. Das war das Kapitel 15. Hoffe, ihr seid etwas zufrieden damit. Im nächsten wird es dann wohl den Morgen danach geben. Mehr bleibt eigentlich auch nicht zu sagen. Bis denn also. Und das Neueste vom Neuen: Wie erklärt man einem unwissenden Teruki die Formulierung "Sonst kannst du die nächsten Tage nicht mehr sitzen"? Ganz einfach, indem Miku folgendes raushaut: "Du weißt schon, wie Schwule Blümchen sich vergnügen oder?" (Auszug aus dem RPG, an dem Mika gerade das erste Mal teilnimmt) *sich noch immer Schrott lachen könnt* Kapitel 16: Kuschelstunde ------------------------- Der Morgen kann für Einige wohl gar nicht besser anfangen und Einige würden sich für einen solchen Morgen am Liebsten in Grund und Boden schämen und wieder Andere wünschten sich, dass es so einen Morgen nie gegeben hätte. Was ich meine? Lest es selbst. ^^ Der Morgen danach also. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Er grinste im Schlaf. War wohl ein schöner Traum, den er da hatte. Doch das wüde ihn auch nicht daran hindern, den Schlafenden jetzt aus diesem mit einem atemberaubenden Guten-Morgen-Gruß zu befördern. "Ka~hai~-chan?!", trällerte er ihm ins Ohr. Dass er das lieber hätte nicht tun soll, fiel ihm überhaupt nicht ein. Dafür war er viel zu aufgekratzt und erweckte gerade mal wieder den Anschein, als wäre er nicht Herr seines eigenen Verstandes. Kai grummelte nur unwirsches Zeug vor sich hin. Die Augen ließ er geschlossen und wollte doch noch gar nicht aufstehen. Nicht, dass er ein Morgenmuffel wäre, aber diese Situation überforderte nicht nur den Frühaufsteher des Jahres. Er wünschte sich gerade ga~nz weit weg von hier. In irgendein weit entferntes Land. Dort, wo dieses Nervenbündel ihn niemals finden würde. Das wär doch mal was gewesen. Bei dieser Vorstellung legte sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen. Doch diese Stimmung hielt nicht lange an. Er zog die Decke über seinen Kopf und versuchte sich vor diesem Ungeheuer zu verstecken. Allerdings ohne Erfolg. "Kai-chan!", flötete es immer noch. Und nicht nur dieses grelle Gequieke machte ihm zu Schaffen. Nein! Der Typ hatte auch nichts besseres zu tun, als unentwegt auf dem Bett rumzuhüpfen. Einen Sack Flöhe hüten wäre einfacher gewesen. Das hätte er jetzt liebend gern übernommen, wenn er diese Type doch nur einfach wieder loswerden würde. Er bereute gerade zutiefst, dass er den extrovertierten und ziemlich hyperaktiven Menschen gestern Abend nicht doch einfach vor die Tür gesetzt hatte. Oder zumindest nen Taxi gerufen hatte, damit er ihn los wurde. Nein. Er hatte ihn ja netter Weise bei sich auf dem Sofa pennen lassen. Aber diesmal war er sich sicher. Ein weiteres Mal würde es bestimmt nicht geben. Als Kai dann echt Probleme hatte, sich in seinem Bett zu halten, gab er doch nach und knurrte die morgendliche Plage einfach durch seine Bettdecke hindurch an. "Miyavi! Du Idiot! Lass mich verdammt nochmal schlafen! Und runter von meinem Bett! Das is kein Trampolin!" Er brauchte nicht wirklich zu schauen, wer das war. Er wusste es auch so. Es gab ja auch nur einen Menschen, der zu solch dämlichen Aktionen fähig war. Und das war und blieb noch immer der Solokünstler aus der PSC. Doch Miyavi schien nicht gewillt, seinem lustigen Treiben ein Ende zu bereiten. Er hüpfte noch immer qietschfidel auf dem Bett herum. Drehte Pirouetten in der Luft. Trällerte irgendwelche merkwürdigen Wortschnipsel und erfreute sich allerbester Laune. Es störte ihn nicht, dass er wahrscheinlich der Einzige war, dem dieses Spiel zu gefallen schien. Und dass es ihm gefiel, war ja nicht zu übersehen. Mit Augen, die eher winzig kleinen Schlitzen glichen, versuchte der Drummer einen Blick auf seinen Wecker zu erhaschen. Es war nicht leicht, aber irgendwie musste er ja rauskriegen, wie spät es war. Und als er dann erschrocken feststellte, dass es verdammt nochmal eindeutig zu früh war für eine solche Tortur, zog er die Decke noch weiter über den Kopf. Verdammter Miyavi! "Hau ab!", brummte er. Miyavi stockte. Und plötzlich knallte es nur. "Autsch!", wimmerte der Große nur und rieb sich sein eben malträtiertes Hinterteil. Er war vom Bett gefallen und auf seinem Allerwertesten gelandet. Das tat höllisch weh und er verzog das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse. "Kai.", schluchzte er. Innerlich lachte Kai sich gerade eins ins Fäustchen. Das musste ja passieren. Da war er doch selber Schuld, wenn er nichts Besseres zu tun hatte, als auf SEINEM Bett irgendwelche Kunststückchen zu vollführen. Es wunderte ihn sogar, dass sein Bett dieser Folter überhaupt so lange standgehalten hatte. Nach Aufstehen war ihm zwar um diese Uhrzeit noch nicht wirklich zumute, aber sein etwas überdrehter Weckdienst würde ihn ja eh nicht mehr schlafen lassen. Also warf er die Decke zurück und setzte sich auf. Mit seinen Fingern fuhr er sich durch das ziemlich zerzauste Haar und lugte durch die Hände, die er über sein Gesicht gleiten ließ, zu Miyavi, der noch immer schniefend neben seinem Bett saß und ihn mit Kulleraugen ansah. "Dir is auch nicht mehr zu helfen, was?", grinste der Leader. Miyavi antwortete nur mit einem etwas verdatterten Blick und schief gelegtem Kopf. Er schien nicht zu verstehen, was Kai da gerade meinte. "Nani?", hakte er nach. Und jetzt grinste Kai noch breiter. Das war ja sowas von typisch Miyavi. Jetzt konnte er einfach nur noch lachen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder einkriegte. "Was is los, Miya? Warum schläfst du nicht mehr? Bist doch sonst nicht so ein Frühaufsteher?" Kai klopfte mit einer Hand auf die leere Fläche neben sich. Er wollte den Anderen ja nicht ewig auf dem kalten Fußboden sitzen lassen. Da half alles nix. Miyavi schaute ihn etwas verstört an. Dann legte sich ein fettes Grinsen auf seine Lippen und ehe man sich versah, sprang er auf und hüpfte mit Schwung neben den Drummer auf das Bett. Ein ziemlich ungutes Geräusch war zu hören und Miyavi und Kai gucken sich entsetzt an. Das war jetzt wohl etwas zu doll gewesen. Das Bett knirschte noch ein, zwei Mal und dann sackte es mitsamt den beiden Musikern in sich zusammen. Und nun saßen sie inmitten von zerborstenem Holz und wirsch verteiltem Bettzeug auf dem Boden. Kai hatte sichtlich Probleme, mit der Situation klarzukommen. "MI~YA~VI~!!!", hallte es durch die gesamte Wohnung. * Was war das? Nao zuckte zusammen. Der Schrei hatte ihn aus seinem Schlaf gerissen. Und der war alles andere als erholsam gewesen. Verschlafen rieb er sich über die Augen. Was ging denn bitte schön hier gerade ab? Er ließ den Blick durch den Raum schweifen. Ihn beschlich das leise Gefühl, das er die Wohnung zwar kannte, aber sie eindeutig nicht seine war. Dann fiel ihm so langsam der gestrige Abend wieder ein und dass er sich zusammen mit Kai, Miyavi und Hiroto einen angetrunken hatte und nicht mehr nach Hause durfte. Kai hatte auf seine Anwesenheit bestanden. Also war er geblieben. Erneut schaute er sich um. Er besann sich, dass doch eigentlich ein Miyavi auf dem Sofa liegen sollte. Aber wo war der geblieben? Hatten ihn seine Nackenschmerzen eventuell veranlasst, sich doch anders hinzulegen, so dass man ihn jetzt nicht mehr gleich als Blickfang des Raumes zwangsläufig anstarren musste? Aber auch das schien nicht der Fall zu sein. Miyavi war nicht mehr da. Verwundert zog er die Stirn in Falten, als er auf die Uhr im Zimmer blickte. Das durfte doch wohl nicht wahr sein?! Es war noch nicht einmal acht Uhr und er wurde jetzt schon geweckt? Welcher Teufel hatte die denn geritten? Er schnaubte. Und da ertönte schon wieder so ein merkwürdiges Geräusch und dann hörte er nur noch, wie Kai Miyavis Namen brüllte. Da musste wohl mächtig was schief gelaufen sein. Zumindest wusste er jetzt, wo der Quälgeist geblieben war. Er hatte sich also Kai als Opfer ausgesucht. Erleichtert über die Tatsache, dass er verschohnt blieb, schloss er die Augen und atmete tief durch. Plötzlich fiel ihm ein, dass da ja auch noch Pon irgendwo rumschwirren musste. Aber wo war der abgeblieben? Er öffnete die Augen wieder und ließ den Blick erneut durch den Raum wandern. Nichts. Er überlegte. Also gestern hatte man ihn doch neben ihm auf das Futon verfrachtet. Oder täuschte er sich da? Doch auch ein genaues in Augenschein nehmen brachte nix. Da lag definitiv kein Hiroto neben ihm. Wo war der Zwerg denn geblieben? Nao seufzte. Na vielleicht war er ja auch nur für kleine Königstiger und würde gleich wieder zurückkommen. Bei dem Cola-Konsum, den der Kleine immer veranstaltete, war es ja kein Wunder, dass er nicht nur ein Mal in der Nacht aufs Klo flitzen musste. Das musste es sein. Zufrieden ließ er sich wieder zurück auf das Futon fallen. Und zog die Decke wieder ein Stück hoch. Doch... was war das? Er zupfte an dem Stück Stoff, doch er schaffte es nicht, es so zu ziehen, wie er es wollte. Also hob er die Decke und lugte darunter. Wäre doch gelacht, wenn er das jetzt nicht herausfinden würde. * Miyavi saß fast heulend neben Kai, der ihm gerade mit aller Kraft eine verpasst hatte. Kai war sauer. Mächtig sauer. Erst hielt man es für nötig ihn so früh und auf diese Art und Weise zu wecken und dann hatte Miyavi auch nichts Besseres zu tun, als sein Bett in Schutt und Asche zu legen. Da hatte er mit Fug und Recht mal die Fassung verlieren dürfen. Wütend erhob er sich und knurrte Miyavi nur ein "Geh duschen!" entgegen. Er wollte den Nervbolzen in den nächsten Minuten lieber nicht mit sich alleine lassen. Das würde wohl nicht gut für den quirrligen Sänger enden. Dafür kannte Kai sich einfach zu gut. Miyavi war gerade dabei, sich so klein wie möglich zu machen, als aus dem Wohnzimmer ein entsetzliches Qieken zu hören war. Erschrocken blickten sich die Beiden an. Vergessen war auf ein Mal die Wut in Kai. Vielmehr interessierte ihn gerade, warum aus seinem Wohnzimmer solche Laute zu hören waren. Das konnte ja nix Gutes bedeuten. Ohne weiter zu zögern hastete er ins Wohnzimmer. Der Andere war ihm gefolgt. Doch was sie dort sahen, war nicht unbedingt das, was sie erwartet hätten. Nao saß mit dem Rücken verängstigt an die Sofalehne gedrückt da und hielt seine Bettdecke fest umklammert. Den Blick hatte er starr auf das Etwas gerichtet, das ihm scheinbar diesen verängstigten Ton hatte ausstoßen lassen. Ein merkwürdiges Bild gab er schon ab. Er zitterte und atmete hastig ein und aus. "Nao? Was is los?", fragte Kai, nachdem er mehr als nur ein Mal vom Boden zu Nao und wieder zurück geblickt hatte. Er konnte nicht so wirklich begreifen, was da eben vorgefallen war. Miyavi stand nur neben ihm und grinste vor sich hin. Ihm war schon klar gewesen, was hier so abging. "Da is etwas über Nao hergefallen!", scherzte er. Konnte ja nicht angehen, dass der Kleine so verklemmt war. Für diese Bemerkung bekam er von Nao und Kai einen mörderischen Blick zugeworfen und wurde mit einem Mal wieder ganz klein mit Hut. Er sollte wohl lernen, nicht immer gleich alles loszulassen, was ihm so durch den Kopf ging. Mit einigen Leuten konnte man das beruhigt machen, aber bei Kai und Nao war das wohl eher der falsche Weg. Also setzte er sich an Ort und Stelle auf den Boden und wartete gespannt ab, was ihnen jetzt als Erklärung präsentiert werden würde. Nao schwieg. Erst als Kai ihn ein weiteres Mal auf das Geschehene ansprach, deutete er mit dem Finger auf sein Futon. Kais Blick folgte in die Richtung. Dann runzelte er die Stirn. "Hä?", kam es verdammt geistreich von ihm zurück. War er zu doof oder wie? Für ihn ergab das jetzt überhaupt keinen Sinn. Wenn Kai nicht wüsste, dass er nicht doof ist, dann hätte er jetzt an dieser Stelle stark an seiner Intelligenz gezweifelt. Wie aufschlussreich war das denn? Der Drummer schüttelte nur den Kopf. Er verstand das jetzt wirklich nicht. Nao seufzte. Er hatte keine Lust darüber zu reden. Da gab es nur ein Problem. Kai würde eh nicht locker lassen. Miyavi konnte sich jetzt das Lachen nich mehr verkneifen. Man, das war doch offensichtlich, ey. Wie deutlich sollte man Kai denn noch mit der Nase auf das Problem stoßen? "Kai-chan..." Der Drummer dreht sich sofort zu Miyavi, der nur kopfschüttelnd dasaß. Über Kais Kopf leuchtete nun mehr als nur ein Fragezeichen auf. Ihm schien aber gleichzeitig ein kleines Licht aufzugehen. Miyavi schien wohl das Problem erkannt zu haben. Der Drummer setzte sich neben Miyavi auf den Boden und beide schauten interessiert zu Nao, der noch immer wie ein Häufchen Elend am Sofa gelehnt saß. Jetzt würden sie wohl gar nicht mehr locker lassen. Wieso musste er sich auch so erschrecken? Es war doch nicht so, dass es das erste Mal gewesen wäre. Warum musste er ausgerechnet heute so schreckhaft sein? War doch nix Neues mehr, wenn er so aufwachte. Er hatte sich doch verdammt nochmal nur erschreckt. Warum musste er sich denn jetzt so auf den Zahn fühlen lassen? Hiroto hatte doch einfach nur neben ihm gepennt und er hatte halt im ersten Moment nicht damit gerechnet, dass der Kleine sich so an ihn angekuschelt hatte. Sein Blick wanderte zu dem Übeltäter hinüber. Es war echt erstaunlich, dass Pon einfach immer noch in aller Seelenruhe seinem Schlaf fröhnte, während um ihn herum alles in heller Aufruhr war. Mann, konnte der nen festen Schlaf haben. Aber süß sah es ja aus. Da lag der Gitarrist zusammengekugelt auf dem Futon und zerquetschte gerade regelrecht Naos Kissen. Von dem Speichelfaden, der aus seinem Mundwinkel bis zu seinem Kissen hinunter hing, mal abgesehen, gab das doch ein recht amüsantes Bild. Es war kaum zu glauben, dass der Wirbelwind so einen ruhigen Schlaf hatte. "Nao?" Kai hatee die Augenbrauen wieder soweit in seine Stirn gezogen, dass es danach aussah, als würden diese über seinen Haaransatz hinaus wandern wollen. Er wollte immer noch eine Antwort auf seine Frage, die Angesprochener noch immer nicht beantwortet hatte. Nervös fummelte Nao an seiner Bettdecke herum. Dann schüttelte er den Kopf. Kai war jetzt drauf und dran, das Handtuch zu schmeißen. Er hatte keine Lust mehr, sich am frühen Morgen mit solch sturen Menschen auseinanderzusetzen. Da würde er sich doch lieber noch ne Stunde ins Bett legen und schlafen. Aber Moment... Bett... Bei dem Gedanken drehte er automatisch den Kopf zu der Person, die neben ihm saß. Seine Miene verfinsterte sich erneut und Miyavi klappte gerade die Kinnlade runter, als er Kais Ich-bring-dich-gleich-um-die-Ecke-Blick auf sich spürte. Der Gitarrist schluckte. Jetzt gab es sicher nichts besseres für ihn, als so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen. Hatte er doch gehofft, Dank Nao nicht in den Genuss von Kais Standpauke zu kommen. Aber Nein! Nao hatte sich doch glatt geweigert, ihm diesen Gefallen zu tun. Innerlich verfluchter er den Leader von alice nine. dafür. Konnte man sich denn auf gar keinen mehr verlassen? Hastig sprang er auf und wäre fast auf dem noch immer seelig schlafenden Hiroto gelandet, als er versuchte, über ihn zu springen, um Zuflucht vor Kai im Badezimmer zu suchen. Der Hilfeschrei, den er bei seinem Abgang noch verlauten ließ, sorgte dafür, dass der kleine Gitarrist zum ersten Mal an diesem Morgen ein klitzekleines Lebenszeichen von sich gab. Er rollte sich von Naos Futon wieder rüber auf das, was für ihn bestimmt war, grummelte kurz und schnarchte gleich darauf friedlich weiter. Mein Gott! Was für einen festen Schlaf hatte der eigentlich? Kai grinste. Und jetzt würde er sich abermals den anderen Drummer vorknöpfen. Miyavi war weg und Hiro-Pon schnarchte ja selbst nach dem Gegröle von der Nervensäge noch vor sich hin. Das war seine Chance. Jetzt würde er Nao auf keinen Fall mehr davonkommen lassen. Lächelnd stand er wieder auf und machte einen großen Schritt über den kleinen Haufen auf dem Futon. Dann hockte er sich neben den Anderen und legte eine Hand auf seine Schulter. "Dir geht´s aber gut, ja?", fragte er leise. Er wollte ja nicht gleich wieder mit der Tür ins Haus fallen. Angesprochener nickte leicht. Er wollte schon anfangen, alles einfach aus sich rauszulassen, als plötzlich... "Kai~hai!!!" Das war bereits das tausendste Mal an diesem Morgen, an dem Kai sich am Liebsten aus dem Fenster gestürzt, sich vor nen Zug geworfen hätte oder einfach nur gegen eine Wand gerannt wär. Miyavi trieb in wirklich noch in den Wahnsinn. "Was is!!!", brüllte er einfach zurück. "Schrei nicht so. Bin ja nicht taub." Miyavi kam schon ins Wohnzimmer gedackelt. Mit nichts als einem Handtuch um die Hüfte bekleidet hielt er Kai den Duschkopf mit samt Anhängsel hin. "Deine Dusche is irgendwie kaputt.", grinste er. Kai war schon fast drauf und dran seinen Kopf auf die Tischplatte zu knallen, die ihn da so schön anlächelte. Aber das würde schmerzhaft enden und ne Beule wollte er ja auch nicht haben. Also zog er es vor, darauf zu verzichten. Er schüttelte nur den Kopf. Das war ja mal nen wunderschöner Morgen für ihn. Jetzt hatte er nicht nur ein Problem, sondern gleich zig davon und das innerhalb von nicht mal 24 Stunden. Was würde denn heute noch auf ihn zukommen? Der Weltuntergang? Wäre vielleicht gar nicht so verkehrt. Nen Miyavi, der seine Wohnung innerhalb kürzester Zeit auseinandernahm. Einen Nao, der irgendwie nicht so recht ansprechbar war. Einen schnarchenden Hiroto, den wohl keine zehn Pferde so schnell wach kriegen würden und auch noch seine Sachen im Schlaf vollsabberte. Einen Uruha mit lila Haaren. Und ein Photoshoot, das vermutlich im Chaos enden würde. Schlimmer konnte es ja nun eh nicht mehr werden. Oder doch? # # # # # # # # # # # # # # # # # # Ruki und Reita waren wohl an diesem Morgen die Einzigen, die sich nicht mit irgendeinem Problem rumärgern mussten. Oder doch? Während Reita sich wie immer mit einem Grummeln auf den Lippen aus seinem Bett zu quälen versuchte, stand Ruki vor einem etwas männlichen Problem. "Scheiße!", fluchte er. Irgendwie hatte er ja schon gestern Abend so ein ungutes Gefühl verspürt. Und dann musste es natürlich passieren. Wie er es doch hasste, morgens so aufzustehen. Schuld war ganz allein dieser dämliche Traum. Langsam dachte er, dass dieser in letzter Zeit eindeutig zu oft durch seinen Kopf schwirrte. Aber viel schlimmer war, dass er sowas überhaupt träumte. Also musste dem Problemchen mit Klein-Ruki-chan jetzt erstmal Abhilfe geschaffen werden. Das hieß also ab unter die Dusche. Und schon war er verschwunden. # # # # # # # # # # # # # # # # # # Das war eine Horrornacht, stellte er fest. Nicht nur, dass er ein traumatisierendes Erlebnis gehabt hatte, wegem dem er dem Anderen womöglich nie wieder ins Gesicht blicken konnte, nein, er hatte auch so gut wie kein Auge zumachen können. Verständlich. Das Bild war ja noch sowas von präsent und dann die Augen zu schließen... Das wäre sein Untergang gewesen. Warum musste Aoi ihm das auch antun? Hatte er es nicht eh schon schwer genug? Mit nicht wirklich viel Begeisterung und Elan schwang er die Beine aus seinem Bett. Wieso er immer noch darin gelegen hatte, war unwichtig. War ja auch eher so, dass er nicht wusste, warum er schon aufsehen sollte. Aber nun tat er es doch. Der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er noch knapp 2 Stunden bis zum Photoshoot hatte. Eigentlich wollten sie sich ja kurz vorher schon treffen, aber darauf hatte er absolut keine Lust. Er wollte sich die Peinlichkeit, Aoi an diesem Tag noch ein Mal ins Gesicht zu sehen, ersparen. Er beschloss also, dass er lediglich zu den gemeinsamen und zu seiner eigenen Aufname dort rumhängen würde. Was davor oder danach war, interessierte ihn herzlich wenig. Solange er auch nur einem einzigen Moment allein mit Aoi aus dem Weg gehen konnte, war doch alles in Ordnung. Er pellte sich aus den Klamotten, die er noch immer vom gestrigen Tag anhatte und tapste recht mies gelaunt in sein Badezimmer. Auch wenn es niemanden geben konnte, der sich in seiner Wohnung aufhielt - dessen war er sich durchaus bewusst - schloss er die Badezimmertür ab. Er hatte keine Lust auf solch ein Erlebnis. Nachdem er ausgiebig geduscht, sich angezogen und geschminkt hatte, stand er vor dem Spiegel und betrachtete noch ein Mal seine Typveränderung, die ihm gestern beschert wurde. Er grinste. Mal sehen, was die Anderen von seinem neuen, etwas anderen Hairstyle halten würden. Die erstaunten Gesichter wollte er zu gern sehen. Aoi hatte ganze Arbeit geleistet. Kurze Zeit später stand er auch schon in der U-Bahn und war auf dem Weg in die PS Company. Von dort würde es dann weiter zum Shooting gehen. Er war ja mal gespannt, wie das werden würde. Und ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass er es womöglich wieder ein Mal mehr geschafft hatte, der Letze zu sein. Er grinste. Dieses Mal war es ja auch volle Absicht gewesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Das war dann also Kapitel 16. Und ich muss sagen, dass ich Kai auf gar keinen Fall beneide. Aber ich kenn auch solch einen Morgen, an dem man einfach zu früh geweckt wird, dann auch noch so ein Nervenbalg um sich rumschwirren hat und man nicht eine Sekunde zu dem kommt, was man eigentlich machen will. Aber Kai packt das ja schon. Da bin ich zuversichtlich. ^^ Und nun mal einen kleinen Blick auf das kommende Kapitel. Das is wieder was für die ältere Leserschaft. Mehr sag ich jetzt an der Stelle aber nicht dazu. Ihr werdet es ja sehen/ lesen, wenn´s soweit is. Kapitel 17: Erinnerung ---------------------- Und jetzt sind wir mal wieder bei ner Lemon angekommen. *grins* Wer es sein wird? Lasst euch überraschen! XD An dieser Stelle möcht ich meine liebe Tiarandear ganz doll Drücken für diese geile Lemonszene. *fühl dich geknuddelt* Und zwar ganz, ganz doll, Hasi *kisu* *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Shou lief trällernd durch den Flur. Er kam gerade aus der Küche und wollte sich schnell was Anderes anziehen. Hatte er doch glatt beim Frühstück machen sein Shirt von oben bis unten vollgesaut. Na ja, konnte man halt nicht ändern. Da half halt nur, das Ding ganz schnell loszuwerden und sich was Neues überzuschmeißen. Plötzlich ging neben ihm die Tür auf und er hätte nicht leugnen können, dass er sich gerade mehr als nur erschrocken hatte. Und der qietschende Laut, den er von sich gab, sprach für sich. Ein völlig verpennter Tora stand halbnackt vor ihm. Wieso eigentlich? "Ohayou!", grinste er fröhlich. War ihm ja eigentlich auch egal, wieso Tora halbnackt durch die Gegend wanderte. Machte er ja oft genug. Also nicht unbedingt ein seltener Anblick für die Bandmitglieder. Aber eins ließ ihn dann doch stutzig werden. "Tora?" Angesprochener murrte nur kurz und schaute Shou dann das erste Mal richtig an. "Oh, Shou. Ohayou...", brubbelte er nur kurz, ohne weiter auf den Anderen zu achten. Aber Shou wollte jetzt doch mal wissen, wieso Tora da rauskam? "Tora?", versuchte er es erneut. "Hai?", kam die kurze Antwort des Schwarzhaarigen. "Was machst du bitte schön bei Saga im Zimmer?" Er musterte den Größeren gezielt von oben bis unten. "Und dann auch noch halbnackt?" Tora stockte. Ups. Da war ja noch was. Und dann fiel ihm wieder ein, was geschehen war. Und wieso er in einem fremden Zimmer aufgewacht war. Gestern Abend wollte er doch mit Hiroto das neue Spiel tesen und dann war Hiro-Pon mit Nao einfach verschwunden. Shou hatte ihm nur gesagt, dass Saga wohl dem Kleinen gesagt hätte, er würde nicht mehr mit ihm spielen wollen. Dann war er ja auch schon wütend zu dem Bassisten gestürmt. Und dann? Die Erinnerung kam wieder. Shou schaute ihn noch immer an. Aber er vermutete, dass er jetzt wohl keine Antwort bekommen würde. Irgendwie schien Tora geistig gerade nicht anwesend zu sein. Also ging er wieder. Der Gitarrist würde es ihm schon irgendwann sagen, wenn er es für nötig hielt. Und er war ja ein geduldiger Mensch, was sowas anging. Also trällerte er fröhlich weiter vor sich hin und ließ einen völlig verwirrten Tora zurück. Tora musste wohl ziemlich bedeppert dreingeschaut haben. Kein Wunder. Er durchlief gedanklich gerade das, was gestern Abend nach seinem aufbrausenden Auftritt dort passiert war... * „Spiel doch mit mir.“ Tora schaute seinen Gegenüber einigermaßen erstaunt an. Er hatte sich zwar schon gedacht, dass Saga mit der Aktion, Hiroto loszuwerden, nur einen einzigen Zweck verfolgte, aber dass er es so schnell auf den Punkt bringen würde, erstaunte ihn nun doch etwas. Schon seit einiger Zeit sorgte der Bassist wieder und wieder dafür, dass niemand länger als nötig mit dem Schwarzhaarigen allein war. Aber er war davon ausgegangen, dass Saga es ohnehin nicht bei ihm versuchen würde, da er schließlich nicht schwul war. Nun sah die Sache wohl anders aus... Er lies sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen. ´Spiel doch mit mir.` Ja, das war es wohl. Ein Spiel. Nicht mehr und nicht weniger. Doch bevor er weiter über eine Antwort nachdenken konnte, legten sich zwei Hände auf seine Brust und schoben ihn beständig rückwärts, bis er mit einem Mal geschubst wurde und auf dem weichen Bett landete. "Saga! Was soll der Mist?“ Mit diesen Worten setzte er sich wieder auf, wollte aufstehen und das Zimmer verlassen. Doch da hatte er die Rechnung ohne den Bassisten gemacht. Bestimmt drückte er ihn auf sein Bett zurück, lies sich ebenfalls darauf nieder und krabbelte auf den Gitarristen zu, so dass dieser automatisch zurückwich, bis er mit dem Rücken an das Kopfende stieß. Er wollte einen weiteren Protest loswerden, doch da war Saga bereits über ihm und verbot ihm den Mund mit seinen sündigen Lippen. Überrascht keuchte Tora auf, als er auch schon eine samtene Zunge spürte, die stumm darum bat, in seine Mundhöhle eingelassen zu werden. Ohne weiter darüber nachzudenken, kam er der Bitte nach und öffnete seine Lippen. Sofort begann die fremde Zunge seinen Mund zu erkunden, strich die Zahnreihen entlang und umschmeichelte ihr Gegenstück ausgiebig, bis diese ebenfalls nicht mehr untätig blieb. Sagas Hand machte sich daran, das Shirt des unter ihm Liegenden nach oben zu schieben und jedes Stück der neu freigelegten Haut genauestens zu erkunden. Die andere hatte er in den Haaren seines ´Opfers` vergraben, um diesen notfalls an seinem Platz zu halten. Er machte sich daran, mit dem Daumen über die Brustwarze zu streichen und spürte, wie sie sich unter seinen Berührungen langsam härtete. Der Bassist löste den Kuss, nur um seine feuchten Lippen am Hals des Schwarzhaarigen zu platzieren. Er verteilte überall heiße Küsse, leckte mit seiner Zunge über die Halsschlagader und das Schlüsselbein und entlockte damit dem Gitarristen ein heiseres Keuchen. Seine Hand löste sich aus den Haaren des Anderen und begann, Toras Seite hinauf zu streichen, nur um ihm kurz darauf das Shirt auszuziehen. Einen kurzen Moment lang betrachtete Saga den unter ihm Liegenden. Schon oft hatte er ihn nach dem Duschen halb nackt gesehen, aber noch nie in solch einer Situation. Und es machte ihn fast wahnsinnig! Augenblicklich beugte er sich wieder vor und verwickelte den Schwarzhaarigen in einen atemberaubenden Kuss. Er wollte den Anderen so sehr! Toras Denken hatte sich fast völlig verabschiedet. Er konnte nicht leugnen, dass er Saga anziehend fand, aber er hatte nie in Erwägung gezogen, so etwas wie dies hier mit ihm zu tun. Allerdings interessierte ihn das just in diesem Moment kein Stück! Sagas Hände waren auf seinem gesamten Oberkörper, er konnte sie überall spüren. Waren es wirklich nur zwei? Seine eigenen Hände lagen noch immer neben seinem Körper, doch mittlerweile hatte er sie ins Bettlaken gekrallt, weil er den Empfindungen, die der Bassist in ihm auslöste, nicht mehr so einfach standhalten konnte. Ein leises Stöhnen verließ seine Lippen, als eine heiße Zunge über seine Brustwarze leckte. Die andere Knospe wurde von geschickten Fingern verwöhnt, bis sie sich ihrem Verursacher entgegenreckte. Tora spürte, wie Sagas andere Hand über seinen flachen Bauch strich und seine Lippen nur Momente später folgten. Mit der Zunge tauchte er kurz in den Bauchnabel ein, was ihm ein überraschtes Aufkeuchen einbrachte. Als die feuchte Zunge tiefer wanderte und am Bund seiner Hose entlang strich, setze schlagartig sein Verstand wieder ein. Ihm wurde bewusst, was sie hier eigentlich taten! Er hatte keine Zeit zum Nachdenken. Seine Hände lösten sich aus dem Bettlaken und zerrten einen überraschten Saga von sich herunter. Der Gitarrist setzte sich schwer atmend auf und schaute den neben sich Liegenden aus großen Augen an. Nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte, setze er ein weiteres Mal an, aufzustehen und den Raum zu verlassen, doch eine Hand an seinem Unterarm hielt in zurück. Ehe er sich versah, lag er auch schon wieder auf dem Rücken und wurde fast bewusstlos geküsst. Sagas Nachdruck löschte nun endgültig die letzten Bedenken aus. Im nächsten Moment war Saga auch schon wieder am Bund der Hose angekommen. Langsam öffnete er einen Knopf nach dem anderen. Bei jedem weiterem Knopf, wurde das Zittern in Toras Körper stärker. Auch Saga entging das nicht. Er lehnte sich wieder hoch und brachte seine Lippen ganz nah an das Ohr des Gitarristen. „Es ist alles gut. Du brauchst keine Angst haben.“ Seine Stimmte klang unerwartet sanft und verständnisvoll. Nun blieben auch Toras Hände nicht mehr ganz untätig, sondern zogen Sagas Kopf zu einem berauschenden Kuss heran. Dieser Kuss hielt aber nicht lange an, da Saga ihn kurze Zeit später unterbrach und sich wieder wichtigeren Regionen widmete. Er machte sich daran, den letzten Knopf der Hose zu öffnen, unter der er schon die Erregung des Gitarristen spüren konnte. Langsam zog er ihm die Hose von den Hüften, streifte sie ihm ganz ab und schmiss sie achtlos in irgendeine Zimmerecke. Die Wölbung unter der engen Boxershorts war mehr als nur deutlich. Vorsichtig strich er mit der Hand darüber, was Tora sich aufbäumen lies und er ein kehliges Stöhnen von sich gab. Als Saga ihm nun auch die Boxershorts auszog, suchte er mit einer Hand Halt in den Eisenstäben am Kopfende des Bettes, die andere vergrub er in den Haaren des Bassisten. Kurz betrachtete Saga Toras steif aufgerichtetes Glied, bevor er sich über die Lippen leckte und mit seinem Kopf in den Schoß des Anderen tauchte. Er hauchte einen Kuss auf die Spitze und nahm dann kurzerhand die gesamte Länge in seinen Mund auf. Tora stieß einen heiseren Schrei aus und verstärkte den Griff in Sagas Haaren. Zärtlich umschmeichelte die Zunge seinen Schaft. Der Bassist entließ das Glied aus seinem Mund, nur um es kurz darauf noch tiefer aufzunehmen. Schob die Vorhaut zurück und erkundete jeden Zentimeter mit seiner Zungenspitze. Ein weiterer Schrei verließ Toras Kehle, als Saga anfing, Schluckbewegungen anzudeuten und sich alles um sein Glied zusammenzog. Er genoss die Empfindungen, die Saga ihm bescherte. Immer weiter trieb er ihn an die Grenze des Erträglichen. Seine Zunge fuhr noch immer seinen Schaft auf und ab und die Vibration, die Sagas eigenes, leises Stöhnen auslöste, machten ihn fast wahnsinnig. Als sich eine Hand um seine Hoden schloss und diese mit Nachdruck zu massieren begann, konnte er sich nicht mehr zurück halten, bäumte sich auf und ergoss sich mit Sagas Namen auf den Lippen im Mund des Anderen. Erschöpft sank er zurück in die Kissen und ließ den Orgasmus auf sich wirken. Doch schon einen Moment später drückte ihm Saga einen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen, ließ ihn dabei sein eigenes Sperma schmecken. Im ersten Moment überrascht, erwiderte er den Kuss recht schnell und konnte nicht leugnen, dass es ihn anmachte, sich selbst zu schmecken. Kurzerhand packte er den Bassisten und warf sich mit ihm herum, sodass er jetzt die Oberhand hatte. Er saß auf seinen Hüften und versuchte, ihm irgendwie das Shirt auszuziehen. Da sie aber nicht imstande waren, den Kuss zu lösen, sah Tora keine andere Möglichkeit, als das lästige Kleidungsstück einfach zu zerreißen. Das Geräusch zerreißender Kleidung stachelte Beide nur noch mehr an. Saga versuchte seinerseits wieder die Kontrolle über die Situation zu gewinnen und obwohl er ein paar Zentimeter kleiner war, war seine Kraft nicht zu unterschätzen. Ehe Tora sich versah, lag er schon wieder unter dem Anderen, der nun aber von ihm abließ und aufstand. Langsam und aufreizend zog er sich die Hose aus und warf Tora einen heißen Blick zu, der diesen erschaudern ließ. Saga ging zurück zum Bett und lies sich darauf nieder, nahm erneut einen Kuss auf und umschloss gleichzeitig Toras halb erigiertes Glied mit der Hand, um es erneut zu härten. Aber auch Toras Hand blieb nicht untätig, sondern griff zielstrebig nach der heißen Erregung seines Gegenübers. Beide stöhnten erregt in den Kuss und intensivierten ihn noch mehr. Mit einer Hand langte Saga zur Nachttischschublade und öffnete sie, legte die beiden Utensilien, die sie noch benötigen würden, neben sich auf das Bett. Tora bekam davon nur allzu wenig mit. Er war völlig in seiner eigenen Welt gefangen, die gerade nur aus Saga und seinen Lippen bestand. Dieser küsste sich über Brust und Bauch hinunter zu den Hüften, knabberte an den Hüftknochen und näherte sich immer weiter Toras Körpermitte. Beherzt griff der Gitarrist in den Schopf des Anderen und dirigierte ihn weiter in die Richtung, wo er ihn jetzt mehr als dringend brauchte. Und der Andere kam dieser Aufforderung nur zu gerne nach. Abermals nahm er das Glied in seinen Mund auf und saugte genüsslich daran. Ein erleichtertes Seufzen war die Antwort. Von Tora völlig ungeachtet, griff er neben sich und nestelte am Verschluss der Gleitgel-Tube, um eine gehörige Portion davon auf seinen Fingern zu verteilen. Vorsichtig näherte er sich Toras Eingang, bearbeitete weiter mit seiner Zunge die Erregung und fuhr dann mit den Fingern zwischen seine Pobacken. Immer weiter arbeitete er sich vor, bis er an seinem Ziel ankam und mit dem Zeigefinger leicht gegen Toras Öffnung drückte. Der Gitarrist schnappte erschrocken nach Luft, als er realisierte, was sein Bandkollege gerade dabei war, zu tun. Doch die Hand, die zärtlich seine Seite hinauf strich und der heiße Mund, ließen ihn die Hand an seinem Hintern beinahe völlig vergessen. Saga verteilte etwas Gleitgel von seinen Fingern um Toras Öffnung herum und drang dann langsam mit einem Finger in den Anderen ein. Tora zuckte hart zusammen und verkrampfte sich augenblicklich. Der Bassist verstärkte seine Liebkosungen an seinem Glied und als er spürte, wie sich der Andere wieder etwas entspannte, bewegte er seinen Finger weiter. Immer tiefer drang er vor und zog seinen Finger dann wieder etwas zurück, begann, den unter im Liegenden mehr und mehr zu stimulieren. Nachdem Tora sich an das Gefühl gewöhnt hatte, wagte sich Saga noch einen Schritt vor und nahm einen zweiten Finger hinzu. Doch dieses Mal verengte sich der Schwarzhaarige nicht um ihn, sondern zuckte nur kurz zusammen und spreizte dann die Beine etwas. Angespornt von der Tatsache, dass Tora so willig unter ihm lag, führte er noch einen dritten Finger ein. Vorsichtig begann er, Tora zu weiten, welcher nur einen leisen Schmerzenslaut von sich gegeben hatte und der sich schnell in ein stetiges Keuchen verwandelt hatte. Saga ließ von seinem Glied ab, um ihm einen heißen Kuss aufzuzwängen und kurz darauf auch die Finger wieder aus ihm herauszuziehen. Tora schaute seinen Bandkollegen verwirrt an, als dieser gänzlich von ihm abließ und wollte schon protestieren, bis er sah, dass Saga nach einer Packung griff. Der Bassist holte ein Kondom daraus hervor, entrollte es und streifte es sich über seinen stark erigierten Penis. Tora beobachtete seine Bewegungen ganz genau. Es war sein erstes Mal mit einem Mann und er konnte nicht leugnen, dass er etwas Angst hatte. Doch ein Blick in Sagas Augen verriet ihm, dass er sich keine Sorgen machen musste. Der Braunhaarige verteilte noch etwas Gleitgel auf seinem Penis, bevor er sich zwischen Toras Beinen positionierte und dessen Beine noch etwas weiter spreizte. Kurz hauchte er ihm noch einen Kuss auf die bebenden Lippen, legte seine Hände auf dessen Oberschenkel, dann stieß er mit seiner Spitze durch den engen Muskelring. Vorsichtig schob er sich weiter vor in den heißen Körper unter sich. Es war berauschend! Diese Enge war heiß und betörend und Saga musste sich schwer zusammenreißen, nicht haltlos in Tora zu stoßen. Dieser lag zitternd unter ihm und versuchte krampfhaft, nicht vor Schmerzen aufzuschreien. "Halt durch... bitte!“, brachte Saga unter größter Anstrengung hervor. Nach einer Ewigkeit, wie es ihm vorkam, hatte er sich endlich ganz in dem Anderen versenkt. Schwer atmend hielt er inne. Er wollte Tora so viel Zeit lassen, wie er brauchte, um sich an das neue Gefühlt zu gewöhnen. „Entspann dich.“, flüsterte er. Er wollte ihn küssen, aber er traute sich nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Der Gitarrist lag inmitten dieses großen Bettes und fühlte sich bis zum Anschlag ausgefüllt. Er war sich nicht sicher, ob Sagas Glied nicht einfach viel zu groß für ihn war, denn genau so fühlte es sich an! Als ob es ihn jeden Moment zerreißen würde. Er konnte kaum atmen. Aber er hörte Sagas leise Stimme und seine Hände, die anfingen, über seinen Bauch zu streicheln. Nach und nach entspannte er sich, gewöhnte sich an das Gefühl und wollte das Risiko endlich eingehen. "Saga... beweg dich...“. Und das ließ dieser sich nicht zweimal sagen. Langsam zog er sich zurück, nur um genauso langsam wieder in ihn einzudringen. Er stöhnte laut auf und auch Tora konnte sich nicht beherrschen, stöhnte wiederholt auf, als Saga sich stetig vor und zurück schob, ihn immer weiter reizte. „Motto!“ Die Bewegungen des Braunhaarigen wurden schneller, immer tiefer stieß er sich in den Körper seiner Begierde, bis der Gitarrist plötzlich einen heiseren Schrei von sich gab. Saga stieß erneut gegen diesen einen Punkt, erntete wieder solch ein erregendes Geräusch aus dem Mund des Anderen. In Tora staute sich die Erregung mehr und mehr an, je länger Saga seine Prostata reizte. Das pulsierende Glied tief in ihm, machte ihn schier wahnsinnig. Als der Bassist dann auch noch seine Hand um sein bestes Stück legte und es im Takt seiner Stöße zu pumpen begann, wurde es zu viel für ihn. Ein weiteres Mal an diesem Abend kam er mit Sagas Namen auf den Lippen zu einem atemberaubenden Orgasmus. Just in dem Moment, als Tora sich in seiner Hand ergoss, zog sich alles um seine Erregung zusammen, sodass ihm kurz schwarz vor Augen wurde. Und nur einen Augenblick später war es auch um ihn geschehen. Er kam tief im Körper seines Bandkollegen. Vollkommen erschöpft und überfordert mit den Nachwellen seines Orgasmus, sank er auf Tora nieder und versuchte, seine Atmung wieder zu regulieren. Tora erging es nicht anders, sodass sich Saga mehr als vorsichtig aus ihm zurück zog und neben ihm legte. Das Kondom ließ er beiläufig über den Bettrand auf den Boden fallen. Der Gitarrist breitete seinen Arm aus, auf dem Saga auch prompt seinen Kopf bettete, sich näher an ihn schmiegte und die Decke über sie Beide zog. * War das eigentlich geplant gewesen? Tora überlegte. Nee! Niemals! *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, des war´s denn mal eben mit dem Kapi 17. Und auch für heute. Würd mich über Kommis freuen. Und auch Tiarandear freut sich drüber. Boah, Hasi! Ich könnt dich umknutschen für diese heiße Szene. o///o Also denn. Man sieht sich im nächsten Kapi. Bai Bai Kapitel 18: Konfrontation ------------------------- Schreibblockaden sind was verdammt Schreckliches. Ich könnt mich treten dafür, denn ihr wartet sicher schon darauf, wie es mit den Anderen weitergeht. *seufz* Ich weiß ja. Und deshalb hab ich mich ja auch am heutigen Nikolaustag einfach mal hingesetzt und versucht, was halbwegs Vernünftiges zusammenzuschustern. Und da es ja Nikolaus is und ich Tiarandear ne kleine Überraschung versprochen hab, werd ich mein Wort auch noch halten. Mal sehen, ob sie sich über dieses kleine Geschenk freut. *grins* *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Shou war gerade wieder aus seinem Blickfeld verschwunden, als sich hinter ihm die Tür leise öffnete. Eine Hand fuhr sanft über seinen nackten Rücken, über die Seite und landete schließlich auf seinem Bauch. Dort verteilte sie liebevoll kleine Streicheleinheiten. "Na, Tiger? Alles klar bei dir?", hauchte diese verführerische Stimme in sein Ohr und ihn überkam eine wohlige Gänsehaut. Er bestätigte nur mit einem Nicken. Er sollte wohl jetzt nicht unbedingt erwähnen, dass ihm sein Unterleib etwas anderes schmerzlich deutlich machte. Aber hey, was sollte es? Er hatte doch irgendwie seinen Spaß gehabt. Das konnte er nicht leugnen. Vorsichtig schmiegte sich der Kleinere enger an ihn. "Lust auf ne zweite Runde?", kam es auch prompt von dem Bassisten hinter ihm. Das Gefühl der nackten Haut des Anderen ließ ihn seufzen. Es war ein angenehmes Gefühl. Und es löste schon wieder so ein unbändiges Verlangen in ihm aus. Am Liebsten hätte er jetzt nur mit einem "Ja" geantwortet. Genießerisch schloss er die Augen und wartete darauf, dass Saga mit seinen Berührungen weitermachte. Und er musste nicht lange darauf warten. "Tora?" Zwei Augen musterten ihn gerade auffällig. Erschrocken zuckte er zusammen. "Aber sonst geht´s euch gut, oder?" Shou hatte seine Umziehaktion erledigt und war auf dem Weg zurück in die Küche gewesen. Schließlich war das Frühstück noch nicht fertig. "Könnt ihr eure Spielchen nicht woanders treiben? Kann man ja nicht mit ansehen.", grummelte er. Saga quittierte das Brummeln nur mit einem breiten Grinsen, ohne von Toras Hals abzulassen. Seine Augen schickten ein lustvolles Funkeln in Richtung des Vocals. Dann teilten sich seine Lippen, um ein paar Worte zu entlassen. "Neidisch, Shou-san?" Amüsiert wippte er mit den Augenbrauen, als er von Shou einen verwirrten Blick erntete. "Neidisch?" Shou hatte sich wieder gefangen und schüttelte nur den Kopf. "Worauf denn?", fragte er skeptisch. "Darauf, dass ich mir meinen knackigen Hintern von dir halb in Stücke reißen lasse?" Tora fiel gerade die Kinnlade herunter. Dem Gitarristen, der bisher geschwiegen hatte, schenkte Shou nur ein mitleidiges Lächeln. "Nein, danke. Darauf verzicht ich lieber." Und schon ließ er sie Beide einfach im Flur stehen. Tora war mit der ganzen Situation etwas überfordert... # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Kai war wütend. Nicht nur, dass er ewig gebraucht hatte, um den schnarchenden Hiroto endlich wach zu kriegen, nein, er hatte auch Nao mit einer Ration Beruhigungstee ausstatten müssen und von Miyavi mal ganz abgesehen. Der war der Schlimmste von allen gewesen. Der Solokünstler hatte nicht nur sein Bett in kleine Stücke zerlegt und seine Dusche fast aus der Wand gerissen, nee, er hatte es auch noch für nötig gehalten, seinen über alles geliebten Reiskocher fast in die Luft zu jagen. Nur im letzten Moment war ihm noch eine Rettungsaktion des Lieblingshaushaltsgerätes geglückt. Und da hatte seine Geduld und Gelassenheit endgültig den Geist aufgegeben. Jetzt hatte er drei ziemlich eingeschüchterte Musiker auf seinem Sofa sitzen. Alle in Reih und Glied. Und keiner durfte sich ohne seine Erlaubnis vom Fleck bewegen. Atmen hatte er ihnen gerade so erlaubt. Das war aber auch alles. Mehr war im Moment nicht drin. Er hatte viel zu viel mit dem Chaos in seiner Wohnung zu tun. Sein Wohnzimmer war der einzige Raum in der gesamten Wohnung, der noch nicht in Mitleidenschaft durch den Sänger gezogen wurde. Und so sollte es auch bleiben. Er hatte schon kurz davor gestanden, den Quälgeist einfach an einen Stuhl zu fesseln, damit er nichts mehr zerstören konnte. Aber Miyavi schien schon mit seinem bösen Blick ruhig gestellt worden zu sein. Sein Glück. Um Hiroto machte er sich am wenigsten Sorgen. Der lag ja auch fast auf dem Sofa und war wohl auch nicht mehr weit davon entfernt, einfach wieder wegzunicken. Bei dem Gitarristen wunderte ihn wohl auch nichts mehr. Wer Miyavi selbst mit dem lautesten Geschrei gekonnt im Schlaf ignorieren konnte, hatte wohl nen Orden verdient. Und Pon war wohl einer der Nominierten dafür. Nao allerdings sah weniger gut aus. Er saß ziemlich zusammengekauert und etwas blass da und schlürfte noch immer eine Tasse Tee nach der anderen. Wenn er nicht bald damit aufhören würde, hätte Kai wohl noch ein weiteres Problem am Hals. Und er musste sich schon nen neues Bett - Dank Miyavi - und ne neue Dusche kaufen, da würde ein neues Sofa nicht mehr ins Budget passen. Aber so langsam kam Kai auch hinter das Problem des anderen Drummers. Das lag wohl daran, dass es ihm erst jetzt so richtig auffiel. Er hatte vorher noch nie so darauf geachtet. Warum auch? War ja sonst nie ein Problem gewesen. Aber jetzt war es ein ausgewachsenes Problem geworden. # # # # # # # # # # # # # # # # # # Aoi hatte das Gefühl, dass er etliche Stunden versucht hatte, seine fetten Augenringe zu kaschieren zu wollen. Aber die waren eindeutig zu imposant gewesen. Da konnte er so viel Tricks anwenden, wie er wollte. Man sah immer noch ein paar Ansätze. Irgendwann hatte er es dann aufgegeben. Ihm war eingefallen, dass sie ja eh vor dem Photoshoot noch mal von den Visagisten in die Mangel genommen werden würden. Also beließ er es bei dem kläglichen Versuch. Die würden schon wissen, wie sie das Ganze so unauffällig wie möglich machen konnten. Eins könnten sie wohl aber nicht beseitigen. Seine Gedanken, die noch immer um das Geschehen in der letzten Nacht kreisten. Er war so ein Idiot gewesen. Und das fiel ihm erst jetzt auf? Hätte ihm dieser Geistesblitz nicht schon zu einem anderen Zeitpunkt durch den Kopf schießen können? Ihn vor dem Fehler seines Lebens bewahren können? Er seufzte. Nein. Das war nicht möglich. Er hatte ja auch eigentlich nur auf ein paar Worte des Anderen gewartet. Dann hätte er sich bedingungslos fallen lassen können. Aber diese Worte waren wohl nur Wunschdenken von ihm gewesen. Sie waren einfach nicht über die Lippen des Anderen gekommen. Er versuchte, diese dämlichen Gedanken endlich abzuschütteln. Er hatte jetzt Wichtigeres zu tun. Das Photoshoot stand an. Und dafür müsste er sich jetzt endlich mal zusammenreißen. Trübsal blasen konnte er ja hinterher immer noch. Aber jetzt hieß es wieder, den anderen seine Professionalität zu zeigen. Ein letztes Mal blickte er in den Spiegel und versuchte ein natürlich aussehendes Lächeln hinzubekommen. Betrübt stellte er fest, dass es wohl nicht wie immer aussah, aber man würde wohl auch damit durch die Grinskontrolle seiner Band durchkommen. Und viel Zeit zum Trainieren hatte er jetzt auch nicht mehr. Die Anderen warteten wahrscheinlich schon auf ihn. Also nahm er seine Beine in die Hand und machte sich mit Sack und Pack auf in die PS Company. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Ziemlich erstaunt und etwas überfragt stand Uruha in der Tür zu ihrem Proberaum. Waren sie nicht hier verabredet? Hatte er sich denn so sehr verspätet? Oder warum um alles in der Welt war hier keine Menschenseele? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er zwar zu spät war, aber die geplante Abfahrt zum Shoot war doch auch erst in einer halben Stunde. Wo also blieben die Anderen? Na ja, sollte ihm ja jetzt auch egal sein. Er war da. Was die Anderen machten, konnte ihm ja Wurscht sein. Die würden schon noch auftauchen, dachte er sich und ging auf das Sofa vor ihm zu. Er ließ sich einfach nach hinten in das Polster fallen und lehnte sich seufzend zurück. Die Augen fielen ihm wie von selbst zu. So hatte er ja noch ein paar Minuten zur Entspannung. Konnte ja nicht schaden. Würde ja eh noch anstrengend genug werden. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Dass er schlechte Laune hatte, konnte er wohl heute nicht verbergen. Die Leute, die er auf der Straße versehentlich anrempelte, schenkten ihm zwar erst einen bösen Blick, merkten dann wohl aber, dass sie bei ihm damit auf taube Ohren stoßen würden. Er ließ sich halt nicht von irgendwelchen Leuten einschüchtern. Dafür war er nicht der Typ. Allerdings konnte er nicht genau sagen, warum er an diesem Morgen so mies gelaunt war. Der Schlafmangel konnte es nicht gewesen sein. Das war er gewohnt. Kam ja eigentlich fast regelmäßig bei ihm vor. Der Alkohol, den er gestern getrunken hatte, war nicht ausreichend gewesen, um ihn so dermaßen in seiner Stimmung zu beeinflußen. Ruki hatte wesentlich mehr getrunken. Was zwar ein Wunder war, aber angesichts der Tatsache, was Uruha von ihm verlangt hatte, nicht unbedingt verwunderlich. Woran lag es also dann? Er zuckte nur mit den Schultern. Egal, die Anderen würden schon merken, dass sie ihm heute wohl lieber aus dem Weg gehen sollten. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Die Dusche tat ihm unsagbar gut. Sein Problem hatte er beseitigt und auch die miesen Gedanken, die ihn gestern Nacht in den Schlaf begleitet hatten, waren wieder verschwunden. Stattdessen waren sie der Erinnerung an den gestrigen Abend mit Reita gewichen. Er hatte sich köstlich über die eigentlich total banalen Kommentare des Bassisten amüsiert. Und sein kläglicher Versuch, ihn zu trösten, war auch irgendwie voll süß gewesen. Moment! Wie kam er in Verbindung mit Reita auf das Wort "süß"? Das ging ja mal gar nicht. Reita war alles andere als "süß". Reita war mürrisch. Reita trug nen total dämliches Band im Gesicht. Reita spielte in ner angesagten JRock Band. Reita war der Macho schlechthin. Reita war cool. Aber auf gar keinen Fall süß! Energisch schüttelte er den Kopf. Blöder Gedanke! Wie konnte man sich nur so einen Unsinn zusammenreimen. Reita und süß. Das is wie nen Crêpe mit Erdbeeren. Und Ruki liebte Crêpes und hasste Erdbeeren. Sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, brachte ihn jetzt auch nicht weiter. Er hatte Wichtigeres zu tun. Das Shoot stand an und Kai wollte sie vorher alle nochmals zu einer kleinen Besprechung zusammenhaben. Also war es langsam mal an der Zeit, sich auf den Weg zu machen. Er war eh schon viel zu spät dran. Kai würde ihm also wieder ein Mal die Leviten lesen. Und wie sowas aussah, wusste er nur zu gut. Uruha bekam das regelmäßig zu spüren. Uruha. Und schon wieder glitten seine Gedanken ab. Drifteten wieder zu dem von Uruha Verlangten. Er seufzte. Irgendwie musste er diesen Gedanken ganz schnell wieder loswerden. War ja nicht zum Aushalten. So schlimm war es ja nun auch wieder nicht gewesen. Aber es schmerzte ihn, das tun zu müssen. Er hatte auch nur mehr als widerwillig nachgegeben. Ma~hann! Warum dachte er schon wieder an diesen Typen?! Er hatte jetzt gefälligst wichtigere Dinge in seinem Schädel zu bearbeiten. Und das war das bevorstehende Photoshoot. Er rappelte sich auf, schmiss sich seine Jacke über die Schultern, angelte im Vorbeigehen noch seinen Schlüssel vom Haken und verschwand mit einem leisen Klack der Tür aus seiner Wohnung. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Entnervt schaute Kai zur Wanduhr in der Küche. Er hatte es endlich geschafft, wenigstens das angerichtete Chaos hier zu beseitigen. Aber es war schon verdammt spät. Und er musste sich so langsam mal auf die Socken machen. Dabei stellte sich nur ein Problem dar. Oder besser drei. Etwas nervös schaute er durch den schmalen Spalt der Küchentür ins Wohnzimmer. Noch immer hatten sich die Drei nicht von ihrem Platz gerührt. War ja auch besser für sie, dachte er sich so. Wobei er Pooh-chan und Hiro-Pon nicht unbedingt zwingen brauchte. Die waren eh viel zu beschäftigt mit sich. Aber Miyavi musste man irgendwie bändigen. Sollte der Typ es wagen, auch nur einen Millimeter von seinem Platz zu weichen, würde er die Kabelbinder aus seinem Schrank holen und ihn an den Heizköper festbinden. Da würde er dann wohl nicht so schnell wegkommen. Bei dem Gedanken daran musste er unbewusst grinsen. War ja auch ne lustige Vorstellung. Misstrauisch beäugte er das Geschehen im Wohnzimmer. Hiroto lag halb auf dem Drummer seiner Band und schlummerte mal wieder seelenruhig vor sich hin. Der konnte also immer und überall pennen. Pon hätte wohl lieber sein Geld als Forschungsobjekt von Muntermachern verdienen sollen und nicht in der Musikbranche. Er wäre das perfekte Versuchskaninchen gewesen. Zumindest wirkte es heute so. Nao machte nicht unbedingt einen sehr glücklichen Eindruck. Und Kai dämmerte es so langsam, warum das so war. Und er beschloss, so schnell wie möglich etwas gegen diesen Zustand zu unternehmen. Er würde also demnächst mal seinen Ratgeber befragen, wie er das am Besten anstellen konnte. War ja nicht mitanzusehen, wie schlecht es dem Leader von alice nine. ging. Jetzt musste er sich aber erstmal bei seinen Bandkollegen melden und Bescheid sagen, dass er erst später kommen würde. Schließlich hatte er hier noch ne ganze Menge Chaos zu beseitigen. Und Miyavi wollte er sich auch noch vorknöpfen. Das hatte er auch verdient. Hastig kramte er nach seinem Handy. Wo hatte er das Ding nur wieder gelassen? Es konnte ja nicht weg sein. Kai startete die Suche in seiner Küche. Nichts. Als nächstes würde er im Schlafzimmer suchen. Da hatte er es auch zuletzt gesehen, glaubte er, sich erinnern zu können. Also huschte er schnell von der Küche durch das Wohnzimmer. Kurz ließ er den Blick über die immer noch ganz still dasitzenden Musiker gleiten. Er stockte. Was bitte schön war denn das jetzt? # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Er hatte es geschafft. Zwar zu spät, aber er war da. War ja auch egal. Das Photoshoot würde ja auch ohne ihn anfangen. Hätten sie halt ne andere Reihenfolge festgelegt. Aber nun war er ja doch anwesend. Man konnte ihm also keine Vorwürfe machen. Mit einem gekünstelten Lächeln stieß er die Tür zum Proberaum auf. Der Schwung war so stark, dass er glaubte, die Tür würde jeden Moment zurückschnellen und ihn umhauen. Glücklicherweise wich er noch rechtzeitig aus. Dann fiel die Tür wieder ins Schloss. Dass es keinen lauten Knall gab, verdankte er wohl der Tatsache, dass man das hier schon gewohnt war und deshalb neue Türsysteme eingebaut worden waren. Das letzte Mal, als die Tür richtig geknallt hatte, war an dem Tag, an dem sich Uruha Reita und Ruki zum Feind gemacht hatte. Danach bestand Kai darauf, das Ding austauschen zu lassen. Und jetzt war er auch ganz froh darüber. Sein spontaner Sprung zur Seite ließ ihn gar nicht bemerken, dass er wohl der Einzige in diesem Raum war. Erst als er sich wieder umdrehte und in einen leeren Raum blickte, fiel im diese Tatsache ins Auge. Wo waren denn die Anderen abgeblieben? Hatte er was verpasst? Er schaute auf seine Armbanduhr. Nö, also laut seiner Uhr war er pünktlich vor dem Shoot angekommen. Oder ging seine Uhr vielleicht falsch? Verwirrt durchsuchte er den Raum nach einer weiteren Uhr, um sich vergewissern zu können. Da! Da war eine. Demonstrativ hielt er seinen Arm in die Höhe und verglich beide Uhren miteinander. Er wollte auf Nummer sicher gehen. Man weiß ja nie. Die Batterien in diesen Dingern hielten ja auch nicht ewig. Da konnte das Teil noch so teuer sein. Das störte die Batterie im Inneren herzlich wenig. Aber nein, seine Uhr ging goldrichtig. Wo also lag das Problem der Abwesenheit sämtlicher Bandmitglieder von The GazettE? Er seufzte. Wollte sich gerade rittlings auf das Sofa plumpsen lassen und seinen Ärger darüber mit einer Zigarette Luft machen, als er ein leichtes Grummeln vernahm. Erschrocken drehte er sich um und schluckte. Damit hätte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Da lag die Person, die er eigentlich am Allerwenigsten jetzt alleine treffen wollte, auf dem Sofa und schien zu schlafen. Wie lange er jetzt so da stand, war ihm nicht bewusst. Aber er konnte den Blick auch nicht von dem Schlafenden abwenden. "Uruha...", flüsterte er. Und allein der Name ließ seinen Körper erschaudern. Gänsehaut breitete sich über seine gesamte Haut aus. Der Anblick war verführerisch. Wie konnte man eigentlich im Schlaf noch so verflucht sexy aussehen? Aoi musste sich zusammenreißen. Nach der Aktion, die er da in der vergangenen Nacht abgezogen hatte, konnte er sich seinem Objekt der Begierde nie und nimmer mehr auf diesem Wege nähern. Außerdem waren sie nicht deswegen hier, sondern weil sie ein Photoshoot hatten. Und Kai und die anderen würden sicher jeden Moment hier aufschlagen. Boah! Wieso verdammt nochmal musste der Typ jetzt hier einfach so rumliegen und pennen?! Konnte der das nicht bei sich Zuhause in seinem Bett machen? Musste er sich dafür ausgerechnet das Sofa im Proberaum der Band aussuchen? Er war drauf und dran, einfach mit dem Fuß gegen das Sofa zu treten und den Gitarristen einfach etwas unsafter aus dem Schlaf zu reißen. Aber so schnell wie dieser Gedanke aufkam, so schnell war er auch wieder verdrängt worden. Er hätte es eh nie gemacht. Also konnte er es auch gleich lassen. Der Schwarzhaarige ließ sich neben dem Sofa auf die Knie sinken. Noch immer musterte er den Schlafenden. Der Anblick machte ihn wahnsinnig. Diese wunderschönen, femininen Gesichtszüge. Diese fein geschwungenen Brauen. Das weiche Haar, das in einzelnen Strähnen dem Anderen ins Gesicht hing und leicht die geschlossenen Augen verdeckte. Und dann diese sündigen, vollen Lippen. Er wollte den Anderen. Er wollte Uruha so sehr. Ohne weiter nachzudenken, strich er vorsichtig einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht Uruhas. Glitt sanft mit den Fingern über die Wange und genoss diese Berührungen in vollen Zügen. Er würde wohl nie wieder eine solche Gelegenheit bekommen. Da konnte man die Chance auch nutzen. Langsam senkte er seinen Kopf. Den Blick nicht von dem Schlafenden abwendend und noch immer sanft über die weiche Haut streichend, näherte er sich dem Gesicht. Überall breitete sich ein Kribbeln in ihm aus. Ein komisches Gefühl. Aber es bestätigte ihm wieder einmal, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für den Lead-Gitarristen hegte. Konnte er auch nicht ändern. Dann war es halt so. Zärtlich berührte er die Lippen Uruhas mit den seinen. Ein flüchtiger Kuss. Aber er steckte alle seine Gefühle in ihn hinein. Er wollte alles rauslassen. Und das war seine letzte Chance dafür. Dessen war er sich sicher. Also legte er alles auf eine Karte und setzte ein weiteres Mal an. Diesmal würde er noch mehr Gefühl hineinlegen. Vielleicht würde er ja dadurch dieses irrsinnige Kribbeln in seinem Bauch wieder loswerden. Zögerlich kam er Uruha wieder näher. Wollte gerade zum zweiten Mal diesem Drang nachgeben, als plötzlich sein Handy anfing zu klingeln... Erschrocken wirbelte er herum und suchte das verdammte Ding in seiner Hosentasche. Sein Puls war ins Unermessliche geschnellt. Ließ sein Herz gerade Purzelbäume schlagen. Er hoffte inständig, dass Uruha jetzt nicht wach werden würde. Eine peinliche Situation hatte er schon miterlebt. Eine Zweite und er würde auf der Stelle tot umfallen. Nachdem er es endlich geschafft hatte, das Ding aus dem Stück Stoff, das sich Hosentasche schimpfte zu befreien, nahm er einfach den Anruf entgegen. War ihm auch egal, wer es war, Hauptsache es klingelte nicht mehr.... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, dafür, dass ich gerade meine Schreibblockade wieder überwunden habe, is es nicht sehr doll geworden. Aber wir wollen mal nicht so sein und ich bin dankbar dafür, dass sich das Ding endlich wieder mal verdünnisiert hat. Kappi 18 is also passé. Auf in die nächste Runde. Kapitel 19: Vergesslichkeit --------------------------- Auf Wunsch einer einzelnen Person werden wir uns in diesem Kapitel mal etwas intensiver mit den beiden anderen Member von The GazettE beschäftigen, die wohl bisher etwas zu kurz gekommen sind. Ja, ich rede von dir, liebe Tiarandear. Du bist auch Schuld daran, dass ich diese FF überhaupt schreibe. Also bekenn dich auch schuldig. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Mist!", fluchte er schlecht gelaunt. Er hatte etwas vergessen. Und warum musste es ihm gerade erst jetzt einfallen? Klar! Es fiel ihm ein, weil er schon von Weitem diesen großen Sänger erblickt hatte. Und für den war ja bestimmt, was er in der Eile Zuhause vergessen hatte. Schnell versteckte er sich hinter der kleinen Hecke vor dem Gebäude. Ob Shou ihn schon gesehen hatte? Er hoffte mal, dass es nicht so war. Und es machte wohl auch nicht den Eindruck, denn der alltägliche Begrüßungstaumel aus der Ferne blieb aus. Glück gehabt. Um nochmal umzudrehen und nach Hause zu flitzen, war es zu spät. Also musste er ihn ein weiteres Mal vertrösten. Und so langsam dachte er auch daran, dass Shou ihm deswegen mächtig böse sein würde. Wie lange versprach er ihm jetzt schon diese Teile? Keine Ahnung! Aber es war schon lange genug. Nun überlegte er, wie er sich da jetzt wieder rausreden konnte. War schon mehr als ein Mal, dass er so schusselig gewesen is. Ob Shou ihm das noch ein Mal verzeihen konnte? Lieber nicht drauf anlegen. Ruki suchte nach einer Möglichkeit, ungeschoren an dem Sänger von alice nine. vorbeizukommen. Aber wie? "Scheiße!" Fluchend versuchte sich der kleine Vocal so gut es eben ging, hinter dem Busch zu verstecken. Man kannte es ja, dass er fast immer nen Fluch über die Lippen brachte, aber meist lag es nicht daran, dass er Schuld war. Aber diesmal war er es eindeutig. Und er wollte um keinen Preis der Welt, jetzt dafür sorgen, dass ihm ein Unglück geschieht. Nein! Das war es echt nicht wert. Er hoffte inständig, dass man ihn nicht gesehen hatte. Verdammt aber auch. Er musste doch zu diesem dämlichen Treffen und dann zum Shoot. Aber wie sollte er das machen, wenn der Typ die ganze Zeit da vor der Eingangstür stand? Es schien fast so, als würde er auf ihn warten. Klar! Er hatte ihm ja auch schon vor Wochen etwas versprochen und bisher hatte er es immer irgendwie total verpatzt. Was war eigentlich so schwer, mal an alles zu denken? Vor allem, weil es eigentlich eine totale Banalität war. Und nun war es bestimmt schon drei oder vier Wochen her, dass er dem anderen Sänger das Versprechen gegeben hatte. Und eingehalten hatte er es bis heute nicht. Und nun fiel ihm auch wieder ein, was er vorhin noch in seine Tasche stecken wollte. Mist aber auch! Und mit Shou war echt nicht zu spaßen, wenn er sauer war. Und dass er das jetzt war, war aller Wahrscheinlichkeit nach sehr wahrscheinlich. Wieso auch nicht? Wäre er vermutlich auch. Seufzend beobachtete er den Großen, der vor dem PSC Gebäude stand und sich scheinbar mit einem der Staffleute unterhielt. In seinem kleinen Kopf rauchte es förmlich, aber irgendwie fiel ihm einfach überhaupt nix ein. Wie sollte er jetzt ungeschoren davonkommen können? Als plötzlich etwas auf seine Schulter tippte und er erschrocken zusammenfuhr, schrie er unbewusst auf. Wer verdammt nochmal musste ihn denn jetzt so erschrecken? Er verfluchte schon sich, da durfte der andere sich jetzt auch auf ne Ladung gefasst machen. Wütend drehte er sich um und schaute in ein ihm sehr bekanntes Gesicht. "Was machst du denn hier? Und wieso versteckst du dich hinter nem Busch, wenn ich fragen darf?" Dieses fiese Grinsen hatte auch nur einer drauf. Reita. War ja klar. Irgendwann würden ja eh alle eintrudeln. Aber eigentlich hatte er ja gedacht, dass er zu spät kommen würde und der Rest schon grummelnd im Bandraum saß und sich alle möglichen Schimpfwörter ausdachten, weil er nicht pünktlich gewesen war. Ruki schluckte. Ein bisschen rot wurde er auch. Da hatte man ihn doch tatsächlich ertappt. Und dann auch noch Reita. Er seufzte erneut und ließ sich nun einfach auf den kalten Boden fallen. War ja jetzt auch alles egal. Aber wider Erwarten machte sich Reita nicht einfach aus dem Staub, wie er es sonst immer tat. Er setzte sich einfach neben ihn und schaute in die Richtung, in die Ruki bis eben noch geblickt hatte. Sein Grinsen wurde breiter. "Sag mir jetzt nicht, du hättest Angst vor dieser Bohnenstange?", gab der Bassist amüsiert von sich und zeigte mit dem Finger ungeniert auf Shou, der noch immer in ein Gespräch vertieft war. Wenn der einmal anfing zu erzählen, konnte man sicher sein, dass er ne ganze Weile beschäftigt war. Shou konnte wirklich über alles und jeden stundenlang erzählen. Das wusste Ruki nur zu gut. Sie waren ja schließlich seit einiger Zeit eng befreundet. Aber Angst hatte er ihm gegenüber noch nie verspürt. Ruki hatte niemals Angst. Vor nichts und niemandem. Auch nicht vor Shou, wenn der sauer war. Mit dem wäre er locker fertig geworden. Wortgefechte konnten sie sich eh immer gut liefern. Da stand keiner dem anderen in irgendetwas nach. Das war auch einer der Gründe, warum sie so gut miteinander auskamen. Auf Reitas Frage schüttelte er energisch den Kopf. Reita musste doch wissen, dass er vor nichts und niemandem Angst hatte. Auch nicht vor Leuten, die wesentlich größer waren als er. Und Shou war stolze 15 cm größer als er. Auf jeden anderen hätte es beängstigend wirken können. Aber doch nicht auf Ruki. Der hatte schließlich seinen bösen Blick, der noch jeden einschüchtern konnte. Selbst Reita musste das mal eingestehen. Und den einzuschüchtern glich einem achten Weltwunder. "Nein, eigentlich nicht. Aber ich muss ihm jetzt nicht unbedingt übern Weg laufen.", entschuldigte er sein merkwürdiges Versteckspiel hinter dieser doofen Hecke. Der Bassist musste lachen. "Du hast es also scho~n wieder vergessen, richtig?" Es klang eher wie eine Feststellung als eine Frage. Und der Sänger quittierte ihm das mit einer leichten Rosafärbung seiner Wangen und nickte verlegen. Reita wuschelte ihm liebevoll durch die Haare. Irgendwie war seine total miese Laune mit einem Mal wie gegeblasen. Da war nichts mehr. Da war jetzt nur noch dieses verlegene Lächeln von Ruki, das ihn anstrahlte, als er ihm anbot, dem Kleineren zu helfen. Man konnte es ja nicht verantworten, dass Ruki nur wegen seiner leichten Vergesslichkeit - ja, bei Ruki konnte man wirklich noch von einer leichten Schusseligkeit reden. Kai war da ein anderes Kaliber. Aber als Leader war er einfach einsame Spitze. Auch wenn es ihn etwas verlegen machte, konnte er nicht anders und fiel dem Bassisten spontan um den Hals und drückte sich fest an ihn. "Arigatou.", flüsterte er ihm ins Ohr. Das war aber auch verdammt lieb von ihm gewesen. Dabei hatte er gerade eben noch den Eindruck gehabt, dass man den Anderen heute lieber nicht ansprach. Das hätte böses Blut gegeben. Reita trug nämlich sein ganz besonderes Nasenband und das ließ immer deuten, dass er total mies drauf war und auch nur die kleinste Mimik oder Gestik ihn zum Explodieren bringen konnte. Aber das blieb aus. "Ruki?", krächzte er. Und schlagartig ließ er wieder von Reitas Hals ab. War wohl etwas doll gewesen, seine Knuddelattacke. "Gomen.", lächelte er schüchtern und schaute zu Boden. "Hab ich was verpasst?", wurden sie auch schon von einer mehr als auffälligen Stimme begrüßt. Reita verdrehte nur noch die Augen. Schlechte Laune ade war gerade einer anderen Stimmung gewichen. Hallo schlechte Laune! Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Diesem Typen am frühen Morgen - okay, es war eher schon Nachmittag - über den Weg zu laufen, konnte nichts Gutes bedeuten. Der Typ brachte immer nur Chaos unter die Leute. "Miyavi..." Der kleine Vocal schaute zu ihm auf und sah das fette Grinsen in seinem Gesicht. Oh, Oh. Auch wenn Ruki alles andere als in der Lage war, Gedanken lesen zu können, hatte er so eine Ahnung, was der Verrückte gerade gedacht hatte. Er hatte sie ja schließlich hinter einem Busch und in einer etwas anderen Stellung als gewöhnlich erwischt. Und Miyavi hatte Gedankengänge, die verdammt schwer nachzuvollziehen waren. Aber das hier war echt nicht schwer. Ruki schubste Reita abrupt von sich und sprang auf. Eine Tomate hatte weniger Farbe als sein Gesicht. "Das is nicht so... wie es aussieht....", stotterte er. Und schon machte er auf dem Absatz kehrt und rannte davon. War ihm jetzt auch egal, ob Shou ihm jetzt doch noch über den Weg laufen würde. Geschockt war er jetzt eh schon und verlegen noch mehr. Da könnte Shou ihn jetzt auch gut und gerne runterputzen. Kein Problem. Der Tag war jetzt eh scheiße gelaufen. Mit Fullspeed flitzte er auf den Eingang der PSC zu und direkt an einem verdutzt dreinblickenden Sänger von alice nine. vorbei. "Ruki-san?" Das war alles, was der Kleine noch hörte, bevor er im Gebäude verschwand. "Was war´n das jetzt?", fragte Miyavi den immer noch etwas bedeppert dreinschauenden Bassisten, der vor ihm hockte und sein Blick noch starr auf die Stelle gerichtet war, an der bis eben noch sein kleiner Kumpel gesessen hatte. Langsam realisierte er gerade, dass nicht er Schuld an Rukis eben erlebter Reaktion war, sondern Miyavi. Warum musste der Scheißkerl auch immer in den unpassensten Momenten aufkreuzen und nur dämliche Sprüche von sich geben? Dass er auch sowas sehr gut konnte, ignorierte er mal eben gekonnt. "Du bist so~ ein Idiot, Miya!", schnauzte er los, erhob sich und klopfte seine Hose leicht ab. Der Solokünstler schaute ihn nur etwas verstört an. "Ich?", zeigte er mit dem Finger auf sich selbst. Der Bassist funkelte ihn an. Die schlechte Laune vom ersten Moment dieses Morgens war wieder da. Und sie war wesentlich ausgereifter. Glich schon fast einem Vulkanausbruch. Wütend stapfte er an dem Gitarristen vorbei zum Gebäude rüber. Er ließ ihn eiskalt stehen. Reita wollte das Gespräch jetzt auch nicht vertiefen. Miyavi konnte nämlich verdammt neugierig sein. Zu neugierig. Das wollte er jetzt wirklich nicht. Er würde ja auch nicht wirklich zugeben, dass er Ruki eben mehr als gerne weiter so in den Armen gehalten hätte. Seine Aktion mit Uruha war auch nur ein weiterer Vorwand gewesen, seinem kleinen Kumpel näher zu sein, ohne irgendwelches Aufsehen zu erregen. Musste aber auch keiner wissen, dass er sich momentan irgendwie nicht ganz wohlfühlte. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er müsste sich wohl doch mal wieder nen Mädel anlachen. Und wenn es nur für eine Nacht war. Scheiß drauf. Solange es seinen Zweck erfüllte, war doch alles erlaubt, oder nicht? Miyavi schaffte es aber an diesem Tag auch alles und jeden zur Weißglut zu treiben. Von Kai war er vor einer halben Stunde aus der Wohnung geflogen. Und man hatte ihn auch nur unbeschadet entkommen lassen, weil er Kai versprochen hatte, ihm eine neue Dusche zu kaufen und auch den Handwerker zu bezahlen, der das Badezimmer wieder in Ordnung bringen sollte. Allerdings hatte er weder Frühstück noch ein vernünftiges Mittagessen von dem Drummer bekommen. Der konnte aber auch echt sauer sein. Dem wollte er heute wohl lieber nicht über den Weg laufen. * Ruki stand immer noch mit gehetztem Atem an der Wand neben dem Proberaum. Irgendwie musste er erstmal verschnaufen. So wollte er den Anderen nicht unter die Augen treten. Was sollten die denn von ihm denken? Irgendwie hoffte er aber, dass Reita gleich um die Ecke kam. Er wollte nicht alleine eine Standpauke von Kai bekommen. Und geteiltes Leid war halt immer noch halbes Leid. Also wartete er lieber noch. Müsste ja auch gleich erscheinen. Er schloss die Augen und lehnte den Kopf nach hinten in den Nacken. Verschnaufen und warten, den Puls und den gehetzten Atem wieder unter Kontrolle bringen. Mehr zählte jetzt nicht. "Ruki?" Der Vocal öffnete langsam die Augen und lief mit einem Mal hochrot an. Wollte er nicht gerade seinen Körper zur Ruhe zwingen? Das ging jetzt wohl gar nich mehr. Verdammt nochmal! Was bitte schön war los mit ihm? Konnte er seinen eigenen Körper, seinen Verstand nicht wieder normalisieren? Und das nur wegen dieser total dämlichen Bemerkung des Verrückten schlechthin? "Alles okay?" Sanft strich eine Hand über seine Wange. Streichelte sie sanft. Ruki schaute nur in diese Augen. In diese vertrauten Augen, die er vermutlich noch nie so~ genau gemustert hatte, wie er es jetzt tat. Sie waren doch schon immer so, oder? Oder hatte er da was übersehen? Gut, dass er Kontaktlinsen für gewöhnlich trug, verdeckte ja seine eigentliche Augenfarbe. Aber die war um einiges schöner als gedacht. "Ruki?" Die Stimme riss ihn wieder in die Realität. Seit wann verlor er den Boden unter den Füßen, wenn er nur in ein paar braune Augen schaute? Hallo?! Erde an Ruki! Biste noch ganz dicht?! Oder doch schon reif für die Klapse?! Oh mein Gott! Er brauchte endlich mal wieder ne Nummer, stellte er fest. Ob er sich heute Abend einfach mal ein Mädel aufgreifen sollte? Na egal. Konnte er ja später noch entscheiden. "Ja, alles okay.", flüsterte er nur. Was sollte er auch anderes sagen? "Reita, ich bin grad tierisch scharf auf dich? Ich brauch mal ne schnelle Nummer? Was hälste davon?", wäre wohl etwas unheimlich gewesen. Selbst für Ruki, die Direktheit in Person. Er schüttelte nur den Kopf. Dass Reita diese Gestik mit mehr als Skepsis beobachtete, bemerkte er wohl nicht. "Bist du dir sicher?", hakte sein nun doch etwas besorgt klingender Kumpel nach. Es hatte ihn merklich irritiert, dass er erst sagte, es sei alles okay und nicht mal eine Sekunde später schüttelte er energisch den Kopf. Das große leuchtende Fragezeichen über seinem Kopf war mehr als überdeutlich. Aber Ruki war für ihn manchmal eh ein unheimliches Mysterium. Also ließ er die Frage einfach mal so im Raum stehen. "Reita!" Ein über beide Ohren strahlender Tora kam den Gang hinunter gelaufen. Im Schlepptau hatte er mal wieder sein Schoßhündchen. Saga. Irgendwie waren die beiden in den letzten Wochen unzertrennlich geworden. Und wer musste darunter leiden? Reita. Ja, Reita. Tora ging sonst regelmäßig mit ihm auf Kneipentour. Aber Saga schaffte es immer wieder, Tora von ihm fernzuhalten. So ein Arsch, dachte er sich nur. Der Typ sollte ihm mal alleine begegnen, dann würde er ihm mal ordentlich die Meinung geigen. Aber wenn Tora dabei war oder einer der Anderen war das nicht möglich. Er wollte ihn mal richtig in die Mangel nehmen. Aber die Anderen würden das wohl nicht zulassen. Da blieb nur eins. Versuchen, so nett wie möglich zu wirken. Und Reitas Nettigkeit bestand meist aus einem bösen Blick und einem fies gegrummelten "Ohayou". Mehr erwartete man ja eh nicht von ihm. Das war und blieb Reita. Eine andere Reaktion und man würde ihm nur noch mit merkwürdigen Blicken begegnen. Und wenn es dann doch mal vorkam, dass er netter war als sonst, gab es dafür auch nur einen Grund. Aber das war sein Geheimnis. Musste ja keiner außer ihm wissen. Tora erhob wie immer seine rechte hand und klatschte mit Reita zur Begrüßung ein. Ruki gab er eine seiner höflichen Verbeugungen, denn der Kleine hatte dem Gitarristen mal ordentlich die Meinung über Höflichkeitsfloskeln gehalten. Das hatte gesessen. Und Ruki war auch der Einzige, der bei Tora in den Genuss einer solchen Begrüßung und Verabschiedung kam. Und der kleine Vocal war sich dessen auch sehr bewusst. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, auch wenn seine momentane Situation alles andere als normal wirkte. Reita stand vor ihm. Anfangs rechts und links die Hände gegen die Wand von ihm gestämmt. Dann hatte sich eine vorsichtig über seine Wange gewagt und Reitas Gesicht war ihm so verdammt nah gewesen. Aber als Tora sich meldete, war er wenigstens ein Stück von ihm gewichen. Glück gehabt. Saga schmunzelte nur und begrüßte Beide mit einer leichten Handbewegung. Der Typ kam sich wohl cool vor, wenn er das machte, dachte sich der andere Bassist nur still. Sollte er das ruhig denken. Außer seinem femininen Gesicht, seiner halbverhungert anmutenden Figur und seiner etwas auffälligen Nase, war an dem Typ auch nicht wirklich was, was sein Aufsehen erregen würde. Was fanden die Fans nur alle an dem Typen? Okay, hässlich war er nicht und er legte auch immer eine verdammt heiße Nummer auf der Bühne hin, aber mehr war da ja auch nicht. Ach, war ihm ja auch egal. "Was treibt ihr denn hier?", wollte Tora auch sogleich wissen. "Shou sucht schon seit ein paar Tagen nach dir, Ruki-san. Und irgendwie scheint er mächtig geladen zu sein." Der Größte der Runde wurde ja auch von Shou beauftragt, mal nach dem Sänger von The GazettE Ausschau zu halten und ihm dann zu melden, was Phase war. Er hielt Tora wohl für die geeigneteste Person dafür. Innerlich fluchte Ruki schon wieder. Konnte der Typ denn nicht ein einziges Mal was vergessen? Sollte der sich doch mal nen Beispiel an ihrem Leader nehmen. Kai konnte viel vergessen. Sehr viel. Aber Shou? Shou hatte nen verdammt gutes Gedächtnis. "Tora! Saga!" Und da war sie auch schon. Die Stimme, der er eigentlich versucht hatte auszuweichen. Und schon kam der große Sänger den Gang entlang. Ruki sah sein Ende jetzt doch nahen. Er könnte aber Glück haben. Reita war bei ihm. Und das erhöhte seine Überlebenschance doch um einiges... # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Endlich! Endlich hatte der Störenfried aufgehört zu nerven. Und er empfand ihn sonst nicht wirklich als ein solchen, aber dieses eine Mal in seinem Leben verfluchte er ihn dafür, dass er immer im flaschen Moment anrufen musste. Aber er hatte Glück gehabt. Uruha war nicht wach geworden. Weder von dem Klingeln noch von dem seiner Meinung nach viel zu lange andauernden Gespräch. Seelig schlief er weiter. Er hatte sich zwar zwischenzeitlich bewegt, aber wer tat das nicht, wenn er schlief? Statistisch gesehen bewegte sich ein Mensch bis zu 40 mal in einer Nacht. Also war das ja nun echt mal kein Problem, oder? Aoi konnte nicht anders und beoachtete den Schlafenden weiter. Was faszinierte ihn eigentlich so sehr an ihm? Uruha war ne Diva, versuchte immer alles, egal mit welchen Mitteln, für sich zu bekommen. Er war einfach total verwöhnt. Das war wohl so, wenn man das Nesthäkchen in einer Familie mit 2 älteren Schwestern war. Vielleicht war er ja auch deshalb so weiblich anmutend geworden. Wer weiß? Aber das war sicherlich nicht der Grund, warum er so ganz plötzlich Interesse an einem Kerl hatte, oder? Der Schwarzhaarige schluckte. Uruha hob eine Hand und fuhr sich damit leicht durch das Haar. Er befürchtete, dass er jetzt wach werden würde und wich ein Stück vom Sofa zurück. Schweigend beobachtete er die Geste. Oh mein Gott! Der Typ konnte es selbst im Schlaf nicht lassen, andere bewusst zu verführen. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Hatte der sie noch alle? Der Gitarrist verfluchte aber nicht wirklich sein Forschungsobjekt, sondern eher sich selbst. Dafür, dass er nich einfach den Raum verlassen würde und ihn jetzt nicht mehr beim Schlafen beobachten müsste. Aber er tat es nicht. Er konnte nicht. Mann, wie bescheuert konnte er eigentlich noch sein? Da saß er hier, beobachtete einen seiner Bandkollegen, wie der auf dem Bandsofa pennte und hatte die perversesten Gedanken in seinem Kopf, die er je zu haben gehabt schien. Ach was soll´s, dachte er sich. Konnte er halt doch noch mal die sündigen Lippen in Beschlag nehmen. Würde ja eh keiner mitbekommen, oder? Wa ja keiner da und Uruha schien nen Schlaf wie nen Murmeltier zu haben. Der würde selbst mit ner Atombombe neben ihm nicht wach werden, hatte er den Eindruck. Er rückte wieder näher ans Sofa heran und strich erneut ein paar Strähnen aus dem Gesicht, die wohl während der Bewegung im Schlaf wieder dort hingefunden hatte. Nur langsam beugte er sich über das Gesicht des Schlafenden und berührte sanft seinen Mund mit seinen eigenen Lippen. Es war wieder so ein unglaublich erregendes Gefühl. Ein Stromschlag von 1 Millionen Volt oder so. Er wollte mehr. Mehr von diesen Stromschlägen. Mehr von diesen Lippen. Mehr von diesem Mann. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Shou stand nun bei der kleinen Gruppe und ließ seinen Blick durch die Runde streifen. Irgendwie hatte er doch hier vier Leute gesehen. Oder täuschte er sich da? Da waren Saga und Tora und Reita. Aber war da nicht eigentlich noch einer von The GazettE? Der, den er schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen hatte. Ja, Ruki war anwesend. Aber der hatte sich instinktiv Reitas Hand gekrallt und sich hinter ihm versteckt. "Hilf mir.", hatte er nur kleinlaut an den Bassisten gerichtet. Reita musste unbewusst schmunzeln. Ruki hatte also vor nichts und niemandem Angst? Pah, das war ja wohl ein Witz. Shou war wohl jemand, vor dem auch der manchmal echt böse dreinblickende Ruki Angst zu haben schien. "Ruki?" Mist! Shou hatte ihn also doch gesehen. So eine Pleite. Dabei hatte er sich doch extra hinter Reita versteckt. Tja, mit Reitas Hilfe hätte er wohl nicht unbedingt rechnen sollen. Dieser zog ihn nämlich einfach an der Hand nach vorne und präsentierte ihn so der gesamten Runde. Aber Reita ließ ihn nicht ins offene Feuer laufen. Nein! Das würde er dem Kleinen auch nicht antun wollen. Aber er musste sich ja auch mal dem Anderen stellen. Dann konnte er ja selbst rausfinden, wie Shou auf seine derzeitig etwas auffallende Schusseligkeit reagieren würde. Sanft drückte er den kleinen Sänger mit dem Rücken gegen seinen Bauch und legte schützend beide Arme quer über seinen Bauch. Wer es jetzt wagen würde, sich an Ruki zu vergreifen, würde wohl schmerzlich Bekanntschaft mit Reitas regelmäßigem Fitnesstrainig machen müssen. Der Kleinste schaute nur zu Boden. Irgendwie fand er das zwar ne fiese Aktion von seinem Kumpel, aber die liebevolle Umarmung beruhigte ihn wieder. Dennoch rechnete er jetzt mit allem. Standpauke, Folter und Morddrohungen. Verständlich. Doch das alles blieb aus. Stattdessen fiel Shou ihm und zwangsläufig auch Reita freudestrahlend um den Hals. "Mensch, Ruki! Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich hab mir Sorgen gemacht. Dir zig Mal auf die Mailbox gesprochen." Es hörte sich irgendwie schon fast schluchzend an. Ruki zog die Brauen in die Höhe. "Wie?" Seiner Meinung nach war nicht eine Nachricht auf seiner Mailbox drauf. Nicht eine. Aber es dämmerte ihm, warum das so sein könnte. "Shou?" Ruki legte den Kopf leicht schief und versuchte den anderen Sänger etwas von sich und Reita wegzudrücken. "Hai?" Shou sah aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Er konnte ja so schlecht verbergen, dass er gern mit dem Blonden befreundet war. "Ich hab seit zwei Wochen ne neue Nummer. Schon vergessen?", lächelte der kleine Blonde nun verlegen. Shou fiel es wie Schuppen aus den Augen. Stimmt! Da war ja was. Und er hatte immer noch auf der alten Nummer angerufen. Dann war er wohl doch eher dem neuen Besitzer des Handys auf den Keks gegangen. Mit hochrotem Kopf nickte Shou nur. "Gomen. Hatte ich vergessen." "Wie oft haste denn angerufen?" Shou schaute ihn an. *Ano~.... ziemlich oft...*, wisperte er verlegen. Jetzt musste Ruki lauthals loslachen. Und alle Blicke fielen auf ihn. "Was is daran jetzt so lustig?", fragte Reita von oben zu seinem ihm immer noch im Arm lehnenden Kumpel. Ruki schaute grinsend von unten in sein Gesicht, was Reita lächeln lassen musste. Man konnte sehen, dass Ruki es verdammt schwer hatte, sich nicht vor Lachen auf den Boden zu schmeißen und sich dort hin und her zu kugeln. Shou wusste gerade gar nichts mehr. Warum war das jetzt so lustig? Ruki wusste doch gar nicht, was Shou von ihm gewollt hatte. "Ich hoffe, du hast da nicht das draufgesprochen, was du sonst immer tust.", grinste er. Shou zog die Stirn in Falten. "Doch. Warum nicht?" Ruki konnte sich echt nicht mehr halten vor Lachen. "Dann hoffe ich für dich, dass du dem neuen Besitzer so schnell nicht über den Weg laufen wirst." "Wieso?" Kichern. "Weil du Miyavi alles auf die Mailbox gesprochen hast. Ich hatte ihm das Handy und die Nummer überlassen, weil er seins verloren hatte." Shou wurde kreidebleich. Er machte auf dem Absatz kehrt und trottete wankend den Gang hinunter. Saga und Tora schauten ihm hinterher. Sie hatten die Szene bis eben stillschweigend mit angehört. Tora schaute zu Saga runter. "Ich glaub, wir sollten ihn jetzt nicht alleine lassen. Das war echt nen Schock für´s Leben." Der Bassist nickte nur und Beide verschwanden nach einer kurzen Verabschiedeung in die Richtung, in die auch ihr Sänger verschwunden war. "Das hast du echt gemacht?", fragte Reita ihn skeptisch, als die Anderen längst aus dem Sichtfeld verschwunden waren. Ruki grinste. "Das wird er selbst rausfinden müssen." Er löste sich aus Reitas Umarmung. Sie fühlte sich toll an, aber jetzt mussten sie endlich mal in ihren Proberaum. Ne Standpauke war eh sicher, aber noch weiter hinauszögern, war nicht gut. Kai konnte auch explodieren, wenn er wollte. Der gestrige Tag hatte gereicht. Jetzt wieder fröhlich gestimmt, ging Ruki auf die Tür zu und öffnete sie. Der Anblick, der ihm und Reita da entgegen kam, war unglaublich. Beiden klappte mit einem Mal die Kinnlade nach unten. "Aoi?", entfuhr es den Beiden synchron.... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Cut! Schnitt! Ende mit Kappi 19. Fortsetzung folgt. Weiter also in Kappi 20. Is auch schon in Arbeit. Und Dank an alle Kommischreiber der letzten Kappis und der kommenden. Und eine dickes *kisu* an meinen Hasen, dass sie so geduldig mit mir is. Hab dich lieb! *___* Kapitel 20: Mut --------------- So und nun sind wir echt schon beim Kapitel 20 angekommen. Wo wird das noch enden? Ich weiß es selbst nicht. Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr Schlafen gehen, denn da kommen mir immer diese vielen Ideen. Und die letzte war wieder so eine, nur mangelte es eindeutig an der Umsetzung.*seufz* Mal sehen, was wir hieraus machen werden. Dann aber mal viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der Schwarzhaarige zuckte merklich zusammen. So sehr, dass er um sein Gleichgewicht kämpfen musste. Wild wedelte er mit den Armen um sich. Wieso mussten die Zwei auch gerade jetzt hier aufkreuzen? Wieso? Warum? Weshalb? Diese Fragen gingen ihm noch durch den Kopf, als ihn plötzlich nicht nur zwei Augenpaare anstarrten, sondern sich noch ein drittes dazugesellte. Die bernsteinfarbenen Augen waren nun auf seine gerichtet. Das war zu viel. Hastig wirbelte er herum und dann passierte es. Er verlor das Gleichgewicht und stieß mit dem Kopf gegen die Tischkante. Ein dumpfer Aufprall. Dann folgte ein heftiges Ziehen. Er sah und hörte noch, wie Ruki und Reita auf sie zugestürmt kamen und der Kleinste von allen ihn in den Oberarm piekste und nachfragte, ob er noch lebe. Reita schien nur irgendwas zu grummeln, was er allerdings nicht mehr verstand. Ein paar große Hände wurden an seine Schultern gelegt, dann verschwamm alles und plötzlich war alles schwarz. Er verlor sich im Nichts. Alles dunkel. Alles ruhig. Er fühlte sich komisch. Sein Kopf schmerzte. Und irgendwie fühlte er etwas Warmes auf seiner Haut. Er wollte wissen, was es war, aber er shaffte es nicht, die Augen zu öffnen. Dann spürte er, wie er hochgehoben wurde. Unbewusst lehnte er sich an den Körper. Genoss diese Wärme überall. Sog den Duft ein. Irgendwoher kannte er ihn. Aber woher? Und plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz am Hinterkopf. Irgendwas wurde mit ihm gemacht. Aber was? Er wollte es wissen, wollte es sehen. Aber seine Augen ließen sich einfach nicht öffnen. Sie verweigerten ihren Dienst. Der Schmerz ließ nach und sein Körper wurde scheinbar wieder abgelegt. Es war weich, warm und es roch so gut. * Langsam schlug er die Augen wieder auf. Er sah nur verschwommen. Was war passiert? Er schaute sich um. Nur schwer konnte er die Umrisse etwas schärfer erkennen. Aber auch so wusste er, dass das hier definitiv nicht der Proberaum war. Und es war auch ganz sicher nicht sein Schlafzimmer, in dem er gerade lag. Hundertprozentig nicht. Aoi versuchte sich aufzusetzen. Vorsichtig stützte er sich mit den Unterarmen auf der Matratze ab. Bis ihn etwas schmerzverzerrt aufschreien ließ. Er sackte zusammen und krümmte sich vor Schmerz. Sein Kopf. Alles drehte sich mit einem Mal und er kniff die Augen zusammen. Es tat so verdammt weh. Was war denn passiert? Die Tür ging auf und plötzlich kniete sich jemand neben dem Bett nieder und beobachtete ihn. Es war ihm auch egal, wer es war. Aber so wusste er, dass er jetzt nicht ganz alleine hier war. Diese Schmerzen in seinem Kopf waren fast unerträglich. Kopfschmerz war schon gar kein Ausdruck mehr. Es hämmerte, klopfte und fühlte sich wie ein Presslufthammer an. Einfach nur schrecklich. Sanft legte sich eine Hand auf seine Schulter. "Aoi...", flüsterte sie nur. Nur kurz blieb er still liegen. Dann krümmte er sich wieder. Aber er kannte diese Stimme. Sie wirkte beruhigend, aber das brachte jetzt überhaupt nichts. Er wollte Ruhe, wollte dieses verdammte Scheißgefühl wieder loswerden. "Aoi..." Schon wieder dieser Name. Konnte man ihn nicht einfach erst einmal zur Ruhe kommen lassen? Ihm seine unermesslichen Schmerzen nehmen? Ihm die Zeit geben, die er brauchte? Er murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, ohne seine Position zu wechseln. Jetzt wurde er sanft an der Schulter zur Seite gedrückt. Zwangsläufig lag er nun auf seinem Rücken, den Kopf sanft in ein weiches Kissen gebettet. Erneut spürte er ein Stechen im Hinterkopf. Erneut litt er. Und sein ganzer Körper erzitterte unter der Pein, die von dieser einen Stelle ausging und sich in jeder einzelnen Körperzelle niederließ. Unerträglich. Er schrie förmlich auf und stieß den Anderen mit letzter Kraft von sich. Uruha landete unsanft auf dem Boden. Unbeeindruckt stand er auf und rieb sich kurz über die schmerzende Stelle, um sofort auf dem Bett neben dem anderen Gitarristen Platz zu nehmen. Dieses Mal versuchte er nicht, Aoi wieder auf den Rücken zu drehen. Er hatte bemerkt, dass das keine gute Idee von ihm gewesen war. Der kraftvolle Schubs vom Bett war Beweis genug gewesen. Auf eine weitere Bekanntschaft seines Hinterteils mit dem harten Boden konnte er gut und gerne verzichten. Er beließ es bei einer stillen Beobachtung des Verletzten. Warum um alles in der Welt hatte Aoi sich so tollpatschig nach hinten fallen lassen, dass er gegen die Tischkante knallte? Jetzt hatten sie den Salat. Erst hatten sie das ganze Haus in Aufruhr versetzt und dann hatte Reita ihn und Aoi nach Hause gefahren. Sie hatten Glück, dass die Wunde nicht so schlimm war, dass man ihn ins Krankenhaus hätte bringen müssen. Aber dass er unsagbare Schmerzen hatte, war spätestens jetzt nicht mehr zu übersehen. Uruha startete nach einer halben Stunde des lautlosen Beobachtens einen erneuten Versuch. Zögerlich legt er eine Hand gegen den zusammengekauerten Körper. Er spürte, wie der Schwarzhaarige dabei zusammenzuckte. Sofort zog er die Hand wieder zurück. Er wollte dem Anderen nicht noch mehr Leid zufügen. Es war eh schon schwer genug für ihn, das hier mitansehen zu müssen. Nie hätte er gedacht, sowas ein Mal mitzuerleben. Dem Anderen nicht helfen zu können. Am Liebsten würde er jetzt den Platz mit Aoi tauschen. Ihm allen Schmerz abnehmen, nur damit es ihm gut ging. Innerlich ohrfeigte er sich dafür. Irgendwie ließ ihn das Gefühl nicht los, dass er nicht unschuldig an dem Leid des Schwarzhaarigen war. Aber wieso? Was hatte er denn gemacht? Er hatte doch lediglich auf dem Sofa im Proberaum geschlafen? Und als er aufgewacht war, sah er nur diese schwarzen, lustvollen Augen, die ihn in ihren Bann zogen. Er hatte einfach nicht anders gekonnt, als sich in diesen zu verlieren. Und plötzlich wirbelte Aoi aus irgendeinem Grund herum und versetzte allen einen halben Herzinfarkt. Nein! Für Uruha war es ganz sicher ein ganzer gewesen. Ein fast tödlicher. Aber warum? "Uruha?" Langsam regte es sich neben ihm. "Hey...", kam es geistreich von ihm. "Is alles okay bei dir?", fügte er noch schnell hinzu, als ihm seine dämliche Antwort auffiel. Ein vorsichtiges Kopfschütteln. Schweigen. "Was ist passiert?" Noch immer lag Aoi mit dem Rücken zu seinem Bandkollegen und zu einem undefinierbaren kleinen Haufen zusammengekauert. So war der Schmerz etwas erträglicher. Etwas einfacher zu unterdrücken. Trotzdem war er da. Man konnte ihn ja schlecht einfach so ausschalten. Das ging nicht. Als immer noch keine Antwort kam, versuchte er sich doch etwas zu drehen und seinem Gesprächspartner ins Gesicht sehen zu können. Auch sein Körper entspannte sich langsam bei dem Erhaschen eines sanften Lächelns auf Uruhas vollen Lippen. "Du hast uns einen mächtigen Schrecken eingejagt, mein Lieber." Aoi zog bei den Worten die Brauen nach oben. Merkte allerdings schnell, dass auch diese Bewegung allein schon ein leises Stöhnen über seine Lippen kommen ließ. "Hast du vielleicht ne Aspirin zur Hand?", wollte er wissen, während seine Hand langsam ihren Weg an besagte, schmerzende Stelle wanderte. Er spürte einen Verband um seinen Kopf. Und darunter musste wohl irgendwo die Ursache für seine Pein stecken. "Du bist mit dem Hinterkopf", Uruha deutete auf die Hand, die hinter Aois Kopf auf dem Verband ruhte."gegen den Tisch geknallt. Und dann warst du plötzlich bewusstlos." Uruha drehte verlegen den Kopf zur Seite. Es war ihm peinlich, darüber zu reden. "Ich... äh... wir haben voll Panik geschoben. Nur Kai blieb ruhig und kümmerte sich um alles. Hat uns fast angeschrien, dass wir endlich mal ruhig sein sollten und dass es wohl schlimmer aussah, als es eigentlich war." Er machte eine Pause. Rief sich die Erinnerung an das Geschehene heute zum unzähligsten Male in Erinnerung. Doch bevor er seinem derzeitigen Pflegefall alles genauestens erklären würde, wollte er ihm wenigstens etwas Linderung verschaffen, stand auf und versorgte Aoi dann mit einer Ladung Aspirin und einem großen Glas Wassser. Dann teilte er dem Anderen mit, wie es dazu kam, dass er nun hier lag... # # # # # # # # # # # # # # # # "Meinst du, es geht ihm gut?", fragte Ruki besorgt ihren Leader. Reita nahm den kleinen Vocal in den Arm, denn er schluchzte immer noch vor sich hin. Es hatte den Kleinen wohl am meisten mitgenommen. Und er wollte endlich, dass Ruki wieder aufhörte. War ja nicht mitanzusehen, wie er hier heulend auf Reitas Sofa saß. Das war irgendwie untypisch. Nicht Ruki-like. Bei dem Gedanken musste er unweigerlich grinsen. "Wird schon werden.", tröstet Kai den Anderen und erhob sich. "Ich werd dann mal. Muss noch etwas mit dem Management wegen dem geplatzten Shoot klären." # # # # # # # # # # # # # # # Uruha erklärte ihm alles. Zumindest soweit er es selbst wusste oder mitbekommen hatte. Er wusste ja nicht, was geschehen war, bevor er sich in den Augen des Anderen verloren hatte. Aoi hörte ihm konzentriert zu. Auch wenn ihm das etwas schwer fiel, doch die Wirkung der Tablette, die er bekommen hatte, began sich langsam zu entfalten und der Schmerz ließ langsam nach. Aber er wollte schon gern wissen, wie er hier gelandet war und warum er überhaupt bei Uruha im Bett lag. So schien es jedenfalls, denn keiner der Anderen tauchte hier auf. Also waren sie alleine... Moment! Alleine?! Das war jetzt nicht wahr oder?! Nicht schon wieder! Hätte er sich jetzt vom Acker machen können, wäre er aller Wahrscheinlichkeit nach einfach aufgesprungen und weggerannt. Zum wievielten Male in den letzten Stunden war er jetzt mit dem Menschen allein, über den er vorhin wirklich fast hergefallen wäre? "Warum hast du das eigentlich gemacht?", wollte der Größere jetzt endlich mal wissen. Er fragte sich das jetzt schon, seit dem Aoi mit der Tischkante Bekanntschaft gemacht hatte. So~ tollpatschig war er doch sonst auch nicht? Blödsinn hatte er sonst viel im Kopf, aber nen Tollpatsch zu sein, passte irgendwie überhaupt nicht in das Bild, das er von dem Schwarzhaarigen hatte. Aoi hatte es geschafft, sich mit dem Kopf so ins Kissen zu betten, dass er kaum Schmerz verspürte. Die Frage überforderte ihn ein wenig. Ja, es passte nicht wirklich zu ihm. Aber in letzter Zeit war es andauernd zu solchen "Unfällen" gekommen. Eine solch ernsthafte Verletzung hatte er bisher jedoch noch nie davongetragen. Draußen dämmerte es bereits. Da schoss ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Sollten sie nicht jetzt gerade bei einem wichtigen Photoshoot sein und sich in Pose schmeißen? "Was ist mit dem Shoot?" "Das Shoot is verschoben worden.", kam es nur kleinlaut. "Kai kümmert sich darum." Er setzte sich auf. Es schmerzte in seinem Kopf und das Schwindelgefühl war auch schon wieder da. Aber das ignorierte er jetzt einfach. Er legte die Decke, die seinen Körper bedeckte beiseite und trat mit den Beinen zur Seite aus dem Bett. Mühsam hievte er seinen Körper in die Höhe. Uruhas Gezeter und Gemecker ließ er einfach links liegen. Wankend setzte er einen Fuß vor den Anderen. Oh mann, wie stark konnten Kopfschmerzen eigentlich werden? Na ja, das hier war schon ausreichend. Und der Schwindel machte es ihm auch nicht leichter, vorwärts zu kommen. So mies hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Nicht mal nach einer Sauforgie mit Uruha und Reita. So viel stand fest. Im letzten Moment fand er noch Halt an der Wand rechts von ihm. Er lehnte sich schweratmend dagegen. Wieso musste der Weg zum Badezimmer eigentlich so weit sein? Oder kam es ihm nur so vor? "Wo willst du hin?", wurde er auch schon gefragt. Er hatte nicht bemerkt, dass Uruha ihm auf dem Fuß gefolgt war. Jetzt stand er vor ihm. Schaute ihn an und wartete auf eine Antwort. Aoi musste unweigerlich schmunzeln. "Willst du mir jetzt schon Geleitschutz aufs Klo geben oder wie? Halten kann ich den auch alleine.", witzelte er. Es amüsierte ihn, dass Uruha schlagartig rot wurde und energisch den Kopf schüttelte. "Na siehste.", feixte Aoi, auch wenn ihm nicht wirklich nach Scherzen zumute war. Es kostete ihn einige Anstrengung, sich bis ins Bad zu schleppen, aber er hatte es geschafft. Dass er nun schon eine halbe Ewigkeit hier stand und sich im Spiegel beobachtete, war ihm nicht wirklich klar. Aber es interessierte ihn mehr, was sich unter diesem Verband tatsächlich befand. Ohne nachzudenken, fummelte er an dem Pflaster herum, dass den Verband notdürftig zum Zusammenhalten verdammte. Als er es endlich geschafft hatte, wickelte er den gesamten Stoff Stück für Stück ab und darunter kam ein kleines Kühlgelkissen zum Vorschein. Mehr nicht. Und dann stellte er fest, dass er es sich hätte auch sparen können. Er würde so oder so nicht seinen Hinterkopf betrachten können. War also wieder mal eine schwachsinnige Idee gewesen, die er da gehabt hatte. Er seufzte. War ja mal wieder typisch Aoi. Aber heute konnte man ihm seine Nachlässigkeit doch ruhig mal verzeihen oder? Da klopfte es plötzlich an der Tür. "Aoi? Alles okay? Brauchst du Hilfe?" Uruha war heute aber mehr als besorgt um ihn. "Ja, alles okay. Einen Moment noch." Und genau dabei blieb es auch. Er öffnete von innen wieder die Tür und wäre fast in den Größeren gerannt, der noch immer vor der Tür stand und diese anstarrte. Das nannte man wohl ein Déjà-vu-Erlebnis, oder? Das war doch gestern schon ein mal so gewesen. Und was kam dann? Aoi konnte nicht lange darüber nachdenken, da musste er einen Schmerzlaut von sich geben. Uruha hatte ihn einfach an sich gezogen und fest an seinen Körper gedrückt. Er spürte, wie der Andere merklich zitterte. Warum? Es machte ihn etwas stutzig. "Ruha?", fragte er etwas irriert. Ein Schluchzen war die Antwort. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Er schluckte. Nun stand er innerhalb von 24 Stunden erneut vor einer Badezimmertür mit einem schluchzenden Uruha im Arm. War das jetzt unheimlich oder war es unheimlich? Er befand, dass es eindeutig unheimlich war. "Ruha?" Vorsichtig hob er eine Hand und strich dem Größeren sanft durchs zerzauste Haar. Es fiel ihm erst jetzt auf, dass Uruha auch vorhin schon nicht mehr nach dem Uruha aussah, den er kannte. Er hatte rote Augen, leichte Augenringe und so zerzaust waren seine Haare auch noch nie gewesen. DAS machte ihn jetzt etwas stutzig. "Is alles in Ordnung mit dir?", fragte jetzt er mit einem leichten Hauch Besorgnis in der Stimme. Uruha hob leicht den Kopf. Schaute ihm ins Gesicht. Das Kopfschütteln bekam er gar nicht wirklich mit. Nur dieses unbeschreibliche Gefühl überwältigte ihn gerade. Uruha küsste ihn. Einfach so. Dabei hatte er doch eben noch ausgesehen, als würde er gleich heulend zusammenbrechen. Wieso küsste er ihn denn jetzt? Vor allem ihn? Diese Frage wurde gerade noch in seinem Kopf zu einem Gedanken zusammengefasst, da wurde er auch schon wieder von diesen sinnlichen Lippen geküsst. Sein Mund versiegelt und einem unbändigen Gefühl ausgesetzt. Uruha fackelte nicht lange, strich mit seiner Zunge fordernd über die Lippen des Schwarzhaarigen. Drängte sie auseinander und drang schließlich in die Mundhöhle ein. Aoi seufzte auf und ließ sich bedingungslos auf dieses Spiel ein. Verzehrte er sich doch so sehr nach dem Anderen. Und dieses Mal würde er keinen Rückzieher machen. Niemals. Außerdem hatte er eh nicht die Kraft dazu. Wollte sie auch gar nicht haben. Uruha intensivierte den Kuss. Dann löste er ihn abrupt und ließ sein Gesicht kurz vor dem des Schwarzhaarigen verharren. Er schaute ihm genau in die Augen, lehnte seine Stirn gegen die des Andere. "Aoi... ich muss mit dir reden...", versuchte er eine Erklärung für sein Verhalten. Doch antatt ihn weiterreden zu lassen, legte er ihm nur einen Finger auf den Mund. Ein leichtes Kopfschütteln des Schwarzhaarigen hinderte Uruha daran, doch wieder das Wort zu ergreifen. Aoi wollte jetzt nicht reden. Das war jetzt einfach nicht die Zeit dafür. Das konnten sie hinterher immer noch tun, wenn sie es wollten. Aber nicht jetzt. So wackelig er auch auf den Beinen war, er packte den Größeren am Arm und zog ihn mit sich. Ab ins Schlafzimmer, bevor da doch wieder Zweifel, ob er das jetzt wirklich tun sollte, aufkeimen könnten. Zog ihn einfach hinter sich her. Stieß ihn mit ein wenig Kraft rückwärts auf das Bett und betrachtete den etwas verdutzt dreinschauenden Brünett-blonden. Uruha wusste jetzt nicht so ganz, was das hier werden sollte. Worauf lief das jetzt hinaus? Hieß das jetzt wirklich das, was er vermutete? Oder würde es wieder so enden wie am Tag zuvor? Mit den Ellenbogen auf der Matratze gestützt, hielt er dem musternden Blick seines Gegenübers Stand. Es fiel ihm zwar schwer, aber er schaffte es und er erkannte, dass dies jetzt wirklich passieren würde. Aoi betrachtete ihn noch immer. Jetzt würde er sich das hier nicht mehr nehmen lassen. Ohne weiter nachzudenken, trat er weiter auf das Bett zu. Platzierte sich kurz vor Uruha, nahm dann auf dessen Schoß Platz und beschlagnahmte wild entschlossen dessen sündige Lippen... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Sorry, Leute. Hab dann doch wieder 2 Kappis draus gemacht. Sicher wisst ihr jetzt, was im nächsten Kapitel passieren wird. ^^" Bin schon dabei. Aber jetzt versuch ich erstmal zu schlafen. Bis denn dann. Eure Mika Kapitel 21: Wahnsinn -------------------- Ich weiß, ich weiß. Es hat verdammt lange gedauert, dass ich mal wieder nen Kapitel hochlade. Ich bekenne mich schuldig in allen Anklagepunkten. Aber wer kann mir das schon verübeln. Es is verdammt schwierig, ne Lemon auf Papier zu bringen. Zumal mein Hasi da so ne geile Szene vorgelegt hat, dass ich mir irgendwie voll doof vorkam. Und ich bin mir sicher, dass ich mit der Lemon ihr auch nicht das Wasser reichen kann... Das is jetzt aber genug gelabert. ò.Ô Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der Drummer hatte sich auf den Weg gemacht und Ruki bei Reita gelassen. Da war der Kleine doch immer gut aufgehoben. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. War doch zu süß, wie sich Ruki die ganze Zeit an Reita geklammert hatte. Irgendwie hatte er so einen leisen Verdacht. Er seufzte. So, dann würde er also die nächste Zeit mit Streitereien der feinsten Art leben müssen. Mal sehen, was das werden würde. Jetzt war es allerdings wichtiger, mit dem Management zu beratschlagen, was sie jetzt aus dieser Situation machen könnten. Das Shoot war halt wichtig und es wäre eine Katastrophe, wenn sie das nicht irgendwie geregelt kriegen würden. Langsam schlenderte er die Straßen entlang. Zu spät bemerkte er, dass er drauf und dran war, in jemanden hineinzulaufen. Und schon war es geschehen. Eine Hand packte ihn unsanft am Arm, bevor er zu Boden fallen konnte. Kai schaute auf. Seine Augen weiteten sich. Dann folgte ein entsetzter Blick. "Nicht schon wieder!", murmelte er. Womit hatte er das nur verdient? Wollte man ihn in den Wahnsinn treiben? Oder war es dafür schon zu spät? # # # # # # # # # # # # # # # Kai war weg und sie saßen hier auf dem Sofa. Ruki hatte sich fest in sein Shirt gekrallt. Er fragte sich zum unzähligsten Male, warum Ruki sich eigentlich immer nur bei ihm als eine kleine Heulsuse entpuppte. Aoi war doch nur mit ner Beule gesegnet worden und durfte jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach mit ner mordshammer Ladung Kopfschmerzen leben. Was soll´s? War doch nicht Rukis Problem. Aber er würde sich hüten, den Kleinen jetzt davon abzuhalten. War ja schon irgendwie total süß von ihm, dass er so sehr um seine Freunde besorgt war. Sanft strich er mit der Hand über Rukis Rücken. Wollte ihm so das Gefühl vermitteln, dass er sich beruhigen sollte. Wollte ihm zeigen, dass er für ihn da war. Und er wollte auch für ihn dasein. "Reita?" Ruki hatte den Kopf gehoben und schaute aus roten, total verquollenen Augen zu seinem Freund empor. Reita schluckte. Da war etwas in dem Blick des Vocals, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Oder war es ihm bisher nie aufgefallen? Der Kleinere hob eine Hand und legte sie vorsichtig an Reitas Wange. Seine Augen musterten die Augen des Anderen. Dann sah der Bassist, dass sich die Wangen des Sängers leicht röteten. Was ging denn in dem Kleinen ab? Jetzt war er doch etwas irritiert. Doch mit der nächsten Aktion hätte er jetzt nicht gerechnet... # # # # # # # # # # # # # # "Aoi..." Schwer atmend lag Uruha rittlings auf seinem Bett. Der Schwarzhaarige hatte ihn auf die Matratze zurückgedrückt und machte sich an seinem Hals zu schaffen. Aoi beschlagnahmte jeden einzelnen Zentimeter. Liebkoste jede Stelle, die er zwischen seine Lippen bekam und entlockte dem Größen immer wieder ein leises Keuchen. Und ab und an verirrte sich auch mal sein Name unter diese Laute. Uruha kämpfte um Beherrschung. Seit wann war Aoi denn so ein Draufgänger? Seit wann musste er sich verführen lassen? War nicht er Derjenige, der Aoi verführen wollte? Der Gitarrist hatte es geschafft, ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. Er war einfach verdammt überrascht gewesen. Hatte mit einer solchen Aktion seitens des Älteren nicht gerechnet. So kannte er ihn eben nicht. Und da war noch etwas... Warum verdammt nochmal fühlte sich das so gut an? Sichtlich angetan von den Zärtlichkeiten, die ihm zuteil wurden, reckte er ihm seinen Hals entgegen, drehte den Kopf leicht zur Seite, so dass er Aoi noch mehr Angriffsfläche bot. Er lud ihn herzlich ein, mehr dieser süßen Küsse auf seiner Haut zu verteilen. Aoi hatte das Gefühl, dass er sich ziemlich weit vorwagte, aber auch, dass es dem Anderen alles andere als zuwider war. Erst küsste er sich am Hals langsam hinunter. Seine Hände wanderten über die Brust des Blond-brünetten und machten sich an seinen Hemdknöpfen zu schaffen. Der Schwarzhaarige empfand es eindeutig als unfair, dass nur er hier fast nichts mehr am Leib trug. Dem wollte er Abhilfe schaffen. Und jetzt war erstmal das Hemd dran. War ja auch unnötig dieses Teil, befand er. Knopf für Knopf wurde geschickt durch Aois Finger von der festen Umklammerung mit dem Knopfloch gelöst. Ohne seine Lippen von der weichen Haut zu lösen, strich er sacht das Stück Stoff beiseite und entblöste den Oberkörper des Jüngeren. Aoi hielt inne, löste kurzzeitig seine wohlgeformten Samtkissen von Uruha und bedachte jede einzelne Pore der sahneweißen Haut mit einem Blick, der Uruha erschaudern ließ. Er schien sich alles einprägen zu wollen. "Aoi..." Mehr als ein leises Wimmern konnte er nicht mehr hervorbringen. Er war vollkommen von dem Gefühl der Nähe zu Aoi beherrscht. Hatte Probleme seinen Körper davon zu überzeugen, dass das hier nicht unbedingt so lief, wie es sollte. Sein Atem ging schwer. Dabei hatten sie doch noch gar nichts getan, außer sich zu küssen und vorsichtig zu berühren. Aoi nutzte die Situation für sich. Erst streifte er nur hauchzart über den entblösten Oberkörper des Mannes, der unter ihm lag. Er lauschte jedem Laut und genoss es sichtlich, dass der Andere ihm scheinbar hilflos ausgeliefert war. Machte aber keinerlei Anstalten, dies jetzt zu ändern. Lieber folgte er seiner Neugier und widmete sich ausführlich dem Bedürfnis, den Körper des Größeren mit leichten Küssen zu bedecken, ihn zu erforschen. Uruha wurde immer schwummriger im Kopf. Verdammt! Er verfluchte sich, dass er so unglaublich empfindlich war. Dass jede noch so kleine Berührung ihn fast wahnsinnig machte. Sein Körper machte einfach das, was er wollte. Ließ ihm keine Möglichkeit, selbst über die Reaktion zu entscheiden. Der Schwarzhaarige beließ es allerdings nicht lange bei seinen zaghaften Küssen. Das leichte Stöhnen, dass der Größere von sich gab, ließ ihn schmunzeln und er schaute wieder in Uruhas Gesicht. Wollte sehen, wie der Andere lustvoll die Augen geschlossen hatte und seine Berührungen genoss. Als Uruha seinen Blick mit halbgeschlossenen, von Lust fast vollkommen verschleierten Augen erwiderte, konnte er sich nicht beherrschen und leckte sich lasziv über die feuchten Lippen. Kurz fing er die vollen Lippen mit den seinen ein und verstrickte den Anderen auffordernd in einen leidenschaftlichen Kuss. Dann löste er sich wieder und küsste sich über die Wange zum Hals und immer weiter hinunter. Hinterließ schließlich eine feuchte Spur auf der Oberfläche und ließ auch seine Hände über die nackten Stellen gleiten. Berauscht von den vielen Eindrücken, die er auf diese Art und Weise bekam, wurde er mutiger. Wanderte stetig weiter und gönnte dem Anderen auch ein Keuchen, in dem er eine der Brustwarzen zwischen seine Lippen nahm und sie ausgiebig neckte und mit der Zunge verschwörerisch daran spielte, bis sie sich ihm entgegenreckte. Das Gleiche machte er auch mit der Anderen. Hielt sich aber nicht allzulange an ihnen auf und bahnte sich zielstrebig seinen Weg in tiefere Gefilde. Uruha würde schon merken, was er sich da hatte entgehen lassen Der Gitarrist wusste nicht mehr, was er machen sollte. Er glaubte nicht, dass das hier jetzt noch so viel besser werden könnte. Er ließ sich einfach mitreißen. Gab sich jeder noch so zaghaften Berührung hin. Genoß ihre Küsse in vollen Zügen und hatte fast den Verstand verloren, als Aoi sich an seinen Knospen zu schaffen machte. Diese Berührung war zwar eher schüchterner Natur, dennoch verursachte sie einen Stromschlag, der durch seinen gesamten Körper fegte und jede einzelne Zelle mit Lust überflutete. "Motto..." Ungewollt kamen diese Worte über seine Lippen. Er hatte sie nicht sagen wollen, doch sein Körper hatte sich längst von seinem Verstand verabschiedet und das Kommando übernommen. Da war es egal, was er wollte und was nicht. Hier hatte sein Kopf nicht mehr das Sagen. Das war ja mal klar. Aoi schmunzelte, als er die leise Bitte hörte. Nur zu gern würde er ihr folgen. Zielstrebig wanderten seine Finger über den Bauch, hielten sich kurz an den leichten Bauchmuskeln auf und suchten sich weiter ihren Weg. Am Hosenbund angekommen nestelten sie hastig am Knopf herum. Dann zog er zwar ungeduldig, aber doch in verführerischer Manier den Reißverschluss nach unten. Jedes Stück Stoff war jetzt eindeutig zu viel. Er wollte Haut spüren. Wollte ihre nackten Körper aneinandergeschmiegt wahrnehmen und es genießen, wie sich ihre Haut gegenseitig aufheizte. Uruha hatte die Augen geschlossen und atmete unstetig. Dass ihn die Situation erregte war mehr als offensichtlich, denn als Aoi ihm die Hose von den langen Beinen streifte, prangte ihm deutlich sichtbar eine Beule unter dem Stoff der enganliegenden Shorts entgegen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass er genau das Richtige tat. "Uruha?" Bevor er jetzt etwas tat, was sie beide scheinbar wollten, ging er lieber doch auf Nummer sicher und sprach den Anderen vorsichtig an. Außer ein leises Murren, das wohl darauf zurückzuführen war, dass er einfach aufgehört hatte, kamen keine Worte über die Lippen des Jüngeren. Aoi konnte also davon ausgehen, dass er weitermachen sollte. Und er war alles andere als abgeneigt. Er hatte den Größeren fest im Griff. Auch gut, dann übernahm er eben die Führung. Sollte ihm Recht sein, denn seine Erfahrungen beliefen sich mit einem Mann eindeutig Richtung Null Komma nix und so konnte er ausprobieren, was gefiel und was nicht und bisher schien er sich nicht unbedingt sehr dumm angestellt zu haben. Was wohl auch daran lag, dass er mehr für seinen Freund empfand, als er es üblicherweise für einen Mann tun sollte. Uruha hatte ihn schon länger in seinen Bann gezogen. Jetzt wollte er ihn in seinen Bann ziehen. Egal wie. Der Brünette wand sich unter dem Schwarzhaarigen, wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Dadurch, dass er die Augen geschlossen hatte, nahm er jede noch so flüchtige Berührung intensiver wahr. Er war drauf und dran zu behaupten, dass er allein davon jetzt hätte kommen können. Warum? Wieso? Es fühlte sich so richtig an, so verdammt gut. Auch wenn Aoi ein Mann war und es wohl mehr als nur ein Problem nach sich ziehen würde, wenn sie noch ein paar Schritte weiter gingen, sollte das nicht heißen, dass er dem abgeneigt war... "Aaah!" Uruha riss die Augen auf und starrte an die Decke. Er konnte ein lautes Stöhnen nicht verhindern. Aoi hatte ihm unbemerkt die Shorts von den Hüften gestrichen und machte sich jetzt über seine Hüftknochen her. Er spürte, wie nah der Schwarzhaarige an seiner Körpermitte war und wurde verlegen. "Aoi...", versuchte er die Aufmerksamkeit des Anderen wieder auf seine obere Hälfte zu lenken. Ohne Erfolg. Aois Lippen wanderten weiter. Hauchzart streiften sie über die ausgewachsene Erregung, die unter ihnen förmlich erbebte. Uruha bog den Rücken durch. Streckte sich dieser Berührung entgegen. Wollte mehr davon spüren. Und Aoi würde ihm diesen Gefallen nur allzu gern tun. Der Kleinere beobachtete die Reaktion des Anderen und ließ ein freches Grinsen über sein Gesicht huschen. "Bingo!", dachte er innerlich. Da hatte er doch genau das gefunden, wonach er gesucht hatte. Er hatte erst überlegt, ob er wirklich soweit gehen sollte und mit Uruha wirklich schlafen sollte. Er hatte sich dagegen entschieden, denn beide hatten sie keinerlei Erfahrung, was Sex mit Männern anging, also wollte er es auch nicht überstürzen. Das hier war ja auch nicht schlecht und er würde Uruha schon auf seine Kosten kommen lassen. Ganz sicher. Vorsichtig glitt er mit der Zunge den Schaft entlang. Beobachtete weiterhin von unten, wie sich Uruhas Gesichtsausdruck veränderte und er sich mit aller Kraft in das Laken zu krallen versuchte. Erneut reckte er sich ihm entgegen. Die geöffneten Lippen, die geschlossenen Augen und die mittlerweile auf der Stirn klebenden verschwitzten Haarsträhnen ließen darauf schließen, dass es Uruha ungemein gut gefiel, was er hier tat. Um den Ganzen noch eins draufzusetzen, nahm er ihn zwischen seine Lippen und umschmeichelte ihn spielerisch mit seiner Zunge. Bearbeitet jede Stelle ausgiebig, ehe er sich der empfindlichen Spitze näherte. Der Lead-Gitarrist war völlig benebelt. Alles Blut schien sich jetzt in seinen Lenden zu sammeln. Kein klarer Gedanke war mehr übrig. Nur dieses unglaubliche Gefühl der Lust stieg immer mehr in ihm auf. Immer mehr das Verlangen, den Anderen zu spüren. Noch bevor er gänzlich über die Klippe befördert worden wäre, riss er die Augen auf und starrte Aoi aus glasigen Augen an. Er wusste zwar nicht, was ihn gerade jetzt dazu brachte, das zu tun, aber es war ihm eigentlich auch völlig egal. Der Schwarzhaarige konnte den Blick nur erwidern. Wusste zwar nicht, warum er das hier tat, aber scheinbar wollte Uruha ihm etwas mitteilen. "Völlig falscher Moment, mein Lieber!", dachte er sich. Doch warum sollte er ihn jetzt davon abhalten. "Warte...", drang es heiser an sein Ohr. Er sah, dass es dem Anderen sichtlich schwer fiel, das zu sagen. Uruhas Atem ging schwer und sein verschleierter Blick deutete ihm, dass er sein Ziel fast erreicht hatte. Er hielt inne. Eine Hand legte sich auf seine und versuchte ihn wieder etwas weiter Richtig Kopfende zu ziehen. Er folgte ohne Widerrede. Warum auch? Er wollte schon gerne wissen, was los war. Uruha war doch sonst nicht der Typ, der an der interessantesten Stelle einfach aufhörte, wenn es nicht unbedingt wichtig war. Uruha drückte Aois Kopf sanft auf seinen Brustkorb. Er konnte den schnellen Herzschlag des unter ihm Liegenden hören und spüren. Ein Marathonläufer schien einen langsameren Puls zu haben, wenn er im Ziel ankam. Diese Tatsache ließ ihn ein wenig schmunzeln. "Aoi?" Uruhas Stimme klang lustvoll und dennoch etwas verlegen. Daraufhin hob Aoi seinen Kopf vom Brustkorb und schaute ihm ins Gesicht. Er sah, dass die leicht geröteten Wangen und das verlegene Lächeln die Unsicherheit in den Worten noch verdeutlichten. Was wollte Uruha denn jetzt? Sollte er denn nicht weitermachen? Dem Schwarzhaarigen schlug das Herz bis zum Hals. Musste Uruha es denn so spannend machen? "Hai...?", antwortete er, damit er endlich zu hören bekam, was der Andere lowerden wollte. Uruha atmete tief durch, soweit es ihm möglich war. Das unsichere Lächeln war einer ernsten Miene gewichen und Aoi erschrak über diese Wendung. Unsicherheit machte sich jetzt auch in ihm breit. Er legte den Kopf schief und lächelte leicht. Uruha schluckte. Der Anblick war aber auch zu süß. Aoi lag auf ihm, hatte den Kopf schief gelegt und lächelte wie ein kleines Kind, dass seine Eltern davon überzeugen wollte, den kleinen süßen Hund in dem Schaufenster zu kaufen. Unweigerlich musste er feststellen, dass es ihn etwas beruhigte. War ja nicht einfach, soetwas zu sagen, wenn man nicht wusste, wie genau das gehen und sich anfühlen würde. Aber er war sich sicher, dass er das wollte. Aois schwarze Augen musterten ihn immer noch mit diesem süßen Lächeln. Aber er sah auch, dass sich der Ältere doch fragte, was er jetzt wollte. Noch ein Mal atmete er tief ein und wieder aus. Dabei schloss er die Augen und seine Wangen glühten noch ein Stück mehr, als sie es vorher schon getan hatten. Dann platzte es einfach aus ihm raus. "Schlaf mit mir..." *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Verhaut mich, steinigt mich, aber besser ging´s net. T.T Ich kann sowas einfach nicht. *sich untern Tisch verkriech mit ner Tüte Kekse als Notration* Ich weiß, dass ich gemein bin, wenn ich hier Schluss mache. Aber ich kann nicht anders. Ich werd im nächsten Teil auch erstmal bei den Anderen weiterschreiben, denn ich will ja, dass die Zwei hier nicht den gesamten Verkehr aufhalten. Das wär doof. Und ein paar Geheimnisse will ich auch noch lüften. *bisher ja net gemacht hat* T^T Gomen! Wir schauen also einmal in die Gefilde von alice nine. und fühlen mal Nao etwas auf den Zahn und auch Tora und Saga werden mal wieder was vorlegen. Wir sehen uns also im nächsten Kapitel. Und verzeiht mir, dass es so~ lange gedauert hat. Danke, Tiarandear für deine Geduld mit mir. Ich versuch die Lemon noch zu schreiben. Kapitel 22: Ertappt! -------------------- Joa, da is mal wieder nen Kapitel von mir. ^^ Hab versucht, das so einigermaßen hinzubekommen. Bin gespannt, wie es euch gefällt. Dann wollen wir mal bei alice nine. vorbeischneien und dort etwas mehr in Erfahrung bringen. Viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Nao saß zurückgelehnt auf dem Sofa im Bandraum von alice nine. und starrte Löcher an die Decke. Am Liebsten wäre er gar nicht erst aufgestanden. Oder besser noch! Wäre er gestern doch gar nicht erst bei Kai aufgekreuzt. Jetzt hatte er den Salat. Der andere Drummer würde wahrscheinlich schon auf ihn lauern, wenn er das Gebäude verlassen wollte. Kai hatte dafür echt nen guten Riecher. Schlimm! Nein! Mehr als schlimm! Nao seufzte. Shou hatte sich verkrümelt, nachdem er zwei seiner Bandkollegen zum Getränke holen geschickt hatte. Das war jetzt vielleicht eine knappe Viertelstunde her. Und er langweilte sich jetzt schon. Dass er gezielt von dem anderen Anwesenden beobachtet wurde, bemerkte er gar nicht. War ihm ja auch egal. Er war mit seinen Gedanken mal wieder ganz woanders. Dabei hatte er doch eigentlich gar keine Zeit, sich über sowas den Kopf zu zerbrechen. Es machte ihn fertig. Schlaflose Nächte waren keine Seltenheit mehr. Konzentrationsschwierigkeiten fast schon alltäglich und in den letzten Tagen war auch nicht er derjenige, der ordentlich mit den Anderen aus seiner Band meckerte, wenn sie gepatzt hatten. Nein! Diesmal war er derjenige, der es von allen Seiten zurückbekam. Und wie er bemerkte, sogar zu Recht. Er war einfach nicht richtig anwesend. Hatte alles im Kopf, nur nicht das, was er eigentlich da drin haben sollten. Seine Gedanken schwirrten jedoch immer nur um das eine und das machte ihn verdammt nervös. Nachdenklich schloss er die Augen und genoss ein wenig die Ruhe. Wenn Tora und Hiroto wieder auftauchen würden, wäre das nicht mehr der Fall. Die beiden brachten zwar immer ne gute Stimmung in die Runde, aber im Moment konnte er sich nicht dazu aufraffen, bei den vielen Scherzen und Streichen mitzumachen. Seine Stimmung war dafür alles andere als angemessen. Erneut seufzte er. Plötzlich jedoch zuckte er zusammen. Erschrocken riss er die Augen auf und starrte ungläubig nach vorne in ein Augenpaar. Nao musste schlucken. Wie zum Teufel kam er jetzt darauf, eine solche Aktion hier hinzulegen? Irritiert verweilte sein Blick auf seinem Gegenüber. "Wa....was bitte...schön...soll das werden?", stotterte der Drummer. Er erntete nur ein verschmitztes Grinsen von seinem Gegenüber. Doch er bekam keine Antwort. Stattdessen schoben sich zwei Hände an seinen Hosenbund und zogen das Hemd aus der Hose, um kurz danach auch schon vorsichtig unter dieses zu huschen und die weiche Haut darunter zu streicheln. Naos Gesicht nahm eine gesunde Farbe an. Das passierte doch jetzt nicht wirklich oder? Wieso sollte es auch? Shou hatte ihm doch noch vor der Probe erzählt, dass er heute Morgen gesehen hätte, wie Tora aus dem Zimmer von Saga gekommen war. Daraus hatte er geschlussfolgert, dass Saga sich an Tora rangemacht hatte und sie vermutlich ein Stelldichein miteinander hatten. Wieso also machte er das dann mit ihm? War er der nächste auf der Liste? Das wollte er aber nicht werden, also stieß er Saga von sich. "Was soll der Scheiß!", funkelte er den Bassisten an. Er war wirklich sauer. Sollte sich der Typ doch nen Anderen suchen. Er hatte keinen Bock darauf. Solllte Saga sich doch wieder mit seinem "Tigerchen" vergnügen, wie er Tora so gerne bezeichnete, wenn dieser nicht anwesend war. Doch statt der Aufforderung seines Leaders Folge zu leisten, erhob Saga sich vom Boden, auf dem er unsanft gelandet war, als Nao ihn von sich gestoßen hatte und pflanzte sich wieder auf dessen Schoß. "Aber Pooh-chan...", säuselte der Bassist ihm ins Ohr. "...ich weiß doch, dass du darauf stehst. Deine Blicke sprechen Bände..." Er grinste. "...und deine Reaktionen sind eindeutig, mein Lieber." Bei diesen Worten lief Nao hochrot an. Doch zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass Saga irgendwie Recht hatte. Es ließ ihn keineswegs kalt, dass sich ihr Bassist so verführerisch an ihn schmiegte und sanft über seine Bauchmuskeln strich. Das lustvolle Flüstern in seinem Ohr tat sein Übriges und er musste sich arg zusammenreißen, um nicht gleich einen verräterischen Laut von sich zu geben. Und es fehlte ihm auch plötzlich der Mut, den Größeren wieder von sich zu stoßen. Also beließ er es dabei, dass sich Saga erneut auf seinen Schoß gesetzt hatte und immer forscher mit seinen Händen über seine sich langsam erhitzende Haut strich. Es war ein ungewohntes Gefühl. Aber es war keineswegs unangenehm. Er hatte sich die Umstände für eine solche Intimität doch etwas anders vorgestellt, aber so konnte er wenigstens eine Kostprobe von dem bekommen, was er in seinen unzähligen schlaflosen Nächten an Gedankengut angehäuft hatte. Sonst war er immer der führende Part in einer Beziehung gewesen, doch jetzt... jetzt konnte er sich treiben lassen. Dass es falsch war, was er hier tat, kam ihm nicht in den Sinn. Dass er sich auf dünnes Eis begab, war ihm zwar klar, aber es war ja nicht offiziell, dass der Gitarrist mehr Interesse an dem Bassisten haben könnte. Und anders herum gab es auch keinerlei Anzeichen. Gut, Saga hatte es laut Shou´s Aussage geschafft, den wilden Tiger für eine Nacht zu zähmen. Aber das hieß noch lange nicht, dass es sich um mehr handeln könnte. Warum sollte er also ein schlechtes Gewissen haben, wenn er sich jetzt darauf einließ? Er ließ seine Gedanken Gedanken sein und widmete sich angenehmeren Dingen. Er fing an, die Liebkosungen Sagas zu genießen. Es fühlte sich gut an, wie die schlanken Finger fahrig über seinen Bauch fuhren, dann wieder unter dem Hemd hervorkamen und sich geschickt den Hemdknöpfen annahmen. Wie in Zeitlupe löste sich ein Knopf nach dem anderen aus dem jeweiligen Knopfloch. Und bei jedem weiteren seufzte er auf. Saga hatte sichtlich Spaß an der Sache. Dass dies ein abgekatertes Spiel zwischen ihm und Shou war, wusste keiner der anderen Bandmitglieder. Das war auch gut so, denn sonst wäre ihr Plan wohl in die Hose gegangen, noch bevor sie richtig damit hätten anfangen können. Aber bisher lief alles glatt. Und das freute den Bassisten ungemein. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass sich ihr Drummer so schnell verführen ließ. Hatte er es denn wirklich so nötig? Nur er und Shou wussten von Nao´s kleinem Geheimnis. Dass Nao es selbst erst vor kurzem realisiert hatte, amüsierte die Beiden sehr. Nao war sonst immer schnell von Begriff, aber in dieser Sache stand er wohl eindeutig auf dem Schlauch. Also hatten sie sich vorgenommen, ihrem Leader einen Gefallen zu tun und ihm freundschaftlich unter die Arme zu greifen. Und wer war für einen solchen Job besser geeignet als er, Saga, der Verführungskünstler der Männer schlechthin? Bei dem Gedanken legte sich ein schelmisches Grinsen auf seine Lippen. Hätte Nao das jetzt gesehen, wäre er wohl aufgeflogen. Aber der Drummer hatte den Kopf gegen die Lehne gedrückt und hielt die Augen geschlossen. Weglaufen konnte er ja jetzt eh nicht. Der Bassist war zwar alles andere als schwer, aber er wusste, dass der Kleinere sich jetzt wohl nicht unbedingt wehren würde. Also machte er da weiter, wo er aufgehört hatte. Geschickt hatte er das Hemd aufgeknöpft. Sein Blick wanderte über den freigelegten Oberkörper. Wenn er es nicht besser wüsste und eigentlich einen festen Plan vor Augen hatte, würde er ihren Drummer vermutlich nicht von der Bettkante stoßen. Er hatte doch ein paar Muskeln aufgebaut. Okay, kein Wunder. Nao spielte schon seit einer Ewigkeit Drums und Bass hatte er auch mal gespielt. Also musste er ja körperlich fit sein. Gut, mal davon abgesehen, dass Nao ein tierischer Fresssack war und selbst ein paar Minuten nach jeder Mahlzeit schon wieder rummaulte, er habe Hunger, konnte man nichts davon sehen. Wo er das wohl alles hinfutterte? Ein leises Keuchen holte ihn wieder zurück in die Realität. Er hatte wohl in Gedanken unbewusst über die Brustwarze des Anderen gestrichen. Vielleicht war Saga auch nicht so ganz bei der Sache. Allerdings fragte er sich, wie lange er das jetzt machen müsste, bis sie den nächsten Schritt ihres Planes erreicht hatten. Shou hatte zwar die beiden Gitarristen aus dem Weg geräumt, allerdings hatte er ihm auch den Rest der Arbeit überlassen. Schönen Dank auch, Shou! Am Anfang hatte er sich strickt dagegen geweigert, so etwas mit ihrem Leader zu veranstalten, aber er hatte dann schnell eingesehen, dass es für diesen das Beste war, was sie machen konnten. Der Bassist beugte sich vor und versuchte, Nao´s Lippen mit den seinen einzufangen. Doch er schaffte es nicht. Also wandte er sich dem Brustkorb zu, der sich mittlerweile schwer hob und wieder senkte. Es gefiel dem Anderen wohl doch mehr, als Saga es anfangs vermutet hatte. Dass er ihn nicht auch noch um den Verstand küssen konnte, weil Nao seinen Kopf immer wieder wegdrehte, wenn er ihm mit dem seinen näher kam, ließ ihn dann doch etwas stutzig werden. Sonst bekam er immer das, was er wollte. Selbst der Tiger hatte sich ihm ergeben und seine Küsse leidenschaftlich erwidert. Hatte er so einen schlechten Ruf als Küsser? Egal! Der Plan zählte und nichts Anderes mehr. Also weiter. "Nao...", hauchte er leise in das Ohr. Er spürte, wie sich auf der Haut des Drummers eine leichte Gänsehaut ausbreitete. Okay, als Küsser hatte er hier wohl keine Chance, aber als Verführer ging das wohl doch ohne Probleme. Er ließ von der Ohrmuschel ab und wanderte sanfte Küsse auf der Haut verteilend über den Hals. Leckte mit der Zunge über die Halsschlagader und arbeitete sich weiter nach unten. Jetzt würde er doch noch ein paar Tricks anwenden. Ein bisschen Zeit hatte er wohl noch, bevor die Anderen von ihrem kurzen Ausflug wieder zurückkommen würden. * "Warum müssen wir eigentlich immer diesen Scheiß machen?!", grummelte Hiroto, als er eine der soeben im Convini um die Ecke besorgten Dosen mit Kaffee fallen gelassen hatte. Jetzt wüde wohl einer nochmal zurücklaufen müssen, um eine neue Dose zu organisieren. So´n Mist aber auch! Innerlich hatte er sich schon damit abgefunden, dass er es sein würde, der das ganze Stück nochmal laufen müsste. Doch Tora winkte ab und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Keine Panik. Das kriegen wir schon geregelt. Notfalls verzichte ich eben auf meinen Kaffee.", grinste er vergnügt. Hiroto zog die Augenbrauen tief in die Stirn. Seit wann war denn Tora so drauf? Gedanklich zuckte er nur mit den Schultern. Sollte ja nicht sein Problem sein. Wenn Tora gut drauf war, dann konnte er ja doch mal wieder mit ihm ne Runde auf der Playsi zocken, ohne dass Saga sich dazwischen drängeln könnte. Denn wenn Tora gute Laune hatte, war Saga immer das Opfer und er hatte Tora für sich. Und ihr Bassist war langsam mal wieder an der Reihe, einzustecken. Der andere Gitarrist hatte ihm nämlich von Sagas hinterlistiger Lüge erzählt. Und Pon war verdammt sauer auf den Schönling. Die Rache würde noch folgen. Missmutig hob er die zerplatzte Kaffeedose wieder auf. Doch so tollpatschig, wie er war, fiel im glatt die nächste Dose aus der Hand. Zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass es auch noch seine Coladose war, die sich da aus freien Stücken den Boden als Ort ihrer letzten Bekanntschaft auserkoren hatte. Und nicht nur das. Sie hatte es auch noch für nötig gehalten, auf offener Straße zu zerplatzen und ihn von oben bis unten mit der braunen, mit klebrigem Sirup versetzten Flüssigkeit zu benetzen. Was sollte an diesem Tag eigentlich noch alles passieren? Hiroto hatte jedenfalls jetzt schon genug davon. Tora hatte sich nicht halten können und aus vollem Halse losgebrüllt. Das war wohl alles andere als Hirotos Tag. Er schmunzelte über den Kleinen. Musste aber ernsthaft darüber nachdenken, was dieser ihm im Supermarkt unter die Nase gerieben hatte und auch, was er ihm anvertraut hatte. Das war eine wichtige Sache, die die gesamte Band betraf. Da durften keine unüberlegten Dinge gesagt oder getan werden. Jetzt galt es, das Ganze in geregelte Bahnen zu lenken. Keiner von ihnen wollte, dass ihre Band jetzt daran zerbrach. Also mussten die Fronten geklärt werden, bevor sie sich verhärteten. Zielstrebig gingen sie - nachdem sie nun doch wieder Kehrt gemacht und Ersatz besorgt hatten - in Richtung Bandraum. Eine knappe halbe Stunde waren sie weg gewesen. Viel zu lange, befand Tora. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Shou etwas ausgeheckt hatte. Das Grinsen ihres Sängers, als er sie - und gerade sie Beide - zum Getränke holen geschickt hatte, verhieß nichts Gutes. Und irgendwie würde er schon rauskriegen, was es war. Freudestrahlend stieß Hiroto die Tür mit einem Bein auf und schon entglitten ihm sämtliche Gesichtszüge... * "Saga...", keuchte Nao immer wieder leise. "Wa...warte..." Der anfängliche Widerstand kam schneller, als Saga es sich gedacht hatte, zurück. Verzweifelte Augen blickten in seine. Er musste aufpassen, bei diesem Anblick nicht schwach zu werden. Nao war sonst kein Kind von Traurigkeit. Eher im Gegenteil, aber jetzt wirkte er so verletzlich, so unsicher und tieftraurig. Der Bassist wurde unsicher. Nao´s Verstand war zurückgekehrt und blitzschnell hatte er realisiert, was er hier tat. Es war falsch. Eindeutig! Es war nicht nur falsch, Saga gegenüber, nein, es war besonders falsch seinen eigenen Gefühlen gegenüber. Mit leichtem Druck stämmte er sich mit den Händen gegen Sagas Brustkorb und versuchte ihn auf Distanz zu halten. Energisch schüttelte er den Kopf. Nao hatte das Gefühl, er müsste gleich in Tränen ausbrechen. Das lag wohl auch daran, dass es eine Zeit gab, in der er mehr für den Bassisten empfunden hatte. Aber diese war nun schon eine ganze Weile her. Jetzt war es einfach nur falsch, sich auf das hier einzulassen. "Bitte.... hör auf....", stammelte er nur. Saga war nun doch etwas verwirrt. Diese Verletzlichkeit kannte er nicht von seinem Leader. Er hob eine Hand und legte sie sanft an Nao´s Wange. Vorsichtig strich er mit dem Daumen über die leicht rosige Haut. Der Drummer schaute ihn verlegen an und dann sprang plötzlich die Tür auf. * Tora, der hinter Hiroto erkam, wäre fast in seinen kleinen Kumpel reingelaufen, weil dieser so abrupt in der Tür stehengeblieben war. Er wollte schon anfangen zu fluchen und Pon mit sämtlichen, ihm gerade in den Sinn kommenden Schimpfwörtern zu bombardieren, als er sah, was den Kleineren dazu gebracht hatte, so plötzlich stehenzubleiben. Entsetzt starrte er auf die Szene, die sich den beiden Gitarristen bot. Saga hatte es sich scheinbar auf Naos Schoß bequem gemacht und ging ihm an die Wäsche. Nao sah auch nicht so aus, als wäre er diesem Umstand abgeneigt. Das war ein verdammt gewöhnungsbedürftiges Bild für die Beiden... Ein lautes Knallen holte ihn in die Realität zurück. Die soeben neu organisierten Kaffeedosen lagen erneut auf dem Boden. Diesmal schienen sie allerdings absichtlich dort gelandet zu sein. Tora konnte den Blick gar nicht so schnell wieder auf die Szene auf dem Sofa richten, da hatte es schon den nächsten Rummser gegeben. Irritiert schaute er auf. Er hatte sich noch keinen Zentimeter weiter gerührt. Beobachtete das Szenario mit Argusaugen. Und dann fiel ihm auf, dass die Stimmung mehr als angespannt war. "Hiroto!!!", versuchte Tora noch den kleineren Gitarristen davon abzuhalten. Doch es brachte nichts. Hiroto hatte sich auf Saga gestürzt und ihn von Nao runtergezogen. Nun lag der Bassist unter ihm auf dem blanken Boden und schnappte nach Luft, die Pon ihm zu verwehren versuchte. Er war sauer. Mächtig sauer. Wie konnte dieser Typ es wagen! "Du Schwein!", brüllte der Kleinste mit voller Lautstärke und holte weit aus. Er wollte Saga zeigen, was er von dieser Aktion hielt. Das war eindeutig zu viel. Nao saß verwirrt auf dem Sofa. Er war den Tränen ein ganzes Stück näher gekommen. Wieso musste dieser Tag auch so verdammt scheiße laufen? Könnte er nicht einfach die Uhr zurückdrehen und den ganzen Tag einfach anders beginnen, damit das nicht so enden würde? Missmutig beäugte er die Szene vor sich auf dem Boden. Als Hiroto zu einem Schlag ausholen wollte, packte ihn das blanke Entsetzen und er stürzte sich auf den Kleineren. "Nicht, Pon!", schluchzte er. Seine Tränen hatten sich ihren eigenen Weg gesucht. "Tu´s nicht, Pon....", wisperte er. Hiroto erschrak. Zwei kräftige Arme legten sich um seinen Oberkörper und versuchten ihn mit aller Kraft davon abzuhalten, einen gezielten Schlag gegen den Bassisten zu platzieren. Schnell wurde ihm bewusst, wem diese Arme gehörten und alle Wut wich aus seinem Körper. Er spürte, wie Nao seinen Kopf gegen seinen Rücken legte und ein paar Tränen sich ihren Weg in sein Shirt bahnten. "Nao..." Tora stand wie angwewurzelt in der Tür. Als er wieder zu Verstand kam, verfinsterte sich sein Blick. Saga! Er kochte förmlich. Nein! Er war stocksauer. Nach der letzten Nacht hatte er eigentlich gedacht, dass der Bassist es endlich geschnallt hatte. Aber dies schien nicht der Fall zu sein. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte er auf dem Absatz kehrt und stapfte wütend und mit ziemlich finsterer Miene in Richtung Ausgang. Ein irritiert dreinblickender Shou kam ihm entgegen. Allerdings schenkte er ihm keinerlei Beachtung. Er wollte nicht eine Minute länger mit Saga in einem Gebäude verbringen. Wenn er jetzt noch länger hier bleiben würde, würde es für einen von ihnen nicht gut ausgehen. Und er wusste, dass Saga jetzt eh schon ein enormes Problem haben würde. Und das hieß HIROTO.... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Und wieder ein Kapitel fertig. Zufrieden bin ich nicht, aber das bin ich ja meist nicht ^^° Ich lass mich also überraschen, wie ihr es findet. Was im nächsten passieren wird, kann ich so noch nicht sagen. Wird allerdings etwas dauern, da ich noch ein paar andere Sachen zu tun habe und nicht nur an der FF sitzen sollte. Und auch für alle anderen: Ab sofot werd ich nur noch ENS auf Anfrage verschicken, denn bei der Masse an Favos wird das echt schwierig, da nen Überblick zu behalten. Also dann. Man sieht sich. Bai bai. Und ganz herzlichen Dank an alle Kommischreiber und natürlich auch an meine Favos. Arigatou! m(_ _)m Kapitel 23: Hilflos? -------------------- Und hier is auch schon das nächste Kapitel. ^^ Dank einer einzelnen Person, die sowieso weiß, dass sie gemeint ist, wird es doch etwas anders sein, als ich anfangs geplant hatte. Aber was tut man nicht alles, um seine Leser bei Laune zu halten. XD Also widme ich dir auch das folgende Kapitel, liebe Tiarandear. Ich bin stolz, dass du mein Beta bist und mir immer mal aus der Klemme hilfst. *knutscha* Und jetzt viel Spaß beim Lesen. ^^d *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Als Shou den Bandraum betrat, hatte es Nao bereits geschafft, den kleinen Gitarristen von ihrem Bassisten runterzuzerren und saß nun mit ihm auf dem Sofa. Eine ungewohnte Distanz herrschte zwischen ihnen. Normalerweise gingen die beiden vertraut miteinander um. Saga saß noch immer nach Luft schnappend auf dem Boden und hielt sich mit einer Hand den Hals. Dass die Haut darunter deutliche Spuren von Pons Überfall trug, war mehr als offensichtlich. Langsam wurde ihm bewusst, dass hier irgendwas nicht so gelaufen is, wie es sollte. Abermals wanderte sein Blick zu ihrem Drummer. Und als er ihn dann genauer betrachtete, stellte er fest, dass das Hemd von Nao offen war und er eine ziemlich deutliche Rotfärbung im Gesicht hatte. Schlagartig wurde ihm klar, was hier passiert war. Er seufzte und wandte sich gleich mit einem ernsten Blick an den auf dem Boden Sitzenden. "Saga?", begann er freundlich das Gespräch. Saga grummelte daraufhin nur, erwiderte seinen Blick aber ohne Umschweife. "Sag mir jetzt bitte nicht, dass du das..." Weiter kam Shou gar nicht, da erhob sich Hiroto von seinem Platz. Alle Blicke ruhten jetzt auf dem Gitarristen, der auf seine Gitarre zutrat. Ohne auch nur weitere Worte abzuwarten, verpackte er das gute Stück in die dafür vorgesehene Tasche und warf sie sich über die Schulter. Sein mürrischer Blick verriet, dass er auf eine weitere Konversation jeglicher Art keinerlei Wert legte. Zumindest in diesem Moment nicht. Noch bevor er den Raum verließ, drehte er sich zu Nao um. Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er ihm gerne etwas gesagt hätte. Jedoch schwieg er und ließ nur einen traurigen Blick zurück. An ihrem Bassisten ging er, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, vorbei. Lediglich ein gezischtes "Arschloch" war zu hören. Ihrem Vocal legte er nur kurz die Hand auf die Schulter und schon war er wieder aus dem Raum verschwunden. Nao schaute verwirrt in Richtung Tür. Noch nie hatte Hiroto diesen Gesichtausdruck gehabt. Das machte ihn stutzig. Doch noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, durchbrach Shou die Stille. "Saga, du hast nicht wirklich..." Er rieb sich die Schläfen. Das war ja mal wieder typisch. Was hatte er auch anderes erwartet? Es handelte sich hier schließlich um Saga und nicht um irgendwen. Eigentlich hätte er ja damit rechnen müssen. Dabei hatte er doch gedacht, dass es wenigstens dieses Mal auf normale Art und Weise ablaufen würde. Aber da hatte er wohl zu viel erwartet. "Was?", fragte Saga scheinheilig. Shou schüttelte nur den Kopf. Der Bassist sah ihn irritiert an. Er wusst jetzt echt nicht, was der Sänger von ihm wollte. "Was is?", hakte er nach, weil er keine Antwort bekam. Shou versuchte ein freundliches Lächeln, doch es wollte nicht wirklich eins werden. Erneut rieb er sich die Schläfen und schloss dabei die Augen, ganz so als versuche er sich einzubilden, dass das alles gar nicht passiert war. "Ich glaub´s einfach nicht.", stellte der Blonde schließlich fest. Er holte tief Luft. "Also manchmal glaub ich echt, dass du dich bei der Verteilung von Intelligenz ganz hinten angestellt hast. Wie kann man nur so~ dämlich sein?" Saga blieb fast die Luft weg. Da machte sich ihr Sänger doch über ihn lustig? Wer hatte denn diesen doofen Plan ausgeheckt und ihn dann mit der Drecksarbeit allein gelassen? Wer hatte ihn in den sauren Apfel beißen lassen? Wer hatte ihm denn ewig in den Ohren gelegen, dass sie endlich was gegen Naos Problem unternehmen sollten? Wer hatte denn überhaupt diese verflucht beschissene Idee gehabt, sich in Naos Angelegenheiten einzumischen? Und jetzt musste er sich auch noch beleidigen lassen? Gerade von dem Genie, das diesen Mist überhaupt verbockt hatte? Jetzt reichte es ihm aber gewaltig! Das ging ihm aber mal sowas von gegen den Strich. Als sexy und fangeil bezeichnet zu werden, war für ihn kein Problem. Aber er würde sich nie im Leben gefallen lassen, als blöd oder sogar doof abgestempelt zu werden. Da platzte auch mal einem abgehärteten Saga die Hutschnur. Und jetzt war es verdammt nochmal so weit! Er erhob sich und baute sich wütend vor ihrem Vocal auf. Auch wenn er eher der schmächtige Typ war, so konnte er sich gegen Andere durchaus behaupten. Und diese Diskussion wollte er auf Augenhöhe führen. "Das musst du gerade sagen!", plusterte er sich auf. "Wer hatte denn diese dämliche Idee, sich Naos Problem anzunehmen?! Wer lag mir denn ewig in den Ohren, dass ich das machen sollte?! Wer verdammt nochmal hat mich denn mit ins Boot gezogen?!" Je mehr er darüber nachdachte, desto wütender wurde er und um so mehr brachte er sich in Rage. "Ja ja. Jetzt schieb nur mir die Schuld in die Schuhe!", konterte Shou mit einem Funkeln in den Augen. "Ich hab zwar gesagt, dass wir was unternehmen müssen, aber nicht, dass du den armen Nao gleich bespringen sollst. Davon war nie die Rede!", verteidigte er sein eigentliches Vorhaben. Dass sie sich vor den Augen des vermeintlichen Opfers fast gegenseitig an die Gurgel gingen, kam ihnen anscheinend nicht einmal im Entferntesten in den Sinn. Nao verfolgte etwas verstört das Theater, dass sich vor seinen Augen abspielte. Er fragte sich nur, wovon die Beiden da eigentlich sprachen. Er kam einfach nicht mehr hinterher. Von was für einem Problem sprachen die Zwei da eigentlich? Und wie kamen sie auf die dämliche Idee, sich seiner Probleme anzunehmen? Und warum gerade so? Sein Kopf qualmte bei all diesen unbeantworteten Fragen. Und es dauerte nicht lange, da schaltete er einfach auf Durchzug. Er bekam zwar noch mit, wie die Beiden sich gegenseitig anbrüllten und Vorwürfe machten, aber gedanklich war er schon wieder ganz woanders. * "So ein Arsch!" Wütend kickte Tora die leere Blechdose vor seinen Füßen in unendliche Weiten. Er stellte wieder einmal fest, dass er sich in dem Bassisten wohl mächtg getäuscht hatte. Er war wohl auch nur einer von vielen, die Saga mal so nebenbei vernascht hatte. Wie hatte er sich auf diesen Idioten eigentlich einlassen können? Dass der Gitarrist sauer war, war mehr als offensichtlich. Nicht nur sein grimmiges Gesicht ließ darauf schließen. Nein. Man konnte förmlich die wütende Aura um ihn herum spüren. Und Tora auf die Palme zu bringen, war ein ziemliches Unterfangen. Aber er hatte ein viel größeres Problem. Er war sauer; das merkte man. Aber er war mehr auf sich selbst wütend. Er war der Trottel, der sich auf das Ganze eingelassen hatte. Einfach so. Hatte sich nicht gewehrt. Hatte es einfach geschehen lassen. Und nun? Nun bereute er es? Dabei hatte er es sich doch gewünscht... Energisch schüttelte er den Kopf. Wollte sämtliche Gedanken dieser Art einfach von sich abschütteln. Verdammt! Warum hatte er sich überhaupt darauf eingelassen? Der nächstbeste Papierkorb war seiner. Mit einem heftigen Tritt warf er ihn um. Der gesamte Inhalt schwappte heraus, als er auf dem Boden aufschlug. Wie versteinert starrte Tora auf den einen Bestandteil des Inhalts, der es sich auf dem restlichen Müll scheinbar bequem gemacht hatte und ihm spöttisch entgegenprangte. Er konnte den Blick nicht davon abwenden. Auch wenn es gegen seine Natur war, einfach so Müll von der Straße aufzuheben, so tat er es in diesem Moment. Viel zu sehr fesselte sie ihn. Das war Zufall, oder? Oder war es Schicksal? Ungläubig drehte und wendete er sie in seiner Hand. Jeden Millimeter sog er förmlich mit den Augen auf. Wie konnte es sein, dass er gerade jetzt und gerade hier auf etwas stieß, das ihn wieder darauf hinwies, obwohl er es zu verdrängen versuchte? Ohne weiter darüber nachzudenken, steckte er sie ein. Vielleicht würde er sie ja bei nächster Gelegenheit einfach wieder in einen Papierkorb schmeißen. Aber im Moment wollte er sie einfach nur bei sich haben. Sie erinnerte ihn einfach an etwas, das er jedes Mal aufs Neue genoss. Also konnte sie jetzt ruhig erstmal seine Begleitung sein. Und so setzte er seinen Weg unbeirrt fort. * "Bist du nicht mehr ganz dicht?!", brüllte Shou den Anderen an. "Ich hab dir gesagt, dass du es nicht übertreiben sollst!" "Pah!", entgegnete Saga ihrem Vocal patzig. "Wer hat mich denn einfach mit der Sache allein gelassen und sich verdrückt?! Wo hast du dich denn rumgetrieben, während ich hier die ganze Drecksarbeit machen musste?!" So langsam war Saga dabei, seine Krallen richtig auszufahren. Das musste er sich jawohl nicht bieten lassen. Während die zwei Streithähne lauthals ihrer Auseinandersetzung fröhnten, erhob sich Nao. Er richtete seine Klamotten und griff nach seiner Tasche, die neben seinem Drumset stand. Er hatte irgendwie genug von diesem dämlichen Theater. Zumal er noch nicht einmal richtig verstand, warum die Beiden das hier veranstalteten. Zumindest hatte er jetzt die Gewissheit, dass Saga nicht wirklich Interesse an ihm hatte. Das war seiner Meinung nach auch besser so. Er hatte schließlich andere Probleme, als nen liebestollen Bassisten an der Backe zu haben. Klammheimlich verdrückte er sich. Sollten die Zwei doch seinetwegen die ganze Nacht durch streiten. Er hatte dafür keinen Nerv. Er versuchte lieber, seiner Probleme Herr zu werden. Und das Größte würde eine echte Herausforderung werden. Aber das konnte warten. Jetzt musste er sich erstmal um Tora kümmern. Der sah wirklich so aus, als wäre er mit der Situation überfordert gewesen. Und er hoffte inständig, dass Tora das nicht missverstanden hatte. Also startete er die Suche nach Tora. Aber wo sollte er anfangen zu suchen? Die Stadt war riesig und der Gitarrist konnte schließlich überall sein. Seufzend trat er hinaus ins Freie. Er atmete tief durch. Wo fing er bloß mit der Suche an? Doch noch bevor er überhaupt eine Entscheidung fällen konnte, in welche Richtung er zuerst gehen sollte, wurde er auch schon wieder gestoppt. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. * Der Schwarzhaarige hatte sich in einer Bar eingefunden. Er wusste nicht, wo genau er war, aber es war eine Bar. Und in einer Bar bekam man bekanntlich auch Alkohol. Und genau das brauchte er jetzt. Also war es ja völlig egal, wo die Bar lag. Wichtig war nur, dass er hier seinen Frust im Alkohol ersaufen konnte. Und das würde er jetzt auch tun. Er bestellte sich erstmal ein Bier zum Warmwerden. Man musste ja nicht gleich in die Vollen gehen. Und so konnte er noch ein bisschen länger hier bleiben und musste nicht ins Bandhaus, wo er aller Wahrscheinlichkeit nach Saga und Nao über den Weg laufen würde. Und das brauchte er jetzt überhaupt nicht. Genüsslich kippte er das kalte Gebräu hinter. Er spürte, wie der kühle Gerstensaft seine Kehle hinabrann. Es tat gut. War unheimlich erfrischend und wirkte beruhigend auf ihn. Wäre doch gelacht, wenn er diesen Idioten nicht einfach aus seinen Gedanken spülen konnte. * "Nun sag doch auch mal was, Nao!", wandte Saga sich zum Sofa. Und auch Shous Blick folgte dem des Bassisten. Beide stutzten. "Nao?" Fast synchron. Nun schauten sie sich wieder an. Nao war weg. "Wo..?", begann der Bassist. "...ist er hin?", vollendete Shou die Frage. Gute Frage, nächste Frage. Da hatten sich die beiden jungen Männer mächtig in der Wolle wegen ihrem Drummer und der hatte sich klammheimlich vom Acker gemacht, ohne ihnen auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen. Na, das würde was geben. So ging das aber mal gar nicht! * Hiroto stand an die Wand gegenüber des Eingangs zur PS Company gelehnt und zog genüsslich an seiner Zigarette. Das brauchte er jetzt. Viel zu sehr hatte er sich eben aufgeregt. Er war wirklich wütend und er wusste auch jetzt noch nicht, wie er sich Saga gegenüber verhalten sollte, wenn er ihm am nächsten Tag begegnen würde. Zumindest nicht, wenn er dem Anderen alleine gegenüberstehen würde. Im Moment wollte er wohl einfach nur auf ihn einschlagen. Und er war wirklich dankbar, dass Nao ihn davon abgehalten hatte, dies in die Tat umzusetzen. Allerdings konnte er nicht verstehen, wie ein einzelner Mensch so viel nicht vorhandenes Einfühlungsvermögen haben konnte. Wusste Saga denn nicht, was er damit angerichtet hatte? * Das wievielte Bier war das jetzt? Tora zuckte mit den Schultern, als er sich diese Frage in Gedanken stellte. Er hatte wohl bei 5 aufgehört zu zählen. Und das hatte er, wenn er sich recht entsinnen konnte, vor knapp 2 Stunden seinen Hals hinabgeschüttet. Seinen Berechnugnen zufolge, hatte er allerdings schon ein paar Bier zuviel gekippt. Er hickste schon und sein Verstand war leicht benebelt. War wohl wirklich zu viel des guten Gesöffs. Aber es war auch eine gute Strategie, seine nicht so ganz glücklichen Gedanken zu ersäufen. Er sah auf und wollte sich gerade noch ein Bier bestellen, da deutete der Barkeeper auf seine Armbanduhr. Das sollte wohl heißen, dass er jetzt so langsam mal das Feld räumen sollte. Er seufzte. Na gut, dann musste er wohl oder übel doch nach Hause und sich mit der neuen Situation im Bandhaus anfreunden. Tora kramte in seiner Jackentasche nach seiner Geldbörse. Als er sie zückte, fiel auch noch etwas anderes heraus. Erst schenkte er dem keinerlei Beachtung und bezahlte brav seine Rechnung, bis der Barkeeper ihn auf etwas auf dem Boden aufmerksam machte. "Ihnen is da etwas aus der Tasche gefallen.", meinte er nur beiläufig und Toras Blick schweifte etwas wirr über den Holzfußboden. Dann blieb er hängen und musterte es genau. Er beugte sich hinab und hatte arge Probleme, das Gleichgewicht zu halten. Der "Tiger" hatte eindeutig einen über den Durst getrunken. Aber das war ja eh seine Absicht gewesen. Er wollte diesen beschissenen Tag einfach vergessen und so ging das nun einmal am Besten. Saufen und sich hinterher einfach an Nichts mehr erinnern. Wie gut, dass es den Alkohol gab. Ohne wäre sowas gar nicht möglich. Innerlich ließ Tora den Alk, der gerade durch seine Blutbahnen wanderte, hochleben. Morgen würde er sich eh nicht mehr daran erinnern, was für Blödsinn er da gerade dachte. Seine Hand griff nach dem weißen Gegenstand, der da wie auf dem Präsentierteller vor ihm lag. Ganz vorsichtig umfasste er ihn und hob ihn auf. Gebannt starrte er es von oben bis unten an. Ein leiser Seufzer verließ seine Lippen und der Barkeeper quittierte ihm diesen mit einem lauten Grummeln, das so viel hieß wie "Mach dich endlich vom Acker! Ich will auch endlich Feierabend haben!" Nichts lieber als das. Der Typ ging ihm schon den ganzen Abend gehörig auf den Senkel. Hatte ihn mit dämlichen Fragen bombardiert, ob er denn von seiner Geliebten verlassen worden wäre und so ein Blabla. Das alles hatte er nur immer wieder mit einem Brummeln oder Murren abgetan und den Typen nicht weiter beachtet. Solange er ihn mit Alkohol versorgte, war seine Welt in Ordnung. Da ignorierte er mal gekonnt dieses dämliche Gequatsche von dem Kerl. Und außerdem... wer wurde hier verlassen? Er? Ach, quatsch. Er doch nicht! Tora lachte auf. "Ich war ja noch nicht mal mit ihm zusammen.", feixte er. Dabei war ihm alles andere als zum Lachen zumute. Er war traurig. Ja, verdammt nochmal! Er war traurig. Traurig darüber, dass Saga mit ihm gespielt hatte. Und er war sauer. Ja, richtig sauer. Sauer auf sich selbst. Warum hatte er dieses Spielchen nicht durchschaut? War er schon so blind geworden? Hatte er die rosarote Brille auf seine Nase getackert und bekam sie nicht mehr runter, selbst wenn er wollte? Hatte er sich deshalb darauf eingelassen? Gefühle waren für ihn schon immer ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. Und zu allem Überfluss musste er auch noch dieses dämliche Ding hier mit sich rumschleppen! Er hatte doch mit diesem Saufgelage eher bezweckt, dass er den Anderen endlich mal aus seinen Gedanken heraus bekam. Aber jetzt? Jetzt war alles wieder präsent. So, als würde der Bassist hier vor ihm auf der Bühne stehen, gekonnt mit seinen schlanken, eleganten Fingern die Saiten seines Basses berühren und dem Instrument so unbeschreiblich schöne Melodien entlocken. Allein dieser Anblick hätte ihn schon fast um den Verstand gebracht. Aber da war noch etwas anderes gewesen. Dieses kleine, unschuldige Etwas hatte damals etwas in ihm ausgelöst. Gut, es war nicht nur das Ding allein. Nein! Es war viel mehr das gesamte Drumherum. Was er meinte? Ganz einfach. Damals hatte er zum ersten Mal dieses unglaubliche Gefühl verspürt. Dieses Kribbeln, diese Hilflosigkeit. Dabei hatte der Bassist doch lediglich sein Instrument gespielt und um die Fans noch etwas anzuheizen, hatte er sich eine weiße Lilie zwischen die Lippen gesteckt und einen seiner heißesten Blicke aufgelegt. Dass er danach noch lasziv über den Hals seines Basses geleckt hatte, war dann zu viel gewesen. Tora musste wegschauen und krampfhaft versuchen, sich auf sein Spiel zu konzentrieren. Hatte damals auch gerade so geklappt. Aber dass er jetzt genau so eine weiße Lilie in den Händen hielt, grenzte irgendwie an Ironie. Warum hatte er dieses Teil auch einfach aufheben müssen? Der Barkeeper schien nun langsam die Geduld mit ihm zu verlieren. Unsanft holte er ihn aus seinen Gedanken zurück und verfrachtete ihn unter einigem Kraftaufwand einfach vor die Tür. Die kühle Nachtluft schwappte ihm entgegen. Ein unangenehmes Zittern durchflutete seinen gesamten Körper. War es vorhin denn auch schon so kalt gewesen? Fröstelnd legte er die Arme um seinen Oberkörper und rieb sich über die entblösten Arme. Für diese Jahreszeit war es eindeutig zu kalt um diese Uhrzeit. Oder kam ihm das Ganze nur so vor? Strauchelnd setzte er einen Fuß vor den anderen. Er versuchte sich zu orientieren - vergeblich. Aus welcher Richtung war er vorhin nochmal gekommen? Sein Blick wanderte von rechts nach links und wieder zurück. Wie um seine Gedanken zu bestätigen, zuckte er mit den Schultern. War ja auch egal. Er hatte eh keine rechte Lust, wieder ins Bandhaus zu gehen. Lieber würde er sich jetzt ein Plätzchen auf irgendeiner Parkbank suchen und wie einer der Penner, die hier tagtäglich ihre Nächte verbrachten, seinen Rausch ausschlafen. Man würde ihn ja eh nicht vermissen, waren seine Gedanken. Wer auch? Shou war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Hiroto hatte nur seine Gundamfiguren und Dragonball im Kopf. Nao war nicht viel besser. Und Saga... ja... Saga hatte ihn eiskalt abserviert, in dem er sich an sein nächstes Opfer ranmachte. Er stieß einen lauten Seufzer aus. Verdammt. Schon wieder schwirrte dieser dämliche Idiot in seinem Kopf rum. Hatte die extreme Menge Alkohol doch seine Wirkung verfehlt? Oder warum dachte er ständig an den Typen? Unfreiwillig kam ihm das Bild wieder in den Sinn. Saga, der auf Naos Schoß saß und fast schon zärtlich eine Hand an dessen Wange gelegt hatte. Heftig schüttelte er den Kopf. Verdammt! Das hätte er jetzt nicht unbedingt tun sollen. Wie auf Kommando wurde ihm unsagbar schlecht. Spätestens jetzt wusste er, dass er genug Alkohol intus hatte. Und das war alles andere als gut. Er war betrunken. Er war alleine. Ihm war schlecht. Er hatte die Orientierung verloren. Und am Schlimmsten war, er bekam dieses dämliche Bild nicht aus seinem Kopf! Am Liebsten wäre er jetzt in Selbstmitleid zerflossen und im nächsten Gulli verschwunden. So auf nimmer Wiedersehen oder so. Das war doch mal ne schöne Art, sich einfach von seinen Problemen zu lösen. Einfach so zu verschwinden. Ohne ein Wort zu verlieren. Ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen. Das wär´s! Ohne Vorwarnung krempelte sich sein Magen um und er schaffte es gerade noch, hinter einem kleinen Busch zu verschwinden, bevor sich sein Magen gänzlich zu entleeren drohte. Der Würgreiz war so stark, dass es schon fast schmerzhaft war. Kein sehr schönes Gefühl, stellte Tora fest. Warum musste er sich auch so besaufen? Jetzt hatte er die Konsequenzen zu tragen. Und die waren alles andere als angenehm. * "Was machst du denn hier?" "Ich warte auf Saga.", entgegnete ihm der Gitarrist patzig. Nao hatte mit einer solchen Antwort nicht gerechnet. So kannte er Pon einfach nicht. Und irgendwie stimmte ihn das traurig. "Ich glaub, da kannst du noch etwas warten. Shou und er haben sich gerade mächtig in der Wolle. Keine Ahnung, warum." Mit diesen Worten und gesenktem Haupt ging der Drummer, ohne sich großartig zu verabschieden, an dem jüngsten Mitglied seiner Band vorbei. Auf weitere patzige Antworten hatte er jetzt keine Lust. Da half nur eins. Weg von hier. Und genau das tat er jetzt auch. * Noch immer tauschten die Beiden Blickkontakte aus. Sie schienen wirklich verwirrt zu sein. Erst hatte sich Tora vom Acker gemacht, dann ging Pon und nun war auch noch Nao verschwunden... Moment mal! Tora war weg? Stand er nicht eben noch in der Tür? Schlagartig drehte sich der Bassist zur Tür. Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass Tora wirklich weg war. Aber warum war er einfach abgehauen? Wie um seine Bedenken bestätigt zu bekommen, wandte er sich an Shou. "War Tora nicht eben noch hier?" Der Vocal antwortete allerdings mit einem erstaunten Blick und einen Kopfschütteln. Dann stämmte Shou elegant die Hände in die Hüften und bewarf Saga förmlich mit einem finsteren Blick. "Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, aber Tora is bereits seit einer ganzen Weile nicht mehr anwesend. Er is mir vorhin auf dem Gang begegnet, als du hier deine Spielchen getrieben hast." Jetzt funkelten seine Augen verächtlich. "Und er sah nicht unbedingt sehr glücklich aus.", brummte er nur. Dann drehte er sich weg und ließ sich mürrisch auf das eben noch von Nao belagerte Sofa fallen. "Scheiße!", fluchte Saga gedanklich. Da hatte er mal wieder ganze Arbeit geleistet. Wie vom Blitz getroffen hastete er aus dem Raum. Jetzt galt es Schadensbegrenzung zu üben. Und das möglichst schnell. Also hieß es jetzt, Tora finden und die Sache klarstellen. Allerdings hatte er sich eins ganz fest vorgenommen. Er würde sich nie wieder von Shou um den Finger wickeln lassen, nur damit dieser sich hinterher die Lorbeeren einheimsen konnte. Und er? Was hatte er davon? Nichts. Nichts weiter als Ärger. Fluchtartig verließ er das Gebäude. Dass er dabei fast einen kleinen Gitarristen über den Haufen gerannt hätte, ignorierte er gekonnt. Auch das unbändige Fluchen des Kleineren interessierte ihn recht wenig. Warum auch? Pon würde sich schon wieder einkriegen. Bei einer anderen Person war er sich allerdings nicht so sicher. * Er konnte nicht mehr. Er hatte das Gefühl, dass er vollkommen leer war. Und das lag nicht unbedingt daran, dass er soeben seinen gesamten Mageninhalt der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Nein. Es lag eher daran, dass er sich einsam fühlte. Gestern Abend noch fühlte er sich komplett. Auch heute Morgen war das noch der Fall gewesen. Und jetzt? Jetzt war da nichts mehr. Rein gar nichts. Nur die völlige Leere und das Gefühl der Einsamkeit. Erschöpft ließ Tora sich auf der nächsten Bank nieder. Sein Bauch schmerzte unerträglich. Sein Kopf war mehr als benebelt. Klare Gedanken konnte er nicht fassen. Dafür hatte er zu viel Alkohol im Blut. Müde schloss er die Augen und lehnte sich nach hinten an die Rückenlehne. Es tat gut, einfach mal alle Viere von sich zu strecken und nichts zu tun. Einfach die Gedanken schweifen zu lassen. * "Mist!" Fluchend lief Saga durch die Straßen. Er hatte es bereis bei Tora zuhause versucht. Nichts. Tora war also nicht nach Hause gegangen. Aber wo trieb er sich dann rum? Langsam aber sicher machte sich ein ungutes Gefühl in ihm breit. Seit Stunden lief er bereits durch die Gegend, aber nirgends war ein Lebenszeichen von dem Gitarristen auszumachen. Wo um Himmelswillen trieb er sich rum? Ohne weiter nachzudenken setzte er seine Suche fort. Er würde es sich einfach nicht verzeihen können, wenn seinem Tora etwas passiert wäre. Ja! Richtig! SEIN Tora. Er hatte Besitzansprüche auf den schwarzhaarigen Gitarristen angemeldet. Und das schon seit längerem. Nur wusste Tora wohl von dieser Anmeldung nichts, sonst wäre er vermutlich nicht ohne ein Wort abgehauen. "Scheiße! Scheiße! Scheiße!" Wütend stampfte er mit dem Fuß auf. Wo sollte er denn noch suchen? Er hatte alle Bars in der näheren Umgebung abgeklappert, in der Hoffnung, Tora würde sich dort irgendwo volllaufen lassen. Ja! Volllaufen. Saga kannte Tora schon so lange, dass er wusste, dass sich dieser lieber besaufen würde, als sich irgendeiner ungewollten Konfrontation zu stellen. Tora schluckte lieber alles unausgesprochen hinunter, während Saga immer auf Konfrontationskurs ging. Dass sie Beide deswegen ständig aneinandergerieten, störte ihn recht wenig. Tora hingegen mochte das überhaupt nicht. Das wusste der Bassist nur zu gut. Und nun musste er ihn unbedingt finden, um ihm endlich mal die Meinung zu geigen. Plötzlich stockte er. War das da vorne nicht Tora? Sein Tora? Ungläubig starrte er den Haufen Elend an, der da hinter dem kleinen Busch stand und anscheinend seinen gesamten Mageninhalt dort ausbreitete. Irgendwie keimte gerade ziemliches Mitleid in ihm auf. Das sah nämlich nicht sehr schmerzfrei aus, wie der Größere sich dort abquälte. Gerade wollte er ihm näher kommen, da erhob sich Tora. Saga starrte ihn nur an. Dass Toa jetzt genau in seine Richtung schaute, verursachte doch ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend. Dass sich der Schwarzhaarige dann allerdings wieder umdrehte und einfach davontorkelte, machte ihn etwas stutzig. Hatte er ihn denn gar nicht erkannt? Oder wollte er ihn nicht erkennen? Oder hatte er ihn sogar gekonnt ignoriert? Der Bassist wusste es nicht. Aber es verletzte ihn doch etwas. Da hatte er sich das erste Mal so richtig in jemanden verschossen und derjenige ignorierte ihn einfach? Hatte er sich in der Reaktion des Gitarristen so sehr getäuscht? Hatte er sich falsche Hoffnungen gemacht, als Tora sich gestern Nacht auf ihn eingelassen hatte? Wollte Tora auch einfach mal nur austesten, was er im Bett so drauf hatte? Alle diese Gedanken waren nicht wirklich schmeichelhaft für sein Ego. Er war verletzt. Er schien noch sämtliches Pro und Contra abzuwegen, als er dem Gitarristen hinterher sah, wie dieser auf wackeligen Beinen in einen Park hinein lief. Sein Verstand sagte ihm, dass er seinem Freund und Bandkollegen jetzt helfen sollte. Wer weiß, was er in diesem Zustand noch anstellen würde. Sein Herz allerdings schmerzte unsagbar. Tora hatte ihn wohl doch nur als Versuchskaninchen missbraucht. Und genau das war es, was ihn jetzt davon abhielt, hinter dem Größeren herzulaufen. Noch bevor er einen weiteren Gedanken dieser Art aufkommen ließ, machte er Kehrt und verschwand in der Dunkelheit... * Niedergeschlagen saß Nao schon seit Stunden auf seinem Sofa und starrte Löcher in die weiße Wand vor ihm. Was hatte er denn falsch gemacht? Warum verhielten sich alle um ihn herum so merkwürdig? Warum hatte Saga sich ihm an den Hals geschmissen? Worüber hatten Saga und Shou gestritten? Warum war Tora mit einem Mal so Hals über Kopf abgehauen? Und warum hatte Pon sich auf Saga gestürzt und wollte ihm wohl mehr als nur sämtliche Knochen brechen? All das konnte er sich gerade überhaupt nicht erklären. Nachdenklich rieb er sich die Schläfen. Das alles wollte nicht in seinen Kopf und es verursachte einfach nur enormen Kopfschmerz. Aber er wusste nicht, wie er all diese Fragen jetzt aus seinem Kopf bekommen würde. Moment! Da fiel ihm doch etwas ein. Ja! Genau! Es kam ihm wie ein Geistesblitz vor. Und kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, da hatte er auch schon das Telefon in der Hand und wählte eine ihm sehr bekannte Nummer... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Schluss! Aus! Ende! Das Kapitel is eh schon viel zu lang. *seufz* Es is mein bisher längstes, hab ich festgestellt. Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel. Mehr sag ich jetzt dazu nicht mehr. Außer, dass ich sagen muss, dass ich nicht weiß, wann ich das nächste Kapitel hochladen werde. ich möchte mich nämlich auch noch anderen (wichtigen) Dingen widmen. Seid mir also nicht allzu böse deswegen ja? Dank an alle Kommischreiber und Favonehmer. Ohne euch würd ich hier wahrscheinlich gar nicht weitermachen. hab euch lieb! *kisu* Und wieder gilt, wer nen Kommi dalässt, bekommt automatisch eine ENS, wenn´s weitergeht. Kapitel 24: Generalprobe ------------------------ Unglaublich, aber wahr. Wir haben bereits Kapitel 24 erreicht. *staun* Hätte nie gedacht, dass die FF wirklich so~ lang werden würde. Und sie ist wohl auch nach diesem hier nicht am Ende angelangt. Das kann ich so schon sagen. Dafür sind ja auch noch viel zu viele ungelöste Rätsel hier drin versteckt. Richtig? XD Egal! Ich will euch ja nicht vom Lesen abhalten. Hier also ein kleines Kapitel. Viel Spaß damit. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Perplex starrte er den Anderen an. Hatte er jetzt richtig gehört? Oder war das eine Halluzination, die er sich zurecht gesponnen hatte? Nein! Das konnte nicht sein, denn dieser Blick, der auf ihm ruhte, verriet, dass es wirklich real war. Uruha wollte wirklich mit ihm schlafen. Innerlich führte er gerade einen Freudentanz auf. Das war DIE Chance schlechthin. Es gab zwar einen kleinen Haken an der Sache, aber den würde er jetzt gerne in Kauf nehmen. Es würde wohl nicht so schnell wieder die Möglichkeit bestehen, dass er seinen alltäglichen Traum tatsächlich in die Tat umsetzen konnte. Er musste ziemlich blöd aus der Wäsche gucken, denn Uruha griff mit einer Hand nach ihm, legte sie ihm sanft an die Wange und strich mit dem Daumen zärtlich über die leicht gerötete Haut. "Was ist?", fragte er schüchtern. "Das ist mein Ernst...", fügte er noch leiser hinzu. Und um seine Worte zu bekräftigen, wanderte seine Hand zielstrebig in den Nacken des Schwarzhaarigen und zog ihn so mit leichtem Druck näher an sich heran. Ihre Lippen berührten sich. Ein vorsichtiger Kuss, der aber immer fordernder wurde. Uruhas Lippen öffneten sich leicht und seine warme Zunge strich über die weichen Polster von Aoi. Sofort gewährte der Ältere ihm Einlass und Beide begannen ein leidenschaftliches Spiel. Sie neckten sich gegenseitig und erhielten als kleine Belohnung immer wieder leise Seufzer, die der Kehle des jeweils Anderen entwichen. Schweren Herzens löste Aoi den Kuss und ließ seinen von Lust getränkten Blick über die weiße Haut gleiten und verweilte dann mit fast schwarzen Augen an denen seines Angebeteten. Nur zögerlich verließen die Worte seinen Mund. "Bist du dir sicher, dass...?" Irgendwie wollten seine Lippen diese Worte nicht übermitteln. 'War der Gedanke denn so absurd?, schoss es ihm durch den Kopf. Wohl eher nicht, denn Uruha hatte es doch selbst gesagt. Er wollte, dass er mit ihm schlief. Allerdings stellte sich ihm so langsam die Frage, ob der dafür überhaupt vorbereitet war. Unauffällig ließ er seinen Blick durch das Zimmer wandern und er stellte wieder einmal fest, dass er ja nicht bei sich war. Bei ihm würde es wohl wirklich Probleme geben, denn soweit er wusste, gab es bei ihm keinerlei Utensilien für eine heiße Nacht mit einem Mann. Wie auch? Er hatte ja mit sowas nicht gerechnet. Okay, gerechnet vielleicht schon, aber nicht so schnell und irgendwie auch nicht mit Uruha. Fragend hob er eine Braue. Noch immer hatte er keine Antwort auf seine Frage bekommen. Wieso eigentlich nicht? Wieder musterte er das wunderschöne Gesicht des Gitarristen. "Ruha?" Der große Brünette lag unter ihm und sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Seine Augen waren auf Halbmast und seine Lippen leicht geöffnet. In unregelmäßigen Abständen entwich diesem sinnlichen Mund ein leises Keuchen und Aoi fragte sich, warum der Andere so fertig aussah. Sie hatten doch noch gar nichts weiter getan. Vorsichtig erhob er sich und sein Körper verspannte sich, als er ein lautes Stöhnen vernahm. Blitzartig schoss ihm das Blut in die Lenden und gleichermaßen in die Wangen. Jetzt wusste er, warum Uruha unter ihm nicht in der Lage war, etwas zu antworten. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, seiner fast schon schmerzhaften Erregung nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Aber am Schlimmsten war, dass er, Aoi, gerade dabei war, ihm dies noch schwerer zu machen. Sein Knie lag zwischen Uruhas Beinen und rieb sich bei jeder kleinen Bewegung an dieser empfindlichen Stelle. Sobald sich auch nur ein Muskel von ihm regte, übertrug er dies sofort auf seinen Gegenüber. Eigentlich gefiel es ihm sogar, aber irgendwie merkte er auch, dass er dem Anderen damit nicht unbedingt einen Gefallen tat. Außerdem wollte er ja nicht, dass sie ihr kleines Spielchen, wie er es in diesem Moment mal nannte, jetzt schon beendeten. Schließlich wollte er ja auch noch auf seine Kosten kommen. Auch wenn ein stöhnender Uruha schon eine gewisse Genutuung für ihn war, so wäre doch etwas anderes noch viel eher in seinem Interesse. Vorsichtig nahm er das Knie zwischen den Beinen Uruhas weg und setzte sich auf. Genießerisch glitt er mit den Fingern über die heiße, mit einer leichten Schweißschicht bedeckte Brust und leckte sich lasziv über die Lippen, wobei er sein Piercing noch ein wenig bearbeitete. Der Brünette quittierte ihm diese sanften Zärtlichkeiten mit einem undefinierbaren Laut. Dass es ihm allerdings gefiel, war nicht zu übersehen. Gut, da ihm immer noch keine Antwort gegeben wurde, beschloss er, diese Entscheidung auf später zu verschieben. Sanft drückte er Uruhas Beine auseinander und platzierte sich dazwischen. Sein Augenmerk verlagerte sich von dem schönen und in diesem Augenblick verdammt verführerisch wirkenden Gesicht, über den zierlichen Oberkörper des Gitarristen, bis hinzu seinem eigentlichen Objekt der Begierde. Schmunzelnd betrachtete er die stark pulsierende Erektion, die sich ihm entgegenreckte. Uruha hatte wirklich einen makellosen Körper. Es gab nicht ein kleines Fleckchen an ihm, das er nicht auf der Stelle mit Zärtlichkeiten verwöhnen und mit Tausenden von Küssen bedecken wollte. Uruha konnte nicht mehr. Sein Körper gehorchte ihm schon längst nicht mehr. Er sehnte sich der Erlösung und Aoi sollte sich beeilen, sonst würde er noch wahnsinnig werden. "Yuu...", presste er schwer atmend hervor. Doch schon im nächsten Moment durchfuhr ihn ein Stromschlag ohne Gleichen. Ruckartig bog er den Rücken durch und krallte sich so fest es ging in die Laken unter ihm. Ein ungehaltenes Stöhnen hallte durch den Raum. Was war das? Aoi schmunzelte leicht. Er hatte erneut die Erregung des Brünetten zwischen seine vollen Lippen genommen und angefangen, daran zu saugen. Es fühlte sich wirklich gut an und als Uruha begann, sich ihm entgegen zu bewegen, hatte er einige Probleme, dessen Hüften auf der Matratze festzuhalten, damit er nicht unkontrolliert in seinen Mund stieß. Wo sollte das noch enden? Immer mehr trieb er auf die erlösende Klippe zu und immer mehr nahm sein Verstand Abschied. Uruha löste eine Hand aus dem Laken und fuhr damit durch den weichen, schwarzen Schopf, der sich an seiner Körpermitte zu schaffen machte. Es war unbeschreiblich und was ihn zusehends um den Verstand brachte, war die Tatsache, dass es Aoi war, der dies hier mit ihm anstellte. Es war SEIN Aoi, der ihn so unglaublich verwöhnte und ihn daran zweifeln ließ, dass dies hier eigentlich völlig falsch war. Ja, es war falsch, denn es war keinerlei Liebe im Spiel. Dabei sehnte er sich nicht nur nach der körperlichen Liebe zu dem schwarzhaarigen Gitarristen. Nein! Er verzehrte sich nach ihm. Komplett nach ihm. Er wollte, dass sein Herz ihm gehörte. Nur ihm. Der Ältere spürte, wie der Andere unter ihm erzitterte. Lange würde er also nicht mehr brauchen, bis er seinen Höhepunkt erreicht hatte. Und den wollte er ihm nicht nehmen, also verwöhnte er ihn weiter, nahm seine andere Hand hinzu und massierte geschickt die Hoden des Brünetten. Und wieder bedankte sich der andere mit einem erregten Stöhnen. Ganz vorsichtig stupste er mit der Zunge die Spitze Uruhas an. Wollte ihn noch ein wenig reizen, bevor er diesem Spiel hier ein Ende bereiten würde. Süffisant grinste er, als sein Kopf durch Uruhas festen Druck in seinen Haaren weiter nach unten gedrückt wurde. Kami!, schoss es dem Brünetten durch den Kopf. Nicht mehr lange und er würde verrückt werden. Aoi war unglaublich geschickt mit der Zunge, das musste er zugeben. Was anderes zu behaupten, wäre ihm auch gerade nicht möglich gewesen. Plötzlich bäumte er sich auf und stöhnte ungehalten. Der Schwarzhaarige wusste genau, wie er ihn bearbeiten musste, damit er seinen Verstand verlor. Kami!, war der geschickt. "Aoi!" Ein letztes Mal stöhnte er den Namen desjenigen, der ihm diese Töne entlockte und ergoss sich warm in Aois Mund. Dieser machte keine Anstalten und schluckte den süßen Saft. Uruha genoß seinen abklingenden Orgasmus und ließ sich wieder in die weichen Kissen zurückfallen. Noch nie war er so unbeschreiblich verwöhnt worden. Sein Atem ging gehetzt und seine Haare klebten ihm auf der Stirn. Aus halbgeschlossenen Augen blickte er den Schwarzhaarigen an. "Oh Gott! Musste er das jetzt auch noch machen?", schoss es ihm durch den Kopf. Aoi leckte den letzten Rest der weißen Flüssigkeit aus seinen Mundwinkeln. Dann beugte er sich wieder über den verschwitzen Körper, um Uruhas Mund mit seinem zu bedecken. Nur kurz löste er den Kuss. "Na? Lust auf ne Zugabe?", grinste er süffisant und verschloss die Lippen des Anderen erneut mit seinen. Doch jetzt wollte er auch ein wenig seinen Spaß haben. Also packte er Uruhas Hand und schob sie direkt in seinen Schritt. Unterdrückt stöhnte er auf. Er war wirklich verdammt erregt und wollte jetzt, dass Uruha dem Abhilfe schaffte. Er spürte, wie der Andere zusammenzuckte. Uruha hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er jetzt sein Vergnügen einfordern würde. Oder etwa doch? Der Größere war etwas überrrascht über die Handlung des anderen Gitarristen. Nie hätte er erwartet, dass er so offensiv etwas einfordern würde. Allerdings gefiel es ihm auch. Und um ihm das zu beweisen, begann er auch sofort, ihn zu massieren. So entlockte nun er ihm die allerschönsten Töne, die er je gehört hatte. Dass die tiefe Stimme Aois so verlockende Laute von sich geben konnte, war unbeschreiblich. Er hätte nicht abgestritten, dass er es sehr erregend fand. Laut aufstöhnend ließ der Schwarzhaarige sich auf Uruha fallen. Er konnte nich anders. Es fühlte sich unglaublich toll an, was er da mit ihm machte. Sein Atem ging schwer und sein Puls raste immer schneller. Es fühlte sich fast an, als würde sein Herz jeden Moment seinen Brustkorb durchbrechen. Er hatte keine Kraft mehr, sich aufrechtzuhalten. Den Kopf auf dem Brustkorb des Anderen gebettet, die Augen geschlossen und die sinnlichen Lippen leicht geöffnet, stöhnte er laut auf. Und das passierte nur, weil Uruha ihn dort berührte? War das normal? Lange blieb er nicht so liegen, denn der Brünette hatte sich von seiner kleinen Verwöhnkur Aois erholt und wollte nun zum Kontra ausholen. Den Anfang hatte er geschafft, denn Aoi schien seine Umgebung kaum mehr wahrzunehmen. "So, jetzt drehen wir den Spieß mal um." Sanft drückte er den Schwarzhaarigen von sich runter und legte ihn neben sich ab. Er beobachtete ihn kurz. Sah, wie der Brustkorb jetzt schon unregelmäßig bebte. Er würde es wohl auch nicht mehr lange aushalten, dachte er sich. Aber das war jetzt egal. Er wollte Aoi verwöhnen. Ihm wurde schwummrig vor Augen. Alles drehte sich und immer wieder spürte er die geschickten Finger in seinem Schritt. Seine Boxershorts war unerträglich eng geworden und er wollte sie loswerden, wollte sich endlich mehr Freiheit verschaffen. Allerdings war es für ihn unmöglich, sich selbst davon zu befreien. "Onegai...", bettelte er mit letzter Kraft in der Stimme und er hoffte inständig, dass Uruha seine Bitte verstand. Der Jüngere musste schmunzeln. Hatte er ihn schon soweit, dass er ihn anbettelte? Irgendwie war es ja süß. Aber er wusste, was Aoi von ihm wollte. War ja auch nicht zu übersehen. Hauchzart strich er mit den Lippen über Aois Hals. Bewegte sich langsam weiter zum Schlüsselbein und biss zaghaft in die weiche Haut. Nun bekam er ein leichtes Keuchen seitens des Älteren. Das hörte sich wunderbar an, stellte er fest. Und er wollte mehr davon. Genüsslich liebkoste er sein Schlüsselbein und widmete sich ausgiebig den Brustwarzen, bevor er über seinen Bauch leckte und spielerisch am Bauchnabelpiercing zupfte. Er mochte das Piercing sehr und er liebte es, wenn Aoi es zeigte. Und gerade jetzt mochte er es am meisten. Kami! Warum war er jetzt so empfindlich und reagierte bei der kleinsten Berührung so intensiv? "Uruha..." Er spürte, wie sich der Andere an seinem Bauchnabel zu schaffen machte, immer wieder das Piercing zwischen seine Lippen nahm und ihn so neckte. "Onegai..." Und schon wieder bettelte er. Seine Bitte wurde allerdings nicht beachtet. Noch nicht. Nur seine Haut bekam die zärtlichsten Berührungen geschenkt, die er sich vorstellen konnte. Sanft wurde sein Bauch geküsst. Diese weichen Lippen streiften jeden Zentimeter. Vorsichtig näherte er sich dem Bund der Boxershorts. Kaum merklich berührte er mit den Fingern den Stoff und zog daran. Dann ließ er den Stoff wieder los. Dies wiederholte er mehrmals. Aoi zuckte unter diesen kleinen Quälereien zusammen und quittierte diese Aktionen immer wieder mit einem leisen Murren. Er wusste, dass Uruha solche Spielchen liebte, aber dass er sie auch im Bett nicht lassen konnte, ließ ihn fast verzweifeln. "Uruha...", grummelte er leise und schickte einen leicht böse wirkenden Blick in Richtung seiner Lenden. Dass Uruha ihn gar nicht für voll nahm, stellte er fest, als ihm fast wie in Zeitlupe die Shorts von den Beinen gezogen wurde. Erregt ließ er den Kopf wieder in den Nacken fallen. Der Anblick war so betörend, dass er einfach nicht anders konnte. Gerade hatte er den lästigen Stoff beseitigt, da wurde er auch schon auf die ausgeprägte Erregung Aois aufmerksam. Verschwörerisch betrachtete er sie und leckte sich unbewusst über die vollen Lippen. Nun war er also an der Reihe, sich um das Bedürfnis des Anderen zu kümmern. Und er tat nichts lieber als das. Sanft glitt seine Zunge über den Schaft bis hin zur Spitze. Es fühlte sich gut an und er spürte, wie der Ältere unter seiner Berührung erzitterte. Vorsichtig nahm er den kleinen Aoi-chan in den Mund und liebkoste ihn mit seiner Zunge. Nie hätte er gedacht, dass er soviel Spaß daran haben könnte, einen Mann auf diese Weise zu verwöhnen. Aber das hatte er gerade. Und das nicht zu knapp. Schwer atmend und mit geschlossenen Augen nahm er jede noch so kleine Berührung wahr. Es fühlte sich so intensiv an und er war wirklich nicht mehr weit davon entfernt, dem Spiel hier ein Ende zu bereiten. Und freiwillig würde er das nicht tun wollen. Allerdings ließen Uruhas Zärtlichkeiten nicht darauf schließen, dass das hier noch lange dauern würde. Viel zu aufmerksam bearbeitete er ihn gerade und mit jedem Mal, wo er sein Glied tief in sich aufnahm, entwich ihm ein lautes Stöhnen. Sein Körper gehrochte ihm nicht mehr im vollen Umfang und er hatte Mühe, nicht einfach haltlos in die warme Mundhöhle zu stoßen. Ihn überkam das Bedürfnis, etwas auszuprobieren und er hoffte, dass Aoi daran Gefallen finden würde. Er wollte ihn vorher darauf ansprechen, aber er bemerkte schnell, dass dies in diesem Augenblick wohl keinen Sinn hatte. So wie er hier unter ihm lag, machte er nicht den Anschein, als würde er ihm eine sinnvolle Antwort geben können. Aber er würde es nicht ohne das Einverständnis Aois tun wollen. Er ließ von der stark pulsierenden Erregung ab und hievte seinen schlanken Körper wieder hoch zu Aoi's Gesicht. Leise flüsterte er ihm seinen Gedanken ins Ohr. Den Schwarzhaarigen überkam eine wohlige Gänsehaut, als er Uruhas Atem an seinem Ohr spürte. Er hatte nur ein Problem. Er verstand nicht ganz, was Uruha im eben gesagt hatte. Nur ein kleiner Fetzen wie "Entspann dich", drang zu ihm durch. Mehr als ein leichtes Nicken brachte er nicht zustande. Und dann fühlte er einen Finger, der vorsichtig über seine Lippen strich. Sofort öffnete er die Lippen und umhüllte die Finger des Größeren mit eben diesen. Verführerisch umspielte er die Finger mit seiner Zunge und vernahm sofort, wie Uruhas Kehle ein erregtes Keuchen entwich. Gab es eigentlich etwas, was ihn noch mehr aus der Fassung bringen konnte, als dieses betörende Gefühl, das Aoi ihm gerade bescherte? Es machte ihn verrückt, wie seine Finger so neckisch von seiner Zunge bearbeitet wurden. Dass sich in ihm etwas regte, war nicht wirklich erstaunlich. Bevor er allerdings doch wieder den Verstand verlor, zog er seine Finger aus der warmen Mundhöhle und zum Dank erhielt er ein Grummeln. Aoi schien dieses Spielchen gefallen zu haben. Dem Älteren einen leidenschaftlichen Kuss entlockend, drückte er die Beine des Schwarzhaarigen vorsichtig auseinander. Er wusste ja nicht, wie er darauf reagieren würde. Aber als er keine Gegenwehr spürte, ließ er seine Hand wieder über den mittlerweile verschwitzten Körper wandern. Mit äußerster Vorsicht näherte er sich dem festen Muskelring. Er verwickelte Aoi in einen atemberaubenden Kuss. Währenddessen streifte er kurz über die kleine Öffnung, wartete auf irgendein Zeichen, dass er aufhören sollte. Doch es blieb aus. Also schob er behutsam einen seiner Finger hindurch und wartete erneut die Reaktion des Anderen ab. Ein leichter Schmerz durchzuckte seinen Körper und seine Augen weiteten sich. Etwas erschrocken schaute er in Uruhas Gesicht. "Ruha?", keuchte er. Dieses Gefühl war ungewohnt und mehr als merkwürdig. Uruha erwiderte seinen Blick. Sofort hielt er inne und ließ seinen Finger an Ort und Stelle. Mit der freien Hand strich er dem Schwarzhaarigen eine verschwitze Strähne aus dem Gesicht. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. "Entspann dich.", wisperte er und Aoi schmolz förmlich dahin bei diesem süßen Lächeln. Wie auf Kommando entspannten sich sämtliche Muskeln in seinem Körper und dann verwickelte Uruha ihn erneut in einen Kuss. Er legte so viel Gefühl hinein, dass der Schwarzhaarige unbewusst seufzen musste. Und dann spürte er wieder dieses ungewohnte Gefühl, als Uruha seinen Finger langsam zu bewegen begann. Allerdings fühlte es sich nicht mehr so schmerzhaft an, wie es anfangs der Fall war, als sich der Finger in ihn schob. Es dauerte auch nicht lange und er bewegte sich gegen den Finger. Als Uruha dies bemerkte, nahm er noch einen zweiten Finger hinzu. Erneut zuckte der Körper unter ihm zusammen und verspannte sich augenblicklich. Und wieder hauchte er ihm mit süßer Stimme ins Ohr: "Entspann dich, Yuu..." Kami! Wie sollte er sich denn entspannen, wenn der Typ ihm so sehr auf die Pelle rückte? Er war total verschossen in ihn und jetzt war er drauf und dran, mit ihm zu schlafen? Da würde sich doch kein Mensch entspannen können! Und noch schlimmer war die Tatsache, dass sie nur miteinander schliefen und danach würde wohl alles wieder so sein, wie es vorher war. Bei dem Gedanken verspannte er sich noch ein Stück mehr und kerkerte Uruhas Finger umso mehr in sich ein. Uruha spürte, dass er so wohl nicht weit kommen würde. Ihm fehlte wohl doch etwas Erfahrung in dieser Sache. Vorsichtig zog er sich ein Stück aus dem Älteren zurück und streifte dabei über einen Punkt, der Aoi erschrocken aufstöhnen ließ. Er bog den Rücken durch und glaubte, er würde gleich verglühen. "Kami...", stammelte er nach Luft schnappend. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Eine immense Welle der Lust durchströmte seinen Körper, als Uruha diesen einen Punkt in ihm traf. "Motto..." Jetzt war Aoi dabei, nach mehr zu verlangen. Er vergaß schon fast den Schmerz, den diese neue Situation mit sich brachte. Er wollte unbedingt noch einmal dieses sagenhafte Gefühl spüren. Was war das? Was veranlasste Aoi dazu, so ungehalten zu stöhnen und sofort nach mehr zu betteln? Hatte er etwa diesen süßen Punkt in ihm gefunden? Den Punkt, der ihn Sterne sehen ließ? Vorsichtig tastete er sich wieder vor. Und da war er. Genau an der Stelle, an der er ihn vermutete, streifte er mit dem Finger darüber und Aoi bäumte sich wimmernd auf. Er sah, wie der Schwarzhaarige sich in den Handrücken biss, um seine Laute zu unterdrücken. Uruha genoss diesen Anblick sichtlich. Allerdings schien Aoi das nicht mehr lange durchzuhalten. "Onegai..." Es hörte sich wie ein leises Wimmern an. Doch Uruha wusste, was Aoi meinte. Er wollte ihm die Erlösung auch nicht mehr länger verweigern. Er ließ seine freie Hand in Aois Schritt wandern und umfasste seine ausgeprägte Errektion. Sofort begann er sie zu pumpen und streifte gleichzeitig immer wieder das kleine Lustzentrum in Aoi's Innerem. In gleichmäßigen Bewegungen trieb er Aoi immer weiter zur Klippe. Immer mehr spürte er, wie sich in seinen Lenden das Blut sammelte und sich ein unbeschreibliches Kribbeln ausbreitete. Und dann bäumte er sich ein letztes Mal laut stöhnend auf. "Kouyou...!", stöhnte er und ergoss sich warm in Uruhas Hand. Erschöpft sank er in die Kissen zurück und genoss die letzten Nachwirkungen seines Orgasmus. Noch nie war er in einem solchen Ausmaß zum Höhepunkt gekommen! Aber es fühlte sich gut an. Nein! Es fühlte sich unglaublich an. Aois Brustkorb hob und senkte sich schnell. Sein Atem ging gehetzt und sein Körper war von einer feinen Schweißschicht bedeckt. Die leicht geöffneten Lippen und die vor Erschöpfung geschlossenen Lider ließen ihn schmunzeln. Es war wirklich eine tolle Nacht, auch wenn dies wohl die Einzige dieser Art mit Aoi bleiben würde. Aber er bereute es nicht. Langsam zog er sich aus Aoi zurück und griff nach den Taschentüchern, die auf seinem Nachtschrank lagen. Sanft befreite er den erschöpften Gitarristen von den Spuren ihrer gemeinsamen Nacht und legte sich dann neben ihn. Es war beruhigend, dass der Schwarzhaarige neben ihm lag. Zärtlich legte er die Hand an Aois Wange und drehte den Kopf zu ihm. Er wollte in dieses süße Gesicht schauen. Er liebte Aoi. Da war er sich sicher. Aber ob seine Gefühle jemals erwidert werden würden, wusste er nicht. Einen leichten Kuss hauchte er dem Anderen auf die rotgeküssten Lippen, zog die Decke über ihrer beider Körper und schloss die Augen. Heute würde er das erste Mal seit Wochen, nein, seit Monaten wieder richtig schlafen können. Er entschwand schnell ins Reich der Träume und bekam so auch nicht mit, wie ihm leise ein paar süße Worte ins Ohr geflüstert wurden... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kurz und schmerzlos. So, jetzt hab ich ne Lemon geschrieben und hoffe mal, dass sie euch gefällt. War iwie nicht ganz so~ schwer, wie ich es vermutet hatte. Was nicht heißen soll, dass es einfach war. Aber jetzt is sie eben fertig und ich hab vorerst wieder meine Ruhe. Bin halt einfach kein Lemonschreiber. Allerdings les ich sie total gern. *grins* Was im nächsten Kapitel passieren wird, weiß ich wirklich noch nicht. *Schulter zuck* Wann ich das nächste Kapitel fertig haben werde, weiß ich auch nicht. *drop* Und wann hier endgültig Schluss sein wird, is auch noch offen. Es steht also noch so gut wie gar nichts fest. XD Ich werd jetzt Schluss machen und ins Bett hüpfen. Bin hundemüde und will morgen endlich mal wieder richtig ausschlafen. Über Kritik würd ich mich freuen. ^^d Kapitel 25: Entsetzen --------------------- Ich fass es einfach nicht. Nun hab ich das doch tatsächlich schon wieder gemacht. Irgendwann endet das noch mal böse für mich. Ich hab da so eine leise Vorahnung. Ach was soll´s? Hoffe, dass meine Rini trotzdem damit zufrieden is. Ich wünsch euch mal wieder viel Spaß beim Lesen. ^.^// *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kai zuckte zusammen, als es an seiner Wohnungstür Sturm klingelte. Welcher Idiot hielt es für nötig, ihn um diese Uhrzeit mit einer solchen ungemein nervtötenden Attacke zu stören? "Ich geh schon!", flötete es aus dem Wohnzimmer. Ja, aus dem Wohnzimmer. Kai war nicht alleine in seiner Wohnung. Leider. Und zu seinem Bedauern war es auch noch Miyavi, der es sich nicht nehmen ließ, ihn seit seinem Aufbruch bei Reita mit seiner nervenden Anwesenheit zu betören. Er hatte die Nase eigentlich gestrichen voll von ungebetenen Gästen. Davon hatte er in den letzten zwei Tagen schon eindeutig genug. Miyavi sprang auf und flitzte zur Wohnungstür. Sofort drückte er auf den Summer, um wen auch immer einfach mal in das Haus zu lassen und ihm so den Weg zu Kais Wohnung um ein Hindernis zu erleichtern. Gespannt wartete er darauf, wer denn Kai um diese Uhrzeit sehen wollte. Hatte Kai etwa eine heimliche Verehrerin? Oder sogar einen Verehrer? Mit einem breiten Grinsen im Gesicht tänzelte er von einem auf das andere Bein. Er war aufgeregt. Er war immer aufgeregt, wenn Besuch kam. Und wenn Kai Besuch bekam, war er noch aufgeregter. "Wer ist es denn?" Kai kam in den Flur. In seiner Hand hielt er ein Geschirrtuch, denn er war gerade dabei gewesen, den Abwasch von ihrem Abendessen zu beseitigen und hatte mittlerweile das Stadium des Geschirrabtrocknens erreicht. Schnell rieb er sich die Hände trocken. Allerdings hatte er von seinem Gast nicht wirklich eine Antwort bekommen, denn Miyavi zuckte nur mit den Schultern. Daraufhin schüttelte der Drummer nur den Kopf und murrte leise. War ja wieder typisch Miyavi. Konnte der nicht ein einziges Mal wie ein normaler Mensch handeln und fragen, wer da die ehrenvolle Aufgabe hatte, ihn um diese Uhrzeit mit seiner Anwesenheit zu beehren? Na egal, sein einer ungebetener Gast würde sich ja auch erstmal um den anderen ungebetenen Gast kümmern. Schnell trat er den Rückzug an und ging zurück in die Küche, um den restlichen Abwasch abzutrocknen und wieder an den entsprechenden Bestimmungsort zu verfrachten. Nur mit bedingtem Interesse verfolgte er die Geräusche im Flur, die bis zur Küche durchdrangen. Ma~nn, warum konnte der Besuch nicht schneller die Treppe hinauf kommen? Er würde hier gleich noch vor Neugier platzen. "Komm schon....", grummelte er und lief schon fast im Kreis, weil er so aufgekratzt war. Okay, aufgekratzt war er auch im Nomalzustand, aber heute war er ganz besonders aufgeregt. Als allerdings auch nach 5 Minuten Wartezeit scheinbar immer noch keiner vor der Tür stand, riss ihm endgültig der Geduldsfaden und er riss die Tür auf und lugte erstmal raus. Vor ihm stand niemand. Nichts. Hatte er schon Halluzinationen? Es hatte doch geklingelt? Aber wo war derjenige, der Kai besuchen wollte? Er streckte den Kopf noch ein Stückchen weiter aus der Tür und schaute nach links. Nichts. Dann nach rechts. Und siehe da, da war doch jemand. Miyavi starrte ihn an. Irgendwie sah er überhaupt nicht gut aus. Der Besucher stand mit dem Rücken an die Wand gelehnt und schaute nach vorn. Sein Gesicht war gerötet und aus den kleinen Augen liefen reihenweise Tränen die Wangen hinab und stoppten erst in dem Shirt, das er trug. Der Solokünstler schluckte. So hatte er ihn ja noch nie gesehen. Schnell hastete er in die Küche, wo Kai trällernd sein letztes Geschirr abtrocknete und in den Schränken verstaute. "Kai~hai~?" Der Größere schaute zu Boden und scharrte darauf mit seiner Zehenspitze. Die Arme hatte er hinter seinem Rücken versteckt. Irgendwie sah er aus wie ein kleiner schüchterner Junge. Aber das täuschte. Miyavi war weder klein, noch schüchtern. "Was willst du nun schon wieder?", fragte der Drummer leicht genervt. Was wohl an Miyavi selbst lag. Der treib ihn in den letzten Tagen einfach immer wieder zur Weißglut. Miyavi zuckte kurz mit den Schultern, eher er mit dem Finger in Richtung Flur zeigte. Dann lächelte er verlegen und meinte: "Ich glaub, du hast jetzt ein Problem." Dann grinste er frech. "Und ein gro~ßes Pro~blem noch dazu." Kai runzelte die Stirn. "Was soll das Miyavi? Willst du mich verarschen?" Das konnte er nämlich gar nicht leiden. Allerdings wurde ihm seine barsche Frage nur mit einem Kopfschütteln beantwortet. Kami. Was sollte das denn schon wieder werden? Genervt warf er das Geschirrtuch beiseite und zog sich seine Putzschürze aus. Dann ging er schnurstracks in den Flur. "Was soll das, Miyavi? Hier ist niemand?" Er drehte sich zu seinem Gast und schaute ihn grimmig an. Dieser deutete aber wiederrum auf die Wohnungstür. Was blieb ihm anderes übrig, als nachzusehen, was der Andere meinte? Miyavi gab ihm ja doch keine vernünftige Antwort. Also steckte er den Kopf aus der Tür und seufzte schwer, als er sah, was mit seinem Problem gemeint war. Rechts neben seiner Tür stand jemand und der sah alles andere als gut aus. Sofort ging er hinaus und stellte sich vor ihn. Beide Hände legte er auf dessen Schultern und sah ihn mitleidig an. "Was ist passiert, Ruki-chan?" Schnell zog er ihn in seine Arme und versuchte, ihn zu trösten. # # # # # # # # # # # # Man, war ihm übel. Nicht nur, dass er sich auf offener Straße übergeben hatte, nein, er wude auch noch von der Polizei von seinem Schlafplatz vertrieben und als Penner abgestempelt. Konnte der Tag eigentlich noch besser werden? Ach nein, ging ja nicht, war ja schon Nacht. Torkelnd ging er nun durch die Straßen. Seine Orientierung war zwar fast wieder da, aber er brauchte trotzdem noch die halbe Nacht, um den Weg in sein Bett zu finden. # # # # # # # # # # # # Er starrte auch eine halbe Sunde, nachdem Ruki verschwunden war, verwirrt die Tür an, aus der er wie vom Blitz getroffen gerannt war. Was war passiert, dass er einfach das Weite gesucht hatte? Irgendwie kam er nicht ganz mit. Aber das war ja bei ihm nichts Neues mehr. Reita war von jeher etwas begriffsstutzig, was die emotionalen Reaktionen anderer Menschen betraf. Was war denn jetzt eigentlich kaputt? Hatte er was verpasst? Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. Der Bassist zukte nur mit den Schultern und ließ sich dann einfach auf sein Sofa fallen. Jetzt bedachte er die Decke mit unzähligen Blicken. Allerdings brachte ihn das auch nicht zu einer Erleuchtung. Somit schloss er die Augen und ließ sich in Morpheus Arme fallen. # # # # # # # # # # # # "Isch wüll noch eenen...", nuschelte er sich etwas zurecht und bestellte sich prompt noch einen Drink. Saga hatte die Schnauze voll und beschloss, nie wieder irgendeinen Plan von Shou zu unterstützen. Der Idiot hatte ihn doch erst in diese Lage gebracht. Hätte er gewusst, dass das solche Konsequenzen haben würde, dann hätte er nie zugestimmt. Er verfluchte seinen Vocal für diese Aktion. Jetzt saß er schon seit Stunden in seinem Stammlokal und betrank sich förmlich. Und das nur, weil Tora ihn nicht beachtet hatte. Er seufzet schwer und nahm auch den nächsten Drink dankend entgegen. Er wollte diesen beschissenen Tag einfach aus seinem Kopf spülen und Alkohol sollte ja am Besten dabei helfen. Also ließ er sich einfach mal volllaufen. # # # # # # # # # # # Kai hatte es geschafft, den völlig aufgelösten Ruki in sein Wohnzimmer zu verfrachten. Es war nicht leicht gewesen, denn der kleine Sänger schien mehr als abwesend zu sein. Er wunderte sich nur, wie er es dann überhaupt bis zu ihm geschafft hatte. Über das Gesicht des Kleinsten liefen unaufhörlich Tränen. Da half es auch nichts, dass Miyavi eine Packung Taschentücher nach der anderen unter die Nase des Vocals hielt oder sie sogar selbst wegwischte. Ruki bot echt einen erbärmlichen Anblick und Kai machte dies wirklich Sorgen. So hatte er ihn noch nie gesehen. "Was ist passiert, Ruki?" Er setzte sich neben den Kleinen und legte einen Arm kameradschaftlich um dessen Schulter. Statt eine Antwort zu geben, schaute er betreten zu Boden. Es war ihm peinlich, aber er wusste auch, dass er mit seinem Leader über alles reden konnte. Wirklich alles. Dann wand er sich an Miyavi und warf ihm einen eindeutigen Blick zu. Miyavi räusperte sich nur und verdrückte sich in die Küche. Er wollte die Zwei jetzt nicht stören. Würde wohl ein ziemlich nervenaufreibendes Gespräch werden. Er lehnte sich gegen das Fenster und grinste. Irgendwie sah der Himmel heute Nacht echt faszinierend aus. Er schaute sich in Kais Küche um und fand schließlich, was er suchte. Und im nächsten Augenblick war er auch schon wieder beschäftigt. "Hey." Beruhigend strich er Ruki über den Rücken. "Du kannst mir ruhig sagen, was passiert ist." Ruki schniefte nur und schaute ihn dann aus verquollenen Augen an. Ein leicht gequältes Lächeln zierte sein hübsches Gesicht. Dann seufzte er schwer und warf sich in Kais Arme. Laut schluchzte er und krallte sich in das Shirt seines Trostspenders. Jetzt fragte er sich ernsthaft, was passiert war. Ruki war doch kein Weichei. Das traute er Aoi zu, aber nicht ihrem selbstsicheren kleinen Vocal. Aber er musste auch nicht lange auf eine Antwort warten. Ruki hob den Kopf und schluckte, bevor er zu erzählen begann, was vorgefallen war, nachdem Kai die Wohnung verlassen hatte und er mit ihm alleine war. * Völlig perplex starrte er ihn an. Das war jetzt nicht wirklich passiert, oder? Das war nur ein schlechter Traum und wenn er sich jetzt in den Arm oder sonst wohin kniff, dann würde er feststellen, dass es nicht weh tat und somit ein Traum wäre. Allerdings kam er nicht dazu, denn schon wieder passierte es und irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass da irgendwas dahinter stecken musste. Aber was? Als der Andere zum dritten Mal ansetzte, konnte er es nicht mehr einfach so geschehen lassen. Ein leises Murren verließ seine Kehle und er packte ihn an den Schultern. Obwohl seine Wangen leicht gerötet waren, weil er das nun wirklich noch nie erlebt hatte, war seine Stimme wie sonst. "Sag mal. Sonst geht´s dir gut, oder?" Er hob fragend die Augenbrauen. Innerlich hoffte er, dass der Andere sich nur einen Scherz mit ihm erlaubte. War echt unglaublich, dass er das hier tatsächlich erlebte. "Nani?" Jetzt setzte sich der Andere direkt vor ihm auf das Sofa und schaute ihn wieder an. "Wieso?", fragte er ihn und legte den Kopf schief. Sah ja wirklich süß aus, aber es passte jetzt nicht wirklich hierher. Das hier war irgendwie ein viel zu ernstes Thema, als dass er sich jetzt von dem Kleineren einwickeln lassen wollte. Er räusperte sich und holte dann einmal tief Luft. "Ruki. Das war jetzt nicht dein Ernst, oder?" Ja, genau das wollte er jetzt wissen. Warum hatte sein Kumpel das gemacht? Und warum hatte er es nicht bei einem Mal belassen, sondern setzte immer wieder dazu an? Noch immer schaute er ihn fragend an. Eben hatten sie noch hier gesessen und Ruki heulte wie ein Schlosshund. Und dann... Dann hatte er ihn einfach so geküsst. Beim ersten Mal ganz vorsichtig und beim zweiten Mal dann etwas intensiver. Das dritte Mal wurde er aufgehalten. Reita wusste auch nicht, worin das sonst geendet hätte. Aber die Frage, was Ruki damit bezweckte, war ihm schleierhaft. "Also?", forderte er eine Antwort ein. "Wir sind doch beste Freunde, warum also küsst du mich?", brummte er. In Rukis kleinem Kopf fing es gerade heftig an zu rattern. Er musste diese Worte erstmal verarbeiten. Und nicht nur das. Er fragte sich gerade selbst, was in ihn gefahren war. Reita hatte Recht, sie waren beste Freunde. Aber warum um alles in der Welt hatte er sich dazu hinreißen lassen, ihn zu küssen? Er schluckte trocken und grinste dann gekünstelt. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Hehe. War nur ein Scherz.", entschuldigt er sein, auch für ihn etwas merkwürdiges, Verhalten. "Nimm´s nicht so ernst." Und schon nahm er wieder Abstand zu dem Bassisten, der ihn immer noch grimmig anschaute und dann ein mürrisches "Dein Glück!" von sich gab. * Kai hörte sich die Geschichte ganz genau an und nickte immer, wenn Ruki wissen wollte, ob er weiter erzählen sollte. Ja, der Drummer wollte wirklich alles wissen, denn er hatte so eine Ahnung. "Und was war dann passiert?" Er wollte wirklich alles wissen, also hakte er einfach nach. Das konnte ja unmöglich alles gewesen sein. Deswegen würde Ruki doch nicht wie ein getretener Hund neben ihm sitzen und auch die letzten Tropfen Tränen aus seinem Körper herauspressen. Der Jüngere weitete die Augen. Woher um alles in der Welt wusste Kai das nun schon wieder? Hatte er telepathische Fähigkeiten oder sowas in der Art? Dann brauchte er doch nicht alles von neuem erzählen. Da hätte er doch gleich seine Gedanken lesen können. Ruki war schwer ums Herz, aber Kai hatte Recht. Das war nicht der Grund, weshalb er jetzt hier war. Also erzählte er weiter, was geschehen war. * "Was meinst du? Geht es Aoi wieder besser?", versuchte er vom Thema abzulenken. "Das gibt doch bestimmt ne mächtige Beule." Reita lachte daraufhin lauthals los. "Ja, die wird er bestimmt haben und die Kopfschmerzen sind sicher auch nicht ohne. Da hat der Gute aber selbst Schuld.", grinste er und klopfte Ruki aufmunternd auf die Schulter. " Er hätte Uruha einfach nicht küssen sollen." Dann tippte er sich nachdenklich mit dem Finger gegen sein Kinn. "Wie kommt er eigentlich auf die Idee, nen Kerl zu küssen? Das is doch widerlich." Sämtliche Fabe entwich Rukis Gesicht. Er wurde kreidebleich und sein Herz machte einen Aussetzer. Reita fand es also widerlich, dass er ihn geküsst hatte. Er fand ihn also widerlich. Tränen stiegen ihm in die Augen. Reita war sein bester Freund und irgendwie hatte er ihn wirklich gern. Wenn da nicht noch ein kleines bisschen mehr wäre. Etwas, das Ruki noch nicht zuordnen konnte. Aber Reita fand ihn widerlich. Entsetzt riss Ruki die Augen auf. Reita wollte das nicht? Aber hatte er sich denn so in seinem Freund getäuscht? Hatte er wirklich nichts für ihn übrig? "Ruki?!" Reita brummelte immer noch und Ruki versetzte dies abermals einen Stich. Noch bevor Reita reagieren konnte, sprang Ruki hastig auf und rannte in den Flur. Blitzschnell schlüpfte er in seine Schuhe, schnappte sich seine Jacke und riss die Tür mit einem heftigen Schwung auf. Kurz darauf war nur noch ein lautes Knallen der Tür zu vernehmen. Dann kehrte wieder Stille ein. * Okay, das konnte er jetzt nachvollziehen. "Reita, dieser Idiot!", grummelte er und zog Ruki noch fester in seine Arme. "Du darfst ihm nicht allzu böse sein. Reita is echt einer der gefühllosesten Menschen, die ich kenne. Aber mach dir keine Sorgen..." Er wuschelte dem Jüngeren einmal liebevoll durch das zerzauste Haar." Dem werd ich morgen ordentlich den Marsch blasen." Ruki seufzte. Kai war echt seine Ersatz-Mama. Irgendwie wusste er immer, wie er ihn aufbauen konnte. Und mit Reita wollte er jetzt wirklich nicht den Platz tauschen. Der würde ordentlich was einstecken müssen. Da war er sich sicher. Innerlich grinste er schon wieder breit. "Sag mal, Kai-chan?" Mit einem total süßen Lächeln schaute er von unten in Kais Gesicht. "Darf ich dabei sein, wenn du ihm den Marsch bläst?" Kai lachte laut auf und nickte. "Klar, warum nicht. Und wenn du willst, dann holen wir auch noch Aoi und Uruha dazu.", grinste er und wischte mit seiner Hand auch noch die letzten Spuren der Tränen von Ruki's Wangen. Jetzt konnte auch der Vocal wieder lächeln und so langsam freute er sich darauf, morgen auf Reita zu treffen. Plötzlich ertönte von irgendwo her ein Klingeln. Miyavi kam sofort ins Wohnzimmer gehechtet und sprang quer durch das Zimmer, um im nächsten Moment elegant auf dem Sofa neben den erstaunt dreinblickenden Gazette-Membern zu landen. Schnell griff er zwischen die Kissen und hielt Kai das Handy vor die Nase. "Is für dich.", grinste er frech. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Im nächsten Kapitel widmen wir uns wieder einen kleinen Tuck mehr den alice nine. Mitgliedern. Wir werden Tora auf seinem katergeprägten Vormittag begleiten und auch Saga wird sein Fett wegkriegen. Und mit Nao wird es auch einen Part geben. Wie viel es dann werden wir, weiß ich nicht, da ich das wieder spontan entscheide. ^^° Ich entschuldige mich vielmals für die lange Wartezeit. Bin irgendwie nicht so wirklich dazu gekommen. Außerdem hab ich ja auch noch ein paar Pics für gezeichnet. *stolz auf mich desu* Wir sehen uns also im nächsten Kapitel - das hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt. ^^" Und zum Schluss noch eine Sache in Initiative Eigenwerbung: Mika wird demnächst noch einen kleinen One-Shot schreiben. Aber kein Gazette-OS. XD Kapitel 26: Irrwege ------------------- So, auch dieses Kapitel wäre dann also auch geschafft. Hab auch wirklich nicht sehr lange gebraucht. Komischerweise. Aber egal. Hab euch wenigstens nicht allzu lange warten lassen. XD Hoffe, es gefällt euch. Und nun viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Verwirrt starrte er Miyavi an und auch Ruki war nicht so ganz bei klarem Verstand. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Solokünstler eine mächtige Macke hatte. Wie konnte der so einfach hier durchs Zimmer rasen, sich auf sein Sofa schmeißen und dann noch so verdammt dämlich grinsen? Mit dieser Frage war er etwas überfordert. "Arigatou." Mehr brachte er nicht wirklich zustande und nahm sein Handy entgegen. Irritiert schaute er auf das Display und seufzte. Nicht noch ein verwirrtes Schäfchen der PSC. Was wollte er von ihm? Hatte er heute irgendwie den sozialen Part für alle übernommen? Davon wusste er eigentlich nichts. Aber er hob trotzdem ab und begann freundlich das Gespräch. # # # # # # # # # Noch immer saß er etwas frustriert auf seinem Sofa. Allerdings tat es ihm gut, mit jemandem reden zu können. Und er wusste auch, dass er bei Kai sicher sein konnte, dass er es für sich behalten würde. Nur hatte Kai wohl nicht wirklich Lust, solche Sachen am Telefon zu klären und beorderte ihn auch so gleich zu sich nach Hause. Mit nicht wirklich viel Begeisterung musste er der Bitte nachgehen. # # # # # # # # # Saga hatte wirklich Glück, dass er in seinem Stammlokal war und ihm der Wirt dort noch etwas zu trinken gab. Eigentlich hätte dieser längst Feierabend gehabt. Aber für ihn schien er noch mal eine Ausnahme zu machen. Doch auch ein lieber, netter Wirt wollte sich irgendwann in sein warmes, weiches Bett kuscheln, weshalb er dann doch gehen musste. Sehr zu seinem Bedauern. Seiner Meinung nach war er noch viel zu nüchtern, um jetzt schon nach Hause gehen zu können. Aber irgndwo musste er ja seinen Rausch ausschlafen können und wie ein Penner irgendwo auf einer Bank im Park zu pennen, war einfach nicht sein Stil. Also setzte er sich so langsam in Richung Bandhaus in Bewegung. Man gut, dass er auch im etwas angeheiterten Zustand noch einen bombastischen Orientierungssinn hatte. Auch wenn er nicht wirklich gern nach Hause ging. Zumindest nicht jetzt. Aber er hatte ja doch keine andere Wahl. Auf wackeligen Beinen taumelte er durch die Straßen und ab und an musst er ungewollt aufstoßen. War wohl doch etwas mehr Alkohol, als er gedacht hatte. Er hatte ja auch nicht wirklich mitgezählt, wie viele Drinks er nun wirklich getrunken hatte. Aber war ja auch egal. Er war angeheitert - okay, wohl etwas mehr als das - und war auf dem Weg in sein Bett. Irgendwie freute er sich auf das warme, weiche und kuschelige Etwas, das ihn wohl mit offenen Armen empfangen würde. Zufrieden mit dieser tollen Aussicht, grinste er auf dem Rest des Weges vor sich hin. Es war fast 6 Uhr morgens, als er dann endlich vor dem Bandhaus stand. Etwas duselig im Kopf kramte er nach seinem Schlüsselbund. Als es klapperte und er ihn schon fast schielend vor seiner Nase betrachtete, versuchte er jetzt doch, den richtigen Schlüssel zu finden. Lallend segnete er jeden dieser verdammt vielen Schlüssel mit einem kleinen Singsang. Allerdings stellte er fest, dass er wohl eindeutig zu viele davon an seinem Schlüsselbund hatte. Er seufzte. Doch dann fiel sein Blick auf einen der kitschig wirkenden Anhänger und er verstummte. Kami-sama. Warum um alles in der Welt hatte er diesen verdammten Anhänger noch an seinem Bund? Es würde ihm auch so nichts bringen. Der würde ihm in seiner Situtation jetzt auch nicht weiterhelfen. Seufzend setzte er sich auf die Stufen vor der Eingangstür und betrachtete das silbern glänzende, kleine Etwas genauer. Es war ein Geschenk von ihm gewesen und er hatte sich mächtig darüber gefreut. Auch wenn er es ihm nicht gezeigt oder gar gesagt hatte, aber es war wirklich so. Schon damals hatte er Tora mehr als nur in sein Herz geschlossen. Mit diesem Anhänger begann er aber, sich seiner Gefühle für den Gitarristen bewusst zu werden und immer, wenn er ihn ansah, wurde ihm warm ums Herz. Nur heute war es nicht so. Er saß noch eine ganze Weile dort auf den kalten betonierten Treppenstufen, bevor er sich dann doch erhob und sich daran machte, die Tür aufzuschließen. Er bemühte sich, so leise wie möglich zu sein. Scheinbar schliefen alle noch, denn alles war dunkel und still. Für diese Uhrzeit auch nicht wirklich verwunderlich, musste er gestehen. Mit etwas mehr Mühe als sonst zog er sich die Jacke aus und schlüpfte aus seinen Schuhen, die er zu seinem Erstaunen auch noch ordentlich in Reih und Glied neben die der Anderen platzierte. Dann schlich er sich auf leisen Sohlen durch den Flur und die Treppe hinauf. Im oberen Geschoss des Hauses angekommen, ging er torkelnd durch den langen Gang. Allerdings hielt er vor einer ganz bestimmten Tür an. Seine Hand legte sich wie von selbst auf das Holz und seine Stirn folgte dieser unwillkürlich. Es war Toras Tür, gegen die er sich lehnte und einmal tief durchatmete, um dann die Tür ganz leise zu öffnen. Nur das Schleifen der unteren Türkante über den mit weichen Teppich bedeckten Fußboden war zu hören. Dann machte er einen Schritt nach vorn in den Raum hinein. Es war dunkel und er konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Doch er wusste ja, wie es in dem stilvoll eingerichteten Zimmer aussah. Und so wusste er auch, wo Toras Bett stand, in dem er hoffte, dass er liegen würde. Sonst würde er verrückt werden. Saga beugte sich hinab, als er vor dem Bett stand und tastete vorsichtig nach dem Gitarristen. Dann seufzte er und sein Herz setzte einen Schlag lang aus. Tora war nicht da. Er lag nicht in seinem Bett. Es war noch genauso ordentlich gemacht, wie am Morgen. Wo zum Henker war er? Wieso war er nicht Zuhause? Wieso lag er nicht hier in seinem Bett und schlief? Der Bassist schluckte und fasste einen Entschluss. Er würde so lange warten, bis Tora wieder da war. Und er würde sich keinen Zentimeter von hier wegbewegen. Nicht einen einzigen. Das schwor er sich. Und solange Tora noch nicht da war, konnte er es sich ja in dessen Bett gemütlich machen und ein wenig ausruhen. Also klappte er die weiche Decke beiseite und legte sich der Länge nach auf die Matratze. Dann deckte er sich zu und ließ sich in die flauschigen Kissen sinken. Er schloss die Augen und hatte das merkwürdige Gefühl, Tora wäre hier. Alles roch nach ihm und er sog jeden Duftfetzen ein, den seine Sinne erhaschen konnten. Sein Kopf war in das weiche Kissen Toras gebettet. Es roch nach seinem Shampoo. Es tat gut, dass er ihm wenigstens so etwas näher sein konnte. Und irgendwie hoffte er, dass Tora nicht so schnell nach Hause kommen würde. Dann konnte er nämlich noch etwas länger in dessen Bett liegen und seine imaginäre Nähe genießen. So scheinbar wohlbehütet, schlief er nach kurzer Zeit auch ein... # # # # # # # # # # # # # Sein Magen war vollkommen leer. Sein Kopf dröhnte und er war endlich Zuhause angekommen. Jetzt würde er nur noch in sein warmes Bett fallen. Mehr brauchte er nicht, um seinen Rausch auszuschlafen. Er hatte mächtig viel getrunken und ihm war auch kalt gewesen. Als er es bis zum Bandhaus geschafft hatte, war er heilfroh, dass er hier war. Nichts und niemand würde ihn jetzt noch von seinem Bett fernhalten können. Auf dem Weg die Treppe hinauf, zog er sich schon die ersten Klamotten aus und verteilte sie überall. Zuerst flog die Jacke über das Geländer in das untere Stockwerk. Scheißegal, wo das Ding landen würde. Hauptsache weg. Danach folgte sein Shirt. Das blieb wohl irgendwo im Flur liegen. Hastig nestelte er an seiner Hose herum und versuchte sie sich im Gehen von den Beinen zu streifen. Allerdings gelang ihm das nicht wirklich und er polterte zu Boden. Das störte ihn allerdings herzlich wenig und er zog sie sich dann halt so aus. Hauptsache weg. Mehr wollte er nicht. Die Socken folgten gleich darauf. Nur noch in Shorts bekleidet, schwankte er ins Badezimmer, um sich wenigstens noch zu erleichtern und seine Zähne zu putzen. Der Alkohol gemischt mit dem ekligen Geschmack im Mund war irgendwie unerträglich und verursachte nur noch mehr Übelkeit in seiner Magengegend. Flugs war er auch schon im Bad verschwunden. Er taumelte ganz schön, als er vor der Toilettenschüssel stand und scheinbar Zielschießen übte. Aber irgendwie schaffte er es dann doch und grinste fröhlich vor sich hin. Wenigstens das hatte er jetzt schon mal erledigt. Er betätigte die Spülung und drehte sich mit einer nicht ganz ungefährlichen und ziemlich wackelig aussehenden Pirouette zum Waschbecken um, um seine Hände auch sofort unter dem Wasserhahn zu waschen. Summend griff er danach nach seiner Zahnbürste. Selbst die Zahnpasta auf die Bürste zu verfrachten, bereitete ihm ein paar Schwierigkeiten. Jedoch schaffte er auch das irgendwie und belustigt musterte er die merkwürdige, grün-weiß gestreifte Schlange, die sich auf den Borsten niedergelassen hatte. "Na, du schüsche klei~ne Slange? Bischt aber wirklisch schü~ß!", lallte er und grinste vor sich hin. "Jetscht muscht du aber trotschdem in mei~nen Mu~nd." Dann steckte er sich die Zahnbüste zwischen die Zähne und begann, sich die Zähne zu putzen. Allerdings dauerte auch das alles etwas länger als sonst. Tora war halt wirklich nicht mehr ganz nüchtern. Irgendwann kam er dann doch wieder aus dem Bad und schaute sich im Flur etwas verwirrt und scheinbar orientierungslos um. Eigentlich sagte man ja, dass Frauen einen Orientierungssinn wie eine Kartoffel haben, aber Tora übertraf sie bei weitem. Er überlegte stark, welche dieser vielen Türen eigentlich seine war. Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. "Eto~...", machte er nur. Dann kam er auf eine ziemlich dämliche Idee, die er allerdings sofort umsetzte. "Ene, mene, mopel. Wer frischt Popel? Ene, mene, meck und du bischt weg!" Nach diesem Prinzip schloss er einfach eine nach der anderen aus, bis letztendlich nur noch eine Tür übrig war. Fröhlich grinsend und mit sich selbst gerade zufriedener als vorher, tapste er auf nackten Füßen zur Tür. Er stieß diese nicht gerade sanft auf und ließ sich auch sogleich auf das Bett fallen, das er erblicken konnte. Sein Gesicht landete in einem weichen Kissen und die Matratze gab unter seinem Gewicht leicht nach. Jetzt fühlte er sich wohl. Das hier war ganz bestimmt sein Bett. Hatte er sich also doch richtig entschieden. Benebelt griff er nach der Decke und zog sie sich über seinen Körper, ehe er wohlig seufzte und ein Mal tief durchatmete. Ja, das hier war ganz bestimmt sein Bett. So schön kuschelig und gut duftend. Das konnte nur sein Bett sein. Lächelnd schloss er die Augen und ließ sich auch sofort in Morpheus Arme sinken... # # # # # # # # # # # # # Als es erneut klingelte sprang er wieder auf und hastete eilig zur Tür. Kai schüttelte nur den Kopf über so viel Elan. Es war fast Mitternacht und Miyavi sprühte nur so vor Energie. Irgendwie war das kein normaler Mensch mehr, dachte er so. Aber er war auch froh, dass der Solokünstler jetzt hier war. So konnte er sich wenigstens erstmal um Ruki kümmern. Schließlich hatte er jetzt zwei Sorgenkinder hier. Und ein echtes Kleinkind wohlbemerkt noch gratis dazu. Miyavi hibbelte auch dieses Mal wieder nervös von einem Bein aufs andere. Warum zum Teufel können die Leute nicht schneller die Treppe raufkommen? Er war doch auch immer ganz schnell oben. Er seufzte und grinste gleichzeitg. Als es dann oben an der Tür leise klopfte, riss er sie auf und umarmte den Besucher stürmisch. Nao stand etwas verwirrt vor der Tür, fiepte kurz auf und wurde regelrecht von Miyavi zerquetscht. Mit aller Mühe und ganz schön viel Kraft, drückte er den Größeren von sich und lächelte ihn etwas erschrocken an. "Konban wa, Miyavi-san." Er hob die Hand zum Gruß und verbeugte sich höflich vor ihm. Miyavi tat es ihm gleich und packte dann sofort die Hand des Drummers. Er zog ihn in die Wohnung und nahm ihm hilfsbereit die Jacke von den Schultern, um sie dann auf der Garderobe zu verstauen. Die Tür hinter sich stieß er gekonnt mit einem Fuss zu. Jetzt war Nao doch noch etwas verwirrter als eben. Wieso war Miyavi denn so höflich? Hatte er was verpasst? Oder war er hier bei der versteckten Kamera gelandet? Ein breites Grinsen Miyavis bestätigte ihm, dass hier irgendwas falsch lief. War es doch die falsche Entscheidung gewesen? Hätte er lieber doch Zuhause auf seinem Sofa herumsitzen und seine Wand mit sinnlosem Anstarren löchern sollen? Gute Frage. Aber das schien jetzt eh zu spät zu sein. Er zog seine Schuhe aus und stellte sie fein säuberlich neben die von Kai. Dann schritt er, oder besser gesagt, wurde er auch schon ins Wohnzimmer geschoben, wo er Kai auch sofort erblickte. Doch er schluckte, als er sah, dass da wohl noch jemand ihren Kummerkasten in Anspruch genommen hatte und er wäre am liebsten wieder umgedreht und von Dannen gezogen. Nur leider stand Miyavi hinter ihm und würde ihm wohl so schnell keinen Durchlass gewähren. "Konban wa.", begrüßte er sie Beide und verbeugte sich ein weiteres Mal höflich. Kai schenkte ihm ein Lächeln und auch Ruki schien sich zu freuen, dass er ihn mal wieder zu Gesicht bekam. "Konban wa, Nao-chan.", kam es schon fast synchron von den Beiden, die auf dem Sofa saßen. Dann kicherten sie auch gleich los und klopften sich gegenseitig leicht auf die Schultern. Miyavi machte niemals halbe Sachen, also schob er Nao noch weiter in den Raum, bis dieser dann auch auf das Sofa gedrückt wurde und mit Kai und Ruki wie die Hühner auf der Stange dasaß. Der Solist nahm auf der gegenüberliegenden Seite im großen Sessel Platz und schlug die langen Beine elegant übereinander. Dann legte er einen ernsten Blick auf und musterte Nao von oben bis unten. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, schnappte er sich schnell Kais Brille, die auf dem Couchtisch lag und setzte sie sich auf die Nase. "So, meine Lieben. Wo drückt euch denn der Schuh?", fragte er mit gespielt ernstem Blick und rückte die Brille noch etwas zurecht. So sah er mehr aus wie ein Professor als ein Musiker. Aber es brachte nicht nur Kai dazu, einen Lachanfall zu kriegen. Auch Ruki und Nao konnten plötzlich nicht mehr und lachten laut drauf los. Auch wenn es nicht wirklich zu ihrer Lage passte, so tat das Ganze doch unglaublich gut und lockerte die ganze Stimmung ungemein auf. Es dauerte ziemlich lange, bis sie sich wieder einkriegen konnten. Kai wischte sich die letzten Lachtränen aus den Augenwinkeln und grinste Miyavi fröhlich an. "Es ist ja gut und schön, dass du so~ professionell sein kannst, aber ich glaube, wir sollten dieses Problem besser unter vier Augen besprechen." Er wand sich an Nao, der immer noch nach Luft schnappend gluckste. "Richtig, Pooh-chan?" Daraufhin wurde die Miene des kleinen Drummers wieder traurig und er nickte beklommen. Ja, das wäre wohl wesentlich besser. Auch Ruki nickte zustimmend und erhob sich dann. Er schnappte sich den immer noch grinsenden und mit Kais Brille auf der Nase bekleideten Gitarristen und schleifte ihn in die Küche. "Da haben wir nix verloren.", meinte er nur und schloss hinter ihnen die Tür. "Was ist los, Nao?", fragte Kai besorgt seinen Kollegen und legte dann beruhigend einen Arm um dessen Schulter. "Ich hör dir gerne zu, wenn du es möchtest. Aber... du musst es mir schon erzählen, sonst geht das nicht." Nao schluckte. Ja, Kai hatte Recht. Wenn er nicht endlich sagen würde, was los ist, dann würde ihm da auch keiner helfen können. Und der andere Drummer würde ihm bestimmt helfen. Er atmete tief durch und sah Kai aus traurigen und nachdenklichen Augen an. Kai schluckte. Nao sah wirklich nicht gut aus. Seine Augen strahlten nicht mehr so schön, wie sie es sonst taten und sie waren leicht gerötet. Was bedrückte den kleinen Drummer so sehr, dass man es ihm sogar schon ansah? Und auch noch so deutlich ansah? Er sah, wie Nao tief Luft holte und ansetzte, etwas zu sagen, dann aber wieder den Mund schloss und unsicher wieder ausatmete. Das machte die Sache auch nicht leichter. Doch auch einem Kai riss irgendwann mal der Geduldsfaden. Und Nao hatte ihn jetzt wirklich fast wie soweit. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und klopfte ihm leicht gegen die Schulter. "Du hast ein Problem mit Hiroto, richtig?", sprach er seinen Gedanken einfach laut aus. Nao riss die Augen auf und starrte Kai entgeistert an... # # # # # # # # # # # # # Hiroto lag Zuhause auf seinem Bett und starrte unentwegt Löcher in die Luft. Die Arme hatte er hinter dem Kopf verschränkt und seine Stirn lag in Falten. Schon den ganzen Abend überlegte er, warum er so reagiert hatte. Dass er aufbrausend war, das wusste er auch so. Er hatte nunmal ein ausgeprägtes Temperament. Konnte er ja nichts für. Aber warum hatte Saga sich über Nao hergemacht, wenn er doch eigentlich mit Tora zusammen war? Das Schlimmste für ihn war, dass es Tora verdammt mitgenommen hatte. Sein Kumpel war einfach geflüchtet. Und das tat Tora sonst nie. Er hatte ihm sogar mit geröteten Wangen erzählt, dass er mit Saga zusammen war. Und dabei hatte er gestrahlt wie ein Schneekönig. Er hatte sich mehr als nur gefreut und bis über beide Ohren gestrahlt. Diesem freudestrahlenden Gesicht war allerdings die gesamte Farbe entwichen, als er Saga dabei sah, wie er sich an Nao ranmachte. Und das machte Hiroto Sorgen. Tora war ein lebenslustiger Mensch und nur schwer aus der Fassung zu bringen. Und Saga hatte es mit einer einzigen Aktion geschafft, den großgewachsenen Gitarristen so dastehen zu lassen. Und bei diesem Gedanken kam auch ihm dieses Bild in den Sinn. Wie Saga auf Naos Schoß saß und ihn scheinbar verführte. Erneut kochte die Wut in ihm hoch, die er heute schon einmal verspürt hatte. Die Wut gegen Saga. Doch da war noch ein anderes Gefühl. Etwas, das er nicht wirklich zuordnen konnte. War es Wut? Nein! Das war es nicht. So fühlte es sich nicht an. Wütend war er nur auf Saga. War es Eifersucht? Nein! Wieso sollte er eifersüchtig sein? Er wollte doch gar nichts von Saga. Außerdem passte der Bassist seiner Meinung nach eh viel besser zu Tora. Und Tora wollte scheinbar auch was von Saga. Sonst würde er ja nicht ständig rot anlaufen, wenn sie über ihn sprachen und er hätte definitiv nicht so reagiert. Aber was war es dann? Plötzlich kam ihm ein merkwürdiger Gedanke. Aber ob das wirklich so war? Hatte er tatsächlich ein solches Gefühl empfunden, als er die Beiden so gesehen hatte? Energisch schüttelte er den Kopf. Nein! Das konnte nicht sein. Er würde doch nicht... Oder doch? War es möglich, dass er.. dass er sich in ... dass er sich in Nao verliebt hatte? *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich hab´s geschafft und ich war diesmal echt schnell. *stolz desu* Und ich hoff mal, dass es euch gefallen hat. Im nächsten Kapitel weiß ich net, was ich schreiben soll. Wird wie immer spontan entschieden. Ihr könnt mir ja in euren Kommis oder per ENS gern mal nen Wunsch äußern, auf wen ich etwas mehr eingehen soll. Ideen hab ich genug, aber ich muss das ja nicht gleich alles in einem Kapitel nierderschreiben. Das wär ja langweilig. Also bis demnächst Eure Mika PS: Nicht wundern. Hab meinen Nick geändert. Aus MikaYuu16 wurde nun . XDD Kapitel 27: Der Tag danach -------------------------- Nun sind wir echt schon bei Kapitel 27 O.O Ich kann´s irgendwie immer noch nicht so recht glauben. Aber scheinbar kommt sie gut an, denn es werden irgendwie immer mehr Favos. *_____________________* Deshalb einen dicken Knutscher für jeden Kommischreiber und auch meine Favonehmer. Drück euch alle ganz, ganz doll. Ihr seid die Besten. *kisu* *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Murrend warf er die Decke beiseite und stand auf. Mit wackeligen Beinen marschierte er ins Badezimmer und versuchte, sich im Spiegel zu erkennen. "Man, siehst du aber scheiße aus.", knurrte er seinem Spiegelbild entgegen. Ja, er sah wirklich nicht gerade frisch aus. Tiefe Augenringe zierten sein Gesicht. Das Haar stand zu allen Seiten und in alle erdenklichen Richtungen ab und seine Glieder hingen schlaff an seinem Körper herab. Ein ziemlich elendiges Bild, stellte er fest und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. Dagegen musste er erst einmal etwas unternehmen. Also schlüpfte er aus seinen Klamotten, die er gestern Abend, oder besser heute Morgen, nicht ausgezogen hatte und huschte unter die Dusche. Er wusste, dass es nicht seine Dusche war, aber war ihm auch egal. Er hatte eine halbe Ewigkeit auf Tora gewartet und war einfach eingeschlafen. Und bis jetzt war Besagter noch immer nicht aufgekreuzt. Irgendwie machte er sich jetzt ernsthaft Sorgen um ihn. Was war, wenn ihm etwas passiert war? Wenn man ihn einfach aufgegriffen und entführt hatte? Ihn womöglich sogar schon ermordet hatte? Energisch schüttelte er den Kopf. So blöd würde Tora schon nicht sein und sich einfach von irgendwelchen Idioten abstechen lassen. Dafür war er nicht der Typ. Saga stellte die Dusche an und ließ das warme Wasser auf seine Haut prasseln. Genießerisch schloss er die Augen und reckte sich der wärmenden Wasserstrahlen entgegen. Wie gut das doch tat. * "TO~RA~!", brüllte er und riss die Zimmertür seines Bandkollegen auf. Er wollte jetzt unbedingt mit Tora sprechen. Er brauchte seine Hilfe. Seine Unterstützung und vor allem seinen Rat. Tora war schließlich sein bester Kumpel und auf ihn konnte er sich bisher immer verlassen. Also wollte er sein Problem gleich mit ihm besprechen und ihn fragen, was er machen sollte. Verwundert schaute er auf das zerwühlte Bett. Dann hörte er das Rauschen der Dusche. Okay, Tora stand wohl unter der Dusche. Auch egal. Das juckte ihn doch nicht im Geringsten. Schnell huschte er zur Badezimmertür und riss sie auf. "Tora!", rief er abermals. Diesmal jedoch in das kleine Badezimmer. Hiroto erstarrte. * Schon seit Stunden saß er auf seinem Bett und überlegte. Was sollte er jetzt machen? Das Gespräch mit Kai hatte ihm schon ein wenig weitergeholfen, aber das Problem bestand immer noch. Wie sollte er es loswerden? Das hatte man ihm nicht mit auf den Weg gegeben. Leider. Aber da gab es jemandem, mit dem er darüber reden konnte. Zumindest hoffte er das. Mühsam erhob er sich, rückte seine Klamotten zurecht und schaute nochmal schnell in den Spiegel, bevor er aus seinem Zimmer trat und vor der Tür des Betroffenen stehen blieb. Er schluckte. Ob das wirklich so eine gute Idee war? Sollte er sich wirklich von ihm einen Rat holen? Bevor er noch länger überlegte, klopfte er an die Tür und öffnete sie. Zögerlich betrat er den Raum und blieb in der Mitte dessen stehen und schaute sich um. Nur das zerwühlte Bett ließ darauf schließen, dass er hier war. Dann bewegte sich plötzlich der Deckenberg und grummelte irgendetwas Unverständliches. Jetzt war er völlig irritiert? Hatte er schon immer solche merkwürdigen Geräusche von sich gegeben, wenn er schlief? Langsam ging Nao auf das Bett zu und erschrak. Das hier war nicht Saga. Das war er eindeutig nicht. Aber was machte er jetzt hier in diesem Bett? Wieso war er in Sagas Zimmer und wieso schlief er in seinem Bett? "Tora?", fragte er vorsichtig, als sich der Schwarzhaarige erneut bewegte. * Aus weiter Ferne hörte er, wie man seinen Namen rief und er wusste genau, wer da nach ihm verlangte. Es war Pon. Pon hatte also wieder mal ein Problem, bei dem er ihm aus der Patsche helfen musste. Dann hörte er erneut seinen Namen. Aber diesmal war es nicht Hiroto. Verschlafen öffnete er ein Auge, kniff es aber gleich wieder zu. Die Helligkeit, die den Raum erfüllte, blendete ihn. Kurz darauf startete er einen erneuten Versuch. Doch diesmal hielt er sich schützend die Hand über die Augen. So langsam gewöhnten sie sich an das helle Licht, das sie umgab und er musterte seine Umgebung erst verschwommen, dann aber mit einer klareren Sicht. Erschrocken weiteten sich seine braunen Augen. Das hier war ganz sicher nicht sein Zimmer. Das durfte doch nicht wahr sein? Wo um Himmelswillen war er hier? „Tora?“, wurde abermals sein Name erwähnt. Jetzt blickte er in das Gesicht des Anderen, der vor ihm stand und ihn irritiert ansah. „Was…was machst du hier in Sagas Bett?“, wollte der Kleinere von ihm wissen und ließ ihn dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. Tora schluckte. Er lag in Sagas Bett? Verwirrt schaute er sich um. Stimmt. Er war wirklich in Sagas Zimmer und hatte in seinem Bett geschlafen. Aber wieso? Wie kam er überhaupt hierher? Und? Wo zum Teufel war Saga? Sein Blick wanderte wieder zu Nao. Genau zu der Person, die gestern mit Saga auf dem Sofa gesessen hatte. Unwillkürlich kam das Bild wieder hoch und er musste stark gegen dieses in ihm aufkommende Gefühl der Eifersucht ankämpfen. Nao konnte zwar nicht leugnen, dass er maßgeblich an seiner jetzigen Konstitution beteiligt war, aber so wirklich Schuld konnte er ihm schließlich nicht daran geben. Er wusste ja, dass der Drummer nicht der Typ für solche Aktionen war. Daran war ganz allein Saga Schuld. Er seufzte und setzte sich auf. Sein Kopf schmerzte enorm und alles schien sich noch immer zu drehen. Der Gitarrist atmete einmal tief durch und fuhr sich mit den Händen durch das zerzauste schwarze Haar. „Nao?“, fragte er zögerlich. „Das mit Saga gestern, das… das war…“ Er stockte. Ja, wie sollte er ihren Leader danach fragen? Nao schüttelte nur den Kopf. Er setzte sich neben Tora auf die Bettkante und legte einen Arm freundschaftlich um dessen Schulter. „Tora-chan, es … es tut mir leid.“, seufzte er und schaute verlegen zu Boden. Der Drummer wusste schon länger, was ihr Gitarrist für den Bassisten empfand. Und genau deshalb hatte er ein mehr als schlechtes Gewissen ihm gegenüber. # # # # # # # # # # # # # # # Der Gitarrist schlug vorsichtig die Augen auf und wurde sofort gezwungen, sie wieder zu schließen, da ihn das grelle Licht in seinem Schlafzimmer blendete. Beim zweiten Versuch hob er die Hände schützend davor, um seine bernsteinfarbenen Augen so langsam an die Helligkeit zu gewöhnen. Er gähnte ausgiebig und streckte seine müden Glieder, bevor er sich aufsetzte und durch das Fenster nach draußen in den mit grauen Wolken verhangenen Tag zu schauen. Er seufzte. Also wieder so ein verregneter Tag mehr in seiner Heimat. Dann kam plötzlich die Erinnerung an den gestrigen Tag wieder hoch. Und an das, was er noch getan hatte. Er hatte doch fast mit ihm geschlafen. Er war seinem Aoi so nah gekommen, das es schon fast nicht noch näher ging. Und es hatte sich so richtig angefühlt. So unglaublich richtig. Sein Kopf drehte sich zur Seite und starrte auf die leere Seite seines Bettes. Aoi? Aoi war nicht mehr da. Also war es wirklich nur eine einmalige Sache? Sein Blick wurde traurig. Warum hatte er nicht einfach diese klitzekleinen Worte ausgesprochen, die ihm schon so verdammt lange auf der Zunge lagen? Was war daran so schwer gewesen? Uruha rieb sich die Augen und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Sich selbst für seine Feigheit verfluchend erhob er sich und tapste auf nackten Füßen zu seinem Kleiderschrank. Schnell griff er sich eine frische Boxershorts und schlüpfte hinein. Vielleicht war er ja doch noch da und er duschte oder so. Dann würde er sich nicht mehr zurückhalten. Auf keinen Fall. Eilig lief er in Richtung Badezimmer und riss die Tür auf. Doch auch hier herrschte absolute Stille und gähnende Leere. Hier war Aoi auch nicht. Also ging er in den nächsten Raum. Aber auch im Wohnzimmer war er nicht. Dann war er also wirklich nicht mehr hier. Traurig senkte er den Kopf und seufzte. Da hatte er mal die beste Gelegenheit, um ihm zu sagen, was er wirklich für seinen Bandkollegen empfand und er hatte sie nicht genutzt. Verdammt! Geknickt ließ er sich auf das weiche Polster seines Sofas fallen und legte den Kopf auf die Lehne. Enttäuscht starrte er die Decke an und seufzte immer wieder. „Du bist so ein verdammter Idiot, Uruha.“, rügte er sich selbst. Wie lange war er schon in den anderen Gitarristen verliebt? Plötzlich hörte er ein Klirren aus der Küche und zuckte zusammen. Seine Augen weiteten sich und sein ganzer Körper verspannte sich augenblicklich. „Was war das?“ Schnell erhob er sich und ging zur Küche. In der Tür blieb er stehen und musste schmunzeln. # # # # # # # # # # # # Hiroto schluckte trocken. Das durfte jetzt nicht wahr sein. Was machte dieser Typ unter Toras Dusche und wo zum Teufel war Tora? Dass Saga nackt vor ihm stand, störte ihm nicht im Geringsten. Nur die Wut stieg abermals in ihm auf. Denn der Grund, weshalb es Tora gestern so schlecht ging, stand nun vor ich m und das war die Gelegenheit für ihn. Hier war diesmal niemand, der ihn aufhalten könnte. Seine Miene verfinsterte sich und er schritt unaufhaltsam zu dem noch immer überrascht wirkenden Bassisten. Bedrohlich nahe kam er ihm und zischte dem Größeren ein paar Worte ins Ohr, die Saga unwillkürlich erschauern ließen. Der Bassist schluckte. So hatte er den kleinen Gitarristen ja noch nie erlebt. Was war den los mit Hiroto, dass er so aggressiv war? Richtig erklären konnte er es sich nun wirklich nicht. Doch dem würde er schon nachgehen. „Was willst du eigentlich, Hiroto?“, platzte es nun aus ihm heraus. „Was geht es dich eigentlich an, was ich für Spielchen treibe?“ Der Gitarrist kniff die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. „Das geht mich sehr wohl etwas an!“, knurrte er. „Tora ist mein bester Kumpel und du hast ihm das angetan! Was denkst du eigentlich, wer du bist?! Hast du nichts Besseres zu tun, als auf den Gefühlen anderer rum zu trampeln?!“ Der Jüngere redete sich förmlich in Rage. Immer wieder hatte er das Bild des verletzt dreinblickenden Gitarristen vor Augen und dann auch das mit Nao und Saga. Beides verletzte ihn mehr, als er es sich wünschte. Doch es war so. So richtig wusste er jetzt wirklich nicht, wie er darauf reagieren sollte. Die Worte Pons ließen ihn nachdenklich werden. Auf wessen Gefühlen trampelte er denn rum? „Nani?“, fragte er und konnte sich noch immer nicht erklären, was hier eigentlich los war? Er wollte sich doch bei Tora entschuldigen. Ja und auch bei Nao. Er hoffte ja, dass dieser sich keine falschen Hoffnungen machte nach seiner gestrigen Aktion. Der Drummer war sein bester Freund. Er würde es sich nie verzeihen, wenn er die Freundschaft zu ihm Dank Shous dämlicher Idee jetzt verloren hatte. Nao war ihm dafür viel zu wichtig. Doch Tora war ihm noch wichtiger geworden. * Auch ihm war die Stille zwischen ihnen mehr als unangenehm. Aber wie sollte er sie brechen? Mit Tora konnte er doch schlecht darüber reden? Tora war in Saga verliebt und er hatte vor dessen Augen mit ihm rumgemacht. Okay, er hatte sich eher überrumpeln lassen. Aber Schuld war er auch daran, schließlich hatte er sich nicht gewehrt und alles einfach über sich ergehen lassen. Und es war auch nicht so, dass ihm das nicht gefallen hatte. Doch er wusste, dass es falsch gewesen war. Und trotzdem hatte er ihn nicht einfach von sich gestoßen. „Tora?“ Mit traurigen Augen schaute er ihn an. „Ich weiß, dass du Saga sehr magst und… es tut mir wirklich leid, was da passiert ist.“ Er atmete tief ein und wieder aus. „Aber da ist wirklich nichts zwischen uns. Das schwör ich dir.“ Ja, was sollte er ihm auch anderes sagen? Eigentlich hatte er ja eher vorgehabt, Saga die Leviten zu lesen wegen dieser total dämlichen Sache, aber nun hatte er Tora neben sich sitzen und dieser schien mehr als nur eine kleine Aufmunterung zu gebrauchen. Der Schwarzhaarige sah aus, als hätte er einen mächtigen Kater. „Was hast du gemacht, dass du jetzt hier bei Saga im Bett liegst?“ Gute Frage, nächste Frage. Tora wusste es ja selbst nicht mehr. Das einzige, woran er sich noch erinnerte, war, dass er aus der PSC geflüchtet war und sich in einer Bar betrunken hatte. Wie er hierher kam wusste er wirklich nicht. Und warum ausgerechnet Sagas Bett sein Nachtlager ar, war ihm auch unklar. Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“ Vorsichtig schüttelte er den Kopf, ehe er sein Gesicht in seinen Händen vergrub. „Ich hab mich wohl etwas doll voll laufen lassen. Ich weiß irgendwie gar nichts mehr.“ Er setzte sich nun wieder richtig auf das Bett und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Die nackten Beine zog er an und legte die Arme schützend darum. Den Blick hatte er starr nach vorn gerichtet. „Sag mal, Nao.“ Angesprochener drehte sich sofort um und nickte. „Hai?“ Tora schaute ihn an. „Weißt du eigentlich, dass Hiroto dich wirklich sehr gern hat?“, fragte er Größere ohne Umschweife. Wenn schon er kein Glück in der Liebe hatte, so wollte er doch wenigstens seinem kleinen Schützling einen Gefallen tun. Und irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass Hiroto bei Nao gut aufgehoben wäre. Der Drummer lief rot an. „Nani?“ Wie kam Tora denn jetzt darauf? Und wie sollte er das jetzt verstehen? Hatte er da etwas verpasst? Hatten sie nicht gerade noch über Saga gesprochen? „Wie.. wie kommst du darauf?“ Der Kleinere wurde verlegen und irgendwie machte sich jetzt doch etwas Unbehagen in ihm breit. Dieses Gespräch lief wirklich nicht so, wie es sollte. * „Was bitte schön soll das werden, Hiroto?“ Saga griff nach einem Handtuch und legte es sich um die Hüften, um sich dann an den Kleineren aus der Duschkabine vorbei zu drängeln und auf Toras Bett wieder Platz zu nehmen. Hiroto kam ihm nach. Blieb allerdings im Türrahmen stehen und betrachtete den Bassisten mit Argwohn. Und wieder stieg etwas mehr Wut in ihm auf. „Warum hast du das eigentlich gemacht?“, wollte er wissen. Saga seufzte. Was sollte er dazu jetzt sagen? Sollte er Hiroto sagen, dass Shou es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ihrem Drummer in Sachen Problemen mal auf die Sprünge zu helfen? Schlechte Idee und das würde ihm der Gitarrist eh nicht abkaufen. Aber eins hatte diese Aktion in diese Richtung schon erreicht. Hiroto taute endlich mal auf. Nur half ihm das nicht wirklich weiter. Er wollte Tora und nicht irgendeinem der anderen unter die Arme greifen. Und genau das hatte er getan und Tora nun vermutlich endgültig verloren. Warum sonst hatte er ihn nicht beachtet, als er ihn gesehen hatte. Und warum war er nicht wieder nach Hause gekommen? All dies machte ihm mehr zu schaffen, als er anfangs vermutet hatte. Saga schüttelte den Kopf. „Sag mal, Pon. Gibt es eigentlich jemanden, den du gern hast?“ Pon verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke und hustete laut. Dabei klopfte er sich auf die Brust, damit der Schmerz etwas nachließ. „Bitte?“, fragte er, als er sich wieder gefasst hatte. „Wie…wie kommst du darauf?“ Strike! Das war das perfekte Ablenkungsmanöver. Allererste Sahne. Saga klopfte sich innerlich auf die Schulter und begann breit zu grinsen. „Also doch. Erzähl. Wer ist es?“ Er wippte frech mit den Augenbrauen und verschränkte die Arme vor der Brust. Hirotos ernste Miene wiche einem verlegenen Blick und er scharrte mit dem Fuß über den weichen Teppich. Kami-sama! Wie kam es, dass sich das Gespräch so schnell wenden konnte? Das war wirklich nicht geplant. Er seufzte und schaute dann Saga direkt ins Gesicht. Ein verträumtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er darüber nachdachte, wen er so sehr mochte. Schließlich hatte er die halbe Nacht wach gelegen und darüber nachgedacht. Und er kam zu der Erkenntnis, dass er ihn wirklich sehr mochte. Aber ob das wirklich mehr war, wollte er ja mit Tora besprechen. Der wusste doch wesentlich besser als er, wie sich das anfühlte. Und nun? Nun stand er Saga gegenüber. # # # # # # # # # # # # # Kai gähnte ausgelassen und streckte sich nach allen Seiten. Man war das eine Nacht. Sie war viel zu kurz und der gestrige Abend viel zu nervenaufreibend. Und so langsam hatte er die Nase voll, dass immer er die Anlaufstelle Nummer eins war, wenn die Jungs mal ein Problem hatten. Wenn das so weiterging, bräuchte er wohl bald einen Psychiater. Nicht sehr elegant hievte er seine Beine aus dem Bett und erhob sich. Noch einmal gähnte er mit vorgehaltener Hand und marschierte in sein Badezimmer. Sein Nachtzeug landet einfach auf der Wäschebox und sein Körper unter der Dusche. Er hatte endlich wieder eine Dusche. Genießerisch schloss er die Augen und kostete die erste ausgiebige Dusche in seinem Badezimmer. Nachdem er eine ganze Weile im Badezimmer war, trat er dann mit dem Handtuch um die Hüfte und eines über die Schultern gelegt heraus. Nochmals streckte er sich und ging dann durch den Flur in die Küche. Jetzt brauchte er einen Kaffee, damit er wieder wach wurde. Ein arbeitsreicher Tag lag vor ihm. Vor allem diese hiesigen Papierstapel, die auf seinem Schreibtisch thronten, mussten nun endgültig beseitigt werden. Viel zu lange hatte er es jetzt schon hinauszögern müssen. Als er die Küche betrat und er freudestrahlend umarmt wurde, sackte sein Herz in die Hosen und er musste aufpassen, dass sein Kinn nicht mit dem Boden Bekanntschaft schloss. Das wäre nicht gut und hätte womöglich auch einen oder mehrere blaue Flecke nach sich gezogen. Verdattert schob er ihn von sich und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Was bitte schön machst du schon wieder hier?“, brummte er und sein Gesicht verzog sich zu einer bösen Grimasse. # # # # # # # # # # # # # # Shou war scheinbar der einzige, dem es an diesem Morgen mehr als gut ging. Er hatte schon Frühstück zubereitet und wartete darauf, dass auch seine Bandkollegen irgendwann mal auftauchen würden. Er wusste allerdings auch, dass sie alle erst ziemlich spät Zuhause waren. Erst kam Hiroto, der auch sofort in seinem Zimmer verschwand, ohne auch nur ein Wort von sich zu geben. Dann folgte Nao, der allerdings verdammt spät heimkam und sich nur kurz einen Kaffee machte und dann auch in sein Zimmer verschwand. Mitten in der Nacht tauchte dann Saga auf. Wo dieser sich solange rumgetrieben hatte, wusste er nicht, aber war sich sicher, dass er bis zum Schluss, nach Tora gesucht hatte. Scheinbar ohne Erfolg, denn heute Morgen lag Saga noch immer allein in Toras Bett. Mehr als zu spät betrat Tora dann das Bandhaus. Allerdings musste er ziemlich betrunken gewesen sein, denn er hatte überall dessen Klamotten nach dem Aufstehen einsammeln dürfen. Und die jeweiligen Fundorte ließen wirklich keinen Zweifel mehr an dem gestrigen Zustand ihres schwarzhaarigen Gitarristen. Er seufzte und schlürfte genüsslich an seinem Kaffee, während er seine alltägliche Morgenlektüre durchstöberte. Der Vocal hoffte, dass jetzt so langsam mal wieder Ruhe hier in das Haus einkehren würde. Aber dazu musste er die vier Trottel erstmal dazu bringen, dass sie endlich zueinander fanden. Shou grinste breit. Da kam ihm doch gerade eine wirklich tolle Idee… *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Das war dann mal das 27. Kapitel. Sorry, Tiarandear, wenn ich es dir diesmal nicht zum Betan gegeben hab, aber ich weiß ja, dass du heute Morgen schon auf dem Weg nach Leipzig bist. Keine Ahnung, wo genau du jetzt schon bist, aber ich hoffe mal, dass du ganz viel Spaß haben wirst bzw. gehabt hast. Und genau deshalb widme ich dir auch dieses Kapitel. Ich hab dich lieb und ich freu mich, wenn wir uns nächste Woche auf dem Konzi sehen. Bis dahin. Mika PS: Nochmals vielen Dank an die vielen Kommischreiber und Favonehmer. Ich hab euch wirklich lieb. Bis zum nächsten Kapitel dann. Kapitel 28: Plan B ------------------ Nun ist es schon das 28. Kapitel. Echt unglaublich, aber wie gesagt, ich hab keine Ahnung, wann das hier mal ein Ende nimmt. XDD Aber genug der sinnlosen Vorrede. Viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ …Aber dazu musste er die vier Trottel erstmal dazu bringen, dass sie endlich zueinander fanden. Shou grinste breit. Da kam ihm doch gerade eine wirklich tolle Idee… Sein Gesicht verzog sich zu einer ziemlich unheimlichen Miene. Das kannte man von dem Sänger gar nicht. Nur gut, dass keiner der Anderen ihn so zu Gesicht bekam, denn es sah gruselig aus. Shou allerdings verschwendete daran überhaupt keinen Gedanken. Für ihn zählte jetzt nur sein Plan und den würde er doch auch gleich heute umsetzen. Wäre doch gelacht, wenn er das nicht auf die Reihe kriegen würde. Genüsslich schlürfte er an seiner Tasse und blätterte weiter in der Tageszeitung herum. Er war sich sicher, dass die Anderen bald aufstehen würden und sich dann auch mal bei ihm blicken ließen. Solange konnte er sich ja noch gedulden. Frühstück war schließlich die wichtigste Mahlzeit am Tag. Und die würde sich keiner seiner Mitbewohner entgehen lassen… * Noch immer stand er ihm Türrahmen und lehnte gegen das helle Holz. Sein Blick war gen Boden gerichtet und sein Fuß scharrte weiterhin über den weichen Teppichboden. Saga schaute ihn noch immer mit einem breiten Grinsen an und schien nicht einmal zu blinzeln. Er wollte wohl wirklich nicht eine Geste oder Mimik des jüngsten alice nine. Members verpassen. War es denn so aufregend? Konnte er sich das nicht eh schon denken? Der Bassist amüsierte sich köstlich. Das war wirklich ein sehr guter Themenwechsel gewesen. Okay, so richtig Themenwechsel war es ja nicht, aber diese Wendung gefiel ihm doch wesentlich besser. Er wollte nicht über seine Probleme reden und schon gar nicht über Shous genialen Plan, der so ziemlich nach hinten losgegangen war. Da hatte eigentlich gar nichts geklappt, außer dass er sich scheiße fühlte und Tora vermutlich auch nie wieder näher kommen konnte, als er gerne wollte. Hatte er doch so sehr gehofft, dass sie diese eine Nacht noch ganz oft wiederholen konnten, dass er ihm noch unzählige Male seine Gefühle ins Ohr flüstern konnte, wenn sie eng aneinander gekuschelt im Bett lagen und sanfte Küsse auf die Haut des Anderen hauchten. Aber dieser Traum war wohl durch eine einzige Person… oder besser gesagt der total bescheuerten Idee dieser einzelnen Person … in unendliche Ferne gerückt. Nichts. Njada. Niente. Doch dafür würde Shou noch sein Fett wegbekommen. Jetzt war erstmal Hiroto dran. Der würde jetzt mal ordentlich in die Mangel genommen werden. Konnte ja nicht angehen, dass ihr Nesthäkchen sich hier zugrunde richten würde, nur weil er nichts peilt. Der Größere klopfte auf den Platz neben sich. Sollte er sich doch zuallererst setzen und dann konnten sie ja mal darüber reden, was den Kleinen denn in letzter Zeit so sehr beschäftigte. Er würde schon merken, dass Saga nicht biss. Wobei Hiroto schon so ein kleines Appetithäppchen war. Das musste er zugeben. Aber er war nicht an ihm interessiert. Zumindest nicht in dem Umfang, wie er es für den anderen Gitarristen tat. Tora hatte ihn schon von Anfang an fasziniert. Er spielte mit so viel Hingabe und ließ die Finger förmlich über die Seiten seiner Gitarre gleiten. Das war schon ein atemberaubender Anblick. Aber noch besser war es, wenn ein Konzert zu Ende war und sie sich in ihre Räume zurückzogen. Tora war dann schon fast wie ein kleines Kind. Er konnte sich so unglaublich freuen und lachte und strahlte. Da musste man Angst haben, dass er dem Drummer von the GazettE noch Konkurrenz machen würde. Hastig schüttelte er den Kopf. Nein, Saga, hier geht es jetzt nicht um dich, sondern um Pon. Über ihn sollten sie mal reden und darüber, was den Kleinen die ganze so Zeit beschäftigte. Etwas verwundert schaute er nun hoch. Sollte er sich wirklich zu ihm setzen? Und was würde dann kommen? Würde er sich auch an ihn so ranmachen, wie er es bei Nao getan hatte? Das wollte er eigentlich nicht. Deshalb räusperte er sich auch kurz. „Ich weiß nicht, ob…“ Doch da wurde er auch schon unterbrochen. „Ich beiß schon nicht, Pon. Also komm her hier.“, brummelte der Ältere. Nur zögerlich folgte er der Aufforderung und setzte sich neben ihm. Allerdings hielt er einen gewissen Sicherheitsabstand, was den Anderen doch wieder schmunzeln ließ. Irgendwie war er ja schon putzig der Kleine. War er in dem Alter auch so verklemmt gewesen? Nein, sicher nicht. Er war Saga und nicht so ein kleiner Milchbubi. Saga holte sich schon das, was er wollte. Nur bei einer Person war er sich mehr als unsicher. Nervös saß er nun neben dem Typen, den er eben eigentlich noch zur Schnecke machen wollte. Jetzt konnte er das irgendwie nicht mehr. Er hatte ihn einfach aus dem Konzept gebracht. Und das einzig und allein durch eine Frage. Und schon war alle Wut aus ihm gewichen. Lag es an der Frage oder an der Antwort, die er ihm darauf noch immer nicht gegeben hatte. Aber was sollte er darauf überhaupt antworten? Er wusste es doch selbst nicht. Hatte er sich doch Hilfe von seinem Freund Tora erhofft. Der sollte ihm doch helfen, herauszufinden, was mit ihm los war und wie er damit umgehen sollte. Das alles war so neu für ihn. So unbekannt und es machte ihn unglaublich nervös. Als er auch nach fünf Minuten des Schweigens noch immer keine Antwort bekommen hatte, legte er den Arm freundschaftlich um Hirotos Schultern und lächelte ihn an. „Komm schon, Hiroto, ich weiß, dass es jemanden gibt, den du gern hast. Also spuck ´s schon aus.“ Es war schon unheimlich, wie er ihn so merkwürdig anlächelte. Er wurde sofort rot. Musste er das denn jetzt machen? Das war wirklich nicht nett von ihm. Entsetzt weiteten sich seine Augen, als er auch noch seine Worte verinnerlichte. Er wusste von seinem Geheimnis? Aber er hatte doch noch mit niemandem darüber gesprochen. Woher sollte er es denn wissen? Hatte er sich etwa irgendwie verraten? Wenn ja, wie genau hatte er das getan? Dann würde er das ganz schnell ändern. Schließlich sollte es doch niemand erfahren und schon gar nicht die Person selbst, die es betraf. Das war doch viel zu peinlich. Er wusste ja noch nicht einmal, wie es überhaupt dazu kam, dass seine Gedanken im Moment Kopf standen. Hiroto seufzte und das blieb nicht unbeachtet. Da hatte er wohl doch genau den wunden Punkt des Kleinen erwischt. Sollte er ihm jetzt auf die Sprünge helfen und ihm verklickern, was es war, was ihn dort so mitnahm? Oder wusste er es vermutlich schon selber? „Hey, Hiroto. Mir kannst du ruhig sagen, was du auf dem Herzen hast. Ich weiß doch, dass es um eine ganz bestimmte Person geht. Das merkt man sofort.“ Jetzt war er schockiert und drehte abrupt den Kopf zur Seite. Saga sollte nicht sehen, dass er noch mehr Farbe im Gesicht bekam. Das war doch alles viel zu peinlich. Aber das Schlimmste war doch, dass es für ihn gar keine Hoffnung gab. Wie sollte er das dem Anderen denn erklären? Wie sollte er ihm den klar machen, dass er sich in einen Mann verliebt hatte? Wenn man das denn schon verliebt nennen konnte. „Ano… ich weiß nicht…Ist es denn so offensichtlich?“, fragte er verlegen. Darauf bekam er nur ein leises Kichern und ein bestätigendes Nicken seines Gesprächspartners. Na toll, Pon. Jetzt gab es wohl kein Zurück mehr. Jetzt hieß es Augen zu und durch. Und Sagas Gesichtsausdruck ließ auch auf nichts anderes schließen. So schnell würde Hiroto sich jetzt nicht aus seinen Fängen befreien können. Dafür war Saga viel zu neugierig… * Nao war fassungslos. Tora hatte ihn einfach mit einem einzigen Satz Schachmatt gesetzt. Dabei ließ er mal ganz außer Acht, dass er mit einer solchen Wendung nicht wirklich gerechnet hatte. Viel erstaunter war er über die Worte an sich. Hiroto sollte ihn mögen? Wie kam er denn darauf? „Tora? Wie kommst du denn auf diese Idee?“ Ja, das wollte er jetzt wirklich mal wissen. Ihr Gespräch lief doch in eine völlig falsche Richtung. Irgendwie musste er die Kurve kriegen. Es ging hier nicht um ihn oder Hiroto sondern um Tora und Saga. Und auch wenn es ihm doch schmeichelte, dass Pon ihn zu mögen schien, war das der falsche Zeitpunkt, um darüber jetzt zu reden. „Ist ja auch egal.“ Der Drummer rückte näher zu Tora und lehnte sich ebenfalls an die Wand. Seinen Kopf bettete er auf Toras breiter Schulter und seufzte. „Weißt du, dass ihr Beide eigentlich richtige Trottel seid?“, fragte er mit einem unruhigen Lächeln. Entweder würde Tora ihm jetzt den Kopf abreißen für diese blöde Bemerkung oder er würde ihm zustimmen und es endlich einsehen. Doch nichts geschah. Tora starrte einfach weiter an die Wand vor ihm. War die denn so interessant? Mal abgesehen von den komischen Flecken und unheimlich aussehenden Fotos von ihrer Band gab es da wirklich nichts Sehenswertes. Sanft strich er ihm über den nackten Oberarm. „Was ist? Hörst du mir eigentlich zu? Oder rede ich gegen die Wand, die du gerade mit deinem Blick zu durchbohren versuchst?“, kicherte er. Es musste ja nicht alles so trostlos sein. Da konnte er ihn wenigstens mit ein paar dämlichen Witzen aus der Reserve locken. Aber auch hierauf bekam er keine Antwort. Jetzt fragte er sich wirklich warum der Kerl nicht einfach mal antwortete oder wenigstens ein Lebenszeichen von sich gab, das nicht gerade aus einem Wimpernschlag bestand. „Tora?“ Jetzt piekte er ihm einfach mal in die Seite. Wenn er schon Trübsal blasen musste, dann konnte er sich den wenigstens von der Seele reden. Nao würde ihn dafür nicht köpfen oder so. Er machte sich halt auch so seine Gedanken um seine Bandmitglieder. Seufzend drehte er den Kopf zur Seite und schaute nun in Naos schokobraune Augen und erstarrte fast, als dieser ihn mal wieder mit diesem unglaublichen Pooh-Grinsen ansah. Toll! Danke, Pooh-chan! Jetzt kann ich ja nicht anders, als dir zuzuhören und mit dir zu reden., grummelte er in sich hinein. Wenn Nao diesen Blick drauf hatte, war das immer ein Zeichen dafür, dass er ihn garantiert so lange nerven würde, bis er nachgab und von sich aus erzählte. Einerseits war das ja schön, aber andererseits konnte das auch zu einem echten Problem ausarten. Und jetzt wollte er doch eigentlich gar nicht reden. War es nicht eh schon offensichtlich, dass es ihm scheiße ging? Er schaute ihn aus müden und ziemlich verquollenen Augen an. Seine Lippen öffneten sich und ein heiseres „Hai.“ verließ seine Kehle. Was wollte er denn, dass er sich so hartnäckig an ihn klammerte. Konnte man ihn nicht einfach in seinem Frust alleine lassen? Gestern Abend ging das doch auch. Okay, sein Erinnerungsvermögen hatte ihn so ziemlich im Stich gelassen, aber das war doch auch volle Absicht gewesen. So wusste er wenigstens nicht mehr, was er für einen Mist gebaut hatte. War ja schließlich auch sein Plan gewesen, nachdem er aus der PSC geflüchtet war. Mit den Konsequenzen musste er leben. Aber nach einem richtigen Katerfrühstück und einer ordentlichen Ladung Aspirin würde es doch auch wieder besser werden. Jetzt lächelte Nao mal wieder. Allerdings war es ein verschwörerisches Lächeln. Der Leader wusste schon, wie er seine „Schäfchen“ dazu brachte, mit ihm zu reden. Schließlich war er der Drummer und von Kai hatte er schon eine ganze Menge lernen können. Der hatte nämlich alles im Griff. Und das war auch einer der Gründe, warum Nao sich ihn als Vorbild genommen hatte. Nicht nur, was die Band anging, nein, auch wenn es um seine Freunde ging, konnte er sich gut und gerne auf die Methoden des anderen Drummers verlassen. Und das hier hatte doch mal wieder super funktioniert. „So, und bevor du jetzt in Selbstmitleid zerfließt oder wieder irgendwelche Saufgelage veranstaltest, wo du vermutlich wieder in einem fremden Bett landest, ohne dass du es willst, stehst du jetzt auf und wir machen dir ein vernünftiges Katerfrühstück. Sonst wird das mit dir hier gar nichts mehr.“ Tora quittierte ihm diese dämliche Idee nur mit einem Knurren. Musste der Typ jetzt von deprimiert auf gute Laune umschalten? Das ging ja mal gar nicht. Schließlich war er noch immer down und hatte auch nicht vor, so schnell wieder fröhlich zu werden. Wie auch? * Genervt tippelte er mit den Fingern auf die Tischplatte. Die Anderen ließen sich aber verdammt viel Zeit. Er saß jetzt schon eine geschlagene Stunde hier und wartete, dass die Herrschaften sich endlich aus ihren Betten schlichen und frühstücken kommen würden. Hatte er doch extra schon zwei Katerfrühstücke vorbereitet. Bei Nao und Pon war er sich ja sicher, dass das nicht nötig war. Der Drummer trank kaum Alkohol und vertrug ihn auch nicht wirklich, weshalb er sich meist auch von selbst davon fernhielt. Er dröhnte sich lieber mit Kaffee zu und ganz besonders den von Starbucks. Na ja, jedem das seine. Und Pon trank viel lieber Cola. Das war sein sogenannter Kick, der ihn ordentlich aufputschte. Da war Alkohol wohl nebensächlich. Aber immerhin musste man ihn danach nicht hegen und pflegen oder sogar seinen Mageninhalt vom Boden kratzen. Das hatte halt alles so seine Vorteile. Trotzdem hatte er so langsam die Nase voll. Schließlich wollte er doch seinen gut ausgetüftelten Plan sofort in die Tat umsetzen. Das ging aber nur, wenn die Hauptakteure auch anwesend waren. Und das waren sie ja bisher noch nicht. Also musste er was unternehmen. Aber wie? Da hatte er auch schon eine Idee. Wie machte Kai das immer, wenn seine Jungs nicht in die Gänge kamen? Ordentlich den Marsch blasen. Und genau das würde er jetzt tun. „Juhungs!!!“, brüllte er quer durch das ganze Haus. Und es war wirklich nicht zu überhören, denn auch der kleine Spatz, der auf dem Dach gerade ein kleines Päuschen eingelegt hatte, flatterte aufgeschreckt davon. Shou konnte aber auch ein mächtiges Organ haben, wenn er wollte. Und sein Ruf blieb nicht unbemerkt. Plötzlich standen alle Vier vor ihm. Ein Bild für die Götter. Alle nebeneinander, in Reih und Glied. Und jeder so, wie er gerade aufgestanden war. Tora stand in seiner engen Boxershorts und sah ziemlich zerknittert aus. Der brauchte definitiv ein Katerfrühstück, stellte der Sänger schmunzelnd fest. Neben ihm stand Nao, der irgendwie ziemlich bedeppert drein schaute. Warum, wusste er zwar nicht, aber ihn so sprachlos zu sehen, war schon amüsant. Der Dritte im Bunde war Hiroto. Er war ziemlich rot im Gesicht und schien den Boden interessanter zu finden, als seinem Vokal auch nur einen einzigen, kleinen Blick an diesem Morgen zu schenken. Na ja, sollte ihn ja nicht stören. Und zu guter Letzt Saga. Der Bassist war ziemlich luftig gekleidet. Er musste wohl schon unter der Dusche gestanden haben. Das Handtuch um seine Hüfte war aber auch das einzige Anzeichen dafür. Konnte ja auch sein, dass er gerade unter die Dusche wollte, als er seine Jungs zusammengerufen hatte. Jedenfalls hatte er sie alle versammelt. Jetzt konnte sein Plan also starten. Sämtliche Vorbereitungen und Vorkehrungen hatte er getroffen. Mal sehen, ob das hier besser funktionierte als der andere, ziemlich missglückte Einfall seinerseits. „Was sollen wir jetzt hier?“, murrte der Erste. Doch es schockierte den Sänger nicht wirklich. Mit dieser Frage hatte er ja auch schon gerechnet. So blieb ihm wenigstens die doofe Überleitung zu seinem Vorhaben erspart. Konnte er also gleich mit der Tür ins Haus fallen. Auch gut. Wie ein Oberbefehlshaber schritt er vor den Anderen auf und ab und schaute sie ab und an mit einem schelmischen Grinsen an. Dann blieb er in der Mitte vor ihnen stehen und grinste noch breiter. „Heute ist Putzdienst angesagt.“, strahlte er. Entsetztes Stöhnen und finstere Gesichter ließen ihn allerdings kalt. "Tja, Jungs. Heute haben wir frei und das Haus könnte mal wieder eine Grundreinigung gebrauchen. Und das wird heute erledigt.“ Shou verschränkte die Arme vor der Brust. „Tora und Saga, ihr übernehmt die Kellerräume. Dort muss der Partyraum mal auf Vordermann gebracht werden und auch die Gästezimmer müssen ordentlich geputzt werden. Das ist für heute eure Aufgabe.“ Und schon erntete er giftige Blicke von Saga und Tora gleichzeitig. Beide hatten wohl keinen Bock auf Putzen. Doch den Sänger interessierte das herzlich wenig. Er widmete sich lieber der Aufgabenverteilung. „Nao und Hiroto, ihr macht mal auf dem Dachboden klar Schiff. Da steht ne ganze Menge, das entrümpelt werden kann. Aber ihr packt das schon.“ Entsetzte Blicke der beiden Kleinsten. Da mussten sie wohl wieder die Schwerstarbeit leisten, während die anderen Beiden sich nur mit Staub wischen und Saugen begnügen durften. Das war eine ziemlich unfaire Aufgabenverteilung. Aber die Zwei wussten auch, dass es keinen Sinn machte, sich gegen Shou aufzulehnen. Daher seufzten sie nur resigniert und nickten mit den Köpfen. Nachdem er alle zum Umziehen geschickt und ihnen dann ihre Putzmittel und kleinen Helferleinchens gegeben hatte, schickte er sie auch gleich in ihr „Revier“. Schließlich wollte er auch ordentliche Ergebnisse sehen. Also sollten sie auch gleich anfangen. Nun war er wieder alleine und lehnte sich ins Sofa. Kurz atmete er durch. Er drückte sich gerade die Daumen, dass es auch klappen würde. Nicht umsonst hatte er die Vier so verteilt, dass er sich eigentlich sicher sein konnte, dass es schon schief gehen würde. Mit einem zuversichtlichen Lächeln erhob er sich, schnappte sich seine Jacke und machte sich klammheimlich vom Acker. Er würde schon noch früh genug erfahren, was bei der Putzaktion rausgekommen war. Jetzt freute er sich erst mal auf einen schönen Kaffee und einen ausführlichen Spaziergang. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ T^T Mein Hintern tut weh. Man sollte wirklich nicht zu lange auf dem Sofa sitzen und mit dem Laptop nen Kapitel schreiben. Irgendwann spürt man das gute Stück nämlich nicht mehr ^^° Ach egal. Sorry, dass es diesmal so verdammt lange gedauert hat, aber iwie war der Wurm drin. Jetzt habt ihr es ja gelesen und ich würd mich über Feedback freuen. Hoffe mal, dass das nächste Kapitel nicht solange auf sich warten lässt. Diese Kapitel widme ich dieses Mal meiner lieben RPG-Partnerin . Ich vermiss dich schrecklich, Schatzi. Komm bald wieder. T3T Bis zum nächsten Kapitel dann. Bai Bai Mika Kapitel 29: *drop* ------------------ So, da das andere Kapitel ja eher ein Cliffhanger bzw. eine kleine Überleitung zu den Geschehnissen im Bandhouse von alice nine. war, werden wir uns jetzt mal wieder mit den Anderen beschäftigen. Wie das aussieht, werdet ihr ja gleich lesen können. *muhahahahahaha* Viel Spaß dabei. Eure Mika *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Er wälzte sich von einer Seite seines Bettes zur anderen. Die ersten Sonnenstrahlen an diesem Morgen kitzelten ihn an seiner Nase, sodass er sie rümpfte. Es war nicht sehr toll, auf diese Art und Weise geweckt zu werden. Mit einem leckeren Frühstück wäre das Ganze doch tausendmal erträglicher gewesen. Aber Frühstück im Bett war eher ein Wunschtraum seinerseits. Wenn er das nämlich wollte, müsste er ja sowieso aufstehen und sich das Frühstück erst mal machen. Sich dann aber wieder damit ins Bett zu leg, wäre eigentlich total doof. Und genau deshalb ließ er es auch bleiben. Nach einer geschlagenen halben Stunde Kampf gegen das Kitzeln in seiner Nase, musste er sich schließlich geschlagen geben und nießte herzhaft. Benommen öffnete er nun die Augen und blinzelte in das helle Morgenlicht, das sein Schlafzimmer zu durchfluten schien. Heute würde wohl ein richtig sonniger Tag werden. Also keine Zeit, um mies drauf zu sein. Das würde Kai nämlich gar nicht gefallen. Der würde heute sicher wieder mit der Sonne um die Wette strahlen. Oder sie gar um Längen schlagen. Bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich grinsen. Der Drummer war und blieb ein Atomgrinser vom Dienst. Da würde es so schnell niemanden geben, der ihm das Wasser reichen konnte. Das stand schon mal fest. Da würde aller Wahrscheinlichkeit nach eh nur ein zweiter Kai mithalten können. Und das war eher unwahrscheinlich, dass es von ihrem Leader ein weiteres Exemplar gab. Kai war eben ein Unikat. Wäre ja auch schlimm, wenn das nicht so wäre. Verschlafen rieb er sich die Augen und setzte sich auf. Ein ausgiebiges Gähnen und er würde bestimmt gleich munter werden. Denkste. Stattdessen kitzelten ihn schon wieder die Sonnenstrahlen und er gab ein weiteres, beherztes Nießen von sich. Gott, wieso musste man von sowas andauernd nießen? Wenn er jetzt noch einmal nießen würde, dann traf auf ihn auch mal der ‚Wer dreimal nießt, ist doof! ‘-Spruch zu. Na ja, und wenn. Es war ja doch keiner hier, der ihm das später ständig unter die Nase reiben konnte. Also konnte er das durchaus noch mal ungeniert geschehen lassen. Und wieder einmal hatte er sich geschnitten. Grummelnd wurde er wieder nach hinten befördert und lag nun verdattert an die Decke starrend in seinem Bett. Ein kräftiger Arm lag über seiner Brust und ein mürrischer Laut drang an sein Ohr. Dann spürte er warmen Atem an seiner Wange und stutzte. Irgendwie war das doch gar nicht möglich. Wer um alles in der Welt war so dreist, sich in sein Bett zu legen? Wer war so lebensmüde und hatte sich in seine Wohnung getraut? Ganz langsam drehte er den Kopf zur Seite und bei diesem Anblick entwich jegliche Farbe aus seinem Gesicht. Kami-sama! Wie war das denn passiert? Wieso in Gottes Namen lag der Kerl hier in seinem Bett? So ganz realisierte er noch nicht, was hier los war. Verwirrt schaute er sich im Raum um. Hai, er war zu einhundert Prozent in seinem Schlafzimmer. Das war sein Kleiderschrank. Das waren seine Vorhänge. Das war sein Bett. Das war Sabus Körbchen, das dort in der Ecke stand. Das war sein Hund Sabu-chan, der dort friedlich drin schlummerte. Also konnte es doch wirklich auch nur sein Schlafzimmer sein. Und so drehte er sich abermals zur Seite. Er wollte scheinbar prüfen, ob das hier wirklich wahr war oder ob er noch träumte. Doch der Anblick löste sich nicht in Luft auf. Er war wirklich nicht alleine und es war wirklich der Arm, der hier auf ihm lag, ihn vorsichtig in die Kissen drückte und dort hielt. Allerletzte Überprüfung. Der Sänger kniff sich in den Arm und fiepte auf. Nein. Das hier war wirklich kein Traum. Das war Realität. Aber wie…? Und warum…? Und weshalb…? So ganz konnte er das alles nicht nachvollziehen. Gestern Abend war das doch noch ganz anders gewesen. Warum also lag er hier, als wäre gar nichts gewesen? Wieder drehte er den Kopf weg. Und wieder starrte er an die Decke. Doch dieses Mal überlegte er genau, was eigentlich geschehen war. Was gestern, nachdem er mit Kai gesprochen hatte, weiter passiert war. ~ Flashback 1~ Ruki hatte Miyavi in die Küche gezogen, denn Nao sah ziemlich fertig aus und Kai wollte sich sicher unter vier Augen mit dem anderen Drummer unterhalten. Die Probleme Nao´s waren wohl auch nicht so ganz ohne. Sonst würde ihr Leader sie auch ohne weiteres da behalten. Aber die Sache schien ernsthafter zu sein. Also sah er sich gezwungen, die Zeit mit Miyavi in der Küche zu verbringen. Er war ja auch schon wieder besser drauf. Irgendwie hatte Kai ihn wieder aus seinem Loch rausgeholt und er hatte ihm ja versprochen, dass der Bassist noch was hinter die Ohren bekam. Und Kai machte das immer sehr gewissenhaft. Nun lehnte er hier am Fenster und zog genüsslich an seiner Zigarette. Doch es herrschte Stille zwischen dem Solokünstler und dem kleinen Sänger. Ein bisschen unangenehm war das schon. Wollten sie sich jetzt die ganze Zeit anschweigen? Oder würden sie auch mal ein paar Worte miteinander wechseln? „Du, Miya?“, durchbrach der Kleinere das Schweigen. Der Größere schaute auf. Er hatte sich an den Schrank gelehnt und schien scheinbar sehr interessiert auf Kai´s Photowand, die über seinem Esstisch hing, zu starren. Dort waren unzählige lustige Bilder von Gazette und den anderen Bands der PS Company verewigt worden. Über all diesen prangte in großen Lettern ‚Alles Gute zum 27. Geburtstag!‘. „Hai?“, fragte er und starrte weiter auf die riesige Leinwand. Überall war der Leader von the GazettE mit einem anderen Mitglied der PSC zu sehen. Nur von ihnen beiden waren am meisten Bilder drauf. Okay, lag wohl auch daran, dass sie viel zusammen rumhingen und sich auch so super verstanden. Kai war jemand, mit dem er auch jeden Scheiß machen konnte. Und das mochte er an dem Kleineren so sehr. Ruki beobachtete den Gitarristen misstrauisch. Irgendwie sah er nachdenklich aus. Das kannte man doch gar nicht von dem hyperaktiven Kreativkopf der PSC. Sonst hatte er doch immer nur ein fettes Grinsen im Gesicht und machte Witze. Das war ein wirklich unheimlicher Anblick. Neugierig folgte sein Blick dem des Größeren und nun sah er, worauf er die ganze Zeit starrte. Eigentlich war es ja auch offensichtlich. Die Wand, die dort hing, war ziemlich groß und verdammt bunt gehalten. Das Miyavi sich für sowas begeistern konnte, war klar. Er lief ja auch andauernd wie ein Papagei rum. Er hatte wohl ein ausgeprägtes Faible für bunt. „Auch wenn das jetzt 'ne ziemlich doofe Frage ist, aber… wieso bist du eigentlich andauernd bei Kai?“, fragte er ihn direkt. Dies lag dem Vocal schon ziemlich lange auf der Zunge. Es war mehr als offensichtlich, dass sie so viel Zeit miteinander verbrachten. Auch wenn es ihn verwunderte, wie Kai das mit dem Hibbelfritzen immer so lange aushielt und sich eigentlich nie über ihn beschwerte. Vielleicht war der Drummer der Erste, der wusste, wie man den Solokünstler händeln musste. Gab es dafür ein Patentrezept? Wenn ja, dann müsste er doch mal Kai fragen, wie das ging. Das würde er nämlich auch mal gebrauchen können. Er zog die Stirn in Falten. Doch den Blick wandte er nicht von seinem eigentlichen Objekt der Begierde. Dann zuckte er nur mit den Schultern. Was sollte er darauf auch schon antworten? Er wusste es selbst nicht. Er war einfach nur gerne bei ihm. Ob sie nun Blödsinn verzapften oder nicht. Mit Kai wurde ihm irgendwie nie langweilig. Aber trotzdem wollte er nicht länger über dieses Thema sprechen. Irgendwann würde er das sicher auch mal schnallen, was Phase war. Jetzt aber nicht. Dann schaute er doch zu Ruki und grinste breit. „Schon mal was von der Aktion ‚Saubere Welt‘ gehört?“, fragte er ihn und musste jetzt schon lachen. Irgendwie fand er das einfach nur witzig. Ruki allerdings fehlten gerade die Worte. Das war ein Themenwechsel, der sich gewaschen hatte. Nur irgendwie verstand er nicht, wie er jetzt gerade auf dieses Thema zu sprechen kam. „Ano… Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte er irritiert. Doch Miyavi grinste nur weiter. „Is doch egal.“, wehrte er ab und Ruki schüttelte nur den Kopf. Wie konnte man eigentlich so schnell von einem zum anderen Thema wechseln? Manchmal fragte er sich, was da in dem Kopf des Anderen so abging. Scheinbar pures Chaos. Sonst war das ja eher unwahrscheinlich. Doch noch bevor er seinen Gedanken weiter nachgehen konnte, fing Miyavi auch schon wieder an, zu lachen. „Warum lachst du so blöd?“, fragte er ihn. Der Größere grinste nur und hielt sich den Bauch. „Kennst du diese komische Band? Nennt sich ‚Tokio Hotel‘ oder so ähnlich. Sehen echt lustig aus, die Kerle. Aber da gibt es so etwas voll Witziges. Hat mir letztens Keiyuu erzählt. Wusste gar nicht, dass es sowas auch gibt.“ Ruki war jetzt völlig irritiert. Er hatte noch nie etwas von einer solchen Band gehört. Wo sollte die eigentlich herkommen? Und was hatte das jetzt mit der Aktion ‚Saubere Welt‘ zu tun? Seinen Blick schien auch sein Gegenüber deuten zu können. Und schon hallte lautes Gelächter durch den kleinen Raum. „Okay, ich versteh schon. Ist ja auch nicht so wichtig. Der Witz is eh viel geiler und die Band auch eher uninteressant.“, merkte er noch an. So langsam war er genervt. Musste er denn immer aus einer Mücke 'nen Elefanten machen? Hoffentlich waren Kai und Nao bald fertig und er würde den Quälgeist wieder an Kai abtreten können. „Nun red' schon. Scheinst ihn ja unbedingt loswerden zu wollen.“, murrte er. Irgendwie hatte er jetzt schon Mitleid mit der Person, die das Glück hatte und ihr Leben mit dem Kerl verbringen würde. Das musste reichlich überlegt sein. Vor allem gut überlegt. Weiter kam er schon gar nicht mehr, da fing Miyavi auch schon an zu erzählen. „Es gehen sechs ‚Tokio Hotel‘ Fans nebeneinander auf der Straße, kommt ein Auto vorbei. Wusch! Fährt Zwei um! Was war das für ein Auto? Opel: Macht die Straßen sauber. Die anderen Vier gehen weiter. Kommt noch ein Auto vorbei. Wusch! Fährt wieder Zwei um! Was war das für ein Auto? BMW: Freude am Fahren! Da denken sich die anderen Zwei: Wir sind intelligent, jetzt gehst du auf die eine Seite und ich bleibe auf dieser, dann können sie uns nicht erwischen! Dann kommt wieder ein Auto. Wusch! Fährt das Auto Beide um! Was war das für ein Auto? Toyota: Nichts ist unmöglich! Und vom wem wird das alles finanziert? Raiffeisenbanken, wir machen den Weg frei!“ Der Größere lachte lauthals. Scheinbar hatte es ihm gefallen. Nur Ruki fragte sich gerade, wie der Typ auf solche doofen Witze kam? Kami-sama. Manchmal war der wirklich ein Mysterium und in seinem Kopf musste wohl ein hiesiges Labyrinth sein. Sonst würde er sich das wirklich nicht erklären können. Aber es ließ ihn schmunzeln. Miyavi war zwar äußerlich ein erwachsener Man, doch er würde wohl in seinem Inneren immer ein Kind bleiben. Irgendwie war das ja auch beneidenswert. So schien er in seinem Leben wohl jede Menge Spaß zu haben. „Sag mal, Miya. Wie schaffst du das eigentlich, immer so gut drauf zu sein? Irgendwie hast du immer ein Lächeln auf den Lippen. Wie machst du das?“, fragte er ihn direkt. Das konnte er sich nämlich wirklich nicht erklären. Und wieder grinste er ihn breit an. „Das kann ich dir erklären.“ Und schon legte er los. * Ruki war wirklich erstaunt. Es war ein ziemlich simples Rezept, dass Miyavi da hatte. Vielleicht sollte er das ja auch mal ausprobieren. Das ging ihm durch den Kopf, als er endlich in seiner Wohnung war. Jetzt stand er unter der Dusche und wollte danach auch gleich ins Bett gehen. Es war schon spät und so langsam sollte er schlafen. Morgen würde wieder so einiges anstehen. Da musste er fit sein. Und vor allem wollte er sehen, wie Kai den Bassisten rund laufen ließ. Darauf war er am meisten gespannt. Das warme Wasser tat unglaublich gut und er duschte erst einmal ausgiebig. Mit geschlossenen Augen reckte er sich den Wasserstrahlen entgegen und schäumte sich mit seinem Lieblingsduschbad ordentlich an. Sanft fuhren seine Hände dabei über seinen Körper. Das tat wirklich gut. Und nicht nur das. Auch das Gespräch mit Kai hatte ihn beruhigt. Aber Miyavi hatte wohl den größten Anteil daran, dass er jetzt wieder besser drauf war. Nachdem er ihm erzählt hatte, was sein Patentrezept für ein Dauergrinsen mit unglaublich langanhaltender guter Laune war, ließ er noch ein paar Witze ab und Ruki musste wirklich lachen. Manchmal tat Miyavis Nähe also auch gut. Vielleicht hielt Kai es deshalb immer so lange mit ihm aus. Er war gerade dabei, sich den Schaum aus den Haaren zu spülen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Irgendwie war das gerade ein ziemliches Déjà-vu-Erlebnis, das er da hatte. Allerdings war er sich sicher, dass um diese Uhrzeit kein gewisser Gitarrist vor seiner Tür stehen konnte. Für Uruha war es eindeutig nicht die Zeit. Der würde eher in einer Disco bis in den Morgen tanzen oder eine neue Braut abschleppen. Und Aoi konnte es auch nicht sein. Der würde sich im Moment wohl eher mit seinen Kopfschmerzen beschäftigen. Und darum beneidete er ihn wirklich nicht. Dann blieb also nur Kai. Gut, dem würde er anstandslos die Tür öffnen. Und so drehte er das Wasser aus und steig aus der Dusche. Hastig legte er sich ein Handtuch um die Hüften und rubbelte seine Haare etwas trocken. Ziemlich zerstrubbelt kam er aus dem Badezimmer und schlappte in seinen Plüschpantoffeln zur Tür. Es war mitten in der Nacht. Also konnte es wirklich nur Kai sein. Nur ihr Leader machte sich so spät noch auf die Socken, um einen seiner Schützlinge aufzusuchen. So betätigte er, ohne nachzufragen, den Summer und öffnete seine Wohnungstür einen Spalt breit. Kai wusste ja, dass er dann im Wohnzimmer auf ihn warten würde. So war das ja immer. Ruki stapfte ins Schlafzimmer, rubbelte sich trocken und schlüpfte schnell in ein paar frische Klamotten. Da er aber gleich Schlafen gehen wollte, reichten eine Boxer und ein einfaches Shirt. Mehr brauchte er heute nicht mehr. Schließlich wollte er doch gleich schlafen gehen. Und Kai würde sicher auch nicht lange bleiben. Lächelnd tapste er ins Wohnzimmer. „Was treibt dich denn noch so spät hierher?“, fragte er und schaute erst dann auf. Jegliche Farbe entwich seinem Gesicht und er zitterte mit einem Mal. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und Wut stieg in ihm auf. „Was willst du hier?“, knurrte er und warf einen ziemlich finsteren Blick zu seinem Gegenüber, der da auf seinem Sofa saß und ihn anschaute. Es war Reita. Wieso hatte er nicht einfach die Tür zugelassen? Wieso hatte er nicht einfach mal gefragt, wer ihm dort einen Besuch abstatten wollte? Nein, Ruki hatte darauf vertraut, dass es Kai war. Doch der war es nicht. Es war die Person, die er jetzt eigentlich überhaupt nicht sehen wollte. Dank Miyavi und Kai hatte er ihn vorerst aus seinem Kopf gestrichen gehabt. Jetzt saß er hier in seiner Wohnung, auf seinem Sofa. ~ Flashback 1 Ende ~ Bis hierher kam er also noch. Daran erinnerte er sich mittlerweile wieder. Bis dahin war auch alles okay. Aber was kam dann? Wieso lag der Kerl jetzt neben ihm? Nachdenklich fuhr er sich mit den Händen durchs Haar und dann über sein Gesicht. Dabei zog er eine leichte Grimasse. Nochmals drehte er den Kopf zur Seite. Irgendwie war das so irreal. Wieso lag der hier in seinem Bett? Irgendwie war doch da was nicht so ganz in Ordnung. Nun versuchte er, sich abermals an den Rest zu erinnern. Vielleicht würde ihm dann einfallen, was weiter passiert war. ~ Flashback 2~ Eine ganze Weile stand Ruki in seinem Wohnzimmer und starrte Reita an. Dieser tat es ihm gleich. Nur mit dem Unterschied, dass der Bassist saß. Beide schwiegen und regten sich nicht. Ruki hatte dies auch nicht vor. Reita hatte ihm doch ein wenig weh getan und da wollte er seinem besten Freund nicht näher kommen, als es nötig war. Und jetzt hatte er wirklich nicht das Bedürfnis, ihm näher zu kommen. Diesen Abstand von drei Metern empfand er doch als angemessen. Und er würde sich hüten, sich von hier in dessen Richtung zu bewegen. Das konnte er sich abschminken. Nicht mit ihm. Reitas Augen waren glasig und ein wenig schwankte er auf dem Sofa hin und her. Irgendwie kam ihm das spanisch vor. Doch er wollte ihm nicht zu nahe kommen. „Reita?“, fragte er deshalb zögerlich. Dieser hob den Kopf, legte ihn leicht in die Schräge und grinste mit einem Mal merkwürdig. Es sah eher aus wie eine Grimasse. Jetzt wusste er, dass da wirklich etwas nicht stimmte. Langsam kam er ihm nun doch näher. Allerdings hielt er noch immer einen gewissen Abstand. Doch nun konnte er ihn etwas genauer mustern. Jetzt sah er auch, dass seine Augen glasig waren und scheinbar nur auf einen Punkt starrten. Der kleine Blonde schüttelte nur den Kopf. Reita war betrunken. Na toll. Und warum kam er dann zu ihm? Hätte er sich nicht einfach zu einem seiner Saufkumpanen begeben können? Dann wären sie wenigstens alle sternhagel voll und würden nicht mehr das Desaster mitbekommen. Nein. Der Bassist hatte sich ihn ausgesucht. „Reita?“ Abermals versuchte er ihn anzusprechen. Und dieses Mal bekam er immerhin ein kleines Nicken von ihm. Ruki seufzte. Na toll. Jetzt musste er ihn auch noch gesund pflegen. Als wenn er nichts Besseres zu tun hätte. ~ Flashback 2 Ende~ Okay, so weit war er jetzt schon mal. Reita war also besoffen bei ihm aufgetaucht und er musste sich um ihn kümmern. Soweit war das alles noch plausibel. Nur, dass er in seinem Bett lag und seelenruhig neben ihm schlief, war doch etwas unheimlich. Als hätte der Bassist die Gedankengänge Rukis hören können, wachte er auf und schaute ihm direkt ins Gesicht. Der Sänger bemerkte es erst gar nicht. Erst als Reita sich streckte und ihn in seine Arme zog, um ihm einen Kuss auf den Mund zu geben und ein ‚Ohayou‘ zu nuscheln, realisierte er es. Entsetzt weiteten sich seine Augen. Hatte er das jetzt geträumt? Oder hatte Reita ihm gerade einen Kuss gegeben? „Es war wirklich schön, Ruki-chan.“ Und wieder gab er ihm einen Kuss. Der Kleinere schluckte. „Was meinst du? Was war schön?“ Reita runzelte erst die Stirn. Dann hob er die Decke und zeigte Ruki, was er meinte. „Das meine ich, mein Lieber.“ Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht und Ruki wurde kreidebleich. War da etwa noch etwas, an das er sich gerade nicht erinnerte? Scheinbar. Sonst würde er vermutlich nicht nackt mit Reita in seinem eigenen Bett liegen… *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Jo, das war also das nächste Kapitel. Ich entschuldige mich bei allen Tokio Hotel Fans, denen das hier etwas zu weit ging. Aber ich fand, das passte so perfekt zu Miyavi und es sollte ja nicht ganz sterbenslangweilig werden. Was demnächst kommt, könnt ihr euch ja sicher denken. Aber jetzt geh ich noch ne Runde ratzen. Hab heute Abend ne Bday-Party vor mir und in der letzten Nacht nur 4 Stunden Schlaf bekommen. Für mich eindeutig zu wenig. Dieses Kapitel widme ich dieses Mal meiner süßen . Warum? Du hast mich auf die Idee mit dem komischen Part gebracht. *lol* Kapitel 30: Erkenntnis ---------------------- So, nun wären wir bei Kapitel 30 angelangt und ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich denke mal, dass wir uns so langsam mal einem Ende nähern sollten, hai? Is ja auch schon recht lang das gute Stück. Also werde ich sehen, dass wir das hier auch bald beenden werden. Auch wenn ich wirklich viel Spaß an der FF hatte. Da das hier aber noch nicht das letzte Kapitel sein wird, werden wir dieses sentimentale Geplänkel mal sein lassen. ^^° Ich wünsch euch dann erst einmal viel Spaß beim Geburtstagskapitel. Is ja immerhin das 30. Ob das auch auf dem Marktplatz fegen musste? XDDD *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Reita runzelte erst die Stirn. Dann hob er die Decke und zeigte Ruki, was er meinte. „Das meine ich, mein Lieber.“ Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht und Ruki wurde kreidebleich. War da etwa noch etwas, an das er sich gerade nicht erinnerte? Scheinbar. Sonst würde er vermutlich nicht nackt mit Reita in seinem eigenen Bett liegen… Der kleine Sänger war entsetzt. Was hatte er hier nur getan? Hatte er etwa mit Reita? Nein! Ganz sicher nicht. Der Kerl war doch stockhetero. Warum sollte er dann mit ihm in die Kiste springen. Außerdem war der Kerl doch gestern sturzbesoffen bei ihm aufgekreuzt. Da wäre er doch sicher nicht in der Lage gewesen, einen hochzukriegen. Aber warum um alles in der Welt lag er dann nackt neben diesem Typen? Und warum hatte er ihn gerade geküsst? Kami-sama! Die Welt war grausam zu ihm. Da wurde er von ihm schon einmal geküsst und wusste noch nicht einmal, wie es dazu gekommen war. Seufzend warf er die Decke beiseite und erhob sich. So schnell hatte er noch nie seine Unterhose angezogen, wie in diesem Moment. Die Situation war ihm einfach nur peinlich. Verdammt! Was wurde hier eigentlich gespielt? Er war doch nicht der Besoffene gewesen. Warum hatte er dann den Blackout? Das durfte doch alles nicht wahr sein! Murrend verzog er sich in seine kleine Küche. Jetzt musste er erst einmal seine Lungen versorgen. Die Infrastruktur musste mal neu geteert werden. Und so tat er auch das, was ihn jetzt vielleicht etwas beruhigen würde. Schnell steckte er sich eine Zigarette an und öffnete das Küchenfenster schön weit. Tief ein- und ausatmend beugte er sich hinaus und blickte auf die Straße. Es musste noch ziemlich früh sein, denn es waren ziemlich viele Menschen auf der Straße unterwegs. Die meisten mit Schlips und Aktentasche. Aber das war ja hier nichts Neues. Japan war halt bekannt für die Arbeitswut seiner Landsleute. Hier gab es kaum jemanden, der um diese Uhrzeit noch nicht auf den Beinen war. Und Ruki war es jetzt auch und er wünschte sich, dass er doch einfach noch träumen würde. Dann wäre er wenigstens nicht so durch den Wind. Seufzend zog er an seiner Zigarette. Plötzlich zuckte er zusammen und fiepte erst einmal. Dabei ließ er seine halb aufgerauchte Zigarette fallen und schaute ihr sehnsüchtig nach. Da flog sein Beruhigungsmittel. Zwei kräftige Arme hatten sich um seinen Bauch gelegt und er spürte heißen Atem an seinem Ohr. Wie versteinert lag er nun in den Armen des Größeren. „Ohayou gozaimasu, Ruki-chan.“, wurde er auch schon begrüßt. Irgendwie war er heute mächtig verwirrt. Was war hier passiert und seit wann war dieser Kerl so anhänglich? Gut, sie waren beste Freunde, aber das gab ihm doch noch lange nicht das Recht, sich hier so an ihn ran zu schleichen und ihn einfach zu umarmen. „Rei…Reita?“, stammelte er und lehnte sich etwas zurück. Irgendwie fühlte es sich ja schon toll an, wie er hier so in den Armen des Anderen lag. Das wollte er eigentlich schon länger mal ausprobieren. Jetzt hatte er die Gelegenheit dazu. Trotzdem würde er dem Anderen nicht auf die Nase binden, dass er überhaupt nicht mehr wusste, was passiert war. Dass Reita ziemlich besoffen bei ihm aufgekreuzt war und bei ihm und sogar mit ihm noch weitertrinken wollte, hatte er nicht vergessen, aber das, was danach gefolgt war, war weg. Da war wirklich nichts mehr vorhanden. Hatte er denn nicht abgelehnt? Oder hatte er tatsächlich mit Reita weitergetrunken? Nein, ganz sicher nicht. Einen Kater hatte er nicht. Und das war für ihn das Zeichen, dass er nichts getrunken hatte. Sonst würde es ihm heute richtig mies gehen. „Hai?“, fragte der Blonde leise. Er wollte Ruki irgendwie auch nicht mehr loslassen. Dafür hatten sie in der letzten Nacht viel zu viel von sich preis gegeben. Und rückgängig machen wollte er das auch ganz sicher nicht. Es war einfach schön gewesen. Viel zu schön. Er hätte es sich niemals ausgemalt, dass es etwas so schönes geben konnte. Reita legte den Kopf von hinten auf die Schulter des Kleineren und seine Hände auf dessen flachen Bauch. Sanft streichelte er mit den Fingerkuppen über die weiche Haut. „Taka-chan? Das… das mit gestern Nacht… War das dein Ernst?“, fragte er ihn, indem er ihm diese Worte leise ins Ohr hauchte. Ruki bekam sofort eine Gänsehaut und seine Augen weiteten sich. Was war denn gewesen? Was sollte er ernst gemeint haben? Er wusste doch eigentlich überhaupt nichts mehr. Sollte nicht Reita derjenige sein, der nichts mehr wusste? Nein, es war genau anders herum. Ruki hatte absolut keinen Schimmer, was er oder was sie getan hatten. „Ano…“ Irgendwie fehlten ihm die Worte. Was sollte er darauf jetzt erwidern? Reita, ich hab keine Peilung, was eigentlich war? Nein, das konnte er ganz sicher nicht tun und irgendwie war es auch zu schön, Reita so unglaublich nahe zu sein. Aber was sollte er denn jetzt sagen? Ja? Und er hatte keinen Schimmer, was genau los war. Oder nein und er würde das hier zum ersten und letzten Mal in seinem Leben spüren dürfen? Oder er würde ihm einfach die Wahrheit sagen. Was sollte er denn anderes machen? Reita wartete ungeduldig auf eine Antwort. Er hatte die letzte Nacht so sehr genossen und er wusste nicht, warum, aber es war wirklich schön gewesen. „Ruki?“, hakte er leise nach und hauchte ihm einen Kuss auf die Schulter. „Vielleicht war es für dich nicht so schön, aber… ich fand es sehr schön. Das können wir ruhig öfter machen…“, murmelte er und hauchte ihm abermals tausende von Küssen in den Nacken und auf die Haut des Sängers. Jetzt war er völlig verwirrt. Was bitte schön hatte er da eigentlich verpasst? Hatte er mit Reita geschlafen? Wenn ja, warum tat ihm dann nichts weh? Er war sich nämlich sicher, dass er in dieser Beziehung ganz sicher nicht der aktive Part gewesen wäre. Nein, das hätte sein Freund sicher nicht zugelassen. Aber sein Hinterteil fühlte sich nicht wirklich danach an, als hätte er Sex mit ihm gehabt. Doch… Was verdammt noch mal meinte er denn dann damit? Da blieb wohl wirklich nur eins. Er musste Reita einfach fragen. Vorsichtig drehte er sich in dessen Umarmung und schaute dann von unten in dessen Gesicht. „Du, Rei… Ich…“ Doch weiter kam er nicht, denn Reita hatte die letzten Zentimeter zwischen ihnen überwunden und versiegelte gerade die Lippen des Jüngeren mit den seinen. Es durchzuckte ihn wie ein Stromschlag, als er die weichen Kusspolster des Größeren plötzlich auf seinem Mund spürte. Hatte Reita nicht gestern noch behauptet, dass es widerlich wäre, wenn er einen Mann küssen würde? Aber Ruki war ein Mann und es wäre für ihn auch unvorstellbar, dass er eine Frau sein könnte. Nein, niemals wollte er das sein. Deshalb stieß er den Anderen auch von sich und schaute ihn an. Warum tat er ihm das eigentlich an? Erst verletzte er ihn, in dem er sagte, dass es widerlich sei, wenn sie sich küssen würden und dann verletzte er ihn, in dem er es einfach wieder tat. Das war so unfair. Der kleine Sänger konnte es auch nicht verhindern, dass ihm jetzt wieder Tränen über die Wangen liefen. Hatte es nicht gereicht, ihn einmal zu verletzten? Ihm deutlich zu machen, dass er widerlich war? Dass er nie mit dem Menschen zusammenkommen würde, den er doch mehr mochte, als ihm am Anfang bewusst war? Toll! Das hätte man ihm auch anders klarmachen können. Und auf diese Erfahrung hier konnte er auch gut und gerne verzichten. Mit einem Ruck stieß er Reita von sich und rannte in sein Schlafzimmer. Die Tür knallte er hinter sich zu und lehnte sich von innen dagegen. Reita sollte diesen Raum nicht betreten. Nie wieder sollte er diesen Raum betreten. Nein. Niemals mehr. Wenigstens hier sollte er ihn alleine lassen. „Geh weg…“, murmelte er und immer mehr Tränen flossen. Man hatte ihm mal wieder einen Stich ins Herz verpasst. Einen gewaltigen Stich. Aber er war doch selbst Schuld. Warum erinnerte er sich einfach nicht an die vergangene Nacht? Was hatte er da nur mit Reita getan? Perplex stand dieser in der Küche und schaute auf die Stelle, an der eben noch Ruki gewesen war. Hatte er etwas falsch gemacht? Aber… Gestern Nacht… Da hatten sie sich doch auch geküsst und Ruki hatte ihm sogar gesagt, was er für ihn empfand. War… War das alles nur eine Lüge gewesen? Hatte Ruki das etwa nicht gesagt? Hatte er das wirklich nur geträumt? Aber… so betrunken war er doch gar nicht gewesen? Er wusste genau, wo er sich befand und dass er genau zu Ruki wollte. Er hatte sich einfach nur Mut antrinken wollen, damit er seinem Freund wieder unter die Augen treten konnte. Nur schwer bekam er sich wieder unter Kontrolle und folgte Ruki. Vorsichtig klopfte er gegen die geschlossene Schlafzimmertür. „Ruki? Bitte, mach auf, ich will mit dir reden. Bitte. Es ist wichtig.“ Und schon klopfte er wieder dagegen. Doch Ruki wollte das nicht. Reita sollte einfach verschwinden und ihn alleine lassen. Gut, dann stand er eben auf Männer. Gut, nur auf den Einen. Aber das war doch kein Grund, ihn als widerlich zu bezeichnen. „Geh weg! Verschwinde!“, rief er und schluchzte laut auf, so dass der Andere es von außen deutlich hören konnte. „Du hast gesagt, ich wäre widerlich und jetzt das! Lass mich einfach in Ruhe und verschwinde!“, schrie er nun und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, um die Tränen aus dem Gesicht zu bekommen. „Du bist echt das Letzte!“, fauchte er und musste schon wieder schluchzen. Kami-sama! Warum heulte er hier wie ein Schlosshund? Das hatte er doch schon genug getan bei Kai. Und da hatte er doch eigentlich gedacht, dass ihn nichts mehr so schnell runterziehen konnte. Aber dieser Kuss eben… „Komm schon, Taka-chan. Lass uns wenigstens reden. Bitte. Ich weiß, dass ich das zu dir gesagt habe, aber…“ Er senkte den Kopf und starrte auf seine Füße. „Das gestern Nacht, das… es war mein Ernst. Jedes einzelne Wort war ernst gemeint. Und… es ist wirklich so. Ich weiß, dass du mir das sicher nicht glauben wirst, weil… Es ist wirklich das erste Mal gewesen. Bitte…“ Irgendwie klang er jetzt selbst verzweifelt. Der sonst so coole und gefühlskalte Bassist war wirklich weich geworden. Und das nur wegen einer einzigen Person. Er wusste wirklich nicht, was da gestern Nacht gewesen sein sollte. Und wenn da etwas war, dann war es sicher auch ganz gut, dass er sich daran nicht mehr erinnerte. Das war wirklich etwas, das er nun ganz sicher nicht mehr wissen wollte. Darauf konnte er verzichten. „Hau einfach ab und lass mich in Ruhe! Ich hasse dich!“ Und schon wieder kam ein Schwall von Tränen, die über seine Wangen liefen. Musste er schon wieder so viel heulen? Das war doch wirklich nicht mehr normal. „Taka…“, wisperte der Blonde und versuchte, sich gegen die Tür zu stemmen und sie so zu öffnen. Er würde jetzt nicht einfach gehen. Nein. Ganz sicher nicht. Er hatte dem Kleineren nicht so vieles gesagt, nur, damit dieser ihn dafür hasste. Nein, wenn dann wollte er das jetzt klar stellen und ihm nochmals sagen, was er gestern Nacht schon getan hatte. Und jetzt war er dankbar dafür, dass sich sein Fitness-Center-Besuch bezahlbar machte. Es war für ihn wirklich nicht schwer, die Tür zu öffnen und den kleinen schmächtigen Körper, der dahinter saß, wegzuschieben, um so in das Zimmer zu kommen. Ruki hätte vielleicht doch lieber abschließen sollen. Nun war es aber zu spät. Mürrisch versuchte er noch, den Anderen wieder nach hinten zu drängen, doch Reita war eindeutig stärker als er. Da hatte er nun wirklich keine Chance mehr. Und nun gab es auch kein Entkommen mehr. „Geh endlich weg!“, zischte er und drehte den Kopf weg, so dass er den Bassisten nicht anschauen musste und dieser ihm nicht ins Gesicht sehen konnte. „Iie…“, kam es nur von dem Blonden, der sich vor den Sänger hockte und eine Hand unter dessen Kinn legte, um es im nächsten Moment anzuheben. „Matsumoto Takanori. Hör auf zu weinen und benimm dich endlich wie ein Mann. Das ist ja nicht zum Aushalten mit dir. Hast du etwa vergessen, was ich dir gestern gesagt habe?“, fragte er nach. Verblüfft schaute Ruki ihm direkt in die Augen. Noch war seine Sicht leicht verschwommen, aber das würde sich sicher auch bald geben. Wobei… die Tränen würden sicher gleich einen erneuten Anlauf nehmen und sich den Weg bahnen. Aber jetzt gab es auch für ihn kein Zurück mehr. Er musste Reita wohl oder übel sagen, dass er nicht wusste, wovon er gerade sprach. Aber kein einziges Wort wollte über seine Lippen kommen. Aber sein Blick sprach Bände. Der Größere lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf. „Irgendwann bist du wirklich noch wie Kai-chan. Der vergisst noch mal seinen Kopf, wenn der nicht angewachsen wäre.“ Leicht stupste er mit dem Finger gegen Rukis Nase. „Weißt du, ich war gestern nicht mehr wirklich ganz nüchtern und es hatte mich wirklich mächtig aus der Bahn geworfen, was du da gestern mit mir gemacht hattest. Ich war so durcheinander und bin dann in meine Stammkneipe, um das erst einmal zu verarbeiten. Es hatte mich echt umgehauen und deshalb hab ich wohl auch nicht überlegt, was ich da gesagt habe. Das tut mir leid.“, entschuldigte er sich und in seinen Augen spiegelte sich der Ernst seiner Worte wieder. Der kleine Blonde schluckte und konnte den Blick von Reita nicht mehr abwenden. Selbst wenn er es gewollt hätte. Aber das war auch nicht das, was er beabsichtigt hatte. Er liebte es doch, wenn er in diesen wunderschönen Augen versinken konnte. „Nani?“, gab er nur geistreich von sich. Er hatte das Gefühl, nun wirklich etwas verpasst zu haben. Und zwar etwas verdammt Wichtiges noch dazu. Sanft streichelte der Größere ihm über die Wange und näherte sich dem Gesicht des Jüngeren. „Es ist zwar wirklich neu für mich, aber ich weiß jetzt, dass es wirklich schön ist.“, murmelte der Bassist noch, bevor er die Lippen Rukis mit den seinen verschloss und sie sanft massierte. Beide ließen die Augen zudriften und genossen in vollen Zügen den Kuss. Ruki, weil er sich einfach nicht gegen dieses Gefühl, Reita so nahe zu sein, wehren konnte und Reita, weil er es so gerne wollte. Nach schier endlosen Minuten mussten sie sich voneinander lösen und schnappten nach Luft. Doch Reita nutzte die Chance und hauchte Ruki ein ‚Aishiteru‘ ins Ohr, was dem Jüngeren eine wohlige Gänsehaut am ganzen Körper bescherte. „Mo…“, erwiderte er zögerlich und wurde sofort in den nächsten leidenschaftlichen Kuss gezogen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich weiß, Ruki is ne olle Heulsuse, aber ich fand, dass es sehr gut hierher passte. Und nun muss man ihn auch nicht mehr bemitleiden. Gomen nasai nochmal, dass es eine halbe Ewigkeit gedauert hat mit dem neuen Kapitel. Ich versuche, mich zu bessern. ^^° Kapitel 31: Kleine Schätze -------------------------- So, dann will ich mal endlich wieder weitermachen und euch nicht noch mehr schmoren lassen ^^° Wäre ja auch ziemlich fies von mir oder? *kicher* Dann viel Spaß beim nächsten Kapitel. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ An diesem Morgen wachte er nicht nur mit starken Kopfschmerzen sondern auch mit einem leichten Ziepen im Unterleib auf. Es war zwar schön warm hier neben ihm, aber trotzdem wusste er, dass das das einzige Mal gewesen war, dass er ihm so nah kommen konnte. Und es schmerzte schon ein wenig. Er wollte doch eigentlich so gerne bei ihm sein, aber das würde der andere sicher nicht zulassen. Müde rieb er sich über die Augen und legte die Decke beiseite, damit er aufstehen konnte. Nicht sehr elegant hievte er sich aus dem weichen Bett und suchte schnell seine Sachen zusammen, die hier auf dem Boden verteilt lagen. Vielleicht sollte er sich angewöhnen, solche Aktionen nicht mehr zu machen, denn es würde doch eh nur wieder so enden. Und das war doch schmerzhafter, als er gedacht hatte. Irgendwie bereute er, was er letzte Nacht getan hatte sehr, aber auf der anderen Seite war er auch froh, dass er die Gelegenheit genutzt hatte. Schnell schlüpfte er in seine Sachen und schaute ein letztes Mal auf den Schlafenden. Uruha sah so verdammt unschuldig aus, wenn er schlief. Und der Schwarzhaarige konnte es auch nicht lassen und trat wieder näher an ihn heran. Uruha lag auf dem Bauch und zerknautschte sein Kissen gerade aufs Äußerste. Er sah wirklich recht zufrieden aus, wie er dort so leicht lächelnd und ziemlich entspannt lag. Die Decke verdeckte auch nur das Nötigste des makellosen Körpers. Aoi beugte sich nach vorne und gab Uruha noch einen leichten und eher flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe er sich gänzlich abwendete und leise zur Tür schlich. Im Rahmen drehte er sich nochmals um und hauchte Uruha einen kleinen Handkuss zu. „Aishiteru…“, wisperte er und verschwand dann an diesem Morgen aus Uruhas Wohnung. # # # # # # # # # # # # # # # „Was soll dieser Scheiß eigentlich?“, fluchte der Bassist von alice nine. Wie fies war das eigentlich? Warum mussten gerade sie in den Keller und die verdammten Bandräume hier unten säubern? Er hatte wirklich besseres zu tun als den Kram hier. Murrend ließ er sich auf das Sofa fallen, auf dem sie doch des Öfteren zusammen saßen und einfach nur über neue Songs grübelten. Jetzt saß er hier alleine und beobachtete den anderen genau, der auch tatsächlich seiner Aufgabe, die Shou ihm gestellt hatte, nachging. Dass der schwarzhaarige, großgewachsene Japaner ebenfalls nicht glücklich über seine Aufgabe war, konnte er ja nicht wissen. Und Tora wollte es ihn auch nicht wissen lassen, denn er wollte nicht eine Sekunde ein Schweigen beiderseits provozieren. Lieber lenkte er sich mit Staubwischen oder Geräte säubern ab. Am liebsten hätte er ihren Sänger gerade mal in die nächste Ecke gezerrt und ihm klipp und klar erklärt, dass er unter keinen Umständen mit dem Bassisten alleine sein wollte. Aber jetzt hatte er auch schon gar keine Chance mehr. Da musste er jetzt durch. Leider. Aber solange er seiner Arbeit einfach nachging, würde er sich auch nicht mit dem anderen unterhalten müssen oder ihn gar ansehen. Nein, da kam ihm die Menge an Arbeit doch recht gelegen. Saga allerdings hatte wirklich keine Lust auf Aufräumen und Putzen. War er denn jetzt die Putze für seine anderen Bandmitglieder? Nein, das war er ganz sicher nicht. Die sollten ihren Dreck doch schön alleine wegräumen. Sein Blick wanderte zu Tora, der schweigend seiner Arbeit nachging und ihn scheinbar auch gekonnt ignorierte. Er seufzte. Toll. Irgendwie lief das hier alles einfach nur falsch. Er hatte mit Tora geschlafen und wollte es eigentlich wieder tun, aber dieser schien an ihm keinerlei Interesse zu haben. War es für Tora denn so schlimm gewesen? Er seufzte und fuhr sich mit den Händen durch das noch immer ziemlich zerzauste Haar. Er hatte doch ein wenig Kopfschmerzen bekommen. Aber das war wirklich nicht verwunderlich. Nachdem er Tora gesehen und der ihn vollkommen ignoriert hatte, war er in eine Bar gegangen und hatte sich volllaufen lassen. Kein Wunder, dass es ihm dann schlecht ging. Hatte er ja auch selbst schuld dran. Aber das Schweigen zwischen Ihnen war noch viel schlimmer als sein Kater. Er wollte doch mit Tora reden, aber wie sollte er das machen? Er war nicht unbedingt derjenige, mit dem man einfach so reden konnte. Saga hatte die Angewohnheit doch öfters mal was Falsches von sich zu geben und andere damit zu verletzen. Aber Tora wollte er nicht verletzten. Ihm lag viel zu viel an dem Gitarristen. „Tora?“, fragte er kleinlaut und versuchte, dabei nicht zu abgekatert zu klingen. Und das war er ganz sicher. „Ich würd gern mit dir reden. Es ist wichtig.“, murmelte er und wandte den Blick von seinem Gegenüber ab. Der Gitarrist zuckte plötzlich zusammen, als er Sagas Stimme hörte, die seinen Namen von sich gab. Nur zögerlich drehte er sich herum und gab ein leises ‚Hmmmm‘ von sich. So richtig Lust hatte er nicht, mit ihm zu reden. Saga hatte ihn verletzt. Ja, er hatte auf seinen Gefühlen herum getrampelt, obwohl er sie kannte. Okay, so richtig gesagt hatte er es ihm zwar nicht, aber noch mir winken mit dem Zaunpfahl konnte er doch nun auch schon nicht mehr. Er hatte mit ihm geschlafen. War das nicht Beweis genug? „Was willst du?“, murrte er und drehte sich wieder weg, als der andere ihm noch immer keine Antwort gegeben hatte. Seine Stimme klang doch ziemlich barsch und er hätte sich dafür glatt selbst eine scheuern können. Aber irgendwie hatte Saga es ja auch verdient, dass er ihn jetzt so eiskalt abschmetterte. Tora war eben ein sensibler Mensch und wenn man das ausnutzte, dann konnte auch er mal aus der Haut fahren und das gleiche Spiel mit dem anderen spielen. Und darauf konnte Saga sich jetzt gefasst machen. „Ano…“, stammelte der Bassist und erschrak selbst über seine leise und doch ziemlich brüchig klingende Stimme. So kannte er sich selbst nicht. Warum aber war das jetzt so? „Es geht um gestern… das mit Nao und mir…“, murmelte und bekam im nächsten Moment den Wischlappen von Tora ins Gesicht gepfeffert. „Vergiss es.“, zischte er und verschwand schnurstracks in den nächsten Raum, der sich hier im Keller befand. Er wollte mit diesem Kerl nicht in einem Raum sein und schon gar nicht mit ihm über die Sache mit Nao reden. Dann fühlte er sich doch gleich wieder so verdammt beschissen und ausgenutzt. Wenigstens das wollte er nicht. Die Tür knallte zu und Saga war wieder alleine im Raum. „Toll.“, schnauzte er. Irgendwie machte er alles falsch, was man falsch machen konnte. Aber er musste doch unbedingt mit Tora reden. Er sollte doch wissen, warum er das getan hatte. Er wollte, dass der andere wusste, was er für ihn empfand und er war sich sicher, dass er Tora liebte. Ja, irgendwann musste es ja so kommen und diese eine Nacht mit ihm ließ ihn doch wieder Hoffnung schöpfen, dass es für ihn auch eine Zukunft mit Tora geben könnte. * „Du, Pooh-chan?“, grinste Hiroto und fiel dem Drummer erst einmal von hinten um den Hals und hängte sich dann wie ein kleines Äffchen an ihn. „Meinst du, dass wir das hier schaffen werden?“ Er benahm sich plötzlich, als wäre nie etwas gewesen zwischen Saga und Nao. Aber innerlich tat es ihm schon weh. Nao zuckte mit den Schultern und legte eine Hand auf die des Gitarristen, die noch immer um seinen Hals gelegt war. „Keine Ahnung, ich weiß noch nicht einmal, warum wir hier aufräumen sollten. Hier sah es doch schon immer so aus. Und viel gibt es hier auch nicht, was wir ausmisten könnten. Aber lass uns einfach mal loslegen und schauen, ob es hier überhaupt etwas gibt, was wir nicht mehr gebrauchen können.“ Und schon löste er sich von Hiroto und tapste zielstrebig auf eine der großen Kisten zu. Davor ließ er sich auf die Knie sinken und wollte erst einmal schauen, was sich darin für Schätze finden ließen. Er wusste ja, dass sie hier viel altes Zeug aufgehoben hatten. Unter anderem waren hier auch die alten Kinderfotos von ihnen und sogar die Anfänge ihrer Band waren hier irgendwo dokumentiert. Aber das wollte er nun wirklich nicht aussortieren. Das waren Erinnerungen, die man aufheben sollte. Vorsichtig öffnete er den eingestaubten Umzugskarton und schaute hinein. Augenblicklich wurde er rot. Er hatte seine Kiste erwischt und Hiroto stand nun neben ihm und grinste. „Das is aber süß.“, gab der Jüngere von sich und kniete sich nun ebenfalls vor die Kiste. Mit einem Griff nahm er es heraus und legte es sich auf den Schoß. Er wusste sofort, dass das von Nao sein musste, denn kein anderer ihrer Bandkollegen würde eine uralte blau rote Blechtrommel aufheben. „Jetzt weiß ich auch, warum du Drummer geworden bist.“, kicherte Pon und nahm nun auch die kleinen Sticks heraus, um auch gleich ein wenig auf der Trommel zu spielen. Mit geröteten Wangen schaute er Hiroto dabei zu und musste dann doch schmunzeln. „Ja, ich hab aber auch ordentlich geübt. Das solltest du vielleicht auch tun, denn das klingt echt schrecklich, was du da von dir gibst.“ Er schenkte dem Gitarristen ein süßes Lächeln. „Aber wenn du willst, kannst du sie gerne dafür benutzen. Ich schenk sie dir.“ Hirotos Augen leuchteten, als Nao ihm sagte, dass er sie ihm schenken würde. Nun hatte er etwas ganz Persönliches. Und vor allem hatte Nao es ihm geschenkt. Sein Nao hatte ihm auch mal etwas geschenkt. Sofort ließ er die Trommel fallen und umarmte den Leader stürmisch, so dass dieser nach hinten fiel und Hiroto nun auf ihm lag. „Danke, danke, danke!“, grinste er nur und gab dem anderen immer wieder kleine Küsse auf die Wange. Nao bekam noch mehr Farbe im Gesicht und versuchte, Pon wieder von sich zu drücken. Aber in seiner Position war das gar nicht so leicht. Letztendlich schaffte er es doch. „Gern geschehen. Aber sei lieb zu ihr. Die hab ich zu meinem dritten Geburtstag bekommen. Halt sie also in Ehren, hai?“ Und schon war für ihn die Sache vorerst abgehakt. Und wieder widmeten sie sich dem Inhalt der Kiste. Hier waren unzählige Fotoalben drin und kleine alte Erinnerungsstücke an Naos Kindheit und seiner Familie. Seufzend schloss er wieder die Kiste. Dabei bemerkte er nicht, dass Hiroto sich genau merkte, welche Kiste sie da eben angeschaut hatten. Der Kleine würde später sicher noch einmal auf sie zurückgreifen, denn er war neugierig geworden, was sich da noch so alles Schönes drin befand, das Nao ihm nicht zeigen wollte. Und er würde so vielleicht auch etwas mehr über den Ältesten ihrer Band erfahren. „Ich glaub, wir sollten die Kisten einfach stehen lassen. Da sind so viele Erinnerungsstücke von jedem von uns drin, dass wir das eh nicht wegschmeißen würden.“ Dann sah der Drummer sich um und stellte fest, dass sie hier wenigstens putzen mussten. Shou würde ihnen sonst garantiert den Kopf abreißen, wenn er mitbekommen würde, dass sie hier nur rumgammelten und nichts taten. Das wäre auch nicht Sinn und Zweck einer Putzaktion. # # # # # # # # # # # # Am liebsten hätte er diesen verdammten Wecker in die nächste Ecke befördert. Doch leider stand er auf der anderen Seite seines Bettes und sein Arm war einfach nicht lang genug, um sich das Ding zu schnappen und tatsächlich an eine seiner Zimmerwände zu schleudern. Deshalb öffnete er auch mürrisch die Augen und schaute sich um. Er krabbelte über sein Bett und verpasste dem Nerv tötenden Ding von Aufstehhilfe einen ordentlichen Hieb, so dass dieser dann tatsächlich endlich Ruhe gab. Nur langsam kam er wieder zu Verstand und seine Sicht wurde klarer. Er wuschelte sich einmal quer durch das Haar. Ausgiebig gähnte er hinter vorgehaltener Hand und schaute dann doch endlich mal auf die Uhr. „Das is doch noch viel zu früh.“, grummelte er und warf sich nach hinten in die weichen Kissen. Warum musste ihn dieses verdammte Scheißteil auch so früh schon wecken? Das war so verdammt unhöflich. Müde schloss er wieder die Augen und döste vor sich hin. Plötzlich traf es ihn wie ein Schlag und er setzte sich ruckartig auf, um sich hecktisch in seinem Schlafzimmer umzusehen. Verwirrt blinzelte er. Hatte er das etwa nur geträumt? Seine Erinnerungen an den gestrigen Abend und die darauf folgende Nacht waren zurückgekehrt. Aber es kam ihm jetzt doch wie ein Traum vor. Hastig stand er auf und tapste, so wie Gott ihn schuf, durch seine Wohnung auf der Suche nach einer ganz bestimmten Person. Hoffentlich war er noch da. Er durchsuchte jeden Winkel. Vom Schlafzimmer, wo er ja eh nicht sein konnte, was er auch zu Anfang bereits festgestellt hatte, bis ins Badezimmer. Doch hier war niemand. Er war alleine. Ganz allein. Aoi war nicht mehr da. „Kuso fluchte er und ließ sich auf sein Sofa fallen.“ Warum war das Leben auch so verdammt kompliziert. Er wollte doch mit Aoi reden und ihm sagen, warum er das getan hatte. Warum er unbedingt mit ihm schlafen wollte. Er wollte ihm zeigen, was er für ihn empfand, denn mit Worten war er wirklich nicht sehr geschickt. Wie sollte er dem anderen Gitarristen denn sonst klar machen, was er fühlte, wenn er es ihm weder sagen noch zeigen konnte? Die Welt war so verdammt ungerecht und ihm war mal wieder zum Heulen zumute. Irgendwie musste er es doch schaffen, Aoi zu sagen, was er empfand. Sein Blick huschte zu seiner Vitrine. Dort stand wenigstens etwas, das ihm Gesellschaft leistete, wenn er alleine war. „Danke, Ruki…“, wisperte er. „Danke, dass du ihn mir wenigstens so gegeben hast.“ Er spürte, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten und dann leise und unbemerkt über seine Wangen liefen. Es war so unfair. Warum konnte Aoi ihn nicht auch so lieben, wie er es tat? Warum musste es eine einseitige Liebe sein, die immer wieder so verdammt weh tat? * Geschockt starrte er den Eindringling an. Wie um alles in der Welt hatte er es geschafft, in seine Wohnung zu kommen? Und warum war er überhaupt hier? Murrend setzte er sich an seinen Tisch und bewarf sein Gegenüber mit einem ziemlich finsteren Blick. „Was willst du schon wieder von mir?“, knurrte er. Auch wenn er eigentlich kein Morgenmuffel war, konnte auch er diese Nervensäge nicht schon am frühen Morgen gebrauchen. Und warum hockte er jetzt ständig bei ihm? Hatte er etwa Zucker in der Tasche? Oder was sollte das werden? „Ohayou, Kai-chan.“, grinste der Größere und stellte ihm einen Teller vor die Nase. „Ich wünsche dir einen guten Appetit. Lass es dir schmecken.“ Oh Kami-sama! Konnte die Welt eigentlich noch grausamer zu ihm sein? Musste er jetzt auch noch für ihn kochen? Kai schluckte trocken und starrte das komische Gebilde auf seinem Teller an. Die Welt hatte sich wirklich gegen ihn verschworen. Das wusste er jetzt wirklich hundertprozentig. Entsetzt schaute er auf, als er ein leises Schluchzen vernahm. Was war denn nun los? „Nani?“ Er legte den Kopf schief und bedachte den Größeren mit einem fragenden Blick. „Was ist denn los, Miyavi-chan?“, fragte er dann doch und erhob sich von seinem Sitzplatz. Der Solokünstler war schon um einiges größer als er, aber das hinderte ihn nicht daran, den Arm um seine Schultern zu legen und ihn mit ins Wohnzimmer zu ziehen. Dort drückte er ihn sanft auf die weichen Polster und hockte sich vor ihm hin. Noch nie hatte er den Gitarristen so aufgelöst gesehen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er wirklich den falschen Job gewählt hatte. Er hätte sowas wie nen Seelenklempner werden sollen. Vielleicht würde er so etwas mehr Geld verdienen. Das sollte nicht heißen, dass er schlecht verdiente. Ganz und gar nicht. Aber ein Psychologe würde wohl doch um einiges mehr verdienen, als er es jetzt tat. Nein, Kai! Darüber kannst du dir später Gedanken machen. Jetzt galt es erst mal sein jetziges Sorgenkind zu verarzten. Vorsichtig nahm er die Hand des anderen in seine und strich beruhigend mit dem Daumen darüber. Wie oft hatte er das in der letzten Zeit gemacht? Viel zu oft. Erst gestern hatte er Nao beigestanden und auch Ruki hatte sich bei ihm ausgeheult. Apropos Ruki. Reita musste er sich ja auch noch vorknöpfen. Der würde schon noch sein blaues Wunder erleben. Diese Aktion war mehr als mies von ihm. Noch immer kam ein leises Schluchzen von dem Größeren, der immer mehr in sich zusammen sackte und wie ein Trauerkloß auf seinem Sofa saß. „Ano… Wenn du nicht darüber reden willst, dann ist das auch in Ordnung, aber dann schau nicht so traurig, weil dir das einfach nicht steht, Miyavi-chan. Hai?“, sprach er beruhigend auf ihn ein. Miyavi hob den Kopf und schaute ihn aus feuchten Augen an. „Kai-chan…“ Er schniefte. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Und das war´s dann auch schon mit Kapitel 31 *muhahahahahahahahaha* Mal sehen, wann ich es schaffe, das nächste zu schreiben und on zu stellen. Könnte aber eine Weile dauern, da ich ab dem 15.7. eine Stipendiums-Aufgabe lösen muss und dafür nur 4 Wochen Zeit habe. Also nicht böse sein, wenn es etwas länger dauern könnte. ^^° Über Kritik freu ich mich, ob nun positiv oder negativ. Alles gern gesehen. Und drückt mir die Daumen, dass ich das Stipendium bekomme. *sich ganz dolle viel Mühe geben wird* LG Eure Mika Kapitel 32: Misere ------------------ Gott, ich hab kaum Zeit zum Schreiben und mal wieder kaum Lust. Fragt mich nicht warum, aber es is so. Jetzt is es 1:17 Uhr und ich fange gerade mit dem neuen Kapitel an, weil ich mal wieder ne Idee hatte. Und ich habe gelernt, dass ich die am besten gleich umsetzen sollte, bevor ich sie morgen Früh wieder vergessen hab ^^° So bin ich eben. Es lebe der Kai in mir. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ein tiefes Seufzen hallte durch den Raum. Er hatte sich auf dem Sofa niedergelassen. Heute war er mal der Erste und eigentlich hatte er erst vorgehabt, gar nicht hier aufzukreuzen. Die vergangene Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen und irgendwie fühlte er sich mies. Er hatte nicht nur tierische Kopfschmerzen, sondern auch ein verdammt schlechtes Gewissen. Und das zermürbte ihn gerade mächtig. Er hätte es einfach nicht tun sollen. Es war wirklich eine total dämliche Idee gewesen. Vorsichtig lehnte er sich zurück, um seine Kopfschmerzen nicht noch deutlicher zu spüren. Er war mal wieder der Trottel vom Dienst gewesen und nun hatte er vielleicht auch noch eine Freundschaft zerstört. Seine Freundschaft zu ihm. Was hatte er sich nur dabei gedacht. Er war wirklich ein verdammter Idiot. Plötzlich ging die Tür auf und ein ziemlich erschöpft aussehender Drummer betrat den Raum. Seine Tasche ließ er lustlos zu Boden sinken und hatte nichts anderes zu tun, als sich gleich neben Aoi auf das Sofa fallen zu lassen. „Ohayou…“, murmelte der Jüngere und lehnte sich ebenfalls nach hinten gegen die Lehne. ER war fix und alle. Der Seelsorger vom Dienst zu sein, war wirklich verdammt anstrengend und das nächste Mal würde er sich dreimal überlegen, ob er diesen Job noch machen wollte. Oder man sollte ihn diesen wenigstens angemessen bezahlen. „Ohayou…“, erwiderte er ebenso lustlos wie Kai. Ja, er hatte wirklich keine Lust auf die Probe. Okay, er hatte eigentlich nur keine Lust, Uruha zu begegnen. Er wusste einfach nicht, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte nachdem, was gestern Nacht passiert war. Sie hatten beinahe miteinander geschlafen. Und warum? Das war eine gute Frage. Wobei er ja sagen konnte, dass für ihn sehr viele Gefühle für den anderen Gitarristen dahinter steckten. Aber wie sah es bei Uruha aus? War es möglich, dass bei ihm auch ein wenig Gefühl dahinter stecken konnte? Aoi seufzte abermals. Erschrocken fuhr der Drummer herum und schaute dem Schwarzhaarigen direkt ins Gesicht. Okay, da hatte er wohl doch noch keinen Feierabend. Aoi sah aus, als bräuchte er Hilfe. Und wenn er Ruki, Nao und sogar Miyavi schon geholfen hatte, dann würde Aoi auch nicht mehr auffallen. Einer mehr oder weniger war nicht wirklich erwähnenswert. Freundschaftlich legte er einen Arm um die Schulter des Gitarristen. „Was ist los, Aoi? Du siehst irgendwie fertig aus. Ist etwas passiert?“ Und Kai hatte verdammt recht damit. Aoi schluckte. Warum musste Kai eigentlich immer alles sofort durchschauen? Hatte er den Röntgenblick für die Gefühlswelt seiner Mitmenschen? Oder war er wirklich schon zum Psychoonkel mutiert? Die hatten doch auch immer einen Riecher für Probleme und wollten sie gleich beheben. Kai war da auch keine Ausnahme. Vielleicht war er deshalb als Leader so ein Ass. Ja, ganz sicher war er genau deshalb Leader und so verdammt gut in seinem Job. Kai kümmerte sich um alles und jeden. Sogar um Miyavi kümmerte er sich, wenn dieser mal wieder ein Problem hatte. Wobei der eigentlich immer ein Problem hatte. Falsch. Miyavi war ein Problem. Also würde Kai mit dem immer zu tun haben. Seufzend schaute er zu seinem Leader. „Ich… ich hab einen ziemlich dummen Fehler gemacht.“, wisperte er und schaute sofort wieder weg. Kai lächelte. „Wäre ja eigentlich nichts Neues, Aoi.“, kicherte er. So würde er die Situation vielleicht ein wenig auflockern können. Doch Aois Seufzen ließ diese Hoffnung auch schon wieder schwinden. Gut, es musste definitiv etwas Ernstes sein, sonst wäre Aoi nicht so niedergeschlagen und nachdenklich. Aoi dachte meist erst über etwas nach, wenn es zu spät war. Okay, das hier schien auch schon zu spät zu sein. Also musste er dem Älteren wohl erst einmal auf den Zahn fühlen. „Magst du vielleicht darüber reden? Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst. Wir sind halt nicht nur Bandkollegen sondern auch Freunde. Und ich wird dir helfen, wo gut ich eben kann. Was meinst du? Brauchst du jemanden zum Reden?“ Kai versuchte, den anderen vorerst nur aus der Reserve zu locken. Aoi würde sicher reden, wenn er es wollte, aber zwingen wollte er ihn auch nicht dazu. „Wenn du nicht willst, is das auch okay. Nur schau nicht so traurig. Du warst in letzter Zeit schon so verdammt ruhig. Das passt einfach nicht zu unserem Aoi. Wo ist dein Lachen geblieben? Wo hast du deine Scherze versteckt, die du immer getrieben hast vor jeder Probe?“ Ja, das alles vermisste nicht nur er. Auch Reita und Ruki war dies aufgefallen. Der einzige, der mal wieder nichts schnallte, war Uruha. Aber der lief manchmal eh blind durch die Welt. Erneut seufzte er. „Ich weiß nicht. Ich hab einfach Mist gebaut und eine Freundschaft wohl für immer zerstört, weil ich mich einfach nicht beherrschen konnte. Ich bin so ein Idiot. Am besten ich geh einfach und komm nie wieder. Ich will die Band einfach nicht kaputt machen. Und wenn ich bleibe, wird sie das vielleicht bald. Aber das will ich nicht. Es ist doch euer Traum gewesen und nun sollt ihr ihn auch leben.“ Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er zum Philosophen mutierte. Na ja, auch egal. Würde ja eh keinen stören. Kai legte den Kopf schief und schaute seinen Freund nachdenklich an. Dann hob er plötzlich die Hand und verpasste Aoi einen Schlag gegen den Hinterkopf. „Soll ja bekanntlich das Denkvermögen fördern.“, schimpfte er. Aoi zuckte zusammen und rieb sich leicht über den Hinterkopf. Er konnte nicht verhindern, dass ein Murren seine Lippen verließ. Kais Blick wurde wieder sanfter. „Es geht um Uruha richtig?“ Es traf den Älteren wie einen Schlag ins Gesicht. Kai konnte also wirklich Gedanken lesen. Der Kerl wurde ihm immer unheimlicher. Aber er schwieg und sagte nichts dazu. Sein Freund würde eh gleich weiter nachhaken und da musste er sich auch nicht mehr verstellen. Kai las seine Gedanken scheinbar wie ein offenes Buch. Bingo! Er hatte also genau ins Schwarze getroffen. Aoi hatte mal wieder ein Problem mit dem anderen Gitarristen. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen und er zog den anderen in eine sanfte Umarmung. „Kopf hoch. Ich bin sicher, dass es nicht so schlimm ist. Und außerdem liebst du ihn doch. Was gibt es da dann noch für ein Problem?“, fragte er ohne Umschweife und erntete dafür ein ziemlich entsetztes Gesicht seines Gegenübers. „Was?“, fragte er. „Es ist doch so offensichtlich, dass du mehr für ihn empfindest. Du bist manchmal wie ein offenes Buch. Man kann frech und fröhlich darin rumblättern und merkt sofort, wenn was nicht stimmt. Du bist manchmal sowas von berechenbar. Und dass du Uruha liebst, weiß nicht nur ich.“ Verwirrt blinzelte er den anderen an. „Ano…“ Ja, was sollte er dazu jetzt noch sagen? Kai schien wirklich alles zu wissen, was in ihm vorging. Da brauchte er ja auch wirklich kein Geheimnis mehr aus dem machen, was ihm auf der Seele brannte. „Ich… ich habe fast mit ihm geschlafen.“, murmelte er und vergrub sein Gesicht sofort in seinen Händen. „Ich weiß auch nicht, wieso ich das getan habe, aber ich konnte einfach nicht mehr anders. Verstehst du? Ich will ihn so sehr und das war meine Chance. Ich wollte sie nutzen, aber ich konnte nicht. Ich hatte Angst davor, dass es bei diesem einen Mal bleiben würde und er es nur tat, weil er gerade mal das Bedürfnis verspürte, mit jemandem in die Kiste zu hüpfen. Das wollte ich nicht. Wenn ich mit ihm schlafe, dann weil ich ihn liebe und er mich auch.“ Er spürte, wie langsam Tränen in ihm aufstiegen. Es war wirklich zum verrückt werden. Die Welt war einfach nur grausam. „Nun mach aber mal halb lang, Großer.“, sprach der Drummer beruhigend auf ihn ein. „Ich weiß, dass du mehr für ihn empfindest, aber glaubst du allen Ernstes, dass er das nur tun wollte, weil er mal wieder ne heiße Nummer brauchte? Auch wenn er manchmal so wirkt, als wäre er notgeil oder sowas, so gut müsstest du Uruha schon kennen. Er ist nicht der, für den manche ihn halten. Auch er ist ein Mensch und hat Gefühle.“ Jetzt wurde er hier auch noch zum Philosophen. Er hatte definitiv den falschen Beruf gewählt. Er machte sich wirklich nicht schlecht. Und so hatte er auch noch gleich zwei neue Berufsperspektiven, wenn das mit der Musik irgendwann nicht mehr passen sollte. Das sollte er sich mal gleich in seinen Notizblock schreiben, sonst würde er das sicher bald wieder vergessen haben. Er war eben Kai, wie er leibt und lebte. „Ich weiß, dass er ein Mensch is. Wäre schlimm, wenn dem nicht so wäre.“, nuschelte er und ließ noch immer den Kopf hängen. „Trotzdem weiß ich nicht, was ich noch machen soll. Ich habe Angst davor, unsere Freundschaft oder sogar die Band zu zerstören, wenn ich so weitermache. Das will ich nicht. Wieso kann ich ihn einfach nicht vergessen? Zumal er ein Mann ist. Warum hab ich mich nicht einfach in eine von den Tussis da draußen verliebt, die uns ständig angaffen und mit Plakaten rumlaufen, wo drauf steht, dass sie ein Kind von uns wollen. Warum nicht? Warum ausgerechnet er?“ Seine Stimme klang verzweifelt und Kais Umarmung machte das auch nicht viel besser. Er fühlte sich zwar so etwas besser, aber von seiner seelischen Last wurde ihm so auch nichts genommen. Jetzt war es an Kai, zu seufzen. „Warum redest du nicht einfach mal direkt mit ihm und sagst ihm, was du für ihn empfindest? Meinst du nicht, er würde das gelassen aufnehmen? Entweder er weist dich zurück oder vielleicht erwidert er ja auch deine Gefühle. Aber das kann man nur herausfinden, wenn man dem anderen sagt, was man auf dem Herzen hat. Wenn du es ihm weiterhin verschweigst, wird es weder dir noch ihm besser gehen. Und dann is das Bandklima sicher noch mehr im Eimer, als wenn ihr die Fronten klärt. Also gib dir nen Ruck und rede mit ihm. Ich bin sicher, dass es eine Lösung geben wird. Eine, mit der ihr und auch wir leben können. Was meinst du? Schaffst du das?“, fragte er ihn auch gleich. Aoi war wirklich erstaunt. Kai hatte mal wieder voll den Überblick. Ihr Leader-sama eben. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Du bist echt der beste Leader und Freund, den man sich nur wünschen kann. Arigatou gozaimasu, Kai-chan.“ , bedankte er sich und wuschelte Kai einfach mal frech durch die Haare. Das Murren des Jüngeren ignorierte er gekonnt. Ja, er fühlte sich dank Kai wirklich etwas besser. Vielleicht sollte er tatsächlich den Rat des anderen folgen und Uruha einfach mit seinen Gefühlen konfrontieren. Ihm direkt sagen, was er fühlte. Aber war das wirklich möglich, ohne gleich in ein Gefühlschaos zu stürzen? Er hatte nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn da ging schon wieder die Tür auf. Erschrocken schaute er auf und sah, wie Reita den Raum betrat. Dann bemerkte er, wie Kais Hände sich zu Fäusten ballten. Oh oh, was hatte Reita nun schon wieder angestellt? Wenn Kai so reagierte, hieß das eigentlich immer, dass eine ordentliche Standpauke folgen würde. Und es war wieder einmal Reita, der das Fass wohl zum Überlaufen gebracht hatte. „Du kommst genau richtig!“, knurrte der Drummer auch sofort. „Ich hab mit dir ein Hühnchen zu rupfen. Und zwar ein gewaltiges.“ Und schon erhob er sich und schritt auf den Blonden zu. Dieser erstarrte sofort, als er den anderen erblickte und sein Gesichtsausdruck verriet ihm, dass er nichts Gutes zu erwarten hatte. Beschwichtigend hob er die Hände und wich ein paar Schritte zurück. „Kai? Was ist los? Was hab ich getan?“ Er konnte wirklich nicht viel damit anfangen. Er hatte wirklich keine Ahnung, was er verbrochen haben sollte. Kai stand nun direkt vor ihm und er konnte deutlich das Blitzen in den Augen des Schwarzhaarigen sehen. Und das hieß wirklich nichts Gutes. Jetzt sollte man sich lieber auf alles gefasst machen. Einen wütenden Kai wünschte man sich nicht einmal seinem ärgsten Feind. Bei ihm hatte man wirklich nichts zu lachen. Reita schluckte. Das war wirklich nicht gut. Er spielte auch gerade mit dem Gedanken, so schnell wie möglich wieder abzuhauen und sich die nächsten Tage erst einmal zu verstecken, bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hatte. Aber dafür war es dann doch zu spät, denn nun stand Ruki auch noch hinter ihm. Also gab es nun keinen Ausweg mehr. Er musste sich der Bandmama stellen und sicher wieder alles über sich ergehen lassen, was Kai ihm jetzt um die Ohren schmeißen würde. Er rechnete wirklich mit allem und kniff die Augen zusammen. Auch wenn er nicht wirklich wusste, was er getan hatte, so wusste er, was ihn erwartete. Und er hatte sich gerade damit abgefunden, als Ruki sich plötzlich vor ihn schob und ihn so scheinbar schützen wollte. „Nicht, Kai. Lass ihn. Es ist schon gut. Es ist wirklich alles geklärt. Wirklich.“, beruhigte der kleine Vocal seinen Leader. „Mach dir keine Sorgen. Er hat sich entschuldigt. Wirklich.“ Verdattert schaute Kai ihn an und dann zu Reita, der es jetzt sogar wagte, ein Auge einen Spalt breit zu öffnen und Kai vorsichtig anzuschauen. Irgendwie begriff er gar nichts mehr. Reita hatte sich tatsächlich entschuldigt? DER Reita, der gerade vor ihm stand? DER Reita, der immer den Obermacker raushängen lassen musste? Irgendwie verstand er grad nur Bahnhof. Aber es schien Ruki wirklich besser zu gehen und auch Reita wirkte relativ gelassen. Komisch war das schon, aber darum konnte er sich auch später noch kümmern. „Gut, darüber können wir später noch reden. Jetzt sollten wir langsam mal anfangen mit der Probe. Wir werden schließlich nicht fürs nichts tun bezahlt.“, murmelte er und setzte sich auch sogleich in Bewegung. Doch dann stockte er. Da fehlte doch noch einer. Genau der, über den er vorhin gerade noch mit Aoi gesprochen hatte. Wo blieb der Kerl schon wieder. „Weiß einer von euch, wo Uruha steckt? Er ist zwar sonst auch immer zu spät, aber das hier ist jetzt wirklich schon zu lange für seine Verhältnisse.“, bemerkte er, als er auf seine Armbanduhr schaute. Sie hatten insgesamt schon eine halbe Stunde Verzögerung. Fing also wieder einmal gut an. „Keine Ahnung.“, murrte Reita in gewohnter Manier. Ruki zuckte mit den Schultern. Nur Aoi senkte den Blick. Er wusste, dass Uruha eigentlich zuhause sein müsste. Dort hatte er ihn auch zuletzt gesehen. Außerdem hatte er noch geschlafen, als er sich still und heimlich davongeschlichen hatte. Aber wieso war er dann nicht bei der Probe? Er kam doch sonst auch immer. Selbst dann, wenn er vierzig Grad Fieber hatte. Uruha konnte man wirklich nicht von einer Probe abhalten. Kai seufzte und zückte sein Handy. Sofort wählte er Uruhas Nummer und erschrak. Uruhas Mailbox sprang sofort an. Und das war kein gutes Zeichen. Uruha war immer über sein Handy erreichbar… *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ja ja, ich weiß. Cliffhanger ohne Ende. Aber irgendeine Überleitung muss man ja schaffen. Und wir wollen ja auch, dass wir herausfinden, was die Jungs noch so anstellen werden. Und dazu sag ich nur, dass da noch so einiges kommen wird. Also bleibt dran und freut euch auf die nächsten Kapitel. *wink* Aso, ich möchte mich noch für die Schreib- und ggf. vorhandenen Tippfehler entschuldigen. Aber mein Beta hat keine Zeit und so lad ich das einfach so hoch. Sollte jemand etwas finden, kann er die süßen Kleinen gerne bei mir wieder abgeben. Ich werde ihnen ein warmes und liebes Zuhause geben. Kapitel 33: Probleme über Probleme ---------------------------------- Und hier nun schon das nächste Kapitel. Auf Wunsch einiger Leser werden wir uns hier wieder mit mehreren der Jungs beschäftigen. Für alle, die das letzte Kapitel gelangweilt hat, muss ich sagen, dass dieses Gespräch von Bedeutung ist und ihr schon sehen werdet, warum ich es so ausgeweitet habe. Viel Spaß also beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Wie lange saß er eigentlich schon hier und heulte sich die Augen aus? Es mussten Stunden sein, denn genau so fühlte es sich auch an. Seine Augen brannten und sein Herz schmerzte, als wäre es in tausende kleiner Stücke zerbrochen. Aber eigentlich war es das ja auch. Aoi hatte sich davon geschlichen und ihn eiskalt zurückgelassen. Warum konnte er auch einfach nicht den Mund aufmachen? Warum hatte er ihm nicht einfach gesagt, wie es in ihm aussah und was er fühlte? Er hatte doch nicht einfach so aus Neugier mit ihm schlafen wollen. Mit dem Handrücken wischte er sich über die Augen und wischte die letzten Tränen fort, damit er gar nicht auf die Idee kam, noch mehr von ihnen zu vergießen. Warum auch? Aoi schien ja nichts darauf zu geben, dass er fast mit ihm geschlafen hätte. Es schien jedenfalls so, denn er wäre ganz sicher nicht am frühen Morgen still und heimlich abgehauen von ihm. Er hätte sich dicht an ihn gekuschelt und ihm einen süßen Kuss als Morgengruß gegeben, wenn sie eng aneinander gekuschelt aufwachten. Aber das war ihm ja nicht vergönnt. Stattdessen zerfloss er hier gerade in Selbstmitleid. Damit sollte er besser aufhören. Sein Blick fiel auf die Uhr und er erschrak. Er hatte noch ganze zehn Minuten, um pünktlich bei der Probe zu sein. Probe… Uruha überlegte, ob die es überhaupt wert war, sich deshalb jetzt zu stressen. Sollten sie sich eben ohne ihn austoben. Man würde auch mal auf einen der beiden Gitarristen verzichten können. Außerdem wollte er Aoi jetzt nicht sehen. Nein, der andere sollte nicht die Genugtuung bekommen, dass er ihn gerade innerlich zermürbte mit dieser Aktion. Darauf konnte er lange warten. Allerdings entschloss er sich, Kai anzurufen und für heute und die nächsten Tage abzusagen. Doch plötzlich klingelte sein Handy und er zuckte merklich zusammen. Schnell erhob er sich und suchte nach dem kleinen unscheinbaren Ding, mit dem man Gott und die Welt an sein Ohr binden konnte. Ein Blick auf das Display verriet ihm, dass es Kai war, der da scheinbar drauf und dran war, ihn mit seinem Gebimmel zu nerven. Nun überlegte er, ob er überhaupt rangehen sollte. Noch war er nicht dazu bereit, mit jemandem darüber zu sprechen, was passiert war und bei Kai konnte er sich sicher sein, dass dieser auch nicht so schnell aufgeben würde. Der Jüngere hatte förmlich einen Riecher für die Gefühlswelt anderer. Und darauf wollte er sich jetzt noch nicht einlassen. Also ließ er das Handy wieder sinken und schaltete es dann doch aus. Seufzend warf er es auf sein Sofa und marschierte ins Badezimmer. Vielleicht würde ihm ein warmes Bad jetzt wenigstens helfen, um wieder auf die Beine zu kommen. Sonst half das ja auch immer. Vielleicht half es auch dabei, diese dummen, überflüssigen und unerwiderten Gefühle aus seinem Körper zu schwemmen. Das wäre auf jeden Fall besser, als mit diesen noch weiterzuleben. So fühlte er sich jedenfalls nicht wohl in seiner Haut. Ganz und gar nicht. Sein Blick fiel in den Wandspiegel direkt über seinem Waschbecken. Dort prangte ein ziemlich bemitleidenswertes Wesen und ihm wurde schlagartig noch bewusster, wie sehr es ihn traf, dass Aoi sich so verhielt. Warum musste er sich auch ausgerechnet ihn aussuchen? Sonst hatte er sich doch auch immer eine Frau ausgesucht und mit denen schien es um einiges einfacher zu sein als mit Aoi. Aber was sollte er machen? Wie sagte man doch so schön? Wo die Liebe hinfällt… Und seine hat sich nun mal den Weg zu Aoi gesucht. Leider… # # # # # # # # # # # # # # # # # „Nao!“ Wild gestikulierte er mit den Händen. Nao seufzte und drehte sich schon gar nicht mehr zu dem Jüngeren um, der ihn jetzt seit einer geschlagenen Stunde immer wieder etwas fragte. Langsam war er doch ein wenig genervt davon. Aber Pon konnte er einfach nicht böse sein. Das ging einfach nicht. Es war eben Pon. „Naaaaaaooooooo!“ Und schon wieder war der Kleine dabei, ihn auf die Palme zu bringen. So langsam war es wirklich nicht mehr witzig. „Was ist?“, fragte er genervt zurück. Sofort zuckte der Kleinere zusammen und sah betreten zu Boden. Nao war doch sonst nicht so schnell aus der Fassung zu bringen. Und da tat es dem Leader auch schon wieder leid, dass er seine Stimme nicht unter Kontrolle hatte. Er wollte Hiroto nicht so anfransen, denn er hatte den Jüngsten in ihrer Band verdammt gern. „Hey.“, machte er und krabbelte auf den anderen zu, der nun wie ein kleines Häufchen Elend vor einer Kiste saß und nervös mit seinen Fingern zu spielen schien. Lächelnd zog er ihn in seine Arme und knuddelte ihn einfach mal. „Gomen nasai, ich wollte dich nicht anmotzen.“ Ja, es tat ihm wirklich aufrichtig leid. Aber manchmal gingen auch mit ihm die Pferde durch. „Sei nicht böse, ich bin nur einfach ziemlich angenervt, dass Shou uns einfach Putzen lässt und nicht einmal den Nerv besitzt, mal zu schauen, was wir hier noch putzen sollen. Das hat nichts mit dir zu tun.“ Okay, das war mal eine glatte Lüge, denn in letzter Zeit drehten sich seine Gedanken weder um Shou, noch um die anderen beiden. Seine Gedanken kreisten um eine einzige Person, die im Moment wichtig war und dem, was er damit machen sollte. Es war einfach nicht das, was er gewollt hatte. Seufzend ließ er sich auf den harten Dielenboden nieder und schaute an die verstaubte Decke. Sehr hoch war es nicht mehr und sie beide hatten Glück, dass sie die Kleinsten in ihrer Band waren. Shou hätte sich schon tierisch den Kopf gestoßen und von Tora wollten sie mal gar nicht reden. Saga hätte vielleicht noch Glück gehabt, aber das wohl auch nur haarscharf. Nao verschränkte die Arme im Nacken und drehte den Kopf leicht zu Hiroto, der in ziemlich verschüchtert anschaute und noch immer etwas in der Hand hielt. Okay, eher fest umklammerte und sich an die Brust drückte. Scheinbar hatte Hiroto seine Kiste entdeckt und das ließ den Älteren wieder schmunzeln. Langsam setzte er sich auf und kam Hiroto etwas näher. „Was hast du da, Pon?“, fragte er neugierig und griff einfach danach, ohne zu bemerken, dass Hiroto ihn einfach nur anstarrte und auf seine Frage gar nicht antwortete. Als er spürte, wie der andere seine Hand berührte, zuckte er merklich zusammen. Hiroto war nicht entgangen, dass sie hier ganz alleine waren und niemand anderes hier war, um ihn von dem abzuhalten, was er so gerne mal tun würde. Er schluckte und starrte noch immer unentwegt in diese wunderschönen braunen Teddybäraugen, die ihn förmlich anstrahlten. Nao war einfach nur purer Zucker. Er hatte nicht umsonst den Spitznamen Pooh-chan. Es passte perfekt zu ihm. Sein Lächeln entwaffnete jeden, der es auch nur ansatzweise versuchte, ihm zu widerstehen. Und auch er konnte dem einfach nichts entgegensetzen. Nao grinste mal wieder über beide Gesichtshälften und ließ seinen Ohren mal wieder einen Besuch da. Er schien noch nicht wirklich realisiert zu haben, dass er zum ersten Mal mit Hiroto ganz alleine war und ihn dann auch noch umarmte und nun seine Hand auf der des Gitarristen liegen hatte. Irgendwie war er ganz schön abgelenkt, sonst hätte er wahrscheinlich wieder so einen Anfall bekommen wie in Kais Wohnung, wo Hiroto sich so eng an ihn gekuschelt hatte und er es noch nicht einmal für voll genommen hatte. „Na… Nao?“, stammelte der Jüngere und schaute verwirrt auf die Hand, die seit ein paar Minuten nun schon auf seiner Lag. Er blinzelte und hob dann den Kopf. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass Naos Gesicht so dermaßen nah dem seinen war, so dass er hastig zurückwich und sich erst einmal eine ziemlich schmerzende Beule am Hinterkopf zuzog. Er hatte sich den Kopf an einem der Dachbalken gestoßen und wimmerte auf. Dabei fiel das zu Boden, was er eben noch so fest an seine Brust gepresst hatte und er rieb sich mit einem schmerzverzerrtem Gesicht, den Hinterkopf. „Itai…“, murmelte er nur. Das war wirklich nicht sehr nett. Warum musste auch gerade hier so ein doofer Balken sein? Pon verfluchte ihn mal eben dafür, dass das Ding überhaupt existierte. Der Größere blinzelte und folgte dann dem Gegenstand, der nun vor ihm auf dem Boden lag. Dass Hiroto sich gerade den Kopf an einem Holzbalken gestoßen hatte, bekam er nur aus weiter Ferne mit. Viel zu sehr war er auf das fixiert, was da nun vor ihm lag. Er wunderte sich nur, wie Hiroto da rangekommen war. Davon wusste niemand etwas und er hatte das Ding eigentlich schon seit Jahren vermisst. Wie kam es dann auf den Dachboden? Und wieso hatte Hiroto es so fest an sich gedrückt und wollte es ihm nicht zeigen? # # # # # # # # # # # # # Und wieder machte sich Unruhe in ihm breit und sein Blick wanderte sofort zu Aoi, der noch immer bedrückt auf dem Sofa saß und sich kaum rührte. Er hatte wohl noch nicht realisiert, dass hier etwas nicht stimmte. Dann schaute der Leader zu den anderen beiden. „Passt auf Aoi auf und macht ja nicht wieder irgendwelchen Blödsinn mit ihm. Ich werde nach Uruha sehen.“ Und mit diesen Worten war Kai auch schon aus dem Proberaum verschwunden. Zurück blieben ein niedergeschlagener Aoi, ein ziemlich blöd dreinschauender Ruki und ein etwas überfragter Reita. Doch Ruki zuckte nur mit den Schultern. Er hatte wirklich keine Ahnung, was hier eigentlich gespielt wurde. Allerdings war er froh, dass Kai sich so schnell von seinem Vorhaben, Reita die Leviten zu lesen, abließ. Der Bassist schaute Kai nur kurz hinterher. Wäre es ein Anime gewesen, dann hätte über seinem Kopf ein riesiges Fragezeichen in Leuchtschrift geblinkt. Er hatte im Moment wohl am wenigsten Ahnung von dem, was hier so abging. Aber ein Blick auf Aoi reichte eigentlich schon, um zu sehen, dass da etwas ganz und gar nicht stimmte. Ohne einen Mucks tippte der Blonde dem Jüngsten auf die Schulter und nickte in Richtung Sofa. Reita wusste ja, dass er zum Trösten alles andere als geeignet war, aber Ruki hatte da sicher ein besseres Händchen für. Das hoffte er zumindest. Und so schob er den Kleinsten unter ihnen direkt zu Aoi und drückte ihn neben dem Schwarzhaarigen aufs Sofa. Das sollte wohl so viel heißen wie: Mach endlich! Hast eh keine Wahl mehr! Und so fühlte sich Ruki in diesem Moment auch. Aoi hingegen bekam davon nicht wirklich viel mit. Er war mal wieder viel zu sehr mit seinen Gedanken an den anderen Gitarristen beschäftigt. Warum lief eigentlich in seinem Liebesleben immer alles schief? Erst die Freundin, die abgehauen ist, dann verliebte er sich auch noch in einen Kerl und dann ausgerechnet auch noch Uruha. Es war wirklich zum Verrückt werden. Wieso eigentlich immer er? Was hatte er Kami-sama denn getan, dass er ihn so bestrafte? Ein tiefes Seufzen hallte durch den Raum und Aoi schmiss sich einfach zur Seite auf das Sofa, um sein Gesicht in den weichen Kissen, die darauf lagen, zu vergraben. Am liebsten würde er sich jetzt für immer verkriechen, aber das konnte er ja schlecht seiner Band antun. Nein, wenn es um seinen Job ging, dann war er eigentlich immer da, wo man ihn brauchte. Da war er viel zu ehrgeizig. Das Seufzen und die Reaktion ihres Freundes ließen auch die beiden anderen im Raum Anwesenden nicht kalt und Ruki tippte Aoi etwas zurückhaltend auf die Schulter. „Aoi? Was ist los?“, fragte er mit leiser Stimme und der Schwarzhaarige zuckte merklich zusammen. War es denn so offensichtlich, dass es ihm scheiße ging? „Ist was mit Uruha?“, mischte sich nun auch Reita ein und Aoi erschrak noch mehr. Gab es eigentlich jemanden, der nicht wusste, dass er nur wegen Uruha so down war? Oder war es ihm nicht vergönnt, dass weitestgehend zu verbergen? Er schien ja für die Meisten ein offenes Buch zu sein, in dem jeder mal lesen durfte, was oder besser wer der Grund für seinen Frust war. Aber er hatte nun wirklich keine Lust, darüber zu reden. „Ano… würdet ihr Kai ausrichten, dass ich nach Hause bin? Ich fühl mich nicht so gut und Probe scheint ja auch nicht wirklich zu sein, wenn Uruha nicht kommt.“ # # # # # # # # # # # # # # Nur sehr vorsichtig näherte er sich der Tür, hinter der Tora eben verschwunden war. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl in der Magengegend und es wurmte ihn tierisch, dass er wirklich wieder zu doof war, um endlich seinen Arsch zu bewegen und Tora zu sagen, dass er sich einfach in verliebt hatte. Es war wirklich zum Haare raufen. Nach außen tat er immer so verdammt cool, aber im Moment war er eher das Weichei vom Dienst. Als er Tora verführt hatte, war das auch nicht wirklich schwer gewesen. Gut, da war Tora aber auch auf ihn zugekommen und er hatte ihn einfach nicht gehen lassen. Jetzt war es eher so, dass er zu ihm ging und ihn für sich gewinnen wollte. Er hatte bei der Sache mit Nao wohl einfach nicht überlegt. Also gehandelt, wie er es immer tat. Er sollte sich wohl mal merken, das Gehirn einzuschalten, bevor er etwas sagte oder tat. Das würde er noch lernen müssen. Leise klopfte er an die Tür. Als keine Antwort kam, drückte er die Klinke einfach runter und schaute durch den kleinen Spalt. Schlagartig verlor sein Gesicht an Farbe, denn das, was er dort sah, war alles andere als ein toller Anblick. Erst jetzt wurde ihm deutlich bewusst, was er angerichtet hatte. Und er sollte schleunigst etwas dagegen unternehmen. # # # # # # # # # # # Shou spazierte fröhlich und munter durch die Straßen. Er hatte sich einfach mal Zeit zum Shoppen genommen. Die anderen würden ja eh noch beschäftigt sein. Da hatte er sich doch mal ein Päuschen verdient. Er war nur gespannt, ob sein Plan denn auch wirklich aufging. Dass die anderen Bandmember ineinander verschossen waren, war ja nun alles andere als zu übersehen. Man musste ihnen wohl einfach nur mal einen Schubs in die richtige Richtung geben. Und da kam ihm die Putzaktion doch recht gelegen. Mal sehen, ob denn hinterher auch wirklich alles ordentlich war. Bei dem Gedanken schlich sich ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht. Tja, gekonnt war eben gekonnt. Er sollte wohl mal Uruha ein paar Nachhilfestunden im Verkuppeln geben. Nicht nur der Gitarrist konnte das. Er war ja auch nicht ohne. Dass Uruha gerade selbst mit seinen Gefühlen klarkommen musste, konnte Shou ja nicht wissen. # # # # # # # # # Kai war auf dem Weg zu Uruha. Er wollte sehen, was mit ihm los war und warum er nicht an sein Handy ging. Es machte ihm schon Sorgen, denn sonst war Uruha immer auf dem kleinen Mobiltelefon erreichbar. Und dass er es dieses Mal nicht war, ließ ihn stutzen. Das war nicht Uruhas Art. Irgendwas musste auch ihm auf dem Herzen liegen und er konnte sich auch irgendwie schon denken, was es war. Tja, die beiden waren aber auch ein paar Sturköpfe. Einer schlimmer als der andere. Irgendwie musste er das wieder in die richtigen Bahnen lenken. So konnte es definitiv nicht weitergehen. Das war schon einmal Fakt. Und er würde jetzt gleich bei Uruha anfangen. Der sollte endlich mal mitkriegen, was Sache war. Kai glaubte nämlich, dass sich Uruha seiner Gefühle für den anderen Gitarristen schon bewusst war, aber einfach nicht den Mumm in den Knochen hatte, es diesem auch zu sagen. Das musste er also schleunigst ändern. Mit der Faust schlug er sich in die offene Handfläch und grinste breit. Operation Gitarristen konnte also beginnen. Und er würde nicht eher ruhen, bis sich die Zwei endlich mal am Schlüpfer rissen und genug Arsch in der Hose hatten, um dem anderen auch zu sagen, was sie für einander empfanden. Er war sich nämlich sicher, dass Aoi in Uruha und Uruha in Aoi verliebt waren. Also sollten diese gefälligst auch zu ihrem Glück kommen. Diese zwei nervlichen Wracks konnte er im Moment nämlich nicht gebrauchen. Für das nächste Shoot und die bevorstehende Tour mussten sie alle fit sein. Und da ertrug er lieber ein paar Turteltäubchen, die wohl dann nicht die Finger voneinander lassen konnten, als diese ziemlich fertig aussehenden Gitarristen, die wohl nicht wirklich konzentriert bei der Sache waren. „Na, dann mal los, Kai. Zeig ihnen, dass du nicht umsonst ihr Leader bist. Das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht wieder auf die Reihe kriegen würden.“, feuerte er sich selbst an und legte gleich mal noch an Tempo zu. Uruha sollte nicht denken, dass er ihm entkommen würde. # # # # # # # # # # # Zur gleichen Zeit saß der Brünette in seiner Fensterbank und starrte in den Himmel. Ihn seiner Hand hielt er etwas, dass er sich von Ruki geholt hatte. Wenigstens so konnte er einen Teil von ihm haben. Ja, und er würde Ruki nochmals dafür danken, wenn er ihn wiedersah. Auch wenn er nicht den echten Aoi bekommen hatte, so hatte er wenigstens diese kleine Miniaturausgabe des Gitarristen. Und diese lächelte ihn wenigstens an und war bei ihm. Er musterte sie genau und konnte nicht verhindern, dass sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen stahl. Es war ein trauriges Lächeln. Sanft strich er mit dem Finger über den etwas groß geratenen Kopf und dann über die angemalten Lippen. Ruki hatte ganze Arbeit geleistet. Das Püppchen ah wirklich aus wie Aoi. Einfach nur verdammt süß und anziehend. Vorsichtig hob er das kleine Stoffpüppchen an und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Wenn er es dem echten Aoi schon nicht sagen konnte, dann wenigstens seiner Miniaturausgabe. „Aishiteru, Aoi… aishiteru…“, flüsterte er und drückte das kleine Etwas wieder fest an seine Brust. Er bemerkte nicht, wie sich abermals Tränen aus seinen Augenwinkeln lösten und nun auf das Püppchen tropften. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ja ja, ich weiß. Lange ist´s her und trotzdem is es noch nicht wirklich viel weiter gekommen. Aber ich versuche mich zu bessern. Also dann. Ich wird jetzt ins Bett gehen, denn morgen heißt es laaaaaaanger Tag auf Arbeit ;___; LG Mika Kapitel 34: Ruhe vor dem Sturm ------------------------------ Im Moment packt mich wieder die Schreibwut. Deshalb müsst ihr auch nicht soooo lange auf das nächste Kapitel warten. Okay, ihr habt es gerade vor euch. *lach* Hab halt endlich wieder etwas Zeit und auch Ideen für ein paar weitere Kapitel. Aber irgendwann wird auch hier Ende sein. So leid wie es mir auch tut. Kann ja nicht ewig so weitergehen. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und freu mich, wenn ihr Kommis dalassen würdet. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Was is hier eigentlich los?“, fragte Reita seinen kleinen Freund, der nicht minder verdattert dreinschaute. Erst war Kai gegangen, dann folgte Aoi und von Uruha wollte er ja mal gar nicht erst sprechen, denn der war noch nicht einmal zur Probe erschienen. Irgendwie lief hier in den letzten Tagen einfach alles schief, was schief gehen konnte. Ruki beschloss, dass er diesem einen Monat mal einen neuen Namen verpassen sollte. Wie wäre es denn mit Monat der Pleiten, dem Pech und der Pannen? Denn besser lief das hier nämlich nicht. Seufzend ließ er sich aufs Sofa fallen und lehnte den Kopf nach hinten. Er starrte an die Decke. „Ich glaube…“, begann er und drehte den Kopf nun zu Reita, der noch immer an seinem Platz stand. Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Wir sollten Aoi und Ruha mal ordentlich unter die Arme greifen. Ich hab das Gefühl, dass die Zwei es einfach nicht raffen. Sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass der eine den anderen schon mit seinen Blicken auszieht. Dass die das selbst noch nicht geschnallt haben, kapier ich nicht, aber das werden wir jetzt ändern.“ Jetzt war es an Reita, zu seufzen. Er fand das keine gute Idee. Das sollte Ruki lieber Kai überlassen, denn der war einfach der diplomatischste Typ in ihrer Runde. Ruki hatte manchmal das Taktgefühl einer Kokosnuss. Wenn man die abbekam, tat´s weh. Der Sänger konnte das nämlich zu gut. Auch wenn er selbst von sich nicht behaupten würde, mehr in dieser Richtung sein Eigen zu nennen. „Sei mir nicht böse, Ruki, aber ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist. Wir sollten lieber erst mit Kai darüber sprechen. Er hat da mehr…“ Irgendwie fand er nicht das richtige Wort, um den Unterschied zwischen ihrem Vocal und ihrem Drummer zu beschreiben. Doch der Jüngste der Gazettos hatte dem Bassisten schon den Gedankengang abgenommen und warf ihm einen finsteren Blick zu. „Du traust mir wohl gar nichts zu oder?“, zischte er und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Das entlockte dem Blonden ein breites Grinsen und er kam auf seinen Freund zu. Reita stellte sich hinter das Sofa und stütze sich mit den Armen auf der Rückenlehne ab. Sein Gesicht war direkt über dem von Ruki und er grinste ihn an. „Ich trau dir zwei Dinge zu.“, flüsterte er und beugte sich hinab. Ganz hauchzart leckte er mit der Zunge über Rukis rechtes Ohr, wobei er auch gegen die vielen kleinen metallenen Schmuckstücke in der Haut des Kleineren kam. Ruki erschauderte unter dieser Berührung und auf seinem gesamten Körper breitete sich eine wohlige Gänsehaut aus. In Aois besten Zeiten hätte er dazu wohl eher ‚Erpelparker‘ und ‚Geflügelhautentzündung‘ gesagt, aber Aoi war in den letzten Wochen, nein, gar Monaten schon nicht mehr der Aoi, den sie kannten. Und irgendwie musste es definitiv etwas mit ihrem zweiten Gitarristen zu tun haben. Etwas anderes gab es nicht, dass sie Aoi zutrauten. Aber zurück zum eigentlichen Thema und das war Rukis unglaubliches Gefühl, das sich über seinem gesamten Körper ausbreitete, als er Reitas warmen Atem auf seiner Haut und dessen Zunge an seinem Ohr spürte. Er schluckte und schloss die Augen. Irgendwie war es ein berauschendes Gefühl, das der Ältere ihm da bescherte. Kami-sama. Was tat Reita da eigentlich mit ihm? Erst jetzt realisierte er, dass sein Gegenüber mit ihm gesprochen hatte. „Mhmmmm…“, machte er nur und das sollte wohl so viel heißen wie ‚und das wäre?‘. Der andere schien das auch zu verstehen und schmunzelte. Abermals ließ er seinen feuchten Muskel über die empfindlichen Stellen an dem Ohr gleiten. „Zum einen bist du ein verdammt genialer Songschreiber…“, wisperte er und pustete dann leicht entzückt über Rukis Murren über die angefeuchteten Hautpartien, was den Kleineren noch mehr Gänsehaut bescherte. „Und zum anderen bist du verdammt gut darin, mich um den Finger zu wickeln.“ Ja, und das hatte Ruki wirklich, denn seine Welt stand wirklich Kopf und das nicht erst seit dem Kuss, den Ruki ihm gestohlen hatte. Nun schlich sich auf die Lippen des Sängers ein breites Grinsen. „Dann will ich doch glatt mal testen, ob das auch wirklich stimmt, was du da sagst.“, kicherte er, hob die Arme und packte Reita am Kragen, um ihn über die Lehne gebeugt in einen sinnlichen Kuss zu ziehen. Reitas Seufzen war ihm Lohn genug. # # # # # # # # # # # # # # # Derweil war Kai immer noch auf dem Weg zu einem seiner Bandmitglieder. Uruhas Handy war scheinbar ausgeschaltet oder der Akku leer. Hauptsache, ihm war nicht doch irgendetwas passiert. Nicht auszudenken, was wäre, wenn das der Fall sein würde. Innerlich betete er dafür, dass er einfach nur das Handy aus hatte. Kai war sichtlich angenervt, denn der Verkehr war gerade mal wieder unter aller Sau. Er hätte wohl doch die Bahn nehmen sollen, dann wäre er jetzt nicht dazu verdonnert, sich durch den dichten Verkehr Kanagawas zu schleichen, denn ihr herrschte mal wieder das blanke Chaos. Er hatte das Gefühl, dass es hier noch schlimmer zuging als zur Rushhour in New York. Warum musste er auch ausgerechnet heute wieder seinen sozialen Tag haben? Konnte ihm das mal einer erklären? Er sollte die letzten Wochen wohl unter der Bezeichnung ‚Pleiten, Pech und Pannen‘ verbuchen, denn genau das war hier der Fall. Aber er hatte ja auch noch nicht seine Mission begonnen. Aber das würde sich bald erübrigen. Und wenn nicht, dann würde er eben mal Shou einen Besuch abstatten, denn der war auch für seine genialen und dennoch ziemlich dämlichen Ideen bekannt. # # # # # # # # # # # „Tora?“, fragte er zögerlich und trat in den kleinen Raum. Es war stockfinster und er hörte nur immer wieder dieselben Geräusche und irgendwie hatte er das Gefühl, dass das nicht so gelaufen war, wie es sollte. Trotzdem hatte er irgendwie Schuldgefühle. Warum? Wieso? Und weshalb? Das war ihm ein Rätsel und trotzdem plagten sie ihn. Langsam kam er weiter in den Raum und versuchte, sich mehr und mehr an die Dunkelheit zu gewöhnen, damit er sein Ziel nicht nur hörte, sondern auch langsam mal richtig sehen konnte. Aber eigentlich fragte er sich, warum er das hier überhaupt tat? Hatte nicht Tora ihn ignoriert? War nicht er derjenige, der von ihm vor den Kopf gestoßen wurde? Warum also wollte er ihm doch wieder nahe sein? Noch bevor er sich die Frage beantworten konnte, saß er auch schon neben dem Häufchen Elend, dass in einer der Ecken des dunklen Raumes kauerte. Unbewusst legte er einen Arm um den leicht bebenden Körper und lehnte den Kopf gegen Toras Schulter. Ein tiefer Seufzer verließ seine Kehle, ehe er den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Doch er schloss ihn auch gleich wieder, denn er wusste auch nicht, was er sagen sollte? Also schwieg er und lauschte weiterhin den schluchzenden Lauten des Größeren. Tora hingegen vernahm zwar, dass jemand den Raum betrat und wer es war, aber im Moment konnte er einfach nicht mehr. Auch wenn er Saga gerne auf den Mond geschossen hätte, so war es doch auch schön, einfach mal von dem Menschen in den Arm genommen zu werden, den man so gern hatte. Ja, und er wusste, dass er den Bassisten mehr als nur gern hatte. Nach ihrem kleinen Abenteuer hatte er eigentlich gedacht, dass es dem Jüngeren auch so erging wie ihm. Aber er würde sich wohl damit abfinden müssen, dass sie nur Freunde waren und Saga mit ihm nur seinen Spaß haben wollte. Es war halt Saga. Der Kerl war für eine Beziehung einfach nicht geeignet und das bewies er auch immer wieder. Nur tat es ihm schon weh, dass er nun einer von vielen auf der Liste des Kleineren war. Er hatte sich mehr erhofft. „Tora?“, hörte eine kleinlaute Stimme neben seinem Ohr. Es verursachte zwar schon eine Gänsehaut bei ihm, aber nicht so, dass es angenehm war. Er wurde sich nämlich langsam richtig bewusst, dass genau die Person neben ihm saß und ihn im Arm hielt, die er im Moment eigentlich gar nicht sehen wollte. Aber es fühlte sich doch einfach zu gut an. Und wenn es nur dieser eine Moment war, dann war es eben einfach so. Konnte er ja nichts für, denn Saga hatte sich zu ihm gesellt und hatte den Arm um ihn gelegt. Er hatte ihn nicht darum gebeten. Und trotzdem war er hier und tat genau das. Deshalb wurde er auch irgendwie weich. „Hai…“, fragte er und zog erst einmal geräuschvoll die Nase hoch. Saga musste nun doch ein wenig schmunzeln. Wie war das mit dem Macho vom Dienst? Wer war hier der Tiger? Tora kam ihm gerade ziemlich klein und unbeholfen vor. Keine Ahnung, woran das lag, aber es fühlte sich genau soooo an. Deshalb rückte er noch näher an ihn und drückte ihn auch fester an sich. „Was ist los, Großer?“ Eigentlich konnte er sich die Frage auch schenken, denn er wusste ganz sicher, dass es etwas mit ihm zu tun hatte. Schließlich war Tora abgehauen, als er ihn mit Nao gesehen hatte. Dabei war doch der Zweck, den diese Aktion erfüllen sollte, ein ganz anderer. Hatte es den anderen so sehr mitgenommen? „Hmmmm…“, machte dieser nur und senkte den Kopf noch ein bisschen mehr. Er wollte eigentlich nicht mit ihm darüber reden. Wahrscheinlich würde er niemals mehr darüber reden. Warum sollte er auch? Er hatte doch gesehen, dass er keine Chance hatte. Und das tat weh. Verdammt weh. Er legte die Arme um seine Knie und den Kopf darauf. Sein Blick war starr auf die Wand vor ihm gerichtet, damit er Saga nicht doch irgendwie anschauen musste. Saga seufzte. „Magst du nicht mit mir reden? Das Gefühl hab ich jedenfalls. Du bist ziemlich sauer auf mich, oder? Liegt es daran, dass ich das mit Nao gemacht habe?“, fragte er und lehnte noch immer mit dem Kopf an der Schulter des anderen. „Wenn dem so is, dann lass es mich bitte erklären. Ich mag es nicht, wenn du sauer auf mich bist.“, wisperte er und schloss für einen Augenblick die Augen. Tora schwieg und machte nicht einmal eine klitzekleine Bewegung. Nun herrschte Stille im ganzen Raum. Tora schwieg. Saga schwieg. Nur das stetige Schlagen ihrer Herzen war ganz zaghaft zu hören. # # # # # # # # # # # Aoi hatte die PS Company schon vor einer halben Stunde verlassen. Er wollte nur noch nach Hause und sich verkriechen. In ein Loch verkriechen und nie wieder hervor kommen. Aber wie sollte das denn gehen? So leicht war es nicht, einfach mal so zu verschwinden. Nein, irgendwie wollte er das auch nicht. Das, was er wollte, würde er eh nie bekommen. Da war er sich eigentlich sicher. Aber… Nun blieb er stehen und starrte nach oben in den trüben Himmel. Die Wolken verdeckten die Sicht auf einen azurblauen Himmel. Das wäre doch viel aufbauender gewesen als das da. Er seufzte und irgendwie kam ihm gerade der Gedanke, dass er zwar nicht bekommen würde, was er wollte, aber vielleicht sollte er es einfach mal sagen. Wenn er es sagen würde, würde es ihm vielleicht hinterher nicht mehr so schlecht gehen, wie es derzeit der Fall war. Zu verlieren hatte er doch eigentlich nichts. Und wenn er eine Abfuhr bekam, so würde er vielleicht auch leichter damit abschließen können. Das hoffte er zumindest. Aber um diesen Gedanken umzusetzen, musste er eine völlig andere Richtung einschlagen… # # # # # # # # # # # # Der Brünette saß nun schon seit einer halben Ewigkeit auf seinem Fensterbrett und starrte abwechselnd vom Himmel zu seiner neuerrungenen Gesellschaft. Vielleicht würde der Kleine ihm wenigstens ein wenig helfen, darüber hinweg zu kommen. Schwer war es so oder so. Aber in Gesellschaft war doch alles viel leichter. Wie sagt der Volksmund so schön? Geteiltes Leid ist halbes Leid. Okay, so ganz würde das hier nicht funktionieren, denn was sollte er mit einer kleinen Puppe von ca. 30 cm anfangen? Gut, sie konnte mit in seinem Bett schlafen, er konnte den Mini-Aoi auf einen Stuhl in der Küche setzen, wenn er aß oder er nahm ihn mit unter die Dusche. Na ja, das würde wohl auch keine so gute Idee sein. Wer wusste denn, ob der Kleine Wasser fest war? Vielleicht sollte er das Ruki nochmal fragen. Der hatte das kleine Etwas ja verbrochen. Er seufzte und schaute wieder nach draußen auf die Straße. Es war kaum etwas los. Aber das lag vielleicht auch an dem Wetter, das heute herrschte. Es war trüb und es würde sicher bald anfangen, zu regnen. Er bedauerte die Menschen da draußen, denn sie würden sicher klatschnass werden, wenn sie nicht bald nach Hause gingen oder irgendwo anders einen Unterschlupf suchten. Aber es war ja eigentlich auch nicht sein Problem. Nur gut, dass er sich heute noch nicht nach drau0ßen gewagt hatte. So lief er auch nicht Gefahr, Aoi zu begegnen. Wer wusste denn, was der ihm noch antun würde, nachdem, was letzte Nacht passiert war. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz, dass Aoi einfach abgehauen war, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Hätte er nicht wenigstens ein ‚bai‘ oder so dalassen können? Oder wenigstens einen Zettel, wo er sich von ihm verabschiedete. Das hier war irgendwie so …. so endgültig. Und das wollte er nicht. Er wollte doch die Hoffnung noch nicht aufgeben. Aber der Gitarrist hatte ihm auch keine andere Wahl gelassen, als genau das zu tun. Genau in dem Moment, als ihm das bewusst wurde, zuckte ein Blitz durch den Himmel und Regen prasselte in großen Tropfen auf die Erde nieder. An seiner Scheibe klopfte es und er schaute den Tropfen dabei zu, wie sie erst langsam und dann immer schneller an seinem Fenster nach unten liefen. Sie schienen regelrecht einen Wettstreit auszutragen. Wer war der erste von ihnen? Das Wetter passte wirklich perfekt zu seiner Stimmung. Besser hätte es gar nicht laufen können. Doch dann stockte er und musste blinzeln, um etwas Genaueres zu erkennen. Vor seinem Haus stand jemand und schien genau zu seinem Fenster hinaufzuschauen. Aber wer war das? Und warum schaute der direkt hier zu ihm? Konnte man ihn von da unten etwa sehen? # # # # # # # # # # # „Wo hast du das denn her?“, fragte er den Kleineren und grinste bis über beide Ohren. Er hatte gar nicht gewusst, dass es auch von Hiroto solche Bilder gab. Am liebsten hätte er es jetzt behalten, aber das wäre seinem Freund gegenüber unfair gewesen. So gemein konnte er nicht sein. Und schon gar nicht zu Pon. Also lächelte er ihn an und schaute dann auf das Stück Papier, das er in der Hand hielt. „Darf ich fragen, wie alt das ist?“, wand er sich an sein gegenüber, der sich noch immer den Kopf rieb, den er kurz zuvor noch gegen den Balken gehauen hat, weil Nao ihm gefährlich nahe gekommen war. Man konnte deutlich die unnatürliche Farbe in Hirotos Gesicht erkennen, denn auch wenn es hier sehr dunkel war, so blieb es nicht verborgen. Und Nao schenkte ihm ein noch süßeres Lächeln dafür. „Ano…“, stammelte er und schaute dann zu Boden. „Das… das ist…“ Er seufzte. Warum verhielt er sich plötzlich so? Sonst hatte er doch auch immer alles mit Nao besprochen. Warum sollte er ihm nicht sagen, wie alt es war. „Ano… da war ich fünf ungefähr. Aki hat mir dabei ein wenig geholfen, aber er war nicht wirklich eine Hilfe.“ Verlegen lächelnd streckte er die Hand aus und forderte Nao damit stumm auf, ihm den Zettel doch lieber wieder zurückzugeben. Nao sollte schließlich nicht denken, dass er peinlich war. Es war eben eine Kinderzeichnung. Doch der Ältere reagierte gar nicht auf die stumme Bitte. Viel mehr betrachtete er das Bild etwas genauer. Und wieder ein Lächeln, doch dieses Mal schaute er direkt in Hirotos Teddybäraugen. Ja, auch Pon hatte diese. „Du wolltest schon immer Gitarrist werden, hai?“, fragte er direkt heraus. Darauf kam nur ein Nicken seitens des Jüngsten der Band. Dann sprach Nao weiter. „Dann hat sich dein Traum ja auch erfüllt, was? Es ist schön, wenn man seine Wünsch und Träume in die Tat umsetzen kann. Und du bist wirklich ein klasse Gitarrist. Ohne dich wäre alice nine. ganz sicher nicht mehr alice nine.“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Das war´s dann mal wieder. Mal sehen, wie es weitergeht. Aber ich hab ja bald Urlaub. *____* Okay, ab Freitag. *lach* Dann bis zum nächsten Kapitel. LG Mika Kapitel 35: Ein Sturm zieht auf ------------------------------- So, weiter geht´s. Hab ja versprochen, dass es dieses Mal nicht so lange dauern wird. Und da is das Kapitel dann auch schon Leider hab ich keinen Beta im Moment, weshalb sich hier doch ab und an mal ein paar Fehler eingeschlichen haben könnten. Bitte verzeiht es ihnen. Sie haben noch kein sicheres Zuhause gefunden und würden sich sicher freuen, wenn ihr ihnen eines bieten würdet. Also dann, viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Er spürte, wie seine Kleidung immer schwerer wurde und er langsam anfing, zu frieren. Der Regen hatte seine Kleidung bereits bis auf die Haut durchtränkt und ließ seinen Körper erzittern. Trotzdem wich er nicht einen Zentimeter von der Stelle. Sein Blick war starr nach oben gerichtet. Auf genau das Fenster, hinter dem er heute Morgen noch gestanden hatte, bevor er die Wohnung verließ. Von unten her konnte er nur schwer erkennen, was sich dort oben abspielte. Dennoch nahm er wahr, dass dort jemand im Fenster saß. Und er wusste, dass es nur Uruha sein konnte. Ihn beschlich ein ungeahntes Gefühl, als er ihn sich dort im Fenster sitzend vorstellte. Ob es ihm gut ging? War er vielleicht krank? Aoi bemerkte nicht, dass sich längst Tränen mit den Regentropfen vermengten und genauso in seiner Jacke versiegten wie es auch der Regen tat. Wie gern wäre er jetzt bei ihm? Wie gerne würde er ihn in den Arm nehmen und nie mehr loslassen? Wie gern würde er nur ein einziges Mal diese Worte der Zuneigung von ihm hören? Doch er bleib stehen und sein Blick war noch immer wie gebannt auf dieses eine Fenster gerichtet. * Uruha schaute weiterhin aus dem Fenster und die kleine Gestalt da unten schien sich noch immer nicht von ihrem Platz wegbewegen zu wollen. Irgendwie bekam er Mitleid mit dem Menschen. Sicher war er schon nass bis auf die Knochen und frieren würde er sicher auch entsetzlich. Aber was kümmerte ihn das? In seinem Herzen fror er schon genug. Da musste er sich nicht auch noch mit dem Elend anderer beschäftigen. Das wollte er auch gar nicht. Vorerst wollte er nur in seiner Trauer und seinem Selbstmitleid ertrinken und am besten nie wieder aufwachen. Nach wenigen Minuten stand er endlich auf und ließ nur seinen kleinen neuen Freund auf der Fensterbank sitzen. Er sollte Wache schieben, während er sich jetzt doch ein gemütliches Bad einlassen würde, um sich hoffentlich wieder ein bisschen zu beruhigen und vielleicht sogar zu entspannen. Vielleicht wäre das ein neuer Anfang. Vielleicht würde er über Aoi schneller hinwegkommen, als er im Moment glaubte. Man wusste ja nie und vielleicht gab es jemand anderes, der in sein Leben trat und den Schwarzhaarigen ablösen würde. Wobei… Eigentlich wollte er das gar nicht. Im Moment gab es eben einfach nur Aoi für ihn und der geisterte nicht nur tagsüber in seinem Leben herum, nein, er schlich sich auch immer still und heimlich in seine Träume. Der Brünette seufzte und tapste auf nackten Füßen in sein Badezimmer. Er drehte ein wenig die Heizung auf, damit er auch wirklich nicht fror, wenn er aus dem heißen Badewasser wieder rauskam. Das hatte er schon des Öfteren erleben müssen. Dann beugte er sich über den Wannenrand und drehte den Hahn auf. Das Wasser plätscherte in einem großen Schwall in die große Badewanne und er konnte sehen, wie sie sich kontinuierlich mit Wasser füllte. Schnell gab er noch einen kleinen Schuss seines Lieblingsschaumbades hinzu und musste nun doch ein wenig schmunzeln. Gleich würde er sich herrlich entspannen können. Nur er und das warme Wasser, das seinen nackten Körper umhüllte. Doch plötzlich fuhr er zusammen. Erschrocken drehte er sich um und wurde erneut von einem Läuten aus seinen Gedanken gerissen. Uruha schluckte. Wer wollte gerade jetzt etwas von ihm? Er wollte eigentlich niemanden sehen oder hören oder gar sprechen. Dann überlegte er und schaute auf seine Uhr. Okay, das könnte auch der Postmensch sein, der ihm sein langersehntes Päckchen endlich brachte. Dann wäre der Tag doch erst mal wieder gerettet. Dann wäre er nicht ganz so grässlich, wie er angefangen hatte. Noch einmal schaute er zu dem Schwall Wasser und beschloss, dass er den Hahn ruhig aufgedreht lassen konnte. So lange würde er nicht brauchen, um den Postmann wieder loszuwerden. Er musste ja nur annehmen, unterschreiben und gut war. Das war sicher eine Sache von fünf Minuten. Wenn überhaupt. Und so marschierte er schnurstracks zur Tür und betätigte den Summer. Er brauchte nicht erst fragen, wer da war. Außer dem Postmann würde sicher niemand etwas von ihm wollen. Bevor der Besucher doch das obere Stockwerk erreichen würde, huschte er schnell in sein Schlafzimmer und suchte sich frische Handtücher aus seinem Schrank heraus, die er auch gleich im Badezimmer verstaute. Erst dann kam er wieder zur Tür und öffnete diese. Er hatte ein gekünsteltes Lächeln auf den Lippen, denn er wollte den Postmann doch nicht mit seiner todtraurigen Visage begrüßen. Der würde es sich sonst sicher dreimal überlegen, ob er ihm nochmal ein Päckchen brachte. „Ohayou gozai…“ Und schon blieben ihm die Worte im Halse stecken und seine Gesichtszüge entglitten ihm. Damit hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet. # # # # # # # # # # # # Wütend schlug er immer wieder auf sein Lenkrad ein. Seit einer geschlagenen Stunde stand er nun hier im dichten Verkehr Kanagawas fest und kam nicht voran. Dabei wollte er unbedingt zu Uruha, um rauszubekommen, was mit ihm los war. Doch nun würde er hier noch ewig stehen, weil da irgendwo auf dieser beschissenen Straße so ein Idiot mal wieder nicht Auto fahren konnte. Kai fluchte ja nicht oft, aber jetzt tickte selbst er aus. Er machte sich verdammt nochmal Sorgen um seinen Freund. Aoi hatte schon ziemlich zermürbt ausgesehen. Wie sollte es dann Uruha gehen? Vor allem weil dieser scheinbar wieder versuchte, damit alleine klar zu kommen. Die beiden waren manchmal aber echt ein paar Idioten. Aber leider änderte sein Gefluche und auch das ständige Hupen nichts daran, dass er noch immer hier stand und nur Meter für Meter vorankam. # # # # # # # # # # # # # # Tja, irgendwie hatte er das Gefühl, dass er doch lieber hätte irgendwo unterkommen sollen. Jetzt stand er hier notdürftig unter einem Baum und hoffte, dass der Regen bald nachlassen würde. Hätte er mal doch den Wetterbericht gelesen. Dann hätte er sich vielleicht doch mal einen Regenschirm eingesteckt. Hach ja, manchmal war er doch einfach zu gut für diese Welt. Bei dem Gedanken daran, was die anderen Vier jetzt so schönes anstellen würden, wurde er doch ein bisschen rot. Er war zwar auf so einiges gefasst, aber trotzdem würde er sich überraschen lassen, ob denn alles nach Plan gelaufen war. Was sie jetzt aus ihrer Situation machten, konnte er nicht mehr beeinflussen, aber er hoffte, dass sie sich so wenigstens wieder näher kamen bzw. endlich mal den ersten Schritt taten. Saga und Tora waren sture Böcke. Und Nao und Hiroto einfach zu verklemmt. Hoffentlich ging nichts schief. Das wäre schlecht für sein Image und auch für sein Gewissen. Na ja, egal. Darüber sollte er sich vorerst keine Gedanken machen. Er sollte lieber zusehen, wie er einigermaßen trocken irgendwo unterkam. # # # # # # # # # # # # # # # „Ruki…“, keuchte er und schnappte erst einmal nach Luft. Der kleine Vocal hatte ihn mächtig im Griff, musste er feststellen. Aber das Schlimmste war, dass er noch immer hier halb über der Lehne lag und nur Rukis Lippen zu spüren bekam. Die Lehne des Sofas drückte sich in seinen Bauch und Rukis Griff um seinen Kragen wurde auch nicht weniger. Und wenn er dann noch so geküsst wird, dann war es nur natürlich, dass er kaum Luft bekam. Der kleine Sänger grinste ihn breit an. „Hab ich dir zu viel versprochen.“, neckte er ihn und hauchte gleich noch einen zaghaften Kuss auf die feuchten rot geküssten Lippen seines Gegenübers. Reita nickte nur und versuchte sich, aus Rukis Griff zu befreien. Leider hatte der Kleine ihn vollends in Beschlag genommen. Der Bassist blinzelte und schaute dann direkt in die Augen des Jüngeren. „Und was hast du jetzt vor?“ Der kleine Blondschopf grinste. „Na ja, die Probe können wir jetzt sicher vergessen oder? Kai is zu Uruha und Aoi eh nach Hause. Heute wird hier sicher nicht mehr viel passieren, denk ich. Dann können wir auch gleich gehen. Was meinst du?“ Auf Reitas Lippen schlich sich ein breites Grinsen und er schnappte schnell nochmal nach den Lippen seines Freundes, um ihm zu deuten, dass er mit dem Vorschlag mehr als einverstanden war. „Und was machen wir dann?“, fragte er gespielt unschuldig und erntete dafür ein süßes Lachen. „Worauf du eben Lust hast.“, war die einzige Antwort, bevor ein Kuss nach dem anderen folgte und sie alles um sich herum vergaßen. # # # # # # # # # # # # # # Hiroto schaute verlegen zu Nao, der noch immer den Zettel in seinen Händen hielt und ihn süß anlächelte. „Na ja, das war ja nur einer meiner Wünsche. Aber vielleicht erfüllen sich ja noch mehr.“, gab er kleinlaut von sich und schaute sofort wieder zu Boden. Vielleicht würde sich aber keiner seiner Wünsche erfüllen, dachte er so. Den einen würde er wohl wirklich niemals erfüllen können, aber wenigstens musste er darauf nicht ganz verzichten. Ein kleines Stück von diesem Wunsch hatte er bereits. Damit konnte er immerhin leben. Auch wenn er wirklich gerne mehr davon gehabt hätte. Nao legte den Kopf schief und musterte Hiroto genau. Er überlegte, was der Kleinere damit gemeint haben könnte. „Und was ist, wenn wir sie dir gemeinsam erfüllen? Ich helfe dir gerne dabei. Du musst nur sagen, was du auf dem Herzen hast. Sonst kann ich dir ja schlecht helfen.“, meinte der Leader und hielt Hiroto das Blatt Papier wieder hin. „Du weißt doch, dass wir nicht nur eine Band sondern auch Freunde sind. Also lass uns dir helfen. Gemeinsam schaffen wir das schon.“ Ja, davon war er überzeugt. Und wenn er Pon helfen würde, dann konnte er ihm so wenigstens zeigen, dass er für ihn da war. Erschrocken fuhr der Jüngere zusammen und riss die Augen weit auf. Wie bitte schön sollte Nao ihm bei diesem Wunsch helfen? Er würde sich hüten, ihm diesen auf die Nase zu binden. Womöglich würde er dadurch ihre Freundschaft und sogar die Band aufs Spiel setzen. Nein, da behielt er diesen Wunsch lieber für sich. Was, wenn er einen Korb kassierte? Was, wenn Nao ihn für pervers hielt? Daran würde ihre Freundschaft sicher zerbrechen. Nein, das wollte er nicht. Dann schmachtete er ihn lieber so an und konnte in seiner Nähe sein. „Pon?“, hakte der Drummer nach und legte dann eine Hand auf die Schulter seines Gegenübers. „Was ist los? Geht es dir gut? Sollen wir eine Pause machen?“ Er hatte das Gefühl, dass Hiroto über etwas sehr Wichtiges nachzudenken schien. Vielleicht sollten sie sich erst einmal eine Pause gönnen und irgendwo einen Kaffee trinken. „Na komm, lass uns ne Pause machen. Ich lad dich auch auf eine heiße Schokolade ein.“, lächelte er und hoffte, dass er den Kleinsten in ihrer Mitte damit etwas aufmuntern konnte. „Und dann können wir ja nochmal darüber reden, wenn du magst.“ Plötzlich krachte es über ihren Köpfen und es wurde dunkel. Nao hörte nur ein Fiepen und dann, wie sich etwas ganz fest an ihn klammerte. Okay, das musste ganz sicher Hiroto sein. Hatte er etwa Angst? Angst vor Gewitter? „Ano… Pon?“ Er drückte den anderen etwas von sich weg und wollte ihm ins Gesicht sehen, soweit es ihm möglich war. Doch der andere hielt sich so fest an ihm, dass er gar keine Chance dazu hatte. Also doch Angst, stellte der Leader fest und legte einfach die Arme um den zitternden Körper. Hiroto schien wirklich fast noch ein Kind zu sein. Wer hatte denn bitte Angst vor einem Gewitter? Na ja, auch egal. Dann würden sie eben hier sitzen bleiben und warten, bis das Ganze vorbei war. „Keine Angst, Pon, ich bin da. Dir passiert nichts.“ Doch das brachte nicht viel, denn nun begann der Jüngere auch noch zu schluchzen und krallte seine Finger immer fester in Naos Shirt, so dass dieser langsam Angst bekam, dass Pon ihm dieses gleich zerreißen würde. # # # # # # # # # # # # # # Irgendwie nervte ihn diese Stille. Er wollte ihm doch erklären, warum er sich so verhalten hatte. Tora sollte nicht glauben, dass er etwas mit Nao hatte. Nein, er hatte an ihrem Leader absolut kein Interesse. Sein Interesse galt einzig und allein einer Person und diese schien ihn jetzt mehr oder weniger zu ignorieren oder gar zu verachten, weil er Shou dabei helfen wollte, Nao mal die Augen zu öffnen. Jetzt hatte er den Salat. „Tora?“, fragte er leise, denn er wollte den anderen nicht reizen oder gar noch mehr provozieren, als er es scheinbar mit dem Fehlverhalten zusammen mit Nao getan hatte. Nein, er wollte irgendwie die Fronten klären und vielleicht sogar sagen, was ihm selbst immer deutlicher geworden war. Der Schwarzhaarige gab nur ein Murren von sich. Eigentlich hatte er keine große Lust, sich mit diesem Kerl hier zu unterhalten. Warum hatte er sich auch in diesen Deppen verlieben müssen, der mit alles und jedem ins Bett sprang? Der sollte gefälligst dahin gehen, wo der Pfeffer wächst. Mit ihm würde er sich ganz sicher nicht mehr einlassen. Sollte der Kerl doch happy sein, dass er ihn jetzt auch auf seiner Trophäenliste hatte. Es tat zwar weh, aber so wusste er wenigstens, woran er war. Der Bassist seufzte. Okay, das war schon mal kein sehr guter Anfang gewesen. Aber wie sollte er ihm erklären, dass das ein Missverständnis war? Er schluckte und kniff die Augen zusammen. Augen zu und durch, ermutigte er sich. Besser sich zum Deppen machen, als dass Tora ihn auf ewig verachten würde. „Das mit Nao und mir ist… ist ein Missverständnis.“ # # # # # # # # # # # # Uruha starrte unentwegt auf die Gestalt, die vor ihm stand. Auf dem Boden unter der Person bildete sich eine kleine Pfütze. Die Haare hingen schlaff und tropfend im Gesicht und auf den Schultern seines Gegenübers. Die Kleider klebten eng auf dem Körper und er sah, wie ein Zittern durch den anderen Leib zog. Er schluckte hart und versuchte, sich zusammen zu reißen und dem anderen nicht die Tür gleich vor der Nase zuzuschlagen. „Hi…“, kam es kleinlaut aus dem Flur. Sein Gegenüber schien scheinbar lieber mit dem Boden zu sprechen als mit ihm. Trotzdem wich er ein Stück zurück. Dann hob der andere seinen Kopf und er konnte ihm ins Gesicht sehen. „Ich würde gern mit dir reden. Es… es ist wichtig.“, wurde gemurmelt und Uruha wusste nicht, ob er das wollte oder lieber doch nicht. # # # # # # # # # # # # # # Das nächste Mal würde er die Bahn nehmen. Ja, Kai motzte noch immer rum, denn so langsam verlor er echt die Geduld. Plötzlich erblickte er jemanden, der die Straße entlang lief und scheinbar schon klitschnass war. Schnell öffnete er das Fenster und rief rüber zum Fußweg. „Hey, Miya. Komm, steig ein. Dann weichst du nicht ganz auf.“, grinste er und beugte sich hinüber, um die Tür zu öffnen. Miyavi wäre fast auf die Nase gefallen, als er mal eben so von der Seite angequatscht wurde. Aber als er sah, wem diese Stimme gehörte, zögerte er nicht einen Moment und rannte zum Auto rüber, aus dem Kai gerade zu ihm gerufen hatte. Mit einem fetten Grinsen platzierte er sich neben ihm. „Domo arigatou, Kai-chan.“ Und schon bedankte er sich mit einem Kuss auf die Wange des Drummers. Dieser musste lächeln. Jetzt hatte er wenigstens Gesellschaft. „Wo willst du denn bei dem Verkehrschaos hin?“, fragte der Größere und schaute gespannt ihn Kais Gesicht. Dieser seufzte und legte die Hände ans Lenkrad. „Ich will zu Uruha. Er und Aoi hatten wohl ein kleines Techtelmechtel und nun liegt mal wieder was in der Luft. Mach mir halt ein bisschen Sorgen um ihn, weil er heute nicht zur Probe erschienen ist und Aoi sah auch nicht gerade fit aus. Ich will gar nicht wissen, was da genau vorgefallen ist. Jedenfalls will ich mal nach dem Rechten sehen. Magst du mitkommen?“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Und hier is mal wieder Ende. XD Im nächsten Kapitel wird es hauptsächlich um ein gaaaanz bestimmtes Pärchen gehen. *muhahahaha* Seid gespannt und ich hoffe, wir sehen uns auch im nächsten Kapitel wieder, wenn es darum geht, sich bestimmten Dingen zu stellen. Bis dann Eure Mika *mal noch gaaaaaanz viele Kekse dalass* Kapitel 36: Stürmisches Wetter ------------------------------ Gomen nasai, dass es dieses Mal so verdammt lange gedauert hat mit dem neuen Kapitel. *sich schämen geh* Aber ich hab auch eher den Eindruck, dass die FF nicht mehr so gut ankommt. Schade eigentlich, aber was will man machen. Und es war ja meine allererste FF überhaupt. Dennoch ist sie ja nicht am Ende. Ein bisschen wird noch kommen. Hier also ein Kapitel mehr auf der Liste von ‚Pleiten, Pech und Pannen‘ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Er traute seinen Augen und Ohren immer noch nicht. Wieso war er hier? Und was wollte er von ihm? Wollte er ihn nun endgültig vor den Kopf stoßen? Das hatte er doch eigentlich schon getan, als er am Morgen einfach das Haus verlassen hatte, während er schlief. Dabei dachte er, dass der andere vielleicht doch etwas mehr als nur Freundschaft für ihn empfand. Sie waren so weit gegangen und dann diese Reaktion. Aoi schien es zu bereuen, dass sie sich so weit angenähert hatten. Dennoch trat er einen Schritt zur Seite und ließ den Schwarzhaarigen in seine Wohnung. „Geh dir erst einmal die nassen Klamotten ausziehen. Ich bring dir was Trockenes zum Anziehen.“, meinte er nur, deutete auf sein Badezimmer und verschwand selbst in seinen nächtlichen Gemächern. Eigentlich hatte er ja gehofft, eine solche Konversation nicht führen zu müssen, aber das hier war jetzt auch seine Chance. Vielleicht sollte er sie nutzen. Mehr als verlieren konnte er ja eh nicht. Aoi derweil stand in Uruhas Badezimmer und entledigte sich der durchweichten, eiskalten Klamotten. Nur in Boxershorts stand er da, denn die wollte er eigentlich nicht einfach so ausziehen. Nein, so viel Anstand hatte er gelernt. Zuhause lief er auch mal nackt vom Bad ins Schlafzimmer, aber nicht, wenn er bei jemandem zu Besuch war oder er selbst Besuch hatte. Da lobte er doch mal seine Eltern, die ihm diesen Anstand verpasst haben. Wobei… es war wohl eher eine Erziehungssache. Er schlang die Arme um seinen Körper, denn es war wirklich kalt. Nur das warme Wasser in der Badewanne reizte ihn zunehmend. Jetzt ein schönes heißes Bad. Das wäre das Schönste auf Erden. Der Gitarrist merkte nicht, dass er regelrecht auf das mit Schaum bedeckte Badewasser starrte, während Uruha längst mit frischen und vor allem trockenen Sachen in der Tür stand. Der Brünette schien Aois sehnsüchtigen Blick wohl sehr genau deuten zu können und räusperte sich verhalten. Dennoch erschreckte sich Aoi genug, um fast das Gleichgewicht zu verlieren. Aber er gewann den Kampf und stand dann wieder wie eine Eins vor seinem Bandkollegen. Oder sollte er besser sagen ‚Schwarm‘? Denn das passte viel besser. Verlegen schaute er auf und mit geröteten Wangen in Uruhas Gesicht. Auf dessen Lippen lag ein leichtes Lächeln und er nickte in Richtung Badewanne. „Na los, geh schon. Ich geh später rein. Dann wird dir sicher wieder wärmer, alte Frostbeule.“, grinste er und fuhr mit einem Finger über Aois nackten Unterarm, auf dem sich eine intensive Gänsehaut gebildet hatte. Verwirrt blinzelte er jetzt den anderen an und versuchte, in dessen Gesichtszügen etwas zu finden, dass ihm deutete, dass das jetzt ernst gemeint oder doch ein Scherz gewesen war. „Nani?“, fragte er bedeppert und erntete dafür eine leichte Kopfnuss. Irgendwie fiel es Uruha gerade mehr als einfach, mit Aoi so umzugehen und es machte ihm auch noch Spaß. Aoi schien im Moment eh nicht ganz auf der Höhe zu sein, weshalb er das alles ohne Widerrede über sich ergehen ließ. Und das war auch gut so, denn so konnten sie wenigstens für diesen Augenblick ganz unbeschwert miteinander umgehen. Das war schon eine ganze Weile nicht mehr möglich gewesen und plötzlich war es so einfach. Aber keiner der beiden konnte sich erklären, wieso das mit einem Mal so problemlos ging. Es war einfach nur merkwürdig. Als Aoi jedoch keine Anstalten machte, sich wirklich der Badewanne zu widmen, packte Uruha all seinen Mut zusammen, trat auf Aoi zu und zog einfach frech dessen ebenfalls durchnässte Boxershorts in Richtung Erdboden. „Nun geh endlich oder du bist morgen krank.“, brummte der Jüngere und verpasste Aoi sogar noch einen Klaps auf den Hintern, ehe er aus dem Badezimmer verschwand, lediglich die trockenen Sachen dalassend. Aoi begriff irgendwie immer noch nicht, was mit einem mal los war. Das war aber mal echt eine Stimmungsschwankung der ganz besonderen Art. Das hatte er noch nie erlebt. Dann zuckte er mit den Schultern. Diven eben, dachte er so und stieg letztendlich doch in die Badewanne. Sofort umhüllte das warme Wasser seinen Körper und er schloss seufzend die Augen, während er den Kopf nach hinten lehnte. Das tat verdammt gut und er spürte auch schon, wie die Wärme in seinen Körper zurückfand. Derweil hatte Uruha sich in die Küche verzogen. Er kochte Tee, denn auch das würde dem Schwarzhaarigen beim Aufwärmen helfen. Wäre sicher besser, als jetzt ein Glas Sake oder Wein zu trinken. Nein, sie sollten nüchtern sein, denn Aoi war ja hierhergekommen, um mit ihm zu reden und es schien wichtig zu sein. Wenn der andere allerdings fertig war, dann würde er ebenfalls etwas sehr Wichtiges mit ihm besprechen. Er sollte die Chance wirklich nutzen und Aoi endlich sagen, was Sache war. Dass er sich in ihn verliebt hatte und bisher einfach nicht den Arsch in der Hose hatte, es ihm direkt zu sagen. Jetzt gab es aber langsam kein Zurück mehr, denn er war sich seiner Gefühle mittlerweile so sicher, dass er sie einfach nicht mehr verbergen wollte. Aoi sollte wissen, wie er für ihn empfand. Wenn er nicht das Gleiche für ihn fühlte, dann würde er sich den Schwarzhaarigen aus dem Kopf schlagen und vielleicht auf ewig vor sich hin wandeln, in der Hoffnung, dass Aoi von irgendwem irgendwann ersetzt werden würde. Aber im Moment musste er erst einmal Klarschiff machen. Und das hieß, mit der Sprache rauszurücken. Ohne wenn und aber. # # # # # # # # # # # # # # Noch immer hielt er den kleinen Gitarristen in seinem Arm und versuchte krampfhaft, ihn zu beruhigen. Doch das Gewitter machte ihm das gar nicht so leicht. Der Strom war mittlerweile auch ausgefallen und nun saßen sie hier im Dunkeln. Ob Hiroto vielleicht doch mehr Angst vor der Dunkelheit als vor dem Gewitter hatte? Diese Frage wurde Nao aber auch gleich beantwortet, als ein Blitz durch den grauen, düsteren Himmel zuckte und für einen kurzen Moment Licht in dem Raum brachte. Hiroto zuckte erschrocken zusammen und kniff die Augen weiter zusammen. Warum musste er auch so panische Angst vor Gewittern haben? Er war doch schon groß und sollte diese Angst längst überwunden haben, aber er schaffte es einfach nicht. „Hey, Pon.“, hörte er die sanfte Stimme seines Leaders, der ihn noch immer festhielt und beruhigend über seinen Rücken strich. „Hast du solche Angst vor Gewitter?“, fragte er nach und bekam ein ängstliches Nicken. Ja, und wie viel Angst er davor hatte. Mächtig Angst hatte er davor. „Ha…hai…“, wimmerte er und verseckte sein Gesicht wieder in der Halsbeuge des Älteren. Doch Nao ließ das nicht zu. Sein kleiner Freund zitterte wie Espenlaub und schien sich einfach nicht beruhigen zu wollen. Da blieb nur eins. Er musste ihn von dem Gewitter ablenken. Einfach so sehr schocken, dass er das Gewitter vergaß und sich auf etwas Anderes konzentrierte. Aber was sollte er machen? Wie sollte er Hiroto in einem dunklen Raum, unmittelbar unter dem Dach und mit sämtlichem Krimskrams vollgestellt, von einem Gewitter ablenken, das scheinbar über ihren Köpfen rumorte? Er überlegte eine ganze Weile, bis der nächste Blitz die Luft durchzuckte und gleich darauf das Donnergrollen ertönte. Wieder zuckte der Kleinere zusammen und schrie schon fast auf. Doch im nächsten Moment wurde dieser Schrei erstickt und Hiroto riss die Augen schlagartig auf. Das Zittern verebbte und seine Angst verflog augenblicklich. DAS war definitiv ein Traum, dachte er so. Das war ganz sicher nicht real. Nein, dies war viel zu gut, um wahr zu sein. Nun drifteten seine Augen langsam zu, sein Puls beschleunigte sich und sein Körper entspannte sich zusehends. Wohlig seufzte er auf und bekam den nächsten Gewitterschub gar nicht mehr mit. Er war viel zu sehr abgelenkt, um jetzt noch Angst zu verspüren. Er war gerade eh der glücklichste Mensch auf Erden. Nao war bei ihm und… Nao küsste ihn… Einfach so… Und es fühlte sich toll an. # # # # # # # # # # # # # # Er wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen. Als plötzlich Aoi vor ihm stand. Er hatte lediglich ein Handtuch um die Hüften gebunden und seine Haare tropften noch. Die Arme hatte er um seinen Oberkörper geschlungen und eine leichte Gänsehaut zierte den sahneweißen Körper. Fast wäre ihm die Kinnlade bis zum Boden geklappt, doch er fing sich und ihm fiel plötzlich ein, dass er Aoi ja eigentlich hatte frische Sachen bringen wollen. Toll. Das hatte er total verpeilt. Wo war er nur mit seinen Gedanken gewesen? Noch bevor Aoi irgendetwas in diese Richtung erwähnen konnte, schnappte er sich die Hand des Älteren und zog ihn mit in sein Schlafzimmer. Hastig öffnete er den Schrank und wühlte darin herum. Aoi präsentierte er mehr als offensichtlich seine Kehrseite. Und Uruha schien immer noch zu wühlen und nichts Passendes zu finden. Nun war es an Aoi fast sein Kinn mit dem Boden Bekanntschaft schließen zu lassen. Musste der Typ auch noch so aufreizend seinen Hintern in sein Gesicht halten? Das war doch so verdammt unfair von ihm. Nein, das war gemein gefährlich. Aber… Kurz überlegte er und sah dann, wie Uruha sich erhob und ein Shirt oder etwas Ähnliches hochhielt. Aber genau das interessierte ihn im Moment herzlich wenig. Er war aufgestanden und hatte einfach die Arme um Uruhas Bauch geschlungen. Er drückte ihn etwas an sich und legte den Kopf auf dessen Rücken ab. So langsam konnte er einfach nicht mehr. Uruha sollte es endlich wissen und wenn er ihn danach verachten oder sonst etwas tun würde, dann hatte er ihm wenigstens gesagt, was ihm auf der Seele brannte. Was ihm schon so verdammt lange auf der Seele brannte. „A…Aoi?“, stammelte der Brünette und hielt in seiner Bewegung inne. Er wusste nicht, was dies hier jetzt zu bedeuten hatte, aber… diese Umarmung fühlte sich so unglaublich toll an. Warum konnte es nicht immer so sein? Er spürte, wie die kleinen Tropfen von Aois schwarzem Haar in seinem Shirt versickerten und ihm kalte Schauer über den Rücken jagten. Gleichzeitig durchfuhr ihn ein unglaublich wärmendes Gefühl. Aoi umarmte ihn. Aoi drückte ihn an sich. Aoi hielt ihn einfach fest. Uruha genoss diese Geste und auch den warmen Atem, der sich auf seiner Haut niederließ. Gott, dieser Kerl machte ihn wahnsinnig. Er wollte ihn… Er wollte ihm sagen, dass er ihn liebte und sich wünschte, jeden Tag so mit ihm zu verbringen. „Ich muss dir was sagen!“, kam es zeitgleich und beide stockten für einen kurzen Moment. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Gesichter. Mal wieder sowas von typisch für sie beide. Es war nicht das erste Mal, dass sie die gleichen Gedanken hatten. Und dennoch wussten sie nicht, dass der eine dem anderen genau dasselbe sagen wollte wie der andere. Allerdings schwiegen sie wieder und Uruha lehnte sich leicht gegen den Körper des Kleineren. Irgendwie traute sich nun doch keiner mehr, das Wort zu ergreifen. Diese liebevolle Umarmung war viel zu schön, um sie jetzt durch Worte eventuell zu zerstören. Dies sollte nicht die letzte Umarmung dieser Art sein. Es sollten doch noch so verdammt viele davon folgen. Ja, das wollte Aoi. Uruha sollte noch öfters so in seinen Armen liegen und er würde das gerne auch bei Uruha tun. Einfach eng aneinander gekuschelt und zufrieden mit sich und der Welt. „Kou…“ „Yuu…“ Wieder ergriffen sie zeitgleich das Wort. Würde das jetzt zur Gewohnheit werden? Hoffentlich nicht, denn dann hätten sie wirklich ein Problem. Uruha kicherte leise. „Fang du an, sonst wird das ja nie etwas mit uns beiden.“, erhob er sanft die Stimme. Er wollte diesen Augenblick nicht durch ernst gemeinte Worte unterbrechen. Ernst würde es noch früh genug werden, wenn er Aoi offen gestand, dass er ihn liebte. Er wusste, was das für Konsequenzen haben würde, wenn der Schwarzhaarige diese Gefühle nicht erwidern würde. Er hoffte so sehr, dass er ihm eine Chance gab. Nur eine einzige. Aoi schluckte. Jetzt musste er auch noch den ersten Schritt wagen. Okay, jetzt oder nie. Ein Zurück gab es jedenfalls nicht mehr, denn Uruha wollte wissen, was er ihm sagen wollte. Jetzt musste er sein Herz ausschütten und alles dafür tun, dass Uruha ihn nach diesen Worten nicht hassen würde. Das wäre für ihn das Schlimmste. Und das Beste wäre eine Erwiderung dieser Gefühle, aber man sollte sich ja bekanntlich nicht zu viele Hoffnungen machen. Und dann würde man nur enttäuscht werden. „Kou… Ich… ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll.“, begann er und kniff die Augen zusammen. Er musste es sagen. Er brauchte doch eigentlich nur diese drei süßen Worte zu sagen. Mehr war es doch nicht. Aber warum fiel es ihm so schwer? War es die Angst vor der Zurückweisung? Oder war es die Angst, diese Worte ein weiteres Mal in den Mund zu nehmen und hinterher doch wieder enttäuscht zu werden? Vielleicht war es aber auch die Angst davor, es sich offen und ehrlich einzugestehen und sie dann auch noch preiszugeben. Doch was nützte es ihm, wenn er diese Worte auf immer in seinem Herzen tragen würde, ohne sie ihm jemals gesagt zu haben? „Yuu?“, riss der Brünette ihn aus seinen Gedanken. „Du kannst es ruhig sagen. Wir sind Freunde und da kannst du alles sagen, was du willst. Ich nehme es dir nicht übel. Wirklich nicht.“, versuchte Uruha, ihn aufzumuntern und ihm Mut zu geben, auch wenn er nicht wusste, was Aoi ihm sagen wollte. „Sag es einfach. Bitte.“, murmelte er und lehnte sich noch weiter dem anderen entgegen. Aoi sog den Duft des Jüngeren wohlig seufzend ein, bis er dann doch die Beherrschung verlor und seine Lippen auf Uruhas Hals legte, um kleine süße Küsse darauf zu hauchen. „Verzeih mir…“, begann er, leise zu flüstern. „Aber… ich kann es einfach nicht mehr so hinnehmen. Ich muss es dir sagen und… bitte hasse mich nicht dafür. Bitte.“ Und wieder folgte ein süßer Kuss dem anderen. Der Größere reckte ihm den Hals entgegen. Diese Geste war so unbeschreiblich schön und er schloss die Augen. Kami sama. Was tat Aoi da nur mit ihm? Dann lauschte er den Worten des anderen und schluckte. Was würde jetzt kommen? Dass er nur mit ihm spielte und sich daran ergötzte, mit Uruha so etwas machen zu können? Dass er ihn einfach nur ins Bett kriegen wollte, um zu testen, wie es war, mit einem Kerl zu schlafen? Er malte sich gerade die schlimmsten Dinge aus, denn er hatte panische Angst davor, dass genau das passieren wollte. Und er war so in Gedanken verloren, dass er nicht einmal mitbekam, was Aoi ihm dann sagte. „Ich liebe dich!“, wurde gegen die weiche Haut gehaucht. Uruha realisierte nur, dass Aoi ihm etwas gesagt hatte, aber was es war, hatte er nicht mitbekommen. „Nani?“, fragte er den anderen und bekam ein enttäuschtes Seufzen zu hören. Im nächsten Moment löste sich Aoi von ihm und setzte sich auf das Bett. Geknickt ließ er den Kopf hängen. Man sah ihm seine Enttäuschung geradezu an. Da hatte er sich durchgerungen und es seinem Bandkollegen gesagt und was tat dieser? Fragte einfach nach, was er gesagt hatte. Also hatte er ihm doch gar nicht zu gehört. „Ich habe gesagt, dass ich dich liebe, Baka.“, wiederholte er seine Worte und legte noch ein kleines Schimpfwort oben drauf. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ich hab es also wenigstens ein bisschen geschafft und ja, man merkt deutlich, dass ich dem Ende entgegen gehe. Ja, und da will ich auch hin, denn ich denke, dass die Story schon lang genug ist und ich die Jungs nicht mehr allzu lange ärgern will. Sie sollten sich lieber auf das Weihnachtsspecial vorbereiten und nicht in meiner FF wilde Spielchen spielen XDD Ich wünsch euch allen ein schönes WE und ich verrat euch etwas… *flüster* Ich möchte noch zu Weihnachten ein kleines Special an den Mann bringen. Würd mich freuen, wenn er da dann mal reinschaut. Aber is ja noch ein bisschen hin. ^^ Also dann. Bis zum nächsten Kapi. LG Mika Kapitel 37: Sonnenschein? ------------------------- Endlich folgt mal wieder ein neues Kapitel. Gomen nasai, wenn ich mal wieder nicht viel von mir hören lasse ^^° Gibt im Moment ne Menge zu tun. Da muss ich mich dann doch des Öfteren mal durchringen, überhaupt mal in die Gänge zu kommen. Aber um die Weihnachtszeit ist bei mir in der Führerscheinstelle ne ganze Menge los. *seufz* Genug davon. Hier gibt´s das nächste Kapitel. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Er stand wie angewurzelt vor dem Schwarzhaarigen und wusste nicht, was er jetzt dazu sagen sollte. Seine Gedanken wirbelten wild durcheinander, sein Verstand wollte sich am liebsten verabschieden und seine Knie waren weich wie Pudding. Wie sollte er denn da angemessen reagieren? Das war einfach zu viel. Er konnte einfach nicht glauben, dass das hier gerade wirklich passierte. Aoi hatte ihm ganz offen gesagt, dass er ihn liebte. Aber… war das real oder doch nur ein Traum? Am liebsten hätte er sich jetzt gekniffen, aber wenn man das selber tat, war das nicht wirklich sinnvoll, denn es tat nicht so sehr weh wie von anderen. Aber Aoi konnte er ja jetzt auch schlecht fragen, ob er das für ihn übernahm. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # „Ach ja? Ein Missverständnis?“, fuhr der Größere ihn gleich an. Erschrocken wich Saga ein Stück zurück, denn mit einem solchen Angriff hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er wusste, dass Tora sicher sauer deswegen war, aber dass er gleich so extrem darauf reagieren würde, wenn er ihm die Sache erklären wollte, hatte er nicht erwartet. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und lehnte sich nach hinten an die kühle Wand. „Ja, ein Missverständnis.“, begann er ein weiteres Mal. „Es ist nicht so, wie es vielleicht ausgesehen hat. Nao ist nur ein guter Freund für mich und mehr nicht. Da gibt es nichts, was zwischen uns laufen würde. Es war eher so, dass Shou und ich einen bestimmten Plan gehabt haben.“, erzählte er weiter, doch wurde auch dort wieder unterbrochen. „Ach, der gute Herr Shou ist auch mit von der Partie? Wie soll man das bitte dann missverstehen? Musst du mich so verarschen? Ich weiß genau, dass du mich einfach nur auf deiner Liste abhaken wolltest. Und jetzt sind wohl die anderen auch noch dran. Mit Shou scheinst du das ja schon hinter dir zu haben.“, brauste der Schwarzhaarige auf und erhob sich. Noch mehr wollte er von diesem Schwachsinn nicht hören. „Ich gehe, kannst den Rest alleine machen. Ich hab die Nase voll davon.“, schnauzte er und wischte sich hastig mit dem Ärmel über die feuchten Augen. Er hatte keinen Bock um so einen Trottel zu heulen. Aber er war es ja gewohnt, dass Saga immer mal jemanden abschleppte. Nun war er es eben gewesen und Nao würde sicher folgen. Tolle Trophäensammlung, die Saga sich da aufbauen würde. Echt spitze. Aber nochmal würde er darauf nicht mehr reinfallen. Das schwor er sich. Leider hätte er nicht zögern sollen, denn er schaffte es noch nicht einmal, den Raum zu verlassen, da packte der Bassist ihn schon am Arm und hielt ihn fest. „Hör auf, so einen Scheiß zu labern! Das ist doch alles gar nicht wahr! Warum hörst du mir nicht einmal richtig zu? Nao ist nur ein Freund. Nicht mehr und nicht weniger. Er ist unser Leader und Drummer und eben ein kleiner Trottel, dem man auf die Sprünge helfen muss, damit er auch mal nen Arsch in der Hose hat!“, versuchte er nun ein letztes Mal, die Fronten zu klären, denn er würde sicher nicht noch einmal die Gelegenheit bekommen, mit Tora unter vier Augen über genau dieses Thema zu sprechen. „Nao sollte nur merken, dass er vor seinen Gefühlen nicht weglaufen kann. Ist dir noch nie aufgefallen, wie er jemanden ganz Bestimmtes anschaut? Wie verträumt er wirkt und ins Stottern gerät, wenn sie sich unterhalten? Bist du so blind? Wenn du wenigstens das bemerkt hättest, dann hättest du dir auch denken können, dass es ein Fake ist. Aber du läufst scheinbar mit Scheuklappen durch die Welt.“ Tora blinzelte. Das war jetzt doch etwas verwirrend. Nao sollte jemanden ganz Bestimmtes verträumt anschauen und vor sich hin stammeln, wenn er sich mit demjenigen unterhielt? Er musste überlegen und sagte deshalb auch nichts. Saga schien das zu bemerken und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Ja, es gibt jemanden, der auch unseren Sonnenschein aus der Fassung bringen kann und das nicht unbedingt wenig. Überleg doch mal.“, meinte er nun wieder mit sanfter Stimme, denn er sah Tora deutlich an, dass dieser sich gerade darüber den Kopf zerbrach. War schon putzig den großen, wilden Tiger so zu sehen. Und das tat er auch, denn er grübelte wirklich stark nach. Also Saga konnte es ja nicht sein, das war ihm bewusst. Auch wenn Nao doch etwas verwirrt gewirkt hatte, als Saga sich so an ihn rangemacht hatte. Aber vielleicht lag es auch an etwas anderem? Dann drehte er sich hastig um und schaute den Kleineren mit geweiteten Augen an. Scheinbar hatte er gerade einen Geistesblitz. Und der war von gewaltigem Ausmaß. „Hiroto!“, schoss es aus seinem Mund. Ja, für ihn gab es nur Hiroto. Warum war ihm das noch nie wirklich aufgefallen? Nao schaute nur Hiroto so schmachtend an. Nur bei ihm geriet er ins Stottern. Und nur bei ihm zeigte er sein schönstes Lächeln. So langsam begriff er, was Saga meinte. Also war Nao Hals über Kopf in ihr Nesthäkchen verliebt. Das war aber auch zu süß. Und er musste sich eingestehen, dass die beiden ein wirklich tolles Paar abgeben würden. Allerdings wusste er nicht, ob er nun erleichtert sein sollte oder eben nicht. Es war ihm einfach nicht geheuer, wie man dann zu einer solchen Maßnahme greifen konnte, wie Shou und Saga sie abgezogen hatten. Das ging einfach nicht in seinen Kopf. „Und warum habt ihr das dann auf so einem total bescheuerten Weg gemacht? Hättet ihr ihm nicht anders die Augen öffnen können?“, fragte er und irgendwie war seine Wut und Enttäuschung gerade wie weggeblasen. Keine Ahnung, woran genau das lag, aber es war so. Doch jetzt wollte er mehr darüber wissen, um sich ein besseres Bild davon machen zu können, weshalb die beiden einen solch dämlichen Plan an den Tag gelegt hatten. „Ganz einfach.“ Tora bekam eine mächtige Gänsehaut, denn plötzlich stand der Bassist ganz nah bei ihm und hauchte ihm diese Worte ins Ohr. „Nicht nur Nao brauchte einen Anstoß, denn auch Hiroto steht mächtig auf dem Schlauch. Und dank Shou hocken die beiden jetzt auf dem Dachboden und liegen sich womöglich schon in den Armen.“ Wie recht er damit hatte, konnte Saga ja nicht wissen. Zwar war es das Gewitter, das sie gerade einander in die Arme geworfen hatte, aber sie taten es. Da war es doch egal, wie es dazu kam. „Ich hab keine Ahnung, wie Bambi immer auf solche Ideen kommt, aber irgendwie gehen seine dämlichsten Pläne doch auf. Und ich meine jeden, denn es war sicher kein Zufall, dass er uns hier herunter geschickt hatte, wo du mir sicherlich noch immer böse bist wegen der Sache mit Nao.“ Er entfernte sich wieder von Tora und schaute nun an die gegenüberliegende Wand, da er dem Gitarristen den Rücken gekehrt hatte. Seufzend streckte er sich. „Weißt du, dass es nicht so einfach ist, sich seiner Gefühle bewusst zu werden, wenn man denkt, dass der andere einen sowieso nie beachtet oder die Liebe nicht erwidern könnte? Das ist hart, denn wer will schon eine einseitige Liebe? Das tut einfach nur weh und deswegen will man so etwas nicht. Und ich auch nicht. Für mich gibt es aber eben genau dieses Problem. Ich weiß nicht, ob es wirklich nur eine einseitige Liebe ist, oder ob ich mir mehr erhoffen kann.“ Komischerweise verließen diese Worte ohne Probleme seine Lippen. Nie hätte er das für möglich gehalten, aber es war wirklich so. Sonst war er ja auch nicht der Typ, der gerne über Gefühle sprach und sie deshalb meist für sich behielt. Was sollte er dazu jetzt sagen? Saga war verliebt. Toll. Das war er auch. Und warum erzählte er ihm das jetzt hier alles? Das wollte er doch gar nicht wissen, weil es ihm doch irgendwie wehtat. Schlimm genug, dass er nun eine von Sagas Bettgeschichten war. Aber noch mehr wollte er nicht. Eine Enttäuschung reichte schon. Eine weitere und er würde zu einem emotionalen Wrack werden. „Und warum musst du mir das unter die Nase reiben? Ich kann gut und gerne darauf verzichten. Also such dir nen anderen Psychonkel, dem du das lang und breit darlegen kannst. Ich hab keinen Bock darauf. Okay? Wenn du schon mit Shou Pläne in die Tat umsetzt, dann heul dich doch bei ihm aus.“ Tora war einfach nicht bereit, sich das hier jetzt anhören zu müssen. „Falls was is, ich bin in meinem Zimmer.“, meinte er nur noch und öffnete dann die Tür. Bevor er jedoch den Raum verließ, drehte er sich noch einmal zu Saga herum. Er sah nur den Rücken des Bassisten, doch das reichte ihm, denn in seinen Augen hätte er sich nur wieder verloren und dann hätte er sicher nicht den Mut gehabt, das zu sagen, was er eben getan hatte und nun auch tun würde. „Glaub nicht, dass ich so gefühlskalt bin, wie ihr immer von mir behauptet, denn auch ich habe jemanden, dem mein Herz gehört. Und weißt du was? Dieser jemand trampelt scheinbar gerne darauf herum. Aber du weißt ja sicher, wie viel Spaß das machen kann, hai? Erfahrung hast du ja genug, also kannst du auch bei mir weitermachen.“ Damit war das Gespräch beendet und Tora weg. Nur ein etwas verwirrter Saga blieb zurück. „Nani?“, fragte er nur und drehte sich hastig um. Das hatte Tora jetzt nicht wirklich gesagt oder? # # # # # # # # # # # # # In seinem Kopf herrschte Leere. Völlige Leere. Aber wer konnte es ihm verdenken, wenn man so unglaublich liebevoll geküsst wurde. Auch wenn er nicht wusste, was er davon halten sollte, so genoss er es. Naos Lippen waren so weich und schmeckten wie tausend Süßigkeiten zusammen. Jetzt wusste er auch, warum man bei diesem Lächeln nur schwach werden konnte. Und ihm passierte das ja regelmäßig. Und dann liefen ihm immer heiße und kalte Schauer über den Rücken. Nicht auszudenken, was jetzt passieren würde, wenn er ihm in die Augen sah. Dann würde er sicher dahin schmelzen. Nao konnte einfach nicht mehr aufhören. Auch wenn das Gewitter aufhören würde und Hiroto keine Angst mehr hätte, würde er dennoch nicht aufhören. Das Gefühl war atemberaubend und er wusste, dass er schon süchtig davon war. Jetzt fragte er sich nur, wieso her so lange gewartet hatte. Warum war er nicht schon früher auf die Idee gekommen, dem Kleineren einen Kuss zu stehlen? Einfach so. Vielleicht wenn er geschlafen hätte. Das wäre so leicht gewesen, denn alle wussten, dass Hiroto einen atombombenresistenten Schlaf hatte. Da konnte die Welt untergehen, sich die Hölle auf tun oder sonst etwas. Der kleine Gitarrist schlief seelenruhig weiter, zuckte nicht einmal mit der Wimper. Da wäre es doch ein Leichtes gewesen, sich das zu holen, was er so sehr wollte. Und trotzdem hatte er es nicht getan. Er war wirklich der Depp der Nation. Manchmal dachte er einfach nicht weit genug. Hoffentlich passierte ihm das nicht noch einmal. Aber er musste sagen, dass das hier viel schöner war, denn er bekam die Bestätigung, dass es Hiroto auch gefiel. Sonst hätte er den Kuss sicher nicht erwidert und scheinbar genoss er das genauso sehr wie er auch. Nur leider mussten sie sich dann irgendwann voneinander lösen. Luft brauchte man ja bekanntlich zum Atmen und das war nun mal lebensnotwendig. Auch wenn es ihnen beiden missfiel. Ein Seufzen verließ ihre Lippen und zeigten deutlich, dass es ruhig noch hätte weitergehen können. Nach Luft schnappend hing Hiroto in den Armen des Drummers. Seine Augen waren weiterhin geschlossen und seine Lippen leicht geöffnet. Kein Wunder, denn er musste ja irgendwie wieder Luft in seine Lungen pumpen. Da war der Weg über Mund und Nase wohl der Beste. Naos Brustkorb hob und senkte sich auch recht hastig, doch er wollte Hiroto ansehen. Er wollte in seinen Augen lesen könne, dass er sich nicht vor ihm ekelte. Und insgeheim erhoffte er sich auch, dass man in ihnen erkannte, ob er auch solche Gefühle für ihn hegte. Nao wusste, dass er in Hiroto verliebt war. Das war schon so lange so, doch er hatte immer Angst davor gehabt, ihm dies zu zeigen. Also musste er seine Gefühle verstecken, damit Hiroto nichts davon bemerkte. Und das hatte er bis zum heutigen Tag auch geschafft. Doch jetzt konnte er einfach nicht mehr. „N..Nao…“, hauchte der Jüngere und schaffte es nun endlich, die Augen ein wenig zu öffnen. Auch wenn es dunkel war und nur ab und an Licht in den dunklen Raum fiel, so wusste er genau, dass Nao ihn jetzt ansah. Der andere sah einfach nur wieder verdammt süß aus. Wie konnte man nur aus so viel Zucker bestehen? Und dabei wusste Nao doch ganz genau, dass er Süßigkeiten über alles liebte. Also war es doch klar, dass er sich irgendwann in den Älteren verlieben musste. Für ihn waren Süßigkeiten gleich Nao und Nao gleich Süßigkeiten. Süchtig war er nach beidem. Und vielleicht sollte er so langsam mal damit anfangen, dem Drummer die Augen zu öffnen. Auch wenn er davon Karies bekommen würde. So würde wenigstens sein Zahnarzt an ihm verdienen. Sicher gut für dessen Geschäft. Und an Nao verdarb er sich doch gerne die Zähne. Würde ihm sicher niemand übel nehmen, bei so viel Zucker auf einem Haufen. Also war Nao doch eine leckere Süßigkeit und er war in den Genuss gekommen, davon zu kosten. Und er würde sicher keine einzige Süßigkeit mehr essen können, ohne an diesen Kuss denken zu müssen. Vorsichtig schmiegte er sich an den Größeren und versteckte sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Seine Arme legten sich um den Nacken Naos und kraulten dort ein wenig das Nackenhaar. Nao war rundum total süß, musste er sich eingestehen. Aber jetzt galt es, endlich mit der Sprache rauszurücken, denn sonst würde er bald platzen. Das wollte er nicht. Er wollte niemandem zumuten, diese hässlichen Flecken dann beseitigen zu müssen. Und so wie er die anderen kannte, war es Nao, den sie dazu verdonnern würden. Das wollte er ihm dann doch nicht antun. Er atmete tief ein und aus. Das gab ihm einen Augenblick mehr Zeit, um sich noch Gedanken darüber zu machen, wie er es in Worte fassen sollte. Gefühle auszusprechen, war eine Sache, aber dann auch die richtigen Worte zu finden, die genau diese Gefühle ausdrückten, war gar nicht so leicht. Und er hatte mit Worten eh immer so seine Probleme. # # # # # # # # # # # Noch immer standen sie sich schweigend gegenüber, wobei Aoi ja eigentlich saß. Er hatte es tatsächlich gesagt. Er hatte Uruha seine Gefühle mitgeteilt. Aber so langsam zweifelte er daran, dass dies eine gute Idee gewesen war, denn Uruha tat und sagte darauf auch nichts. Das war wohl das Zeichen dafür, dass er gehen sollte. Er ertrug das hier einfach nicht. Wenn Uruha ihn zurückweisen würde, könnte er damit leben, aber ihn anzuschweigen, tat ihm viel mehr weh. „Ich werd lieber gehen.“, murmelte er und erhob sich. Seine Sachen waren ja noch im Badezimmer. Und da es noch immer heftig gewitterte und der Regen regelrecht auf die Straßen klatschte, wäre es auch nicht schlimm, wenn er sie wieder anziehen würde. Nass würde er so oder so werden. Das machte also keinen großen Unterschied. Doch soweit kam er gar nicht erst, denn nun war er es, der von Uruha in die Arme gezogen wurde. Er hielt ihn fest und drückte ihn an seine Brust. Aoi hingegen wusste gerade nicht, was er von dieser Geste halten sollte. Sein Blick war auf die Tür gerichtet, auf die er gerade zugegangen war. Und jetzt lag er in den Armen des Gitarristen und konnte sich nicht rühren. Das einzige, was sich deutlich bemerkbar machte, war sein Herzschlag, denn der nahm gewaltig an Tempo zu. Aber was ihm noch auffiel, war, dass Uruhas Herzschlag auch nicht wirklich im normalen Tempo ging. So sehr wie Uruha ihn an sich presste, konnte er ja auch nicht anders, als diesen zu spüren. Wie lange sie einfach nur so dastanden, konnte er nicht sagen, aber er hätte lügen müssen, wenn er behauptet hätte, ihm würde das hier nicht gefallen. Es gefiel ihm sogar sehr und deshalb schlossen sich seine Augen und er lehnte sich dem wärmenden Körper immer mehr entgegen. Das war ein wirklich tolles Gefühl und wenn er nur diese eine Gelegenheit dazu hatte, dann würde er sie auch auskosten. Davon würde ihn jetzt nichts mehr abhalten, schließlich ging die Initiative von Uruha aus. Schweigen erfüllte den Raum und nur der Atem der beiden war zu hören. Mehr war da nicht. Wenn man genau hingehört hätte, wäre einem sicher auch das laute Klopfen ihrer Herzen aufgefallen. Doch sie wollten diesen nur spüren und genau deshalb sagte keiner der beiden etwas. Keiner von ihnen wollte das hier durch irgendwelche Worte zerstören. Vielleicht würde man ja das Falsche sagen. Doch eigentlich war doch klar, was los war. Aoi hatte Uruha gesagt, dass er ihn liebte. Nun war es an Uruha, ihm darauf eine Antwort zu geben. „Yuu…“, hauchte der Brünette gegen die weiche Haut an Aois Haut. Dann folgte ein süßer Kuss auf eben jene Stelle. Weitere würden folgen, das schwor sich der Lead-Gitarrist in diesem Moment. Nun würde Aoi wohl seine Antwort bekommen. „Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte er ihn und hielt ihm einen Arm vor die Nase. „Kneif mich mal.“, forderte er. Aoi war etwas verwirrt. Was sollte das denn jetzt werden? Glaubte er ihm etwa nicht? Oder dachte er wirklich, das hier wäre nur ein blöder Traum und am nächsten Morgen wäre nichts passiert? War wirklich keine tolle Vorstellung, aber vielleicht würde er es begreifen, wenn er ihm bewies, dass es kein Traum sondern die Wirklichkeit war und er ihm wirklich gesagt hatte, dass er ihn liebte. Also folgte er der Bitte und kniff ihm kräftig in den Arm. Uruha zischte auf, als er den Schmerz deutlich spürte. Okay, jetzt hatte er den Beweis, dass es real war und Aoi wirklich so für ihn empfand. „Also doch kein Traum…“, nuschelte er und Aoi verstand ihn nicht wirklich richtig, denn es war verdammt undeutlich. Doch nun würde er ihm schon gezeigt haben, dass er nicht träumte. „Und was hast du davon?“, fragte er skeptisch und erntete dafür nur einen Kuss im Nacken und ein leises Kichern. „Eine ganze Menge, Yuu, denn du wirst nicht glauben, wie sehr ich mir diese Worte von dir herbeigesehnt habe…“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ja, ja, ich weiß. Böse, olle Mika. Wieso muss die immer an solchen Stellen aufhören. Keine Ahnung. Fragt mich das nicht. Weiß ich nämlich selbst nicht ^^° Aber eins will ich noch schnell loswerden. Ich wünsche allen ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Lasst euch nicht zu sehr volllaufen, denn das is nicht unbedingt ein guter Start im neuen Jahr. Nen Kater is sicher kein guter Vorsatz ^^° Also dann bis zum neuen Jahr. Ganz liebe Grüße Mika Kapitel 38: Romanzen -------------------- Happy new year! Ja, auch Mika is ins neue Jahr gerutscht. Zwar eher mit einem ziemlich miesen Einstieg, aber immerhin. Dieses Kapitel widme ich meinem Opa. Auch wenn er das hier nicht mehr lesen kann oder es vermutlich nie getan hätte, möchte ich ihm ein wenig zeigen, wie sehr er mir fehlen wird. Ja, mein Opa ist am 30.12.2009 verstorben. Plötzlich und ohne Anzeichen. Ich bin traurig, dass er schon so früh von uns gegangen ist. Miss u grandpa! ;___; Aber genug Sentimentalität. *in Taschentuch schnäuz* Viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* …„Und was hast du davon?“, fragte er skeptisch und erntete dafür nur einen Kuss im Nacken und ein leises Kichern. „Eine ganze Menge, Yuu, denn du wirst nicht glauben, wie sehr ich mir diese Worte von dir herbeigesehnt habe…“ … Aoi war wie versteinert. Das war jetzt nicht das, wonach es sich angehört hatte oder? Oder waren Uruhas Worte mal wieder eindeutig zweideutig zu verstehen? Hoffentlich nicht, denn er wollte so sehr, dass sie auch wirklich das bedeuteten, was Uruha ihm da an Hoffnungen mitgab. „Kouyou…“, wisperte er und lehnte sich der sanften Umarmung Uruhas entgegen. „Ist… ist das wirklich wahr?“, fragte er und man konnte deutlich die Unsicherheit in seiner Stimme hören. Aber das wäre wohl jeder, wenn er sich von dem Menschen, den er über alles liebte, solche Worte sagen ließ. Sie sollten wahr sein. Ja, Aoi wünschte sich inständig, dass sie wirklich DAS bedeuteten. „Hai?“, kam es leise gehaucht zurück. Ein Kuss auf die Schulter folgte, während sich eine Hand auf Aois Bauch in Bewegung setzte und sanft über die weiche Haut strich. „Wenn du mich jetzt fragst, was ich damit meine, dann helf ich dir gerne auf die Sprünge.“, schmunzelte er und Aoi konnte dies deutlich an seinem Schulterblatt spüren. Der Schwarzhaarige nickte nur. Ja, er wollte es wissen. Und wenn er DIE Worte aus Uruhas Mund vernahm, wusste er, dass er der glücklichste Mensch sein würde. Niemand würde dann mit seinem Strahlen mithalten können. Auch Kai würde er dann locker in die Tasche stecken. „Ich liebe dich, Shiroyama Yuu… nur dich.“, hallte es fast tonlos durch das Zimmer, während Uruha den anderen Gitarristen in seinen Armen hielt. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # … Erfahrung hast du ja genug, also kannst du auch bei mir weitermachen.“ Damit war das Gespräch beendet und Tora weg. Nur ein etwas verwirrter Saga blieb zurück. „Nani?“, fragte er nur und drehte sich hastig um. Das hatte Tora jetzt nicht wirklich gesagt oder? … Er war sauer, wütend und enttäuscht. Saga war für ihn gestorben. Der Kerl sollte sich nicht einfallen lassen, dass er noch einmal zu ihm kommen würde. Nein, ganz sicher nicht. Er würde sich diesen Gefühlskrüppel ganz schnell aus dem Kopf schlagen. Den wollte er vorläufig nicht mehr sehen. Saga sollte bleiben, wo der Pfeffer wächst, aber ganz sicher nicht in seiner Nähe. Der Bassist stand wie angewurzelt da und starrte auf die Tür, aus der der Gitarrist eben entschwunden war. Das war jetzt nicht das, wonach es sich angehört hatte oder? Aber was sollte es sonst bedeuten? Tora hatte ihm vorgeworfen, er würde auf seinen Gefühlen herum trampeln. Auf welchen Gefühlen denn? Tora hatte doch gar keine für ihn, also sollte der Kerl sich nicht so verdammt arschig aufführen. Aber wenn er das so haben wollte, dann konnte er das gerne haben. Er war ja nicht so. Und er würde Tora noch zeigen, wie weit er gehen konnte. Und auch wenn er Tora wirklich liebte, so würde er sich eine solche Anschuldigung nicht gefallen lassen. „Na warte!“, zischte er und wusste, dass er zum Gegenschlag ausholen würde. Egal wie, er würde ihm schon zeigen, was er drauf hatte. # # # # # # # # # # # # # # # … Auf Reitas Lippen schlich sich ein breites Grinsen und er schnappte schnell nochmal nach den Lippen seines Freundes, um ihm zu deuten, dass er mit dem Vorschlag mehr als einverstanden war. „Und was machen wir dann?“, fragte er gespielt unschuldig und erntete dafür ein süßes Lachen. „Worauf du eben Lust hast.“, war die einzige Antwort, bevor ein Kuss nach dem anderen folgte und sie alles um sich herum vergaßen. … Bis nach Hause waren die beiden nicht mehr gekommen, denn sie schafften es einfach nicht mehr, sich voneinander zu lösen. Dabei waren wie erst seit ein paar Stunden zusammen. Doch ihre Sucht nach dem anderen war schon so groß, dass sie einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten. Immer wieder küssten sie sich. Immer wieder durchdrang ein leises Keuchen die Stille in dem Raum, der eigentlich heute mit einer ordentlichen Portion Musik gefüllt sein sollte. Aber das konnten sie wohl vergessen. Aber Ruki gefiel trotzdem, was sie hier gerade taten. Sie streichelten sich, tauschten Zärtlichkeiten aller Art aus und ließen sich einfach nicht dabei stören. „Bist du dir sicher, dass jetzt keiner mehr kommen wird?“, fragte Ruki dann leise und es war nicht zu überhören, dass seine Lunge schon etwas mehr zu arbeiten hatte. Reita schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Aber wenn es dir lieber ist, dann fahren wir zu dir oder zu mir. Aber gehen lassen werde ich dich jetzt bestimmt nicht mehr.“, wisperte er gegen die leicht gerötete Haut am Hals des Sängers. Ruki überkam eine wohlige Gänsehaut, als er den heißen Atem seines Freundes spürte. Sein ganzer Körper kribbelte und die Worte Reitas machten es auch nicht wirklich leichter für ihn. „Lass uns gehen…“, keuchte er und schaute dem Bassisten dabei tief in die Augen. # # # # # # # # # # # # # # # # # … Er atmete tief ein und aus. Das gab ihm einen Augenblick mehr Zeit, um sich noch Gedanken darüber zu machen, wie er es in Worte fassen sollte. Gefühle auszusprechen, war eine Sache, aber dann auch die richtigen Worte zu finden, die genau diese Gefühle ausdrückten, war gar nicht so leicht. Und er hatte mit Worten eh immer so seine Probleme. … „Hai?“, kam es von dem Drummer, der Hiroto noch immer in seinen Armen hielt. Ihm gefiel dieses Gefühl und er wusste, dass er diesen Moment besser völlig auskosten sollte. Wer wusste denn schon, wann sich so eine gute Gelegenheit wieder ergeben würde? Niemand. Also nutzen. Noch bevor Hiroto irgendetwas sagen konnte, begann der Leader zu sprechen. „Hiroto? Es… es gibt da etwas, das du wissen solltest. Es ist wichtig. Aber… ich möchte nicht hier mit dir darüber reden.“, meinte er so. Er wusste noch nicht einmal genau, ob es gut war, wenn er dem Kleineren jetzt sagen würde, was er auf dem Herzen hatte. Aber er hatte eh nur eine fifthy-fifthy-Chance. Entweder positiv oder negativ. Was anderes kam doch eh nicht in Frage. Da konnte er auch alles auf eine Karte setzen. Trotzdem war das hier nicht der richtige Ort dafür. Da musste sowohl das Timing als auch die Location stimmen. Und es war sicher nicht gut, wenn er das auf einem alten verstaubten Dachboden machte, während sich Hiroto vor dem Gewitter fürchtete, das über ihre Köpfe hinweg zog. Der Gitarrist versuchte, sich zusammenzureißen und sich nicht anmerken zu lassen, wie nervös er gerade war. Nao wollte mit ihm etwas besprechen? Etwas Wichtiges? Und nicht hier? Aber war das hier nicht die beste Gelegenheit dazu? Hier war niemand außer ihnen. Sie konnten ungestört reden, wenn sie wollten. Und das wollte er eigentlich. Aber scheinbar wollte Nao das nicht. Dieser meinte ja, dass dies nicht der richtige Ort dafür war. „Ano… Und wieso willst du nicht hier mit mir darüber sprechen? Wenn es wirklich wichtig ist, dann sag es doch einfach.“ Er war erstaunt, wie sicher seine Stimme gerade klang. Das hätte er von sich selbst nicht gedacht. Aber vielleicht lag es auch daran, dass Nao ihm die Röte in seinem Gesicht nicht ansehen konnte und auch nicht seinen unsicheren Blick vor Augen hatte. Nao wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Es war wichtig. Für ihn war es wichtig. Aber er wollte so etwas schon in der richtigen Atmosphäre machen und nicht hier. „Hai, es… es ist wirklich wichtig, aber…“ „Sag´s einfach.“, unterbrach ihn der Jüngere. Er wollte es so oder so wissen. Gerade setzte der Drummer dazu an, seine Gedanken in Worte zu fassen, da durchzuckte abermals ein Blitz den Himmel und nur ein lauter Aufschrei und ein dumpfes Poltern war noch zu hören… # # # # # # # # # # # # # … „Wo willst du denn bei dem Verkehrschaos hin?“, fragte der Größere und schaute gespannt ihn Kais Gesicht. Dieser seufzte und legte die Hände ans Lenkrad. „Ich will zu Uruha. Er und Aoi hatten wohl ein kleines Techtelmechtel und nun liegt mal wieder was in der Luft. Mach mir halt ein bisschen Sorgen um ihn, weil er heute nicht zur Probe erschienen ist und Aoi sah auch nicht gerade fit aus. Ich will gar nicht wissen, was da genau vorgefallen ist. Jedenfalls will ich mal nach dem Rechten sehen. Magst du mitkommen?“ … Na klar, würde er mitkommen. Und wenn er dann auch noch so eine nette Begleitung hatte, würde er sich das ganz sicher nicht nehmen lassen. „Aber bist du dir sicher, dass du da heute noch ankommen wirst? Ich meine… schau dir das Wetter an. Und so angenervt, wie du gerade wirkst, scheinst du hier auch schon ne Weile zu hocken.“ Miyavi war mal wieder die Direktheit in Person. Aber irgendwie hatte er ja auch recht. Draußen tobte ein Gewitter, der Verkehr war zum Haare raufen und seine Laune könnte auch besser sein. „Hast ja recht. Aber… ich mach mir nun mal Sorgen um die beiden. Sieht doch nen Blinder mit nem Krückstock, dass die in einander verschossen sind. Warum begreifen die das nicht? Ist das so schwer, die Andeutungen zu erkennen, die ein anderer einem gibt, wenn es sich um Gefühle handelt?“ Kai wusste es wirklich nicht. Für ihn war es mehr als offensichtlich, dass Aoi Uruha liebte und umgekehrt. Selbst bei alice nine. hatte er den Durchblick. Nao liebte Hiroto, Hiroto liebte Nao, Saga liebte Tora und Tora liebte Saga. War das so schwer? Selbst Ruki und Reita schienen sich zusammengerauft zu haben. Was war also so schwer daran, dass auch die beiden hirnverbrannten Idioten das schnallten? Seufzend legte er die Hände auf das Lenkrad und schlug leicht mit der Stirn dagegen. „Macht die Liebe denn wirklich so verdammt blind?“, fragte er, redete aber mehr mit sich selbst als mit seinem Fahrgast. „Siehst du doch.“, grinste Miyavi und pokte Kai leicht in die Seite. „Liebe macht verdammt blind.“ # # # # # # # # # # # # # # # # Da waren sie. Das waren die Worte, die er sich doch so sehnlichst gewünscht hatte. Nun hatte Uruha sie ihm gesagt, ohne Umschweife und direkt ins Gesicht. Tausende von Schmetterlingen flatterten gerade durch seinen Körper und er konnte nicht verhindern, dass er sich dem anderen noch mehr entgegen lehnte. Er war wirklich der glücklichste Mensch gerade. „Mo…“, verließ es seine Lippen, ohne weiter zu zögern. Seine Hände legten sich auf die Uruhas, die noch immer sanft über seinen Bauch strichen. Dann herrschte wieder Stille im Raum. Doch dieses Mal war es eine angenehme Stille, die die Spannung zwischen ihnen nur noch mehr anheizte und ihnen die Gelegenheit gab, zu verarbeiten, was sie eben getan hatten. Sie hatten sich offen ihre Liebe eingestanden. Und keiner der beiden bereute gerade diesen Schritt. Warum auch? Nach den Worten des anderen liebten sie sich beide. Also nichts mit einseitiger Liebe. Irgendwann konnte Aoi aber auch das nicht mehr aushalten. Jetzt wusste Uruha von seinen Gefühlen und nun wollte er ihm diese auch zeigen. Und so drehte er sich in der Umarmung herum, damit er Uruha ansehen konnte. Und das wollte er. Er wollte in die bernsteinfarbenen Augen seines Gegenübers schauen und ihm immer wieder sagen, dass er ihn liebte. Dabei hatte er nie damit gerechnet, dass es für ihn ein Happy End geben würde. Aber dies schien gerade der Fall zu sein. Uruha stand vor ihm, hielt ihn im Arm und erwiderte die Liebe, die er ihm ebenfalls schenkte. „Ich liebe dich… ich liebe dich… ich liebe dich…“, sprach Aoi wie ein Mantra und erntete dafür ein leises Lachen seitens Uruha. „So viel gleich?“, grinste er und der zweite Gitarrist nickte heftig. „hai, und wenn du willst, sag ich es dir auch noch tausendmal, denn es ist ja die Wahrheit.“, prahlte er stolz und Uruha wurde doch etwas verlegen. Darauf wusste er jetzt wirklich nichts zu erwidern. Lieber nahm er Aoi fester in seinen Arm. „Wir sind solche Idioten.“, stellte der Brünette fest und Aoi gab ein Grummeln von sich. „Du bist einer, ich nicht.“ War ja klar, dass der Schwarzhaarige da wieder rebellieren würde. Aber Uruha wusste, dass sie beide es waren. „Iie… wir beide. Wir hätten einfach nur was sagen müssen. Wie blöd kann man eigentlich sein?“ „Blind meinst du.“, gab der Ältere zum Besten. „Dann eben so. Wir hätten schon viel früher sagen sollen, was uns auf dem Herzen liegt. Das hätte sicher einiges erspart oder? Ich meine… wir sind beide erwachsen und kriegen es doch nicht auf die Reihe…“ Doch noch bevor Uruha weiter seine Rede halten konnte, ließ Aoi ihn auch schon verstummen. Er hatte sich leicht gestreckt. Eine Hand lag auf der Wange des Brünetten und seine Lippen versiegelten die des Größeren. Sanft bewegte er seine Lippen gegen die des anderen. Es war ein atemberaubendes Gefühl. Warum waren sie auch so dumm gewesen und hatten eine halbe Ewigkeit gebraucht, um das hier nun auch inoffiziell machen zu können? Da hatten sie sich wirklich was entgehen lassen. Während Aoi sich voll und ganz auf den innigen und immer leidenschaftlicher werdenden Kuss konzentrierte, wanderte Uruhas Hände über den Rücken des Kleineren, legten sich an dessen Hüfte und zog ihn so langsam mit sich. „Du darfst aber nicht mehr weglaufen, hai?“, meinte Uruha, als sie sich kurz voneinander lösen mussten. „Wenn du das tust, dann …“ Er sprach nicht weiter, doch Aoi wusste, was Uruha damit meinte und lächelte ihn an. „Keine Angst. Ich habe keinen Grund vor dir davon zu laufen. Das werd ich nicht, vertrau mir.“, erwiderte er und bewies ihm dies mit einem weiteren süßen Kuss auf die Lippen. Dies ließ Uruha leicht lächeln und erneut nach den vollen Lippen des anderen haschen. Immer wieder berührten sie sich so, bis Uruha schließlich mit den Waden gegen die Bettkante stieß und plötzlich rittlings auf dem Bett lag, Aoi über sich und immer noch ihn küssend. Sie konnten gerade einfach nicht genug voneinander bekommen. Aoi schnappte nach Luft, legte seine Stirn gegen die Uruhas und schaute ihm tief in die Augen. „Uruha?“, fragte er und der Brünette hauchte nur ein süßes ‚Hai?‘, was Aoi eine Gänsehaut über den Körper jagte. „Ich… ich…“, stammelte der andere. „Ich gehöre nur dir…“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ja, ich weiß. Fies wie immer. ^^° Aber als nächstes kommt nen adult, also nicht sauer sein. Nen paar Kapitel werden sicher noch kommen. Da könnt ihr euch drauf verlassen. Und nun mach ich ne Biege und zock noch ne Runde an der Wii. *muhahahaha* Ich wünsch euch noch ein gesundes neues Jahr 2010. Und dass alle eure Vorsätze auch durchgezogen werden können. *auch einen hat* Man hört, sieht, schreibt sich. Bai bai. Mika Kapitel 39: Ruki und Uruha? --------------------------- Sorry, wenn es so lange gedauert hat. Aber vielleicht wisst ihr auch warum. Mich hat die Beerdigung meines Opas sehr mitgenommen. Ich habe tagelang nur geheult und nur dagesessen. Man konnte nichts mit mir anfangen. Ich noch nicht einmal mit mir selbst. Aber wenigstens habt ihr hier ein neues Kapitel vor euch liegen. Auch wenn es nicht der versprochene Adult ist. Das kommt aber noch. Seid euch sicher. Bin nur noch nicht so richtig in Stimmung dafür. Sorry. Genug palawert. Wünsch euch viel Spaß beim Lesen und würde mich über Feedback von euch freuen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* … Aoi schnappte nach Luft, legte seine Stirn gegen die Uruhas und schaute ihm tief in die Augen. „Uruha?“, fragte er und der Brünette hauchte nur ein süßes ‚Hai?‘, was Aoi eine Gänsehaut über den Körper jagte. „Ich… ich…“, stammelte der andere. „Ich gehöre nur dir…“ … Das waren die Worte, die der Brünette schon so lange von dem Gitarristen hören wollte. Nun hatte er sie ihm gesagt und wohlige Schauer jagten ihm über den Rücken. Wie konnten ihn so simple Worte so glücklich machen? Aber wieso machte er sich darüber überhaupt Gedanken? Aoi lag hier halbnackt auf ihm und er jagte irgendwelchen total dämlichen Hirngespinsten hinterher. War er denn noch zu retten? Ja, war er, denn er fackelte nicht lange und legte die Arme besitzergreifend um den auf ihm liegenden Körper, der sich so sehr an ihn drängte, dass er doch irgendwie etwas Platzangst bekam. Aber Aoi war es alle Male wert, dass er sich mit der Klaustrophobie auseinander setzte. „Du bist süß, wenn du das so sagst.“, kicherte er und schnappte nach den Lippen seines Freundes, um an der prallen Unterlippe zu knabbern und ihm dann über eben jene liebevoll zu lecken. Aoi verstand den Wink sofort und öffnete bereitwillig seinen Mund, um Uruhas Zunge auch sofort in Empfang zu nehmen und sie zu einem kleinen neckischen Spiel herauszufordern. Und das Spielchen schien nicht nur ihm zu gefallen, denn Uruha ging sofort darauf ein und hatte allem Anschein nach auch keine Lust, diesen anreizenden Zungenkampf zu verlieren. Nach unzähligen Minuten, die ihnen aber nur wie Sekunden vorkamen, mussten sie sich schwer atmend von einander lösen. Beide schenkten ihrem Gegenüber ein sanftes und dennoch vielsagendes Lächeln. In ihren Augen konnte man lesen, was sie empfanden und worauf das hier jetzt ganz sicher hinauslaufen würde. Nun gab es keine Zweifel mehr, die Aoi dazu veranlassen würden, davon zu laufen. Nein, es gab eher welche, um hier zu bleiben und am besten nie wieder zu gehen. Hier würde er wirklich für immer bleiben wollen. Uruha an seiner Seite und ihn nie wieder gehen lassen zu müssen. Das war wirklich ein unbeschreibliches Gefühl. Er war einfach nur glücklich. „Woran denkst du?“, fragte Uruha ihn und Aoi zuckte etwas zusammen. Er war viel zu tief in Gedanken versunken und hatte gar nicht bemerkt, wie er den Brünetten angestarrt hatte. Mit einem tiefen Seufzer auf den Lippen ließ er sich nun gänzlich auf Uruha sinken und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. „An was ich denke? Ich denke daran, was sein wird und... wie die anderen darauf reagieren, wenn sie wissen, dass wir uns lieben und nun auch zusammen sind. Ich hab schon ein wenig Angst davor.“ Uruha lächelte und streichelte über das weiche schwarze Haar seines Freundes. „Glaubst du, sie hätten etwas dagegen? Ich glaube eigentlich nicht. Sonst hätten sie doch sicher schon etwas gesagt, wenn ich dich immer angestarrt habe.“, kicherte er und ließ seine Hand nun über den nackten Rücken Aois wandern. Hauchzart fuhr er die Wirbelsäule entlang und spürte, wie sich eine Gänsehaut auf der Haut ausbreitete und der Ältere zufrieden seufzte und dann sogar ein kleines Schnurren von sich gab. „Glaubst du? Oder weißt du?“ Aoi hatte da so seine Zweifel dran. Uruha hob eine Augenbraue. „Du zweifelst echt daran? Ich weiß gar nicht warum? Ruki hat es spätestens gemerkt, als ich nach ihrer miesen Haarumfärbung am nächsten Tag bei ihm vor der Tür stand und was von ihm eingefordert hab. Spätestens da hat es bei dem Kleinen ‚klick’ gemacht. Glaub mir.“ Der Schwarzhaare stütze sich leicht ab, um Uruha ins Gesicht sehen zu können. Man konnte ihm ansehen, dass er etwas verwirrt war. „Was hast du denn bei ihm eingefordert?“, fragte er und wartete ungeduldig auf eine Antwort. Uruha grinste schelmisch. „Willst du es wirklich wissen oder soll ich es dir zeigen?“ Verwundert starrte er nun seinen Freund an. „Ano... wie zeigen?“ Das war doch irgendwie etwas zu hoch für ihn. So dachte er zumindest, denn da kam er jetzt nicht mit. Aber gut, dann würde er sich das eben zeigen lassen. Hauptsache es war nicht so was, was er besser nicht sehen wollte. „O… okay… dann lass mal sehen, was du von dem kleinen Giftzwerg eingefordert hast.“, seufzte er. Doch ehe er etwas Weiteres sagen konnte, spürte er wieder diese samtig weichen Lippen auf seinen und schloss die Augen. Das war immer wieder schön, wenn Uruha das machte. Aber Moment mal. Was… was sollte das? Sollte das heißen, dass er… Sofort war er wieder bei klarem Verstand und drückte Uruha von sich. Uruha hatte Ruki nicht wirklich geküsst oder? Aber… warum machte er das dann? „Aoi?“, fragte Uruha skeptisch. „Was ist los?“ Der Größere wusste nun wirklich nicht, was los war. Aoi schaute Uruha eindringlich an. „Du… du hast… du hast Ruki geküsst?“, stammelte er und man konnte in seinen Augen lesen, dass ihn das doch etwas dolle mitnahm. Uruha hatte doch gesagt, dass er ihn liebte. Wieso hatte er dann Ruki geküsst? Uruha lachte und legte eine Hand an Aois Wange. „Du Dummerchen. Warum sollte ich Ruki denn küssen? Den Giftzwerg würd ich nicht mal mit ner Kneifzange anrühren.“, schmunzelte er und zog Aoi wieder zu sich. „Nein, ich habe etwas anderes von ihm gewollt.“ Der Schwarzhaarige stand heute einfach auf der Leitung und genau deshalb rutschte ihm de nächste Gedanke einfach raus. „Sex?“ Der Brünette verschluckte sich gerade an seiner eigenen Spucke, als Aoi das einfach so trocken vom Stapel ließ. Hastig klopfte er sich gegen die Brust und hustete, was das Zeug hielt. Sein Gesicht lief rot an und er musste sich echt zusammenreißen und sich wieder beruhigen. Aber das war gar nicht so einfach, wie er gehofft hatte. Als er es dann doch endlich geschafft hatte, sich zu beruhigen, schaute er Aoi mit einem ziemlich genervten Blick an. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mit Ruki in die Kiste springen würde. Hab doch eben schon gesagt, dass ich den nicht mal anfassen würde, wenn er in nem Ganzkörperkondom stecken würde und na Schutzmauer drum herum stehen hätte. Also Schluss jetzt mit deinen wilden Fantastereien.“, seufzte er und drückte den Älteren von sich runter. „Komm mit, ich zeig dir, was ich meine.“ Er hievte sich elegant vom Bett und hielt seinem Freund hilfsbereit die Hand hin und zog ihn dann auf die Beine. Auch wenn Aoi ziemlich irritiert war, folgte er ihm. Nun standen sie im Wohnzimmer. Von dort aus, hatte Uruha zu ihm nach unten auf die Straße geschaut. Ein kleines Schmunzeln legte sich auf seine Lippen und er trat näher an das Fenster. Noch immer regnete es in Strömen und die Tropfen knallten schon regelrecht gegen die Scheibe, um dann an ihr entlang zu rutschen und sich immer mal wieder zu vereinigen. Es hatte irgendwas. Allerdings konnte er sich das nicht erklären. Dennoch schaute er verträumt in die Nacht hinein, die nun doch langsam hereingebrochen war. Wie viel Zeit war eigentlich vergangen? Viel zu viel stellte er fest. „Aoi?“ Uruhas sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er drehte wie automatisch den Kopf zu seinem Freund. Er konnte ihn fast nicht erkennen, wie er da so in der dunklen Ecke des Wohnzimmers stand. Er sah nur, dass er etwas in der Hand hielt. Etwas, das ihm irgendwie bekannt vorkam. „Kennst du das?“, fragte der Brünette und trat auf den anderen Gitarristen zu. Dieser musterte skeptisch, was sein Freund da in der Hand hielt. Er blinzelte, um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte. Doch er träumte wirklich nicht. Das hier war real und… irgendwie fand er das total süß von Uruha. „Weißt du… ich habe Ruki gefragt, ob er mir behilflich ist und mir im Endeffekt einen Gefallen tun könnte. Erst war er skeptisch, was ich von ihm wollte. Doch als ich ihm gesagt hatte, was ich auf dem Herzen hatte, war er sofort bereit, mir zu helfen. Und das ist dabei rausgekommen. Ich finde er hat Talent und… ich habe jeden Abend damit in meinem Bett geschlafen und ihn nie losgelassen. Aber… vielleicht brauche ich ihn ja jetzt nicht mehr, denn… ich nehme dann doch lieber den echten Aoi. Meinen Aoi.“, lächelte Uruha und übergab die zirka dreißig Zentimeter große Plüschfigur eines Aoi an ihn weiter. Mit hochroten Wangen musterte er das kleine Etwas und musste dann doch breit grinsen. „Also ich seh viel besser aus, als der hier. Dem stehen ja alle Haare zu berge. Tun das meine etwa auch? Und… hab ich echt so einen großen Mund? Is mir noch nie aufgefallen.“ Nervös fuhr er sich mit dem Finger über die Lippen. Uruha kicherte. „Ja, hast du. Und der läd immer wieder dazu ein, ihn zu küssen.“ Und das tat er dann auch gleich. Er beugte sich leicht vor und schnappte ein weiteres Mal nach den vollen Lippen seines Liebsten. „Eigentlich wollte ich ja den kleineren Aoi haben, aber den wollte Ruki absolut nicht rausrücken. Der war so putzig. Aber vielleicht geb ich den bei unserem Schlechtwetterzwerg nochmal in Auftrag. Dann hab ich mal Ersatz, wenn du nicht da bist. Einen Aoi zum Einschlafen, einen Aoi für unterwegs und einen Aoi zum Küssen, Kuscheln und… Schweinkram machen.“, lachte er und der Ältere bekam sofort noch mehr Farbe im Gesicht. Doch dann blies er die Backen auf. „Was soll das denn heißen? Willst du jetzt noch nen Gummipuppe haben, die du jede Nacht missbrauchen kannst?“, brummte er. Der Lead-Gitarrist prustete lauthals los und schnippte mit dem Finger gegen Aois Stirn. „Na du bist ne Marke. Wer redet denn von einer Gummipuppe? Ich meine dich, du Baka.“ „Oh…“, entfuhr es dem anderen und er schaute beschämt zu Boden. Damit hatte er irgendwie gar nicht gerechnet. Aber… war das nicht eigentlich logisch gewesen? Uruha liebte ihn. Er liebte Uruha. Also würden sie sich doch auch irgendwann lieben oder etwa nicht? Eigentlich schon, denn das war doch das höchste Glück, das man miteinander teilen konnte. „Ano…“, nun schaute er auf und schaute mit einem unsicheren Blick direkt in die bernsteinfarbenen Augen des Größeren. „Und… wenn… wenn ich… wenn ich jetzt… jetzt mit dir….“ Uruha runzelte die Stirn. Was kam denn jetzt noch? War Aoi immer noch unsicher? Wenn ja, dann würde er ihm diese Unsicherheit besser gleich nehmen. Er trat einen Schritt auf ihn zu und legte seine Arme auf die Schultern des Kleineren, kam ihm immer näher und ließ dann seinen Kopf auf Aois Schulter sinken. Er musste schmunzeln. „Du bist so verdammt süß, wenn du so schaust und vor dich hin stammelst. Warum sagst du mir nicht einfach, was du willst? Das ist doch viel einfacher und… ich wird dich schon nicht beißen. Das hebe ich mir für später auf, mein Lieber.“ Neckisch leckte er ihm über den Hals, als er den Kopf leicht zur Seite drehte. Aoi wurde regelrecht von einem Stromschlag durchflutet und erstarrte. Aber nicht, weil Uruha ihm das so gesagt hatte. Nein. Es war, weil Uruha ihn so berührt hatte und… zu seinem Bedauern… oder eben auch nicht, konnte er ein Keuchen nicht unterdrücken. Wie auch, wenn der heißeste Kerl ganz Japans ihn hier so verdammt heiß machte? Da würde doch jeder schwach werden oder? Er traute Uruha sogar zu, Reita rumkriegen zu können. Aber das hier machte er gerade mit ihm. „Ruha…“, seufzte er und seine Augen schlossen sich von selbst. Die Arme suchten ihren Weg und seine Hände legten sich letztendlich auf den Rücken des Gitarristen und strichen sanft über den Stoff, unter dem sich die wunderschöne makellose Haut Uruhas verbarg. Dass er gerade Uruhas größten Schatz fallen gelassen hatte, um dem anderen näher zu kommen, ließ ihn kalt. Hoffentlich würde es Uruha nicht stören. Das tat es auch nicht, denn der Brünette küsste sich seinen Hals entlang, hinauf zum Ohr, an dem er leicht knabberte und dann wieder hinunter zum Hals und auf die Schultern. „Lass… lass uns morgen weiterreden, Aoi… Bitte… ich möchte jetzt einfach nur noch ins Bett… mit dir.“, wisperte der Brünette und schob Aoi mit jedem Kuss mehr in Richtung Schlafzimmer zurück. Unter unbändigen Küssen verfrachtete Uruha Aoi wieder auf das Bett, doch dieses Mal lag er auf Aoi und er würde den Gitarristen nicht so schnell davonkommen lassen. Das stand fest. # # # # # # # # # # # # # # # # # … „Hai, es… es ist wirklich wichtig, aber…“ „Sag´s einfach.“, unterbrach ihn der Jüngere. Er wollte es so oder so wissen. Gerade setzte der Drummer dazu an, seine Gedanken in Worte zu fassen, da durchzuckte abermals ein Blitz den Himmel und nur ein lauter Aufschrei und ein dumpfes Poltern war noch zu hören… … Und wieder lag der kleine Gitarrist in seinen Armen. Nur leider lag er nun auf dem Rücken und hatte sich mächtig den Kopf gestoßen dabei. Das tat ganz schön weh, aber… der zitternde und wimmernde Laut des Kleineren ließ ihn das auch schnell wieder vergessen. Sanft strich er ihm über den Rücken. Hirotos Angst war wirklich extrem. Aber er musste ihn beruhigen und vielleicht würde er die Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes lenken können, damit sein Kumpel nicht wieder an das Gewitter dachte, das über ihnen tobte. Hoffentlich würde das bald ein Ende haben. „Hiroto?“, machte er den Anfang und stützte sich mit den Ellenbogen vom harten, kalten Boden ab. Die Finger des Blonden krallten sich noch immer in sein Oberteil und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er auch etwas darunter gelitten hat, denn ein leichter Schmerz war auch auf seiner Brust zu spüren. Kam wohl davon, dass sich Hiroto so dermaßen erschrocken hatte, dass er sich mit einem kräftigen Ruck in sein Oberteil gekrallt hatte. Würde eh wieder verheilen, dachte er so. Was würde seine Mutter dazu jetzt sagen? Bis du heiratest, is alles wieder gut. Tja, Mama Murai, da wirst du wohl eine gaaaanze Weile warten müssen, fügte er gedanklich hinzu. „Komm schon, Hiroto. Du brauchst keine Angst zu haben. Das ist nur ein Gewitter und geht schneller wieder vorbei, als du denkst.“, versuchte er ihn aufzumuntern. „Ich habe aber Angst und … es geht schon viel zu lange.“, wimmerte das kleine zusammengekauerte Etwas auf seiner Brust. Nao seufzte. Gut, dann eben andere Maßnahmen aufziehen. „Wenn du dich jetzt wieder beruhigst, dann sag ich es dir hier und jetzt und auf der Stelle. Das wolltest du doch, oder nicht?“ War zwar schon ein bisschen gemein, aber solange es half, wäre es doch ein faires Mittel. Oder? Na ja, konnte ja nicht schaden. Sofort horchte der Jüngere auf und sah sich noch immer an Nao klammernd um, dann zu seinem Leader auf und schluckte. „Mach, dass das Gewitter aufhört. Bitte.“ Ach, Pon, dachte er so. Wenn das mal so einfach wäre. Aber das war es nun einmal nicht. „Pon.“, seufzte er und lächelte ihn lieb an. „Das Wetter kann man nicht beeinflussen und das ist auch ganz gut so. Wer weiß schon, was manche dann damit anstellen würden. Und Gewitter haben doch auch etwas Gutes.“ Nun stutzte der Kleinere und schien seine Angst kurz zu vergessen. „Und was haben Gewitter Gutes an sich? Sie machen Krach, schicken Blitze und machen einfach Angst. Was soll daran gut sein?“, fragte er auch sogleich und schien noch nicht einmal zu merken, dass er seine Angst gerade vergaß. Nao grinste breit. „Na ja, ich hab zum ersten Mal einen Mann geküsst.“, offenbarte er Hiroto. „Und… ich muss sagen, dass mir das gefällt, denn… ich würde sicher nicht jeden Mann küssen.“ Nun konnte er ja auch mit der Sprache rausrücken oder? Oder konnte Hiroto nun doch eins und eins zusammenzählen? Was würde er denn eigentlich dazu sagen, wenn er es wirklich rausbekommen würde? „Ano…“, blinzelte der Gitarrist und schaute Nao jetzt ganz genau an. „Du… du hast noch nie einen Mann geküsst? Und… dir hat der Kuss gefallen?“, fragte er verdutzt. Der Drummer nickte heftig und lächelte dabei sein berühmtes Pooh-Bär-Lächeln. Hiroto blinzelte erneut. „Kann… kann ich denn gut küssen?“ Kami sama, war das süß von ihm. Hiroto wollte wirklich wissen, ob er gut küsste? Aber wie sollte er das beurteilen, wenn er ihn nur kurz geküsst hatte? Okay, war schon etwas länger, aber… Da fiel ihm doch glatt etwas ein. „Ich kann das nicht so wirklich beurteilen. So oft hab ich dich noch nicht geküsst, dass ich einen Vergleich ziehen könnte.“, seufzte er gespielt und wartete auf Hirotos Reaktion darauf. Allerdings hatte er nicht mit so einer gerechnet. Absolut nicht. Nun hing Hiroto ganz auf ihm und küsste ihn. Hiroto hatte von alleine die Initiative ergriffen und ihre Lippen versiegelt. Einfach so und das nur, weil Nao ihn ein wenig necken wollte? Aber… er musste zugeben, das Necken hatte auch so seinen Reiz, wenn der Blonde darauf so reagierte. Nur leider hatte er keine Chance, diesen Kuss zu erwidern, da war er auch schon wieder vorbei. Hiroto war so fies und hatte sich einfach wieder von seinen Lippen gelöst. So ein Schweinepriester, dachte er sich so. Gemeinheit. Das musste er ändern. „Und? Kann ich gut küssen?“, fragte er erneut und Nao verdrehte leicht die Augen. Manchmal war ihr Gitarrist echt ein kleiner Kindskopf, aber er war ein total niedlicher Kindskopf. „Hmmm…“, machte er und tippte sich mit dem Finger nachdenklich gegen das Kinn. „Irgendwie… na ja, war vielleicht etwas kurz.“ Und schwupp hatte er Hiroto wieder an sich kleben und schon wieder bekam er einen Kuss. Der Kleine wollte es wohl unbedingt wissen. Aber er schien noch nicht einmal zu merken, dass er das aus reinem Eigennutz machte. So konnte er Hiroto immer und immer wieder küssen und… er war vom Gewitter abgelenkt. Also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. „Nao?“, kam es dann plötzlich und er erwachte wieder aus seiner Trance, die Hiroto immer und immer wieder verursachte, denn er konnte einfach nicht widerstehen und ließ Hiroto immer wieder denken, dass es noch nicht reichte. Doch jetzt stimmte irgendetwas nicht, denn Hiroto hatte ihn nicht ein einziges Mal mit seinem Namen angesprochen gehabt. Wieso dann jetzt? „Hai?“, machte er und spielte Interesse an Hirotos Worten vor. Er wollte lieber weiter geküsst werden. „Wieso machst du das? Wieso lässt du dich immer und immer wieder von mir küssen? Einfach so und… ohne Gegenwähr? Tora hätte mir längst eine verpasst dafür. Aber du… du nicht. Wieso?“, fragte er verwundert. Nao wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Recht hatte der Kleine ja. Tora hätte ihm sicher die Gurgel umgedreht. Aber wieso sollte er das machen? Wieso sollte er dem Menschen weh tun, den er liebte? Da ließ er sich doch lieber um den Verstand küssen. Das war doch viel gesünder und tat sicher nicht so weh wie eine umgedrehte Gurgel à la Tiger. Nee, nee. Küssen war doch so viel schöner. „Nao?“, hakte Hiroto nach. Irgendwie schien der Drummer gerade in Gedanken zu sein. Aber wo war er gerade? Jedenfalls nicht anwesend, das war schon mal klar. „Erde an Nao! Erde an Nao! Bitten um Lebenszeichen!“, murrte Hiroto, da er noch immer keine Antwort bekommen hatte. Und darauf wartete er nun seit geschlagenen zwei Minuten. Das waren eindeutig zwei Minuten zu lange. Er schon immer ein ungeduldiger Mensch. Das müsste Nao doch eigentlich wissen. Und trotzdem ließ er ihn hier gerade schmoren. Das war gemein und unhöflich zugleich. Doch da erwachte der Leader dann doch aus seiner Trance und gab wieder ein geistreiches ‚Hä?‘ von sich. Sehr intelligent wirkte das nicht unbedingt und das sah auch der Jüngere so und zog eine Schnute. „Schön, dass der Herr mir zuhört. Ich hab dich was gefragt. Und nun antworte endlich. Wieso lässt du dich einfach so von mir küssen… immer und immer wieder?“ Da war sie wieder die Frage aller Fragen. Doch er hatte auch keine andere Wahl. Er wollte Hiroto nicht belügen. Das wäre nicht fair gewesen. Ganz und gar nicht. Also holte er tief Luft, schloss kurz die Augen und schaute Hiroto dann direkt in die Augen. Zumindest in das, was man in der Dunkelheit erkennen konnte. „Weil ich mich in dich verliebt habe…“, murmelte er. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* So, das war´s dann also von Kapitel 39. Hab leider keine Lust zum Betan und meine eigentliche Beta-Leserin hat leider ihren Job quittiert. Also nicht sauer sein, wenn sich ein paar Fehler eingeschlichen haben. Könnt sie ja gerne aufheben und gut durchfüttern. Haben sie dann ja ein nettes neues Zuhause gefunden. Aber schön lieb zu ihnen sein. Hab noch keine Ahnung, wie es weitergehen wird. Ob schon das nächste Kapitel das Adult sein wird oder eben noch nicht. Muss mal sehen, was sich da so machen lässt. Also nicht böse auf mich sein. Bis zum nächsten Chap. Baibai Mika Kapitel 40: Love ---------------- Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Es is ne halbe Ewigkeit her, dass ich nen Kapi geschrieben hab. >_< Ich schäm mich auch dafür, aber... nach dem Ereignis im Januar war ich einfach fertig und nie richtig in Stimmung. Heute is meine Chefin außer Haus *muhahaha* und ich kann mich ganz dem widmen, was ich doch schon die ganze Zeit machen wollte, denn jetzt kommt sie nicht jedes Mal reingeschneit. *das tierisch nervig is* Also dann. Viel Spaß beim Lesen. Ach übrigens wird ich demnächst auch an ‚Angels Kiss’ weiterschreiben und Aoi von seinem Leid befreien. ^^ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* ... Unter unbändigen Küssen verfrachtete Uruha Aoi wieder auf das Bett, doch dieses Mal lag er auf Aoi und er würde den Gitarristen nicht so schnell davonkommen lassen. Das stand fest. ... Für Aoi gab es wirklich nur wenige Dinge, die er unbedingt haben beziehungsweise erreichen wollte. Er wollte Gitarre spielen lernen, in einer Band spielen, die für ihn da war und vielleicht sogar berühmt wurde, und er wollte diesen einen Menschen. Nur diesen einen Menschen, dem er sein Herz geschenkt hatte. So lange hatte er für diese Wünsche kämpfen müssen. Aber er hatte sie erreicht. Er spielte seine Gitarre wie kein anderer und steckte sein ganzes Herzblut hinein, wenn seine Finger sanft oder auch nachdrücklich über die Saiten glitten. Kai und die anderen waren seine besten Freunde geworden und The GazettE waren nicht unbedingt ein unbeschriebenes Blatt. Mittlerweile feierten sie sogar außerhalb Japans große Erfolge, was sie nie für möglich gehalten hatten. Doch es war so. Aber was ihn am meisten freute und überglücklich machte, war die Tatsache, dass er das Herz des Menschen erobert hatte, dem er seines geschenkt hatte. Uruha war seins. Und er gehörte Uruha. Mit Haut und Haaren war er ihm verfallen. Er genoss die weichen, vollen Lippen in vollen Zügen und erwiderte den Kuss ebenso hungrig, wie er ihn bekam. Er war schon jetzt süchtig danach. Und nun konnte er sicher sein, dass diese nur ihn küssen würden. Dabei störte es ihn noch nicht einmal, dass Uruha ein Mann war. Ein Mann wie er auch. Aber warum sollte ihn das auch stören? Liebe konnte man sich schließlich nicht aussuchen. Und er musste zugeben, dass er das noch nicht einmal bereute. „Kou...“, keuchte er, als er die Fingerspitzen des anderen hauchzart an seinen Seiten spürte. Eine wohlige Gänsehaut überzog seinen Körper und ließ ihn erzittern. Nur widerwillig öffnete er die Augen und schaute so direkt in die bernsteinfarbenen Augen seines Gegenübers. Seines Freundes. Seins Geliebten. Er erkannte sofort, dass Uruha ihn genauestens musterte und musste schmunzeln. „Was ist?“, hauchte er und legte eine Hand in Uruhas Nacken, um ihn zu sich zu ziehen und ihre Lippen wieder zu versiegeln. Doch nur kurz. „Wieso schaust du mich so an? Hab ich was im Gesicht?“, lächelte er und strich mit den Fingern über die Wange des Brünetten. Uruha schüttelte den Kopf und lächelte dann ebenso liebevoll. „Nein, hast du nicht. Außer diese wunderschönen dunklen Augen und diesem verführerischen Kussmund. Dazu noch diese süße Stupsnase und das schwarze, seidige Haar. Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll. Da gibt es so vieles an dir, was ich entdecken möchte. So vieles, was mir früher nie aufgefallen war und jetzt? Jetzt seh ich es so klar vor Augen wie noch nie zuvor.“, gab er kleinlaut zu. „Klingt blöd, stimmt´s?“ Man sah selbst in der Dunkelheit noch, dass sich die Wangen des Jüngeren leicht rot färbten. Er konnte doch auch nichts dafür, dass Aoi so ein unglaublich attraktiver Mann war. Da konnte man diesem doch nur verfallen. Und genau das war er. Dem Schwarzhaarigen mit Haut und Haar verfallen. Der Rhythmus-Gitarrist schmunzelte und zog den anderen wieder zu einem Kuss zu sich. „Jetzt darf ich mal sagen, dass du verdammt süß bist, wenn du rot wirst.“, kicherte er und küsste ihn dann ganz sanft. „Aber... lass uns später weiterreden. Wir haben doch sicher noch etwas anderes vor, als darüber zu reden, wie heiß wir den anderen finden, oder? Vielleicht ist es besser, wenn wir es uns zeigen. Das Spiel macht doch bestimmt mehr Spaß.“, gab er seine Gedanken auch gleich preis. „Mir würde das jedenfalls noch besser gefallen.“, wisperte er dann und küsste ihn erneut. Nicht mehr so schüchtern und zurückhaltend. Nein, jetzt war er leidenschaftlich und auch fordernd. Schließlich sollte Uruha ja auch merken, was er jetzt von ihm wollte. Als wenn man das nicht merken würde. Aois Kuss war unbeschreiblich und es kribbelte überall im Körper des Größeren. Dass der Kerl aber auch immer wieder solche Gefühlsregungen in ihm auslösen musste. Das gehörte schon verboten. Aber wehren wollte er sich gegen dieses Gefühl nicht. Absolut nicht. Nur zu gern ließ er sich darauf ein, denn auch der Ältere schien nichts dagegen einzuwenden haben. Und so folgte ein Kuss dem anderen. Während Aoi Uruhas Nacken liebevoll kraulte, wanderten die schlanken Hände des Lead-Gitarristen über die nackte Haut Aoi. Doch den Kuss lösten sie nicht eine Sekunde. Sie versanken in ihrer eigenen Welt und hatten scheinbar auch nicht vor, dort so schnell wieder rauskommen zu wollen. Nur leise Laute ihres schneller werdenden Atems und das Rascheln der Bettwäsche unter dem Körper des Schwarzhaarigen deuteten darauf hin, dass das Zimmer nicht leer war. Doch die Stille wurde plötzlich durch ein lautes Stöhnen durchbrochen. „KOU~!“, kam es rasselnd aus der Lunge des Älteren. Der Brünette hatte es sich wohl zur Aufgabe gemacht, Aoi ein bisschen zu quälen, denn er rieb ganz leicht mit seinem Knie über Aois nur mit einem Handtuch bedeckten Körpermitte. Der raue Stoff und das weiche Frottee des Handtuchs taten ihr Übriges und ließen dem Schwarzhaarigen gar keine Wahl. Sein Körper pumpte augenblicklich mehr Blut in untere Regionen, so dass sein kleiner Freund nun nicht mehr ‚schlafen’ wollte. Uruha schmunzelte und nippte an der vollen Unterlippe seines Freundes. „Da freut sich aber einer.“, grinste er und ließ kurz von Aois ‚Problemstelle’ ab. Doch nicht lange, denn er hatte nicht vor, den anderen hier so zu befriedigen. Nein, er wollte sich Zeit nehmen, ihn zu erforschen und ihm Gefühle zu schenken, die er verdient hatte. Vorsichtig rollte er sich von ihm runter und legte sich neben ihn. Uruha zog ihn in seine Arme und strich mit einer Hand genüsslich über die nackte Brust und den flachen Bauch. Diesen Anblick, den Aoi ihm bot, würde er sich in sein Gedächtnis brennen. Nie wieder wollte er dieses Bild vergessen. Aoi schaute ihn aus halbgeschlossenen Augen an. Es viel ihm schwer, seinen Atem wieder beruhigen zu können und seinen Puls auf ein Normalmaß zu reduzieren. Es ging einfach nicht. Warum machte Uruha das nur mit ihm? Es fühlte sich gut an, aber trotzdem war das die reinste Folter. „Kouyou?“, krächzte er und leckte sich über die trocken gewordenen Lippen. Angesprochener vergrub sein Gesicht in Aois Halsbeuge und hauchte sanfte Küsse gegen die warme Haut. „Hai?“, fragte er mit unschuldiger Miene. Darauf konnte der Ältere dann doch nur schmunzeln und legte einen Arm um den Größeren. „Du hast zu viele Klamotten an.“, kicherte er und griff mit einer Hand nun in Uruhas Schritt. Der Brünette keuchte heiser auf und sein heißer Atem schlug gegen Aois Hals. Erst wusste der Größere nicht, wie ihm geschah, doch er realisierte sofort, was Aoi von ihm wollte. War ja auch unfair, wenn einer hier nackt unter dem anderen liegt, wenn dieser noch in voller Montur war. Da war dann wohl doch mal wieder Gleichberechtigung angesagt. „Na, wenn du meinst? Solltest du das dann nicht vielleicht schnell ändern? Ich bin viel zu schwach, um das alleine zu schaffen.“, neckte er den Kleineren frech. Doch dieser grinste nur und schubste Uruha ein Stück von sich weg. Allerdings nur, um sich dann frech auf dessen Hüfte zu setzen. Nun würde er ihn mal ein bisschen ärgern. „Bist du wirklich schon soooo schwach, dass du dich nicht einmal alleine ausziehen kannst? Was soll das dann erst werden, wenn du dich wieder anziehen musst? Läufst du dann nackt durch die Gegend?“, lachte er und beugte sich vor, um Uruhas Lippen zu küssen. Uruha kicherte. Seine Hände wanderten über Aois Seiten und legten sich letztendlich an dessen Hüfte. Nur das weiche Handtuch trennte ihn noch von der weichen Haut, die darunter verborgen war. Und er freute sich schon darauf, diese liebkosen zu dürfen. Oh ja. Das machte ihn doch gleich noch viel ungeduldiger. Aber sie hatten ja eigentlich alle Zeit der Welt, um sich zu erkunden und den Körper des anderen zu erforschen. „Na ja, vielleicht sollte ich mir dann jemanden suchen, der mich morgens anzieht und abends wieder auszieht. Das muss aber jemand sein, dem ich meinen unbeschreiblich heißen Körper anvertrauen kann.“ Er wusste da auch schon jemanden. Der Kleinere schmunzelte und knabberte frech an Uruhas Ohrläppchen. „Für so eine Fachkraft musst du dann aber sicherlich viel Geld hinlegen. Ich würde ja meine Dienste auch anbieten, aber ich würde dafür kein Geld nehmen wollen. Was hast du mir denn zu bieten, wenn ich diesen Job übernehmen würde?“, griente er schelmisch und schabte nun mit den Zähnen über den Hals des Brünetten. Dafür erntete er ein tiefes Murren und sah, wie Uruha unweigerlich die Augen schloss. „Hng... „, kam es von dem Gitarristen. „Ich wüsste da schon etwas...“, nuschelte er und man konnte deutlich hören, dass ihm dieses Spielchen gefiel. „Ach? Und was wäre das?“ Der Schwarzhaarige wollte einfach noch nicht aufhören damit. Plötzlich bockte Uruha sein Becken auf und ließ Aoi ganz genau wissen, was er damit meinte. Oh ja. Für Aoi würde er auch mit einer Dienstleistung bezahlen. Und diese würde nicht nur seinem Angestellten sondern auch dem Arbeitgeber gefallen. War doch eigentlich eine schöne Lösung oder? „Das wirst du sehen, wenn du deinen Job erledigt hast. Ohne Probearbeiten weiß ich nämlich nicht, ob ich dich dafür auch anstellen sollte.“ Uruha schaute nun in Aois dunkle Augen und verlor sich fast schon wieder darin. Und dieses wunderschöne Lächeln, das nun auf den Lippen des Kleineren lag, ließ ihn erschauern. Verdammt! Dieser Kerl hatte ihn echt im Griff. „Na ja, dann wird ich mir jetzt mal ganz viel Mühe geben, damit mein zukünftiger Chef auch mit mir zufrieden ist. Ich brauch doch den Job.“, kicherte er und beugte sich wieder zu Uruha, um ihn wieder zu küssen. Um wieder diese sinnlichen Lippen schmecken zu dürfen. Der Lead-Gitarrist ließ sich das gerne gefallen. Er hätte sowieso darauf bestanden, schließlich würde er Aoi ja auch aus seinen Kleidern befreien. Dass das nur ein kleines Handtuch war, interessierte dabei doch absolut gar nicht. Kleidung war Kleidung. Ob nur ein Handtuch oder ein Shirt mit Hose und Shorts. Ausziehen mussten sie sich so oder so, wenn sie das tun wollten, was sie eigentlich vorhatten. Langsam glitt der Schwarzhaarige vom Schoß seines Freundes und wanderte mit seinen Lippen vom Ohrläppchen hinunter, schnappte sich kurz die Lippen und bahnten sich ihren Weg über den Hals und das Schlüsselbein. Seine Hände schoben unaufhaltsam den störenden Stoff über den schmalen Körper nach oben. Stück für Stück legte er die sahneweiße Haut frei und ließ es sich nicht nehmen, ihm das lästige Stück über den Kopf zu ziehen. Unachtsam landete es auf dem Boden in irgendeiner Ecke des Raumes. Es interessierte sie nicht. Lieber widmete er sich der nun freigelegten Brust des unter ihm Liegenden. Er spürte das seichte Heben und Senken des Brustkorbes und die angedeuteten Muskeln. Er wusste ja, dass Uruha nicht nur hübsch sondern auch verdammt heiß war. Aoi küsste sich immer weiter hinab. Kurz knabberte er am Schlüsselbein und saugte sich daran fest, um Uruha als sein ‚Revier’ zu markieren. „Meins...“, murmelte er und betrachtete sein neuestes Kunstwerk mit einem breiten Grinsen. Oh ja. Jetzt konnte jeder sehen, dass er ihm gehörte. Aber lange hielt er sich damit nicht auf. Wollte er auch gar nicht, denn er wollte sich lieber den kleinen lieblich rosa angehauchten Knospen widmen, die ihn da so frech anlächelten. Zaghaft nippte er erst an der einen und strich gleichzeitig mit einem Finger über die andere, um sie beide gleichzeitig zu reizen. Dafür erntete er auch einen wohligen Laut, der wie Musik in seinen Ohren klang. Uruha schien es zu gefallen. Da waren sie ja dann schon einmal zu zweit. Ihm machte es unglaublich viel Spaß, denn nun hatte er wirklich keine Hemmungen mehr, sich fallen zu lassen. Schließlich waren die Gefühle von beiden Seiten da. „Motto...“, kam es dann stockend von seinem Koi. Anzüglich wippte er mit den Augenbrauen. Aber er hatte nicht vor, Uruha hier so schnell zu entlassen. Nein, Strafe musste sein und er wollte doch seinen Job gutmachen, denn er wollte den ja unbedingt. Das war doch auch ein schöner Anreiz. Da konnte man das doch ruhig öfter mal machen. Langsam ließ er seine Zunge und seine Lippen weiter über das sich nun doch etwas stärker hebende und senkende Fleisch gleiten. Er hinterließ dabei ein kleine feuchte Spur, die sich von der Brust bis hinunter zum Bauchnabel zog. Sacht umkreiste er den Bauchnabel und tauchte mit der Zungenspitze hinein. Wieder bekam er als Antwort eine leise gestammeltes ‚Motto’ von dem Gitarristen. Bisher schien er seinen Job also gut zu machen. Und das wollte er auch weiterhin. Also ging es jetzt daran, die Hose und auch den letzten störenden Stoff von diesem Astralkörper zu entfernen. Nichts leichter als das. Aber ein bisschen Folter durfte dann schon dabei sein. Und das würde er sich auch nicht nehmen lassen. Während seine Zunge nun wieder den Bauchnabel umkreiste, nestelten seine Hände am Verschluss der Hose. Es war nur ein Sekundenbruchteil, bis man ungeniert die Hose über die Hüfte des Brünetten streichen konnte. Aber Aoi sah darin noch keine Notwendigkeit. Lieber neckte er Uruha, in dem er nun sanft am Hüftknochen knabberte und den Größeren damit fast zur Weißglut trieb. Aber das störte ihn nicht, auch wenn Uruhas Griff in seinem Schopf doch schon etwas mehr an Kraft gewann. „Nicht so ungeduldig, Sensei.“, grinste Aoi und löste Uruhas Hand aus seinen Haaren. Noch mehr Kraft seitens des Gitarristen und er würde demnächst ein Toupet tragen müssen. Nein, danke. Dafür war er noch viel zu jung. Reichte, wenn sein Großvater sich zu so etwas herabließ. Er wollte das nicht. Und so legte er Uruhas Hand auf die weichen Laken. Dort durfte er sich gut du gerne festkrallen. Uruha murrte daraufhin nur und ließ sich wieder in die Kissen sinken. Gut, dann musste er sich eben noch ein bisschen länger dieser Gitarristenquälerei unterziehen. Mal sehen, ob sich das auch lohnen würde. Bisher war es die Folter allemal wert. Derweil kämpfte Aoi sich weiter hinab und steckte jetzt frech seine Zunge unter den Bund der Shorts und fuhr von einer Seite zur anderen und wieder zurück. Dann schnappte er sich den Bund mit den Zähnen und zog ihn leicht nach oben, um ihn dann auf die nackte Haut zurückschnellen zu lassen. Uruha keuchte und bockte sein Becken ein weiteres Mal nach oben. Es schien ihm zu gefallen, stellte der Schwarzhaarige fest und wiederholte die Prozedur ein weiteres Mal mit demselben Ergebnis. Doch er hielt sich damit auch nicht länger auf, denn er spürte deutlich, dass es Klein-Uruha nun doch etwas eng in seinem Gefängnis aus Stoff wurde. Also sollte er sich wohl doch langsam erbarmen und ihn wieder in die Freiheit entlassen. Stück für Stück schob er nun die Hose von den schlanken Beinen, wobei Uruha ihn wohlwollend unter die Arme griff, in dem er sein verführerisches Hinterteil anhob und Aoi so die Hose problemlos über eben jenes zu ziehen. Auch dieses lästige Kleidungsstück reihte sich zu dem Shirt auf dem Boden. In welcher Ecke wollte gar keiner wissen. Nun herrschte Gleichstand. Uruha in enganliegenden Shorts und Aoi mit dem Handtuch um die Hüfte. Er merkte nur, wie Uruha mit den Beinen strampelte. Scheinbar war er dabei, sich die unerotischen Fußkleider auszuziehen. Gut, noch eine Sorge weniger. Aoi wanderte mit dem Kopf wieder nach oben, denn er hatte schon jetzt Entzugserscheinungen. Er wollte Uruha immer und immer wieder küssen. Immer und immer wieder diese Samtpolster auf seinem Mund spüren. Und Uruha schien ihm dankbar dafür, denn er erwiderte den Kuss hungrig, fast schon gierig. Sie versanken in einem leidenschaftlichen Zungentanz, während ihre Hände sich verselbstständigten und über den warmen nackten Körper des anderen fuhren, um jeden Zentimeter der entblößten Haut zu liebkosen und zu berühren. Jeder wollte so viel von dem anderen haben wie nur möglich. „Aoi...“, kam es dann von Uruha und der Ältere schaute ihm nun wieder tief in die Augen. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Hai?“, fragte er leise, doch konnte er seinen heftigen Puls und seine unregelmäßige Atmung nicht unterdrücken. Gespannt sah er seinen nun festen Freund an. Nun lächelte auch der Brünette. Eine Hand legte sich in Aois Nacken. „Aishiteru.“, wisperte er und zog den anderen wieder zu sich, um ihn erneut zu küssen. Völlig überrascht, ließ er es geschehen, denn eigentlich wollte er seinem Liebsten darauf eine Antwort geben. Aber scheinbar reichte es, dass er den Kuss seines Freundes ebenso liebevoll erwiderte. Seufzend schloss er die Augen und presste sich enger an den zierlichen und dennoch angenehm muskulösen Körper. Sie versanken ein weiteres Mal in leidenschaftlichen Küssen, bis Aoi es nicht mehr aushielt und seine Hand ungeniert in Uruhas Schritt legte. Sie wollten doch so viel mehr als Küsse und er wusste, dass es für ihn jetzt kein Zurück mehr gab. Er wollte es. Er wollte es so sehr. Uruha stöhnte, als er die Hand spürte, die seine immer stärker werdende Erregung massierte. Er wollte mehr von dem Gefühl und ohne nachzudenken, ergriff er Aois Hand und schob sie frech unter seine Shorts. Nun war es an dem Schwarzhaarigen aufzustöhnen, denn mit einer solchen Aktion hatte er nicht gerechnet. Trotzdem gefiel ihm dieses Gefühl. Uruha fühlte sich gut an. Vielleicht auch ein bisschen zu gut. Aber was sollte es? Es war schön und er wollte einfach nur weiter diesen lustvollen Lauten lauschen. Und Uruha schien das genauso zu sehen, denn er legte den Kopf in den Nacken, soweit es ihm möglich war und keuchte und stöhnte immer wieder, denn Aoi erhöhte Stück für Stück das Tempo und den Druck auf seine Männlichkeit. Der Rhythmus-Gitarrist genoss dieses Gefühl, Uruha sozusagen in der Hand zu haben, ihn zu massieren und zu spüren, wie sein kleiner Freund immer stärker in seiner Hand pulsierte. Es war berauschend. Aber eigentlich wollte er das hier noch nicht beenden. Er wollte noch viel mehr. Und so zog er seine Hand wieder unter der engen Shorts hervor und schob dann das letzte Stück lästigen Stoffs von dem wunderschönen Körper neben sich. „Kou?“, wisperte er und wartete darauf, wenigsten eine klitzekleine Antwort von diesem zu bekommen. Er sollte nicht enttäuscht werden, denn Uruha schaute ihn mit vor Lust halbgeschlossenen Augen an und ein leichtes, seliges Lächeln lag auf seinen Lippen. Aois Herz machte einen Hüpfer, als er ihn so sah und musste ihn gleich wieder küssen. Nur widerwillig löste er ihren innigen Kuss und legte seine Stirn ein weiteres Mal an diesem Tag gegen die des anderen Gitarristen. Kurz schwieg er und schaute ihm lediglich in die Augen. Der Jüngere erwiderte den Blick ebenso sanft. „Hai? Was ist?“, fragte der Brünette ihn dann stammelnd, denn er spürte noch immer die warme Hand um seinen ganzen Stolz und am liebsten würde er Aois Hand da auch gleich wieder hinschieben. Der Schwarzhaarige lächelte und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Erst dann begann er, wieder das Wort zu ergreifen. Seine Wangen färbten sich leicht rot und er atmete einmal tief durch. „Ich möchte... mit dir schlafen.“, wisperte er und vergrub dann sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge. Seine Arme schlangen sich um den nackten Körper und auch er spürte, dass Uruha dies ebenfalls tat. Nun lagen sie engumschlungen auf Uruhas Bett und hielten sich einfach nur fest. Keiner sagte einen Ton, denn sie brauchten keine Worte, um den anderen zu verstehen. Es war einfach zu offensichtlich. „Ich liebe dich, Takashima Kouyou.“, durchbrach es dann die Stille und Uruha lächelte. „Ich dich auch, Yuu. Ich dich auch.“ Beide schlossen die Augen und schmiegten sich aneinander. Dann schaute Aoi wieder zu Uruha auf und legte sofort seine Lippen auf die seines Gegenübers. Wieder brauchten sie keine Worte, denn sie ließen lieber Taten sprechen. Und so küssten und streichelten sie sich eine ganze Weile... Bis es keiner der beiden mehr aushielt und sie sich immer hungriger und gieriger küssten und sogar ihre Körper aneinander rieben. Die Küsse waren schon berauschend, aber die nackte Haut des anderen an seiner zu spüren, war noch um einiges besser. Und deshalb kosteten sie dies auch in vollen Zügen aus. Aoi legte seine Hände auf Uruhas knackiges Hinterteil und drückte ihre Unterleiber stärker aneinander. Uruha erwiderte das nur zu gern und so verließ immer wieder ein Stöhnen die Lippen der beiden. Unweigerlich rieben sie sich aneinander und ließen den anderen spüren, dass sie mehr wollten. Sehr viel mehr. Plötzlich löste sich Aoi von Uruha und setzte sich frech auf dessen Hüfte. Er ließ sein Becken auf der Körpermitte des Brünetten kreisen und entlockte ihm damit nicht nur ein Stöhnen, sondern ließ ihn spüren, was der andere tun sollte. Aoi wollte ihn spüren. Uruhas Hände legten sich ein weiteres Mal an die Hüfte des Schwarzhaarigen und drückte sein Unterleib wieder nach oben. Er war sich zwar nicht sicher, welchen Part er einnehmen würde, aber es war ihm egal, solange er Aoi nah sein konnte. Es dauerte auch nicht lange, bis Aoi es nicht mehr aushielt und Uruha an den Schultern packte und zu sich nach oben zog. Wieder folgte ein fordernder Kuss. Und wieder. Und wieder. Nun wusste Uruha ganz genau, was Aoi von ihm wollte. Eine Hand wanderte zu Aois Lippen und strichen sanft darüber. Sofort öffnete dieser seinen Mund und nahm die schlanken Finger in sich auf. Spielerisch umschmeichelte er sie, bearbeitete sie ausgiebig mit seiner Zunge und schenkte Uruha dabei einen Blick, der dem Brünetten das Blut in den Adern kochen ließ. Dieser Anblick war so erotisch, dass er sich wünschte, es wären nicht seine Finger, die sich in Aois Mund befanden sondern etwas ganz anderes. Erst nach ein paar Minuten entließ der Ältere ihn wieder und schnappte sich die Lippen des Gitarristen als Ausgleich. Hungrig küsste er ihn, während er spürte, wie Uruhas Hand zu einer sehr pikanten Stelle wanderte. Im nächsten Moment keuchte er in den Kuss, denn Uruha umspielte mit einem Finger den festen Muskelring und schob ihn dann langsam in ihn. Seine Augen drifteten zu und er versuchte, sich an das komische Gefühl zu gewöhnen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass Uruha dies bei ihm tat, aber trotzdem war es ungewohnt. „Entspann dich.“, kam es leise von seinem Freund, der sich nur zögerlich in ihm bewegte. Doch schon bald spürte er, dass Aoi sich ihm entgegen bewegte und drang tiefer in ihm ein. Seine Bewegungen wurden intensiver und Aois Laute zeigten ihm, dass er sich wohl daran gewöhnt hatte. Ein zweiter Finger folgte dem Beispiel des ersten und dieses Mal verkrampfte sich sein Koi noch stärker, so dass er inne hielt und ihn in einen intensiven Kuss zog, um ihn wieder zu entspannen. Vorbereitung war wichtig, wenn sie beide Spaß daran haben wollten. Das wusste er. Und er wollte ihm ja auch nicht wehtun. Ganz und gar nicht. Wieder dauerte es etwas, bevor sich der Ältere tatsächlich wieder entspannte. Aber dann passierte es. Uruha streifte mit seinen Finger über eine kleine Wölbung und ließ seinen Koi dadurch lauthals stöhnen. Dieser riss die Augen weit auf und atmete heftig ein und aus. Mit so etwas hätte er nicht gerechnet. Mit einer solchen Welle der Lust, die ihn da plötzlich durchströmte. Seine Augen drifteten wieder zu und er wollte es genießen. „Motto...“, keuchte er und begann damit, sich jetzt selbst intensiver gegen die Finger seines Freundes zu bewegen. Er wollte noch einmal dieses intensive Gefühl spüren. Da war ihm der leichte Schmerz völlig egal. Er wollte einfach nur mehr. Als Uruha die Reaktion seitens Aoi bemerkte, musste er schmunzeln. Gut, Aoi hatte sich wirklich schnell entspannt und bewegte sich ihm sogar entgegen. Das war die Gelegenheit, um den Älteren entsprechend auf das Kommende vorzubereiten. Schon fast unbemerkt gesellte sich nun ein weiterer Finger hinzu. Nur kurz zischte Aoi auf und entspannte sich gleich wieder, als Uruha mit den Fingern erneut über die Prostata streifte. Unter dieser Behandlung stöhnte der Kleinere immer wieder auf und vergrub sein gerötetes Gesicht schon in Uruhas Halsbeuge, weil er kaum mehr Kraft hatte, sich dagegen zu wehren. Doch weil er dem Brünetten so noch näher kam, berührten sich wieder ihre Erregungen und nun konnte auch der Größere sich nicht mehr verkneifen, Laute der Lust preiszugeben. „Kouyou...“, wimmerte plötzlich der Rhythmus-Gitarrist gegen den Hals des Jüngeren. „Mach was. Bitte...“, flehte er, denn er spürte seine schon fast schmerzenden Erektion mehr als deutlich. „Nimm mich... Bitte...“, kam es dann auch gleich und Uruha erschauderte. Aoi klang so verlangend. Diese Stimmlage kannte er von dem Gitarristen noch nicht. Aber er würde diesem Verlangen gerne nachgehen. Und so dehnte er Aoi noch kurz, ehe er die Finger aus ihm zurückzog. Dieser murrte und schaute dann in Uruhas Gesicht. Seine Wangen glühten und seine Augen waren glasig. Der bittende Blick und die feuchten Lippen ließen ihn erneut das Blut aufkochen. Dann nickte er dem anderen zu und ohne zu zögern, hob dieser sein Becken an und ließ sich dann langsam auf Uruhas Männlichkeit nieder. Er sog scharf die Luft ein und kniff die Augen zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Uruha so groß sein würde. Aber er war es und es schmerzte doch ganz schön. „Warte...“, zischte er. „Nicht bewegen... Bitte.“ Das tat Uruha auch nicht, denn es war nicht zu übersehen, dass es nicht gerade schmerzfrei für seinen Liebsten war. Aoi klammerte sich Halt suchend an Uruhas Schultern fest und legte die Stirn ebenfalls auf diese. „Nur kurz...“, wisperte er und versuchte, sich an die enorme Größe seines Freundes zu gewöhnen. Uruha derweil saß noch immer still da und versuchte, nicht einen Muskel zu bewegen, weil er Angst hatte, Aoi dadurch noch mehr Schmerzen zuzufügen. Ihm kam es vor wie eine halbe Ewigkeit, ehe Aoi dann von selbst begann, sich auf ihm zu bewegen. Erst ganz langsam und vorsichtig. Dann etwas intensiver, aber noch immer langsam. Er wollte sich an das Gefühl gewöhnen und es dann doch irgendwie zu genießen. Erst als er Uruha stöhnen hörte, wurde ihm bewusst, dass er ihm jetzt so nahe war, wie nie zuvor. Uruha schlief mit ihm. Niemals zuvor hätte er sich das erträumt. Jetzt war es so und es machte ihn schon überaus glücklich. „Aishiteru.“, wisperte er und vergrub abermals sein Gesicht in der Halsbeuge des Jüngeren. Uruha lächelte daraufhin und legte seine Hände auf Aois Hinterteil, um ihn so etwas zu stützen. Unerwartet bewegte sich der Schwarzhaarige auf ihm und er entließ abermals Laute der Lust, doch seinem Koi erging es da auch nicht anders. Immer wieder pfählte sich der Kleinere auf dem Schoß seines Freundes und ließ ihn wissen, dass es ihm unglaublich gut gefiel, was sie hier taten. Nein, es gefiel ihm nicht nur, es berauschte ihn förmlich. Uruha füllte ihn aus und ließ ihn spüren, wie es sich anfühlte, von ihm geliebt zu werden. Und genau das taten sie hier. Sie liebten sich. Es dauerte nicht lange und beide versanken in ihrem Liebesspiel. Aoi bewegte sich immer intensiver und Uruha konnte sich kaum mehr halten. Ihre Bewegungen wurden schneller, ungehemmter und unregelmäßiger. Gierig sank der Schwarzhaarige immer wieder in den Schoß seines Freundes und versuchte, dass dieser immer wieder seinen Lustpunkt traf. Er wollte dieses Gefühl wieder spüren und wissen, dass es Uruha war, der ihm eben dieses bescherte. Dann plötzlich erwischte er genau den Winkel und Uruha stieß unaufhaltsam gegen Aois Prostata. Er warf den Kopf in den Nacken und schrie schon fast den Namen des anderen. Augenblicklich versuchte der Kleinere, dass Uruha immer wieder diesen Punkt in ihm traf. Er wollte, dass er wieder Sterne sah. So unglaublich viele Sterne und die Lust spüren, die immer mehr in ihm anstieg. Unweigerlich hämmerte der Brünette immer wieder auf Aois sensible Stelle ein. Er hatte gar keine Wahl gehabt und trotzdem wehrte er sich nicht eine Sekunde dagegen. Er kostete es voll aus und als er spürte, dass er es bald nicht mehr zurückhalten konnte, wanderte eine seiner Hände zwischen ihre Körper und legte sich um die stark pulsierende Erregung des Älteren. Im selben Rhythmus wie Aoi sich auf ihm regelrecht aufspieß und seinen Namen keuchte oder gar stöhnte, pumpte er ihn und erhöhte den Druck und das Tempo noch, als er spürte, wie die Welle der Lust ihn fast zu überrennen drohte. Er schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und versuchte, den Drang, zu kommen, noch ein wenig zu unterdrücken. Aber lange hielt er das nicht aus, denn nur wenige Augenblicke später ergoss sich Aoi in seiner Hand und schrie den Namen seines Liebsten. Die Enge, die ihn nun einkerkerte, trieb ihn dazu, sich noch ein paar Mal in seinen Koi zu stoßen, ehe auch er kam. „AOI!“, stöhnte er ungehalten und lehnte schnell den Kopf gegen Aois Schulter. Beide atmeten heftig in und aus. Sie saßen noch einige Augenblicke einfach nur da und versuchten, sich zu beruhigen. Auch wenn ihre Atmung sich wieder normalisierte, so blieb ihr Herzschlag doch noch um einiges erhöht. Als Uruha sich wieder gefangen hatte, schaute er zu Aoi auf und lächelte ihn an. Aoi erwiderte das Lächeln und gab Uruha einen süßen Eskimokuss. Dann grinste der Brünette und Aoi legte den Kopf schief. „Was ist?“, fragte er dann doch etwas verwundert und mit ziemlich heiserer Stimme. „Ich glaube, ich muss dich wirklich engagieren.“, kicherte der Größere. „Wenn ich jeden Morgen so angezogen und jeden Abend so ausgezogen werde, dann kann es mir ja nur gut gehen.“ Daraufhin verpasste Aoi ihm eine ordentlich Kopfnuss und erhob sich von dessen Schoß. Erschöpft ließ er sich neben ihm aufs Bett fallen und kuschelte sich sofort in die Kissen. „Lass uns schlafen. Ich bin müde.“, murmelte er nur. „Ach, du willst schlafen?“, lachte Uruha. „Das kannst du gerne haben, mein Schatz. Dann komm mal her, ich wird dich ganz schnell zum Schlafen bringen.“ Und schon stürzte er sich wieder auf den anderen, der erschrocken fiepte und sich versuchte, unter der Decke zu verstecken... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ja ja, blödes Adult. T.T Aber im Moment schreib ich so was nicht gern komplett. Komischerweise fällt mir das in RPGs nicht so schwer <__<° Na ja, aber ich hab es so verpackt, dass es für die Story an sich nicht so wichtig ist, damit keiner was verpasst. Aber vielleicht bin ich ja auch so nett und häng das Kapi ohne Adult gleich hier hinterher. Mal schauen. Okay, das war´s dann erst einmal von meiner Seite. Außerdem hab ich bald Feierabend *___* und morgen is schon Freitag *Luftsprung mach* Das war´s dann erst einmal von mir ^^° LG Mika PS: Feedback würde mir helfen bei der Entscheidung, ob ich die FF bald enden lasse oder nicht. Hab ja da noch ein paar Sachen offen. ^^ Kapitel 41: Love (ohne adult) ----------------------------- Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Es is ne halbe Ewigkeit her, dass ich nen Kapi geschrieben hab. >_< Ich schäm mich auch dafür, aber... nach dem Ereignis im Januar war ich einfach fertig und nie richtig in Stimmung. Heute is meine Chefin außer Haus *muhahaha* und ich kann mich ganz dem widmen, was ich doch schon die ganze Zeit machen wollte, denn jetzt kommt sie nicht jedes Mal reingeschneit. *das tierisch nervig is* Also dann. Viel Spaß beim Lesen. Ach übrigens wird ich demnächst auch an ‚Angels Kiss’ weiterschreiben und Aoi von seinem Leid befreien. ^^ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* ... Unter unbändigen Küssen verfrachtete Uruha Aoi wieder auf das Bett, doch dieses Mal lag er auf Aoi und er würde den Gitarristen nicht so schnell davonkommen lassen. Das stand fest. ... Für Aoi gab es wirklich nur wenige Dinge, die er unbedingt haben beziehungsweise erreichen wollte. Er wollte Gitarre spielen lernen, in einer Band spielen, die für ihn da war und vielleicht sogar berühmt wurde, und er wollte diesen einen Menschen. Nur diesen einen Menschen, dem er sein Herz geschenkt hatte. So lange hatte er für diese Wünsche kämpfen müssen. Aber er hatte sie erreicht. Er spielte seine Gitarre wie kein anderer und steckte sein ganzes Herzblut hinein, wenn seine Finger sanft oder auch nachdrücklich über die Saiten glitten. Kai und die anderen waren seine besten Freunde geworden und The GazettE waren nicht unbedingt ein unbeschriebenes Blatt. Mittlerweile feierten sie sogar außerhalb Japans große Erfolge, was sie nie für möglich gehalten hatten. Doch es war so. Aber was ihn am meisten freute und überglücklich machte, war die Tatsache, dass er das Herz des Menschen erobert hatte, dem er seines geschenkt hatte. Uruha war seins. Und er gehörte Uruha. Mit Haut und Haaren war er ihm verfallen. Er genoss die weichen, vollen Lippen in vollen Zügen und erwiderte den Kuss ebenso hungrig, wie er ihn bekam. Er war schon jetzt süchtig danach. Und nun konnte er sicher sein, dass diese nur ihn küssen würden. Dabei störte es ihn noch nicht einmal, dass Uruha ein Mann war. Ein Mann wie er auch. Aber warum sollte ihn das auch stören? Liebe konnte man sich schließlich nicht aussuchen. Und er musste zugeben, dass er das noch nicht einmal bereute. „Kou...“, keuchte er, als er die Fingerspitzen des anderen hauchzart an seinen Seiten spürte. Eine wohlige Gänsehaut überzog seinen Körper und ließ ihn erzittern. Nur widerwillig öffnete er die Augen und schaute so direkt in die bernsteinfarbenen Augen seines Gegenübers. Seines Freundes. Seins Geliebten. Er erkannte sofort, dass Uruha ihn genauestens musterte und musste schmunzeln. „Was ist?“, hauchte er und legte eine Hand in Uruhas Nacken, um ihn zu sich zu ziehen und ihre Lippen wieder zu versiegeln. Doch nur kurz. „Wieso schaust du mich so an? Hab ich was im Gesicht?“, lächelte er und strich mit den Fingern über die Wange des Brünetten. Uruha schüttelte den Kopf und lächelte dann ebenso liebevoll. „Nein, hast du nicht. Außer diese wunderschönen dunklen Augen und diesem verführerischen Kussmund. Dazu noch diese süße Stupsnase und das schwarze, seidige Haar. Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll. Da gibt es so vieles an dir, was ich entdecken möchte. So vieles, was mir früher nie aufgefallen war und jetzt? Jetzt seh ich es so klar vor Augen wie noch nie zuvor.“, gab er kleinlaut zu. „Klingt blöd, stimmt´s?“ Man sah selbst in der Dunkelheit noch, dass sich die Wangen des Jüngeren leicht rot färbten. Er konnte doch auch nichts dafür, dass Aoi so ein unglaublich attraktiver Mann war. Da konnte man diesem doch nur verfallen. Und genau das war er. Dem Schwarzhaarigen mit Haut und Haar verfallen. Der Rhythmus-Gitarrist schmunzelte und zog den anderen wieder zu einem Kuss zu sich. „Jetzt darf ich mal sagen, dass du verdammt süß bist, wenn du rot wirst.“, kicherte er und küsste ihn dann ganz sanft. „Aber... lass uns später weiterreden. Wir haben doch sicher noch etwas anderes vor, als darüber zu reden, wie heiß wir den anderen finden, oder? Vielleicht ist es besser, wenn wir es uns zeigen. Das Spiel macht doch bestimmt mehr Spaß.“, gab er seine Gedanken auch gleich preis. „Mir würde das jedenfalls noch besser gefallen.“, wisperte er dann und küsste ihn erneut. Nicht mehr so schüchtern und zurückhaltend. Nein, jetzt war er leidenschaftlich und auch fordernd. Schließlich sollte Uruha ja auch merken, was er jetzt von ihm wollte. Als wenn man das nicht merken würde. Aois Kuss war unbeschreiblich und es kribbelte überall im Körper des Größeren. Dass der Kerl aber auch immer wieder solche Gefühlsregungen in ihm auslösen musste. Das gehörte schon verboten. Aber wehren wollte er sich gegen dieses Gefühl nicht. Absolut nicht. Nur zu gern ließ er sich darauf ein, denn auch der Ältere schien nichts dagegen einzuwenden haben. Und so folgte ein Kuss dem anderen. Während Aoi Uruhas Nacken liebevoll kraulte, wanderten die schlanken Hände des Lead-Gitarristen über die nackte Haut Aoi. Doch den Kuss lösten sie nicht eine Sekunde. Sie versanken in ihrer eigenen Welt und hatten scheinbar auch nicht vor, dort so schnell wieder rauskommen zu wollen. Nur leise Laute ihres schneller werdenden Atems und das Rascheln der Bettwäsche unter dem Körper des Schwarzhaarigen deuteten darauf hin, dass das Zimmer nicht leer war. Doch die Stille wurde plötzlich durch ein lautes Stöhnen durchbrochen. „KOU~!“, kam es rasselnd aus der Lunge des Älteren. Der Brünette hatte es sich wohl zur Aufgabe gemacht, Aoi ein bisschen zu quälen, denn er rieb ganz leicht mit seinem Knie über Aois nur mit einem Handtuch bedeckten Körpermitte. Der raue Stoff und das weiche Frottee des Handtuchs taten ihr Übriges und ließen dem Schwarzhaarigen gar keine Wahl. Sein Körper pumpte augenblicklich mehr Blut in untere Regionen, so dass sein kleiner Freund nun nicht mehr ‚schlafen’ wollte. Uruha schmunzelte und nippte an der vollen Unterlippe seines Freundes. „Da freut sich aber einer.“, grinste er und ließ kurz von Aois ‚Problemstelle’ ab. Doch nicht lange, denn er hatte nicht vor, den anderen hier so zu befriedigen. Nein, er wollte sich Zeit nehmen, ihn zu erforschen und ihm Gefühle zu schenken, die er verdient hatte. Vorsichtig rollte er sich von ihm runter und legte sich neben ihn. Uruha zog ihn in seine Arme und strich mit einer Hand genüsslich über die nackte Brust und den flachen Bauch. Diesen Anblick, den Aoi ihm bot, würde er sich in sein Gedächtnis brennen. Nie wieder wollte er dieses Bild vergessen. Aoi schaute ihn aus halbgeschlossenen Augen an. Es viel ihm schwer, seinen Atem wieder beruhigen zu können und seinen Puls auf ein Normalmaß zu reduzieren. Es ging einfach nicht. Warum machte Uruha das nur mit ihm? Es fühlte sich gut an, aber trotzdem war das die reinste Folter. „Kouyou?“, krächzte er und leckte sich über die trocken gewordenen Lippen. Angesprochener vergrub sein Gesicht in Aois Halsbeuge und hauchte sanfte Küsse gegen die warme Haut. „Hai?“, fragte er mit unschuldiger Miene. Darauf konnte der Ältere dann doch nur schmunzeln und legte einen Arm um den Größeren. „Du hast zu viele Klamotten an.“, kicherte er und griff mit einer Hand nun in Uruhas Schritt. Der Brünette keuchte heiser auf und sein heißer Atem schlug gegen Aois Hals. Erst wusste der Größere nicht, wie ihm geschah, doch er realisierte sofort, was Aoi von ihm wollte. War ja auch unfair, wenn einer hier nackt unter dem anderen liegt, wenn dieser noch in voller Montur war. Da war dann wohl doch mal wieder Gleichberechtigung angesagt. „Na, wenn du meinst? Solltest du das dann nicht vielleicht schnell ändern? Ich bin viel zu schwach, um das alleine zu schaffen.“, neckte er den Kleineren frech. Doch dieser grinste nur und schubste Uruha ein Stück von sich weg. Allerdings nur, um sich dann frech auf dessen Hüfte zu setzen. Nun würde er ihn mal ein bisschen ärgern. „Bist du wirklich schon soooo schwach, dass du dich nicht einmal alleine ausziehen kannst? Was soll das dann erst werden, wenn du dich wieder anziehen musst? Läufst du dann nackt durch die Gegend?“, lachte er und beugte sich vor, um Uruhas Lippen zu küssen. Uruha kicherte. Seine Hände wanderten über Aois Seiten und legten sich letztendlich an dessen Hüfte. Nur das weiche Handtuch trennte ihn noch von der weichen Haut, die darunter verborgen war. Und er freute sich schon darauf, diese liebkosen zu dürfen. Oh ja. Das machte ihn doch gleich noch viel ungeduldiger. Aber sie hatten ja eigentlich alle Zeit der Welt, um sich zu erkunden und den Körper des anderen zu erforschen. „Na ja, vielleicht sollte ich mir dann jemanden suchen, der mich morgens anzieht und abends wieder auszieht. Das muss aber jemand sein, dem ich meinen unbeschreiblich heißen Körper anvertrauen kann.“ Er wusste da auch schon jemanden. Der Kleinere schmunzelte und knabberte frech an Uruhas Ohrläppchen. „Für so eine Fachkraft musst du dann aber sicherlich viel Geld hinlegen. Ich würde ja meine Dienste auch anbieten, aber ich würde dafür kein Geld nehmen wollen. Was hast du mir denn zu bieten, wenn ich diesen Job übernehmen würde?“, griente er schelmisch und schabte nun mit den Zähnen über den Hals des Brünetten. Dafür erntete er ein tiefes Murren und sah, wie Uruha unweigerlich die Augen schloss. „Hng... „, kam es von dem Gitarristen. „Ich wüsste da schon etwas...“, nuschelte er und man konnte deutlich hören, dass ihm dieses Spielchen gefiel. „Ach? Und was wäre das?“ Der Schwarzhaarige wollte einfach noch nicht aufhören damit. Plötzlich bockte Uruha sein Becken auf und ließ Aoi ganz genau wissen, was er damit meinte. Oh ja. Für Aoi würde er auch mit einer Dienstleistung bezahlen. Und diese würde nicht nur seinem Angestellten sondern auch dem Arbeitgeber gefallen. War doch eigentlich eine schöne Lösung oder? „Das wirst du sehen, wenn du deinen Job erledigt hast. Ohne Probearbeiten weiß ich nämlich nicht, ob ich dich dafür auch anstellen sollte.“ Uruha schaute nun in Aois dunkle Augen und verlor sich fast schon wieder darin. Und dieses wunderschöne Lächeln, das nun auf den Lippen des Kleineren lag, ließ ihn erschauern. Verdammt! Dieser Kerl hatte ihn echt im Griff. „Na ja, dann wird ich mir jetzt mal ganz viel Mühe geben, damit mein zukünftiger Chef auch mit mir zufrieden ist. Ich brauch doch den Job.“, kicherte er und beugte sich wieder zu Uruha, um ihn wieder zu küssen. Um wieder diese sinnlichen Lippen schmecken zu dürfen. Der Lead-Gitarrist ließ sich das gerne gefallen. Er hätte sowieso darauf bestanden, schließlich würde er Aoi ja auch aus seinen Kleidern befreien. Dass das nur ein kleines Handtuch war, interessierte dabei doch absolut gar nicht. Kleidung war Kleidung. Ob nur ein Handtuch oder ein Shirt mit Hose und Shorts. Ausziehen mussten sie sich so oder so, wenn sie das tun wollten, was sie eigentlich vorhatten. Langsam glitt der Schwarzhaarige vom Schoß seines Freundes und wanderte mit seinen Lippen vom Ohrläppchen hinunter, schnappte sich kurz die Lippen und bahnten sich ihren Weg über den Hals und das Schlüsselbein. Seine Hände schoben unaufhaltsam den störenden Stoff über den schmalen Körper nach oben. Stück für Stück legte er die sahneweiße Haut frei und ließ es sich nicht nehmen, ihm das lästige Stück über den Kopf zu ziehen. Unachtsam landete es auf dem Boden in irgendeiner Ecke des Raumes. Es interessierte sie nicht. Lieber widmete er sich der nun freigelegten Brust des unter ihm Liegenden. Er spürte das seichte Heben und Senken des Brustkorbes und die angedeuteten Muskeln. Er wusste ja, dass Uruha nicht nur hübsch sondern auch verdammt heiß war. Aoi küsste sich immer weiter hinab. Kurz knabberte er am Schlüsselbein und saugte sich daran fest, um Uruha als sein ‚Revier’ zu markieren. „Meins...“, murmelte er und betrachtete sein neuestes Kunstwerk mit einem breiten Grinsen. Oh ja. Jetzt konnte jeder sehen, dass er ihm gehörte. Aber lange hielt er sich damit nicht auf. Wollte er auch gar nicht, denn er wollte sich lieber den kleinen lieblich rosa angehauchten Knospen widmen, die ihn da so frech anlächelten. Zaghaft nippte er erst an der einen und strich gleichzeitig mit einem Finger über die andere, um sie beide gleichzeitig zu reizen. Dafür erntete er auch einen wohligen Laut, der wie Musik in seinen Ohren klang. Uruha schien es zu gefallen. Da waren sie ja dann schon einmal zu zweit. Ihm machte es unglaublich viel Spaß, denn nun hatte er wirklich keine Hemmungen mehr, sich fallen zu lassen. Schließlich waren die Gefühle von beiden Seiten da. „Motto...“, kam es dann stockend von seinem Koi. Anzüglich wippte er mit den Augenbrauen. Aber er hatte nicht vor, Uruha hier so schnell zu entlassen. Nein, Strafe musste sein und er wollte doch seinen Job gutmachen, denn er wollte den ja unbedingt. Das war doch auch ein schöner Anreiz. Da konnte man das doch ruhig öfter mal machen. Langsam ließ er seine Zunge und seine Lippen weiter über das sich nun doch etwas stärker hebende und senkende Fleisch gleiten. Er hinterließ dabei ein kleine feuchte Spur, die sich von der Brust bis hinunter zum Bauchnabel zog. Sacht umkreiste er den Bauchnabel und tauchte mit der Zungenspitze hinein. Wieder bekam er als Antwort eine leise gestammeltes ‚Motto’ von dem Gitarristen. Bisher schien er seinen Job also gut zu machen. Und das wollte er auch weiterhin. Also ging es jetzt daran, die Hose und auch den letzten störenden Stoff von diesem Astralkörper zu entfernen. Nichts leichter als das. Aber ein bisschen Folter durfte dann schon dabei sein. Und das würde er sich auch nicht nehmen lassen. Während seine Zunge nun wieder den Bauchnabel umkreiste, nestelten seine Hände am Verschluss der Hose. Es war nur ein Sekundenbruchteil, bis man ungeniert die Hose über die Hüfte des Brünetten streichen konnte. Aber Aoi sah darin noch keine Notwendigkeit. Lieber neckte er Uruha, in dem er nun sanft am Hüftknochen knabberte und den Größeren damit fast zur Weißglut trieb. Aber das störte ihn nicht, auch wenn Uruhas Griff in seinem Schopf doch schon etwas mehr an Kraft gewann. „Nicht so ungeduldig, Sensei.“, grinste Aoi und löste Uruhas Hand aus seinen Haaren. Noch mehr Kraft seitens des Gitarristen und er würde demnächst ein Toupet tragen müssen. Nein, danke. Dafür war er noch viel zu jung. Reichte, wenn sein Großvater sich zu so etwas herabließ. Er wollte das nicht. Und so legte er Uruhas Hand auf die weichen Laken. Dort durfte er sich gut du gerne festkrallen. Uruha murrte daraufhin nur und ließ sich wieder in die Kissen sinken. Gut, dann musste er sich eben noch ein bisschen länger dieser Gitarristenquälerei unterziehen. Mal sehen, ob sich das auch lohnen würde. Bisher war es die Folter allemal wert. Derweil kämpfte Aoi sich weiter hinab und steckte jetzt frech seine Zunge unter den Bund der Shorts und fuhr von einer Seite zur anderen und wieder zurück. Dann schnappte er sich den Bund mit den Zähnen und zog ihn leicht nach oben, um ihn dann auf die nackte Haut zurückschnellen zu lassen. Uruha keuchte und bockte sein Becken ein weiteres Mal nach oben. Es schien ihm zu gefallen, stellte der Schwarzhaarige fest und wiederholte die Prozedur ein weiteres Mal mit demselben Ergebnis. Doch er hielt sich damit auch nicht länger auf, denn er spürte deutlich, dass es Klein-Uruha nun doch etwas eng in seinem Gefängnis aus Stoff wurde. Also sollte er sich wohl doch langsam erbarmen und ihn wieder in die Freiheit entlassen. Stück für Stück schob er nun die Hose von den schlanken Beinen, wobei Uruha ihn wohlwollend unter die Arme griff, in dem er sein verführerisches Hinterteil anhob und Aoi so die Hose problemlos über eben jenes zu ziehen. Auch dieses lästige Kleidungsstück reihte sich zu dem Shirt auf dem Boden. In welcher Ecke wollte gar keiner wissen. Nun herrschte Gleichstand. Uruha in enganliegenden Shorts und Aoi mit dem Handtuch um die Hüfte. Er merkte nur, wie Uruha mit den Beinen strampelte. Scheinbar war er dabei, sich die unerotischen Fußkleider auszuziehen. Gut, noch eine Sorge weniger. Aoi wanderte mit dem Kopf wieder nach oben, denn er hatte schon jetzt Entzugserscheinungen. Er wollte Uruha immer und immer wieder küssen. Immer und immer wieder diese Samtpolster auf seinem Mund spüren. Und Uruha schien ihm dankbar dafür, denn er erwiderte den Kuss hungrig, fast schon gierig. Sie versanken in einem leidenschaftlichen Zungentanz, während ihre Hände sich verselbstständigten und über den warmen nackten Körper des anderen fuhren, um jeden Zentimeter der entblößten Haut zu liebkosen und zu berühren. Jeder wollte so viel von dem anderen haben wie nur möglich. „Aoi...“, kam es dann von Uruha und der Ältere schaute ihm nun wieder tief in die Augen. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Hai?“, fragte er leise, doch konnte er seinen heftigen Puls und seine unregelmäßige Atmung nicht unterdrücken. Gespannt sah er seinen nun festen Freund an. Nun lächelte auch der Brünette. Eine Hand legte sich in Aois Nacken. „Aishiteru.“, wisperte er und zog den anderen wieder zu sich, um ihn erneut zu küssen. Völlig überrascht, ließ er es geschehen, denn eigentlich wollte er seinem Liebsten darauf eine Antwort geben. Aber scheinbar reichte es, dass er den Kuss seines Freundes ebenso liebevoll erwiderte. Seufzend schloss er die Augen und presste sich enger an den zierlichen und dennoch angenehm muskulösen Körper. Sie versanken ein weiteres Mal in leidenschaftlichen Küssen, bis Aoi es nicht mehr aushielt und seine Hand ungeniert in Uruhas Schritt legte. Sie wollten doch so viel mehr als Küsse und er wusste, dass es für ihn jetzt kein Zurück mehr gab. Er wollte es. Er wollte es so sehr. Uruha stöhnte, als er die Hand spürte, die seine immer stärker werdende Erregung massierte. Er wollte mehr von dem Gefühl und ohne nachzudenken, ergriff er Aois Hand und schob sie frech unter seine Shorts. Nun war es an dem Schwarzhaarigen aufzustöhnen, denn mit einer solchen Aktion hatte er nicht gerechnet. Trotzdem gefiel ihm dieses Gefühl. Uruha fühlte sich gut an. Vielleicht auch ein bisschen zu gut. Aber was sollte es? Es war schön und er wollte einfach nur weiter diesen lustvollen Lauten lauschen. Und Uruha schien das genauso zu sehen, denn er legte den Kopf in den Nacken, soweit es ihm möglich war und keuchte und stöhnte immer wieder, denn Aoi erhöhte Stück für Stück das Tempo und den Druck auf seine Männlichkeit. Der Rhythmus-Gitarrist genoss dieses Gefühl, Uruha sozusagen in der Hand zu haben, ihn zu massieren und zu spüren, wie sein kleiner Freund immer stärker in seiner Hand pulsierte. Es war berauschend. Aber eigentlich wollte er das hier noch nicht beenden. Er wollte noch viel mehr. Und so zog er seine Hand wieder unter der engen Shorts hervor und schob dann das letzte Stück lästigen Stoffs von dem wunderschönen Körper neben sich. „Kou?“, wisperte er und wartete darauf, wenigsten eine klitzekleine Antwort von diesem zu bekommen. Er sollte nicht enttäuscht werden, denn Uruha schaute ihn mit vor Lust halbgeschlossenen Augen an und ein leichtes, seliges Lächeln lag auf seinen Lippen. Aois Herz machte einen Hüpfer, als er ihn so sah und musste ihn gleich wieder küssen. Nur widerwillig löste er ihren innigen Kuss und legte seine Stirn ein weiteres Mal an diesem Tag gegen die des anderen Gitarristen. Kurz schwieg er und schaute ihm lediglich in die Augen. Der Jüngere erwiderte den Blick ebenso sanft. „Hai? Was ist?“, fragte der Brünette ihn dann stammelnd, denn er spürte noch immer die warme Hand um seinen ganzen Stolz und am liebsten würde er Aois Hand da auch gleich wieder hinschieben. Der Schwarzhaarige lächelte und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Erst dann begann er, wieder das Wort zu ergreifen. Seine Wangen färbten sich leicht rot und er atmete einmal tief durch. „Ich möchte... mit dir schlafen.“, wisperte er und vergrub dann sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge. Seine Arme schlangen sich um den nackten Körper und auch er spürte, dass Uruha dies ebenfalls tat. Nun lagen sie engumschlungen auf Uruhas Bett und hielten sich einfach nur fest. Keiner sagte einen Ton, denn sie brauchten keine Worte, um den anderen zu verstehen. Es war einfach zu offensichtlich. „Ich liebe dich, Takashima Kouyou.“, durchbrach es dann die Stille und Uruha lächelte. „Ich dich auch, Yuu. Ich dich auch.“ Beide schlossen die Augen und schmiegten sich aneinander. Dann schaute Aoi wieder zu Uruha auf und legte sofort seine Lippen auf die seines Gegenübers. Wieder brauchten sie keine Worte, denn sie ließen lieber Taten sprechen. Und so küssten und streichelten sie sich eine ganze Weile... Bis es keiner der beiden mehr aushielt und sie sich immer hungriger und gieriger küssten und sogar ihre Körper aneinander rieben. Die Küsse waren schon berauschend, aber die nackte Haut des anderen an seiner zu spüren, war noch um einiges besser. Und deshalb kosteten sie dies auch in vollen Zügen aus. Aoi legte seine Hände auf Uruhas knackiges Hinterteil und drückte ihre Unterleiber stärker aneinander. Uruha erwiderte das nur zu gern und so verließ immer wieder ein Stöhnen die Lippen der beiden. Unweigerlich rieben sie sich aneinander und ließen den anderen spüren, dass sie mehr wollten. Sehr viel mehr. Plötzlich löste sich Aoi von Uruha und setzte sich frech auf dessen Hüfte. Er ließ sein Becken auf der Körpermitte des Brünetten kreisen und entlockte ihm damit nicht nur ein Stöhnen, sondern ließ ihn spüren, was der andere tun sollte. Aoi wollte ihn spüren. Uruhas Hände legten sich ein weiteres Mal an die Hüfte des Schwarzhaarigen und drückte sein Unterleib wieder nach oben. Er war sich zwar nicht sicher, welchen Part er einnehmen würde, aber es war ihm egal, solange er Aoi nah sein konnte. Es dauerte auch nicht lange, bis Aoi es nicht mehr aushielt und Uruha an den Schultern packte und zu sich nach oben zog. Wieder folgte ein fordernder Kuss. Und wieder. Und wieder. Nun wusste Uruha ganz genau, was Aoi von ihm wollte. Eine Hand wanderte zu Aois Lippen und strichen sanft darüber. Sofort öffnete dieser seinen Mund und nahm die schlanken Finger in sich auf. Spielerisch umschmeichelte er sie, bearbeitete sie ausgiebig mit seiner Zunge und schenkte Uruha dabei einen Blick, der dem Brünetten das Blut in den Adern kochen ließ. Dieser Anblick war so erotisch, dass er sich wünschte, es wären nicht seine Finger, die sich in Aois Mund befanden sondern etwas ganz anderes. Erst nach ein paar Minuten entließ der Ältere ihn wieder und schnappte sich die Lippen des Gitarristen als Ausgleich. Hungrig küsste er ihn, während er spürte, wie Uruhas Hand zu einer sehr pikanten Stelle wanderte. Beide atmeten heftig ein und aus. Sie saßen noch einige Augenblicke einfach nur da und versuchten, sich zu beruhigen. Auch wenn ihre Atmung sich wieder normalisierte, so blieb ihr Herzschlag doch noch um einiges erhöht. Als Uruha sich wieder gefangen hatte, schaute er zu Aoi auf und lächelte ihn an. Aoi erwiderte das Lächeln und gab Uruha einen süßen Eskimokuss. Dann grinste der Brünette und Aoi legte den Kopf schief. „Was ist?“, fragte er dann doch etwas verwundert und mit ziemlich heiserer Stimme. „Ich glaube, ich muss dich wirklich engagieren.“, kicherte der Größere. „Wenn ich jeden Morgen so angezogen und jeden Abend so ausgezogen werde, dann kann es mir ja nur gut gehen.“ Daraufhin verpasste Aoi ihm eine ordentliche Kopfnuss und erhob sich von dessen Schoß. Erschöpft ließ er sich neben ihm aufs Bett fallen und kuschelte sich sofort in die Kissen. „Lass uns schlafen. Ich bin müde.“, murmelte er nur. „Ach, du willst schlafen?“, lachte Uruha. „Das kannst du gerne haben, mein Schatz. Dann komm mal her, ich wird dich ganz schnell zum Schlafen bringen.“ Und schon stürzte er sich wieder auf den anderen, der erschrocken fiepte und sich versuchte, unter der Decke zu verstecken... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ja ja, blödes Adult. T.T Aber im Moment schreib ich so was nicht gern komplett. Komischerweise fällt mir das in RPGs nicht so schwer <__<° Na ja, aber ich hab es so verpackt, dass es für die Story an sich nicht so wichtig ist, damit keiner was verpasst. Aber vielleicht bin ich ja auch so nett und häng das Kapi ohne Adult gleich hier hinterher. Mal schauen. Okay, das war´s dann erst einmal von meiner Seite. Außerdem hab ich bald Feierabend *___* und morgen is schon Freitag *Luftsprung mach* Das war´s dann erst einmal von mir ^^° LG Mika PS: Feedback würde mir helfen bei der Entscheidung, ob ich die FF bald enden lasse oder nicht. Hab ja da noch ein paar Sachen offen. ^^ Kapitel 42: Half Chaos ---------------------- Gott! Ich schein echt Langeweile auf Arbeit zu haben. <.< Jetzt hab ich hier schon wieder das Kapitel geschrieben. *sfz* Irgendwie sollte sich das doch mal ändern. Aber ich muss auch sagen, dass ich hier irgendwie sogar am meisten Ruhe dafür hab ^^° Aber egal. Wünsch euch viel Spaß beim Lesen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* ... „Wo willst du denn bei dem Verkehrschaos hin?“, fragte der Größere und schaute gespannt ihn Kais Gesicht. Dieser seufzte und legte die Hände ans Lenkrad. „Ich will zu Uruha. Er und Aoi hatten wohl ein kleines Techtelmechtel und nun liegt mal wieder was in der Luft. Mach mir halt ein bisschen Sorgen um ihn, weil er heute nicht zur Probe erschienen war und Aoi sah auch nicht gerade fit aus. Ich will gar nicht wissen, was da genau vorgefallen ist. Jedenfalls will ich mal nach dem Rechten sehen. Magst du mitkommen?“... Miyavi schaute ihn wirklich etwas skeptisch an, dann seufzte er. „Sag mal... Kai-chan. Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist, wenn du jetzt bei Uruha aufkreuzt? Ich mein... is ja voll lieb und süß von dir, wie du dich um deine Jungs kümmerst, aber... diese Gefühlssachen solltest du lieber den beiden überlassen.“, gab er seine Gedanken preis. „Aoi liebt Uruha und anders herum genauso. Wenn du dich jetzt dazwischen hängst, werden die beiden nie lernen, offen über ihre Gefühle zu sprechen. Meinst du nicht, dass das wichtig ist?“ Jetzt war es an Kai etwas dumm aus der Wäsche zu gucken. Er war es einfach nicht gewohnt, dass Miyavi ein so ernstes Gespräch führen konnte. Das haute ihn gerade echt aus den Latschen. Auch wenn sie sehr gut befreundet waren, so hatte er ihn so noch nie erlebt. „Du meinst als, dass ich sie einfach damit alleine lassen sollte?“, fragte er misstrauisch, als die Worte langsam zu ihm durchsickerten. Ein tiefes Seufzen. „Meinst du? Ich weiß nicht, ich mag die beiden einfach nicht mehr so traurig sehen. Alle wissen, dass die dem anderen zu Füßen liegen würden... nur die beiden peilen es einfach nicht. Ist die Liebe wirklich so kompliziert?“ Der Solokünstler lachte und klopfte Kai aufmunternd auf die Schulter. „Sie ist nicht ganz so kompliziert, wie manche Leute sie sich machen, aber sie macht blind. Verdammt blind. Und die beiden sind doch ein sehr gutes Beispiel dafür.“, kicherte er und lehnte sich dann wieder gemütlich in den Sitz. „Lass uns irgendwo was essen. Ich hab Kohldampf. Die zwei werden sich schon zusammenraufen. Da bin ich mir sicher. Die können eben nicht miteinander aber auch nicht ohne. Is wie bei Ruki und Reita. Oder Tora und Saga und auch Hiroto und Nao. Alle ziemlich kompliziert denkende Männer. Dabei ist die Liebe doch so einfach.“ Kai war erstaunt darüber, dass Miyavi so den Durchblick hatte. Das mit Nao und Hiroto hatte er schon geahnt. Ruki hatte ihm sein Leid schon geklagt, aber das mit Saga und Tora war echt erstaunlich. „Woher weißt du das alles, Miya? Hast du dafür nen sechsten Sinn oder so?“, lächelte er nun wieder. „Nö.“, meinte der Größere. „Ich bin nur einfach nicht blind. Wäre echt blöd, wenn man das übersehen würde. Sogar Shou is verknallt bis über beide Ohren. Aber das wohl eher in Asami.“ Der Drummer schaute nicht schlecht. „Asami? Die Asami?“ Miyavi nickte schmunzelnd. „Ja, die Stylistin der PSC.“ Da war der Leader von Gazette aber mächtig geplättet. Okay, er würde jetzt immer zu Miyavi gehen, wenn er mal wieder ne neue Beziehung ausfindig machen wollte. Sein Kumpel hatte echt den besten Überblick. „Gibt es denn noch jemanden, der zur Zeit verliebt ist?“, wollte er wissen und sein Gegenüber nickte heftig. „Ja, einen gibt es da noch. Und der ist ganz besonders heftig verschossen. Leider scheint er da aber auf Granit zu beißen.“, seufzte er und schaute dann stur aus dem Fenster. „Oh... das ist nicht gut. Da müssen wir dann mal was unternehmen. Wenn dann müssen sie doch alle glücklich werden.“ # # # # # # # # # # # # # # # # ... „Schön, dass der Herr mir zuhört. Ich hab dich was gefragt. Und nun antworte endlich. Wieso lässt du dich einfach so von mir küssen… immer und immer wieder?“ Da war sie wieder die Frage aller Fragen. Doch er hatte auch keine andere Wahl. Er wollte Hiroto nicht belügen. Das wäre nicht fair gewesen. Ganz und gar nicht. Also holte er tief Luft, schloss kurz die Augen und schaute Hiroto dann direkt in die Augen. Zumindest in das, was man in der Dunkelheit erkennen konnte. „Weil ich mich in dich verliebt habe…“, murmelte er. ... Der Körper des Gitarristen versteifte sich augenblicklich. Starr schaute er Nao an, der den Kopf zur Seite gedreht hatte. Nao spürte, die Reaktion des Jüngeren und schluckte. Okay, vielleicht hätte er doch besser die Klappe gehalten. Aber nein, er musste ja den Mund aufmachen. Was würde Hiroto jetzt dazu sagen? Würde er ihn abstoßend finden? Aber eigentlich hatte er ihn doch geküsst. Und er hoffte schon, dass das nicht nur war, weil er herausfinden wollte, ob er gut küssen konnte. Und er traute Hiroto das eigentlich auch nicht wirklich zu. „Gomen, Pon.“, entschuldigte er sich und legte sich einen Arm über die Augen. Er wollte nicht sehen, wie Hiroto ihn angewidert anschaute. Er konnte einfach nichts dafür, aber Hiroto hatte ihn von Anfang an in seinen Bann gezogen. Schon, als er für die Band vorgespielt hatte. Diese dunklen Knopfaugen und diese süß grinsenden Schmolllippen. Da konnte man doch nur schwach werden. Er hätte wirklich lieber den Mund halten sollen. „Ano...“, kam es plötzlich leise von dem Jüngeren. Er überlegte genau, was er jetzt am besten sagen sollte. Im Moment war er einfach nur sprachlos und irgendwie auch unter Schock. Erst wurde er dazu verdonnert, den Dachboden mit Nao aufzuräumen. Dann entdeckte er verborgene Schätze des Drummers. Dann folgte ein entsetzliches Gewitter, weil er die ja auch so sehr ‚liebte’. Im nächsten Moment bekam er seinen ersten Kuss von einem Mann. Von Nao. Dann küsste er ihn immer und immer wieder und jetzt... Jetzt hatte er ihm auch noch gesagt, dass er sich in ihn verliebt hatte. Das waren verdammt viele Erlebnisse für so einen Tag. Viel zu viele, denn er musste das alles erst einmal richtig verarbeiten. Und das war absolut nicht einfach. „Vergiss es einfach.“, murmelte dann der Drummer, der noch immer unter Hiroto lag und sich nicht wirklich rühren konnte. Auch wenn der Gitarrist voll das Fliegengewicht war, so konnte er ihn ja jetzt nicht einfach von sich runter schubsen. Das machte er bestimmt nicht. Hiroto sollte sich ja auch nicht weh tun. „Is nicht so wichtig, Pon. Tu einfach so, als hätte ich nichts gesagt.“, fügte der Ältere noch mit an und versuchte jetzt doch, sich aufzusetzen. Er kam allerdings nicht weit, denn der Kleinere rührte sich überhaupt nicht vom Fleck. Er starrte immer noch irgendetwas an. Allerdings lockerte sich seine Haltung so langsam. „Hiroto? Es wäre nett, wenn du mich wieder aufstehen lassen würdest. Der Boden hier ist nicht gerade bequem und wenn ich mich recht entsinne auch nicht wirklich sauber. Soweit waren wir nämlich noch nicht.“, seufzte der Leader und versuchte erneut, sich aufzusetzen, aber wieder ohne Erfolg. „Hi~ro~to...“, quengelte er und zupfte an dessen Shirt. „Komm schon. Ich krieg gleich Rückenschmerzen. Und wenn dem so ist, dann schwöre ich dir, dass ich dich zum Massieren ab beordern werde. Überleg dir das.“, murrte er. Allerdings musste er damit leben, dass er weiterhin den Teppich oder sogar das Sofa für den Blonden spielen musste. „HIROTO!“, knurrte er jetzt. Mit der Hand klopfte er gegen die Brust des anderen, damit dieser endlich peilte, was er wollte. Er wollte aufstehen und seinem Rücken ein wenig Entspannung bieten. Das war verdammt schmerzhaft, wenn er noch länger hier liegen müsste. Und dann wurde er endlich belohnt. Der Blonde reagierte doch tatsächlich mal auf ihn. Na wunderbar. Fehlte jetzt nur noch, dass er ihn auch endlich aufstehen lassen würde. „Nao?“, kam es ziemlich leise und ziemlich unsicher. Aber Nao beachtete das gar nicht. „Hai!“, grummelte er. „Wärst du jetzt endlich so nett und würdest mich hoch lassen. Mein Rücken würde sich sehr darüber freuen. Und ich mich auch.“, murrte der Drummer. Ihm war gerade nur wichtig, dass er sich wieder richtig hinsetzen oder vielleicht sogar aufstehen konnte. Darüber würde er sich sehr freuen. Tja, nur leider machte der Blonde keinerlei Anstalten in diese Richtung. Stur blieb er auf ihm sitzen. Allerdings gönnte er es ihm, sich richtig aufsetzen zu können. Hiroto aber blieb einfach auf seinem Schoß und schaute Nao mit schief gelegtem Kopf an. „Was ist?“, fragte er ziemlich barsch und spürte sofort, wie der Jüngere unter diesen Worten zusammenzuckte. Okay, das war vielleicht doch eine zu heftige Reaktion. Und so hob er eine Hand und wuschelte Hiroto damit durch das weiche, blonde Haar. „Sorry, war nicht so gemeint, Pon. Tut mir wirklich leid.“, entschuldigte er sich bei dem anderen. Hiroto nickte und schaute nun auf seine Hände, deren Finger scheinbar nervös miteinander spielten. Der Drummer bemerkte dies und lächelte etwas. Sein Kollege tat dies immer, wenn er nervös war. Aber wieso war Hiroto nervös? Weil er ihm eben gestanden hatte, dass er sich in ihn verliebt hatte? „Scho... schon okay.“, stotterte der Kleinere und seufzte schwer. „Weißt du... ich... na ja... ich...also...“, stammelte er und seufzte dann wieder schwer. Nao hob eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen und legte nun seinerseits den Kopf schief. „Was ist los, Hiroto? Gibt´s was, worüber du reden willst? Sag´s einfach. Weißt doch, dass ich dir immer zuhöre. Wir sind doch Freunde, auch wenn ich dir eben gesagt habe, dass ich eben doch etwas mehr als Freundschaft für dich empfinde. Wir sind und bleiben Freunde. Versprochen.“, lächelte er. Wieder vernahm er ein Seufzen. Wollte er das jetzt zur Gewohnheit werden lassen? „Das weiß ich doch, Pooh-chan. Trotzdem... ist das nicht so leicht, darüber zu sprechen.“, murmelte er und verhakte seine Finger immer mehr miteinander. Nao hatte die Befürchtung, dass er da bald einen Knoten rein machen würde, wenn er nicht gleich aufhörte damit. So packte er die Hände und zog sie auseinander. „Hör auf damit oder du machst aus deinen Fingern sogar ohne chinesische Fingerfalle einen Knoten.“, kicherte er. „Eigentlich brauchst du die doch noch oder nicht? Deine Gitarre spielt sich jedenfalls nicht von alleine.“ Hiroto nickte und man sah auch ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. Es war irgendwie eine komische Stimmung zwischen ihnen. Auch wenn Nao scheinbar versuchte, die Situation etwas aufzulockern, hing trotzdem etwas Angespanntes in der Luft. „Nao?“, startete der Gitarrist erneut einen Anlauf. „Ist... ist das wahr, was du... eben gesagt hast? Bist... bist du wirklich in mich...“, er schluckte. „Verliebt?“, fragte er mit immer leiser werdender Stimme und senkte dann noch mehr den Blick. Seine Finger konnte er jetzt nicht mehr malträtieren, denn Nao hielt seine Hände noch immer fest. Am liebsten wäre er jetzt im Erdboden versunken. Wieso hatte er ihn das denn jetzt gefragt? Nao hatte ihm das doch ganz bestimmt nicht umsonst offenbart. Aber... er konnte es einfach noch nicht begreifen... nicht wirklich glauben. Nao sollte sich in ihn verliebt haben? „Glaubst du mir das nicht?“, kam es von der Gegenseite. Doch es klang nicht wie ein Vorwurf oder etwas Ähnliches. Nein, es klang verlegen und unsicher. Sonst war der Drummer nicht so zurückhaltend und introvertiert. „Do... doch schon... irgendwie...“, kam es ganz leise zurück. „Es... es ist nur so... Ich weiß auch nicht.“, wisperte er. „So... unheimlich.“ Nao runzelte die Stirn. „Unheimlich? Wie meinst du das? Ist es denn schlimm, dass ich in dich... verliebt bin?“ Wieder diese Unsicherheit in der Stimme des sonst so fröhlichen und offenherzigen Mannes. Sofort schüttelte Hiroto den Kopf. „Iie... Überhaupt nicht!“, platzte es aus dem Jüngeren heraus und zog seine Hände hastig aus Naos Griff. Sein Oberkörper beugte sich nach vorne und sein Kopf landete auf der Schulter des Brünetten. Er schloss die Augen und atmete tief ein und aus. „Es ist unheimlich, weil... weil... ich das nie für möglich gehalten habe.“, nuschelte er und drehte den Kopf leicht zur Seite, um seinen Atem sanft gegen die Haut des Drummers zu pusten. „Weißt du... ich hab dich auch sehr gerne... sehr, sehr gerne...“, murmelte er und küsste dann einfach mal Naos Hals. „Ich hab mich nämlich auch in dich verliebt.“ ... # # # # # # # # # # # # # # Wenn das mit dem glücklich werden mal so einfach wäre, dachte sich der Gitarrist. Aber auch wenn man immer sagte, dass die Liebe alle Hindernisse überwinden würde, bezweifelte er das ganz stark. Sein Hindernis war verdammt groß. Okay, nicht von der Größe her gesehen. Eher vom Charakter her. Stur wie ein Esel, temperamentvoll wie ein wilder Hengst und liebenswürdig wie kein anderer Mensch auf dieser Welt. Na ja, vielleicht übertrieb er da mal wieder ein bisschen, aber was sollte man den machen, wenn man derjenige war, von dem sie hier gerade sprachen. „Was ist los, Miya? Sagst du mir, wer es ist? Ich würd wirklich gerne helfen.“, quengelte Kai und tippte aufgeregt mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum. Sie hatten sich zwar geeinigt, dass sie irgendwo was essen gehen würden, aber sie waren noch kaum einen Meter in diesem Verkehr vorangekommen. Also mussten sie sehen, dass sie am besten an der nächsten Kreuzung abbogen und dann eben über einen kleinen Umweg in eines der viele Restaurants kamen. „Und wenn es besser ist, wenn du es nicht weißt?“, grinste Miyavi und überspielte damit seine eigene Unsicherheit. Das konnte er schon immer gut. Seine Gefühle und Probleme hinter einer Maske verstecken, damit ja niemand davon Wind bekam. Niemand sollte sich mit seinen Problemen belasten. Das schaffte er schon ganz gut alleine. Also drehte er lieber den Pegel auf und zeigte allen seine gute Laune und seinen unwiderstehlichen Humor. Selbst den mürrischen Ruki oder den grummeligen Tora brachte er dadurch zum Lachen. Und Aoi und Hiroto machten dann glatt noch bei seinen Aktionen mit. Die beiden waren echte Stimmungskanonen. Okay, wenn Nao und Kai mal richtig in Fahrt kamen, dann waren die beiden fast genauso schlimm wie er selbst. Aber das fand er einfach nur toll. Es gab nur einen einzigen Menschen, den er kannte, der ihn noch bei weitem übertrumpfte. Takeru. Aber der war jetzt nicht wichtig. Der Kleine war manchmal auch ne richtige Nervensäge. Und wenn er das schon sagte, dann hatte das schon was zu heißen. Verdutzt schaute der Drummer wieder zu seinem Kumpel. „Wieso sollte das denn besser sein? Ich würde es schon gern wissen, damit ich auch helfen kann. Wie soll ich das denn, wenn ich noch nicht einmal weiß, um wen es dabei geht?“, fragte er irritiert. Ja, er wollte wirklich helfen. Wenn Miyavi ihn schon davon abhielt, Uruha und Aoi auf die Sprünge zu helfen, dann wollte er wenigstens jemand anderem Glück bringen. „Komm schon, Miya. Mir kannst du es doch sagen.“ Er zog eine dicke Schmollschnute und klimperte mit den Augen. Das machte er immer, wenn er von Miyavi etwas erfahren wollte. Bisher hatte das immer sehr gut geklappt. Doch Miyavi blieb standhaft und schaute weiterhin aus dem Fenster. Der Regen trommelte noch immer aufs Dach und noch immer durchzuckten Blitze den Himmel. Das war eigentlich richtig schönes Kuschelwetter. In eine Decke eingemummelt, auf dem Sofa sitzen und bei Kerzenschein ein bisschen Musik hören. Dabei konnte man doch einfach wunderbar entspannen. Das machte er sonst immer, wenn es gewitterte. Aber heute musste er ja unbedingt noch unterwegs sein. Wenigstens hatte er nette Gesellschaft. Sehr nette sogar. „Sei mir nicht böse, Kai-chan. Aber das geht dann doch etwas zu weit. Lass uns einfach erst einmal Saga und Tora unter die Arme greifen. Ich denke mal, dass sich das mit Aoi und Uruha in den nächsten Tagen schnell geben wird. Kennst doch die beiden. Da muss einer dem anderen mal auf den Fuß treten, damit die in die Puschen kommen. Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend.“, lächelte er. „Was hältst du davon, wenn wir wieder zu einem von uns beiden fahren und uns ne ordentlich Pizza bestellen. Dann können wir mal wieder nen richtigen Zockerabend machen. Hatten wir schon ewig nicht mehr.“, schlug der Solist vor und Kai musste sofort lachen. „Ja, das ist eine echt tolle Idee. Das machen wir. Zu dir oder zu mir?“, grinste Kai bis über beide Ohren. Endlich mal ein Tag ohne die Nachfrage der Seelsorge. Das würde sicher toll werden. ... # # # # # # # # # # # # # ... „Ach, du willst schlafen?“, lachte Uruha. „Das kannst du gerne haben, mein Schatz. Dann komm mal her, ich wird dich ganz schnell zum Schlafen bringen.“ Und schon stürzte er sich wieder auf den anderen, der erschrocken fiepte und sich versuchte, unter der Decke zu verstecken... „Hör auf, Kou!“, lachte der Schwarzhaarige und hielt sich schon den Bauch vor lachen. Dass Uruha das aber auch einfach nicht lassen konnte. Der wusste doch, wie kitzlig er war und dann nutzte der das auch noch so schamlos aus. „Büüüüüttttteeee!“, wimmerte er, denn sein Bauch tat schon weh vor lauter Lachen. Aber zu seiner Erleichterung hörte sein Freund auch wirklich auf. Erschöpft ließ er sich nach hinten fallen und schaute zur Decke hinauf. Es war schön, wieder so unbeschwert mit dem Brünetten umgehen zu können. Ihm war eine unglaublich große Last von en Schultern genommen worden. Jetzt konnte er wieder der sein, der er war. Und das zeigte er auch Uruha sofort. Er lachte wieder und er hatte wieder dieses süße Glitzern in seinen Augen, das in den letzten Monaten immer mehr verblasst war. Jetzt war es wieder da und der Schelm stand ihm wieder im Gesicht. „Bist du jetzt zufrieden? Willst du immer noch schlafen? Oder stehst du wieder mit mir auf. Es is gerade mal fünfzehn Uhr durch. Ich würd gern noch etwas mit dir unternehmen. Einfach mal so. Nur wir beide. Was meinst du?“, wandte sich Uruha an seinen Koi und legte dann den Kopf auf dessen Brust. Einen Arm legte er ihm über den Bauch und hauchte kleine süße Küsse auf die makellose Haut des Älteren. Aoi lächelte. „Vielleicht sollten wir uns aber besser erst einmal bei Kai melden. Der ist heute Vormittag wie ein Besessener abgezischt, als du nicht gekommen bist. An dein Handy bist du ja auch nicht gegangen. Da hat er sich Sorgen gemacht und wollte gleich los. Mich wundert´s nur, dass er noch gar nicht hier war.“ Ja, das war irgendwie komisch. „Und wieso bist du dann schon hier, wenn nicht einmal Kai hier war?“, wunderte sich dann auch Uruha. Der Schwarzhaarige grinste etwas. „Na ja, er hat das Auto genommen und ich bin zu Fuß und mit der Bahn los. Da war ich wohl um einiges schneller als Leader-sama.“, kicherte er. Uruha nickte. „Find ich auch viel besser. Kai würde ich jetzt nicht so gerne hier nackt neben mir liegen haben. Auf den steh ich nämlich ganz und gar nicht.“ Der Rhythmus-Gitarrist boxte seinem Freund leicht gegen die Schulter. „Das will ich dir auch geraten haben, mein Lieber.“, knurrte er und haschte nach der Decke. Schnell schnappte er sie sich und wickelte sie sich um die Hüfte. „Ich wird schnell Kai anrufen und ihm Bescheid sagen. Nicht, dass er sich noch mehr Sorgen macht.“ Und schon löste er sich aus der süßen Umarmung Uruhas und tapste in die Decke gehüllt auf nackten Füßen ins Badezimmer, wo er irgendwo sein Handy vermutete. Hoffentlich hatte es die kalte Dusche draußen überlebt. Uruha war ihm gefolgt und ergriff Aoi an der Hüfte, um über dessen Schulter auf den nassen Klamottenhaufen zu schauen. „Na ja, ich glaub nicht, dass dein Handy jetzt gerne benutzt werden will. Das muss sich erst einmal von dem unfreiwilligen Duschgang erholen. Wir können ja meins nehmen.“, wisperte er und verpasste Aoi einen Kuss im Nacken. „Na komm, das liegt irgendwo auf dem Sofa.“, schmunzelte er und zog Aoi einfach mit sich. Beide ließen sich nicht gerade elegant auf das Sofa nieder und Uruha zog Aoi sofort in seine Arme. Mit einer Hand griff er zwischen die Polster und suchte das besagte Teil. Schneller als gedacht, hatte er es in seiner Hand und machte es wieder funktionsfähig. Dann reichte er seinem Freund das Telefon. „Dann lass unser Leaderchen mal Bauklötze staunen.“, grinste Uruha mit seinem unwiderstehlichen Lächeln und Aoi musste ihn dafür einfach noch einmal küssen, ehe er dann doch die Nummer ihres Leaders wählte. Jetzt würde er Kai die frohe Botschaft überbringen. Mal sehen, was dieser dazu sagen würde. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* E~nte~! Japp, mal wieder ein Kapitel geschafft und wieder ein Stück näher am Ende. Ja, diese FF neigt sich dem Ende entgegen. Bald wird es soweit sein. T^T *irgendwie gar nicht aufhören mag* Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge. Die FF is lang genug. Egal. Wir sehen uns im nächsten Chapter. Mal sehen, wen wir da ‚bearbeiten’ werden XDDD LG Eure Mika Kapitel 43: Call me! -------------------- Joar, Chefin in ner Beratung, Mika soll Widersprüche bearbeiten und kommt nicht weiter. Was tut Mika da? Sich erst einmal was anderes suchen, womit sie sich beschäftigen kann XD Nichts liegt mir ferner, als meine Arbeit zu vernachlässigen, gell? *lol* Hier geht´s weiter. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* ... „Dann lass unser Leaderchen mal Bauklötze staunen.“, grinste Uruha mit seinem unwiderstehlichen Lächeln und Aoi musste ihn dafür einfach noch einmal küssen, ehe er dann doch die Nummer ihres Leaders wählte. Jetzt würde er Kai die frohe Botschaft überbringen. Mal sehen, was dieser dazu sagen würde.... Gerade waren sie zur Tür hereingekommen, als Kai dermaßen zusammenzuckte, dass Miyavi sich fragte, warum der Drummer mit einem Mal so schreckhaft war. Aber kein Wunder, wenn man mal wieder vergessen hatte, den Klingelton des Handys anzustellen und man angerufen wurde. Er hörte es nur vibrieren und musste grinsen. Kichernd klopfte er dem Kleineren auf die Schulter. „Tja, Kai-chan. Man sollte schon gucken, dass man das Handy nicht an solchen Orten aufbewahrt, das könnte in manchen Situationen echte Probleme hervorrufen. Hach ja, das fand er mal wieder sehr amüsant. Aber das Beste daran war, dass Kai auch noch knallrot dabei anlief und hastig versuchte, das kleine noch immer vibrierende Etwas aus seiner verdammt engen Hosentasche zu fischen. Miyavi hatte sich derweil in Kais Wohnzimmer ausgebreitet und lag nun wieder einmal quer über dessen Sofa. Solange er nicht wieder Kais Bett oder dessen Dusche auseinander nahm, war er ja auch ein gern gesehener Gast im Hause des Drummers, was er ja auch gerne ausnutzte. Er streckte sich erst einmal ausgiebig und gähnte dann erst einmal herzhaft. Derweil war Kai dabei, sein Display zu betrachten und konnte es irgendwie nicht ganz glauben, wer ihn da anrief. Aber gut, dann musste er sich wirklich keine Sorgen mehr machen, denn wenn Uruha ihn anrief, sollte das schon was heißen. Und so nahm er einfach mal ab. „Moshi moshi?“ „Hey, Kai-chan.“, wurde ihm auch schon freudestrahlend ins Ohr gequietscht. Damit konnte er nun erst einmal gar nichts anfangen, denn so klang Uruha garantiert nicht. Er kannte nur einen, der so bescheuert am Telefon klingen konnte. Und das war der zweite Gitarrist. „Aoi?“, fragte er verwundert und bekam mal wieder ein merkwürdigen Laut an den Kopf geknallt. Okay, jetzt war er verwirrt. „Was machst du an Uruhas Handy?“ Gute Frage, nächste Frage. „Ich?“ Sehr geistreich, dachte Kai. Manchmal fragte er sich wirklich, wer von der ganzen Truppe in der PSC das Kind war. Da waren ja die Jungs von SuG oder ViViD noch reifer. „Ja, du, wer denn sonst? Ich dachte eigentlich, dass ich mit dir telefoniere oder irre ich mich da?“ Ein leises Kichern war zu hören. Okay, jetzt wurde es echt unheimlich. „Aoi?“, hakte er deshalb nach. „Würdest du mir meine Frage beantworten?“ Kurz war es still. „Welche Frage meinst du denn?“ Drop. Das konnte wirklich nur von Aoi kommen. Etwas genervt rieb er sich die Schläfe, während er weiter versuchte, Ruhe zu bewahren. „Ich hab dich gefragt, was du an Uruhas Handy machst?“ Eigentlich hatte er gedacht, dass seine Frage einleuchtend gestellt war, aber der Schwarzhaarige belehrte ihn mal wieder eines Besseren. „Na mit dir telefonieren.“ Doppeldrop. Irgendwann würde er ihn wegen solch dämlicher Antworten noch mal Strafarbeit aufbrummen, damit er es endlich lernen würde. Aber das war wahrscheinlich auch ziemlich überflüssig, denn Aoi war ein Kandidat, der auch aus solchen Aktionen nichts lernen würde. Also konnte er auch getrost gegen eine Wand reden. Die wäre lernfähiger. Seufzend fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar. „Das hab ich mitbekommen, Aoi. Is ja auch nicht wirklich schwer. Ich wollte wissen, wieso du an Uruhas Handy dran bist. Ich gehe mal davon aus, das Uruhas Handy bei Uruha ist und nicht bei dir.“ Wäre ja eigentlich eine logische Schlussfolgerung oder? „Na, weil mein Handy nass geworden ist bei dem Regen und ich es erst einmal trocknen lassen muss, damit es nicht ganz im Eimer ist. Und da hat Uruha mir eben seines zum Telefonieren angeboten. Is das nicht nett?“ Kai schloss die Augen. Ganz ruhig. Nichts überstürzen. Es ist Aoi. Den brauchen sie schließlich noch für ihre Band. Ohne ihn wären sie nicht mehr komplett. Also musste er wohl oder übel alle seine Mordgedanken vertreiben. Leider. „Ah ja. Und wie kommt es dann, dass Uruha es dir angeboten hat? Ist er etwa wieder im Proberaum?“, fragte er den anderen am Ende der Leitung. Und prompt kam eine Antwort. „Nö, wieso auch? Ist doch eh keiner mehr da. Du bist abgehauen, dann bin ich gegangen und Uruha war ja eh nicht da. Und was Rei und Ruki da treiben, will ich lieber nicht wissen.“, kicherte der Gitarrist. „Okay, klingt logisch. Und wo bist du jetzt? Und wo ist Uruha?“, wollte er logischerweise wissen. „Also ich bin hier und Uruha sitzt neben mir. Logisch oder, wenn ich mit seinem Handy telefoniere.“ Boah, gleich würde er dem Kerl an die Gurgel gehen. Viel fehlte jedenfalls nicht mehr. „Aoi~?“, kam es nun grummelnd. „Ist ja schön, dass Uruha neben die sitzt und du dort bist, aber wo ist ‚hier’?“ Mann, der Kerl würde ihn irgendwann noch mal ins Grab bringen. Daran zweifelte er wirklich nicht mehr. „Bei Uruha.“, kam es kurz und knapp und Kai schluckte. Aoi war bei Uruha? „Und was machst du da?“ Ein Kichern folgte. „Das wird ich dir ganz bestimmt nicht auf die Nase binden. Solche Dinge sind schließlich sehr privat.“ Jetzt runzelte er mächtig die Stirn. Okay, sollte das jetzt heißen, dass die beiden doch noch übereinander hergefallen waren? Oder wie jetzt? „Ich will ja auch nicht wissen, was ihr gemacht habt, sondern wie du zu Uruha gekommen bist und warum du da bist. Und wieso um alles in der Welt rufst du mich eigentlich an?“ „Wir!“, kam es sofort und Kai war erstaunt über diese synchrone Antwort der beiden Gitarristen. Also gut, jetzt wusste er, dass Aoi bei Uruha war und Aoi telefonierte mehr als offensichtlich mit dessen Handy. Jetzt warf dies nur die Frage auf, wieso der eine Gitarrist bei dem anderen Gitarristen war. Hatten sie sich wieder versöhnt? So ganz kam er nicht mehr mit. „Du, Kai-chan? “ Das kam eindeutig von Uruha. Diese Stimme war unverkennbar, genauso wie Aois Gequietsche vorhin. „Hmm...“, machte er nur zustimmend. „Wo steckst du eigentlich?“ Wollten die jetzt etwa das Spiel umdrehen? Nix da. „Ich bin bei mir zuhause, wieso?“ „Weil Aoi meinte, du wolltest eigentlich zu mir. Und du seiest wie eine Furie aus dem Proberaum gehechtet. Wieso bist du dann zuhause und nicht hier?“ Gut Frage. „Weil ich ewig im Stau gestanden habe und dann keinen Bock mehr, weil ihr zwei hirnverbrannten Idioten endlich mal den Arsch in der Hose haben solltet, eure Auseinandersetzungen alleine zu regeln.“ Dass es eigentlich Miyavis Idee war, verschwieg er einfach mal, denn das mussten die beiden ja auch nicht wissen. „Habt ihr es denn wenigstens geregelt?“ Einfach mal wieder auf das Thema zurückkommen. Kurz herrschte wieder Stille und dann hörte er nur, wie sich die beiden Gitarristen wohl um das Handy stritten. Toll, wie war das mit den Streitigkeiten? „Wenn du meinst, dass wir endlich Sex hatten, dann haben wir alles geregelt.“, zwitscherte Aoi und Kai hörte deutlich, wie Uruha sich die Hand gegen die Stirn klatschte. Aber er konnte den Brünetten gerade sehr gut verstehen. Er hätte garantiert auch nicht anders reagiert. „DAS, Aoi, wollte ich überhaupt nicht wissen.“, brummte er. „Aber wenn ihr beide schon in der Kiste ward, dann hoffe ich doch mal, dass ihr beiden Blindfische es endlich mal geschnallt habt. Hat ja eh schon viel zu lange gedauert.“, murrte er. „Und noch viel Spaß. Wir sehen uns morgen Früh bei der Probe und... übertreibt es nicht. Wir brauchen schließlich einsatzfähige Gitarristen. Bai.“ Und schon hatte er aufgelegt. Er konnte ja auch nicht wissen, dass die beiden am anderen Ende sich nun ziemlich bedeppert anschauten. # # # # # # # # # # # # ... „Es ist unheimlich, weil... weil... ich das nie für möglich gehalten habe.“, nuschelte er und drehte den Kopf leicht zur Seite, um seinen Atem sanft gegen die Haut des Drummers zu pusten. „Weißt du... ich hab dich auch sehr gerne... sehr, sehr gerne...“, murmelte er und küsste dann einfach mal Naos Hals. „Ich hab mich nämlich auch in dich verliebt.“ ... Nao erschauderte. Und das lag nicht nur daran, dass Hiroto so sanft und schüchtern seinen Hals küsste. Es lag auch daran, dass Hiroto ihm gerade gesagt hatte, dass es ihm genauso ging wie ihm selbst. „Hiro... Hiroto...“, wisperte er und nahm all seinen Mut zusammen, um den anderen etwas von sich wegzudrücken. Wie von selbst legte sich eine Hand an die Wange des Gitarristen und seine Stirn gegen die andere. Mit einem liebevollen Lächeln schaute er ihm tief in die Augen. „Dann darf ich es dir jetzt wirklich sagen?“, fragte er mit leiser, brüchiger Stimme und Hiroto nickte zögerlich und sein Körper zitterte schon leicht, weil Naos zweite Hand sich auf seinen Rücken gelegt hatte und ihn dort sanft streichelte. Er schloss für einen Augenblick die Augen, ehe er sie wieder öffnete und schon die süßen Worte vernahm, die er schon eine ganze Weile von dem Drummer hören wollte. „Ich liebe dich, Hiroto.“, kam es leise und mit unglaublich sanfter Stimme, ehe er von seinem Leader geküsst wurde. Sanft, zärtlich, liebevoll und voller Hingabe. Es kribbelte. Es kribbelte überall. # # # # # # # # # # # # # ...Auf welchen Gefühlen denn? Tora hatte doch gar keine für ihn, also sollte der Kerl sich nicht so verdammt arschig aufführen. Aber wenn er das so haben wollte, dann konnte er das gerne haben. Er war ja nicht so. Und er würde Tora noch zeigen, wie weit er gehen konnte. Und auch wenn er Tora wirklich liebte, so würde er sich eine solche Anschuldigung nicht gefallen lassen. „Na warte!“, zischte er und wusste, dass er zum Gegenschlag ausholen würde. Egal wie, er würde ihm schon zeigen, was er drauf hatte... Saga war auf hundertachtzig. Wie konnte Tora es wagen, ihm so etwas vorzuwerfen? Tora war derjenige, der ihn an diesem Abend vollkommen ignoriert hatte und nicht er ihn. Also was sollte der Scheiß? Wer war es denn, der es vollkommen ignoriert hatte, dass sie miteinander geschlafen hatten und es sicherlich nicht so schlimm war, wie Tora es womöglich darstellen wollte. Und er hatte ihn doch noch nicht einmal gesagt, was für Gefühle der Gitarrist meinte. Woher sollte er denn dann wissen, auf was er herum getrampelt sein sollte? Tora fügte ihm hier Schmerzen zu, weil er ihn liebte, aber immer wieder von diesem vor den Kopf gestoßen wurde. Seufzend machte er sich weiter an die Arbeit. Er wusste, was ihm blühen würde, wenn Shou mitbekommen würde, dass sie hier so gut wie gar nichts geschafft hatten. Er kannte den Sänger gut genug. Manchmal fragte er sich, warum Nao eigentlich hier Leader war, wenn Shou doch derjenige war, der sie alle im Griff hatte. Okay, war vielleicht doch besser so, wie es jetzt war. Nao war zwar manchmal auch streng, aber er drückte doch auch ab und an mal ein Auge zu, was Shou nicht wirklich tat. Irgendwann jedoch verging ihm die Lust am Putzen. Na gut, er hatte nicht wirklich welche gehabt, aber er war ja auch unfreiwillig dazu verdonnert worden. Aber jetzt konnte Shou ihn mal. Der sollte selber putzen, wenn er das unbedingt sauber haben wollte. Ihm ging das jetzt einfach mal am Allerwertesten vorbei. Er hatte gerade viel wichtigere Dinge zu tun. Sehr viel wichtigere Dinge. Also ließ er alles stehen und liegen und ging wieder nach oben ins Wohnzimmer. Er würde sich jetzt einen Racheplan ausdenken. Aber einen, der es in sich hatte. Was aber im Moment störte, war dieser dämliche Stromausfall. Da konnte man ja kaum die Hand vor Augen sehen. Plötzlich zuckte er heftig zusammen, als da eine unheimliche Gestalt vor dem Fenster stand und gegen die Scheibe klopfte. Er blinzelte und überlegte, ob er sich dem nähern sollte oder es besser bleiben ließ. Eigentlich sah das hier fast wie in einem Horrorfilm aus, wo der naive Schönling einfach mal die Tür öffnete und im nächsten Moment sterbend am Boden lag. Das gefiel ihm nämlich gar nicht. Er wollte noch nicht sterben. Außerdem war er doch viel zu schön, um schon jetzt das zeitliche zu segnen. Nein, Saga war nicht arrogant oder eitel. Nein, wie kam man nur darauf. Wieder klopfte es an der Scheibe und noch immer stand dieses Etwas dort, wo er es zuletzt gesehen hatte. War das real oder doch nur eine Einbildung? Dann durchzuckte ein greller Blitz den Himmel und verriet ein bisschen mehr von dem ‚Monster’, das vor dem Fenster stand. Jetzt sah es noch mehr aus, wie ein Massenmörder, denn die Kapuze hing ihm tief ins Gesicht, so dass man das Gesicht nicht sehen konnte. In der Hand hielt er etwas, was der Bassist nicht identifizieren konnte. Trotzdem war er gerade ziemlich verängstigt und der Regen, der draußen wütete, machte das Ganze nicht leichter für ihn. Mit einem Mal fiel er fast vom Sofa, als er nicht nur das Klopfen sondern nun auch eine Stimme vernahm, die von draußen kam. „Mach endlich auf, du Idiot! Oder ich bring dich wirklich um!“, keifte der andere und Saga schluckte. DAS war definitiv eine Morddrohung, aber er kannte die Stimme. Ob er es auch wirklich war? Oder war das nur ein Täuschungsmanöver? „Saga! Du Depp, jetzt mach endlich hin! Ich hab keinen Bock, mir hier draußen noch länger den Arsch abzufrieren, weil du es nicht für nötig hältst, mir die Tür aufzumachen!“ Wie geheißen, erhob er sich und tapste auf die Haustüre zu. Nur zögerlich öffnete er die Tür, ließ aber die Kette dort, wo sie war, um auch wirklich sichergehen zu können, dass ihm, dem Schönling, nicht doch gleich ein Messer in die Brust gerammt werden würde. Als plötzlich die Gestalt vor ihm stand, zuckte er wieder zusammen und starrte sein Gegenüber doch etwas irritiert an. Tora lehnte sich gegen die Tür und wollte sie öffnen, doch die Kette hinderte ihn daran. „Saga~! Mach auf, ja? Ich habe wirklich keine Lust, morgen flach zu liegen.“, murrte der Schwarzhaarige und Saga seufzte. Jetzt hatte er doch auch eine Möglichkeit oder? „Ich lass dich nur unter einer Bedingung rein.“, sagte er und schaute nun direkt in Toras Augen, die aufblitzten, als erneut ein Blitz durch die regnerischen Wolken jagte. „Und die wäre?“, knurrte der Größere und wich ein Stück zurück, damit die Kette nicht mehr gespannt war. „Du hörst mir zu, was ich zu sagen habe, ohne einfach wieder abzuhauen oder mich anzukeifen. Okay?“ Tora schien zu überlegen, denn es herrschte mal wieder absolutes Schweigen zwischen ihnen. So wie es schon des Öfteren passiert war. „Okay.“, kam die Antwort. „Aber vorher würde ich gerne duschen gehen und mir was Trockenes anziehen. Dann können wir reden. Aber ganz bestimmt nicht hier.“ Saga nickte, schloss kurz die Tür und ließ den Gitarristen eintreten. Dieser streifte sich Schuhe und Jacke ab und marschierte schnurstracks an dem Bassisten vorbei. „Ich hasse Gewitter. Ich hasse Stromausfälle. Ich hasse Shou.“, murmelte er und verschwand über die Treppe hinweg im ersten Obergeschoss. Saga schloss die Tür und folgte ihm dann, um sich einfach frech in Toras Zimmer zu und auf den Gitarristen zu warten. Er wollte die Sache geklärt haben. Ein für allemal. So konnte es nämlich wirklich nicht weitergehen. Das würde ihn nur noch mehr zermürben, als es das eh schon tat. Noch länger und er würde als nervliches Wrack in die Klapse gesteckt werden müssen. Also hieß es warten. Warten, dass der Mann seiner Träume aus der Dusche kam. Er fragte sich zwar, wie Tora das anstellen wollte, im Dunkeln duschen zu gehen, aber der Kerl wusste schon, wie. Da war er sich sicher. Derweil stand Tora unter seiner Dusche und wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Sollte er wirklich mit Saga reden? Aber was würde dann passieren? Auf was würde er sich da einlassen? Eigentlich wollte er sich auf gar nichts einlassen. Saga hatte ihn verletzt. Würde er es jetzt einfach wieder tun? Oder würde er sich für sein mieses Verhalten entschuldigen? Fragen über Fragen. Doch sie konnten nur beantwortet werden, wenn sie miteinander sprachen. Also musste er da jetzt durch. Ob er wollte oder nicht. Er wollte Antworten und so würde er diese auch bekommen. Hoffte er zumindest. # # # # # # # # # „Was meinte er denn jetzt damit?“, fragte Aoi seinen Freund und Uruha zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber er scheint es ziemlich locker aufgenommen zu haben.“, lächelte Uruha und zog Aoi auch gleich nach hinten, um die Arme um ihn legen zu können. „Und wenn er was dagegen hätte, wäre mir das auch egal. Der is doch eh nur sexuell frustriert, weil er schon seit ner halben Ewigkeit Single is und einfach nicht zum Schuss kommt.“, kicherte Aoi und schaute dann auf Uruhas Finger, die sanft seinen nackten Bauch streichelten. „Weißt du... irgendwie bereue ich es.“, murmelte der Brünette und Aoi drehte sich abrupt zu seinem Liebsten um. Mit geweiteten Augen sah er ihm ins Gesicht. „Wie... wie meinst du das?“, fragte er mit brüchiger Stimme. „Na, so wie ich es gesagt habe.“ Der Ältere schluckte, doch Uruha lächelte ihn liebevoll an. „Keine Sorge. Das meinte ich nicht. Es gibt nur eine Sach, die ich bereue.“ Aoi blinzelte. „Und die wäre?“ „Dass wir nicht schon eher die Gefühle des anderen bemerkt haben. Scheinbar wussten alle schon, was wir füreinander empfinden. Nur wir zwei Idioten haben es nicht geschnallt. Liebe macht eben doch blind.“, seufzte er und Aoi musste breit grinsen. „Ich bin gerne blind, wenn ich dafür bei dir sein kann. Wer braucht schon das Augenlicht, wenn er den schönsten Mann auf der Welt haben kann?“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Und wieder Ende. ^^ Mochte noch kein Adult schreiben und so haben die anderen noch ein kleines bisschen Schonzeit bekommen. *muhahaha* Ich wird dann mal wieder ranklotzen und meiner Arbeit nachgehen. Hab ja heute schon bald Feierabend. *___* Und heute Nachmittag ist wieder mein Entspannungskurs. *freu* Aber was noch geiler is: Mika fliegt bald nach Japan und~ geht am 22. und 23. Juli zum Konzert von the GazettE und das im Nippon Budokan *//////////////////////////////* *sich nen Keks freu* Also dann. Bis demnächst. Eure Mika PS: Feedback is immer gern gesehen XD Kapitel 44: Amor? ----------------- Das hier ist das letzte Kapitel von Pleiten, Pech und Pannen. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber iwie hatte ich ne Schreibblockade. Zumindest bei dieser FF ^^° Ich hoffe, dass ihr wenigstens ein bisschen Spaß beim Lesen hattet. Und ich verrate euch eins... In dieser FF sind meine Lieblingspairings unter die Haube gekommen. Okay, gibt auch noch andere Kombis, die ich absolut klasse finde, aber das in einer einzigen FF unterzubringen, wäre ziemlich konfus geendet. ^^° Aber genug. Machen wir weiter im Text. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Kai hatte gerade erst aufgelegt, da bimmelte sein Telefon schon wieder. Hatte er Zucker in der Tasche? Oder hatte Aoi doch noch irgendetwas zu sagen und nur vergessen, zu erwähnen? Doch als er auf das Display sah, runzelte er erneut die Stirn. Was wollte er denn jetzt von ihm? Das würde sicherlich wieder in einer diese Seelentherapiestunden enden, die er mal wieder geben musste. Warum eigentlich immer er? Konnten die sich nicht einfach jemand anderen suchen? Wie wäre es mit Miyavi? Der hatte doch schon bewiesen, dass er voll den Durchblick bei diesen Beziehungskisten hatte. Dann sollten sie ihn nehmen, wenn sie mal wieder Liebeskummer hatten. „Moshi moshi.“, begrüßte er den Blonden am anderen Ende der Leitung. „Hey, Kai-chan.“, kam es auch sofort und sein Gesprächspartner klang ziemlich fröhlich. „Wo steckst du gerade?“, war auch schon die erste Frage. „Ich bin zuhause. Wieso fragst du?“ Eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen hob sich. Irgendwie wurde er nun doch misstrauisch. „Oh, ich dachte, dass du vielleicht unterwegs wärst.“, seufzte der Blonde. „Na ja, bei dem Sauwetter traut sich aber sicherlich keiner freiwillig aus dem Haus. Nur Leute, di es auf eine saftige Erkältung angelegt haben.“, grinste Kai und wusste sofort, dass der andere sicherlich genau das getan hatte. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“ „Worum geht´s denn, Shou-kun?“ Miyavi, der neben Kai saß runzelte nun seinerseits die Stirn. Was wollte Shou denn von Kai? Hatte er da was verpasst? „Könntest du mich abholen? Ich steh hier an der Bushaltestelle und der Bus kommt und kommt nicht. Und der Regen is echt ätzend.“ Jetzt konnte man das Zähne klappern des Sängers auch viel deutlicher Hören, was bei seinem überaus großzügigem Nuscheln doch schon ein Kunststück war. Kai kicherte. „Okay, du bist also einer dieser Lebensmüden, die sich nach draußen gewagt haben. Aber warum rufst du nicht einen deiner Jungs an? Die würden doch sicherlich auch gleich zu dir kommen?“, wunderte sich der Drummer und Miyavi schaute den Jüngeren ebenso verwundert an. Shou seufzte und sprach dann weiter. „Na ja, ich will sie in ihrer Arbeit nicht unterbrechen. Hab ein wenig Amor gespielt und sie gleichzeitig zum Aufräumen verdonnert. Da kann ich sie doch schlecht unterbrechen. Wer weiß, bei was ich die dann stören würde.“ „Wie hast du das denn gemacht? Und wieso Amor gespielt?“ Der Leader kam nicht ganz mit. „Erklär ich dir nachher. Könntest du mich vorher hier abholen?“ Und demonstrativ kam ein ordentliches Niesen von dem Sänger. „Okay, Großer. Bin gleich da. Welche Bushalte stehst du denn?“ Nachdem Shou ihm erklärt hatte, wo genau er sich befand, machte sich Kai auf den Weg. Miyavi ließ er in seiner Wohnung und versorgte ihn mit seiner Playstation. Da konnte er sicher sein, dass der Solokünstler nichts Dummes anstellte und sowohl sein Bett als auch seine Dusche heile blieben. # # # # # # # # # ... Fragen über Fragen. Doch sie konnten nur beantwortet werden, wenn sie miteinander sprachen. Also musste er da jetzt durch. Ob er wollte oder nicht. Er wollte Antworten und so würde er diese auch bekommen. Hoffte er zumindest. ... Mit einem Handtuch um die Hüfte und eines über der Schulter kam Tora wieder in sein Zimmer. Er wusste nicht, dass Saga sich ebenfalls hier drin aufhielt. Wie denn auch? Eigentlich sollte man ja auch so viel Anstand besitzen und den Zimmerinhaber fragen, ob man in eben jenem Reich warten durfte. „Tora?“ Erschrocken fuhr angesprochener zusammen und ließ vor Schreck das Handtuch los. Super, jetzt war er auch noch vollkommen entblößt. Gut, dass es wenigstens dunkel war und er sich somit in Sicherheit wiegen konnte. „Was?“, kam es da auch schon patzig von dem Gitarristen. Er tapste zu seinem Kleiderschrank und angelte sich blind eine Shorts, Socken, Hose und Shirt. Reichte aus. Heute würde er eh keinen Schritt mehr vor die Türe setzen. War ihm eindeutig zu nass und viel zu ungemütlich. So war es eben auch vollkommen gleichgültig, welche Klamottenkombination er gerade am Leib trug. Sah doch eh keiner. „Du wolltest reden, also rede.“, knurrte er, während er sich dabei anzog. Saga sollte hin machen, damit er endlich seine Ruhe hatte. Was sollte der Bassist ihm schon sagen wollen? Konnte doch eh nichts Vernünftiges bei rauskommen. Im Bett hatte er ihn doch schon. Was wollte er noch von ihm? Das Herz brechen? Das hatte er doch eh schon geschafft. Beschwichtigend hob Saga die Hände, bis er bemerkte, dass Tora das ja kaum sehen konnte. Der Himmel war so duster, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Und der Stromausfall tat sein Übriges dazu. Musste ja mal wieder alles auf einmal passieren. „Schon gut, Tora. Ich rede ja schon, aber... versprich mir, dass du mich einfach ausreden lässt ja? Keine Unterbrechungen und keine blöden Kommentare.“ Er wusste, dass Tora das drauf hatte. Er selbst war da auch nicht besser. Sie nahmen sich in mancherlei Hinsicht absolut gar nichts. Ein Grummeln war die Antwort und dann vernahm er, wie sich der andere scheinbar in einen der Sessel fallen ließ. „Dann rede.“ # # # # # # # # # ... „Ich liebe dich, Hiroto.“, kam es leise und mit unglaublich sanfter Stimme, ehe er von seinem Leader geküsst wurde. Sanft, zärtlich, liebevoll und voller Hingabe. Es kribbelte. Es kribbelte überall. ... „Ich dich auch, Pooh-chan.“, seufzte Hiroto, als er kurz ihren Kuss unterbrach. Er war wirklich happy. Damit hatte er nie gerechnet und nun war es doch so. Nao ... sein Nao hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte. Das war so schön, dass er noch immer glaubte, er würde nur träumen. Leider machte ihm das Gewitter dann doch deutlich, dass dem nicht so war. Erschrocken fiepte er auf, als ein lautes Grollen direkt über ihnen ertönte. Er warf sich dem Leader an den Hals und wimmerte. Er hatte wirklich panische Angst vor einer solchen Naturgewalt. Nao schmunzelte und legte die Arme fest um den schlanken Körper. „Lass uns besser runtergehen. Dort ist es vielleicht nicht ganz so schlimm.“, versuchte er, ihn zu beruhigen. Er spürte, dass Hiroto nickte, denn sein Haar kitzelte ihn am Kinn. Der Kleinere hatte sein Gesicht wieder tief in seiner Halsbeuge vergraben, um auch ja nichts von dem Gewitter weiter mitzubekommen. Mühsam bekam er den Blonden dazu, sich von ihm zu lösen und vorsichtig in der Dunkelheit den Dachboden zu verlassen. Das war ziemlich schwierig, wenn man nur selten hier oben war und dann auch noch in dieser verdammten Finsternis wieder hinunter gehen sollte. Doch es stellte sich raus, dass es dann doch problemlos funktionierte. Der Drummer reichte Hiroto die Hand, als er als erstes unten war. Jetzt durfte er die Hand des Jüngeren ja offiziell halten, auch wenn es noch ziemlich ungewohnt war. Trotzdem war es ein schönes Gefühl, als Hiroto seine Hand ergriff. Ihn durchströmte die angenehme Wärme, die er immer empfand, wenn der Gitarrist ihm so nahe war. „Nao?“, kam es dann schüchtern von dem Blonden. „Hmm?“ „Darf ich heute bei dir schlafen? Ich hab Angst.“, nuschelte der Kleinere und der Drummer schmunzelte. „Wenn du das möchtest? Ich hab nichts dagegen. Dann kann ich ja mein Kuscheltier aus dem Bett verbannen.“, kicherte er und zog Hiroto gleich mit zu sich ins Zimmer. Dort zog er die Vorhänge zu und klopfte neben sich auf das Bett. „Na komm, lass uns ein bisschen kuscheln. Können ja im Moment auch nichts anderes machen.“ # # # # # # # # „Danke, Kai. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, dass du mich abgeholt hast.“, seufzte Shou und strich sich durch das nasse Haar. Er hatte wirklich ziemlich viel vom Regen abbekommen und er fror ziemlich heftig. „Bevor du dich bedankst, sollten wir sehen, dass wir dich wieder aufwärmen. Du kannst mit zu mir kommen und dort duschen. Ich hab sicher auch ein paar längere Klamotten, die dir passen könnten. Und ich will ja noch wissen, wieso und wie genau du Amor gespielt hast.“, grinste der Drummer diabolisch, denn er würde schon noch dahinter kommen. Vielleicht würde das ja wirklich helfen und er könnte dann Miyavi endlich verkuppeln. Dann würde er ihm auch nicht mehr ständig an der Backe kleben. Keine schlechte Idee. „Okay.“, nickte Shou und schaute dann aus dem Fenster. In seinen Gedanken war er auch gerade bei seinen Bandkollegen. Ob alles geklappt hatte, wie er sich das vorgestellt hatte? Also bei Nao und Hiroto hatte wohl Kami-sama auch mithelfen wollen, denn das Gewitter war perfekt für seinen Plan gewesen. So konnte er eigentlich fast schon sicher sein, dass die beiden es endlich geschafft hatten. Hiroto war voll der Angsthase bei Gewitter und Nao hatte meist dermaßen Geduld, dass man meinen könnte, den Kerl würde nichts aus der Ruhe bringen. Da gab es also keinerlei Bedenken. Vielleicht waren die beiden schon so weit, dass sie endlich diese süßen Worte einander gesagt hatten. Wie recht er doch hatte... Bei Saga und Tora war er sich allerdings absolut nicht sicher. Nein, ganz und gar nicht. Ob die zwei sich noch zusammen raufen würden? Schlecht wäre es nicht, denn das wäre sowohl für ihre Freundschaft als auch für die Band wesentlich von Vorteil. Er hasste es, wenn es Meinungsverschiedenheiten oder gar vollkommene Ignoranz in der Band gab. Das war vollkommen schlecht für das gesamte Klima unter einander. Nein, das wollte er nicht. „Ich kann es dir doch auch jetzt schon sagen und du fährst mich nach Hause. Dann bin ich nicht unnötig lange bei dir. Ich will dir nicht noch mehr zur Last fallen.“, seufzte Shou und Kai schaute kurz zur Seite. „Bist du sicher? Bis zu euch ist es noch ein ganzes Ende, Shou. Meinst du nicht, es wäre besser, wenn du dich vorher aufwärmst? Ich fahr dich dann auch heim.“ Kai machte sich manchmal auch echt viel zu viele Sorgen um andere. Vielleicht sollte er auch einfach mal an sich selbst denken und dann würde er sicherlich auch schnallen, dass es da jemanden gab, den Kai so gern hatte. Scheinbar waren hier alle in der PSC vollkommen blind. Na egal. „Schon okay, Kai. Das schaff ich schon. Außerdem hab ich ja im Notfall noch meine vier Dumpfbacken, die mich wieder gesund pflegen können. Das sind sie mir dann nämlich schuldig alle vier.“, schmunzelte er und konnte an Kais Seufzen schon deutlich hören, dass der Drummer wohl aufgegeben hatte, ihn überreden zu wollen. „Dann musst du mir es aber jetzt trotzdem erzählen und... ich will alles wissen.“ „Aber sicher doch.“, lachte Shou und begann dann damit, Kai zu erzählen, was er mit seinen Jungs an diesem Morgen angestellt und wie er sie dann ihrem Schicksal überlassen hatte. # # # # # # # Saga schwieg erst eine Weile, denn so richtig wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Mit der Tür ins Haus fallen? Oder doch lieber ruhig angehen lassen? Aber wie leitete man denn ein solches Gespräch ein? Er war einfach nicht der Typ für viele Worte. Meistens ließ er Taten sprechen. Aber das wäre jetzt sicherlich kein guter Zeitpunkt, um genau diesem Verhaltensschema nachzugehen. Tora würde ihn dann sicherlich gleich köpfen. Darauf stand er dann doch nicht so wirklich. An seinem Leben hing er schon noch ein bisschen, auch wenn er schon viel Mist gebaut hatte. Tora wurde unruhig. Was sollte das jetzt? Erst wollte er reden und nun schwieg dieser Mistkerl auch noch. Wollte er ihn verarschen oder was? „Wenn du nicht reden willst, dann geh und lass mich in Ruhe. Ich hab keinen Bock darauf, mich von dir verarschen zu lassen.“, knurrte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Saga schluckte, denn er wusste, dass Tora nicht gut auf ihn zu sprechen war. Aber eigentlich müsste das auf Gegenseitigkeit beruhen, denn auch Tora hatte ihn verletzt. „Schon gut.“, wisperte er. „Ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll. Du weißt, dass ich ne vollkommene Niete im Reden bin. Kann ich auch nix für. Also muss ich ja genau überlegen, was ich sage, bevor du mir vielleicht doch noch den Hals umdrehst.“, seufzte er und atmete einmal tief durch. Jetzt musste er wirklich die richtigen Worte wählen, sonst würde Tora ihn wohl doch für den Rest seines Lebens hassen und ignorieren. Das wollte er ja vermeiden. „Die Nacht... also in der... du weißt schon... Das habe ich nicht aus Lust und Langeweile gemacht.“, begann er zögerlich und spielte nervös mit seinen Fingern. „ich habe mit dir geschlafen, weil ich es wollte und nicht, weil du einer dieser One-Night-Stands bist, wie du behauptet hast. Das bist du nämlich nicht. Ich...“ Eine kurze Denkpause gönnte er sich. „Ja, ich wollte dich ins Bett kriegen. Das steht außer Frage und... ich hab es sehr genossen, aber...“ Tora Zähneknirschen war nicht zu überhören und seine Fingerknöchel knackten. Saga schluckte. Okay, also doch die falschen Worte gewählt. „Ich hab es getan, weil ich dich wollte. Mann!“ Heftig schüttelte er den Kopf. „Ich kann doch auch nichts dafür, dass nicht nur mein Körper sondern auch mein Herz dich will!“, schrie er schon fast. Anders hätte er diese Worte nie über seine Lippen gebracht. # # # # # # # „Das hast du gemacht? Und du bist sicher, dass die sich nicht an die Gurgel gehen werden? Ich meine... Hiroto und Nao würden sich wahrscheinlich bei einem Videospiel gegen einander fertig machen. Aber Saga und Tora? Die schlagen sich doch die Köpfe ein.“, meinte Kai besorgt, als sie die Hälfte der Strecke zu Shou schon hinter sich hatten. „Also ich denke eher, dass Hiroto sich gerade an Nao kuschelt und sich gar nicht mehr einkriegt.“, grinste der Vocal. „Unser Pon hasst nämlich Gewitter und das passte mal wieder wie die Faust aufs Auge. Ich weiß zwar nicht, warum ich die beiden nach oben geschickt habe, aber war wohl doch gut so. Außerdem hat Nao da oben seine kleine Kindertrommel versteckt. Und Hirotos Bilder sind da auch. Vielleicht entdecken sie ja so noch ein Stück mehr von dem anderen.“ Ja, Shou war bei den beiden siegessicher. „Und Tora und Saga? Ich hab ein wenig Angst um eure Instrumente im Keller. Du weißt doch, wie die um sich schlagen, wenn sie sauer sind. Da kann schon einiges zu Bruch gehen, Shou. Aber das wirst du ja sicherlich gleich sehen, wenn du dich denn noch in euer Haus traust.“, schmunzelte Kai. „Aber du musst mich unbedingt auf dem Laufenden halten. Muss ja wissen, wie es bei euch so läuft. Ich sag dir dann auch, was bei meinen Jungs so los ist.“, schlug der Drummer vor und Shou wurde hellhörig. „Wie bei deinen Jungs?“ Das verstand Shou nun wieder nicht. Kai lachte. „Siehst du? Da geht es dir bei meinen Schäfchen wie dir bei deinen.“, grinste er. „Dann erzähl mal. Wie is der Stand der Dinge?“ Shou wurde neugierig. „Also Ruki und Rei sind ja eh beste Freunde gewesen, ne? Dann hatte Ruki sich bei mir ausgeweint, weil er Rei geküsst hatte und der das wohl widerlich fand. Am nächsten Tag wollte ich Reita dann zur Schnecke machen, aber Ruki hat alles abgeblockt. Also gehe ich mal ganz stark davon aus, dass sich da doch was zwischen ihnen getan hat. Keine Ahnung, wie weit die beiden sind.“, seufzte er. „Und die Sache mit Aoi und Uruha war ja für alle nicht wirklich unübersehbar. Die schmachten sich doch so offensichtlich an, das geht schon gar nicht mehr. Nur peilen tun die´s einfach nicht. Also so wie Tora und Saga und Nao und Pon.“ Ja, das konnte man gut vergleichen. „Hui! Das klingt spannend. Was is aus denen jetzt geworden? Haben die´s endlich geschafft?“, fragte der Blonde und hibbelte gespannt auf seinem Sitz hin und her. Kai grinste noch breiter. „Bevor du mich angerufen hattest, hab ich einen Anruf von Uruha bekommen. Zumindest hatte ich gedacht, dass er es war.“ „Nani?“ “Ja, es war nicht Uruha, auch wenn es sein Handy war. Aoi war dran und hat irgendwie merkwürdig gut gelaunt geklungen. Und dann hat er eben einfach mal verlauten lassen, dass er mit Uruha im Bett war. Ich geh also davon aus, dass sie es endlich geschnallt haben. Mich würde es jedenfalls endlich ein wenig entlasten. Du glaubst gar nicht, wie schwer das is, wenn du vier verliebte Deppen in der Band hast, die sich ständig bei dir ausheulen.“, seufzte er und Shou klopfte ihm auf die Schulter. „Du glaubst gar nicht, wie gut ich das kenne.“ Kurz darauf fuhren sie auch schon auf die Auffahrt zum Bandhaus von alice nine. Alles war dunkel und ziemlich leise. „Ich wünsch dir viel Glück und vergiss nicht die Kripo und die Presse zu rufen, falls du ab sofort alleine in der Band bist.“, scherzte Kai und verabschiedete sich von dem Sänger. Shou winkte ihm noch nach, ehe er im Haus verschwand. Dann mal auf in die Höhle des Löwen. # # # # # # # # Toras Körper spannte sich augenblicklich an. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper arbeitete auf Höchstleistung, damit er das verarbeiten konnte, was Saga ihm eben gesagt hatte. Irgendwie war es zwar bei ihm angekommen, aber das Verdauen ging schwerer als gedacht. Es dauerte wirklich eine Weile, bis er wieder richtig bei sich war. Allerdings schenkte er den Worten des Bassisten keinen Glauben. Wieso hatte er sich dann ihm gegenüber so verhalten, wenn dem wirklich so war, wie Saga es behauptete. „Und das soll ich dir glauben?“, knurrte er. „Ja, sollst du, weil es die Wahrheit ist. Frag Shou. Dem geh ich seit Monaten damit auf den Wecker. Frag Kai, der weiß auch schon Bescheid. Sogar die anderen Jungs von Gazette haben es gepeilt. Wieso du nicht? Wieso? Soll ich vor dir zu Kreuze kriechen? Soll ich dir die Füße küssen? Oder soll ich mich für dich von einer Brücke stürzen, damit du es mir glaubst? Ich hasse mich dafür, dass ich so bin, wie ich bin. Jeder denkt immer von mir, ich wäre nur die Bandschlampe und springe mit jedem ins Bett. Aber das tu ich nicht. Ihr wisst doch alle gar nicht, wie ich mich dabei fühle, wenn so ein Müll über mich getratscht wird. Ich bin auch nur ein Mensch und habe Bedürfnisse.“ Saga konnte es nicht fassen, dass Tora seine Gefühle einfach so als Nichts abtat. Natürlich waren sie da. Dafür konnte er doch nichts. „Weißt du, wie oft ich versucht habe, mich abzulenken? Abzulenken von dir? Weißt du, wie glücklich ich war, als du in meinen Armen und ich in deinen gelegen habe? Nein, das weißt du natürlich nicht, denn ich bin ja eh nur die schnelle Nummer, die alles und jeden bespringt. Eben ein richtiger Casanova. Aber wenn ihr das alle so glauben wollt, dann bitte. Aber sag niemals, dass du meinen Gefühlen nicht glauben würdest. Ich liebe dich eben, du verdammter Idiot!“ Und damit erhob er sich und rannte aus der Tür. Mit einem heftigen Knall fiel sie ins Schloss und ein erschrockener Tora blieb zurück. Okay, das war etwas, was er absolut nicht hatte kommen sehen. Saga liebte ihn? Sollte er das wirklich glauben? Nach diesen Ausführungen schwankte er schon beachtlich. Ob Saga das wohl wirklich ernst meinte? Irgendwie wirkte das so unrealistisch. So unglaubwürdig, aber... ging es ihm da nicht genauso? Ihn stellte man auch immer als den starken Herzensbrecher hin. Dabei war er das gar nicht. Gut, manchmal riss er wirklich dämliche Sprüche, aber bei weitem nicht so krass wie Reita. Der war der Obermacho der PSC und den Platz konnte dem Bassisten auch so schnell keiner streitig machen. Aber wie sollte er das jetzt angehen? Er musste etwas unternehmen. Aber was und vor allem wie? Derweil lag Saga auf seinem Bett und starrte an die Decke. Ab und an erkannte er sogar etwas, wenn ein Blitz durch den dunklen Himmel zuckte. Aber das störte ihn nicht. Er hatte gerade einem seiner besten Freunde gestanden, dass er sich in ihn verknallt hatte. Und was hatte er als Dank bekommen? Spott. Tora glaubte es ihm nicht. Gut, dann musste er sich jetzt doch wen anderes suchen, damit er Tora schnell vergessen konnte. Ihn würde er eh nicht bekommen. Das stand jetzt also fest. Wenigstens konnte er sich an diese eine schöne Erinnerung klammern. Immerhin etwas. Plötzlich klopfte es zaghaft an seiner Tür. Der Bassist setzte sich auf und legte den Kopf schief. Wer wollte denn jetzt was von ihm? „Ja?“, brummte er und gab so dem anderen gleich zu verstehen, dass mit ihm gerade nicht gut Kirschen essen war. Er war mehr als sackig, wie Reita das so schön ausdrücken würde. „Kann ich reinkommen?“, kam es kleinlaut und Saga hatte Mühe es zu hören. Es war Tora. Was wollte der denn jetzt von ihm? „Was willst du?“, zischte er. „Dir eine Antwort geben.“ „Eine Antwort?“ Saga runzelte die Stirn. „Hai, eine Antwort.“ „Und worauf, wenn ich fragen darf?“ Irgendwie stand er wohl gerade auf der Leitung. Hatte er da was verpasst? Hatte er überhaupt eine Frage gestellt? Tora trat ein und schloss leise die Tür hinter sich. Er konnte bei jedem Blitz Saga erkennen, der auf seinem Bett lag und sich nur leicht mit den Unterarmen von der Matratze abstützte. Er zögerte jetzt nicht mehr, sondern trat immer näher, bis er direkt vor dem Bett stand. Er ging in die Knie und beugte sich hinüber. Er wollte nicht wirklich reden, denn das hatte Saga schon vorhin für ihn übernommen. Jetzt wollte er Sagas Methode ausprobieren und testen, wie man damit voran kam. # # # # # # # „Hey. Wie war´s? Shou abgeliefert?”, wurde Kai auch schon in seiner Wohnung begrüßt. Der Drummer hing seine Jack an die Garderobe und schlüpfte aus seinen Schuhen. Mit einem breiten Lächeln betrat er das Wohnzimmer, wo Miyavi noch immer vor dem Fernseher hockte und an der Playstation zockte. Sah schon lustig aus, wie er sich bei jeder Kurve mit dem Kontrolle ebenso in die Kurve legte und dabei die Zunge zwischen den Lippen zusammenpresste. So sah man den Gitarristen selten. Aber er schien hochkonzentriert zu sein. „Hai, hab ihn abgeliefert und in die Höhle des Löwen geschickt.“ Miyavi schaute ihn kurz erstaunt an. „Wieso ‚Höhle des Löwen’?“, fragte er verwirrt. „Spiel erst mal dein Spiel zu Ende und dann erklär ich´s dir. Der Gute hat nämlich Amor und Putzfrau zugleich gespielt. Manchmal denk ich, er ist kein Mann sondern eine Frau. Multitasking sag ich da nur.“, grinste der Drummer und warf sich auf sein Sofa. Gespannt schaute er Miyavi dabei zu, wie er eine Runde nach der anderen fuhr. „Sag schon, Kai-chan. Ich hör dir auch so zu. Hab keine Lust noch bis übermorgen warten zu müssen, damit ich erfahre, was Shou gemacht hat.“, brummte der Ältere und Kai kicherte. „Ob du dich dann noch auf das Spiel konzentrieren kannst? Außerdem will ich doch meine neuen Erkenntnisse nutzen, um dich mit deinem Schwarm verkuppeln zu können. Dann sind nämlich alle unter der Haube. Meinst du nicht, dass ich es dann lieber für mich behalten sollte?“ „WAAAAS!“ Empört sprang Miyavi auf. Schnell drückte er Pause und stürzte sich auf den Drummer. „Du wagst es nicht, mir so etwas anzutun! Kommt gar nicht in die Tüte!“, kreischte er und startete eine Kitzelattacke. Nix da. Niemand verkuppelte den großen Myv mit irgendwem. Kai hatte doch noch nicht einmal eine Ahnung, wem er sein Herz geschenkt hatte. „Ich warne dich, Yu-chan. Wag es ja nicht, sonst...“, drohte der Solokünstler dem lachenden Leader. Kai war verdammt kitzlig und Miyavi nutzte das auch noch schamlos aus. „Sonst was?“, kicherte und gluckste der Kleinere, der sich unter den flinken Fingern des anderen wandte und sich nicht mehr einkriegte. Sein herzhaftes Lachen hallte durch die gesamte Wohnung und sein Gesicht färbte sich zunehmend rot. Das passierte ihm immer, wenn er so viel lachte und vor allem so herzhaft. Abrupt hielt der Größere inne und schaute auf Kai hinab, der unter ihm lag und sich den Bauch hielt. Noch immer war er knallrot im Gesicht und keuchte fast atemlos vor sich hin. In den Augen standen schon die Lachtränen und so kniff der Drummer sie lieber zu. Wenn er Miyavi jetzt ansehen müsste, würde er wahrscheinlich gleich wieder lachen. Er kannte sich eben viel zu gut. # # # # # # # # Sagas Augen weiteten sich und seine Finger krallten sich in den weichen Stoff seiner Laken. Was sollte das werden? Doch dann wurde er auch schon ins Kissen gedrückt und spürte das Gewicht des anderen auf sich. Begonnen hatte es mit eine sanften Berührung. Tora hatte die Hand an seine Wange gelegt und plötzlich konnte er die weichen Lippen auf seinen spüren. Nun lag der Gitarrist mit dem gesamten Gewicht auf ihm und küsste ihn. Immer und immer wieder. Nach unzähligen Minuten löste sich der Ältere und musste erst einmal nach Atem ringen. Auch Saga hatte schwer zu schaffen. Aber irgendwie war die Stille, die dadurch zwischen sie getreten war, keine unangenehme. „Tora?“, hauchte Saga leise. „Hai?“, wisperte der andere daraufhin. Saga spürte deutlich, dass der andere ihm noch immer so unglaublich nah war, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Er spürte den heißen Atem des anderen auf seinen Lippen und die Wärme, die der andere ausstrahlte, auf seiner Haut. „Was... was wir das?“, fragte der Bassist fast schon schüchtern. „Meine Antwort...“, kam es nur von Tora, der sich wieder den Lippen seines Freundes widmete. # # # # # # # # „Was?“, stammelte er und sah den anderen mit großen Augen an. „Was... was soll das?“ Seine Wangen waren zwar schon vorher rot, aber jetzt übertraf die Farbe ihren Vorgänger gleich noch mal so gut. „Na ja... du wolltest mich verkuppeln und... ich hab mich gefragt, wie du das anstellen willst.“ „Und darum küsst du mich?“, fragte Kai verwirrt. „Ja, ich will ja nicht, dass du mich verkuppelst. Da ergreif ich lieber selbst die Initiative.“, nuschelte Miyavi und hielt den Blick gesenkt. Er konnte dem Drummer irgendwie nicht in die Augen sehen. Das schaffte er einfach nicht. „Und deshalb küsst du mich? Solltest du da nicht denjenigen küssen, den du liebst?“ Am liebsten hätte Miyavi sich jetzt die Hand vor die Stirn geklatscht. Manchmal stand Kai echt auf der Leitung. Wenn es um andere ging, dann war er schnell von Begriff, aber bei sich selbst kam er nie auf die Idee, dass es auch wirklich ihn betreffen könnte. „Das tu ich doch.“, nuschelte Miyavi und schaute nun in Kais Augen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Ich weiß… doofes Kapitel. Aber müssen wir alle mit leben. Vielleicht kommt noch ein kurzer Epilog, aber das werd ich sehen. ^^ Also denn. Das hier ist das Ende von ‚Pleiten, Pech und Pannen‘. Vielleicht sieht man sich ja in einer anderen FF wieder. Bai bai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)