Pleiten, Pech und Pannen von YutakaXNaoyukis_Mika (~ Ende ~) ================================================================================ Kapitel 18: Konfrontation ------------------------- Schreibblockaden sind was verdammt Schreckliches. Ich könnt mich treten dafür, denn ihr wartet sicher schon darauf, wie es mit den Anderen weitergeht. *seufz* Ich weiß ja. Und deshalb hab ich mich ja auch am heutigen Nikolaustag einfach mal hingesetzt und versucht, was halbwegs Vernünftiges zusammenzuschustern. Und da es ja Nikolaus is und ich Tiarandear ne kleine Überraschung versprochen hab, werd ich mein Wort auch noch halten. Mal sehen, ob sie sich über dieses kleine Geschenk freut. *grins* *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Shou war gerade wieder aus seinem Blickfeld verschwunden, als sich hinter ihm die Tür leise öffnete. Eine Hand fuhr sanft über seinen nackten Rücken, über die Seite und landete schließlich auf seinem Bauch. Dort verteilte sie liebevoll kleine Streicheleinheiten. "Na, Tiger? Alles klar bei dir?", hauchte diese verführerische Stimme in sein Ohr und ihn überkam eine wohlige Gänsehaut. Er bestätigte nur mit einem Nicken. Er sollte wohl jetzt nicht unbedingt erwähnen, dass ihm sein Unterleib etwas anderes schmerzlich deutlich machte. Aber hey, was sollte es? Er hatte doch irgendwie seinen Spaß gehabt. Das konnte er nicht leugnen. Vorsichtig schmiegte sich der Kleinere enger an ihn. "Lust auf ne zweite Runde?", kam es auch prompt von dem Bassisten hinter ihm. Das Gefühl der nackten Haut des Anderen ließ ihn seufzen. Es war ein angenehmes Gefühl. Und es löste schon wieder so ein unbändiges Verlangen in ihm aus. Am Liebsten hätte er jetzt nur mit einem "Ja" geantwortet. Genießerisch schloss er die Augen und wartete darauf, dass Saga mit seinen Berührungen weitermachte. Und er musste nicht lange darauf warten. "Tora?" Zwei Augen musterten ihn gerade auffällig. Erschrocken zuckte er zusammen. "Aber sonst geht´s euch gut, oder?" Shou hatte seine Umziehaktion erledigt und war auf dem Weg zurück in die Küche gewesen. Schließlich war das Frühstück noch nicht fertig. "Könnt ihr eure Spielchen nicht woanders treiben? Kann man ja nicht mit ansehen.", grummelte er. Saga quittierte das Brummeln nur mit einem breiten Grinsen, ohne von Toras Hals abzulassen. Seine Augen schickten ein lustvolles Funkeln in Richtung des Vocals. Dann teilten sich seine Lippen, um ein paar Worte zu entlassen. "Neidisch, Shou-san?" Amüsiert wippte er mit den Augenbrauen, als er von Shou einen verwirrten Blick erntete. "Neidisch?" Shou hatte sich wieder gefangen und schüttelte nur den Kopf. "Worauf denn?", fragte er skeptisch. "Darauf, dass ich mir meinen knackigen Hintern von dir halb in Stücke reißen lasse?" Tora fiel gerade die Kinnlade herunter. Dem Gitarristen, der bisher geschwiegen hatte, schenkte Shou nur ein mitleidiges Lächeln. "Nein, danke. Darauf verzicht ich lieber." Und schon ließ er sie Beide einfach im Flur stehen. Tora war mit der ganzen Situation etwas überfordert... # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Kai war wütend. Nicht nur, dass er ewig gebraucht hatte, um den schnarchenden Hiroto endlich wach zu kriegen, nein, er hatte auch Nao mit einer Ration Beruhigungstee ausstatten müssen und von Miyavi mal ganz abgesehen. Der war der Schlimmste von allen gewesen. Der Solokünstler hatte nicht nur sein Bett in kleine Stücke zerlegt und seine Dusche fast aus der Wand gerissen, nee, er hatte es auch noch für nötig gehalten, seinen über alles geliebten Reiskocher fast in die Luft zu jagen. Nur im letzten Moment war ihm noch eine Rettungsaktion des Lieblingshaushaltsgerätes geglückt. Und da hatte seine Geduld und Gelassenheit endgültig den Geist aufgegeben. Jetzt hatte er drei ziemlich eingeschüchterte Musiker auf seinem Sofa sitzen. Alle in Reih und Glied. Und keiner durfte sich ohne seine Erlaubnis vom Fleck bewegen. Atmen hatte er ihnen gerade so erlaubt. Das war aber auch alles. Mehr war im Moment nicht drin. Er hatte viel zu viel mit dem Chaos in seiner Wohnung zu tun. Sein Wohnzimmer war der einzige Raum in der gesamten Wohnung, der noch nicht in Mitleidenschaft durch den Sänger gezogen wurde. Und so sollte es auch bleiben. Er hatte schon kurz davor gestanden, den Quälgeist einfach an einen Stuhl zu fesseln, damit er nichts mehr zerstören konnte. Aber Miyavi schien schon mit seinem bösen Blick ruhig gestellt worden zu sein. Sein Glück. Um Hiroto machte er sich am wenigsten Sorgen. Der lag ja auch fast auf dem Sofa und war wohl auch nicht mehr weit davon entfernt, einfach wieder wegzunicken. Bei dem Gitarristen wunderte ihn wohl auch nichts mehr. Wer Miyavi selbst mit dem lautesten Geschrei gekonnt im Schlaf ignorieren konnte, hatte wohl nen Orden verdient. Und Pon war wohl einer der Nominierten dafür. Nao allerdings sah weniger gut aus. Er saß ziemlich zusammengekauert und etwas blass da und schlürfte noch immer eine Tasse Tee nach der anderen. Wenn er nicht bald damit aufhören würde, hätte Kai wohl noch ein weiteres Problem am Hals. Und er musste sich schon nen neues Bett - Dank Miyavi - und ne neue Dusche kaufen, da würde ein neues Sofa nicht mehr ins Budget passen. Aber so langsam kam Kai auch hinter das Problem des anderen Drummers. Das lag wohl daran, dass es ihm erst jetzt so richtig auffiel. Er hatte vorher noch nie so darauf geachtet. Warum auch? War ja sonst nie ein Problem gewesen. Aber jetzt war es ein ausgewachsenes Problem geworden. # # # # # # # # # # # # # # # # # # Aoi hatte das Gefühl, dass er etliche Stunden versucht hatte, seine fetten Augenringe zu kaschieren zu wollen. Aber die waren eindeutig zu imposant gewesen. Da konnte er so viel Tricks anwenden, wie er wollte. Man sah immer noch ein paar Ansätze. Irgendwann hatte er es dann aufgegeben. Ihm war eingefallen, dass sie ja eh vor dem Photoshoot noch mal von den Visagisten in die Mangel genommen werden würden. Also beließ er es bei dem kläglichen Versuch. Die würden schon wissen, wie sie das Ganze so unauffällig wie möglich machen konnten. Eins könnten sie wohl aber nicht beseitigen. Seine Gedanken, die noch immer um das Geschehen in der letzten Nacht kreisten. Er war so ein Idiot gewesen. Und das fiel ihm erst jetzt auf? Hätte ihm dieser Geistesblitz nicht schon zu einem anderen Zeitpunkt durch den Kopf schießen können? Ihn vor dem Fehler seines Lebens bewahren können? Er seufzte. Nein. Das war nicht möglich. Er hatte ja auch eigentlich nur auf ein paar Worte des Anderen gewartet. Dann hätte er sich bedingungslos fallen lassen können. Aber diese Worte waren wohl nur Wunschdenken von ihm gewesen. Sie waren einfach nicht über die Lippen des Anderen gekommen. Er versuchte, diese dämlichen Gedanken endlich abzuschütteln. Er hatte jetzt Wichtigeres zu tun. Das Photoshoot stand an. Und dafür müsste er sich jetzt endlich mal zusammenreißen. Trübsal blasen konnte er ja hinterher immer noch. Aber jetzt hieß es wieder, den anderen seine Professionalität zu zeigen. Ein letztes Mal blickte er in den Spiegel und versuchte ein natürlich aussehendes Lächeln hinzubekommen. Betrübt stellte er fest, dass es wohl nicht wie immer aussah, aber man würde wohl auch damit durch die Grinskontrolle seiner Band durchkommen. Und viel Zeit zum Trainieren hatte er jetzt auch nicht mehr. Die Anderen warteten wahrscheinlich schon auf ihn. Also nahm er seine Beine in die Hand und machte sich mit Sack und Pack auf in die PS Company. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Ziemlich erstaunt und etwas überfragt stand Uruha in der Tür zu ihrem Proberaum. Waren sie nicht hier verabredet? Hatte er sich denn so sehr verspätet? Oder warum um alles in der Welt war hier keine Menschenseele? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er zwar zu spät war, aber die geplante Abfahrt zum Shoot war doch auch erst in einer halben Stunde. Wo also blieben die Anderen? Na ja, sollte ihm ja jetzt auch egal sein. Er war da. Was die Anderen machten, konnte ihm ja Wurscht sein. Die würden schon noch auftauchen, dachte er sich und ging auf das Sofa vor ihm zu. Er ließ sich einfach nach hinten in das Polster fallen und lehnte sich seufzend zurück. Die Augen fielen ihm wie von selbst zu. So hatte er ja noch ein paar Minuten zur Entspannung. Konnte ja nicht schaden. Würde ja eh noch anstrengend genug werden. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Dass er schlechte Laune hatte, konnte er wohl heute nicht verbergen. Die Leute, die er auf der Straße versehentlich anrempelte, schenkten ihm zwar erst einen bösen Blick, merkten dann wohl aber, dass sie bei ihm damit auf taube Ohren stoßen würden. Er ließ sich halt nicht von irgendwelchen Leuten einschüchtern. Dafür war er nicht der Typ. Allerdings konnte er nicht genau sagen, warum er an diesem Morgen so mies gelaunt war. Der Schlafmangel konnte es nicht gewesen sein. Das war er gewohnt. Kam ja eigentlich fast regelmäßig bei ihm vor. Der Alkohol, den er gestern getrunken hatte, war nicht ausreichend gewesen, um ihn so dermaßen in seiner Stimmung zu beeinflußen. Ruki hatte wesentlich mehr getrunken. Was zwar ein Wunder war, aber angesichts der Tatsache, was Uruha von ihm verlangt hatte, nicht unbedingt verwunderlich. Woran lag es also dann? Er zuckte nur mit den Schultern. Egal, die Anderen würden schon merken, dass sie ihm heute wohl lieber aus dem Weg gehen sollten. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Die Dusche tat ihm unsagbar gut. Sein Problem hatte er beseitigt und auch die miesen Gedanken, die ihn gestern Nacht in den Schlaf begleitet hatten, waren wieder verschwunden. Stattdessen waren sie der Erinnerung an den gestrigen Abend mit Reita gewichen. Er hatte sich köstlich über die eigentlich total banalen Kommentare des Bassisten amüsiert. Und sein kläglicher Versuch, ihn zu trösten, war auch irgendwie voll süß gewesen. Moment! Wie kam er in Verbindung mit Reita auf das Wort "süß"? Das ging ja mal gar nicht. Reita war alles andere als "süß". Reita war mürrisch. Reita trug nen total dämliches Band im Gesicht. Reita spielte in ner angesagten JRock Band. Reita war der Macho schlechthin. Reita war cool. Aber auf gar keinen Fall süß! Energisch schüttelte er den Kopf. Blöder Gedanke! Wie konnte man sich nur so einen Unsinn zusammenreimen. Reita und süß. Das is wie nen Crêpe mit Erdbeeren. Und Ruki liebte Crêpes und hasste Erdbeeren. Sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, brachte ihn jetzt auch nicht weiter. Er hatte Wichtigeres zu tun. Das Shoot stand an und Kai wollte sie vorher alle nochmals zu einer kleinen Besprechung zusammenhaben. Also war es langsam mal an der Zeit, sich auf den Weg zu machen. Er war eh schon viel zu spät dran. Kai würde ihm also wieder ein Mal die Leviten lesen. Und wie sowas aussah, wusste er nur zu gut. Uruha bekam das regelmäßig zu spüren. Uruha. Und schon wieder glitten seine Gedanken ab. Drifteten wieder zu dem von Uruha Verlangten. Er seufzte. Irgendwie musste er diesen Gedanken ganz schnell wieder loswerden. War ja nicht zum Aushalten. So schlimm war es ja nun auch wieder nicht gewesen. Aber es schmerzte ihn, das tun zu müssen. Er hatte auch nur mehr als widerwillig nachgegeben. Ma~hann! Warum dachte er schon wieder an diesen Typen?! Er hatte jetzt gefälligst wichtigere Dinge in seinem Schädel zu bearbeiten. Und das war das bevorstehende Photoshoot. Er rappelte sich auf, schmiss sich seine Jacke über die Schultern, angelte im Vorbeigehen noch seinen Schlüssel vom Haken und verschwand mit einem leisen Klack der Tür aus seiner Wohnung. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Entnervt schaute Kai zur Wanduhr in der Küche. Er hatte es endlich geschafft, wenigstens das angerichtete Chaos hier zu beseitigen. Aber es war schon verdammt spät. Und er musste sich so langsam mal auf die Socken machen. Dabei stellte sich nur ein Problem dar. Oder besser drei. Etwas nervös schaute er durch den schmalen Spalt der Küchentür ins Wohnzimmer. Noch immer hatten sich die Drei nicht von ihrem Platz gerührt. War ja auch besser für sie, dachte er sich so. Wobei er Pooh-chan und Hiro-Pon nicht unbedingt zwingen brauchte. Die waren eh viel zu beschäftigt mit sich. Aber Miyavi musste man irgendwie bändigen. Sollte der Typ es wagen, auch nur einen Millimeter von seinem Platz zu weichen, würde er die Kabelbinder aus seinem Schrank holen und ihn an den Heizköper festbinden. Da würde er dann wohl nicht so schnell wegkommen. Bei dem Gedanken daran musste er unbewusst grinsen. War ja auch ne lustige Vorstellung. Misstrauisch beäugte er das Geschehen im Wohnzimmer. Hiroto lag halb auf dem Drummer seiner Band und schlummerte mal wieder seelenruhig vor sich hin. Der konnte also immer und überall pennen. Pon hätte wohl lieber sein Geld als Forschungsobjekt von Muntermachern verdienen sollen und nicht in der Musikbranche. Er wäre das perfekte Versuchskaninchen gewesen. Zumindest wirkte es heute so. Nao machte nicht unbedingt einen sehr glücklichen Eindruck. Und Kai dämmerte es so langsam, warum das so war. Und er beschloss, so schnell wie möglich etwas gegen diesen Zustand zu unternehmen. Er würde also demnächst mal seinen Ratgeber befragen, wie er das am Besten anstellen konnte. War ja nicht mitanzusehen, wie schlecht es dem Leader von alice nine. ging. Jetzt musste er sich aber erstmal bei seinen Bandkollegen melden und Bescheid sagen, dass er erst später kommen würde. Schließlich hatte er hier noch ne ganze Menge Chaos zu beseitigen. Und Miyavi wollte er sich auch noch vorknöpfen. Das hatte er auch verdient. Hastig kramte er nach seinem Handy. Wo hatte er das Ding nur wieder gelassen? Es konnte ja nicht weg sein. Kai startete die Suche in seiner Küche. Nichts. Als nächstes würde er im Schlafzimmer suchen. Da hatte er es auch zuletzt gesehen, glaubte er, sich erinnern zu können. Also huschte er schnell von der Küche durch das Wohnzimmer. Kurz ließ er den Blick über die immer noch ganz still dasitzenden Musiker gleiten. Er stockte. Was bitte schön war denn das jetzt? # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Er hatte es geschafft. Zwar zu spät, aber er war da. War ja auch egal. Das Photoshoot würde ja auch ohne ihn anfangen. Hätten sie halt ne andere Reihenfolge festgelegt. Aber nun war er ja doch anwesend. Man konnte ihm also keine Vorwürfe machen. Mit einem gekünstelten Lächeln stieß er die Tür zum Proberaum auf. Der Schwung war so stark, dass er glaubte, die Tür würde jeden Moment zurückschnellen und ihn umhauen. Glücklicherweise wich er noch rechtzeitig aus. Dann fiel die Tür wieder ins Schloss. Dass es keinen lauten Knall gab, verdankte er wohl der Tatsache, dass man das hier schon gewohnt war und deshalb neue Türsysteme eingebaut worden waren. Das letzte Mal, als die Tür richtig geknallt hatte, war an dem Tag, an dem sich Uruha Reita und Ruki zum Feind gemacht hatte. Danach bestand Kai darauf, das Ding austauschen zu lassen. Und jetzt war er auch ganz froh darüber. Sein spontaner Sprung zur Seite ließ ihn gar nicht bemerken, dass er wohl der Einzige in diesem Raum war. Erst als er sich wieder umdrehte und in einen leeren Raum blickte, fiel im diese Tatsache ins Auge. Wo waren denn die Anderen abgeblieben? Hatte er was verpasst? Er schaute auf seine Armbanduhr. Nö, also laut seiner Uhr war er pünktlich vor dem Shoot angekommen. Oder ging seine Uhr vielleicht falsch? Verwirrt durchsuchte er den Raum nach einer weiteren Uhr, um sich vergewissern zu können. Da! Da war eine. Demonstrativ hielt er seinen Arm in die Höhe und verglich beide Uhren miteinander. Er wollte auf Nummer sicher gehen. Man weiß ja nie. Die Batterien in diesen Dingern hielten ja auch nicht ewig. Da konnte das Teil noch so teuer sein. Das störte die Batterie im Inneren herzlich wenig. Aber nein, seine Uhr ging goldrichtig. Wo also lag das Problem der Abwesenheit sämtlicher Bandmitglieder von The GazettE? Er seufzte. Wollte sich gerade rittlings auf das Sofa plumpsen lassen und seinen Ärger darüber mit einer Zigarette Luft machen, als er ein leichtes Grummeln vernahm. Erschrocken drehte er sich um und schluckte. Damit hätte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Da lag die Person, die er eigentlich am Allerwenigsten jetzt alleine treffen wollte, auf dem Sofa und schien zu schlafen. Wie lange er jetzt so da stand, war ihm nicht bewusst. Aber er konnte den Blick auch nicht von dem Schlafenden abwenden. "Uruha...", flüsterte er. Und allein der Name ließ seinen Körper erschaudern. Gänsehaut breitete sich über seine gesamte Haut aus. Der Anblick war verführerisch. Wie konnte man eigentlich im Schlaf noch so verflucht sexy aussehen? Aoi musste sich zusammenreißen. Nach der Aktion, die er da in der vergangenen Nacht abgezogen hatte, konnte er sich seinem Objekt der Begierde nie und nimmer mehr auf diesem Wege nähern. Außerdem waren sie nicht deswegen hier, sondern weil sie ein Photoshoot hatten. Und Kai und die anderen würden sicher jeden Moment hier aufschlagen. Boah! Wieso verdammt nochmal musste der Typ jetzt hier einfach so rumliegen und pennen?! Konnte der das nicht bei sich Zuhause in seinem Bett machen? Musste er sich dafür ausgerechnet das Sofa im Proberaum der Band aussuchen? Er war drauf und dran, einfach mit dem Fuß gegen das Sofa zu treten und den Gitarristen einfach etwas unsafter aus dem Schlaf zu reißen. Aber so schnell wie dieser Gedanke aufkam, so schnell war er auch wieder verdrängt worden. Er hätte es eh nie gemacht. Also konnte er es auch gleich lassen. Der Schwarzhaarige ließ sich neben dem Sofa auf die Knie sinken. Noch immer musterte er den Schlafenden. Der Anblick machte ihn wahnsinnig. Diese wunderschönen, femininen Gesichtszüge. Diese fein geschwungenen Brauen. Das weiche Haar, das in einzelnen Strähnen dem Anderen ins Gesicht hing und leicht die geschlossenen Augen verdeckte. Und dann diese sündigen, vollen Lippen. Er wollte den Anderen. Er wollte Uruha so sehr. Ohne weiter nachzudenken, strich er vorsichtig einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht Uruhas. Glitt sanft mit den Fingern über die Wange und genoss diese Berührungen in vollen Zügen. Er würde wohl nie wieder eine solche Gelegenheit bekommen. Da konnte man die Chance auch nutzen. Langsam senkte er seinen Kopf. Den Blick nicht von dem Schlafenden abwendend und noch immer sanft über die weiche Haut streichend, näherte er sich dem Gesicht. Überall breitete sich ein Kribbeln in ihm aus. Ein komisches Gefühl. Aber es bestätigte ihm wieder einmal, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für den Lead-Gitarristen hegte. Konnte er auch nicht ändern. Dann war es halt so. Zärtlich berührte er die Lippen Uruhas mit den seinen. Ein flüchtiger Kuss. Aber er steckte alle seine Gefühle in ihn hinein. Er wollte alles rauslassen. Und das war seine letzte Chance dafür. Dessen war er sich sicher. Also legte er alles auf eine Karte und setzte ein weiteres Mal an. Diesmal würde er noch mehr Gefühl hineinlegen. Vielleicht würde er ja dadurch dieses irrsinnige Kribbeln in seinem Bauch wieder loswerden. Zögerlich kam er Uruha wieder näher. Wollte gerade zum zweiten Mal diesem Drang nachgeben, als plötzlich sein Handy anfing zu klingeln... Erschrocken wirbelte er herum und suchte das verdammte Ding in seiner Hosentasche. Sein Puls war ins Unermessliche geschnellt. Ließ sein Herz gerade Purzelbäume schlagen. Er hoffte inständig, dass Uruha jetzt nicht wach werden würde. Eine peinliche Situation hatte er schon miterlebt. Eine Zweite und er würde auf der Stelle tot umfallen. Nachdem er es endlich geschafft hatte, das Ding aus dem Stück Stoff, das sich Hosentasche schimpfte zu befreien, nahm er einfach den Anruf entgegen. War ihm auch egal, wer es war, Hauptsache es klingelte nicht mehr.... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, dafür, dass ich gerade meine Schreibblockade wieder überwunden habe, is es nicht sehr doll geworden. Aber wir wollen mal nicht so sein und ich bin dankbar dafür, dass sich das Ding endlich wieder mal verdünnisiert hat. Kappi 18 is also passé. Auf in die nächste Runde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)