Destroy my World von _Halbblutprinz_ (Zerstöre mich) ================================================================================ Kapitel 4: Ein verräterisches Foto ---------------------------------- Destroy my World- Zerstöre mich 4. Ein verräterisches Foto Der blasse hakennasige Lehrer hob erstaunt die Augenbrauen. Er fühlte sich ein bisschen damit überfordert dass Potter scheinbar tatsächlich völlig am Ende war. „Jetzt hören Sie schon auf mich so anzustarren!“, Harry wischte sich verzweifelt über die Augen. Der Slytherin war nie gut darin gewesen irgendwen zu trösten. Schon mal gar nicht Potter. Trotzdem wollte er jetzt irgendwas sagen… Nur was? Wo war dieses Einfühlungsvermögen wenn man es mal brauchte? „Ähm…“, machte der Ältere ganz besonders klug. Wann war er das letzte Mal sprachlos gewesen? Harry starrte fassungslos zurück. „Eisklotz!“, knurrte er und legte sein Gesicht auf die angewinkelten Knie, sodass Snape aufhörte sein Gesicht so erstaun anzuschauen. Der Mann zog seinen Umhang aus und warf ihn schroff über den zitternden Körper neben ihn. Erschrocken blickte der Junge kurz zu seinem Lehrer auf, der tonlos meinte: „Es ist kalt.“ Harry wollte nicht weiter darüber nachdenken, sondern zog den schwarzen wärmenden Stoff enger um sich und weinte weiter seine Verzweiflung heraus, in der Hoffnung sie damit irgendwann ganz zu vergessen. Die ganze Nacht blieb er dort sitzen. Die ganze Nacht sprach er kein Wort mehr. Und Snape blieb bei ihm. Die ersten tröstenden Sonnenstrahlen begannen das kalte Gemäuer der Schule zu wärmen. Harry hatte endlich aufgehört zu weinen und kämpfte stattdessen mit seiner Müdigkeit. Severus hatte die Arme verschränkt und die Augen geschlossen, damit er sich auf etwas warmes konzentrieren konnte… Potter hatte ja immer noch seinen Umhang. Erst als er merkte wie es heller wurde öffnete er seine Augen wieder. „In wenigen Stunden fängt der Unterricht an.“, bemerkte er trocken. Der erste Satz nach Stunden des Schweigens. „Ich geh nicht hin.“, stellte der Gryffindor klar, wobei seine Stimme belegt und rau klang. Der Tränkemeister streckte seine erschöpften Gliedmaßen und erklärte dann: „Ich werde es dem Schulleiter melden. Sie sollten jetzt reingehen. Oder haben Sie vor den restlichen Tag in der Kälte zu hocken?“ Harry hob den Kopf und starrte die schwarze Gestalt neben ihm erstaun an. Wollte er denn gar nicht wissen warum er nicht zum Unterricht wollte? Für Snape schien es einfach nur ein Fakt zu sein. Ihn interessierte der Hintergrund nicht… Hatte es eigentlich noch nie. Er hatte Harrys Handeln nie hinterfragt. Für den Mann schien es bloß Jugendliche- oder besser angeborene- Dummheit zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Der Junge bemerkte dass scheinbar jedes Körperteil an ihm eingeschlafen sein musste, also tat er sich schwer mit dem aufstehen. „Ich werde reingehen… Oder besser irgendwo spazieren gehen.“, er streifte sich den schwarzen warmen Umhang vom Körper und reichte ihn seinem Lehrer: „Danke…“, nuschelte er knapp. Schnell riss Severus ihm das stück Stoff aus der Hand: „Ja ja.“ Der Slytherin öffnete die Tür die zum Inneren führte und wartete bis Harry an ihm vorbei ins Warme verschwand. Kurz schaute er noch wie der Brillenträger die Treppe zum Gryffindor - Raum nahm und verschwand dann in seinen eigenen Räumen um sich noch ein bisschen aufzuwärmen bevor das Frühstück begann. Potter schlich sich leise in den Schlafsaal der Gryffindors, um die anderen nicht zu wecken. Vorsichtig kramte er aus seinem Koffer ein paar warme Klamotten, schlüpfte schnell in diese und verließ die Räumlichkeiten dann wieder. Er würde einfach ein bisschen auf den Länderrein umhergeistern bis der Tag endlich vorbei war. Er wollte niemanden sehen. Dennoch fragte er sich wie lange dieses Theater noch weiter gehen würde. Er konnte ja schlecht den Rest seines Schullebens den Unterricht schwänzen? Gedankenverloren schlich er durch das vom Tau nasse Gras. Eine erdrückende schwere schien sich um seinen Körper zu schließen. Er war müde. Und er fühlte sich einsam. Harry musste sich eingestehen dass es ganz schön gewesen war, dass jemand bei ihm war. Einfach nur neben ihm gestanden hatte und keine dummen Fragen gestellt hatte. Auch wenn diese Person, erstaunlicher Weiße, die alte Fledermaus gewesen war. Eigentlich war Snape tatsächlich im Moment die angenehmste Gesellschaft, denn der Mann versuchte nicht ihn sinnlos aufzumuntern wie die anderen Lehrer es vermutlich tun würden und der Slytherin würde ihn auch nicht wegen des Zeitungsartikels aufziehen, da er wahrscheinlich von allen Personen in Hogwarts am besten wusste das Harry bestimmt nichts mit Voldemort geplant hatte. Irgendwie rutschte Snape von Harrys Wen-hasse-ich-am-meisten-Liste ein paar Plätze nach unten. Aber auch nur ein paar! Schließlich blieb der Kerl ein verdammter Fiesling der es absolut verdient hatte dass man ihn hasste. In diesen Gedanken versunken erschreckte sich der Junge sehr, als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippte. „AH!“, kreischte er vor Schreck und drehte sich schnell um. Colin starrte ihm entgegen und machte dabei ein Gesicht als hätte er auf eine Zitrone gebissen. „Musst du mich so erschrecken?!“, fauchte Potter gereizt. Der kleine blonde Junge verzog seine Mine nicht als er meinte: „Ich wurde von Dumbledore geschickt. Du sollst zu ihm kommen.“ Colin zischte noch etwas, was vermutlich nichts besonders nettes war und verschwand dann so schnell wie er auch gekommen war. Harry versuchte, mal wieder, sich nicht an diesem feindlichen Verhalten zu stören und machte sich auf den Weg zum Schuldirektor. Der Brillenträger hatte geahnt dass der alte Mann bald mit ihm sprechen wollen würde… Immerhin erschien er jetzt schon den zweiten Tag nicht in den Klassenräumen und Snape hatte ihm bestimmt bereits von dem Vorfall auf dem Dach berichtet. Da alle anderen Schüler in den Klassen saßen konnte der junge Zauberer ungestört zu Dumbledors Büro schlendern. Lustlos klopfte er an der Bürotür und wurde sofort mit einem freundlichen: „Komm rein Harry.“, hereingebeten. Das Zimmer war wie immer voller seltsamer Gerätschaften die sich drehten und komische Geräusche machten. Die ehemaligen Schulleiter linsten amüsiert von ihren Porträts herunter und Fawkes der Phönix schnatterte fröhlich als er Harry erblickte. Dumbledore saß hinter seinem großen Schreibtisch, auf welchem viele leere Bücher lagen die sich wie von selbst mit Schrift füllten, und deutete auf den Stuhl gegenüber. „Nimm doch Platz, mein Junge. Möchtest du einen Tee?“ Potter ließ sich erschöpft auf den Stuhl fallen und nahm den Tee dankend an. Eine Teetasse schwebte vor ihm und füllte sich eigenständig mit dem wohlriechenden Kräutergebräu. Harry nahm die Tasse in seine Hand und trank dankbar einen Schluck. Er hatte heute noch gar nichts getrunken… oder gegessen. „Ich habe von Professor Snape gehört dass du bereits den zweiten Tag die Schule schwänzt.“, begann der Schulleiter nun. „Das ist richtig.“, meinte der Junge kühl. Leugnen half nichts. Albus seufzte leise und begann nachdenklich seinen Bart zu kraulen. „Ich kann das nicht gutheißen. Erzählst du mir warum du nicht mehr am Unterricht teilnehmen willst?“ Harry machte er wütend dass Dumbledore so geschwollen und vorsichtig mit ihm redete. Konnte er sich nicht normal ausdrücken? Alles in diesem Zimmer nervte ihn. Angefangen von den blubbernden Geräten bis hin zum zwitschernden Fawkes. Ob es an der Müdigkeit lag? „Warum?! Sie wollen wissen warum?!“, knurrte der Junge böse, „Vielleicht weil ich behandelt werde als hätte ne ansteckende Krankheit?! Seid diesen verfluchten Artikel kann ich nicht mal mehr in ruhe was essen ohne beleidigt zu werden!“ „Verstehe.“, murmelte der Schuldirektor schlicht. „Nun Harry… Ich muss leider sagen dass ich an deiner Situation im Moment nicht viel ändern kann. Ich kann Mrs. Kimmkorn nicht zu Rechenschaft ziehen aufgrund der Pressefreiheit. Sie darf im Prinzip alles behaupten und wenn deine Mitschüler diesem Schund glauben schenken… Tja dann können wir nicht mehr tun als gut auf sie einzureden. Du musst trotzdem dein Lernpensum schaffen.“ Wütend schnaufte der junge Gryffindor: „Gut einreden? Na ganz toll! Dann kann ich ja gleich mit einem Schlag mich- Schild rumlaufen!“ „Jetzt nimm es doch nicht so schwer. Früher oder später wächst Gras über die Sache.“, versuchte Albus seinen aufgebrachten Schüler zu beruhigen. „Heute drücke ich noch mal ein Auge zu und morgen ist ja bereits Wochenende. Aber am Montag möchte ich dich wieder fleißig lernen sehen!“ Harry wusste dass diskutieren nichts brachte, also nickte er lediglich stumm und verließ das Büro. Wie lächerlich, dachte der Brillenträger und wanderte noch ein bisschen durch Hogwarts. Der Unterricht war noch nicht zu ende, also konnte er in Ruhe das Gemäuer erkunden. Irgendwann fand er sich in den Kerkern wieder. Ziellos schaute er sich um. Sein Blick blieb bei Snapes Tür hängen. Ob er mal einen Blick in dessen Privaträume wagen konnte? Er wollte schon immer mal wissen wie der Mann so wohnte, ob er wirklich in einem Sarg schlief wie alle immer sagten, und jetzt war er ja nicht da. Und niemand sonst… Eine perfekte Gelegenheit oder? Harrys Neugier gewann mal wieder die überhand und diese Ablenkung kam ihm sowieso gelegen. Schnell huschte er in das Büro der Fledermaus und dann quer durch den Raum zu einer recht versteckten Tür. Einen Augenblick lang zögerte er… Würde er erwischt wäre er vermutlich Hippogreiffutter. Aber zu verlieren hatte er ja gerade eh nichts mehr. So öffnete Harry also auch diese Tür und betrat den dahinter liegenden Raum. „Wow.“, machte der Brillenträger augenblicklich. Hier drin sah es gar nicht mal übel aus! Wer hätte gedacht dass dieser schwarze –schleimige –wurzeln- Liebhaber auch Geschmack haben konnte? Unzählige alte Bücherregale schmückten die Wände und ein großer Kamin befand sich direkt neben der Tür. Vor diesem Kamin stand ein großes dunkelgrün gepolstertes Sofa, neben dem ein kleines braunes Tischchen stand, auf welchem sich ein weites Buch befand. Ob Snape dieses Buch gerade las? Etwas hinter dem Sofa stand ein großes Doppelbett, mit schwarzen gemütlich aussehenden Decken und erstaunlich vielen Kissen. Also kein Sarg. Der Mann schien es sogar recht gemütlich zu mögen. Harry konnte nicht widerstehen: Er ging hinüber zu dem Bett und setzte sich darauf. Unter seinen Fingern fühlte sich die Bettwäsche angenehm weich und geschmeidig an. Sofort wurde er mit einem leichten Kräuterduft eingehüllt. Der Gryffindor atmete unbewusst einmal tief ein und versuchte sich diesen Duft einzuprägen. Nicht schlecht, dachte er anerkennend. Hier ließ es sich leben. Nach ein paar Momenten stand er wieder auf und ging zu dem Buch, welches auf dem Tisch neben dem Sofa lag. Als er das alt wirkende Buch aufhob fiel etwas heraus. „Hm?“, machte Harry und bückte sich um nach dem Ding zu greifen. „Ein Foto?“ Neugierig betrachtete der Junge das Bild. Es wirkte schon alt und sofort erkannte er den jungen Snape. Harry hatte ihn ja bereits im Denkarium letztes Jahr gesehen. Nur auf diesem Foto sah er so fröhlich aus? Fotos von Zauberern waren ja bekanntermaßen Beweglich, auch wenn Harry das gerne mal vergaß, deswegen staunte er nicht schlecht als auf einmal eine andere Person in dem Foto auftauchte, Snape von hinten umarmte und ihn breit angrinste. „D- Dad?!“, keuchte Harry. Was, bei Merlins Kochtopf, machte sein Vater auf diesem Bild? Und warum wirkte er so vertraut mit Snape? Die beiden hassten sich doch mehr als alles andere? Wie konnte es sein dass… Ja was eigentlich? James umarmte den Slytherin… Harry verstand die Welt nicht mehr. „Potter!!?!“, erklang plötzlich eine erzürnte Stimme. Der Brillenträger schluckte schwer. Jetzt war er wirklich so gut wie Hippogreiffutter. „Was, bei Salazar, machen Sie in meinen Räumen?! Wollen Sie schnell und schmerzlos sterben oder brauchen Sie die harte Tour?!“ Scheinbar waren die ersten Unterrichtseinheiten bereits zu ende, weswegen der Professor in seine Räumlichkeiten zurückgekehrt war. Harry drehte sich betont langsam um und schaute etwas scheu in Snapes wutverzerrtes Gesicht. „Sir, ich kann es erklären! Ich…“, weiter kam er nicht da Severus scheinbar das Foto in seinen Händen erblickt hatte und ihn sofort völlig entsetzt anbrüllte: „Wo Haben Sie das her?!!!!“ „Ich- ich- ich- Das ist aus einem Buch gefallen!“, versuchte der Junge zu erklären. Schnell machte Snape einen Schritt auf seinen Schüler zu und riss ihm das Bild hart aus den Händen. „Bitte Professor können Sie mir erklären warum mein Vater…“, wollte der junge Zauberer wissen aber wurde schon wieder unterbrochen: „Ich erkläre gar nichts!! Allein für diese unverschämte Frechheit müsste man Sie von der Schule schmeißen!! Sie verzogenes Gör haben doch keinen Respekt vor nichts und niemanden!! Sie… Sie…!“ Langsam wurde Harry mehr als angst und bange. Snape war ja völlig außer sich vor Wut. Und der Junge vermutete dass dies mehr mit dem Bild als mit dem Eindringen in seine Räume zu tun hatte. „Raus hier!!“, keifte der Tränkemeister plötzlich. „Aber das mit James…!“, versuchte Harry erneut. „James lebt nicht mehr und deswegen ist es egal was einmal passiert ist!!! Und jetzt verschwinden Sie hier bevor ich mich selbst vergesse!!“ Potter schluckte schwer. Das hatte gesessen. Sein Herzschlag fühlte sich schwer und schmerzend an. Ohne seinen Lehrer noch einmal abzusehen verließ er die Kerker und rannte nach draußen. Severus starrte Fassungslos auf das Foto. Was bildete sich dieses Blag eigentlich ein? Einfach in seine Privatsphäre einzudringen!? Er würde diesem vorlauten Gryffindor am liebsten eigenhändig die Gurgel umdrehen! Und das Bild… Snapes Hände krallten sich so fest in das Stück Papier dass sie zitterten. Harry hätte dieses Foto nie sehen dürfen… Warum hatte er es auch so unachtsam rum liegen lassen?! „Verdammt!“, fluchte er laut schmiss das Bild zu Boden und den kleinen Tisch gleich mit. Er hasste es wenn alte Gefühle wieder in ihm hoch kochten. Diese Schuld… Diese verdammte Schuld! Und diese Sehnsucht… James Sohn. Was würde er wohl sagen wenn er wüsste was damals geschehen war? Er würde ihn vermutlich hassen… Snape wollte nicht dass das heile Weltbild zerstört wurde. James hatte sich in Lily verliebt und Lily ebenso in James. Sie hatten geheiratet und Harry bekommen… Da gab es keinen schmächtigen Slytherin den James als sein Spielzeug benutzt hatte. Niemals. Dieses Kapitel sollte für immer im Verborgenen bleiben… Harry rannte ziellos durch die Gegend. Rannte dabei ein paar Schüler um, die gerade ihre Pause genossen und ihm dabei ein paar Beleidigungen an den Kopf schmissen. Der Brillenträger war so schrecklich verwirrt. Fühlte sich schlecht. Er wollte verstehen was dieses Foto zu bedeuteten hatte, doch er konnte es nicht. Außerdem wurde er das Gefühl nicht los dass er wirklich wissen sollte! Was war sein Vater für ein Mensch gewesen…? Was hatte er Snape nur angetan? Kapitel ende. Nya man hab lange an dem Kapitel rumgebastelt. O_O“ Mich überkam ein plötzlicher Anfall von Perfektion und es wollte mir nicht gelingen. Ich hoffe euch hat es trotzdem gefallen? ^^“““ *mega drop* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)