Mirror Image von Eiichi (Spiegelbild eines Toten) ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- ~~~~~~~~kapitel 15~~~~~~~~~~ Shaolan und Sakura waren auf dem Weg zu ihrer derzeitigen Bleibe. "So was Blödes", fluchte er leise. Jade hatte ihnen zwar den Ort genannt, an dem die Feder sich befand, doch sie wollte noch etwas anderes erledigen. Sakura versuchte ihn zu trösten. "Das macht doch nichts. Wir werden mit Kurogane unsere Fortschritte klären und besprechen, wie es weiter geht." "Vergiss Yuui nicht! Er könnte uns mit seiner Magie helfen.", meldete sich Mokona zu Wort. "Inwiefern?", wollte Shaolan, wenig ermutigt, wissen. "Naja, die Vampire mögen doch magische Gegenstände... Yuui könnte doch aus irgendwas einen solchen erschaffen.", schlug Mokona fröhlich vor. Sakura war sofort dabei: "Das wäre die Idee!" Doch Shaolan schüttelte den Kopf. "Er hat sich doch gerade erst erholt." Als sie die Treppe zu ihren Zimmern hochgingen, kam ihnen Kito entgegen. Er schnappte den Jungen am Arm und zog ihn mit sich. "Äh? Was ist los?", fragte der Junge verwirrt. "Kurogane! Er ist verletzt!", keuchte Yuui, der hinter dem Wolf hergerannt war. Shaolan erschrak. Der Kleine hatte ein paar tiefe Kratzer am Hals und er war blass. Außerdem war sein ganzes Shirt voller Blut. Erschrocken quiekte Mokona und die Prinzessin schlug sich die Hände vor den Mund. Shaolan ging mit schnellen Schritten an Yuui vorbei in das Zimmer des Großen. Kurogane lag verletzt und schwer atmend auf dem Bett. "Was ist passiert?" "Naja... ein paar Typen haben uns angegriffen. Kurogane wurde verletzt, als er mich beschützen wollte." "Bist du okay?", fragte Sakura Yuui besorgt. Sie stand unsicher im Türrahmen und traute sich nicht, zu dem Verletzten zu sehen. "Äh", er blickte an seinem Hemd herunter, "Nein, ich hab ihn gestützt, deswegen die Flecken" Yuui blickte etwas hilflos zu Kurogane. Nur weil er nicht auf den Großen gehört hatte. Der Schwertkämpfer hatte nach Hause gewollt, weil der Regen noch nicht aufgehört hatte. "Ich such einen Arzt. Yuui du bleibst hier und kümmerst dich um ihn!" Der Magier nickte und die Beiden gingen. Der Blonde stürmte sofort ins Bad, den in seiner Heimat legte man einem Verletzten zuerst einen Lappen mit kühlem Wasser auf die Stirn. Als er es betrat, fiel ihm die Unordnung ins Auge. Bevor die Anderen gekommen waren, war ihm durch seine Hibbeligkeit der komplette Schrankinhalt auf den Kopf gefallen. In Gedanken nahm er sich vor, später aufzuräumen und nahm den Lappen, den er schon vorhin nass gemacht hatte. Kito stand neben ihm und beschnüffelte den Lappen. "Was ist?" Der Wolf nahm ihm den Waschlappen aus der Hand und tappelte zu dem Schwarzhaarigen. Yuui holte ein paar Tücher, um die Wunden zu reinigen. Die tiefen Kratzspuren im Gesicht und auf dem Brustkorb würden sichtbare Narben geben. Er strich mit einem angefeuchteten Tuch vorsichtig über die blutigen Stellen. "Es tut mir leid... wenn ich besser aufgepassen würde, müsstest du dich nicht dauernd in Gefahr begeben.", schluchzte er leise. Inzwischen saß er am Kopfende des Bettes. "Es gibt ein Sprichwort in meiner Heimat Japan", sagte Kurogane angestrengt, "Rettest du ein Leben, bist du dafür verantwortlich!" "Nii-san!", rief Yuui besorgt und erleichtert zugleich. Auf die Lippen des Verletzten trat ein klitzekleines Lächeln. "Wie geht es die? Brauchst du was?" "Nein, alles ok... nur die Kratzer brennen etwas." "Ich würde sie ja gerne heilen...", seufzte der Kleine traurig. Er hatte es bereits versucht, doch im Moment schienen seine Kräfte nicht zu funktionieren. Der Schwertkämpfer legte schwach seine Hand auf das flachsblonde Haar und lächelte. "Macht nichts... ich werde es überleben.", antwortete er sanft. "Puuuuhhhh~~", rief die piepsige Stimme von Mokona plötzlich. Es hatte schon länger auf Kitos Kopf gesessen und sprang jetzt zu Kurogane. Lächelnd drückte es dem Ninja einen dicken Schmatzer auf die Wange. "Hey!", beschwerte sich dieser sofort, doch er hielt inne, als er ein warmes Gefühl auf seinem Gesicht wahrnahm. "Es heilt!", stellte der Kleine fest. "Nur die Narben werden bleiben!", quiekte Mokona bedauernd. Schwerfällig und immer noch etwas schwach richtete Kurogane sich auf und betastete vorsichtig die eben noch verwundeten Stellen. "S-seit wann kannst du heilen?", fragte er erstaunt. Auch Yuui starrte das Weiße ungläubig an. "Das ist eine meiner 108 Geheimfähigkeiten!", verkündete es stolz. Die ganze Angst fiel von Yuui und erleichtert ließ er sich auf den Stuhl sinken. Er lächelte, doch langsam fühlte er auch eine ungewohnte, merkwürdige Erschöpfung. "Das kommt wohl vom Kampf und dass ich Kurogane den ganzen Weg gestützt habe...", versuchte er sich selbst zu beruhigen. Unten war Gepolter zu hören. "Shaolan!", rief Mokona und wollte auf den Griff der Tür springen, um die Klinke herrunter zu drücken. Doch kurz bevor es seinen Langdeplatz erreichte, flog die Tür auf und das Wesen machte Bekanntschaft mit dem Holz. "Yuui! Wir konnten keinen Arzt finden! Aber ich habe.... Kurogane-san!" "Ja...?", brummte der Rotäugige. Mokona lag an der Wand hinter der Tür und kam nur langsam wieder zur Besinnung. "Kurogane-san!, rief Sakura plötzlich, als sie das Zimmer betrat, "I-ich glaub... wir haben Moko-chan verloren!", meinte sie kleinlaut und schuldbewusst. Yuui musste sich ein Grinsen verkneifen und zeigte zur Tür. Auch der Krieger grinste unglaublich schadenfroh. Erst schien die Prinzessin nicht zu verstehen, doch als sie das etwas angeschlagene weiße Tierchen hinter der Tür hervorschwanken sah, erschrak sie und nahm es eilig in ihre Arme. "Oh... Moko-chan... Alle okay bei dir?" Das Wesen brachte gerade noch ein Nicken zustande, bevor es umfiel. Yuui stand schnell auf und holte ein Tuch, auf des Sakura das schlafende Mokona legen konnte. Und genauso schnell setzte er sich wieder hin. Dass diese seltsame Erschöpfung immernoch nicht nachgelassen hatte beunruhigte ihn. "Danke", lächelte die Prinzessin und legte Mokona sanft ab. "Wir werden weitere Informationen sammeln und ihr ruht euch aus!", schlug Shaolan, immer noch etwas verdattert, vor. "In Ordnung, aber kann ich diesmal mitkommen? Kurogane-san muss eh noch etwas Schlafen", bat Yuui. Er hatte das Gefühl, dass dieses Gefühl nachlassen würde, wenn er an der frischen Luft wäre. Kurogane hatte bereits am Nachmittag bemerkt, dass sein kleiner Begleiter anfing zu schwächeln, auch wenn dieser es nie zugeben würde. Ob er wieder Blut brauchte? Die Hexe hatte ihnen ja erklärt, dass Yuui am Anfang viel mehr brauchen würde. Yuui wollte gerade den Anderen folgen, als ihn das Mädchen bat, bei Kurogane zu bleiben. "O...okay", stimmte er zu und blickte den Anderen hinterher. Fast wirkte sein Blick sehnsüchtig, als ob er wusste, was passiert, wenn er bei Kurogane bliebe. Jetzt war er alleine mit dem jungen Vampir. "Hey Yuui, komm her!", forderte er den Anderen auf. Er machten dem Kleineren Platz und schob schon mal den Ärmel seiner rechten Armes hoch, um seine Absicht zu verdeutlichen. Der Blonde starrte auf den Arm. "E-es geht schon", meinte Yuui kleinlaut. Er sah dem Jungen direkt in die Augen, bis dieser den Blick senkte und zu ihm kam. "Aber... du bist gerade erst geheilt und du hast dich noch nicht richtig erholt.." Leise seufzte der Krieger: "Ich sag dir schon, wenn's nicht mehr geht. Also mach!" Mit diesen Worten zog er Yuui auf seinen Schoß und hielt ihm den freien Arm vor. "Aber..." Kurogane merkte, dass der Jüngere zwar schwächer war, aber sein Durst nicht groß genug war, um die Hemmschwelle, ihn zu beißen, zu überwinden. Er zog sein Katana zu sich und schnitt vorsichtig in die gebräunte Haut. Unverzüglich schien Yuui sich zu verkrampfen. "Trink", flüsterte er dem Kleinen ans Ohr. Dieser ließ es sich nicht zweimal sagen und nahm sein Handgelenk in seine Hände. Vorsichtig leckte er das Blut von der Wunde. Kurogane legte seine Hand auf das blonde Haar und drückte ihn leicht an sich. Dann spürte er, wie sich Yuuis Zähne in seine Haut bohrten. Unruhig strichen seine Finger durch die weichen Strähnen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. "Halt!", rief Jade und zog Yuui an den Schultern weg. Der brach sofort zusammen. "Yuui! Was soll das?!", grummelte der Ninja sie sauer an. Er nahm eines der Tücher, die in Gasthöfen bisher immer auf den Tischen gelegen hatten und drückte es auf die Bisswunde. "Was ist mit ihm?", wollte Shaolan wissen, als er nach Jade das Zimmer betrat. "Das Gift scheint bereits zu wirken." Gift? Kurogane fragte sich, was die Vampirin mit Gift meinte... "Kurogane-san! Jade sagte, dass durch die Verletzung Gift in dein Blut gekommen wäre!", erklärte der Junge, der hinter ihr ins Zimmer gekommen war. "Hat der Kleine viel von dir getrunken?", wollte Jade wissen: Der Krieger brauchte einen Moment, um zu verstehen. Das Gift war, durch das Blut, das Yuui getrunken hatte, in den schmächtigen Körper gelangt! "Hast du ein Gegengift?", fragte er ruhig. Yuui sah aus, als würde er schlafen. Ohne ein Zeichen von Schmerzen lag er entspannt in Jades Armen. Sie sah besorgt zu Kurogane. "Lass mich dein Blut trinken!", bat sie ihn ernst. Shaolan sah sie an, als wäre sie verrückt. "Willst du auch vergiftet werden? Das bringt doch nichts!" Sie schüttelte den Kopf. "Ihr versteht nicht, lasst es mich erklären! Ich besitzte tatsächlich eine Feder" Keine Verletztung und kein Gift kann mir was anhaben. Sie beschützt mich!" "Wieso willst du dann mein Blut trinken?", fragte Kurogane verständnislos. Sie schaute kurz nach unten zu Yuui. Dann antwortete die: "Ich könnte auch erst sein Blut trinken, doch dannach braucht er dringend deins! Und wenn deins dann immer noch vergiftet ist, könnte er sterben!" Shaolan blickte den Krieger nervös am, dann drehte er sich um und ging. "Gut... dann mach und beeil dich gefälligst!", meinte der Rotäugige und nickte. Eigentlich sollte sie sich freuen, dass sie endlich wieder Blut bekam, doch Jade musste genau auf den Großen achten, weil der eh schon an Blutverlust litt. Sie beugte sich vor und legte die Hände auf seine Schultern. Doch der Schwarzhaarige drückte sie weg. "Nicht da!" "Doch, weil die Vergiftungswunde da am nächsten ist." Kurogane verdrehte die Augen und ließ sie gewähren. Jade näherte sich vorsichtig dem gebräunten Hals. Die Haut war ungewöhnlich weich, als sie ihre Zähne tief hinein bohrte. Sie spürte, wie der Mann sich zur Entspannung zwang. Und sie schmeckte das süße Blut. Ein bitterer Nachgeschmack lies das Gift erahnen. Sie trank, bis der Geschmack wieder normal war. Dann löste sie ihre Fangzähne, leckte sanft über die Wunde und heilte sie so. "Alles okay?", fragte sie vorsichtig. Doch der Schwertkämpfer war blass und begann nach hinten zu kippen. Sie hielt ihn fest und drückte ihn leicht gegen die Wand. "Ich werde jetzt sein Blut trinken. Ruh dich aus, es wird ein wenig länger als bei dir dauern.", meinte sie besorgt. Sie hatte keinen Tropfen mehr als nötig getrunken, dennoch war es zu viel gewesen. Dann schaute sie zu dem kleinen Vampir. Er lag noch immer genauso da, wie vor dreißig Minuten. Als sie den Jungen vorsichtig zu sich zog, spürte sie den misstrauischen Blick auf ihrem Rücken. Dann vergrub sie ihre Zähne in Yuuis Hals. Das Gift hatte sich bereits stark vermehrt. "Verdammt", dachte sie. Wieso war der Junge so viel schwächer? Letzten Abend, als sie sein Blut das erste Mal getrunken hatte, schien eine Art magischer Schutzzauber um ihn gewesen zu sein. Sakura konnte nicht still sitzen. Sie lief an der Bar hin und her. "Hey, es wird alles gut, Sakura-chan", versprach Mokona. Für die Prinzessin klang das nicht sehr überzeugt. Dennoch tat sie ihnen den Gefallen und lies sich neben Shaolan auf ihrem Stuhl nieder. Dabei wippte sie unbewusst und nervös mit dem Fuß. Dass Shaolan deshalb einem Nervenzusammenbruch nahe war, merkte nur Mokona. "Sakura-chan, beruhig dich! Ich vertraue Jade!", beschwichtigte das Tierchen sie. "Aber ich mach mir Sorgen, was wenn-" "Erinnerst du dich daran, was Fay-san uns im Land mit der Unterwasserwelt gesagt hatte?", unterbrach Shaolan sie. "Mokona brüsstete sich stolz und zittierte mit Fay's Stimme: "Erwarte nie das Schlimmste, denn das vergisst man nie!" Sakura schien angestrengt ihre Tränen zu unterdrücken und nickte. "Ihr habt ja Recht... das war dumm von mir..." "Nein! Es ist doch klar, dass du dich um einen Freund sorgst!" "Guckt mal, da kommt Jade!", bemerkte das weiße Wesen. Sakura sprang sofort auf und ging zu der Vampirin, die von den Gästen misstrauisch beobachtet wurde. "Ihr könnt gleich hoch, aber wartet noch einen Moment.", meinte die Dunkelhaarige. Die Prinzessin nickte, doch nach wenigen Minuten wurde es ihr zuviel. Sie saß auf brennenden Kohlen... Besorgt wuselte sie die Treppe hoch und dann öffnete sie langsam die Tür. "Das kann jetzt nicht wahr sein!", wetterte Kurogane drinnen. Er hatte das Bettzeug aus dem Bett geworfen und leerte grade Yuuis Tasche aus. Der Blonde selbst kniete auf dem Boden und lugte unter das Bett. "Vorhin hatte ich ihn noch!", antwortete der Magier kleinlaut. Dann stand er auf. "Hier auch nicht..." Sakura trat unsicher zu den Beiden und wollte wissen, was sie denn suchten. "Den Stein, mit meiner Magie", seufzte Yuui. Jade kam dazu. "Die Typen, die euch angegriffen haben... Sie wollten dich nicht verletzten, sondern nur an die Kette!", sagte Jade erschrocken. ~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~ So... das war Kapitel 15, von ursprünglich geplanten 30 hihi Goldene Mitte also. Weil ich das letzte Mal so lange gebraucht habe, kommisüchtig bin und das nächste erst noch machen muss, kommt dieses hier etwas früher XD Danke an Flyinglamb fürs Betalesen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)