Bring me to life von sora-linn (I’ve been living a lie, there’s nothing inside) ================================================================================ Kapitel 6: Bid my blood to run... --------------------------------- So... das Kapitel is diesmal von mir ^^° Hoffentlich gefällt es euch ^^ ________________________________________________________________________________ Konan seufzte leise und ließ den Blick durch ihr Zimmer schweifen, bevor sie sich aufsetzte. Anko schien noch zu schlafen, was ihr gerade recht kam. Sie wollte versuchen, mit Pain zu reden, und dieser war um diese Uhrzeit sicherlich schon wach. Und das Gespräch konnte ihrer Meinung nach nicht noch länger warten, dafür war es zu wichtig. Kopfschüttelnd schob sie ihre Decke von sich und stand auf, damit sie nicht doch wieder Angst bekam und sich erneut in ihr Bett zurückziehen konnte. Leise öffnete Konan ihren Schrank, suchte sich eine Jacke raus und zog diese über ihr dünnes Top, welches sie zum Schlafen trug. Sie sah keinen Grund darin, sich anzuziehen, denn ihre Mitbewohner waren entweder schwul, oder sie interessierten sich nicht für sie. Und Pain... von dem wollte sie schließlich eine Reaktion erreichen... egal, welche es war. Mit einem Blick in den Spiegel, um zu prüfen, ob sie einigermaßen annehmbar aussah, verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich fast lautlos. Mit einem aufgesetzten Lächeln betrat sie schließlich die Küche, in welcher sie, wie sie erwartet hatte, auch Pain fand. Der Ältere saß auf einem der Stühle, den Blick in seine Tasse gesenkt, und seine schmalen Finger krallten sich schon fast in das schwarze Porzellan. Konan konnte den Blick nicht abwenden, obwohl sie wusste, dass es sie verletzen würde, wie es jedes Mal war, wenn Pain sie abwies. Leise ließ sie sich ihm gegenüber auf einen weiteren Stuhl gleiten, musterte ihn stumm und öffnete schließlich den Mund, nur um nicht zu wissen, was sie sagen wollte. Ihre Hände lagen ruhelos in ihrem Schoß, sie spielte mit ihren Fingern, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie spürte, wie der Ältere den Blick hob und sie ruhig ansah, blieb auch weiterhin stumm und fühlte sich das erste Mal seit Monaten wieder von ihm beachtet. Vorsichtig hob sie den Blick. Sie hatte keine Angst vor ihm, aber sie war unbewusst aufmerksamer geworden. Sie wollte diese Schmerzen nicht erneut spüren, wenn er sie behandelte, als wäre sie eine flüchtige Bekannte. "Guten Morgen, Konan." Sie erstarrte unmerklich, als er sie so plötzlich ansprach, atmete tief ein und hob dann den Blick, um ihn anzusehen. "Guten Morgen...", erwiderte sie langsam, beobachtete seine Reaktion genau und hoffte, dass er nicht wie die letzten Male fliehen würde. Doch sobald sie dies gedacht hatte, trank der Ältere seine Tasse leer und machte Anstalten, aufzustehen. "Nagto, warte... bitte." Sie würde niemals ihre Manieren einfach so vergessen und sie hoffte, dass er eher blieb, wenn sie höflich war, als wenn sie ihn anschrie, was sowieso nicht ihrem Wesen entsprach. Sie bemerkte, wie er gegen einen Widerstand zu kämpfen schien, sich schließlich aber wieder setzte und sie anblickte. "Was ist?" Sie spürte, wie sie fast der Mut verließ, und bevor es so weit war, beschloss sie, zu reden. "Das würde ich gerne von dir wissen." Auf ihrem Gesicht spiegelte sich eine Entschlossenheit wieder, welche nicht der ihren entsprach, lediglich eine Maske war. Unbewusst krallte sie ihre Finger noch stärker in den Stoff ihrer Jogginghose, senkte den Blick allerdings nicht eine Minute. "Ich weiß nicht, was du meinst", erwiderte er ruhig, ließ sie nicht aus den Augen, machte auch keine Anstalten, irgendetwas zu erklären. "Du weißt es ganz genau." Konan schnaubte, wurde langsam wütend. Sie wusste einfach nicht, weshalb er ihr auswich, hasste ihn dafür. "Ich habe keine Ahnung, worauf du hinaus willst, Konan, aber ich habe keine Zeit für diese Kindereien", damit wollte er erneut aufstehen. "Ich will einfach nur wissen, warum du lieber abhaust, als mit mir zu reden, verdammt, ich habe keine Ahnung, was das soll, aber du scheinst dich ja nicht mehr für das zu interessieren, was wir mal hatten! Es ist ganz schön feige von dir, mir nichts zu sagen! Wenn du meinst, dass ich es nicht mehr wert bin, dann sag mir das, aber straf mich nicht mit deinem Schweigen, denn ich werde nicht einfach den Mund halten, Nagato!" Der Ältere blieb auch weiterhin ruhig, erwiderte ihren wütenden Blick stumm und nickte schließlich. "Konan, ich glaube kaum, dass ich mich vor dir rechtfertigen muss." Damit stand er auf und ließ sie zurück, sah nicht einmal noch zu ihr, bevor sie hörte, wie er sich seine Jacke und die Schuhe über zog und verschwand. Konan stützte die Ellenbogen auf den Tisch und vergrub das Gesicht in den Händen. Es kümmerte sie nicht, dass Hidan den Raum betrat und ein paar Sprüche losließ und es interessierte sie auch nicht, dass Anko sie ansprach, sie hielt das alles hier keine zwei Sekunden länger aus. Mit zitternden Fingern floh sie in ihr Zimmer, zog sich warme Klamotten an und verschwand aus dem Haus. Sie brauchte Ruhe, und die würde diese wohl kaum in der WG finden, selbst, wenn Hidan und Anko ausnahmsweise mal still sein würden. Denn Pains Geruch hing überall, zumindest kam es ihr so vor, und seine allgegenwärtige Anwesenheit erdrückte sie. Ihre Gedanken schweiften immer mehr ab, und als sie wieder zu sich kam, stand sie vor der Wohnungstür und es war draußen stockdunkel. Sie war absolut fertig und hatte keine Lust, sich mit irgendjemandem auseinanderzusetzen, weshalb sie sofort in ihr Zimmer ging und sich auf das weiche Bett schmiss. Ihre Laune war zu sehr im Keller und Pain würde wahrscheinlich noch lange nicht zurückkommen, ebenso wie Anko, welche mit Hidan zusammen schon längst bei der Arbeit sein musste. Pain Nagato saß in der Küche und lauschte dem Regen, während er den Blick auf seine Tasse gerichtet hatte und darauf wartete, dass etwas geschah. Früher hatte Konan immer bei ihm gesessen... früher, bevor er Fehler begangen hatte, die er nicht mehr rückgängig machen konnte und welche ihn von Konan entfernt hatten, bevor er es bemerkt hatte. Konan hatte als einzige gewusst, dass er dieses Wetter liebte, hatte mit ihm zusammen dem Regen gelauscht und in stillem Einvernehmen hatte keiner von ihnen ein Wort gesagt, bevor es nicht vorbei gewesen war. Daran, dass er nicht aufhören konnte, darüber nachzudenken bemerkte er, wie sehr er diese Zeit eigentlich vermisste, doch es konnte nie mehr so werden wie früher, er würde es nicht zulassen um Konan zu schaden. Er würde es nicht aushalten können, wenn er daran schuld war, dass sie verletzt wurde. Natürlich wusste er, dass er sie auch mit seinem Verhalten strafte und versuchte, so gut es eben ging, sie von sich zu schieben, aber je mehr sie sich voneinander entfernten, desto schlimmer wurde es und der Schmerz fraß sich in das, was von seiner Seele noch über war. Bevor er es gespürt hatte, hätte er es nie für möglich gehalten, dass es so etwas überhaupt gab. Doch nun konnte er es nicht mehr leugnen. Sein Blick schweifte in die Ferne, während er sich die alten Zeiten zurück wünschte und sich verfluchte. Er hätte wissen müssen, dass es so kommen würde, irgendwann, aber er hätte sich darauf vorbereiten sollen, und Konan ein Wort gönnen können, bevor er sie so abwies. Dafür war es nun zu spät. Sie würde seine Argumente nicht mehr gelten lassen und das war auch gut so. Für sie. Irritiert blickte er auf, als die junge Frau, zu der sie geworden war, die Küche betrat und ohne ihn eines Blickes zu würdigen an ihm vorbei ging, um das Essen vorzubereiten. Er wusste nicht, wie sie damit zurecht kam, dass er sie ignorierte, aber an ihren Blicken erkannte er, dass sie nie damit abschließen würde. Selbst nach dem Gespräch vom Vortag schien sie noch immer nicht zu kapieren, dass es so nicht weiter gehen konnte. Doch auszuziehen kam für ihn nicht in Frage. Er musste sie beschützen und wenn dies nur aus der Ferne ging, war das wohl das einzige, das er tun konnte. Wahrscheinlich war er ein sadistischer Bastard, genau das, was Anko ihm immer vorwarf, aber aus Konans Sicht war er bestimmt nicht mehr als das wert. Aber er hatte es ja selbst so gewollt. Er wandte den Blick wieder von ihr, sah erneut aus dem leicht beschlagenen Fenster. Er würde nichts sagen. Auch, wenn es ihr vorkommen würde wie eine Strafe. Er sah nicht, wie ihr die Tränen über die Wangen flossen und bemerkte nichts von ihrer Trauer, sah nur weiter aus dem Fenster und beobachtete den Regen, welcher so gut zu seiner Stimmung passte. Aber er hörte das Geräusch des Messers, mit dem sie Gemüse schnitt und das Knistern des Öls, als sie das Fleisch in die Pfanne fallen ließ. Erst jetzt blickte er wieder in ihre Richtung, spürte die Spannung, welche sich langsam aufbaute und sie beide umfing wie ein Zelt in der heißen Mittagssonne. Er konnte an ihrer verkrampften Haltung erkennen, wie sehr sie sich zusammen riss, schloss kurz die Augen und wandte sich wieder ab, bevor er leise murmelte: "Das Unwetter ist heute besonders stark..." Seine Stimme klang ruhiger, als er gehofft hatte, teilnahmslos und desinteressiert. Irgendwann würde Konan ihn aufgeben, dessen war er sich sicher, aber bis dahin wollte er sie nicht mit der unangenehmen Stille strafen, denn wenn es ihn schon verletzte konnte er sich nicht vorstellen, wie schlimm es für sie sein musste. Konan blickte auf, als er sie plötzlich ansprach, oder zumindest einige Worte in den Raum warf. Aber sie sah nicht zu ihm, sondern blickte die Wand vor sich an. Das Unwetter spiegelte perfekt die Stimmung in dem Raum wieder. Tief durchatmend nickte sie, vertraute nicht darauf, dass sie einen Ton über die Lippen bringen konnte. Dann schluckte sie und ballte eine Hand zur Faust, bevor sie diese auf die Arbeitsplatte donnerte. Das Geräusch hallte wie ein Donnerschlag durch die Stille, die sich wieder zwischen ihnen breit gemacht hatte, doch weder sie noch Pain sagten etwas dazu. Konan atmete lediglich ein weiteres Mal durch und widmete sich dann wieder ganz ihrer Aufgabe. Natürlich war ihm der Ausbruch nicht entgangen, aber er hatte keine Ahnung was er sagen sollte, weshalb er es sein ließ. Er tat ihr sicherlich nicht gerne weh, wollte sie nur beschützen, aber er wusste, wenn er sich auf sie einlassen würde, würde er sie schlimmer verletzen, als er es jetzt tat. Dennoch konnte ihn all das nicht davon abhalten, ein schlechtes Gewissen zu haben. Unbewusst beobachtete er, wie sie den Herd ausstellte, die Töpfe dann zum Tisch brachte und sich setzte. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und ihr Körper wirkte auf ihn viel zu anziehend, sodass er den Blick abwenden musste, um keine Dummheit zu begehen. Der Bann, in den sie ihn langsam aber sicher zog, wurde erst durch Hidan gebrochen, der lautstark in die Küche polterte und Sprüche losließ, die Pain langsam die Geduld verlieren ließ. Wenn er sich nicht beherrschen konnte, würde er ihn unter Umständen umbringen, und das war wohl nicht das Beste, was er tun konnte, auch, wenn er seine Aggressivität dann vielleicht unter Kontrolle bringen konnte. Aber als er bemerkte, dass Konan sich an den Sprüchen nicht stören würde, entspannte er sich ein wenig. Natürlich hätte er mehr Dankbarkeit zeigen können, vor allem, da immerhin Konan gekocht hatte, aber sowas war bei Hidan ja eher nicht zu erwarten. Aber als Anko den Raum betrat wusste er, dass es nicht mehr lange so ruhig zugehen würde. Als Anko den Raum betrat, seufzte Konan leise, denn die Ruhe, auch wenn sie noch so schmerzhaft gewesen war, war immer noch angenehmer als der Terror, den Anko und Hidan nun wohl fabrizieren würden. "Seltsam... ich dachte, ich hätte nen Krümmel husten hören...", bemerkte die junge Frau, bevor sie Hidan den Ellenbogen in den Rücken rammte, woraufhin dieser keuchend in sich zusammen sackte und zu husten begann, um das Essen, welches er verschluckt hatte, wieder hervor zu würgen. "Du Hure! Das wirst du mir büßen!" Knurrend wollte der Junge sich auf seine Mitbewohnerin stürzen, doch Pain streckte, ganz zufällig natürlich, ein Bein aus, woraufhin Hidan stolperte und zu Boden fiel. Konan verdrehte die Augen, seufzte stumm und schob dann ihren leeren Teller von sich. "Bah, seit ihr alle unterkühlt! Hey, Blondie~" Sie wusste, wie sehr Deidara diese Anrede missfiel, also war es kein Wunder, dass dieser nicht antwortete. "Na komm schon~ was hältst du davon, wenn du mir nachher ein wenig einheizt, hm?" Sein Grinsen war schon fast ekelerregend, weshalb Konan nun endgültig aufstand und sich auf den Weg in ihr Zimmer machte, nachdem sie den Teller weggeräumt hatte. Das musste sie sich wirklich nicht antun, erst recht nicht, wenn Hidan kein Blatt vor den Mund nahm und genau wie jetzt anfing, lang und breit zu erzählen, was er mit Deidara machen würde, wenn dieser nicht langsam reagierte. "Hidan, wenn du nicht langsam die Fresse hältst, stopf ich sie dir, hmm!" "Uh~ Ist das ein Versprechen?" Sie brauchte nicht im Raum zu sein, um das Grinsen auf dem Gesicht des Silberhaarigen zu sehen, man hörte es sogar durch die Wände. "... ich wollte nämlich schon immer mal deinen Saft probieren~" Sie konnte hören, wie Deidara schnaubte. "Du würdest dran krepieren!" "Warum? Bist du so bitter wie du aussiehst?" "Das wirst du nie erfahren, du Penner, hm!" "Wir werden sehen, Schnecke, wir werden sehen~" "Hidan! Krepier!" "Nachdem ich mich in deinem engen Loch versenkt habe, Baby~" "Bah, das ist verdammt ekelig!" "Ach, du müsstest doch damit klar kommen~ Dein verstorbener Stecher hat doch sicherlich schön hart zugestoßen, he?" Sie hörte, wie Stühle gerückt wurden und verschwand schnell endgültig in ihrem Zimmer. Sie brauchte keine Sekunde länger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)