Everything/Nur mit dir von __Sleepwalker (PxD) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 06 [Is it love?] ----------------------------------- Dieses Kapitel ist im Grunde wie das 5., nur aus Davids Sicht, mit seinen Gedanken, beschrieben. __ Wie jeden Abend lief ich durch die dunklen und leeren Gassen meines Viertels und dachte nach. Über alles Mögliche. Gott und die Welt, wenn man es so sagen konnte. Ich war ein wirklich nachdenklicher Mensch. Emotional und zerbrechlich, auch wenn ich das nicht zeigte. Schon in der Grundschule wurde ich von anderen Schülern fertig gemacht, weil ich anders war. Ich hatte mich als Kind schon überwiegend und gerne schwarz gekleidet, war total aufgedreht – dazu muss ich sagen, dass ich ADS habe – und konnte mich kaum auf etwas konzentrieren. Außerdem habe ich auch nie wie andere Kerle von Mädchen geschwärmt. Ich hatte immer nur Jungs im Kopf. Ich wusste schon damals, dass ich schwul war. Ich kam damit zurecht, aber die anderen nicht. Aber durch das Mobbing, den ganzen Hass, den ich deswegen spüren musste, wurde ich ruhiger. Ich habe mich nach und nach in meine eigene kleine Welt zurückgezogen. Wollte mit niemandem etwas zutun haben. Nun stand ich hier an einen Zaun gelehnt und starrte auf den Gehweg. Hier war es passiert. Hier hatte ich Pierre das erste Mal gesehen. Hier wäre ich fast gestorben. Drei Jahre war das her. Drei verdammte Jahre. Ich dachte daran, wie Pierres braunes wuschliges Haare im Wind wehte. Seine tiefbraunen Augen waren aufgerissen. Ich wusste erst gar nicht wieso, aber dann sah ich dieses rote Auto ganz knapp vor mir und verstand seinen entsetzten Blick. Dann wurde alles schwarz. Ein Jahr später bin ich wieder aufgewacht und wusste erst gar nicht was los war. Ich musste so viel wieder erlernen. Das Laufen, Feinmotorik und etwas Sprache. Während dieser ganzen Phase habe ich mich so einsam gefühlt. Ich hatte keine Freunde, die mich in dem Jahr Koma oder in dem Jahr Reha besucht haben. Ich hatte mich immer gefragt, für wen ich das alles eigentlich durchmache. Für wen ich versuche gesund zu werden und stark zu sein. Ich glaube nun weiß ich es. Vielleicht hatte ich das alles durch gestanden, um Pierre wieder zu treffen. Um einen so wunderbaren Menschen kennen zu lernen. Irgendwie gibt er meinem Leben endlich mal einen Sinn. Ich bin gerne in seiner Nähe. Ich fühle mich wohl bei ihm. Er gibt mir das Gefühl jemand zu sein. Jemand der wirklich gebraucht wird und das nicht nur zum Verprügeln. Nicht nur als Spielball der Laune. Ich fühle mich bei ihm – und seinen Freunden – einfach sicher. So wie ich es immer haben wollte und nun ist es endlich da und es kommt mir vor wie ein Traum. Aber falls das ein Traum sein sollte, dann will ich bitte nie aufwachen. Aber ich glaube, dass meine Gefühle für Pierre nicht nur auf Freundschaft beruhen. Ich weiß auch nicht, aber er gibt mir einfach das Gefühl zu etwas gut zu sein. Er gibt mir ein Gefühl der Wärme, Zuneigung und einen riesigen Wohlfühlfaktor. Er ist witzig, nett süß und verdammt gut aussehend. Bei diesem Gedanken machte mein Herz einen riesigen Sprung und fing an schneller zu schlagen. Ich glaube mich hat es echt erwischt. Dieses Gefühl namens Liebe hat nun wohl auch mich erreicht. Aber Liebe ist so etwas Schweres. Wie definiert man sie überhaupt? Liebe – was ist das schon? Manche denken es ist einfach nur ein Wort. Manche sagen „Ich liebe dich“ ohne es wirklich so zu meinen. Viele wissen doch gar nicht was Liebe eigentlich ist. Für mich ist Liebe Vertrauen und Wertschätzung. Zuneigung, Nähe, Unterstützung und Treue. Füreinander da sein und keine Ahnung was alles. So viele Gefühle hängen damit zusammen. Schmetterlinge im Bauch, ein Herzschlag wie sonst was, kein einziger Gedanke im Kopf, wenn man bei der Person ist, die man zu lieben glaubt. So wie es irgendwie bei mir ist, wenn ich bei Pierre bin. Er ist einfach so unglaublich. Er gibt mir all diese Gefühle, diese Dinge. Ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Ich weiß, dass er mich akzeptiert wie ich bin. Ich weiß, dass er kein Mensch für falsche Freundschaft ist. Er ist kein Mensch, der Gefühle vortäuscht und eine Lüge nach der anderen erzählt. Deswegen fühle ich mich bei ihm so wohl. Ich habe das Gefühl ihn schon ewig zu kennen, dabei ist das gar nicht so. Aber diese Gefühle und Gedanken gefallen mir. Als ich nachmittags geschlafen hatte, hatte ich einen so merkwürdigen Traum. Ich wusste gar nicht recht weswegen ich das geträumt hatte, aber aus diesem Grund bin ich hier. Um darüber nachzudenken und einen klaren Kopf zu bekommen, wobei das Zweite nicht wirklich klappte. Kommen wir zu dem Traum. Es war eine warme Sommernacht. Ich war in einem Haus, wusste aber nicht wem es gehörte. An den Wänden hingen große Pfeile, die mir zeigten in welche Richtung ich musste. Ich ging ihnen langsam nach und sah mich dabei genau im Haus um. Es war ein schönes Haus. Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Eigentlich gerade richtig. Es war schön eingerichtet. Schlicht, aber doch modern. Irgendwann kam ich an einer Tür an. An ihr hing ein schön dekoriertes Blatt mit der Aufschrift „Du hast dein Ziel erreicht.“ Zögernd und mit leicht zitternden Händen drückte ich dann die Türklinke nach unten und ging in das Zimmer. Was ich da erblickte raubte mir den Atem. Alles war voll mit Kerzen in den verschiedensten Formen und Farben. Es roch lecker nach Erdbeeren und Vanille. Am Ende des Raumes stand ein großes Bett. Darauf saß niemand anderes als Pierre Charles Bouvier. Er hatte nichts weiter an als Boxershorts. Ich bekam plötzlich total Gänsehaut und als ich einen leicht kühlen Windhauch an meiner Haut spürte, sah ich an mir herunter und merkte, dass ich plötzlich auch nichts weiter als Boxershorts anhatte. Wieder zu Pierre sehend, fing mein Herz an schneller zu schlagen, vor allem als er aufstand und langsam auf mich zukam. „Komm Honey…“, flüsterte er mir sanft zu, als er meine Hände ergriff und mich vorsichtig zum Bett führte. Er ließ sich langsam darauf nieder und zog mich auf seinen Schoß. Seine Arme schlangen sich elegant um meine Taille und ließen mich nicht mehr gehen. Dann spürte ich seine weichen Lippen auf meinen eigenen. Es war so unglaublich. Ich fühlte mich plötzlich so frei und…keine Ahnung. So wunderbar. Vorerst zögernd erwiderte ich den Kuss. Er liebkoste mich einige Minuten lang am ganzen Körper mit seinen Händen und seinem Mund, bis er mich auf das Bett legte und meinen Oberkörper mit sanften und liebevollen Küssen bedeckte. Er zog mir langsam die Boxershorts aus und fing an meinen Penis sanft zu küssen und mit der Zunge zu streicheln. Erregt musste ich aufkeuchen und drückte meinen Unterkörper leicht nach oben. Er wurde immer schneller und intensiver, blieb dabei aber trotzdem sanft und liebevoll. Dann beugte er sich wieder über mich, küsste mich kurz auf den Mund, während er mich vorsichtig mit seinen Fingern vorbereitete. Ich konnte nicht anders und stöhnte leidenschaftlich in seinen Mund. „Bereit?“, fragte er mich liebevoll und nachdem ich nickte, spürte ich, wie er sanft in mich eindrang. Wieder stöhnte ich leidenschaftlich auf und drückte meinen Rücken durch zu einem Hohlkreuz. Pierre versuchte mich mit sanften Küssen und Streicheleinheiten zu beruhigen, damit ich mich entspannen konnte, was natürlich funktionierte. Alles fühlte sich so perfekt an. So verdammt real. Ich wollte nicht, dass das jemals endete. Immer fester und lustvoller stieß er zu, stöhnte meinen Namen, ich seinen. Wir küssten uns leidenschaftlich und liebten uns, wie man es sich gar nicht vorstellen konnte. Doch kurz bevor es zum Höhepunkt kam, kurz bevor er sich von seinem Druck erlösen konnte und ich mich von meinem, da wachte ich auf. Total schweißgebadet saß ich aufrecht in meinem Bett und atmete schnell und heiß. Es fühlte sich an, als wären es in meinem Zimmer mindestens 50 Grad gewesen. Mein Herz raste wie ein ICE und mein Kopf war voll mit Gedanken und mein Körper voll mit Gefühlen. Aber vor allem verspürte ich Lust und die Auswirkungen des Traumes konnte man an meiner Hose durchaus ohne Probleme erkennen. Das war mir furchtbar peinlich. Deswegen bin ich nun hier. Ich stehe hier, starre auf den Fleck an dem eigentlich alles begann und sehnte mich nach Pierres Nähe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)