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Love me, Baby

...please...
von

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Die Mutti

Gerade wollte sich der Schwarzhaarige die Tränen aus den Augen wischen, da spürte er schon die Lippen des Größeren auf seinen eigenen und sofort schlich sich eine Gänsehaut durch seinen ganzen Körper. Zögerlich erwiderte er den Kuss, aber in dieser Situation konnte er auch nur das tun, es wühlte sich wahnsinnig gut an und er wollte und konnte nicht aufhören.

Er spürte, wie Farin seine Arme entlang nach unten strich und er genoss es wirklich, die Zärtlichkeit des Anderen und er schloss sofort die Augen. Das war unglaublich!!

Erst als sich der Blonde schließlich von ihm löste und ihn ansah traute er sich ebenfalls die Augen wieder zu öffnen.

„Ich liebe dich!“ hauchte ihm der Größere entgegen, doch bevor er auch nur irgendwie auf diese Worte reagieren konnte küsste er ihn schon wieder. Und noch einmal konnte er nichts anderes tun, als sich darauf einzulassen. Weil es sich einfach gut und richtig anfühlte.
 

Nach weniger Zeit löste sich der Blonde wieder von ihm, sah ihn einige Zeit an.

Bela war in seinen Augen einfach immer wunderschön. Sanft strich er ihm die letzten Tränen von den Wangen und lächelte den Kleinen an.

„Siehst du, es geht doch! Du musst nicht weinen..ich bin doch da!“ murmelte er leise und strich dem Anderen einige Haarsträhnen aus den Augen. Was der nun wirklich von der ganzen Sache hielt, das konnte er sich gar nicht vorstellen. Sicher..er hatte den Kuss erwiedert, doch wer sagte ihm, dass er nicht wirklich einfach zu viel hineininterpretierte. Es wäre dem Drummer durchaus zuzutrauen!!

Er musterte sein Gesicht noch einmal eingehend, ehe er leise lachen musste.
 

„Außerdem passt es doch gar nicht zu einem Grafen mit verheulten roten Augen rum zulaufen!“ grinste der Größere und hielt weiterhin Augenkontakt, während das Lächeln auf seinen Lippen allerdings langsam kleiner wurde.

„Ich mag sie viel lieber, wenn sie so dunkel und geheimnisvoll funkeln und ihr Grün sich von deiner sonst so blassen Haut abhebt...“ murmelte er leise und fühlte sich in genau diesem Moment, als wäre er einem kitschigen Liebesfilm entsprungen. Um die Situation schnell wieder zu lockern, warf er das auch gleich hinterher:

„Gott, schläfer mich ein, ich rede wie ein besoffener Liebeskranker! Und das obwohl ich nur etwas Tee getrunken habe!!“ lachte er also auf. Er sollte nicht immer so ernst werden, irgendwie glaubte er nämlich Bela damit einzuschüchtern. Das sollte er nicht tun, dann war er nur verwirrter, als er anscheinend so wie so schon war.
 

Humor verstand der Schwarzhaarige aber immer noch zum Glück.

„Aber wer weiß was da drinnen war??“ fragte dieser ihn nämlich gleich mal und Farin lachte erst mal auf. Ach genau wegen solchen Sachen liebte er Bela einfach. Selbst wenn er gerade immer noch schwach aussah. Er konnte Scherzen – und wenn es nur Galgenhumor war. Darin waren sie beide ganz groß.

„Ich hoffe doch nicht mehr als auf der Packung angegeben!“ gab der Blonde zu bedenken und brachte seinen Freund damit zum lächeln.

„So aber ich denke, ich sollte nun fahren und dich schlafen lassen. Wir treffen uns dann morgen??“ fragte er und Bela nickte.

Noch schnell regelten sie, wie sie sich wo morgen treffen wollten, bevor er sich verabschiedete und hoffte, dass der Anderen wenigstens noch seinen Tee trank.
 

Auf den nach Hause weg fing es schon an und er machte sich unglaubliche Sorgen.

Hoffentlich würde es Bela morgen wieder besser gehen, warum war er nur zusammengebrochen??

Und...ob es eine gute Idee war ihn morgen mit zu seiner Mutter zu nehmen??

Immerhin wusste er wie diese zu seinem besten Freund stand, aber das wusste dieser auch und er wollte ja unbedingt mit. Irgendwie seltsam. Er wünschte sich so sehr Gedanken lesen zu können...und wenn es nur die von Bela waren.

Hoffentlich kam dieser wirklich mit der Sache klar, immerhin hatte er ihm eben mal seine Liebe gestanden und ihn damit wahrscheinlich noch mehr aus der Bahn geschmissen. Es schien dem Schwarzhaarigen die letzte Zeit eh schon nicht gut gegangen zu sein. Der Stress und der Zusammenbruch und dann kam er mit so einer Sache.

Aber er würde ja auf ihn aufpassen!!
 

Am nächsten Morgen war der Blonde allerdings nicht sehr wach.

Er hatte die ganze Nacht schlecht geschlafen, weil sich so viele Gedanken in seinen Kopf geschlichen hatten. Trotzdem hatte er sich bis Mittags wieder aufgerafft und machte sich auf den Weg zu Bela.

Diesen sammelte er gleich mal ein und er sah auch ordentlich aus. Zum Glück, seine Mutter war ihm gegenüber schon seit damals skeptisch genug!!

Bei seiner Mutter angekommen stiegen sie gleich mal aus.

„Bereit??“ fragte der Blonde seinen Freund und sah ihn schwach grinsend an. Aber er nickte, immerhin!!

Also klingelte er und als seine Mutter in der Tür stand, umarmte sie ihn sofort.

„Ach Jan, wie schön dich zu sehen. Ich hab Kuchen gebacken und...“ da stockte die helle Stimme seiner Mutter, die gerade an ihm vorbei zu Bela sah. Oh je, hoffentlich würde sie sich ein wenig zusammen reißen können, selbst wenn er es bezweifelte.

„...was will DER denn hier??“ fragte sie dann skeptisch und hob eine Augenbraue an.

Seufzend verschränkte der Größte in der Runde die Arme vor der Brust.

„Er hängt eben an mir, was soll ich denn machen?? Ihn alleine lassen?? Der freut sich doch genauso dich zu sehen!!“ fragte er dann schmunzelnd und zog den Anderen zu sich. Seine Mutter sah ihn zweifelnd an und stemmte die Hände in die Hüften, bevor sie sich umdrehte und nickte.

Er sah kurz zu Bela und folgte ihr dann mit diesem.

„Pff dass ich nicht lache...nun ja, wehe du benimmst dich nicht anständig Felsenheimer!“ drohte die ältere Frau dann leise und schob die Beiden ins Wohnzimmer.
 

Bela sah sich ein wenig um, es hatte sich kaum etwas verändert, seit er früher das erste Mal hier gewesen war. Das war schon so unglaublich lange her. Ob Farins Mutter ihn wohl immer noch so im Gedächtnis hatte wie früher?

Immerhin, ein wenig vernünftiger war er schon geworden!!

Sie setzten sich schließlich und er musste grinsen, während der Gitarrist seine Mutter damit besänftigte, dass er ihr sagte, er würde schon auf Bela aufpassen. Na dann!!

Allerdings hatte er nicht vor, etwas anzustellen...

Sofort huschte die blonde Frau los und brachte ihnen Kaffee und Kuchen.

Die Beiden redeten ein wenig, während Bela sich mit seinem Kuchen beschäftigte. Der schmeckte auch wirklich gut und er wollte sich da nun nicht wirklich einmischen.
 

„Und wie läuft es bei euch so...privat??“

Diese Frage holte ihn dann doch wieder auf den Boden zurück. Erschrocken sah er Farins Mutter an und hustete erst einmal gleich auf, weil er sich am Kuchen verschluckte. Musste sie gerade DAS Thema anschneiden??

Seit gestern Abend hatte er es gerade mal geschafft, es weit nach hinten zu schieben in seinem Kopf. Farin überforderte ihn so sehr damit und seine Gefühl waren komplett durcheinander. Er war einfach überfordert und nun das!!

„Dirk, alles in Ordnung??“ fragte Farin besorgt und klopfte ihm auf die Schultern.

Nein, es war gar nichts in Ordnung, trotzdem nickte er, als er sich wieder ein bekommen hatte.
 

„Ja nicht, dass er erstickt, ich will keine Leiche auf meinem Sofa haben!“ warnte die Mütter des Jüngeren dann, der nur den Kopf schüttelte.

„So schnell erstickt man nicht!“ antwortete dieser darauf und während die Beiden so redeten, sah Bela nur unter sich. Er schämte sich ein wenig – auch wenn er nicht genau wusste warum.
 

„Egal, zurück zum Thema, Jan wie sieht es denn aus mit einer Freundin?“ harkte sie sofort weiter und lehnte sich neugierig ihrem Sohn entgegen.

„Nee...wir sind beide Solo...“ murmelte dieser aber nur und wendete sich auch dem Kuchen zu.

Das Thema behakte ihnen wohl beide nicht allzu sehr. Natürlich. Die Mutter des Blonden war unglaublich konservativ eingestellt. Was sollte die denn denken wenn er...wenn er mit ihm...

Er konnte den Gedanken gar nicht abschließen.
 

„Ach Jan, du weißt doch wie gerne ich auf deine Hochzeit kommen würde und Enkelkinder...wenn du so weiter machst bin ich bis dorthin verstorben!“ meckerte sie leise.

Dem Schwarzhaarigen wurde ein wenig schlecht. Wie sollte das denn alles nur weiter gehen??

Selbst wenn er den Blonden liebte, wenn sie zusammen kommen würden. Seine Mutter würde das doch niemals gut heißen und...das alles ging viel zu weit.

„Dürfte ich kurz ihre Toilette benutzen, ich werd auch nicht daneben pinkeln??“ fragte der Drummer und stand dabei auf. Überrascht wurde er von den Beiden angesehen, aber Farins Mutter nickte.

„Ja nur zu, ich komme kontrollieren!“ schmunzelte diese dann und er spürte ihren Blick noch im Rücken, bis er um die Ecke bog.
 

Farin sah seinem besten Freund besorgt nach. Irgendwie kam es ihm eher so vor, als wäre er gerade geflüchtet. Und er konnte es auch durchaus nachvollziehen. Er würde nun am liebsten auch einfach verschwinden – oder im Boden versinken.

Seine Mutter sah ihn immer noch ernst und neugierig an.

„Ich habe einfach nicht das Bedürfnis mich an eine Frau zu binden, versteh das doch endlich!“ seufzte er dann. Bisher war das immer in die Hose gegangen und er war einfach nicht der Mann nur Beziehungen – anscheinend zumindest nicht mit Frauen.

„Aber wieso denn nicht?? Hast du Starallüren, ist dir keine gut genug?? Du solltest auf dem Boden bleiben, du brauchst doch Jemanden!“ redete sie sofort auf ihn ein und mit Jedem Wort schien der große Blonde ein wenig kleiner zu werden. Er hatte natürlich keine Starallüren, er liebte eben einfach nur keine Frau!!

Er schluckte.

„Ja..ich weiß..ich...“ er stockte und sah zur Seite. Ein Fehler, denn daran hielt sich seine Mutter sofort auf. Anscheinend ließ sie heute nicht mehr locker mit dem Thema.

„Du..du was?? Hast du schon jemanden im Auge??“ fragte sie mit strahlenden Augen und lächelte auf.

„Wie ist sie so??“
 

Farin lächelte schwach auf.

„Nun ja, 'sie' ist einfach perfekt. Wunderschön, intelligent..wahnsinnig lustig und...“ er sah auf und bemerkte, wie das Strahlen seiner Mutter bei jedem Wort, dass er sagte größer wurde.

„Sie ist ein er...“ brachte er es dann doch übers Herz. Es war wohl keine gute Idee, aber nun hatte er sich in eine Sackgasse manövriert und kam nur noch mit der Wahrheit aus dieser heraus.
 

„WAS?“ schrie seine Mutter erschrocken und sprang sofort auf, das konnte doch nicht wahr sein!!

Unsicher blieb er sitzen, es war klar, dass sie so ausrastete. In ihren Augen schien es ein absolutes Tabu zu sein.

Und ausgerechnet jetzt kam Bela wieder ins Zimmer und fragte, ob denn etwas passiert sei.

Er schluckte und schüttelte den Kopf.

„Nein alles in Ordnung!“ behauptete er mit fester Stimme und sah warnend zu seiner Mutter hin, die seine Geste allerdings nicht sehr ernst zu nehmen schien. Leider.
 

„In Ordnung...in Ordnung??“ schrie sie sofort auf und schüttelte vehement den Kopf.

„Gar nichts ist in Ordnung!! Mein eigener Sohn ist ein PERVERSER! Kommt hier her mit Engelsgesicht und sagt mir, dass er SCHWUL ist!“ schrie sie auf und drehte sich sofort hektisch um . Oh nein bitte nicht. Sie ging energisch auf Bela zu und das brachte Farin dazu nun ebenfalls aufzustehen.
 

„Du! Du bist es doch nicht wahr??“ fragte sie und tippte fest gegen die Brust des Schwarzhaarigen.

„Mum hör auf, er kann absolut nichts dafür!“ versuchte Farin seinen besten Freund ein wenig in Schutz zu nehmen. Immerhin hatte er mit der ganzen Sache angefangen. Nicht Bela.

Der Schwarzhaarige konnte wirklich absolut nichts für die Gefühl, die er für ihn hegte.

Aber das war seiner Mutter natürlich herzlich egal.

„Ich wusste schon immer, dass du nicht gut bist für meinen Sohn und jetzt hast du ihn zu einem....einem...du kleines Miststück!“ schrie sie den Drummer einfach haltlos an, der schon ein wenig unsicher einen Schritt zurück gewichen war.

Nun reichte es aber wirklich.

Gerade wollte er einschreiten, als Bela seine Stimme erhob.
 

Das konnte sich der Kleinere wirklich nicht anhören.

Es war unglaublich, dass sie ihn so beschimpfte. Jan war doch erwachsen, der konnte tun was er wollte!!

„Jetzt hören sie mir mal zu!“ grummelte er tief und sah sie sauer an.

„Jan ist ein erwachsener Mann, der tun und lieben kann wen er will!! Außerdem bin ich kein Miststück, vielleicht war ich mal eins, aber auch so Jemand wie ich kann sich ändern!!“

jetzt war der Schwarzhaarige richtig dabei und er war so sauer, dass er haltlos anfing zu zittern.

Diese Frau war immer schon gegen ihn gewesen, nur weil er anders war, als viele Andere.

Aber jetzt sollte er auch noch Schuld an der Sache sein??

Das war ja wohl unglaublich!!

Und in seiner ganzen Wut und Verwirrung kam etwas über seine Lippen, das in einem normalen ruhigen Zustand mehr unsicher als recht gekommen wäre:
 

„Und wenn er mich liebt, dann lassen sie ihn doch...ich liebe ihn nämlich auch!!!“



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