The Bitter End von NinaPopina (Snape x Harry) ================================================================================ Kapitel 15: Come undone ----------------------- Es war bereits Nachmittag, als Severus am letzten Ferientag in Hogwarts ankam. Er entschrumpfte den Inhalt seiner Reisetasche und begann, die mitgebrachten Bücher in seinem Regal zu verstauen, als es an der Tür klopfte. Das musste Dumbledore sein. Verärgert krempelte er die Ärmel hoch und griff nach dem nächsten Buch. „Kommen Sie schon rein!“ rief er und er hörte, wie sich die Tür hinter ihm langsam öffnete. „Hallo.“ Das war nicht Dumbledore. Severus schnellte herum, in der halb geöffneten Tür stand ein etwas betreten dreinblickender Potter. „Potter.“ Severus wusste nicht, was er sagen sollte. Vielleicht sollte er sich langsam daran gewöhnen, dass diese grünen Augen ihn jeglichen Sprachvermögens beraubten. „Ich, erm...Dumbledore meinte, Sie kämen heute zurück und da dachte ich, also...“ er strich sich nervös durch die wirren Haare. „Ich bin seit ein paar Tagen hier in Hogwarts und ich dachte ich sag Ihnen das selbst, bevor Sie es beim Abendessen rausfinden.“ Der Versuch eines Lächelns war mehr als kläglich. „Hm.“ machte Severus. Sein Gehirn weigerte sich, Worte zu formen. „Ich weiß, Sie lesen keine Klatschblätter, aber...“ „Ich habe den Artikel gelesen.“ unterbrach ihn Severus, unendlich dankbar, dass er endlich einen kohärenten Satz zustande gebracht hatte. Potter wurde noch röter und sah zu Boden. Severus fiel auf, dass er Augenringe hatte und müde wirkte. „Jedenfalls konnte ich nicht zuhause bleiben, es kamen ununterbrochen Heuler und vor meiner Tür stehen Tag und Nacht Reporter. Dumbledore erlaubt mir, mich hier zu verstecken.“ Potter sah miserabel aus. Severus fand es auf eine merkwürdige Art anziehend. „Sie sehen aus, als könnten Sie einen Feuerwhiskey vertragen.“ hörte er sich sagen und Potter blickte so überrascht auf, wie Severus es selbst war. „Nun, ich bin mir sicher, Mitgefühl bekommen Sie von ihren Freunden zur Genüge. Ich kann nur mit Zaubertränken oder Schnaps dienen.“ Das klang wieder ein wenig mehr wie er selbst. Severus war stolz auf sich. „Ich nehme den Schnaps!“ beschloss Potter und schloss die Tür hinter sich. Dann ließ er sich in den Sessel fallen, in dem er auch bei ihrem Schachspiel gesessen hatte. Severus füllte zwei Gläser und reichte dann eines an Potter, der es ihm mit dankbarer Miene abnahm und in einem Zug leerte. Severus öffnete den Mund, um etwas zu sagen, ließ dann aber mit einem Schlenker seines Zauberstabs die Flasche herbei schweben und in Potters Schoß fallen. „Bedienen Sie sich.“ nickte er und Potter schenkte sich nach. „Ugh, was für eine beschissene Woche.“ stöhnte der und legte den Kopf in den Nacken. Severus betrachtete den entblößten Hals, die gebräunte Haut, den leichten Bartschatten an Potters Kinn. Er nahm einen Schluck Whiskey. „Trösten Sie sich Potter, diese Schlagzeile wird wie jeder andere Klatsch auch bald wieder in Vergessenheit geraten.“ Potter schnaubte. „Bisher kommen nur immer neue hinzu. Potter der Bösewicht. Potter der Freak. Potter der Playboy. Jeden Tag saugen die sich irgendwas Neues aus den Fingern.“ Severus leerte sein Glas. Offenbar erwartete Potter, dass er sich sein Gejammer anhörte und dafür brauchte er dringend mehr Schnaps. Während er sich nachschenkte, sprach er. „Nur jemand mit der Intelligenz einer Alraune würde den Worte dieses opportunistischen Parasiten Glauben schenken, Potter.“ Wieder ein Schnauben. Severus dachte kurz darüber nach, ob er das besser fand als das Glucksen, kam aber zu keiner Entscheidung. „Reden Sie nicht so über ihn.“ verlangte Potter ohne Wut in seiner Stimme. „Ich weiß, ich sollte sauer sein, aber ich bin ja selbst Schuld.“ Severus zog eine Augenbraue hoch. „Wie genau meinen Sie das?“ fragte er. Sein Glas war schon wieder halb leer. Potter zuckte mit den Schultern und leerte sein zweites Glas. Er griff nach der Flasche, die inzwischen nur noch etwas mehr als zur Hälfte gefüllt war und sprach weiter. „In einem hatte Tim Recht. Er war nicht meine Priorität. Ich hab ehrlich keine Ahnung, warum er all diese Dinge gesagt hat oder wie viel davon Rita Kimmkorns Werk ist, aber ich wusste, dass es falsch war. Ich hab ihm das Herz gebrochen.“ „Meine Auffassung ist, dass so etwas zum Leben dazu gehört.“ bemerkte Severus. Langsam begann der Alkohol Effekt zu zeigen, seine Knie wurden weich und ein leichter Schwindel breitete sich in seinem Kopf aus. Potter sagte nichts sondern starrte in Gedanken versunken auf den Kamin und so saßen sie einige Minuten schweigend, an ihren Getränken nippend. Severus war bei seinem vierten Glas und Potter bei seinem fünften, als der das Wort wieder ergriff. „Wissen Sie, ich hab mich darauf eingelassen, weil ich mich geschmeichelt gefühlt hab. Ich mochte Tim, er ist schlau und sieht gut aus und er schien wirklich an mir und nicht an dem verdammten Jungen-der-lebt interessiert zu sein. Wir hatten gute Gespräche und im Bett...ehm.“ Potter biss sich auf die Zunge und erneut kroch Röte über seine Wangen. Severus starrte auf Potters Zungenspitze, die nun nervös über die pinke Unterlippe leckte. Er hatte plötzlich das Gefühl, es sei nicht genug Sauerstoff im Raum. „Sorry, das war vielleicht ein bisschen viel Information.“ Potter nahm noch einen großen Schluck, seine Augen sahen inzwischen ziemlich glasig aus. Severus presste ein „Hm.“ heraus und versuchte, der Trockenheit in seinem Hals mit einem großen Schluck Whiskey Abhilfe zu schaffen. Es half nicht. „Ah, Snape, was soll's. Tim hat immer gesagt, ich sei mit den Gedanken nicht so recht bei ihm und er hatte verdammt nochmal Recht. Viel zu häufig war ich mit meinen Gedanken nämlich hier.“ Potters Finger deutete auf den Boden vor ihm und Severus sah ihn an, als hätte er ihm gerade erzählt, er habe eine Vorliebe für knallrümpfige Kröter. Und da war es wieder. Das Glucksen. Severus Kopf fühlte sich an, als müsse er zerspringen als er realisierte, dass er es vermisst hatte. „Am Ende kann ich froh sein, dass er dem Tagespropheten nichts von des Goldjungen heimlicher Schwärmerei für seinen ehemaligen Zaubertränkelehrer erzählt hat.“ Potter lachte verbittert und leerte das Glas. „Das sollte wohl das letzte bleiben, bevor ich mich noch völlig zum Affen mache.“ Er begann, sich aus dem Sessel zu schieben. Severus Gedanken rasten. Hatte Potter da gerade das gesagt, was er gehört hatte, oder war er endlich vollends verrückt geworden? Potter hatte sich aus dem Sessel geschält und wandte sich zum Gehen. „Wir sehen uns.“ sagte er mit einem müden Lächeln und ging zur Tür. Mit einer Eleganz, die er sich in seinem alkoholisierten Zustand nicht zugetraut hätte, schnellte Severus aus seinem Sessel und war mit vier langen Schritten bei Potter. Er packte ihn an den Schultern und drückte ihn bestimmt mit dem Rücken an das Bücherregal hinter ihm. „Sie gehen nirgendwo hin, Potter!“ knurrte er und dann ließ er seinen Mund auf Potters krachen. Die warmen Lippen waren so weich, wie er sie in Erinnerung hatte, die Zunge, die sich ihm entgegen schob entfachte ein Feuerwerk in seiner Magengegend. Kräftige Hände gruben sich in den Stoff von Severus' Hemd, der sich näher an Potter schob und seine Hände in dessen wirren Haarschopf versenkte. Er konnte nicht mehr denken, es war als bestünde jede Faser seines Körpers nur aus fühlen, seine Finger prickelten und seine Ohren rauschten. Potter stöhnte leise und ließ seine Hände über Severus' Rücken gleiten. Severus ließ von dem fantastischen, perfekten Mund ab und stürzte sich auf den Hals vor ihm, was Potter dazu brachte, mit einem hervorgepressten „Oh fuck!“ den Kopf in den Nacken zu werfen. Potters Geruch, die kleinen Geräusche, die aus dem geöffneten Mund kamen, die enthusiastischen Finger, die über seinen Rücken glitten, Severus wollte dass es niemals aufhörte. Er drängte sich näher an den anderen und sog dann zischend die Luft zwischen den Zähnen ein, als sich ihre Erektionen durch den Stoff ihrer Hosen berührten. „Hnnng, fuck Snape!“ keuchte Potter und zog seinen Kopf hoch, um ihn wieder zu küssen. Severus hatte nichts dagegen. Er legte eine Hand um den perfekten Hals vor sich und drückte ein wenig zu. „Potter...“ grollte er in den Kuss und konnte das laute Stöhnen, das Potters Hals verließ an seiner Handfläche spüren. Severus' Verstand war vollständig ausgeschaltet. Er wollte nur noch eines, Potter nackt in seinem Bett. Seine freie Hand begann, sich an Potters Hemdknöpfen zu schaffen zu machen, der nur allzu bereit war, den Gefallen zu erwidern und seine Hände zwischen sie wandern ließ. Doch anstatt sich ebenfalls um Severus' Hemdknöpfe zu kümmern, wanderten die Hände weiter nach unten und nun war es an Severus zu aufzustöhnen, als Potter nach seiner pulsierenden Erektion griff und begann, sie durch den Stoff zu reiben. Dann wurde Severus Verstand gewaltsam zurück in seinen Körper befördert, denn es klopfte vernehmlich an der Tür direkt neben ihnen. Potter erstarrte augenblicklich und Severus grunzte in purer Frustration. „Fuck!“ flüsterte Potter und Severus verkniff sich einen bissigen Kommentar über seine mangelnde sprachliche Eloquenz der letzten paar Minuten. Fahrig strich er seine Kleidung glatt und ging mit den Fingern durch seine Haare, bevor er seine Hose richtete. Potter schloss die Knöpfe seines Hemds mit fahrigen Fingern und nickte ihm atemlos zu. Severus hoffte, dass wer auch immer sie da gerade gestört hatte, ein Testament hatte. Schwungvoll öffnete er die Tür, nur um in die amüsiert blitzenden blauen Augen des Schulleiters zu blicken. „Dumbledore.“ knurrte Severus und verfluchte den Mann zum wahrscheinlich tausendsten Mal. „Severus mein Lieber, wie schön dich zu sehen! Ah, Harry! Genau dich habe ich gesucht!“ Severus fragte nicht, warum der Schulleiter in seinen Gemächern nach Potter suchte. Er wollte es gar nicht wissen. Er wollte dem alten, wirren Mann die Tür ins Gesicht knallen und dann damit weiter machen, Potter zum Stöhnen zu bringen. Doch Dumbledore lächelte sie nur ominös an. „Harry, ich hatte mich gefragt, ob du mir vielleicht bei etwas behilflich sein könntest. Professor Vektor und ich haben eine Meinungsverschiedenheit bezüglich einiger Quidditch Regeln und ich fürchte an deiner Expertise hängt der Gewinn von einer Box Karamellfudge.“ Potter sah den alten Mann so entgeistert an, dass Severus fast laut aufgelacht hatte. Doch dann kehrte Potters Titelseitenlächeln zurück. „Natürlich Professor! Gehen Sie schon vor, ich komme gleich nach.“ Dumbledore strahlte und blickte dann zu Severus. „Ich hoffe, du hattest schöne Ferien, mein Junge.“ schmunzelte er. „Auf Wiedersehen, Albus.“ knurrte Severus und schloss die Tür mit weit mehr Kraft, als nötig gewesen wäre. Schwer atmend, immer noch die Hand auf der Klinke stand er einen Moment wie angewurzelt da, während sein Gehirn versuchte, die letzten Sekunden aufzuholen. Dann blickte er zu Potter und diesmal lachte er tatsächlich laut auf. Potter sah absolut wundervoll aus aber vor allem sah er aus, als sei er vor kurzem noch um den Verstand geküsst worden. Die Lippen waren rot und geschwollen, an seinem Hals formte sich ein kleiner Bluterguss und die Haare standen noch wirrer ab als sonst. Seine Augen waren verklärt und leuchteten grün. Und Severus sah wahrscheinlich nicht viel besser aus. Er spürte die Hitze in seinem Kopf immer noch. Selbst einem wesentlich einfältigeren Menschen als Dumbledore wäre sonnenklar gewesen, was hier gerade passiert war. Noch immer lachend kniff Severus sich in die Nasenwurzel. „Dieser verdammte alte...“ doch weiter kam er nicht. Potters Gesichtsausdruck hatte sich von Horror zu Belustigung gewandelt. Er drückte Severus einen Kuss auf den Mund und gluckste. „Ich gehe jetzt das Volk bespaßen.“ Noch ein Kuss. „Vergessen Sie nicht, wo wir stehen geblieben sind.“ raunte er dann und Severus hätte ihn am liebsten gepackt und auf der Stelle in sein Schlafzimmer geschleift. „Werfen Sie einen Blick in den Spiegel, bevor Sie so ins Lehrerzimmer gehen. Sonst inspirieren Sie noch ein paar mehr unanständige Gedanken in diesem Schloss.“ schnurrte Severus und griff nach Potters Kragen, um ihn für einen letzten Kuss heran zu ziehen. Seufzend löste Potter sich wieder und rief „Es ist hart, Englands begehrtester Junggeselle zu sein!“ während er glucksend durch die Tür verschwand. Severus lachte schnaufend und beschloss, dass er jetzt ganz dringend eine Dusche und eine Hand an seiner frustrierten Erektion brauchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)