Vor deinen Augen von abgemeldet (Siehst du das Unsichtbare?) ================================================================================ Kapitel 4: Von Handys und Sitzbänken ------------------------------------ Tut mir furchtbar Leid, dass ihr so lange auf das nächste Kapitel warten musstet. Deswegen will ich nicht lang drum herum reden, hier kommt Kapitel 4. ---------------------------------------------------------------- Als er am Bahnhof angekommen war, griff er automatisch in seine hintere Hosentasche – doch da war kein Geldbeutel. Er wollte fluchen, als ihm plötzlich Professor Agasa wieder einfiel. Sein Gehirn schien vernebelt, keinen einzigen klaren Gedanken konnte er mehr fassen. Sein Blick fiel auf den Ring, den er sich an den rechten Mittelfinger gesteckt hatte, als er sein Handy aus der anderen Hosentasche zog. Er konnte nicht anders als zu lächeln. Vielleicht würde sich der Tag ja doch zum guten wenden. Agasa versprach ihm ihn so bald wie möglich abzuholen, konnte ihm aber nicht sagen wie lange er brauchen würde. Also blieb ihm nichts anderes Übrig, als sich auf eine verlassene Bank am Bahnhof zu setzen. Sie lag abseits des Hauptweges, weshalb er das Lärmen der Menschen die in und aus dem Bahnhof strömten nur gedämpft hörte und nun seinen Gedanken nachging. Er drehte den Ring an seiner Hand, während er krampfhaft überlegte wie er Kid das nächste mal gegenüber stehen sollte. Aber erst einmal sollte er herausfinden was genau passiert war, nachdem er Ohnmächtig geworden war. Seine Hände gingen nun von dem Ring auf das Handy über, und drückten auf der Handytastatur rum, während ihr Herr nicht einmal auf das Display blickte. Shinichi merkte nur wie sich langsam das Gitter der Bank in seinen Hintern drückte, und er zappelte ein bisschen rum, um in eine halbwegs gemütliche Stellung zu kommen. Dabei viel sein Blick aufs Display. Er war in den Kontakten gelandet, und dort beim Buchstaben „J“ angekommen, wo der letzte Eintag „Jun Kosuke“ war, ein alter Schulfreund. Gelangweilt drückte er die „runter“ Taste, in der festen Überzeugung nun den Eintrag von „Mori Ran“ vorzufinden, er hatte keine Einträge mit K oder L (A.d.A.: Ich hab keine Ahnung wie Japanische Handys die Schriftzeichen ordnen, und mit den ganzen Kanji usw. , also hab ich unser Alphabet genommen.) aber dem war nicht so. Seine Augen weiteten sich vor erstaunen. „Kuroba Kaito“ stand da. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, von denen er die Hälfte dank logischer Schlussfolgerungen abhaken konnte. Die andere Hälfte blieb ihm im Moment noch ein Mysterium. Warum hatte dieser Kuroba seine eigene Nummer eingespeichert? In welcher Beziehung standen sie denn überhaupt? Noch nie war ihm so etwas passiert, noch nie hatte er sich so benommen, und noch nie hatte er so gefühlt als wäre sein Gehirn auf Erbsengröße komprimiert worden. Seine Gedankengänge waren unlogisch, sein Verstand war nicht scharf wie ein Messer, sondern eher stumpf wie deren Rückseite, und er saß hier an einem fremden Bahnhof auf einer unbequemen Gitterbank, die bestimmt schon ein Muster in seinen Hintern geschweißt hatte. Vielleicht sollte er die wichtigsten Punkte auf einen Zettel schreiben, sonst würde er sie am Ende noch vergessen. Die Erfahrungen, die er in den letzten paar Stunden gemacht hatte, erklärten dies sicherlich nicht für unmöglich, sonder sogar für durchaus Wahrscheinlich. Nervös starrte er auf das Display, blinzelte auch ein paar mal, rieb sich die Augen, doch der Name verschwand nicht. Er war der einzige, der ein paar seiner Fragen klären konnte, aber wäre es nicht unhöflich, nach seinem Benehmen auch noch dort anzurufen? Nun fixierte er den grünen Hörer auf dem Zifferblatt. Er brauchte nur den Knopf drücken, und er könnte erfahren, ob der andere bereit war, Antworten zu geben. Minuten verstrichen, ohne dass sich Shinichi auch nur einen Zentimeter rührte. Seinen Daumen auf dem Handyknopf verweilend, ohne den Mut ihn zu drücken. Er konnte sich nur über sich selbst wundern, denn normalerweise war er kein Angsthase, und zögerlich auch nicht. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass er irgendwo anrief, ohne die geringste Ahnung wer am anderen Ende der Leitung war, oder was er sagen sollte. Viele Fälle hatten solche Einsätze gefordert, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Nach all diesen Wirren Gedankengängen fasste er einen Entschluss. Entschieden drückte er eine Taste – doch nicht die grüne sondern die rote. Energisch schloss er sein Handy. Er würde diesen Typen einfach vergessen. Er hatte genug darüber nachgedacht. Er musste einen klaren Gedanken fassen, und sich auf sein Momentanes Ziel konzentrieren, nachhause zu kommen, und Ran zu überstehen. Dann würde er sich ausruhen, mit Megure sprechen, und sich anschließend mit Heiji beraten. Er zog das Handy, das er erst vor kurzem weggesteckt hatte wieder hervor, und beeilte sich Agasa erneut anzurufen, um zu erfahren wie lange dieser noch brauchen würde. Gequälte 30 Minuten später warf er sich auf den Beifahrersitz des kleinen gelben Wagens von Professor Agasa, und atmete erleichtert aus. Die wärme im Auto und die weichen Sitzpolster beruhigten ihn ein wenig. „Shinchi, wie bist du nur hierher gekommen? Was dachtest du dir dabei dich nicht zu melden?“ , fing der Professor sofort an, und sah ihn besogt an, während er mit geschlossenen Augen und allen Vieren von sich gestreckt neben ihm saß. Shinchi verstand nicht ganz, warum keiner Ran oder Agasa informiert hatte, denn irgendwer musste ihn doch gesehen haben, zumindest einer der Beamten die nach ihm die Treppen hinaufgestürzt waren. Er seufzte um zu einer mehr schlechten als rechten Erklärung auszuholen. Er konnte Agasa nämlich auch nicht mehr berichten als er selbst wusste. Den Bericht über Kuroba verkürzte er allerdings etwas, und nahm sich auch die Freiheit dieses Zusammentreffen weniger komisch aussehen zu lassen. Er wurde zu einem unbekannten, der ihn aufgelesen hatte, aber auch nichts näheres wusste. Agasa war nach dieser Berichterstattung fast noch besorgter als vorher. Er war nicht sehr beruhigend zu wissen, dass Shinichi Stundenlang in einer dunklen Gasse gelegen hatte, ungewiss wonach(gemeint ist hier: nach was, also zB nachdem mit ihm was-weiß-ich-was getrieben wurde...verständlich?), und von wem er dort hingebracht worden war. Doch Agasa kam gar nicht mehr dazu, ihn genau nach seinem Wohlbefinden, oder Details auszufragen, denn Shinichi war eingeschlafen. Er schlief die ganze Fahrt hindurch , sodass der Professort ihn wecken musste, als sie vor seinem Haus angekommen waren. Er sah ihm nach, als der junge Detektiv sich noch halb schlafend die Auffahrt hinaufzog. Er konnte nur den Kopf schütteln über seine Leichtsinnigkeit. Am nächsten Morgen wurde er äußerst unsanft geweckt, als an seinem Haus jemand sturm klingelte. Ran hatte den Braten – oder in diesem Fall Shinichi – gerochen, und es sich nicht nehmen lassen, ihn so früh wie es nur ging zu besuchen. Shinichi, den die Ereignisse der letzten Tage äußerst mitgenommen hatten, konnte besondern an diesem Morgen keinen klaren Gedanken mehr fassen, und stolperte fluchend die Treppe herunter, um die Tür zu öffnen. Er war nicht überrascht seine Sandkastenfreundin dort stehen zu sehen, die Augenbrauchen zusammengezogen, die Hände in empörter Haltung in die Hüften gestemmt. Seufzend drehte er sich einfach um, um in die Küche zu schlurfen. Ran folgte ihm – natürlich – nachdem sie die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. „Was denkst du dir eigentlich dabei, einfach so zu verschwinden? Auf keinen meiner Anrufe zu antworten? Ich muss mir von einem...einem unbekannten Mann sagen lassen, dass du verhindert bist? Was hat das zu bedeuten? Du weißt, dass ich mir immer furchtbare Sorgen mache......er ist doch nicht etwa dein.....dein.....heimlicher.....?“ Die anfängliche Wut in ihrer Stimme verwandelte sich in Entsetzen, und als Shinichi nicht antwortete (weil er noch halb tot war), sondern nur an der Kaffeemaschine herumhantierte, fühlte sich Ran in ihrer furchtbaren Vermutung auch noch bestätigt. „Shinichi jetzt rede endlich mit mir!“ „Ich habe Kid verfolgt. Ein Freund hatte mein Handy, wusste, dass ich hinter Kid her war, und hat dir deshalb auf deinen Anruf geantwortet.“, log Shinichi sehr überzeugend, während er herzhaft gähnte. „Warum weiß ich von diesem Freund nichts?“, konterte Ran schnell, die Augenbrauen nun wieder misstrauisch zusammengezogen. „Er ist...sozusagen ein Kollege.“ Doch Ran gab sich damit nicht zufrieden. „Was ist mit Heiji, ihr macht doch auch sonst immer alles zusammen, was Kriminalgeschichten angeht.“ „Dieser Freund war nunmal schon in der Stadt“ Dass er sich wirklich für alles Rechtfertigen musste. Das nahm langsam Verhör-artige Züge an. Ran schien nun über die ganze Sache nachzudenken, und abzuwägen, wie wahrscheinlich es war, dass er ihr fremdging oder soetwas, denn sie gab für einen Moment Ruhe und blickte starr auf die Marmor-küchenplatte. Shinichi trank inzwischen in großen Zügen seinen Kaffee, als sein Handy anfing eine bekannte Melodie zu spielen. Erschrocken verschüttete er einen Teil der schwarzen Flüssigkeit auf sein weißes T-Shirt bevor er die Tasse wegstellen konnte, und klappte es hastig auf. „Hier Megure“, ertönte es vom anderen Ende. „Ah Inspektor, wie ist es mit Kid ergangen?“, sagte Shinichi noch um Ran verständlich zu machen, dass es nicht seie heimliche Liebhaberin war. Oder Liebhaber? Hatte sie zuvor nicht irgendwelche Andeutungen diesbezüglich gemacht? Um wen ging es da noch einmal? Heiji? Aber sie wusste doch, dass dieser schon Kazuha hatte. Er schüttelte nur den Kopf und schritt zügig aus dem Zimmer, hinauf in seineigenes. Als er dieses durchquert, und den Balkon geöffnet hatte, hatte er vom Inspektor schon erfahren, dass von Kid keine Spur geblieben war, und von ihm selbst bis vor kurzem auch nicht. Niemand hatte etwas gesehen, und auch der erste Beamte der oben angekommen war, hatte nur ein leeres Dach vorgefunden . Shinichi schloss gerade die Balkontür hinter sich, und eine leichte Briese wehte ihm entgegen, als Megure sagte: „ Shinichi! Kid hat sich für heute Nacht wieder angekündigt!“ ----------------------------------------------------- Das wars erst einmal, sorry nochmal für die Wartezeit. Für diejenigen dies intressiert, in mein Profil schreibe ich meistens rein wie beschäftigt ich im Moment bin, und wann man ungefähr wieder mit einem Kapitel rechnen kann. Status der Kaps werde ich in Zukunft auch dazuschreiben. Und anschließend noch eine Frage. Ich schreibe manchmal Etappenweise, d.h. das zB ein oder zwei Seiten manchmal Wochen/Tagelang schon auf dem PC liegen. Hättet ihr in diesem Fall lieber die kürzeren Kapitel, oder eben dann später die längeren? Und ja, Shinichi hat noch nen Tag verpennt. Krank+Fieber+Stress is halt doch anstrengend. =D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)