Tears from heaven von angelwater (Tränen vom Himmel (Seth x Jono)) ================================================================================ Kapitel 1: Im Palast -------------------- Ich gehe hinter meinen neuen Herren her. Irgendwie kommt er mir bekannt vor, aber wie soll das gehen? Habe ich ihn vielleicht schon einmal gesehen? In meinen Gedanken versunken merke ich nicht, wie der Priester zu mir schaut. Erst seine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. „Wie ist dein Name?“, fragt Priester Seth mich. „Jono. Mein Name ist Jono, Herr.“, sage ich leise. „Also Jono, du wirst erst einmal mit in den Palast kommen. Dort wirst du erst einmal etwas anderes zum Anziehen bekommen. Etwas, was angemessener zum Palast passt. Was hast du gelernt?“, fragt er mich. „Nicht viel Herr. Ich kann etwas kochen und ich weiß wie man sauber macht, doch mehr hat man mir nie beigebracht.“ „Du wirst mein persönlicher Diener sein. Du wirst noch Sachen lernen müssen, aber ich denke, ich kann es dir beibringen.“ „Ja, Herr.“ Den weiteren Weg sagt der Priester kein Wort mehr. Der Palast ist viel größer als ich gedacht habe. Er ist schon von außen sehr beeindruckend, doch als wir ihn betreten, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Alles sieht hier wunderschön aus. Ich merke nicht, wie ich aus lauter Staunen stehen geblieben bin. Erst als der Priester mich anspricht, schrecke ich aus meinen Gedanken auf. „Du bist sehr oft in Gedanken, pass auf, dass das nicht öfters passiert.“ Ich senke meinen Kopf. „Ich werde es mir merken, Herr.“ „Dann ist ja gut. Ich will dir jemanden vorstellen.“ Ich hebe meinen Kopf wieder. „Das hier ist Nael.“ Der Priester zeigt auf einen Jungen in etwa meinem Alter. Er hat braune Haare und Augen. „Er ist ein Diener und zeigt den Neuen ihre Unterkünfte. Er wird dir nun deine Unterkunft zeigen und dann das Bad. Des Weiteren wird er dir auch andere Sachen zum Anziehen geben. Komm dann wieder zu mir.“ „Ja, Herr.“ Mit diesen Worten folge ich Nael. „Priester Seth hat mir leider deinen Namen nicht genannt. Wie lautet er?“, fragt mich Nael unterwegs. „Jono.“ „Also gut, Jono. Wenn du Fragen hast, kannst du sie mir ruhig stellen.“ „Wie ist es im Palast arbeiten zu müssen? Ist es sehr hart?“ „Manchmal schon, aber es gibt kaum körperliche Strafen. Man wird ehr damit bestraft, dass man den ganzen Palast sauber machen muss oder man bekommt einen Tag lang nichts zu essen.“ „Den ganzen Palast saubermachen? Aber der ist doch riesig.“ „Ich weiß. Wir sind da. Hier wirst du ab sofort leben.“ Nael öffnet eine Türe. Langsam trete ich ein. Das Zimmer ist in hellen Farben gehalten. In dem Zimmer befindet sich eine kleine Liege, ein Tisch, mit einem Stuhl davor und einem kleinen Schrank. „In dem Schrank findest du Kleidung. Das Bad ist am Ende des Flures und wird von allen Dienern benutzt. Ich komme in einer Stunde wieder und führe dich zu deinem Herrn.“ Ich nicke. Daraufhin verlässt Nael das Zimmer. Kurz setze ich mich auf die Liege, bis ich mich nach ein paar Minuten ins Bad aufmache, nachdem ich mir Kleidung aus dem Schrank genommen habe. Im Bad schaue ich mich staunend um. In einer Ecke des Bades steht ein Becken, was mit klarem Wasser gefüllt ist. Dann gibt es noch drei kleinere Becken, die zum Waschen der Hände da sind. Langsam ziehe ich mich aus. Ein paar der Wunden, die von einer Peitsche stammen, brennen noch. Ich wollte mal wieder nicht hören, als mir eine Aufgabe aufgetragen wurde und das war meine Strafe. Jetzt merke ich auch, wie schwach ich mich fühle. Wann habe ich das letzte Mal etwas gegessen? Es ist bestimmt schon ein paar Tage her. Ich lasse mich vorsichtig in das mit Wasser gefüllte Becken gleiten und zucke zusammen. Das Wasser brennt auf meiner Haut und es riecht nach Kräutern. Ich habe noch nie in Wasser gebadet, in dem noch ein Zusatz von Kräutern war. Vielleicht es ist doch nicht so schlimm hier am Palast. Nach einer Weile lasse ich meinen Gedanken wieder freien Lauf. Die Augen des Priesters kommen mir so bekannt vor. Dieses Blau. Aber wo sollte ich dieses Blau schon einmal gesehen haben? Die Augen des Priesters sind blau wie der Himmel über Ägypten. Ich schließe meine Augen und sehe dabei sein Gesicht. Als es an der Türe klopft, öffne ich erschrocken meine Augen. Bin ich etwa eingeschlafen? Hoffentlich nicht. „Jono, bist du dann fertig? Ich warte schon seit zehn Minuten auf dich.“, höre ich Naels Stimme. „Ich bin gleich soweit. Ich muss mich nur noch anziehen.“, antworte ich und steige aus dem Wasser. Etwas zu schnell, denn ich wäre vor Schmerz bald ins Wasser zurück gefallen. Dann trockne ich mich ab und ziehe mich an. Der Stoff fühlt sich gut auf meiner Haut an. Schnell nehme ich noch meine alten Sachen und gehe aus dem Bad. „Was soll ich mit den alten Sachen von mir machen?“, frage ich Nael. „Gib sie mir und ich werde sie dann später entsorgen.“ Ich nicke. „Aber jetzt komm. Priester Seth wartet bestimmt schon auf dich.“ Nach einer Weile kommen wir an einer weißen Türe an. „Hier sind die Gemächer von Priester Seth.“, sagt Nael und klopft an. „Ja?“, höre ich die Stimme des Priesters. „Hier sind Nael und Jono.“ Schon wird die Türe geöffnet. „Du kannst gehen, Nael und du kommst her, Jono.“ Zögerlich gehe ich durch die Türe und finde mich in einem Arbeitszimmer wieder. Der Priester setzt sich auf einen Stuhl. „Komm her.“, sagt er. Langsam gehe ich zu ihm und bleibe dann neben ihm stehen. „Kannst du lesen und schreiben?“ „Nein, Herr. Es hat mir niemand beigebracht.“ „Wie sieht es mit rechnen aus?“ „Nur etwas, aber viel kann ich nicht, Herr.“ Es entsteht eine Pause. „Dann werde ich es dir beibringen. Ich brauche einen Diener, der mir bei meinen Aufgaben als Priester des Pharaos helfen kann. Wir werden morgen mit dem Unterricht beginnen. Lernst du schnell?“ „Ich weiß es nicht, Herr. Manche Aufgaben habe ich schnell gelernt zu erfüllen, andere aber nicht.“ „Wir werden es ja dann morgen sehen.“ Der Priester steht auf. „Komm. Ich muss noch zum Pharao und d sollst mich begleiten.“ Wie erstarrt bleibe ich stehen. Habe ich vielleicht schon etwas falsch gemacht und den Priester so erzürnt, dass er mich zum Pharao bringt? „Was ist? Kommst du?“ „Ja, Herr.“ Schnell gehe ich zu der Türe. Was wird meine Strafe sein? Als wir im Thronsaal ankommen, zittern meine Knie etwas. Auch wenn Nael vorhin gesagt hat, dass es hier keine körperlichen Strafen gibt, habe ich dennoch Angst, was mit mir passiert. Die ganze Zeit überlege ich schon was ich falsch gemacht habe. Seth stellt sich neben den Thron des Pharaos und ich knie mich daneben, schaue den Pharao aber nicht an. „Ist das dein neuer Diener, Seth?“, höre ich eine unbekannte Stimme. Es ist bestimmt die Stimme des Pharaos. „Ja, mein Pharao. Das ist mein neuer Diener.“ „Er sieht noch sehr jung aus. Wie alt bist du?“, wendet sich die Stimme an mich. „Ich bin 16, mein Pharao.“, sage ich zitternd. Dann höre ich ein Lachen. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.“ Was meint der Pharao? Keine Angst? Aber hat nicht jeder Angst vor dem Pharao? Ich merke, wie meine Wunden wieder schmerzen. Hat es vorhin auch schon so wehgetan? „Was ist mit dir?“, fragt mich mein Herr. „Es ist nichts, Herr.“, sage ich, bevor mir meine Sinne schwinden. Das Letzte, was ich spüre, ist eine Hand auf meiner Stirn, dann ist alles Schwarz. Vielen Dank an Yisa-, Lokalistenhasser, SeulLune (danke das du mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hast ^^) und Ryuichi-Sakuma-. Bis zum nächsten Kapitel ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)