Golden Fate von Bettyna (Sequel zu 'Deepest Gold') ================================================================================ Kapitel 4: Retrospection: Children of the rain ---------------------------------------------- Weitere drei Monate und einige Veränderungen später: Abendessen bei den Akatsuki. Sie saßen fast alle zusammen im großen Speisesaal und nur leises Gemurmel zeigte an, dass sich jemand ein wenig unterhielt. Das Essen war gut, die Atmosphäre auch. Eigentlich war alles wie immer. Das war ja auch ganz gut so, oder? Ja sicher, es war beruhigend, wenn alles normal lief und doch suchte Kisame, der auch am Tisch zugegen war, nach etwas ganz bestimmtem. Es war nichts Gegenständliches und auch nichts, was er dringend benötigt hätte, doch er war so wahnsinnig neugierig. Es hatte mit der brünetten Kunoichi zu tun, die zwei Stühle von ihm entfernt saß und sich das Essen schmecken ließ. Sie wirkte ausgeglichener den je zuvor. Keine derben Scherze und keine nervenden Fragen konnten sie aus der Ruhe bringen, auch Pains langsam immer angespanntere Stimmung und die nun fast dauerhaft herum heulende Konan nicht. Nein, Seika saß da, aß, schwieg, dachte wohl über ein paar Dinge nach, trank einen Schluck und aß weiter und grübelte wieder. Nichts! Keine Beschwerden, dass es zu laut oder zu leise war, dass das Essen nicht schmeckte, dass sie von dem einen zu viel oder zu wenig hatte, dass ihr der Stuhl zu hart und der Tisch zu niedrig war, dass das Licht sie blendete oder es hier im Saal schlecht roch. Rein gar nichts. Keine Stimmungsschwankungen, keine Fressattacken, keine Übelkeit, keine Schwäche- oder Tobsuchtanfälle, nichts. All das hatte Kisame befürchtet. Doch all das kam nicht. Eigentlich gab es keinen Grund, diese ganzen Sachen anzunehmen. Seika war ein Medic-Nin und hätte die Anzeichen dieser instabilen Gemütszustände ihres Körpers sofort registriert, wären sie durch ihre Schwangerschaft aufgetreten, aber diese Dinge waren bei ihr vollkommen ausgeblieben und es ging ihr und dem Kind ohne jegliche Komplikationen wirklich sehr gut. Ihre Hormone spielten nicht so verrückt wie die von Konan und das hatte die Blauhaarige doch ein wenig eifersüchtig gemacht. Im Moment waren die beiden Frauen das genaue Gegenteil von dem, was man von ihnen erwartet hätte, so unterschiedlich wie Himmel und Hölle. Die sonst manchmal recht burschikose Seika war so ruhig und selbstzufrieden, dass es einem vorkam, sie würde in anderen Spähren schweben, während die immer so reservierte Konan ein völlig anderes, über-emotionales Ich zeigte. Dass Pain es mit dieser Frau aushielt, war einerseits verwunderlich, doch gleichzeitig auch nicht, denn er war schon immer der unbekümmerte, unerschütterliche Typ gewesen, sich eigentlich nur um die Organisation an sich gesorgt hatte. Doch was wäre mit Itachi passiert, wenn seine Frau ebenfalls so geworden wäre? Obwohl der Uchiha auch immer recht gleichgültig rüber kam, er wäre sicher verrückt geworden. Darauf hätte Kisame gewettet, wenn jemand dagegen gehalten hätte. Mit einem Seufzer gab der Haimann es auf, sich über Seikas Gesundheit sorgen zu machen, weil sie ja wohl am besten auf sich selber aufpassen konnte. Als die Brünette hörte, dass Kisame etwas von sich gab, blickte sie auf und sah ihn fragend an. Kami, hatte ihr schon jemand mal gesagt, dass sie durch ihre Schwangerschaft noch schöner geworden war? Wenn nicht, dann würde er Itachi mal den Tipp geben. Das Kind schien wirklich nur gute Auswirkungen auf die junge Frau zu haben, nicht wahr? Aber nicht nur auf sie, besonders auch auf Itachi und das vor allem, nachdem Seika ihm eröffnet hatte, dass sie einen Jungen erwartete. Natürlich war der zukünftige Vater der Erste gewesen, der es erfahren hatte, und als er dann mit richtig stolzer Haltung durch die Gänge der Basis gelaufen war, da hatte Kisame gewusst, dass etwas im Busch steckte. Ein Erbe und Stammhalter für den Uchiha Clan! War das nicht die beste Nachricht, die den Schwarzhaarigen je hätte erreichen können? Auch Kisame selber war richtig aus dem Häuschen gewesen, nur Deidara hatte leise etwas von 'Bitte keine Itachi-Kopie' gemurmelt. Sicher, er hatte sich natürlich auch für Seika gefreut, die nach der Aufklärung dieses Geheimnisses voll und ganz glücklich gewirkt hatte, doch das Kind war ja auch Itachis Kind und was den Uchiha und Deidara betraf - die Geschichte kannte ja wohl jeder. Wenn der Haimann sich nicht vollkommen irrte, dann kochte wieder etwas dieser Eifersucht in dem Blonden auf, von der alle geglaubt hatten, sie wäre endgültig verschwunden. Doch da hatten sie sich wohl geirrt. Weil Kisame mit einer kurzen Geste und einem leichten Grinsen abwinkte, da er nichts zu sagen hatte, gab sich die Brünette auch damit zufrieden und da sie mit ihrem Essen fertig war, stand sie auf, um den Saal zu verlassen. Wenn sie wie jetzt ihre normale schwarze Trainingskleidung trug, die aus einen anliegenden Hose und einem passenden Tanktop bestand, dann konnte man schon ganz leicht die Wölbung ihres Bauches sehen. Sie war immerhin schon über den dritten Monat hinaus. Lange würde sie diese Kleidungsstücke also nicht mehr tragen können. Itachi war zurzeit übrigens auf einer Mission unterwegs – alleine. Einmal war es deswegen zu einer kleinen Streiterei zwischen den beiden Verheirateten gekommen, was sonst nie passierte. Der Schwarzhaarige hatte gewollt, dass Seika ab jetzt in der Basis blieb, doch diese war damit überhaupt nicht einverstanden gewesen, weil sie sehr wohl noch auf Missionen gehen könnte, wenn es sich dabei nicht um allzu anstrengende Aufgaben handelte. Itachi hatte aber trotzdem ihre Sicherheit in Gefahr gesehen. Als die Brünette dann damit gekontert hatte, dass er durch sein Argument folglich auch nichts mehr tun dürfte, um in Gefahr zu geraten, hatte der Schwarzhaarige ihr geantwortet, dass wenigstens einer von ihnen die Geschäfte der Akatsuki weiter verfolgen müsse. Da war Seika aufgestanden, mit in mühsamer Beherrschung verzogenem Gesicht und hatte ihm laut entgegnet, dass es ihr egal war, was Pain und seine Missionen anging, weil sie nicht ertragen könnte, dass sie hier untätig herum saß, während Itachi sich irgendwelchen Gefahren aussetzte und sie ihm im Fall der Fälle nicht helfen könnte. Dann war sie verschwunden und Itachi war schnell hinter ihr her gelaufen. Wie das Ganze weiter gegangen war, hatte niemand erfahren, doch es war wohl gut ausgegangen. Der Uchiha ging zwar auf Mission, doch er war meistens schnell wieder da und hielt bei längeren Aufträgen oder sonstigen nicht nach Plan laufenden Verzögerungen Kontakt mit seiner Frau. Dass sie ihn durch ihre Sorge so abzurichten vermochte, hielt der Haimann für ein Wunder, doch das bewies einmal mehr, wie tief die Zuneigung des Schwarzhaarigen für die junge Frau war. Seika war mit ihrem Essen fertig und wollte den Raum schon verlassen, da waren plötzlich laute Schritte auf dem Gang zu vernehmen, die schnell näher kamen und sich letztendlich als zu einer Person gehörig heraus stellten, von der bisher jeder spekuliert hatte, er könnte eigentlich gar nicht schwitzen, weil noch niemand jemals beobachtet hatte, dass sich zumindest auf seiner Stirn Schweißperlen gebildet hätten. Doch nun war sein Gesicht über und über damit bedeckt war. Sein Atem ging schnell und er schien richtig erleichtert, als er Seika erblickte. „Seika-san, ich denke, es ist soweit. Konan ist kurz vor der Niederkunft!“, sprach Pain und er sah blass und ziemlich geschafft aus, obwohl sein steinerner Gesichtsausdruck dies nicht zeigen wollte. Doch seine maskenhaften Züge drückten es umso deutlicher aus. Diese paar Wörter machten das Chaos perfekt. „Was? Schon? Sie hatte doch noch ein paar Wochen Zeit!“, rief Kisame und spielte von der einen auf die Sekunde auch völlig verrückt. Babyalarm! Er hatte sich schon oft vorgestellt, wie es sein würde, wenn die Kinder ihres Anführers geboren werden würden, doch die Realität war eben härter als alles andere. Das kriegte der gepiercte Mann wohl gerade selber zu spüren. „Ach, haben die Wehen etwa eingesetzt? Das ist nicht ungewöhnlich bei Zwillingen, aber bis sie wirklich kommen, Pain-sama, wird es wohl noch bis morgen früh dauern“, erklärte Seika ruhig und legte sich ihren Zeigefinger auf die Lippen, weil sie schon überlegte, was sie nun alles brauchen würde. Für einen Moment entgleisten wegen dieser Aussage Pains Gesichtszüge und seine Rin’negan Augen weiteten sich leicht. Mit einer so langen Zeit hatte er wohl überhaupt nicht gerechnet. „Kisame, kannst Du bitte Furiko holen, sie soll mir bitte ein wenig helfen, damit ich nicht immer hin und her laufen muss. Und Ihr, Pain-sama, bringt mich bitte zu Konan“, sagte Seika und keiner der beiden Männer fackelte lange und sie taten, was die Brünette wollte, denn sie war ja hier der Medic-Nin und in dieser Situation damit die Expertin. Der Haimann verschwand blitzschnell, der Mann mit den Piercings bat Seika mit einer Geste ihm zu folgen und ging mit ebenso flottem Tempo voraus, sodass Seika schnell zurück fiel, die es alles andere als eilig hatte. Sie hatten noch so viel Zeit, da brauchten sie sich doch nicht so zu sputen. Und die anfänglichen Wehen kamen doch sowieso erst nur in weiten Abständen, soviel würde Konan schon aushalten, wenn sie fast ganze neun Monate auf ihren Nachwuchs gewartet hatte. Pain war schon längst nicht mehr zu sehen, aber Seika wusste wegen der Richtung, die er eingeschlagen hatte, wo es nun hin ging, weil sie an diesem Ort einmal schon gewesen war, wegen einem nicht ganz angenehmen Gespräch unter vier Augen mit ihrem Anführer. Wie lange das nun schon her war und was für schlimme Stunden sie damals durchgestanden hatte, weil sich Itachi damals noch völlig unklar über seine Emotionen gewesen war, was für Seika fast den Tod bedeutet hatte. Aber auf solche Tiefen waren unglaubliche Höhen gefolgt und mittlerweile wanderten sie auf einem breiten waagerechten Grat von stillem Glück, welcher nur ganz selten ein paar Einbrüche hatte. Doch das war gut so, Seika wollte es nie wieder anders haben, so wünschte sie es sich. Die junge Frau kam in die Eingangshalle, durchschritt dann die Tür an der Seite, folgte dem Gang und stieg dann die Treppen hinauf. Es musste doch furchtbar gewesen sein, dass Konan hier jeden Tag hoch und runter gestiegen war, mit der Last von gleich zwei Babys in ihrem Bauch! Tatsächlich hatte Seika ihre Kameradin immer nur untersucht, wenn sich diese im Gemeinschaftsraum aufgehalten hatte und da hatte dann natürlich keiner der männlichen Akatsuki zugegen sein dürfen. So eine umständliche Sache! Das hätte man doch viel einfacher regeln können, doch was war schon gegen Pains Wort und Konans Sturheit zu sagen? Nichts. Am liebsten hätte ihr Anführer in dieser Situation seine Partnerin wohl trotz ihrer Wehen gepackt und nach unten verfrachtet, oder Konan hätte ihn angeschrien, er sollte es tun. Vielleicht war das eine Mal genug gewesen, dass Seika, jemand 'anderes', in die Privatsphäre des Zimmers eingedrungen war. Die Brünette konnte sich nicht vorstellen, warum man deshalb so überempfindlich reagieren sollte und keinen mehr in diese Räume ließ. Das Zimmer war damals ja aufgeräumt und sauber gewesen. Doch was hätte das Dunkel auch verstecken sollen? Unanständige Dinge? Bitte, damals war zwischen Pain und Konan auch noch nichts gelaufen. Ihr Anführer hatte bis zu diesem Zeitpunkt wohl nicht nur das Blei im Gesicht, sondern auch im Kopf gehabt. Und er hatte sich sogar herabgelassen, den Rat einer Frau zu berücksichtigen, welche ihm hatte erklären müssen, was denn wahrscheinlich mit seiner Partnerin abging. Ja, Konan war damals wohl ziemlich frustriert gewesen und warum? Sexuelle Benachteiligung? Weil Seika und Itachi jede Nacht miteinander im Bett verbracht hatten? Welch böse, böse Gedanken. Na ja, weil die Blauhaarige nun schwanger war, musste sie mit ihrem Partner danach also auch einmal die Matratze bearbeitet haben, denn so funktionierte die Natur eben. Seika kicherte leise. Was sie schon wieder dachte. Aber so war es doch schließlich, oder? Die Babys kamen sicher nicht vom bloßen Anstarren. Und so befriedigt, wie Konan nur wenig später drein geblickt hatte... Nun gut, und auch jetzt würde es sicher nichts in dem Zimmer zu sehen geben, denn mit 'dem' Bauch konnte man auch nicht viel anstellen... Seikas Schwangerschaft war wohl auch anregend für ihre Fantasie, doch all das wurde in diesem Moment aus ihrem Kopf verdrängt, als sie Konan ungeduldig, verzweifelt, wütend und voller Schmerzen schreien hörte. Die Brünette konnte dies vernehmen, weil sie nun nicht mehr weit von den Räumen, die wohl wirklich Beide bewohnten, entfernt war. Die Tür dazu stand nachlässig weit offen. „Was hat das so lange gedauert?“, begann die Blauhaarige zu kreischen, doch ihre Stimme ging in ein lautes Schluchzen über. Stille, aus der große Überforderung sprach, breitete sich aus, und so beeilte sich Seika doch etwas mehr, denn es war ihr nicht recht, Pain auch noch wegen einem Nervenzusammenbruch behandeln zu müssen - was aber sicher nicht vorkommen würde. Eher würde der Mann mit den Piercings aus dem Fenster springen, als sich so eine Blöße zu geben. „Seika! Bitte, es tut so weh…“, jammerte Konan, als sie letztendlich ihre ‚Ärztin’ erblickte. Diese wunderte sich im ersten Moment nur über das Bild, dass sich ihr bot, denn der Raum war dieses Mal viel heller, als das letzte Mal, bei dem sie hier gewesen war. Nun, ‚viel heller’ war relativ zu sehen, denn beim Gespräch mit Pain war fast alles nur schwarz gewesen, außer dem Bereich vor dem Kamin - in welchem jetzt kein Feuer brannte. Aber anderes Licht war dafür eingeschaltet worden und machte aus dem so mysteriösen Zimmer ein großes nobles, aber doch recht unspektakuläres Apartment. Es war ein einziger, offener Raum mit steinernen Wänden wie überall, der nur durch verschiedene Fußböden eine recht simple Einteilung erhielt. Dunkelgraue Fliesen vor dem Kamin, wo nur die zwei Sessel und noch ein kleiner Beistelltisch standen, heller Parkettboden dort, wo ein riesiger, mit Schriftrollen, Dokumenten, Landkarten und Briefen völlig überdeckter Schreibtisch mit je einem Stuhl an Vorder- und Rückseite stand, zusammen mit überquellenden Bücherregalen an der Wand und an den Seiten als Raumtrenner, und roter Teppichboden, wo sich das breite Bett, Schränke und noch ein Sofa befand. Und auf diesem Bett lag Konan, die sonst so peinlich genau frisierten Haare zerzaust, mit verschwitzter Stirn und auf ihren Bauch gepressten Händen. Sie sah aus, als ob die Wehen sie schon stundenlang, anstatt wohl erst ein paar Minuten quälen würden. „Ruhig, Konan, es hat doch erst begonnen…“, meinte Seika mit sanft klingender Stimme, während sie näher kam und sich letztendlich zu der Blauhaarigen auf die Matratze setzte. Eine kurze Berührung ihrer Hand sagte der Brünetten viel über den derzeitigen Stand der Dinge. Es gab wirklich noch keinen Grund zur Panik. „Hier bin ich! Oh, Konan-san! Wie geht es Dir?“, rief Furiko, als sie wie in Rekordzeit angelaufen kam. Kisame hatte sich mit ihrer Benachrichtigung ja wirklich beeilt. Man sah der Blonden an, dass sie plötzlich ziemlich aufgeregt war. Man wurde ja auch nicht alle Tage zur Hilfe bei einer Geburt dazu gerufen, vor allem nicht bei solchen Kindern. So merkte sie auch gar nicht, wo sie sich hier eigentlich befand, doch das war auch gut so, sonst wäre sie sicher noch viel nervöser. „Danke, dass Du so schnell kamst. Ich möchte Dich bitten, dass Du mir diese Dinge aus meinem Arbeitszimmer holst…“, sprach Seika, weil Konan, geplagt von einer erneuten Wehe, nicht antwortete, und zählte auf, was sie benötigte. Das Meiste war sowieso schon in extra hergerichteten Körben in dem Schrank ihres alten Zimmers verstaut, welches sie nun als kleines Lager für ihre Mittel benutzte, weil sie das alles nicht im Labor aufbewahren wollte. Dieser Ort im Keller des Gebäudes war zwar perfekt für die Forschung und Zubereitung der Medikamente, deren Rezeptur Seika selber herausgetüftelt hatte, geeignet, doch wollte die Brünette ihre Erzeugnisse nicht bei den ganzen anderen Ingredienzien und Chemikalien aufbewahren. Außerdem waren die Vorräte in ihrem alten Zimmer viel leichter zu erreichen, wenn man sie schnell brauchte. Für den Fall aller Fälle einer eher einsetzenden Niederkunft hatte Seika schon alles vorbereitet und das kam ihr jetzt zu Gute. Während Furiko nickte und schon wieder aus dem Zimmer verschwunden war, wies Seika Pain an, Feuer im Kamin zu machen. Das war wohl das erste und einzige Mal in ihrem bisherigen Leben, dass sie ihm einen Befehl gab und nicht umgekehrt. Pain - der Seikas Aufforderung übrigens ohne zu zögern nachgegangen war - war nur wenig später aus dem Raum verbannt worden, als Furiko zurückkam. Vorsichtshalber hatte Seika Konan gefragt, ob sie ihn denn dabei haben wollte, doch diese hatte nur angefangen zu fluchen. „Ihn dabei haben? Er ist verdammt noch mal Schuld, dass ich hier mit diesen verdammten Schmerzen liege, um ihm seine verdammten Kinder zu gebären!“, kreischte die Blauhaarige, doch Seika schmunzelte nur darüber. „Ihr solltet besser gehen, Pain-sama, sie ist nur ein wenig im Delirium“, kommentierte die Brünette gutmütig und der Mann wollte den Raum wegen diesem plausibel erscheinenden Rat schon verlassen. „Im Delirium? Mein Arsch ist im Delirium!“, schrie Konan entrüstet, doch ihre Stimme wechselte wieder zu einem schmerzvollen Japsen, als die nächste Wehe sie übermannte. Während Seika nun wirklich lachte, war Pain so schnell aus dem Zimmer verschwunden, als wäre das furchterregendste Monster der Welt hinter ihm her, doch es war nur seine wild gewordene Partnerin mit ihren ausfallenden Worten, war Furiko über diese Ausdrucksweise doch ein wenig geschockt. Und so machte sich die Brünette daran, mit Hilfe von ihrer blonden Freundin erst ein Beruhigungs- und dann ein Schmerzmittel für die Gebärende herzustellen. Mehrere Stunden später und mitten in der Nacht kam Itachi von seiner Mission zurück und war doch überrascht, die Basis zu dieser späten Stunde in so einem Aufruhr zu sehen. Schnell wurde er von Kisame über alles informiert, der das erste Mal in seinem Leben wagte, über Pain zu lachen, weil dieser wie ein räudiger Hund mit zwischen den Schultern eingezogenem Kopf vorbei gekommen, aber sofort wieder verschwunden war. Nun, vielleicht war bei ihm dieser eine geläufige Spruch nicht ganz wahr, bei ihrem Anführer schien das ‚Vater werden’ schon schwer genug zu sein… So schloss sich der Schwarzhaarige mehr oder weniger freiwillig der wartenden Männerrunde an, bestehend aus allen männlichen Mitgliedern der Organisation, außer dem baldigen Vater selber. Dies gab dem Uchiha eigentlich in gewisser Weise schon einen Vorgeschmack auf das, was ihn selber in einem halben Jahr erwarten würde, woran er eigentlich noch gar nicht denken wollte… Doch irgendwann wurde es ihm zu lästig, herumzusitzen und zu warten, bis irgendetwas geschah. Nicht einmal Pain, der werdende Vater, war da, was ging es dann ihn an? Er erkundigte sich nur knapp bei Kisame, ob es denn Seika gut ging und als er eine beruhigende Bejahung bekommen hatte, ging er davon, um sich hinzulegen und zu schlafen, weil er wohl doch müde von seiner Mission war. Dass er in so einer Situation an Schlaf denken konnte, war vor allem Deidara ein Rätsel, der schon schwitzte, als er daran dachte, dass Furiko bei der Geburt dabei war, die sich dadurch alles Mögliche in den Kopf setzen konnte… Das Warten wurde wirklich zu einem wahren Marathon. Konnte eine Geburt wirklich so lange dauern? Ja gut, es waren Zwillinge und die drei Akatsuki, bestehend aus Kisame, Deidara und Tobi hatte nicht wirklich die leiseste Ahnung in diesem Gebiet. Doch langsam wurden auch sie unruhig. Was Pain wohl gerade tat? Müsste er nicht schon völlig an die Decke gehen? Immer hin war so eine Geburt nicht ohne Schmerzen und seine Partnerin war nun so lange am Werk, dass man zwei Hände brauchte, um die Stunden abzuzählen. In dieser Hinsicht hatte Seika recht gehabt. Als draußen schon der Morgen zu dämmern began, waren außerhalb des Gemeinschaftsraums, wo die drei Männer gewartet hatten, wieder Schritte zu hören. Tobi war mehrere Male eingenickt, Kisame auch, nur Deidara hatte nicht einschlafen können, teilweise auch, weil der Haimann geschnarcht hatte, was Tobi jedoch gar nichts ausgemacht hatte. So sah der Blonde deshalb auch dementsprechend aus, als die Geräusche näher kamen, die von niemand anderem als Seika und Furiko verursacht wurden. Als sie im Türrahmen stehen blieben, führen die drei Männer sofort hoch. „Leute, endlich! Und, wie- wie war's? Alles in Ordnung?“, brabbelte Kisame aufgeregt los und fuchtelte wild mit den Armen um sich herum, als ob das etwas helfen würde, die Neuigkeiten zu erfahren. Er musste jetzt unbedingt wissen, wie die Geburt gelaufen war, weil er sonst noch vor Neugier platzen würde. Vor allem lag sein Blick auf Seika, die selber ziemlich erschöpft wirkte. „Es ging alles gut, obwohl am Anfang ein paar Komplikationen aufgetreten sind... Aber Mutter und Kinder sind jetzt wohl auf. Die Kleinen haben beide das Rin’negan geerbt“, erklärte Seika mit leiser, milder Stimme, die ausdrückte, dass sie ziemlich viel Chakra verbraucht hatte. „Ich werde euch später mehr erzählen, dann könnt ihr die Kleinen sicher auch sehen. Aber jetzt werde ich mich erst einmal schlafen legen“, gab sie Bescheid und obwohl jeder 'jetzt' gerne mehr gehört hatte, hatten sie alle Verständnis dafür, dass sie Brünette ruhen musste, denn sie war ja ebenfalls schwanger. „Okay, komm wieder zu Kräften, ne? Ach ja, Itachi ist in der Nacht zurückgekommen!“, sprach Kisame und diese Neuigkeit schien Seikas Gesicht etwas aufzuhellen. Sie hatte seine Chakrasignatur gar nicht bemerkt, doch sie hatte natürlich andere Dinge zu tun gehabt. So ging sie davon und die Anderen folgten ihrem Beispiel sogleich nach, denn auch sie waren natürlich müde. Die Kinder waren jetzt ja da, also würden niemandem die Informationen weglaufen. Langsam und in Gedanken versunken ging Seika zu ihrem Zimmer und je näher sie kam, umso deutlicher spürte sie dort die Aura ihres Mannes. Das war typisch Itachi. Was nicht seine Sache war, interessierte ihn nicht und so hatte er seinen Kameraden nicht die Ehre seiner Anwesenheit zu teil werden lassen, auch nicht, wenn es um so etwas Bedeutendes ging, wie eine Geburt, vor allem die der Kinder ihres Anführers. Die Brünette schmunzelte, als sie die Tür öffnete, leise wieder schloss und sich schon ihr Top über den Kopf zog, während sie ins Schlafzimmer hinüber ging. Itachi lag dort auf dem Bett und schlief. Wieder einmal eine der raren Gelegenheiten, dass Seika ihn ansehen konnte, wenn er einfach so da lag und nicht alles mit berechnend kühlem Blick beobachtete. Das war Itachi, wie er leibt und lebte, immer noch der Gleiche wie früher, trotz allen Geschehnissen. Gut, er war schon etwas weicher geworden, aber nicht verweichlicht. Er hatte gelernt, das Leben zu schätzen und er konnte seine Gefühle kontrollieren und war nicht mehr verwirrt darüber, wenn etwas geschah, mit dem er nicht gerechnet hätte. Aber Seika durfte sich nicht zu lange damit abgeben, ihn zu beobachten. Sie zog sich auch noch ihre Hose aus und streifte sich dann das Negligé über, welches auf einem Sessel bereit lag. Dann ging sie hinüber zum Bett und nahm darauf so vorsichtig sie konnte Platz, obwohl sie sich sicher war, dass der Schwarzhaarige neben ihr sowieso gleich wach wurde, wenn er ihre Gegenwart registrierte. Und so war es auch, kaum hatte die junge Frau ihren Kopf auf ihr Kissen gebettet, da öffnete Itachi schon seine Augen. Mit einem leisen Seufzer drehte sich Seika etwas zu seiner Seite hin und fuhr mit einer Hand auf seine Brust. Es war so schön, dass er wieder da war. „Alles gut?“, fragte er nur und diese Frage vereinte im Grunde so viele einzelne Dinge, die man eigentlich alle einzeln beantworten müsste, doch Seika hatte auf all das auch nur ein einziges Wort zu sagen. „Ja“, meinte sie leise und legte ihre Wange an seine Schulter. Wahrscheinlich hatte Itachi sowieso nur wissen wollen, wie es ihr ging. Und ihr ging es gut, vor allem jetzt, dass sie ihren Mann wieder an ihrer Seite wusste, obwohl sie sehr erschöpft war. So schloss sie auch schon ihre schweren Augenlider und spürte nur noch, wie Itachi ihre Stirn küsste und er seine Hand sanft über ihren Bauch streichen ließ, bevor er aufstand. Dann war sie auch schon eingeschlafen. ----- Mittags waren alle Akatsuki wieder versammelt, wirklich alle und zwar auch die beiden Elternteile mit Kindern. Sie saßen noch vor dem Essen zusammen im Gemeinschaftsraum, um die Kleinen das erste Mal mit großer Neugier zu betrachten. Doch auch Konan war eine Attraktion, denn sie sah wieder relativ normal aus, wie vor ihrer Schwangerschaft ohne dicken Bauch, doch sie trug ein weites Gewand, und sie war wieder wie um 360° gedreht, was ihre Stimmung anging. Sie saß ganz harmonisch da, man merkte gar nicht mehr, wie die ganze Zeit zuvor, dass sie nur danach suchte, was ihr denn jetzt wieder nicht passen konnte, worüber sie sich dann lautstark beschweren musste. Nein, sie war ganz ruhig, doch sie sah zufrieden aus. Ein Baby lag auf Konans Schoß, das andere neben ihr auf dem Sofa. Es waren ein Mädchen und ein Junge, wie ja alle schon längst wussten. Das Mädchen war zuerst geboren worden, der Junge nur einige Minuten später. Zuerst hatte es nicht gut ausgesehen, weil das Mädchen die falsche Position gehabt hatte, die ungünstig für die Geburt gewesen wäre. Doch Seika mit ihren guten Kenntnissen und ihrem Chakra hatte alles in die richtigen Wege leiten können. Irgendwie war es doch ziemlich ungewöhnlich, dass nun diese ein paar Stunden alten Kinder schon die silbernen Rin'negan Augen ihres Vaters hatten und damit neugierig die neue Welt um sich herum betrachteten. Lustig war auch eine Sache: Der Junge hatte blaue, das Mädchen orangerote Haare, genau anders herum, als ihre Eltern. Beide waren nicht ganz so groß und schwer wie ein einzelnes Kind, weil sie auch etwas früher gekommen waren, aber das stellte bei Zwillingen keine Besonderheit dar. Sie würden sicher schnell wachsen und bald nicht von anderen Kindern zu unterscheiden sein... Oh, das war ein schlechter Witz, sie waren ja Pains und Konans Kinder... „Habt ihr schon Namen für die Beiden?“, fragte Seika nach, denn das war es, was sie am meisten interessierte, nachdem sie noch einmal den gesundheitlichen Zustand von Mutter und Kindern überprüft hatte. „Ja, das Mädchen wird Teriame und der Junge Ameashi heißen“, sprach Pain, der hinter seiner Partnerin stand und auf sie und seine Kinder hinab blickte. Der brünetten Kunoichi entwich ein leises Lachen, welches sich jedoch nur durch ihren Atem erkennbar machte. War das nicht so was von zu erraten gewesen? Pain war innerlich doch mehr mit seiner Stadt und diesem Land verbunden, als man glaubte. Teriame bedeutete 'Regen, während die Sonne scheint' und Ameashi 'Regenschauer'. So würden die beiden Kleinen regelrecht zu Kindern von Amegakure werden. Und damit wurde es wieder ruhig in der Basis. Konan und die Kinder ließen sich nicht allzu oft blicken, nur Seika bekam sie oft genug zu Gesicht, weil sie ja die benötigten Untersuchungen durchführen musste, welche man bei Babys obligatorisch vornehmen musste. Trotz einiger Bedenken, ob diese Eltern ihre nun Tag und Nacht beanspruchte Aufmerksamkeit und Fürsorge gut durchführen würden, ging es den Kindern sehr gut. Das einzige, auf das jeder nun gespannt war, welche Charakterzüge die beiden Kinder geerbt hatten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)