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Accidentally in Love

the story of Rose & Scorpius
von

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thirteen

            

       

            

     
 

    
 

      Januar.
 

Alice seufzte tief, bevor sie langsam in die Hocke sank und der aufgelöst weinenden Lucy Weasley tröstend den Arm um die Schulter legte. Ihr den Rücken tätschelte und leise Worte des Bedauerns äußerte, die ihr nur schwer über die Lippen kamen, da Alice sie so dermaßen unangebracht fand. Um genau zu sein, war nichts passiert. Nichts Schlimmes – auf den ersten Blick. Doch da sie gleichsam ungewollt als Professorentochter und somit ungewollt mit besonderen Privilegien aufgewachsen war, gab es den kleinen, idiotischen Teil von ihr, der in der Vergangenheit eben unter jenem gelitten und somit ihre Einfühlsamkeit geprägt hatte. Die Weasleys gehörten zu den einflussreichsten Zaubererfamilien Englands und schon das allein konnte die Erwartungen der Menschen ins Unermessliche schüren. Doch nun war Lucy Weasley die Tochter des neuen Zaubereiministers; ihr besonnenes Leben war vorbei. Die bisherige Leichtigkeit war verloren. Alice kam nicht umhin mitzutrauern und im Stillen Merlin zu danken, dass ihr Vater nur Professor in Hogwarts war.
 


 

      Februar.
 

„Das Problem ist, dass diese scheußliche Rita Kimmkorn jeden meiner Schritte genauestens verfolgt! Sie lechzt förmlich danach, dass ich einen Fehler mache“, entrüstete sich die alte McGonagall düster und funkelte sie mit zusammengekniffenen Augen an. Rose und Scorpius tauschten einen kurzen, wenn auch vielsagenden Blick, bevor der Malfoy seine Lippen zu einem schmalen Lächeln verzog und sich leicht vorbeugte.

„Mein Vater sucht schon seit Jahren nach Gründen, um sie zu beseitigen.“ Seine ungeschliffene Ehrlichkeit schien die Schulleiterin zunächst zu entrüsten, ehe sie sich darauf besann, nur mit fest zusammengepressten Lippen den Kopf zu schütteln.

„Unter diesen herrschenden Bedingungen wird es uns kaum möglich sein, dass Treffen der Zaubererschulen erfolgreich abzuschließen. Alle Lehrer außer dem jungen Doyle sind äußerst unkooperativ und scheinen mir beinahe-“, nachdenklich nach Worten ringend, fiel ihr Blick hinaus in das Dunkel der Nacht, die kaum imstande war, gegen den Kerzenschein in ihrem Büro anzukommen und stets erniedrigt zurückwich, „Als wären sie von einem bösen Geist besessen.“ Ihre Worte verloren sich zwar, doch war jene schon töricht getane Aussage zu guter letzt die einzige Ausnahme, in der Rose nicht umhin konnte, die Schulleiterin direkt anzusehen. Natürlich, die bloße Äußerung hätte die Gelehrten spalten können und so unwahrscheinlich sie auch immer war – in welcher Welt war jenes möglich, wenn es nicht ihre eigene war?
 


 

      März.
 

„Zeitreisen“, warf Alice abrupt ein, warf ihr den Federhalter an den Kopf und riss Rose so aus ihrer Träumerei. „Ich frage mich, was Scorpius die ganze Zeit macht“, erwiderte diese nur und unterstrich zu Alice‘ Missfallen ihre konstante Unaufmerksamkeit, die sie seit geraumer Zeit an den Tag legte. Wie überaus unprofessionell für eine Weasley.

„Lass mich mal überlegen“, seufzte Alice theatralisch und faltete die Hände über ihrem Buch, um so scheinheilig wie möglich auszusehen, obgleich sie offensichtlich alles andere tat, als ernsthaft zu überlegen, wie Rose missbilligend nicht entging.

„Vielleicht genau das, was Mister Potter und Mister Malfoy stets meinen? Sich Duellieren oder nonverbale Zaubersprüche üben? Eben all das, was man wirklich braucht in einer so friedlichen Welt wie der unseren.“ Alice verdrehte sie Augen und ihr Sarkasmus trieb Rose ein kleines Lachen aus der Kehle. Sie hätte nie gedacht, dass Scorpius wirklich auf Als seltsame Ideen einging und mit ihm die unmöglichsten Disziplinen trainierte.

„Sie wollen immerhin beide Auror werden“, sagte sie schließlich und zuckte mit den Schultern, woraufhin Alice nur ein weiteres Mal die Augen verdrehte, das Zaubertrankbuch aufschlug und ihr hinüber reichte. „Und weil die Kerle daraus folgend am Hungertuch nagen werden, müssen wir angestrengt lernen, damit wenigstens etwas Geld verdient wird. Also erkläre mir den Mist hier.“ Rose nickte nachdenklich, bevor sich ihr eine weitere Frage an die Oberfläche bahnte. „Denkst du, es ist wirklich so harmlos, was sie machen?“ Augenverdrehen, wie immer. „Natürlich; sie sind volljährig. Nicht mal die kommen auf die Idee, etwas Verbotenes zu tun und somit ihre UTZ’s zu gefährden.“ Und vergessen war das, was sich Alice zunächst als so plausible Lösung offenbart hatte.
 


 

      April.
 

Sie stand inmitten dieses Raumes. So harmlos wirkte er auf sie; so berechenbar. Nichts Böses in sich bergend, nichts Schlechtes wiegend. Ihre Kehle war rau, das Luftholen tat weh und doch mischte sich Neugierde gar unerträglich in ihre Angst. Schlucken. Einatmen. Ausatmen. Den Blick schweifen lassen. Imogene rührte sich nicht von der Stelle, schmeckte nur kurz den Anflug von Vertrautheit und ließ den Blick zum Fenster gleiten, plötzlich einer schwachen Erinnerung folgend. Und da stand sie. Inmitten dieses blau weiß gesprenkelten, wolkengleichen Raumes. Es war Rose. Unverkennbar Rose. Nur älter. Und schöner, wenn man so wollte. Ihr Blick verlor sich in ihrem, auch wenn es ganz unmöglich war, dass sie einander wirklich ansahen – denn Imogene war in diesem Moment weniger als ein Geist. Viel weniger. Sie existierte in dieser Zeit, an diesem Ort nicht. Und mit der nächsten Sekunde, als ein Schrei die beiden jungen Frauen zusammenfahren ließ, veränderte sich schlagartig das Bild. Rose‘ Blick wurde wilder, ihre Züge seltsam hart.
 

„Rose, er ist da! Hau ab, verschwinde – ich halte ihn auf.“
 

Imogenes Unterkiefer bebte, ihr Körper wurde von einem schweren Zittern heimgesucht und völlige Verzweiflung schien von ihr Besitz ergreifen zu wollen. Sie hatte nicht glauben wollen, was Hugo ihr erzählt hatte. Sie hatte nicht glauben wollen, wie Rose‘ Emotionen in diesem Moment auf sie übergehen würden, wie der ganze Raum vor Angst vibrieren würde. Sie musste weg. Sie musste hier raus und mit diesem Gedanken kam Leben in Imogenes Beine zurück und sie stand vor der Wahl – Rose oder Scorpius?

Da war etwas in seiner Stimme gewesen, das Rose zwar nicht, aber sie beinahe seltsam beruhigt hätte, also entschied sie sich ohne groß Nachzudenken für ihn. Er hatte so gesprochen, als würde er eben mal kurz Apparieren und Zigaretten holen – nicht wie: hey, ich opfere mich jetzt, um dich zu retten, Rose. Er war ihr Bruder. Ganz und gar. Also verließ sie den Ort ihres Wandelns und Erscheinens und trat in eine neue Ebene ein, etwas, das Hugo noch nie gewagt hatte. Hier roch es unbefleckt und konzentriert. Imogene hätte geglaubt, dass Scorpius‘ Seele wenigstens aufgerüttelt wäre, doch hingegen ihrer Erwartung war sein Innerstes gefestigt, ruhig, beherrscht. Er war mit sich im Reinen. Er würde sterben und es war okay. Dieser Gedanke schmerzte ihr so sehr.

Die ältere Ausgabe ihres Bruders saß mit lässiger Arroganz auf der vorletzten Treppenstufe und Imogene lehnte sich nur merklich über die Brüstung, um ihn vom oberen Stockwerk aus zu beobachten. Sie liebte ihn und das wollte sie ihm zurufen. Ob sie es ihm je gesagt hatte? Ihr Körper bebte noch immer.

Und dann öffnete sich die Tür zu Malfoy Manor. Beinahe andächtig verdächtig. Das Grauen trat ein in schwarzer Kutte, groß und mysteriös.
 

„Nettes Outfit, Mephisto!“, sagte Scorpius herausfordernd und sprang auf, bereit für was auch immer. Er zückte so schnell den Zauberstab, wie Imogene es bisher noch bei keiner Menschenseele gesehen hatte und doch war es ihm kein allzu großer Vorteil. Sie schloss die Augen. Schloss sie und wünschte, es wäre für immer. Die roten und grünen Lichtblitze sah sie selbst bei geschlossenen Lidern. Und erneute Verzweiflung durchtränkte sie. Sie wollte schreien. Doch sie war weniger als ein Geist, keiner Stimme mehr mächtig. Obgleich ihre Augen fest geschlossen waren, schwirrte die Luft und die Erde bebte unaufhörlich. Das Letzte, das ihr dieser grauenhafte Traum bescherte, war der Geruch vom Tod.
 


 

„Verdammt, was hast du mit ihr gemacht?“, schrie James und stürzte zu dem zusammengekrümmten Mädchen, das beinahe regungslos in dem schäbigen Bett lag. Zweierlei Dinge hasste der mittlerweile Neunzehnjährige wie die Pest: zunächst, wenn man ihn nachts aus dem Bett holte (wie Al es etliche Male gewagt hatte) und den Eberkopf in Hogsmeade, wenn auch ohne wirkliche Beweggründe. Vielleicht war es das miese Wetter, das mit der Abneigung einherging, um zwei Uhr morgens durch die Welt zu Apparieren. Von Ägypten nach Frankreich und dann nach England; er konnte sich wahrlich Besseres vorstellen, als ständig misstrauisch bezüglich seiner ungewohnten Reisezeit beäugt zu werden. Doch obgleich es den Potter mehr als alles andere nervte, wäre er wohl für kaum jemanden wirklich zurückgekommen. Aber dann war es ausgerechnet Hugo gewesen, der seine Hilfe gebraucht hatte. „Sie wacht nicht mehr auf“, erwiderte der Weasley ruhig und James warf ihm einen wütenden Blick zu, ehe er sich zu Imogene hinunter beugte. „Was ist mit ihr?“ Hugo schluckte, bevor sich sein Blick endlose Sekunden lang in den Boden zu brennen schien.

„Ich habe seit einiger Zeit diese Träume. Und sie wollte sie sehen.“

Er verstand absolut nichts, doch fragte er nicht weiter, als Imogene mit einem Mal wie eine Ertrinkende zu ihnen zurückkam und sich an ihn klammerte.
 

-
 

In Dominique Weasleys Leben hatte es selten eine Zeit gegeben, in der sie sich wirklich für andere interessiert hatte. Eher doch dafür, dass ihr einstudierter französischer Akzent einwandfrei klang. Aber für andere? Welch nichtige Angelegenheit, wenn es nicht wirklich etwas wirklich Interessantes zu hören gegeben hatte. Dabei wusste sie nur zu gut, wie falsch ihre übermäßigen Eigenschaften der Eitelkeit und Arroganz doch waren, wie töricht und dergleichen. Doch worüber sollte man sich schon großartig definieren, wenn die guten Rollen schon verteilt waren? Ihre Schwester Victoire war die, welche alles – wirklich alles – in den Schoß gelegt bekommen hatte und stets ein wundervolles, wohl behütetes Leben geführt hatte. Vic hatte sich alle Tugenden leisten können, die Dominique letztendlich den Ruf kosten konnten. Sie war zwar keine Slytherin, aber das auch nur, da sie den Sprechenden Hut darum gebeten hatte und der machte ja – allgemein bekannt – ohnehin ständig Zugeständnisse. Gryffindor war es nicht geworden, aber dafür Ravenclaw. Ihr Bruder Louis wiederum war das kleine, angehimmelte Genie der Familie, dessen Terminplaner zudem ausgefüllt war mit allerhand Dates, da fast jedes Mädchen aus den Klassenstufen Eins bis Vier in ihn verknallt war. Und da auch der Rest ihrer Familie so toll war, hatte sie beinahe keine andere Wahl gehabt als ein bisschen aus der Reihe zu fallen.

Trotzdem konnte Dominique in diesen Tagen nicht umhin, grundlegende Veränderungen wahrzunehmen, die ihr direktes Umfeld betrafen.

Sie schlenderte den Flur im vierten Stock entlang und gab dem Kopflosen Nick einsilbige Antworten auf abstruse Fragen – Nick schien seit ihrem ersten Jahr einen regelrechten Narren an ihr gefressen zu haben -, während sie sich die Marmelade – eben jene, die Tante Hermione ihr stets zukommen ließ, wenn ihre Muggel – Eltern Konfitüre gemacht hatten - von den Fingerspitzen leckte.

Der Gang war wie ausgestorben und Dominique fand sich im Stillen schon damit ab, dass sie Nick wohl kaum mehr loswerden würde, als Peeves plötzlich um die Ecke geschossen kam. Der Poltergeist tat das, was er am besten konnte und brachte Nick noch zur Weißglut, während der Flur jäh zum Leben erwachte. Dominique konnte sich ein Lächeln abringen, als sie an den – einer seltsamen Choreographie folgenden - Rüstungen vorbeiging, doch ihr leichter Anflug von Freude verging, als die Tür des nähergelegenen Klassenzimmers aufflog, Peeves schnell verpuffte und Nick durch die Wand entschwand. Es war ein Uhr und die meisten Schüler befanden sich beim Mittagessen oder bereiteten sich auf den Unterricht vor, doch Dominique genoss einen freien Nachmittag. Und Fred offensichtlich auch.
 

Ihr rothaariger Cousin, der schon seit etlichen Wochen das permanente Grinsen abgelegt hatte und zudem kaum mehr mit ihrem anderen Cousin und seinem besten Freund Albus gesichtet wurde, kam aus dem Klassenraum und band sich gerade die rot goldene Krawatte neu, als er sie erkannte. Dominique lächelte, wenn auch nur, weil sie einen besonders guten Tag zu haben schien, doch jenes wurde abrupt abgelöst von purem Entsetzen, als sie bemerkte, wer Fred aus dem Klassenraum folgte. Dominique blieb wie angewurzelt stehen, als ihr Blick entgeistert an Jane Seymour hängen blieb und wenn es je einen passenden Moment gegeben hatte, die Contenance zu verlieren, dann war es zweifelsohne dieser.

„Freddy, du willst mich wohl veräppeln?“, sagte sie schließlich kühl und eine Spur höhnisch; distanziert und beherrscht auf eine unangenehm Art und Weise. Wirklich - mit allem hätte sie gerechnet, nur nicht ausgerechnet damit! Jane lächelte ihr typisch falsches Lächeln und sah auf sie herab wie die erbarmungslose Slytherin, welche sie war, es stets an den Tag legte. Jaja, sie hatte es verstanden. Es gab nämlich eines, das Dominique in den letzten Wochen, in denen sich Adrian Zabini eher der Halbveela Jane gewidmet hatte als ihrer bloßen Veela Magie, verstanden hatte – dass sie eben nicht mehr sein konnte als der Bruchteil dieser trügerischen Gene, die doch eher von weasleytypischen überdeckt wurden. Sie hatte letztendlich wenigstens akzeptiert, dass sie nicht gegen Jane ankam, die Davis und Zabini gleichermaßen geschickt an der Nase herum zu führen schien; aber … Fred? Etwas in Dominique sträubte sich dagegen, dies zu akzeptieren.
 

„Hey, Weasley“, rief sie, als ihr Cousin wortlos an ihr vorbeischritt, so offensichtlich Jane folgend. „Du kannst nicht ernsthaft diesem ekligen Wesen verfallen sein! Geht es dir noch gut?“ Ihre Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn und eben jener intensivierte sich, als Fred ihr nur einen trotzigen Blick zuwarf und Janes nur umso spöttischer wurde.

„Was interessiert es dich?“, erwiderte er nur und Dominiques Hand wanderte zu ihrem Zauberstab. „Wir sind immer noch eine Familie, du Idiot!“

Fred lachte, wirklich - er lachte sie aus! Es war die schlimmste Ohrfeige, die man ihr geben konnte. Spott von Jane, na gut – aber Auslachen von Fred? „Mag sein, aber du interessierst dich doch trotzdem nur für dich, Dome.“ „Anscheinend ja nicht, wenn ich dich schon daran hindere, dieser Schlampe zu folgen! Sie nutzt dich doch nur aus, Fred!“ Jane Seymour hüstelte gekünstelt und während Dominique noch die Augen verdrehte, kehrte Fred ihr auch schon den Rücken. „Entschuldige, wir müssen zum Unterricht“, lächelte Jane zuckersüß und es entging ihr keinesfalls wie Fred etwas á la ‚wenigstens eine Normale hier‘ murmelte.

„Ach ja, und noch was“, sagte Fred zum Abschied und warf ihr noch einen letzten Schulterblick zu, „Ich scheiß auf unsere Familie!“ Dominique schluckte und blieb zurück. Es gab doch Gründe, weshalb sie sich an normalen Tagen nicht um andere scherte.
 

-
 

„Wir sehen uns kaum noch, ich meine, das ist wirklich dramatisch“, erklärte Rose zögernd, während sie ihrer Schneeeule einen Brief an ihre Eltern ans Bein band und Scorpius schnell den Rücken kehrte. Sie waren in der Eulerei und zur Abwechslung besuchte sie einmal gutes Wetter – etwas dermaßen Seltenes in diesem April, dass Rose schon gar nicht mehr an die Magische Decke in der Großen Halle blickte, geschweige denn sich traute, ihre Wohnung im Verbotenen Wald zu verlassen. Viel lieber ließ sie sich doch von Alice besuchen, die sie jedoch wiederum mit der Aussicht auf die Bibliothek ins Schloss lockte, in dem sie stets die Freude hatte, ihre Kleidung trocken zu zaubern.

„Es ist eine stressige Zeit“, erwiderte Scorpius nur wortkarg und Rose seufzte. „Meine Mum fragt jedesmal, wie es dir geht und immer wenn ich ihr antworte, frage ich mich, wie es dir überhaupt geht. Ich bin mir einfach nicht sicher; du wirkst so-“, sie hielt inne und spürte seinen Blick im Rücken, unter dem sie sich nur widerwillig zu ihm drehte.

„Wie wirke ich?“ „Na ja, als ob du täglich zig Überstunden einlegst, als ob dich irgendwas bedrückt, als ob du an dir selbst zweifelst – so eben.“ Scorpius schmunzelte und kam zu ihr hinüber.

„So wie du es darstellst, muss es mir ja richtig scheiße gehen.“

„Ich denke, du machst zu viel mit Albus. Das strengt dich offensichtlich zu sehr an.“ Er lachte – eine schöner Klang für sie, den sie nur noch zu wenig hörte. „Dein Cousin strengt mich an, ja.“

„Dann hört auf mit diesen Vorbereitungen, das ist totale Verschwendung!“

„Wir wollen Auroren werden“, meinte Scorpius nur und zuckte mit den Schultern, woraufhin Rose kurz überlegte, ehe sie ihm antwortete.

„Das ist kein guter Beruf in unserer Zeit. Damals mit Voldemort und Co. war dieser Job lohnend, aber heute? Ich bitte dich.“ „Das klingt nach Alice“, grinste er und Rose verdrehte die Augen, konnte ein Lächeln aber nicht unterdrücken. Offensichtlich hatte ihre beste Freundin Albus mit ihren Thesen belabert – die Rose unweigerlich übernommen hatte.

„Was willst du nun eigentlich machen nach der Schule? Haben die tausend Flyer auf dem Couchtisch irgendwas gebracht?“ Sie hatten sich zwar noch nicht über dieses Thema unterhalten, aber Rose fühlte einen Funken Zufriedenheit aufflammen, als sie merkte, dass es ihm zunächst aufgefallen zu sein schien (obgleich das Chaos schier unübersehbar war) und dass er sich wirklich dafür zu interessieren schien. Doch der Gedanke an die Zukunft trieb ihr gleichsam Ängste und dergleichen unbrauchbare Emotionen in die Sinne, die sich ganz und gar verabscheute. War ihr baldiges Schulende nicht etwas zum feiern? Nein, für Rose keineswegs. Für sie nicht.

„Ich weiß es immer noch nicht“, gab sie zu und konnte den Hauch Unzufriedenheit aus ihrer Stimme nicht vertreiben.

„Na dann werde einfach Auror“, grinste Scorpius und schenkte ihr damit ein kleines bisschen von der Unbeschwertheit, die sie brauchte. „Alice schlägt den Zweig sowieso noch ein und dann sind wir die Auroren-Gang.“

„Du bist ein Spinner, Scorpius“, lachte sie und schickte ihre Eule auf die beschwerliche Reise nach London, dann drehte sie sich zu ihm um und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund, ehe sie nach ihrer Tasche griff.

„Dabei warst du mal so cool.“ Sie musste es einfach sagen. Das Wetter war gut.
 

-
 

Die Luft um Albus Potter, der mit geschlossenen Augen inmitten des Raumes stand, wurde kurz sichtbar, blitzte für eine Sekunde auf und Scorpius sah an seiner Stelle ebenso kurz die Umrisse eines großen Tieres aufflackern, ehe den Potter die Kraft verließ und er zurück auf die Matte fiel, die nach Monaten des Trainings dafür Sorge trug, dass sie nicht jedesmal aussahen, als hätten sie sich geprügelt. „Verdammt“, schrie Al, vergrub sein Gesicht in den Händen und fuhr sich dann verzweifelt durch das unordentliche Haar.

„Ganz kurz war da was“, schnarrte Scorpius und rieb sich müde über die Augen, bevor er sich selbst erhob und in eben jene Art von Meditation verfiel, die Albus zuvor eingenommen hatte. Es war eine Frage der Konzentration, aber es gab Tage, an denen es dem sonst so disziplinierten Malfoy nicht gelang, seine Gedanken dem Ziel zu widmen, ein Animagus zu werden. Zudem war es ein schwieriges Unterfangen; nur möglich, wenn man die bestmögliche Selbstbeherrschung inne hatte, der Kopf frei von Gedanken war und der Geist mit dem Körper im Einklang. Doch Scorpius dachte vorzugsweise an Rose oder Quidditch oder das belangloseste Zeug der Welt, weswegen ihn seine ständigen Misserfolge zusätzlich wurmten. Noch mehr als Albus, doch seine Selbstbeherrschung war einfach besser. James Potter hatte in seinen Memoiren niedergeschrieben, dass nur der erste Schritt der weiteste Sprung sei, die Mauer, welche es zu überwinden galt bis die Verwandlung in ein Tier das Einfachste von der Welt wäre. Doch langsam verlor Scorpius den Glauben daran, dass sie es überhaupt irgendwann erreichen würden. Vielleicht gab es Menschen, in denen sowas schlummerte, aber in ihm offensichtlich nicht.

„Wie spät ist es?“, fragte er schließlich und Albus seufzte hörbar. „Du sollst dich konzentrieren, man.“

„Ich habe noch was vor“, meinte Scorpius nur und diesmal hörte er seinen Freund schnauben. „Es ist halb fünf.“ Scorpius‘ Augen flatterten auf.

„Ich muss los, bis nachher, Al!“ Gemeinter seufzte; das konnte er wohl an diesem Tag perfekt.
 

-
 

„Wo ist er?“ Albus zuckte zusammen, als seine Cousine sich mit bösen Blick ihm gegenüber fallen ließ und sich eine Portion des Eintopfes auf den Teller schaufelte, ehe sie eine kaum dazu passende Gabel ergriff, bei der Albus sich sicher war, dass sie ihn damit massakrieren würde, wenn er nicht sofort wahre Worte sprach. Andererseits – wer war sein bester Kumpel?

„Wen meinst du denn, Rosie?“

„O bitte, Al“, schaltete sich im nächsten Moment Alice ein, setzte sich neben ihn und klimperte so derart offensichtlich mit den Wimpern, dass Albus kaum imstande war, sich nicht angemacht zu fühlen. Ihre Beziehung war kompliziert, ja, das Wort beschrieb so einiges. Sie waren zwar nicht zusammen, aber seine Triebe hielt er dennoch zurück, wenn dies wohl auch der Tatsache zu verschulden war, dass er seit einigen Monaten einen ausgefühlten Tagesablauf mit Schule, Quidditch, Zusatztraining und so weiter hatte. Vielleicht wurde er auch einfach nur erwachsen.

„Ich weiß nicht, wo dein Freund ist“, sagte er schließlich und widmete sich wieder seinem Essen, doch Rose schien mit der Antwort ganz und gar nicht zufrieden. „Schade, dabei siehst du ihn so viel öfter als ich.“

„Was sie eigentlich sagen will: Hör auf, Scorpius für dich zu beanspruchen!“, fiel Alice tonlos ein und hüstelte daraufhin, wohl um ein Kichern zu unterdrücken. „Wenn weiter nichts funktioniert, dann hast du ihn eh wieder vollkommen für dich“, erwiderte Albus nur kryptisch und Rose und Alice tauschten einen kurzen Blick. „Wenn was nicht funktioniert?“ „Dies und das.“

„Soll ich’s mal mit Okklumentik versuchen, lieber Cousin?“

Albus warf ihr einen genervten Blick zu, während er sich nur noch mehr Essen in den Mund schaufelte, kaute, schluckte und schließlich nur ebenso geheimnisvoll sprach: „Wenn ich eines perfekt beherrsche, dann wohl meinen Geist zu verschließen.“

„Scorpius meinte, ihr trainiert, deswegen frage ich“, trieb Rose achselzuckend zurück zum Ursprungthema ihres Gesprächs; doch Albus schüttelte zu ihrem Missfallen nur den Kopf. „Der ist eher weg, hatte noch was vor – aber ich weiß wirklich nicht was, hat er nämlich nicht gesagt!“ Besorgnis breitete sich auf Rose‘ Gesicht aus und Alice schüttelte den Kopf und haute Albus kurz mit der flachen Hand auf den Hinterkopf, wie James es einst stets getan hatte. „Wunderbar, jetzt macht sie sich Sorgen wegen dir.“
 

„Leute, ich muss eure hochintelligenten Unterhaltungen mal kurz stören“, meldete sich eine gar nicht so arrogante, wenn auch wohlbekannte Stimme zu Wort und die Freunde sahen den Bruchteil einer Sekunde verdutzt zu Dominique auf, die sich ohne jegliche stumme Einladung neben Rose setzte und nur nach einer Erdbeere griff, anstatt etwas Richtiges zu Abend zu essen. Rose war sich sicher, dass es ihre einzige Mahlzeit an diesem Abend wäre - eine Erdbeere.

„Was ist eigentlich mit dir und Fred?“, richtete sie ihre Frage so gleich an den Potter und dieser wirkte einen Moment wütend, bis seine Miene von blankem Desinteresse heimgesucht wurde.

„Du hast auch mal mehr gecheckt“, sagte er nur und hätte eigentlich wissen müssen, dass er seiner blonden Cousine damit kaum entkam.

„Ich habe ihn letztens zusammen mit Jane Seymour aus einem Klassenraum kommen sehen. Selbst für Euch müsste klar sein, dass sie wohl kaum zusammen Hausaufgaben machen.“ „Vielleicht hatten sie Unterricht“, schlug Rose vor, doch Dome schüttelte nur den Kopf und gleichsam ihr Haar mit eben jener angeborenen Eleganz, die manche Mädchen kreidebleich werden ließ.

„Ausgeschlossen, es war Mittagszeit. Und-“, sie hielt kurz inne und blickte hinauf zur Magischen Decke, um sich daran zu erinnern, keinesfalls rot zu werden. „Er hat sich seine Krawatte neu gebunden.“

Trotz ihres Stoßgebetes zu Merlin wurden Rose und die anderen Zeuge der Röte, die ihr in die Wangen kroch. O, wie Dominique es doch verfluchte, dass diese Sache sie so wütend machte.

„Er kann tun und lassen, was er will. Wir können da schlecht was dran ändern, wenn er Seymour vögelt. Vor allem ich bin machtlos, denn wir sind offensichtlich keine Freunde mehr“, steuerte Albus schließlich seine Haltung bei und Rose nickte leicht, wenn auch weniger überzeugt.

„Touché“, murmelte die Longbottom nur. Dominique strafte Albus indessen mit Entrüstung. „Warum, verdammt, seid ihr keine Freunde mehr?“

„Er stand auf Alice, aber Alice steht mehr auf mich.“

„Longbottom, du bist Schuld? Wo sind wir hier? In einem Muggelfilm?“

„Ich weise jegliche Schuld von mir“, empörte sich Alice, schlug Albus bis er wimmerte und Rose seufzte theatralisch, während sie kurz auf ihr Schulsprecherabzeichen pochte, um ihrer besten Freundin Einhalt zu gebieten.

„Er ist alt genug und kann machen, was er will. Gehen wir einfach davon aus, dass sich diese Liaison eh bald erledigt haben wird“, sagte sie schließlich und begegnete Dominiques hartem Blick. Sie wirkte ganz und gar nicht zufrieden, doch Rose war es egal.
 

-
 

Lily ließ sich im taufrischen Gras nieder und die Kälte kroch ihr die Beine hinauf und bis in die Fingerspitzen; sie hätte gedacht, es wäre bereits wärmer. Die Sonne hatte trügerisch durch das Fenster des Gryffindor Gemeinschaftsraumes geblinzelt und sie hinaus gelockt, obgleich sie doch lieber für ihre ZAG’s hätte büffeln müssen. Doch sie hatte keine Lust. Keine Lust auf Zaubertränke und Verwandlung, auf Kräuterkunde und Astronomie – nicht einmal auf Zauberkunst und das war stets ihr liebstes Fach gewesen. Sie seufzte. Sie füllte sich wie eine Hülle, ausgesaugt und leer auf eine ihr seltsam fremde Art und Weise. Noch einmal wollte sie sorglos und frei auf einem Besen fliegen, ohne jegliche zermürbende Gedanken – doch ihr Wunsch gestaltete sich als so schwierig erfüllbar, dass sie kaum mehr Hoffnung hatte. Diese mit knappen sechzehn Jahren zu verlieren, glich einer Katastrophe, doch selbst darüber konnte sie sich kaum mehr wirklich entrüsten. Sie fühlte sich betäubt – in allen Lebenslagen.

Mehr nahm sie hin, als ihr Leben wirklich frei zu gestalten. Anders war es, wenn sie mit Mephisto zusammen war. Greg. Zunächst hatte sie es kaum gewundert, dass er in Hogwarts unter falschem Namen agierte, doch wenn immer sie stille Momente allein genoss, merkte sie selbst, wie das Misstrauen in ihr wuchs. Warum nur hatte er einen falschen Namen gewählt? Warum nur wurde Lily das Gefühl nicht los, gehört zu haben, dass ein gewisser Professor Doyle im Ausland wirklich Anerkennung erhalten hatte, wenn Greg ihn sich - seiner Erzählung nach -nur ausgedacht hatte? Ob Madame Maxime davon wusste?
 

Lily biss sich beinahe ihre Unterlippe wund, als das Schiff der Durmstrang Schüler, dass schon seit Monaten im See ankerte, ihre Aufmerksamkeit erregte. Die Gruppe von Mädchen, welche in dicke Pelze gehüllt, lachend an Land schwebten, ignorierten sie gekonnt und schienen beinahe versunken in ihre Erscheinungen. Selten hatte Lily Mädchen gesehen, die ähnlich arrogant und eingebildet waren wie die aus Durmstrang. Allen voran Galina Kuprin. Lily wusste nicht genau, woher die Feindseligkeit kam, die stets in ihren Augen hervor blitzte, wenn immer sie einander direkt ansahen, aber irgendetwas an ihr schien dieser Galina deutlich zu missfallen. Es konnte wohl kaum ihr Aussehen sein, mit dem die Schönheit konkurrierte, denn Lily mit ihrem roten Haar und den braunen Augen kam kaum gegen Galinas Vollkommenheit an. Sie wandte den Blick von den Mädchen ab und betrachtete ihre Fingerspitzen, als ein Ausruf jäh ihre Sinne blockierte.
 

„Am meisten freue ich mich heute auf die Stunden mit Doyle.“

„Er macht fantastischen Unterricht, wirklich. Vor allem, dass wir die Auserwählten seiner Zusatzstunden sind“, pflichtete ein anderes Mädchen Galina bei und neigte kurz den Kopf – seltsam verträumt.

„Obgleich ich nicht weiß, wofür wir Dinge wie den Kraftkreis benötigen“, murrte ein anderes und zog einen Schmollmund. „Wozu denn Kräfte bündeln, hä? Ich will doch nicht meine Macht mit diesen Exfavilla Idioten teilen!“

„Pssst“, Galinas Zeigefinger flog beschwörend an ihre Lippen und ihr Blick bohrte sich in Lilys, die nicht umhin konnte, die vorbeischreitenden Mädchen zu fokussieren. „Wir wollen doch nicht, dass Unerwünschte davon erfahren.“
 

Selbst in ihren Träumen erschien ihr Galina Kuprin fortan, stets kryptisch und geheimnisvoll, aber auch tief böse, sodass Lily manchmal fürchtete sie würde sie hinterrücks in ihren Träumen ermorden. Doch das ging nicht; hoffte sie. Glaubte sie. Nur wenn sie heimlich bei Mephisto übernachtete, dann ließ sie Lily in Ruhe. Am liebsten hätte sie sich ihren Freunden anvertraut, doch wie albern würden ihre Erklärungen klingen? Konnte sie überhaupt ansatzweise erklären, ohne die ganze Geschichte offenzulegen? Und das andere Problem – sie hatte sich zuerst von allen entfernt. Abstand genommen von ihrem besten Freund Hugo, von Imogene und ihrer Familie. Von Rose, der sie sich in den letzten Jahren oft anvertraut hatte. Nun konnte sie zu keinem mehr flüchten. Nun war sie allein. Allein mit Greg und Galina Kuprin.

Eines Nachts kam sie und setzte sich zu Lily an einen Holztisch in den Drei Besen. Die Potter hatte Schreien wollen, doch kein Laut war ihr über die Lippen gekommen und dann hatte Galina ihr ein Märchen erzählt.
 

„Es war einmal eine arme Frau, die liebte einen reichen Mann. Er war der größte Zauberer im ganzen Land. Doch die Liebe blieb von ihm unerwidert, denn er war vollkommen angewidert. Doch dann eines Tages im Morgengrauen, erinnerte sich der alternde Mann, wo jemand wäre, dann und wann, der ihm geben würde, was er ersucht – einen Erben seiner Macht. Das Kind ward bald geboren dann und der Vater wurde verbannt. Denn ein anderer Zauberer war mächtiger als er und ihm blieb nichts mehr als die Flucht. So wusste niemand von dem Kind und die Mutter liebte es allein, bisweiln eines Tages die Stunde anbrach, in der sie ihn ziehn lassen musst. Als er zu ihr zurückkam nach Jahren, da war ihr Sohn tot. So gab sie ihm ihr Herz und meine Seele-“
 

Sie war aufgewacht. Schreiend. Und ihr Herz war kalt gewesen, als hätte es jemand sich nehmen wollen.
 

-
 

Rose streifte missgelaunt durch die Gänge und ihr Blick verfing sich mit den winzigen Angaben, welche auf dem kleinen Pergamentpapier in sauberer Handschrift standen. Selbst die schön geschwungene Form ihrer Buchstaben ließ auf Dominiques Veela-Gene schließen, so absurd dies auch immer klang; wäre es noch eine Zeit der schmachtenden Liebesbriefe – Dominique hätte sie alle. Die kleine Nachricht war in Form eines winzigen Täubchens im Verwandlungsunterricht auf sie zugeflogen und Dome hatte immer wieder verstohlene Blicke zu ihrem hinteren Platz geworfen, ehe Rose ergeben genickt hatte. Seufzend, denn offensichtlich konnte Dome nicht umhin, sie neuerdings ständig mit Belanglosigkeiten zu beschäftigen. Dabei gab es doch etwas, das weit mehr Rose‘ Interesse und Aufopferung verlangte, nämlich, was zum Teufel Scorpius Malfoy die ganze Zeit vor ihr verborgen hielt. Er war nicht ehrlich, nein, nicht ganz. Sie spürte es und sie hasste es, eifersüchtig zu sein und misstrauisch und vielleicht war es sogar ganz gut, dass Dominique sie nun mit ihren Problemen abzulenken suchte – vielleicht war es das, was sie suchte. Die Weasley rechnete damit, dass Dominique ein bisschen spioniert und herausgefunden hatte, wo Freddy seine Affäre das nächste Mal traf. Auch ihr gefiel nicht unbedingt, dass er sich auf Jane Seymour einließ, aber sie fühlte sich diesbezüglich machtlos und matt; als würde er jemals wieder auf sie alle hören. Er hatte abgeschlossen, leider Merlins. Wahrscheinlich fand er bei den Slytherins, was er bei ihnen vergebens gesucht hatte. Rose wollte sie nicht mehr vermeintlich als die Bösen betrachten, denn immerhin ging sie mit Scorpius Malfoy aus.
 

Sie gelangte in den dritten Stock und blinzelte erneut auf die Notiz. Keineswegs kannte sie alle Räume in Hogwarts auswendig, doch nun wusste sie, wohin Dominique sie führte. In den Raum für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Also in Professor Doyles Raum. Äußerst gewagt, wie sie fand. Aber manchmal wirkte Jane, als kümmere sie es alles nicht. Sie war immerhin eine Seymour.

Eine genaue Zeitangabe verriet Rose zudem, dass sie äußerst pünktlich war. Auf die Minute. Es war ein sonniger Nachmittag, den viele der Schüler draußen auf den Ländereien verbrachten. Scorpius hatte gesagt, er würde mit Albus trainieren. Doch Alice war mit diesem vor wenigen Minuten zu einem Spaziergang aufgebrochen. Rose hatte versucht, diese Ungereimtheiten bestens zu ignorieren, doch… vergebens. Sie wollte nicht daran denken, sich keine Sorgen machen, kein Misstrauen hegen.

Ohne groß darüber nachzudenken, stieß sie die Tür des vertrauten Klassenraums auf und bemerkte einen Moment zu spät, in was sie gestolpert war. Bewegungslos verharrte die Weasley und ihr Blick flog nur den Bruchteil einer Sekunde über die Szenerie. Bedingungslos alle Köpfe hatten sich ihr zugewandt und eine heimliche Feindseligkeit blitzte ihr entgegen. Da waren Schüler aus allen Zaubererschulen. Selbst ihre Freunde aus Beauxbatons. Sie erkannte Galina Kuprin. Sie machte Adrian Zabini aus, Polly Parkinson, Alexa Chang, Quirin Goyle. Sie sah Jane Seymour. Und neben ihr auch Fred. Rose fühlte sich wie betäubt.
 

In welcher Welt konnte ein Zauber so harmlos wirken und doch zur schwärzesten Kunst gezählt werden, wenn nicht in ihrer?

Die Welt fiel in sich zusammen, als sie Scorpius sah. Sie fiel und drehte sich weiter, nur andersrum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  LucyCameronWeasley
2013-09-21T11:32:01+00:00 21.09.2013 13:32
Ich bin voll traurig über Freddies Veränderung und bei Lilys Traumsequenz hatte ich richtig mieses Herzklopfen, so grandios geschrieben!
Von:  klothhilde
2010-11-13T15:20:37+00:00 13.11.2010 16:20
Hallo,

endlich bin ich dazu gekommen dieses Kapitel zu lesen. Es ist wirklich toll geworden! Ich bin total gespannt, wie es weitergeht!
Hoffentlich kommt das neue Kapitel schnell!

lg Anna;)
Von:  Dahlie
2010-11-06T11:35:25+00:00 06.11.2010 12:35
Ich habe mal wieder deutlich was achzuholen, verzeih auch, dass es so kurz wird D:

Kirsche, die beste Idee das Jahres mit Freddy, ich liebe ihn dafür, dass er Fehler macht! Das er etwas falsches tut und das er so verdammt menschlich handelt! <3 Keine ahnung, wie du das machst, aber er ist bei mir unweigerlich auf platz eins der männlichen charaktere gerutscht, noch vor Scorpius und DAS soll schon was heißen.

Zu den Frauen muss ich nichts sagen, Imogene-Schätzchen ist die Erfindung des Jahrhunderts XD alle deine charaktere haben einen einzigartigen Charakter, nur Alice und Rose scheinen mir einander ein wenig ähnlich, aber das ist okay :) lauter extreme Individuuen sind auch nicht gut.

Geschockt hast du mich allerdings nicht nur mit Fred, sondern auch mit Scorpius Heimlichtuerei und ich glaube, dass das noch ein ganz wichtiger Faktor wird. Vielleicht eine Art innerliche Zerrissenheit, wer weiß wer weiß.

Bring dieses Kunstwerk zu Ende und schock uns weiter ;)
Von:  Knuddel-chin
2010-10-29T16:48:42+00:00 29.10.2010 18:48
So jetz aber :D

Hallooo!
ein super Kapitel :)

also ist Percy jetz Zaubererminister... hat das noch weitere Auswirkungen auf diese Ff?
jetz wird es wohl interessant, erst die Übungen um Auror zu werden und dann geht Scorpius noch zu diesem Extraunterricht
Jane und Fred - wow ... hätte ich jetz eig nicht vermutet, aber wenn man verletzt ist, geht man manchmal wirklich absurde Wege Oo
ich mag diesen Einblick in Dominiques Inneres
ich denke mal, es ist hart seinen Bruder sterben zu sehen, auch wenn es nur ein "Traum" ist... ähm sind Imogene und Hugo eig in Hogwarts? wenn ja, wie konnte James dann so schnell da auftauchen... das verwirrt mich nur ein bissi...

aber ich freu mich schon auf das nächste Kapitel ^__^
liebste Grüße
Knuddel-chin
Von: abgemeldet
2010-10-28T17:41:25+00:00 28.10.2010 19:41
sehr gutes kapitel. sehr gelungene FF. ich muss allerdings sagen, manchmal fehlen mir kleinigkeiten wie etwas genauere beschreibungen von aufenthaltsorten - einfach um es besser zu verstehen und es besser lesen zu können. aber das ist ja auch nun nur mein persönlicher geschmack.
ansonsten bin ich ein fan von deinem kryptischen scheibstil und deine interpretation von den einzelnen charaktären. ich bin sicher JKR würde es auch so sehen.
adios.
Von: abgemeldet
2010-10-27T00:32:01+00:00 27.10.2010 02:32
Hey
WTF!?
Was geht den nun ab
Wer vögelt wem?
*verpeilt*
Was macht Scop bei denen?
Hallo!?
fragen ich brauch antworten XD

War ein klasse Kapitel
Hat mir sehr sehr gut gefallen
Mach weiter so
Liebe Grüße
Von:  nami-girl85
2010-10-26T10:05:37+00:00 26.10.2010 12:05
hier gehts ja rund ôo
da kann man vor spannung ja kaum auf das nächste kapitel warten.
Imogenes traum.. ich weiß gar nicht recht was ich sagen soll außer das ich nicht will das die zukunft so aussieht.
doch das James aufgetaucht ist fand ich supii und wie Imogene dann aufgewacht ist und sich an James festgehalten hat :)

der schluss war schon komisch..
ist das etwa der zusatzunterricht indem Mephisto die 'zukünfitgen' Todesser ausbilden soll?
aber das wäre ja furchtbar!
Fred und Scorpius gehören dazu und dann erblickt Rose das und oooh gott wie kacke ist das denn >___<
nur gut das Dome sich sorgen macht und Rose das rausgefunden hat.

war echt ein klasse kapitel, nur jetzt hab ich wieder zu viel im kopf was mir keine ruhe lässt :D
ganz liebe grüße,
nami :)
Von:  LittleBastard
2010-10-25T07:13:50+00:00 25.10.2010 09:13
wow..oookej...

ehrlich gesagt, bin ich leicht überfordert...habe echt mühe alles zu verstehen *grins*

es passiert ja auch so viel in diesem kapitel..und dann ab und zu diese kryptischen andeutungen...

irgendwie kapier ich noch immer nicht ganz, wer mephisto ist...und dann dieses gedicht und lilys gefühle...und angst...

und imogens traum oder was auch immer...

das fred was mit jane hat, war überraschend...aber der schluss...
ich sass da echt geplättet vor dem laptop...

ich meine, ok, wies aussieht gibt es eine gruppe todeseesser-in-spe...
und das fred anscheinend dazugehört...okej...kleiner schock...
aber das SCORP ebenfalls dabei ist...das war echt *kinladeaufbodenfall*

im ersten moment dachte ich WTF?!
im zweiten moment dachte ich, scheiss scorp! will der uns verarschen...
erst übt er da mit albus dieses formwandlerzeug und macht eins auf gut...
und dann belügt er rose und albus und macht bei diesen bösen mit... >(
das ist echt scheisse...

leider weiss ich nicht WIESO er das macht. ist er sowas wie ein spion, macht eins auf böse, obwohl er der gute ist, oder gehört er wirklich zu den bösen?

mensch, das wird immer komplizierter...

bin gespannt was rose jetzt macht, wo sie das alles gesehen hat...
und woher wusste dome von diesem treffen?!

komisch, komisch das ganze...
und da du ja die kapitel sowas wie fertig hast, hoffe ich du postest jede woche einmal :D

echt spannende story... :)

lg, LB
Von:  scater-fiffy
2010-10-24T21:54:58+00:00 24.10.2010 23:54
krass
bin ja mal gespannt wie es weiter geht

freu mich schon aufs nächste kapitel

lg fiffy
Von:  Schnie
2010-10-24T15:20:26+00:00 24.10.2010 17:20
gemeingemeingemein!
Wie kannst du nur jetzt ein neues Kapitel hoch laden, wo ich doch so beschäftigt bin! Aber ich musste mir die Zeit einfach nehmen und habe mich natürlich gleich auf das 13. Kapitel gestürzt (also fühle dich gefälligst geehrt :P).
Und ich kann nur sagen: ach du liebes Bisschen! Nein, wie unglaublich spannend und gleichzeitig so amüsant :D
Ich liebe die Szene, in der Alice auf Albus einprügelt bis er wimmerte, herrlich.
Und Scorpius und Rose sind wirklich niedlich, so paarmäßig.^^ Das gefällt mir.
Dominique war aber definitiv der amüsanteste Faktor :D Im positiven Sinne natürlich. Ich bin froh, dass sie nun scheinbar eine etwas tragendere Rolle übernimmt.
Inzwischen wird es wirklich langsam kompliziert, aber auch umso interessanter.
Ich bin so gespannt, was die kleine Gruppe – in der sich scheinbar auch Scorpius aufhält – alles ausheckt. Bitte, bitte [flehender Unterton] schreib schnell weiter, bzw. lade schnell Kapite 14 hoch.
Ich brenne vor Neugierde!
Ach so, und zu deinem Schreibstil muss ich wohl nicht mehr viel sagen. Wunderbar wie immer :)

Alles Liebe
Schnie



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