Der letzte Erbe von Sturmfeder (- Das Ende einer Geschichte -) ================================================================================ Prolog: - The Organisation for Vampire Destruction - ---------------------------------------------------- Ich danke den Lesern, die den ersten Versuch "Der letzte Erbe" gelesen und kommentiert haben... Es hat mich aufgebaut, doch am Ende sah ich ein, dass sie Ich-Perspektive doch zu viel war... Deswegen löschte ich diese Story und fing sie anders an. Nun läuft es besser... Und die Lust desSchreibens kommt wieder zurück. Hier Präsentiere ich euch den Prolog "The Organisation for Vampire Destruction" Viel spaß.. und keine Sorge.. es geht weiter... und wenn es am Beginn Verwirrend ist... ihr kennt mich, alles hat eine Erklärung... alles wird erklärt.. im Laufe der Story, denn dies macht alles spannend.... ^-^ heal Sturmi ~ Prolog ~ - The Organisation for Vampire Destruction - „Es ist schon lange her, seit du hier warst.“ Seine sonst so feine Stimme krächzte durch den Raum. Nur das Ticken der Uhr begleitete seine Worte. Sie sah nur hinaus. Es regnete und die Wolken wurden immer dunkler. Ihr Blick ging dennoch unentwegt hinaus in den Himmel, auf das Gelände der Anlage. Es dämmerte, dennoch sah man durch die vielen Laternen genug. Alles ähnelte einer hoch technologischen militärischen Anlage. Ihre Augen sahen kurz zu ihrem Gesprächspartner, der eben ein Thermometer schüttelte. Das Wetter nagte an ihm. Trotz seines jungen Alters. Mit 38 Jahren war man eben vor einer Erkältung nicht sicher. Sein kurzes, schwarzes Haar war durchnässt von seinem Schweiß. Die Decke, die er sich umgewickelt hatte, wärmte ihn herzlich wenig. Ein Tee stand direkt vor ihm auf seinem Schreibtisch. Er saß nur einige Meter mit dem Rücken zu ihr und fühlte sich nicht bedroht. Vielleicht kannten sie sich einfach zu gut. Die roten Augen glitten zurück zum Fenster. Sie beobachtete eine kleine Truppe von Menschen, die geordnet um den Platz liefen. Angeführt von einem einzelnen Mann, der sie trieb, wie Vieh. Ja, diese Anlage erinnerte an einer Militärbasis. Doch sie war etwas weit aus schlimmeres. „Es ist unwichtig, wie lange...“ Die zarten Töne kamen langsam aus ihrem Mund. Er drehte sich nun völlig zu ihr um und musterte ihre karge Gestalt. Sie hatte sichtlich abgenommen, seit er sie das letzte Mal sah. Das schwarze Haar fiel noch immer glänzend an ihr herunter und berührte fast den Boden. Die zarten Hände, von der sich eine an das Glas des Fensters lehnte, schienen noch zerbrechlicher. Er erkannte, dass sie einiges durchgemacht hatte. Doch sie sprach nicht darüber. Dennoch fiel ihm eine Veränderung auf. Es war nicht ihr leichtes Lächeln, sondern eher ihr Auftreten. Der Mantel, den sie trug, war ihm fremd. Er passte nicht zu ihrem Stil und schon gar nicht an der Größe. Eigentlich würde dort ein Mann gut hinein passen, aber keine zierliche Frau. Schnell drehte sie sich vom Fenster weg. Ihr Haar flog von ihr, wie auch der Mantel. Im Ganzen machte sie eine elegante Bewegung, die jeden Mann dahinschmelzen ließe. Aber nicht er. „Wie geht es deiner Tochter?“ Endlich wandte er sich wieder seinem Thermometer und dem Tee zu. Eine billige Frage, nur um die Stille zu durchbrechen. Sie wusste dies und lächelte brav. „Wunderbar. Sie wartet unten.“ Wieder einmal ein sinnloses Gespräch. Sie kam ihm näher und die niedrigen Pumps klackten auf den Boden. Das Haar schwingen zu jeder Seite. Nur Zentimeter vor seinem Schreibtisch verstummte ihr Gang. Nun blickte er auf. Entlang an ihren Rock, der unter ihrem Bauchnabel endete, weiter hoch über ihr Top und den wohlgeformten Büste zu ihrem Hals und dem Gesicht mit der blassen Haut. Stechend, rote Augen starrten ihn grinsend an. Leicht verunsichert wagte er es ihren Blick stand zu halten. Niemals aufgeben, dies war seine Devise. Vorsichtig tatstete er blind nach seiner Teetasse. Ein Husten überkam ihn, was schnell zu einem Krächzen ausahndete. „Du solltest dich ausruhen. Mit Erkältungen ist nicht zu spaßen.“ Ihre Besorgnis war ihm gleich. Sie war doch nur gespielt. Diese Frau hatte eben keine Gefühle für Menschen. Sie war nur eine geborene Vampirin. Mehr nicht. „Eine kleine Grippe, nichts weiter.“, log er. Ihm war es egal, wenn sie es wusste. Schließlich lag er mit dieser `kleinen Grippe´ schon mehr als eine Woche flach. Heute wäre der Tag gewesen, wo er zum Arzt gegangen wäre, aber dann kam ihr Besuch und er verschob den Gesundheitsscheck. „Warum bist du eigentlich gekommen, Samantha?“ Er sprach erneut das Thema an. Er hoffte, dass sie ihm nicht wieder ausweichen würde. Ihr Blick wich von ihm. Erleichterung breitete sich in seinen geschwächten Körper aus. Ihre durchdringende Art verschwand aus seinen Gliedern. „Hast du mitbekommen, was geschah, oder lagst du nur krank in deinem Bett?“ Eine Provokation war dies nicht. Nur eine rein, sachliche Frage. Mit einer schnellen Antwort. „Ich weiß, dass er vernichtet ist. Ich weiß auch von wem und wer alles mit hineingezogen wurde.“ Vorsichtig trank er von dem heißen Getränk. Es tat ihm gut. Eine spezielle Mischung aus England. „Ich vergaß. Du stehst ihm regen Kontakt mit der Hellsing.“, leichte Verbitterung war zu vernehmen. Doch er konnte nicht erkennen, ob sie wirklich zu hören war. „Reger ist übertrieben. Einige Gespräche. Ein, zwei Mal in der Woche...“ Er schlürfte erneut vom Tee. Ein Geschenk von seinem `regen Kontakt´. „Wie dem auch sei.“, seufzte die Vampirin und sah gelangweilt auf seine Papiere. „Ich bin gekommen, um dich um einen gefallen zu bitten.“ Er ließ sie nicht aus den Augen, was bei seiner Haltung ziemlich merkwürdig wirkte. Der Rücken war gekrümmt. Seine Ellbogen auf den Tisch gestützt. Die Teetasse in beiden Händen mit einem gesenkten Kopf, der an dieser nippte. Während seine Augen zu ihr hochsahen. „Hat es etwas mit dem kleinen Problem zu tun, was ich vernahm?“ Ihr Blick war fragend und doch belustigend. „Welches Problem?“, fragte sie scheinheilig. Er setzte ab und seine Haltung wurde zunehmend Grade. „Die Grenze zu Polen berichtete mir von einem Stoßangriff der Vampire. Es schien, als wollen sie durchbrechen. Bis vor kurzem haben sie aufgehört. Du weißt. Wir sind die letzte große Barriere vor England, dem verhassten Staat.“ „Es ist mir zu Ohren gekommen. Aber du bist doch ein kluges Köpfchen. Sicher fällt dir ein, was geschieht.“ Schmeicheleien machten es nicht besser. Er war darin so unempfänglich, wie mit Betteleien. „Was willst du von mir?“ Er wollte sie abschätzen, aber dafür musste er wissen, was sie vor hatte. „Leihst du sie mir aus?“ Kein Name fiel bei ihrer Bitte. Dennoch wusste er genau, was sie wollte. Es gefiel ihm nicht. Seine Augen weiteten sich, als ein Hustanfall über ihn kam. Der Gedanke daran, was sie wollte, ließ ihn frösteln, weswegen er die Decke enger an sich zog. Leicht geschockt sah er auf seinen Schreibtisch. „Bist du des Wahn?“ Eine Frage, die eher wie eine Feststellung klang. Samantha rümpfte ihre Nase. „Nein! Ich benötige sie nur als Absicherung.“ „Absicherung? Für was?“, rief er aus. Doch dann fiel es ihm ein. Ihr Grinsen bestätigte es. „Du wirst sie nicht als Druckmittel einsetzten! Dafür ist sie nicht ausgelegt, Geschweige wird sie es verstehen!!! Es wäre entweder euer oder ihr sicherer Tod!!!“ Erneut musste er husten. Die Aufregung war nicht gut für seinen geschwächten Körper. Samantha kam um den Tisch herum und klopfte ihm sanft auf den Rücken. Langsam erholte er sich. „Keines von beidem wird geschehen. Es wird alles gut ablaufen. Nur wäre sie perfekt für die Aufgabe, die ich ihr zu geben plane.“ „Einen Mord?“ Ein etwas leiseres Krächzen. „Nein. Repräsentation.“ Sie stoppte und sah wieder zum Fenster. „Francesco. Es ist schwer zu erklären, aber glaube mir. Es wird nichts schlimmes sein. Ich werde gut auf sie achten. Es ist nur so. Sie muss dabei sein.“ Ein Flehen war leicht zu vernehmen. Ihr weinerlicher Blick erweichte ihn. In gewisser Weise konnte er ihr dies nicht abschlagen. Denn wie oft half sie ihm? Wie oft hat sie ihm vor den drohenden Unheil bewahrt? Wie oft griff sie ihm unter die Arme, weil er mit allem überfordert war. Als junger Mann alles zu erben, war nicht leicht. Besonders nicht, wenn man an der Front lebte und die Feinde überall waren. Überall auf den Kontinent. Ein Seufzen erklang. „Ich will erst hören, was sie selbst dazu sagt UND ihr Arzt.“ Die Vampirin lächelte. Für sie war es ein Triumph. Sie bekam, was sie wollte. Mit einem Nicken stimmte sie zu. Doch Francescos Sorge verflog nicht. Denn wer außer ihm wusste denn, wie es enden könnte? Wer außer ihm, kannte ihre Macken und ihre Probleme? Niemand. So nahm er sich das Recht, sich Sorgen zu machen und sie einzusperren. Wenn es sein musste. Für immer. „Und wann wirst du sie fragen?“ Geschmeidig glitt sie auf die Ecke des Schreibtisches. Ein Bein über das andere, den Mantel zur Seite gelegt und der Rock eng an ihrem Schenkel gepresst. Er achtete nicht darauf. Seine Sorge galt den Ausmaßen, welche die fatale Entscheidung annehmen könnte, die er eben traf. Schnell trank er seinen Tee aus. „Wenn ich wieder gesund bin.“ Er benötigte Zeit. Viel Zeit. Doch er ahnte, dass sie diese nicht besaß. Ein Naserümpfen ertönte. Ihr gleiten von dem Schreibtisch ließ Bosheit erklingen. Ihre Schuhe klackten auf den Boden. Ein Griff und sein Stuhl wurde ruckartig zu ihr gedreht. Er konnte sich nicht wehren, nur seine Tasse festhalten und hoffen, dass sie nichts unüberlegtes tat. Ihr Oberkörper beugte sich zu ihm nieder. Ein Keuchen war zu vernehmen. Sah er nur nach vorne, erblickte er ihren Ausschnitt, der tief reichte. Samantha störte dies nicht. Denn diese Ausstrahlung war auch eine Waffe. Sie grinste ihn breit an, weswegen ihre spitzen Reißzähne besser zur Geltung kamen. Der Griff um die Stuhllehne war fest. „So lange kann ich nicht warten. Deswegen wärst du mir sehr verbunden, wenn du diese Sache heue noch entscheiden könntest.“, hauchte sie schwer. Ihr Atem stank nach Tod. Nur gut, dass er wegen dem Schnupfen nichts riechen konnte. Sie fixierte ihn stark. Und nur Minuten vergingen, bis sie ihm ein leichtes Nicken abringen konnte. Leicht geschockt und verängstigt von ihren Augen drehte er sich um. Er war doch mehr angeschlagen, als er dachte. Sie hatte ihn manipuliert. Gehörig manipuliert. Eine Schmach. Seine Hand griff den Telefonhörer. Schnell tippte er eine Kurzwahl und wartete auf das Freizeichen. Sofort meldete sich eine junge Frau. „Doc Crown, was kann ich für sie tun, Sir?“ Ihre Ärztin. Eher ein Schattengespenst, als eine Göttin in Weiß. Er konnte schon förmlich riechen, wie sie mit den Füßen auf den Tisch ihre Zigarre rauchte und neben sich ein Glas Wodka stellte. Dennoch war sie die Beste in ihrem Fach, wenn auch die Einzigste mit ihrer Erfahrung. „Mary, wie steht ihr Status?“ Francesco kannte sie schon länger, weswegen er sie mit Vornamen ansprach. Dennoch verabscheute wer ihre Lebensart. Sie war kein gutes Vorbild. „Ihr Status? Wieso wollen sie wissen, wie es ihr geht? So etwas hört man nie von ihnen.“ Er rollte mit den Augen. „Mary!“, kam es ermahnend. Sie sollte nicht vergessen, wo sie steht. „Ja, Sir.“ Ein Klicken ertönte, was auf das Ablegen des Hörers schließen ließ. Sie stellte ihn auf Lautsprecher. Sofort ertönte ein Tippen und man vernahm ein Aufreißen der Schublade. Rascheln von Papper und Papier erklang. Wie es schien, nahm sie ihre Akte heraus. „Nah den letzte Untersuchungen haben sich ihre Werte verbessert. Sind aber dennoch noch nicht Normal. Der letzte Einsatz war zu viel.“ „Ist sie bereit für eine Reise?“ Kein Ton war für einen Moment zu vernehmen. „Sir?“ Francesco sah zu Samantha, die sich wieder zum Fenster gesellte. Er spürte ihr Grinsen. „Du hast mich schon richtig verstanden. Ist sie bereit für eine Reise?“ Die Frage wurde eindringlicher. „Sir, sie wissen, dass ich nie mein OK geben kann, wenn sie noch im Delirium ist. Das wäre Unverantwortbar. Das Mädchen ist noch zu unberechenbar!“ Er musste Seufzen. Wie er ahnte. Die Zeit würde nicht ausreichen. Langsam glitt seine Hand über das schweißgebadete Gesicht. Wie könnte er dies nur lösen? Er bemerkte nicht, wie sein Gast sich ihm näherte. Sie beugte sich über den Schreibtisch zum Telefonhörer. „Dann sorgen sie dafür, dass sie aufwacht aus ihrer Trance!“ Samantha sprach leise aber deutlich. Ihre direkte Art ließ ein dumpfes Geräusch vernehmen. Mary stellte ihr Glas ab. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie anwesend sind, Miss Samantha.“ Gespielter Respekt. Doch es war ihr gleich. Doktor Crown konnte die Vampirin nie leiden. Zu oft fuschte sie in ihrer Arbeit herum. Sie grinste zum Telefon. „Nun wissen sie es.“ Samantha erhob sich wieder und ging um den Schreibtisch herum. „Bereiten sie alles vor. Ich werde zu ihnen Beiden kommen.“ „Sir! Sie kann doch nicht einfach?!!“ Mary hasste es. „Doch sie kann... Tun sie, was Samantha ihnen sagte. Das ist ein Befehl!“ Francesco keuchte auf und sah kurz zu seinem Gast. „Auf Wiederhören.“ Damit legte er auf. Er wollte nicht mit ihr streiten. Sein Blick ging wieder zu ihr hoch. „Dann müssen wir wohl hinunter.“ „Nein. Nicht du, sonst kippst du noch um. Ich werde mit Alicen zu ihr gehen.“ Sie grinste unentwegt weiter. Selbst die gespielte Besorgnis ließ diese Mimik nicht erschüttern. „Denkst du ernsthaft, ich lasse dich alleine durch die Gänge streifen? Einer meiner Männer wird dich mindestens begleiten.“ Wenn nicht überwachen. Er konnte sich kein unkontrollierbares Risiko mehr leisten. Nicht jetzt. Sie nickte. Für diese Frau war einer seiner Wachen kein Hindernis, aber es verschaffte ihm ein gutes Gefühl. Sie verließ sein Raum. Er sah ihr nur schweigend nach. War seine Entscheidung richtig? Vielleicht sollte er sie doch ihr mehr entgegen setzten. „Samantha, warte!“, rief er aus. Sie stoppte und blickte leicht zu ihm nach hinten. „Ja?“ Ihm wurde schwer um sein Herz. Sollte er? „Erklär mir kurz, was du vor hast.“ Er tat es nicht. Nein, er wollte eher die Informationen. Vielleicht ließe sie sich damit aufhalten. Vielleicht ließe sich damit die gesamte Brut aufhalten. Vielleicht für immer. Aber nur vielleicht. Wie ein Stück Glas, durch das man hindurch sah, km er sich vor, als sie ihn ansah. „Ich veranstalte nur einen Ball in meiner Residenz. Weiter nichts.“ Glaubte sie ernsthaft, er würde ihr dies abkaufen? Dachte sie wirklich, er sei so naiv? „Offiziell natürlich...“ „Natürlich.“ Er richtete sich auf. „Und inoffiziell?“ Ihr Blick wich nicht einen Millimeter von seinen Augen fort. Sie grinste breiter. „Dies bleibt ein Geheimnis.“ Mit dieser Antwort ging sie aus seinem Büro. Wie gewünscht begleitete sie ein Mann. Hektik breitete sich aus. Sie riss ihre Schreibtischschubladen auf und stopfte Papiere aller Art hinein. Der Alkohol verschwand in ihrem Globus, während der Aschenbecher hinunter fiel. „Mist!“, keuchte sie auf und sammelte den Stunk auf. Schnell wischte sie die Asche mit der flachen Hand fort. Es roch noch danach, was sie mit einem Duftspray zu beheben versuchte. Man spürte es kaum mehr, außer man achtete genau darauf, aber so könnte sie mit Einbildung argumentieren. Schnell nahm sie die letzten Papiere vom Tisch und sah sich um. Es war einigermaßen aufgeräumt, aber so sauber, als dass es nicht als dreckig durchgehen könnte. Sie lächelte zufrieden. Mary Crown hasste es wie die Pest, wenn ihr Chef hinunter kommt. Doch noch mehr hasste sie es, wenn diese Frau dabei war. Nichts ahnend, dass es nur eine Person sein wird, setzte sie sich auf ihren Stuhl. Ihr war Samantha immer zu wider. Unnatürlich, dass ein Vampir den Menschen half ihre eigene Art auszurotten. Aus diesen Grund besaß Generationen über Generationen diese Organisation keine Vampirkämpfer, sondern nur Menschen mit perfiden Fähigkeiten. So wie die gewünschte Person, die sie wieder einmal in Behandlung hat. Nur einen Raum weiter schlief sie unter einer Vollnarkose. Im Moment der einzige Weg, sie zum träumen zu bringen, zur Erholung und zum Abschalten. Es war schon seltsam. Sie konnte sich noch an den ersten Tag erinnern, als das Mädchen hier auftauchte. Francesco war noch jung und sie waren glücklich. Unvorstellbar, aber wahr. Sie war einmal mit ihrem Chef leiert. Doch dann kam das Mädchen und ihre Beziehung litt. Wie ein Bote der Finsternis entzweite sie deren Band. Ihre Aussetzer brachten Mary zur Verzweiflung und ließen mit ihm immer öfter streiten. Sie konnte seelisch es nicht fertig bringen sich ihr entgegenzustellen. Und sie wusste, dass das Mädchen es genau bekannt war, was in ihr vorging. Francesco wollte sie nicht los werden. Er sah in ihr einen Trumpf und oft bewies sie es ihm. Doch Mary sah in ihr nur ein Dämon, eingesperrt in einem weiblichen Mädchenkörper. Nein. Nun Frauenkörper. Nach ihrem ermessen müsste sie 18 sein. Doch erscheint sie einem, wie 16. Jung und dynamisch, lebhaft und ruhig. Eben der Charakter eines Mädchens, wenn sie bei klarem Verstand war. Ihre Augen wanderten wieder zurück zu ihrer Tür. Ermüsste eigentlich gleich kommen. Sie seufzte aus. Wie schön war es doch, als alles noch normal war. Plötzlich ging die Tür auf und riss sie hinaus aus ihren Erinnerungen. Schreckhaft blickte sie auf und erkannte eine große Gestalt, die ohne Worte hinein trat. „Guten Abend.“, sprach sie höhnend und grinste zu Mary herüber. Sofort verzog sich die Mimik der Doktorin. Sie wurde auch nicht besser, als sie ihre Begleiterin erblickte. Gewiss wusste sie, wer das Mädchen war. Die Ähnlichkeit war kaum zu übersehen. Langes, schwarzes Haar war ihr zu einem geflochtenen Zopf gebunden. Das weiße Kleid unterstrich ihre blasse Haut und ihre roten Augen. Sie wirkte wie ein Schneewittchen vom Lande. Gleichgültig und doch neugierig sah sie sich um. „Samantha. Und dies ist wohl Alicen. Wo ist Francesco?“ Sie begrüßte sie nicht einmal. Wozu auch? Sie mochte die Beiden nicht, also war dort kein Platz für gespielte Höflichkeit oder Respekt. „Ich sagte ihm, er solle sich ausruhen und bin alleine herunter gekommen. Aber keine Angst, einer seiner Männer begleitet uns. Damit du dich besser fühlst, sicher nur.“, grinste sie breit. Die Vampirin wusste genau über ihre Gefühle bescheid. Es amüsierte sie immer köstlich, Mary leiden zu sehen. Bei jedem Tonfall, den sie ihm zuwarf oder Wortwahl, die zu speziell gewählt wurde, aber auch ihre Bewegungen. Er konnte sich kaum wehren. Er war ein Mann und sie das Sexappeal in vampirischer Form. Dennoch versetzte sie dieser Anblick jedes Mal ein Stich in ihr Herzen. „Verstehe...“, zischte sie leise. Nun kam sie um ihren Schreibtisch herum und blickte kurz zu ihrer Tochter. „Fass nichts an!“, rief sie leicht herüber. Artig zog sie ihre Hand wieder an ihren Körper. Samantha lächelte breit. „Wo ist das Mädchen?“ Smalltalk war ihr zu wider. Sofort kam sie zur Sache. „Ich habe noch nicht das OK gegeben!“, meinte sie ruppig. Krampfhaft versuchte sie zu verbergen, wo sie lag. Sie sollte nicht das bekommen, was sie wollte. „Ich benötige nicht dein OK. Sondern ihre Zusage.“ Ohne einen Blick ging sie instinktiv zu der Tür zum Nebenraum. Mary sah ihr nach. Ohne nachzudenken lief sie ihr entgegen und stellte sich zwischen dem Vampir und der Tür. „Ich lasse nicht zu, dass du sie weg bringst!“, zischte sie leise. Samantha kicherte leise. „Was für eine Ironie. Du willst die Person hier behalten, die dir alles kaputt gemacht hatte und dein Leben erheblich erschwerte? Du willst sie hier behalten, obwohl du sie selber vor Jahren los werden wolltest?“ „Das war früher. Nun ist es jetzt und hier!“ Die Vampirin schüttelte sachte ihren Kopf. Mit einer Bewegung schlug sie Mary zur Seite, sodass sie auf ihren Schreibtisch krachte und hinunter schlitterte. „Ich verstehe dich nicht? Was hast du davon? Das Mädchen hat dich doch kaputt gemacht. Sieh dich an. Du säufst, rauchst und vernachlässigst deine Gestalt.“ Doktor Crown sah gekrümmt zu ihr auf. Sie wusste, dass sie recht hatte. Sie hatte sch wirklich vernachlässigt und gab sich den örtlichen Drogen hin. Dennoch wollte sie nicht, dass dieses Mädchen in die Hände eines solchen Monsters gelangte. Sie war einfach zu wertvoll, zu anders, zu besonders. Sie war der Trumpf der Organisation, die ihrem Liebsten gehört. Das einzigste Ass gegen alle untoten Wesen auf der Welt. „Ich lasse es nicht zu! Sie ist wichtig für uns!!“, rief sie aus. Samantha ignorierte es und öffnete die Tür. Sofort strömte ein Piepen ihr entgegen. Etwas eintöniges. Mary schrak auf. Es war das EKG, welches ihr anzeigte, wie ihr Herzschlag lief. Es war durchgehend. Aber so schlecht ging es ihr doch nicht? Sie versuchte aufzustehen. Doch die Wucht des Aufpralls hinterließ tiefe Spuren. Sie rutschte wieder ab. „Verdammt! Wo ist sie!??“ Samanthas Aufruf lies sie aufblicken. Sie war nicht da? Wie das? Die Dosis der Narkose hätte sie für mindestens einen halben Tag flach gelegt und sie war bisher nur vier Stunden im Tiefschlaf. Die Vampirin kam sofort hinaus gestürmt und griff sich den Kragen der Ärztin. „Wo ist sie? Wo hast du sie hingebracht? Sprich!!“ Doch Mary lachte nur. „Ich weiß nicht. Vor fünf Minuten war sie noch in ihrem Bett unter Vollnarkose.“ Diese Worten ließen sie erschrecken. Selbst für einen Vampir war die Tatsache, dass ein Mensch unter Vollnarkose aufstehen konnte, etwas furchtbares. Sie ließ die Ärztin fallen. „Shit!“ Sie war verschwunden. Doch wo könnte sie sein? Hatte sie etwas geahnt? Nein, es war unmöglich. Sie schlief, sie ist nur ein Mensch, sie ist nichts. Samanthas Gedanken rasten. Was soll sie nun tun? Sie hörte nicht, wie das Telefon klingelte. Mary vernahm es, aber war zu schwach, um ran zu gehen. Eine junge Hand glitt auf den Lautsprecherknopf. „Ja?“, fragte sie zaghaft. Alicen übernahm es, da in ihren Augen alle zu beschäftigt mit sich selbst waren, als das sie diese Aufgabe hätten übernehmen können. „Verdammt, Mary! Was soll der Scheiß??? Du weißt doch, dass sie herunter kommen wollte!!! Ist das wieder deine Masche Ärger zu stiften!!“ Francesco war außer sich. So hatte er ihn nur selten schreien gehört. „Eure Mary kann zur Zeit nicht ans Telefon kommen.“ Diplomatisch und ruhig sprach Alicen zum Telefon. „Wenn du ihr ein Haar gekrümmt hast, Samantha werde ich dich filetieren!!! Kapiert!???“ Sofort nahm er das schlimmste an. Die Vampirfrau wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sofort grinste sie und kam zum Telefon. „Warum schreist du so?“ „Samantha!!!“, schrie er hinein. „Meine Mutter will nur sagen, dass es ihrer Mary gut geht und wir gerne alle erfahren würden, weswegen sie so ausgerastet sind.“ „Ich weiß, was deine Mutter sagte, Alicen!!“, keifte er hinein. Sofort verzog sie ihr Gesicht. Diese Unhöflichkeit und dies bei ihrer ruhigen Art. Sie sagte nichts Falsches. Was für ein verdammter Mensch. „Ich will sofort Mary sprechen!“, knurrte er schon hinein und man vernahm ein Husten. Die Vampirin rollte mit ihren Augen und packte den Arm der Frau. Ruckartig zog er sie auf den Tisch, sodass sie mit dem Mund am Telefon lag. „Mary?“ „Ja.. mir geht es gut. Was ist passiert? Warum schreist du so?“, keuchte sie außer Atem. Er schwieg, als versuchte er zu erfahren, wie gut es ihr ginge. Diese Tatsache brachte sie zum Lächeln. Sie war ihm noch immer nicht egal. „Verdammt1 Ich will wissen, was sie hier oben sucht?“ Diese Antwort ließ alle stocken. „Soll es heißen, sie ist bei dir oben?“, schaltete sich Samantha ein. Wenigstens wusste sie nun, wo das vermisste Kind war. „Nein, wie kommst du nur darauf. Ich rede hier nur mit einer mentalen Erscheinung. Gewiss ist sie hier.“ Sarkasmus lag ihm nie sehr gut, aber dennoch machte es ihn noch charmanter. „Entschuldige, aber nach deiner kleinen Freundin hier, lag sie unter Vollnarkose, als wir kamen. Doch dann war sie weg. Verschwunden. Aus ihrem Zimmer geflüchtet.“ Stille war zu vernehmen. „Was ist ihre Entschuldigung?“ „Denkst du ernsthaft, sie sagt mir, weswegen sie hier ist. Im Moment hoffe ich nur, dass die Narkose noch etwas wirkt.“ Die Vampirin sah fragend auf. „Ich bin unterwegs, Francesco.“ Sofort ging sie zur Tür. Alicen folgte ihrer Mutter und ließen die verletzte Ärztin zurück. Es war ihr Glück, dass der Begleiter der Beiden es sah, als sie aus der Tür stürmten und ihr sofort half. Oh, ja. Wie sie diese Frau hasste. ---------- Der Prolog ist geschafft.. er ist länger als normal... aber das ist eben eine besondere Story.... Kappi 1 folgt auch demnächst.. aber zuerst muss ich die Chara-Beschreibung aktualisieren....^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)