Ein neues Leben (ohne adult) von alandatorb (Harry xGinny, Ron x Hermine) ================================================================================ Kapitel 1: Das erste Erwachen ----------------------------- Alle Figuren und Orte sind Eigentum von J. K. Rowling Die Fanfic fängt nach dem vorletzten Kapitel des siebten Bandes, vor dem Sprung 19 Jahre weiter, statt. Die große Frage, was passiert nach dem Fall von Voldemort mit Harry und seinen Freunden, wird hier in einem Versuch beschrieben. ------------------------- Ein neues Leben Kapitel 1 Das erste Erwachen Harry wachte mit einem seltsamen Gefühl auf. Er tastete nach seiner Brille und fand sie wie immer auf dem Nachtisch neben seinem Bett vor. Welcher Tag war heute bloß, fragte er sich im Stillen. Er lag in seinem schönen bequemen Bett in Hogwarts und schaute an seinen Betthimmel. Harry fühlte sich innerlich wie auch körperlich wie erschlagen. Ron schnarchte noch leise in seinem Bett vor sich hin. Darüber musste er schmunzeln. Aber dann fiel ihm wieder ein, was in den letzten Monaten und vor allem gestern, oder war es vorgestern, geschehen war. So viele Freunde waren gestorben. Es war fast zu schmerzlich sich an alle zu erinnern, viele kannte er auch nur vom sehen, doch die Trauer um seine Freunde zerriss ihm fast das Herz. Wie mochte es da nur Ginny und ihrer Familie gehen. Gestern konnte er einfach nicht zu ihr gehen und sie trösten. Voldemort und seine Todesser hatten es wieder geschafft Familien auseinander zu reißen oder gar ganz zu zerstören. Dieser Kampf hatte viele Opfer gefordert und nicht alle hatten Glück gehabt, obwohl es ja gut ausgegangen war. Aber war es das wirklich. Der kleine Teddy, sein Patenkind, war jetzt ohne Eltern, wer sollte sich um ihn kümmern. Waren die Eltern der getöteten Schüler schon informiert und wie hatten sie es aufgenommen, konnte der Gedanke, dass ihre Lieben mitgeholfen hatten Voldemort zu besiegen, die Trauer ein wenig lindern? Kingsley war vorläufig zum Zaubereiminister ernannt worden. Ein guter Mann, der hoffentlich nicht von seinem Amt und dessen Machtstellung korrumpiert wurde, so wie es Dumbledore immer bei sich befürchtet hatte. Die Gesetze der letzten Zeit mussten ganz schnell geändert werden. Es durfte keinen Unterschied nach Reinblut, Halbblut oder Mugglegeborenem gemacht werden. Die Zauberer und Hexen, die diesen Gesetzen zum Opfer gefallen waren, musste geholfen werden. Dank Ollivander würden sie bestimmt wieder einen neuen Zauberstab bekommen, oder vielleicht waren doch nicht alle zerstört worden. Es gab so viele Dinge zu regeln und vieles musste sehr schnell gehen. Die vielleicht noch lebenden Todesser mussten gefangen gesetzt und verhört werden und solche wie Draco mussten eine Chance auf Reue und ein besseres Leben bekommen. Aber was war mit seinem Leben. Er hatte die Aufgaben von Dumbledore erfüllt. Voldemort war tot und Harry konnte es fast nicht fassen, er lebte noch. Seit er die Prophezeiung gehört hatte, hatte er mit einem frühen Tod gerechnet und war darauf vorbereitet gewesen. Was sollte er jetzt machen. Das Bild von Ginny kam ihm in den Sinn, wie gestern als er vor Voldemort stand und sich nicht gegen den tödlichen Fluch gewährt hatte. Ginny seine große Liebe, er konnte jetzt ohne Angst um sie mit ihr zusammen sein. Er müsste sich nur vor Ron in Acht nehmen, der immer im unpassenden Moment ins Zimmer stürmt, wie an seinem 17. Geburtstag. Der Tag, wo noch alle gelebt hatten und fröhlich waren. Wie es nur George verkraftet, dass sein Zwillingsbruder tot war. So viele mussten sterben, damit endlich ein Mann, der alles tat um seinen eigenen gefürchteten Tod zu umgehen, sterben konnte. Wie viele hatte Harry verloren, damit er sein Schicksal erfüllen konnte. Er sah vor sich noch einmal die Gesichter der Verstorbenen, die er so geliebt hatte. Seine Eltern, sein Patenonkel, sein Lehrer, gute Freunde und auch liebe Bekannte hatten ihr Leben geopfert oder verloren damit Harry den heutigen Tag erlebte. Einen Tag, an dem er nicht wusste, was er machen sollte. Aufstehen wäre ein guter Anfang, doch ihm graute bei der Vorstellung, das gleiche wie gestern zu erleben. Alle hatten ihn angestarrt, alle wollten wissen was im Wald passiert war, oder wovon er beim Kampf mit Voldemort gesprochen hatte. Harry würde seine Geschichte erzählen, aber noch nicht jetzt. Er konnte es einfach noch nicht. Ron gab ein leises Grunzen von sich. Dies war meist ein Zeichen, dass er bald aufwachen würde. Während Harry noch überlegte, wie er Ron sein Beileid noch einmal aussprechen sollte, schlug dieser seine Augen auf. Sie waren immer noch rot von den Tränen, die er um seinen toten Bruder geweint hatte. „Morgen“, murmelte er verschlafen. „Es ist doch Morgen, oder?“ „Ja, es ist morgen, aber ich weiß nicht ob es guter Morgen wird. Es ist so viel passiert und ich weiß nicht, ob alles wieder gut werden kann. Es tut mir so Leid um deinen Bruder. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen kann. Ich hoffe nur, dass du mir verzeihen kannst, das er gestorben ist und ich es überlebt habe.“ „Ach erzähl doch nicht so einen Unsinn. Du wolltest für uns alle dein Leben opfern, damit wir nicht von Voldemort getötet werden konnten. Mein Bruder war alt genug und wusste, dass es um Leben und Tod ging. Du konntest nicht alle retten. Ich werde meinen Bruder sehr vermissen, aber ich bin froh, dass du Voldemort besiegen konntest. Ohne dich wären noch viel mehr Menschen gestorben. Für dich stand unser Überleben an erster Stelle und nicht irgendwelcher Ruhm oder Ansehen.“ Harry war es richtig warm ums Herz bei diesen Worten geworden und seine Gesichtsfarbe wurde immer dunkler. „Ich habe dich einmal verlassen und deine Fähigkeiten als Anführer angezweifelt, Harry, diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen. Lass uns gemeinsam aufstehen und nach unten in den Aufenthaltsraum gehen, dort sind wenigstens nur welche aus unserem Haus. Vielleicht sind Ginny und Hermine schon wach und warten auf uns. Aber wenn du jetzt anfängst mit den Gefühlen meiner Schwester zu spielen sind wir geschiedene Leute.“ Harry musste über den doch recht qualvollen Blick von Ron fast lachen. Dass sein Freund sich immer noch nicht daran gewöhnt hatte, dass seine Schwester in Harrys Augen das schönste Mädchen der Schule war, konnte er nicht recht verstehen. „Schon gut. Ich meine es sogar sehr ernst mit ihr und so wie sie im Raum der Wünsche Luna vorgeschoben hat, so dass ich nicht alleine mit Cho in deren Aufenthaltsraum gehe, glaube ich es liegt ihr noch immer sehr viel an mir.“ „Sie hat nie aufgehört dich zu lieben, ich hörte sie damals oft in ihrem Zimmer weinen, nach eurer Trennung. Darum war ich doch so sauer, als ich euch an deinem Geburtstag in ihrem Zimmer zusammen sah.“ Sie lächelten sich an, doch dieses Lächeln erreichte ihre Augen noch nicht ganz. Zu viel Trauer lag noch vor ihnen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Der Weg nach unten war für Harry nicht so schwierig wie befürchtet. Es waren nicht viele im Raum und diese sahen Harry wohl an, dass er noch nicht bereit war über irgendetwas zu reden. Ron hatte Recht behalten, zwei sehr bekannte Gesichter drehten sich ihnen zu, als sie in die Nähe der Sessel kamen. Hermine und Ginny saßen dort. Beide mit sehr roten Augen. Ginny sah Harry an. Dieser breitete seine Arme aus und sie beeilte sich zu ihm zu kommen. Er war sehr froh, dass sie ihm so vertraute und schloss seine Arme fest um sie. Ginny fing leise an zu weinen, doch Harry ließ sie nicht los und drückte sie nur noch fester an sich. Es war ein schönes Gefühl einen geliebten Menschen im Arm zu haben und seinen Atem zu spüren. Harry wusste endlich, was er heute und auch später tun wollte. Er wollte Ginny erst wieder loslassen, wenn sie dazu bereit war und wenn es eine Ewigkeit dauern würde. Alles was er jetzt erlebte war kostbar. Dafür hatte er gekämpft. Für diese Liebe, dieses Glück und für Hoffnung. Der Tod gehörte mit zum Leben und man musste ihn akzeptieren. Jetzt war die Zeit der Trauer, aber es würde wieder eine Zeit des Glücks und des Frohsinns kommen, daran glaubte Harry ganz fest. Er lehnte seinen Kopf an den von Ginny und ließ auch seinen Tränen freien Lauf. Tränen um die Toten, um die Verletzten. Aber immer mit mehr neuer Hoffnung in sich. -------- Das war es erstmals im nächsten Kapitel geht es dann weiter mit Harry und Ginny, wie weit könnt auch ihr entscheiden. Kapitel 2: Schwierige Aufgaben ------------------------------ Entschuldigung das es so lange gedauert hat, ich war leider krank geworden. Viel Spass beim Lesen. 2. Kapitel Schwierige Aufgaben Nach und nach versiegten die Tränen und Harry konzentrierte sich wieder mehr auf seine Umgebung. Auch Ron und Hermine lagen sich in den Armen. Ron sah zwar etwas hilflos aus, da für diese Situation in seinem schlauen Buch über Mädchen wohl nicht allzu viel zu finden war, aber er machte instinktiv alles richtig. Er streichelte Hermine über den Rücken und murmelte unverständliche Wörter in ihr Ohr. Jemand anderes zu trösten, wenn man eigentlich selbst Trost braucht, ist eins der schwersten Dinge, die man in seinem Leben tun kann. Harry war richtig stolz auf seinen Freund. Dann erinnerte er sich, dass er seinen Freunden immer noch nicht alles über seine Begegnung mit Voldemort verraten hatte und er war sich auch nicht sicher, ob er ihnen alles erzählen sollte. Der Tod von Voldemort war eigentlich schon eine der besten Nachrichten, die es in der jetzigen Zeit gab. Dank Harry und seinen selbstlosen Einsatz konnte Voldemort erst gar nicht wieder Fuß fassen und es gab auch nicht so viele Tote, wie bei der letzten Schreckherrschaft von diesem, die ja einige Jahre anhielt. Während Harry dies durch den Kopf ging, streichelte er fast unbewusst den Rücken von Ginny. Allmählich wurden ihre Tränen immer weniger und ihr Atem beruhigte sich. Sie presste ihr Gesicht weiter an die Brust von ihrem Freund, den sie endlich wieder in die Arme schließen konnte. An ihrem Gesicht spürte sie seinen Herzschlag und dies beruhigte sie mehr, als alles anderes. Es war ein Zeichen, dass er lebte und gesund vor ihr stand. Sie konnte immer noch nicht wirklich glauben, dass alles vorbei war und er fast ohne Kratzer zu ihr zurückgekommen war. Zu oft dachte sie gestern, dass er tot sei und sie ihn nie wieder in die Arme schließen könne. Immer wenn er nicht im selben Raum wie sie war, dachte Ginny, dass sie sein Überleben nur geträumt hätte und er wieder leblos vor ihr liegen würde, so wie Fred. Bei diesen Gedanken verkrampfte sich ihr Körper wieder und noch mehr Tränen flossen aus ihren Augen. Harry konnte diese neuen Tränen nicht wirklich verstehen, aber er nahm sie noch fester in den Arm. Als dies nichts brachte und Ginny nur noch stärker anfing zu weinen, hob er sie hoch und setzte sich mit ihr in einen der Sessel vor dem Kamin. Er konnte ja auch nicht ahnen, dass ein Teil der Tränen Freudentränen waren, weil er gesund und munter war. Ginny kuschelte sich ganz fest in die Umarmung und hätte am liebsten den ganzen Tag so an ihren Freund gelehnt verbracht. Ron hatte währenddessen auch Hermine weiter im Arm gehalten. Von ihr kam jetzt nur noch ab und zu ein kleiner trauriger Seufzer über die Lippen. Er war so froh, dass ihr nichts passiert war und lehnte seine Wange an ihren Kopf. Er hörte jetzt viel besser ihren sich beruhigenden Atem. So wurde er auch mit der Zeit ruhiger. Endlich hatten sie eine kurze Zeit zum Entspannen. Die letzten Monate waren schlimm gewesen. Er konnte sich immer noch nicht verzeihen, dass er Harry und Hermine aus solch einem nichtigen Grund wie Eifersucht im Stich gelassen hatte. Dank dem Geschenk von Dumbledore hatte er sie wenigstes im richtigen Moment wieder gefunden und konnte Harry noch retten. Er wollte nie wieder seine Freunde im Stich lassen, nur weil er dachte, er könnte etwas besser machen. Ron nahm sich in diesem Moment vor, nicht noch einmal etwas zu machen, wofür er Hermine später um Verzeihung bitten müsste. Auch Hermine dachte noch einmal über ihre jetzige Situation nach. Es war so schön in Rons Armen zu liegen und von ihm getröstet zu werden. Sie wusste gar nicht, warum sie sich eigentlich nicht richt beruhigen konnte. Im Gegensatz zu ihm, war ihre ganze Familie noch am Leben. In Australien und ohne Erinnerungen an ihre Tochter zwar, aber am Leben und hoffentlich glücklich. Hermine wusste noch nicht, ob sie ihren Eltern all ihre Erinnerungen wieder geben sollte, wo diese jetzt ein ganz normales Leben wie fast alle Muggel, ohne die geringste Ahnung, dass Zauberei wirklich existierte und dass sie sogar ein wenig mit in diese Welt hineingesehen hatten. Aber im Moment war es nur wichtig zu spüren, dass sie und Ron am Leben und auch zusammen waren. Es war ein schönes Gefühl. Aber schon quälten sie die nächsten Fragen. Im Gegensatz zu Ron und Harry war sie ein so genanntes Schlammblut und im Moment gab es noch diese schrecklichen Gesetze, die das Ministerium durch Voldemorts Kontrolle durchgesetzt hatte. Wie schnell konnten diese Gesetze zurückgenommen werden und wie konnte man den Leuten helfen, die durch das Ministerium schon ausgegrenzt wurden. Auch die Frage, was sie in Zukunft machen sollte, kam Hermine in den Sinn. Sie hatte genau wie Ron und Harry und auch viele ihrer Mitschüler die Schule abgebrochen. Dass das manche nicht ganz freiwillig gemacht hatten, würde bei der zukünftigen Jobsuche vielleicht ein milderes Licht auf sie abgeben, aber viele Stellen hatten als Voraussetzung auf eine Ausbildung ein gutes oder sogar sehr gutes Schulabgangszeugnis. Ein Schauer durchfuhr Hermine bei diesem Gedanken. Ron drückte sie daraufhin noch fester an sich. Den vier Freunden fiel unterdessen gar nicht auf, dass immer mehr Schüler und Schülerinnen den Gemeinschaftsraum betraten. Diese schauten sich kurz die beiden Paare an, die ohne ein Wort zu sagen zusammen saßen oder standen und verließen auf leisen Sohlen wieder den Raum durch das Portraitloch. Als sie jedoch dann im Flur standen, wussten sie meist nicht, wohin sie sich wenden sollten. Zum Essensaal wollten die meisten erst nicht gehen, denn zu viele schlechte Erinnerungen des letzten Tages hingen über diesem Raum. Doch nach und nach siegte der Hunger und auch die Gewohnheit und sie machten sich doch auf den Weg dorthin. Es war nicht so schlimm, wie sie vielleicht befürchtet hatten. Der Saal sah auf den ersten Blick so wie immer aus. Die vier Tische standen an ihrem gewohnten Platz und auch einige Schüler hatten sich schon auf ihre üblichen Plätze gesetzt. Am Lehrertisch saß heute allerdings nur Professor McGonagall. Sie war jetzt die neue Schulleiterin. Neben ihr saß jemand, den die Schüler teilweise noch kannten. Es war Percy Weasley. Gemeinsam nahmen sie die Post von den Eulen entgegen, die in einem stetigen Landen und Wegfliegen den Tisch besuchten. Meist beantworteten sie den Brief mit einer kurzen Mitteilung und die jeweilige Eule nahm das neue Schreiben wieder mit. Fast alle Briefe hatten den gleichen Inhalt und waren meist nicht schwer zu beantworten und wenn manche Antwort unklar war, schaute Percy oder McGonagall in eins der vielen Pergamente, die vor ihnen lagen. Welche Fragen sie zu beantworten hatten? Dies ließ sich leicht zusammenfassen. - Ist Du – Weißt – Schon – Wer tot? - Geht es XY gut? Nur mit diesen beiden Fragen beschäftigte sich vor allem Professor McGonagall. Die erste Frage war oft schnell beantwortet. Ein einfaches Ja genügte. Die zweite Frage war dagegen schwieriger. Die Eltern beziehungsweise die Familien, der getöteten Schüler, Lehrer und der Zauberer und Hexen waren schon im Morgengrauen benachrichtigt worden. Denn obwohl manche Schüler und auch Harry, Ron, Hermine und Ginny glaubten es sei schon viel Zeit vergangen seit dem Kampf, waren es in Wirklichkeit nur wenige Stunden. Jetzt wollten sich viele versichern, dass ihre Lieben gesund und munter waren, vor allem Familien, die sich versteckt gehalten hatten und deren Kinder ehemalige DA – Mitglieder waren und somit am Kampf teilgenommen hatten. Da die Schuleulen von Hogwarts durch die Benachrichtigungen an die Familie mit den Todesmitteilungen beschäftigt gewesen waren und die fremden Eulen nicht zu den Verletzten fliegen durften, mussten jetzt Percy und McGonagall auch diese Post beantworten. Auf die zweite Frage in den Briefen gab es verschiedene Antwortmöglichkeiten. - Es tut uns leid ihnen mitteilen zu müssen, das XY leider verstorben ist bei der Verteidigung der Schule und somit im Kampf gegen Lord Voldemort. - XY wurde bei der Verteidigung der Schule gegen Lord Voldemort leider schwer verletzt und befindet sich in Obhut eines Heilers. Näheres erfahren sie, wenn sie sich an das St. – Mungo – Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen wenden. - XY wurde bei der Verteidigung der Schule gegen Lord Voldemort leicht verletzt und befindet sich im Moment auf der Krakenstation der Schule und wird dort behandelt. - XY wurde vor dem Angriff von Lord Voldemort aus der Schule evakuiert und befindet sich bei seiner Familie. - XY ist unverletzt und befindet sich noch hier in der Schule. Neben diesen Briefen stapelten sich aber noch ganz andere Briefe. Es waren meist Briefe an Harry Potter, aber auch Briefe mit Verwünschungen und teilweise Flüchen gegen die Lehrer von Hogwarts von Eltern deren Kinder verstorben waren und die noch nicht volljährig waren. Percy kümmerte sich vor allem um diese Briefe, da er aus seiner Zeit als Sekretär fürs Ministerium die meisten Gegenflüche gegen diese Briefe kannte und oft schon am Äußeren erkennen konnte, ob ein Brief verfluch war oder nicht. Die Aufgabe war nicht einfach und schon oft war ein Heuler laut kreischend losgegangen, da es einfach zu viele Briefe waren. Jedes Mal wenn dies geschah, zuckten einige Schüler an den unteren Tischen zusammen und ließen etwas dabei fallen. Aber dies war auf die Aufregung der vergangenen Stunden durchaus verständlich. Wenn dann aber ein Brief kontrolliert und ohne Fluch war, wurde er von Percy einsortiert. Es gab Für jede Antwortmöglichkeit einen Stapel, dann gleich zwei für Harry Potter, je nach dem was in dem Brief stand, und auf dem Tisch lag auch noch zwei Stapel Briefe, die an Professor McGonagall oder den Schulleiter von Hogwarts adressiert waren. Harry und McGonagall waren zurzeit sehr gefragt. Ihre Stapel wuchsen immer mehr. Trotzdem beantwortete die Schulleiterin immer erst die Briefe mit den Anfragen nach dem Befinden der geliebten und vermissten Personen. Immer wieder kam an den Tisch ein Schüler oder eine Schülerin mit einer Nachricht von der Krankenstation. Diese wurde dann von Percy gewissenhaft in den Listen eingetragen. So konnten in den letzten Stunden immer mehr Schüler von der Liste der Leichtverletzten gestrichen und auf die Liste der Unverletzten gesetzt werden. Leider kamen manchmal auch schlechte Nachrichten. Schon vier Schüler mussten von der Schulkrankenstation ins St. – Mungo – Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen eingeliefert werden, weil ihre Verletzungen doch schlimmer waren, als es im ersten Moment aussah. Und auch von dort kamen, wenn auch spärlich, Nachrichten. Diese waren leider auch nicht immer erfreulich, aber sie hätten schlimmer sein können. Bis her waren nur noch zwei der Schwerverletzten gestorben und es sah ganz so aus, als ob alle anderen überleben würden. Manche der Formulierungen waren dadurch zwar etwas ungenau, aber die jeweilige Botschaft stimmte. Wenn ein Fall eintraf, der überhaupt nicht zu den Antworten passte, schrieb McGonagall schnell eine. Ansonsten nahm sie ihren Zauberstab, tippte auf den Namen des jeweiligen, auf eine der Antwortmöglichkeiten und danach auf einen leeren Zettel vor ihr. Dann unterschrieb sie schnell und gab den Brief zurück an die wartende Eule. So arbeiteten sie schnell und effektiv, wie es in diesem Fall nur möglich war. Währendessen hatten sich auch die zwei Mädchen oben im Turm soweit beruhigt, dass sie sich langsam aus der Umklammerung lösen konnten. Harry sah Ginny an. Diese versuchte ihn anzulächeln. „Es geht schon wieder. Danke.“ Mehr wusste sie nicht zu sagen. Aber Harry verstand sie auch so. Sie brauchten beide noch etwas Zeit. Zeit sich zu erholen. Zeit wieder zu sich zu finden. Zeit zueinander zu finden. Er strich ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht und berührte dabei zärtlich ihre Wange. Ginny schloss die Augen und genoss das Gefühl seiner streichelnden Hand. Auch Hermine wischte sich gerade die letzten Spuren ihrer Tränen aus den Augen. Ron reichte ihr dafür etwas verspätet sein Taschentuch. Auch sie lächelte ihm kurz zu. Die beiden mussten noch viel miteinander besprechen, wenn sie mal alleine waren. Sie hatten sie geküsst, aber das war kurz vor dem Kampf gewesen. Im Gegensatz zu Harry und Ginny waren ihnen ihre Gefühle füreinander noch fremd. Wollten sie wirklich ihre Freundschaft riskieren. War ihre Liebe wirklich stark genug um auch normale Alltagssituationen zu überstehen. In den letzten Monaten waren sie nicht oft zum Luftholen gekommen, geschweige denn einen normalen Alltag ohne Angst oder gefährlicher Pläne im Hinterkopf zu erleben. Harry war froh, einfach nur froh in diesem kurzen Moment der Zweisamkeit zwischen ihm und Ginny. Aber auch jetzt stahl sich das Verantwortungsgefühl und auch ein wenig der Alltag in seine Gedanken. Er hatte Hunger, großen Hunger. Harry wusste gar nicht mehr, wann er das letzte Mal etwas gegessen hatte. Außerdem wollte er herausfinden, was alles passiert war, nachdem er sich mit Ron und Hermine zurückgezogen hatte. Ginny wollte er nicht fragen. Sie hatte sich erst gerade wieder beruhigt und er wollte nicht, dass sie wieder in Tränen ausbricht. Für eine kurze Zeit würde es ihr gut tun zu vergessen und nicht zu weinen. Er ging einen Schritt zurück. Diese Bewegung machte auch Ron und Hermine aufmerksam. Alle drei schauten ihn fragend an. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe Hunger. Wir können auch leider nicht die ganze Zeit hier oben bleiben. Wollen wir nicht heruntergehen.“ Sie starrten ihn für einen Moment verblüfft an. In den letzten Monaten war es doch sonst immer Ron gewesen, der auf seinen knurrenden Magen aufmerksam gemacht hatte. Harry hatte damals immer zu viel im Kopf und ihm war es meist total egal gewesen, was er in welcher Form aß. Aber jetzt spürten auch die anderen das Hungergefühl. Auch sie waren nach dem Kampf gegen Voldemort nicht wirklich zum Essen gekommen. „Na gut. Ich kann ja gleich nach meinen Eltern schauen“, sagte Ron und ein dunkler Schatten ging über sein Gesicht bei diesen Worten. Auch Ginny zuckte zusammen und presste sich noch einmal an die Seite von Harry. Nacheinander kletterten sie durch das Portraitloch in der Wand und gingen dann gemeinsam in die Richtung zum Essensaal. Kapitel 3: Post --------------- 3. Kapitel Post Auf ihrem Weg begegneten sie vielen Schülern. Alle gingen entweder Richtung Saal oder sie standen in Gruppen oder recht einsam auf den Gängen herum. Egal was sie auch machten, als Harry, Ron, Hermine und Ginny an ihnen vorbeigingen, schauten sie auf, lächelten die vier oft kurz zu und schauten wieder weg. Manche hätte dieses Verhalten seltsam angemutet, aber Harry war sehr froh. Er musste keine schwierigen Fragen beantworten, musste noch nicht einmal lächeln. Er wusste ja auch nicht, welchen Anblick die vier boten. Sie alle hatten eine Aura der Trauer um sich herum. Den Mädchen konnte man ihre Tränen noch gut ansehen, da weder Ginny noch Hermine sich die Mühe gemacht hatten in den Spiegel zu schauen und es ihnen zurzeit auch egal war, wie sie aussahen. Aber nicht nur Trauer umgab sie. Was die meisten Leute dazu brachte zurückzuschrecken, war die Ausstrahlung der Macht, die vor allem von Harry ausging. Harry hatte seine größte Angst und somit seinen größten Feind besiegt und dies sah man an seinen Schritten. Er führte unbewusst die kleine Gruppe an und schaute wachsam in alle Richtungen. Dieses Verhalten war so in ihm verwurzelt durch die Gefahren des letzten Jahres, dass er dies gar nicht mehr wahrnahm. Dafür nahmen es alle anderen wahr. Keiner wollte sich zu lange dem Blick aus seinen Augen aussetzen, die viel zu viel gesehen hatten. Man spürte an ihm regelrecht ein Wissen, das kein anderer lebender Zauberer zuvor erlangt hatte. Natürlich spielte auch ein wenig Angst eine Rolle im Verhalten von den Schülern. Wie konnte ein siebzehnjähriger Zauberer, der auch noch seine Schule abgebrochen hatte, so einfach Voldemort besiegen? Was für Zauber hatte er erlernt, das Voldemort glaubte ihn getötet zu haben und er doch schon wieder überlebt hatte. Und wovon hatte er während des Kampfes mit dem mächtigsten schwarzen Zauberer der Welt gesprochen. Welche Macht kannte er, die Voldemort nicht kannte und womit hatte er ihn besiegt? Harry spürte zwar die Aufregung der Leute, aber er wollte im Moment wirklich nichts davon wissen und er nahm seine jahrelangen Erfahrungen im Umgang mit Fans, Neidern und Spöttern zusammen und ignorierte die meisten Schüler fast vollkommen. Dadurch wirkte er noch unnahbarer und geheimnisvoller. Auch Ron und Hermine hatten im letzten Jahr viel erlebt und diese Erfahrungen wirkten sich auch auf ihr Verhalten aus. Unbewusst folgten sie Harry und gingen so, dass sie ihn vor Angriffen schützen konnten. Ginny nahmen sie als schwächstes Mitglied ihrer Gruppe fast in die Mitte. Auch hatten sie sich in den vergangenen Monaten angewöhnt abwechselt sich gegenseitig zu schützen und gingen auch jetzt immer mit der Hand an ihrem Zauberstab. Das sie ihren Zauberstab nicht in der Hand hielten, war das einzige Anzeichen, dass sie eigentlich nicht mit einem Angriff rechneten. Für die Leute wirkte dieses Verhalten aber nach außen hin anders. Viele dachten, die vier würden bei einer zu schnellen Bewegung von ihnen den Zauberstab ziehen, angreifen und erst dann fragen oder auch erst dann schauen. Keiner konnte Harry, Ron und Hermine und somit ihr Verhalten oder ihre Reaktionen einschätzen. Sie wussten nur, dass diese drei einen Zauber gegen Voldemort gefunden und ihn im Kampf gegen die dunklen Zauberer eingesetzt hatten. Wie sollte sonst Harry mit nur ganz einfachen Zaubersprüchen, die fast alle Schüler in der Schule lernten, Voldemort besiegen. So kamen Harry, Ron, Ginny und Hermine ohne Unterbrechung zum Essensaal. Als sie ihn betraten schauten alle auf. McGonagall sprang recht behände auf und ging schnellen Schrittes auf die vier zu. Auch sie sah die Wachsamkeit von den Freunden. Im Gegensatz zu ihren Schülern konnte sie dieses Verhalten verstehen und wusste, das dies keine Absicht war, sondern nur aufzeigte, wie diese jungen Leute in letzter Zeit zu kämpfen hatten und noch nicht realisiert hatten, das endlich wieder Frieden herrschte. Harry war so in seinen Gedanken versunken, dass ihn erst das Zupfen von Ginny an seinem Umhang wahrnahm. Er blickte geradeaus und sah McGonagall auf sich zu kommen. Er hatte sie vorher bemerkt, aber dann als gefahrlos eingestuft und ignoriert. Bei ihrem Anblick musste er lächeln. Sie hatte bei dem Kampf gestern sehr gut mitgeholfen und auch in der Zeit davor gut für die Schüler gesorgt. Dies brachte ihn wieder auf Snape. Das man sich so in einen Mann täuschen konnte. Er war immer wohlgesinnt ihm und der Schule gegenüber. Er hatte immer die Befehle von Dumbledore ausgeführt, auch wenn ihn dies selbst schadete oder in Verruf brachte. Vor allem hatte er die Schüler von Hogwarts so gut es ging geschützt und bestimmt auch viel von ihren Vorhaben ignoriert. Bei diesen Gedanken verschwand sein Lächeln und McGonagall schaute ihn besorgt an. „Harry?“, fragte sie leise. „Geht es dir gut? Ich hatte schon befürchtet, dass ihr nicht lange schlafen könnt. Wollt ihr etwas essen?“ Harry musste fast bei diesen vorsichtig formulierten Fragen schmunzeln. Aber auch nur fast. Aber bevor er etwas sagen konnte, antwortete Hermine schon für ihn. „Ja wir wollten etwas essen. Gibt es denn etwas? Oder sollen wir in der Küche nachfragen?“ Die gute alte Hermine kam hier zum Vorschein. Es war ja keine Essenszeit und der Weg in die Küche würde den Hauselfen einen Weg ersparen. „Kommt mit an die Lehrertafel und setzt euch dorthin. Ich werde euch etwas zu Essen bestellen. Was möchtet ihr essen? Die Hauselfen halten von allem etwas warm. Ihr seit nicht die einzigen, die zu einer anderen Zeit essen.“ Damit führte die neue Schulleiterin die vier an die Lehrertafel. Harry war ganz froh, dass ihm im Moment alle Entscheidungen abgenommen wurden. Hermine bestellte für alle kurzerhand belegte Brote und heißen Kakao. Professor McGonagall beantwortete währenddessen weiter die Eulenpost. Harry nahm jetzt nach und nach wieder mehr von seiner Umgebung wahr und sah auch die hohen Stapel an Briefe, die Percy und McGonagall bearbeiteten. „Hallo Percy“, sagte er leise. Dieser schaute von seinen verfluchten Briefen auf und sah erst jetzt seinen Bruder, seine Schwester, Harry und Hermine an. „Hallo“, kam es etwas müde zurück. Er hatte in der letzten Nacht nicht geschlafen, sondern erst seine Eltern getröstet und dann angefangen die Briefe an die Eltern zu schreiben und danach fing auch schon die Arbeit an dem Berg von Eulenpost an. „Harry, ich weiß nicht ob du das hier jetzt schon haben möchtest, aber das sind Briefe für dich. Der eine Stapel sind Danksagungsbriefe, auf dem anderen Stapel sind alle möglichen Sorten von Briefe. Ein Teil von Eltern, deren Kinder gestorben sind, dann Briefe mit Anfragen von Reportern und so was in der Art. Was soll ich damit machen?“, fügte Percy etwas hilflos hinzu. Harry sah sich die zwei großen Briefstapel an und schluckte. Die Briefe konnten nicht einfach ignoriert werden. Er sah seine Freunde an. Hermine schaute ihn entschlossen und arbeitswillig an. Auch Ron und Ginny wollten anscheinend helfen. „Ron und Ginny nehmt ihr den Stapel mit Danksagungen. Falls eine Antwort erfragt wird, könnt ihr sie schreiben?“ Hermine hilfst du mir bei den anderen Briefen? Interviews gebe ich noch keine und bei den anderen Briefen müssen wir dann selbst entscheiden, was wir machen.“ Harry hatte ganz bewusst Ron und Ginny die guten Briefe zugeteilt. Er selbst bräuchte zwar auch ein wenig Aufmunterung, aber er wollte nicht, dass Ron und Ginny die ganze Zeit an Fred erinnert werden. Sie sollten sehen wie viele Menschen dank den Opfern überlebt hatten und jetzt wieder in Sicherheit waren. Er selbst konnte auch durch seine eigenen Opfer und seine Erfahrung mit dem Tod den Hinterbliebenen vielleicht etwas Trost spenden und Hermine war dafür immer eine gute Hilfe. ------------------------------ Etwas kurz aber ich hoffe es gefällt ^^. Kapitel 4: Entscheidungen ------------------------- 4. Kapitel Entscheidungen So arbeiteten sie nun zu sechst an den Briefen. Percy hatte hierbei immer noch den gefährlichsten Job. Aber der Ansturm der Eulen ebbte allmählich ab und somit wurden die Briefstapel kleiner. Professor McGonagall hatte schon angefangen ihre persönliche Post zu beantworten, obwohl hier persönlich auch relativ war. Die meisten dieser Briefe waren auch Anfragen. Diese beschäftigten sich größtenteils mit Dingen, die Hogwarts betrafen oder aber noch politische Schnellentscheidungen zum Thema Mugelgesetze, Todesserfestnahmen und Umbesetzungen im Ministerium. Manche der Briefe gab sie gleich an Harry weiter oder fragte ihn nach seiner Meinung zu ganz speziellen Themen. „Harry, ich habe hier eine Anfrage auf ein Interview für morgen. Sie bitten mich um eine Stellungnahme zu den Ereignissen. Aber vor allen fragen sie noch einmal nach, ob du vielleicht dabei sein könnest.“ Jetzt schauten alle Harry an. Er dachte noch einmal an die Geschehnisse der letzten Stunden und Tage und eigentlich wollte er noch nicht darüber sprechen, aber zusammen mit Professor McGonagall und unter seinen Bedingungen. Dass die Zeitungen alles so verdrehen wie nach dem Turnier um den Feuerkelch wollte er um jeden Preis vermeiden. Mit einem Seufzer nickte er erst und fing dann an zu sprechen. „O.K. Ich bin einverstanden, aber die Zeitung muss meine Aussagen so drucken, wie ich sie formuliere und auch nur das. Keine zusätzlichen Kommentare, keine schwungvolleren Umformungen meiner Sätze, keine Verlängerung meines Interviews um ein paar so mitfühlenden Worte, keine lange Familiengeschichte, kein Tratsch um meine Freunde oder eventuelle Freundinnen. Hab ich noch irgendetwas vergessen?“ Alle schüttelten den Kopf. „Professor bitte machen sie ihnen das verständlich. Ach so ich antworte nur auf die Fragen, die mir passen.“, setzte Harry noch energisch hinzu. Die Schulleiterin nickte ihn verständnisvoll zu und schrieb den Brief an die Zeitung. Sie fügte als letzte Bemerkung an, dass die Zeitung ja auf keinen Fall Harry, der gerade Voldemort besiegt hatte, verärgern wolle. Eine kleine graue Eule flog mit der Nachricht flink davon. Harry arbeitete sehr konzentriert. Er beantwortete auch ein paar der schlimmsten Verwünschungen mit milden und aufmunternden Worten und hoffte, dass die Briefeschreiber vor weiteren Fluchbriefen absahen. Die Briefe aus dem Ministerium, die er von McGonagall bekam, lass er aufmerksam durch und schrieb bei einigen noch eine zusätzliche Anmerkung unter den Antwortbrief und unterschrieb ihn daraufhin. Manche der Antworten schrieb er auch ganz alleine, da Professor McGonagall zu bestimmten Themen keine genaue Aussage machen konnte. Bei vielen Themen beratschlagten sie sich auch alle zusammen. Eins der Themen war die aktuelle 7. Klasse bzw. die Schüler, die dieses Jahr nicht in Hogwarts lernen konnten. Für dieses Problem gab es mehrere Vorschläge und sie setzten gemeinsam für das Ministerium folgenden Brief auf. An das Zaubereiministerium, an den Zaubereiminister Als Antwort auf ihr Schreiben zum Thema: Anerkennung des diesjährigen Schuljahres haben wir folgende Vorschläge zu machen: 1. die Prüfung der Schüler der 5. und 7. Klasse wird auf die vorletzte Augustwoche verschoben 2. Ausfall der Prüfungen für alle anderen Schüler und deren Versetzung in die nächste Klassenstufe 3. Teilnahme der Schüler der 5.Klasse, die nicht die Schule besuchen konnten, an den Prüfungen unter Berücksichtigung ihrer Situation und die darauf folgende Entscheidung der Lehrer ob eine Wiederholung der 5. Klasse nötig ist, oder Zusatzunterricht ausreicht 4. freiwilliger zusätzlicher Sommerunterricht für die Schüler aus der 7. Klasse, die die Schule nicht besuchen konnten, mit anschließenden Prüfungen in der vorletzten Augustwoche 5. auf Anfrage sofortige Leistungsprüfung zum normalen Termin möglich, wenn Möglichkeit besteht, die Prüfung zu schaffen (positive Lehrermeinung notwendig) Mit freundlichen Grüßen Professor McGonagall, Schulleiterin von Hogwarts Ein anderes Thema waren die aufgehoben Gesetze, die in der letzten Zeit durch Voldemorts Leute durchgesetzt worden waren. Viele davon wurden im Eilverfahren rückgängig gemacht und es wurden neue Gesetze zum Schutz von muggelgeborenen Zauberern durchgesetzt. Auch gab es viele Anfragen zu den Verbrechern von gefangenen Todessern und in vielen Fällen konnte Harry detaillierte Aussagen zu deren Schuld oder Unschuld machen. Als ihm diese Briefe zuviel wurden, schrieb er eine Liste von Todessern und deren Verbrechen und eine andere Liste von Personen, die den Todessern geholfen hatten und wo die Schuldfrage noch überprüft werden sollte. Am Ende dieses Briefes forderte er das Ministerium noch dazu auf, bei manchen Urteilen nicht zu schnell zu sein, da manche dieser Leute von Voldemort gezwungen sein könnten, ihm zu helfen. Er legte noch ein gutes Wort für Draco ein, obwohl ihm dies nicht ganz passte, aber einer musste ja mit gutem Beispiel vorweg gehen. Ab und zu kam ein Lehrer oder ein Schüler an den Tisch, besprach kurz etwas mit McGonagall und verschwand wieder. Aber oft war es im großen Saal so leise, dass man nur das Kratzen der Schreibfedern hörte. Dann gab es dann und wann noch einen Knall, wenn Percy einen falschen Zauber an der Fluchpost ausprobiert hatte. Die Gruppe merkte gar nicht wie schnell die Zeit verging. Die fleißigen Hauselfen hatten nach einer Weile wohl beschlossen (auch aus Dankbarkeit) fleißig Nachschub an belegten Broten, Tee, Butterbier oder Kakao bereitzustellen, so dass es den sechs auch an nichts fehlte. Der sehr trüben Stimmung überdrüssig, hatte Ginny begonnen ein paar ihrer Briefe laut vorzulesen und dies munterte die Gruppe soweit auf, ihre Arbeit fortzusetzen. Endlich waren die Briefe gelesen und beantwortet. Die Decke der Halle zeigte einen wunderschönen Sternenhimmel. Dies fiel Harry aber nur auf, weil er mit den Augen der letzten Eule folgte. Er stieß Ginny an und auch sie sah in die sternenklare Nacht hinaus. Beide standen gleichzeitig auf und gingen zusammen aus der Halle in Richtung der großen Tür um draußen ein wenig spazieren zu gehen. Sie hatten sich nicht abgesprochen, ihre Füße wussten von selbst, wohin es gehen sollte. Sie gingen in die Richtung des Grabmals von Dumbledore. Hielten dort wortlos an und dachten beide an ihren ehemaligen Schulleiter. Ginny spürte die große Traurigkeit, die ihr Freund empfand und legte ihre Arme von hinten um ihn. Harry drehte sich in ihrer Umarmung um, sah in ihre wunderschönen Augen und dann auf ihre leicht geöffneten Lippen. Wie von selbst beugte sich sein Körper und seine Lippen berührten die ihren. Erst war der Kuss noch vorsichtig, dann wurde er immer zärtlicher und als seine Zunge vorsichtig um Einlass begehrte, öffnete Ginny vertrauensvoll ihre Lippen ein wenig weiter. Nach einigen Minuten, die ihnen wie Stunden vorkamen, lösten sie sich ein weinig voneinander. Gemeinsam gingen sie Richtung See weiter. Als Ron gesehen hatte, wie Harry und Ginny weggingen, wollte er hinter ihnen her laufen. Hermine packte ihn noch rechtzeitig am Umhang und zog ihn zu sich zurück. Ron schaute sie erst noch recht verständnislos an, aber als auch McGonagall und Percy anfingen zu schmunzeln, begriff er, dass Harry und Ginny Zeit für sich haben wollten. Er grinste auch ein wenig, schnappte sich noch ein belegtes Brot und eine Flasche Butterbier und sagte mit vollen Mund: „Mir tun von dem Schreiben richtig die Finger weh.“ „Du hast doch von Ginny fast nur die Briefe ohne Antwortwunsch bekommen, deine Schrift hätte doch keiner lesen können.“, zog ihn Hermine halblaut auf. McGonagall schnaubte und Percy konnte sich ein unterdrücktes Lachen nicht verkneifen. Rons Gesichtsfarbe wechselte auf Tomatenrot. Würdevoll (was Ron für würdevoll hielt) ignorierte er die weiteren Bemerkungen und fragte Hermine nach einer Weile leise, ob sie mit ihm zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors gehen würde. Auch diese beiden standen jetzt auf und gingen ihrer Wege. Percy und die Schulleiterin schauten sich kurz an, dann die Unordnung auf dem Tisch und mit einem gemeinsamen Wedeln ihrer Zauberstäbe räumten sie schnell auf. Percy ging darauf hin zu seinen Eltern und McGonagall zog sich in das Büro des Schulleiters zurück. Das Percy und seine Eltern in Hogwarts untergebracht waren, war eine Ausnahmeregelung. Damit Harry, die Lehrer und die noch dagebliebenen Schüler ein wenig Ruhe hatten, hatte die Schulleiterin die Tore für Besucher größtenteils geschlossen. Es kamen nur Zauberer mit einer Genehmigung von Professor McGonagall auf das Gelände der Schule. Dies sicherten ein Teil der Lehrer und auch vertrauensvolle Beamte aus dem Ministerium (sprich Zauberer aus dem Orden des Phönix). Somit war die Schule zurzeit ein recht ruhiger Ort und auch Ron und Hermine waren im Gemeinschaftsraum für sich alleine. „Ron“ „Hermine“ Beide hatten gleichzeitig angefangen zu sprechen und schwiegen nun betreten. „Du zuerst“, kam es wieder gleichzeitig über ihre Lippen. Ron krauste die Stirn zusammen und machte Hermine in Zeichensprache verständlich, sie solle anfangen. Aber diese wusste nicht mehr, was sie sagen wollte und schüttelte leicht verlegen ihren Kopf. Ron stöhnte auf und begann dann zu sprechen. „Hermine, ich mag dich, ich mag dich sogar sehr…“ Seine Gesichtsfarbe war jetzt schon dunkelrot. „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird und ich werde mich in diesem Fall ganz nach dir richten.“, begann Ron leicht stammelnd doch zunehmend an Festigkeit in seiner Stimme findend. „Auf dem Schulball ist mir zum ersten Mal klar geworden, dass ich mehr für dich empfinde, als reine Freundschaft. Auf deine Freunde war ich eifersüchtig, nicht zuletzt auf Harry, weil du dich so gut mit ihm verstanden hast und obwohl ich wusste, dass er immer noch Ginny liebt.“ Bei dem letzten Teil verzog Ron leicht das Gesicht und Hermine musste schmunzeln, obwohl ihr die Rede von Ron sonst so gut gefallen hatte. „Wenn du nur Freundschaft willst, bin ich damit einverstanden, aber ich hoffe, dass du wenigsten über unsere Beziehung nachdenkst. Ich weis, dass ich dich gar nicht verdiene, da du so viel klüger bist wie ich, aber ich hoffe, dass du für mich mehr als nur Freundschaft für mich empfindest.“ Ron stieß ein kleinen Seufzer aus, da er den Gesichtsausdruck von Hermine nicht deuten konnte. „Bist du jetzt fertig?“, fragte ihn Hermine daraufhin und Ron konnte nur nicken. Da strahlte sie über das ganze Gesicht und mit den Worten: „Ich bin nicht zu klug für dich!“, flog sie in seine Arme. Kapitel 5: Das erste Mal ------------------------ 5. Kapitel Das erste Mal Harry und Ginny hatten schnell den See erreicht und spazierten langsam an seinem Ufer entlang. Bald hatten sie die Stelle erreicht, wo sie sich vor fast einem Jahr getrennt hatten. Harry blieb stehen und schaute auf den See hinaus. Wie viel war in diesem einen Jahr geschehen. Sie hatten gute Freunde verloren. Er wäre beinahe gestorben und das schöne Mädchen neben ihm wusste noch nicht einmal die Hälfte. Damit sie sich keiner Gefahr aussetzen sollte, hatte er ihr so gut wie nichts bei der Hochzeit ihres Bruders über seine Mission verraten. Doch jetzt hatte sie das Recht alles zu erfahren und das noch vor seinem morgigen Interview. Ihm graute jetzt schon davor. „Ginny“, begann er langsam. Ihre Hand drückte seine fester und die andere umfasste ein Teil seines Gesichtes und streichelte seine Wange. „Du musst mir nichts erzählen, wenn du es nicht kannst!“, sagte sie mit einem verständnisvollen Lächeln im Gesicht. In diesem Moment wusste Harry wieder einmal warum er diese junge Frau so sehr liebte. „Aber ich will es dir sagen und teilweise muss ich es dir sagen.“, stammelte er etwas verwirrt. Ginny nickte nur und zog vorsichtig an seiner Hand. Gemeinsam setzten sie sich an das Ufer und schauten auf den schwarzen See hinaus, während Harry langsam seine Geschichte begann. Er sprach von seinen Eltern, von dem Teil der Seele von Voldemort, von Dumbledore und seinen Hinweisen und Aufgaben, von seinen Erlebnissen während der Flucht, den Verstorbenen. Vor dem letzten Teil der Geschichte stockte seine Stimme und kein Ton kam noch über seine Lippen. Ginny schloss ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. „Du brauchst es mir nicht mehr weiterzuerzählen. Auch ich habe schreckliche Erinnerungen an diesen Tag und für dich muss es noch schlimmer sein.“ Mit diesen Worten nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn. Zuerst war ihr Kuss sehr zart und nu darauf bedacht ihren Freund aus den schlimmen Erinnerungen zu reißen, die ihn und auch sie quälten. Aber mit der Zeit übernahm Harry die Kontrolle über den Kuss. Als sie vor einem Jahr zusammen gewesen waren, hatten sie sich schon geküsst, aber noch nie mit einer solchen Intensität. Ein jeder wollte sich von dem anderen versichern, dass dieser am Leben war. Zu tief steckten noch die schrecklichen Bilder der letzten Tage. So führte eins zum anderen und sie legten sich auf den Boden. ... Ein Plätschern weckte Harry. Er sah auf seine schlafende Liebste herab und musste einfach lächeln. Für diese Situation hätte er noch einmal gegen Voldemort kämpfen können. Sie war sein Leben, seine große Liebe. Was die Zukunft bringen würde war noch ungewiss, aber diese Erinnerung würde er sich für immer bewahren. Er küsste sie und wie im Märchen erwachte sie und blinzelte ihn an. Dann fing sie auch an zu lächeln. Dies konnte keiner ihnen mehr nehmen und keiner würde sie so schnell voneinander trennen können. Zärtlich küssten sie sich und umarmten sich noch einmal ganz fest. Plötzlich sprang Harry aus reinem Übermut und Lebensfreude in den See und schwamm eine Runde. Ginny musste über ihren Freund lachen. „Komm doch auch herein, das Wasser ist herrlich“, rief ihr Harry aus dem See zu. Erst schüttelte sie noch ihren Kopf und watete dann auch ins Wasser. Harry hatte Recht. Das Wasser war herrlich. Gemeinsam schwammen sie noch ein wenig, zogen sich dann am Ufer unter vielen Küssen an und gingen Hand in Hand, mit sehr nassen Haaren, aber einem strahlenden Gesichtsausdruck, zum Schloss zurück. So sehr kurz, aber dafür ohne adult^^. Kapitel 6: Gespräche -------------------- 6. Kapitel Gespräche Ron und Hermine waren noch im Gemeinschaftsraum und saßen gemeinsam in einem Sessel, als Harry und Ginny wiederkamen. Beide Paare schauten sich erst noch ein wenig verlegen an und Ron wechselte schon leicht die Gesichtsfarbe, bis ihm auffiel, dass Harry und seine Schwester nasse Haare, aber sonst trockene Klamotten anhatten. Ron stand mit Hermine im Arm auf und ging auf Harry zu. Dieser kam ihm ein paar Schritte entgegen. Wortlos schauten sich die zwei an und auf ein Nicken von Harry in Richtung Jungenschlafraum gingen sie hinauf. Hermine öffnete währenddessen ihre Arme und Ginny kam auf sie zu. Ohne zu fragen umarmten sie sich erst einmal. „Und habt ihr miteinander“, fragte Hermine gleich beginnend ohne langes Herumreden. Ginny mochte diese direkte Art von Hermine. Sie nickte einfach nur. Daraufhin drückte Hermine ihre Freundin etwas fester an sich. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und sie setzten sich vor den Kamin in die Sessel. Hermine zauberte aus ihrem Zimmer eine Dose mit Keksen und Süßigkeiten herbei. Sie machten es sich gemütlich und Ginny ließ sich vom Kaminfeuer ihre Haare trocknen. Beide aßen ein paar Süßigkeiten und dann begann Ginny zu erzählen. „Wir wollten eigentlich erst nur spazieren gehen, aber dann hat er angefangen, mir zu erzählen, was in der letzten Zeit so alles mit ihm passiert ist. Als er nicht mehr weiter sprechen konnte, hatten wir angefangen uns zu küssen.“ „Was hat er dir denn erzählt?“, fragte Hermine forschend, denn auch sie kannte noch nicht alle Details und war auch teilweise durch Harrys Überleben überrascht. „Er konnte nicht über seinen Kampf im Wald mit Voldemort sprechen, aber er hat über eine Begegnung mit Dumbledore gesprochen. Ich habe nicht nachgefragt, wie er das gemeint hatte, seine Stimme war genau in diesem Moment wie gebrochen. Ich konnte ihn nur noch in den Arm schließen.“ Mit diesen Worten verstummte Ginny. Hermine drückte ihre Hand und schaute sie lächelnd an. „Also dann habt ihr danach ...?“ „Ja, wir haben uns unten am See geliebt.“, sagte Ginny etwas verlegen. „War es schön?“ „Ja, aber ich weiß nicht, ob ich es schon getan hätte, wären nicht die letzten Tage gerade so schlimm gewesen. Ich musste mich einfach vergewissern, dass er noch am Leben ist und dass ihm nichts passiert war. Ich kann manchmal immer noch nicht glauben, dass er lebt. Oft denke ich, dass ich nur träume und ich jeden Moment aufwache und er dann wieder tot vor mir liegt, sich nicht rührt und Voldemort wieder über seinen Tod lacht.“ „Es ist wirklich seltsam. Ich glaube, auch er wusste nicht, dass er den Kampf mit Voldemort überleben würde. Wir waren fast ein Jahr auf der Flucht. Es ist viel passiert. Uns ist oft der Tod begegnet und wir konnten fast nie ausspannen. Zu dem hatte Harry auch viele Geheimnisse vor uns. Ich weiß auch nicht alles, was zwischen ihm und Dumbledore geschehen ist. Manchmal möchte ich auch gar nicht alles wissen. Und das von mir!“ Ginny schmunzelte. „Das ist das erste Mal, dass du nicht alles weißt und du kannst leider noch nicht mal in eins deiner schlauen Bücher schauen und dich informieren.“ Hermine lachte leise auf. „Ja, vieles das Harry erfahren und herausgefunden hat, ist mir ein Rätsel, aber eins dass ich wirklich nicht lösen möchte. Er hat Wissen erfahren, das kein Zauberer wissen sollte und das in ihm verborgen bleiben soll für alle Zeit. Ich wünsche mir nur, dass er wieder lernt zu lachen, denn das konnte er in der letzten Zeit nie. Er kam mir stellenweise wie ein Geist vor. Er hatte sich auch vor uns verschlossen. Das Ron auch noch weggelaufen war, weil er wieder einmal auf Harry eifersüchtig war, hat das Harry innerlich wieder weiter von uns entfernt. Ich glaube, dass er schon sehr lange wusste, dass er nicht überleben würde und hatte sich deshalb von allem distanziert und teilweise auch schon verabschiedet. Das letzte Mal wirklich glücklich hatte ich ihn an seinem letzten Geburtstag gesehen, wo er mit dir zusammen war. Er hatte dich die ganze Zeit mit den Augen verfolgt. Aber immer wenn ihm dies bewusst wurde, hatte er den Blick von dir abgewandt und über seine Augen legte sich ein Schleier. Dieser Schleier war die ganze Zeit da gewesen. Erst als er dich wieder gesehen hatte, legte sich der Schleier für die Zeit, wenn er dich anschaute. Nach dem Kampf habe ich ihn fast gar nicht in seinen Augen gesehen. Vor allem dann nicht, wenn du bei ihm warst. Du bist für ihn sein Lebensglück. Harry hat schon so viel erlebt und gesehen, das er immer noch an das Gute im Menschen glaubt, zeigt uns allen, wie stark er in Wirklichkeit ist und dies ist für mich ein Wunder. Ein Wunder, das uns allen das Leben gerettet hat. Ohne seine Stärke, seinen Mut, seine Liebe und auch sein Vertrauen in andere hätte er wohl Voldemort nie besiegt. Puh, war das eine lange Rede“ „Nein, ich freue mich, wenn du so offen mit mir sprichst. Dadurch kann ich ihn besser verstehen und ich brauche dann nicht in Wunden stochern, die für ihn noch lange nicht verheilt sind. Außerdem weiß ich ja sonst nicht, wie er sich verhält, wenn ich nicht dabei bin“, sagte Ginny teils lächelnd, aber auch mit Tränen in den Augen. „Er hat aber nie andere Mädchen angeschaut, nachdem er sich über seine Gefühle zu dir sicher war.“ „Wenn er das getan hätte, hätte ich ihn ein paar Flüche aufgehalst, die er nicht selbst brechen kann.“ Beide Mädchen lachten und schauten für eine Weile schweigend in den Kamin. Ginny brach als erstes das Schweigen. „Ron und du, ihr seid jetzt zusammen?“ „Ja, du hättest ihn vorhin hören sollen. Er war so lieb und hatte so eine schöne Rede vorbereitet. Er hat mich nicht gedrängt und das ist das Gute an ihm. Er hat nichts verlangt, aber so viel geboten. Außerdem auch wir haben schon so viel miteinander erlebt, ich konnte ihn nicht abweisen. Es ist schön jemanden zu haben, der einen versteht. Ron hat Fehler und manchmal leider viel zu viele, aber nicht jeder ist perfekt, auch ich nicht. Wie könnte ich Perfektion als Vorraussetzung für die Liebe angeben.“ „Ein paar Fehler ist wirklich im Falle meines Bruders milde ausgedrückt. Ich kann dir aber vielleicht in manchen Zeiten helfen. Wozu hat er noch seine großen Brüder, die auf ihre kleine Schwester hören.“ Bei diesen Worten musste Ginny plötzlich an Fred und an seinen Tod denken und wurde sehr blas. Hermine nahm sie in den Arm und drückte sie fest. Die Jüngere nahm den Trost gern in sich auf und nach einer Weile hatte sie wieder Kontrolle über ihre Tränen und ihre Traurigkeit. „Warum waren deine Haare eigentlich ganz nass? Sie sind immer noch feucht.“ Ginnys Gesicht wurde jetzt genauso rot, wie ihre Augen. „Nachdem wir uns geliebt hatten, sind wir im See schwimmen gegangen. Es war ein verrückter Einfall von Harry, aber es war eigentlich wunderschön.“ „Schwimmen war also ein verrückter Einfall, nicht das andere?“ Ginny wurde schon wieder rot, aber sie schüttelte den Kopf. „Nein das war wunderbar. Ich möchte es um nichts in dieser Welt eintauschen.“ „Hast du dich geschützt?“ „Wie meinst du das, Hermine?“ „Ich weiß, dass das kein Thema an dieser Schule ist, aber hat dir deine Mutter vielleicht gesagt, wie du dich vor einer Schwangerschaft schützen kannst?“ Ginny schüttelte verlegen den Kopf. „Meine Mutter hatte mich aufgeklärt und mir dabei ihre Verhütungsmethoden erklärt. Sie dachte, ich müsste das wissen. Ich hatte mich gefragt, ob es in der Zaubererwelt nicht vielleicht eine andere Methode gibt und hatte dann in der Bibliothek danach gesucht. Es gibt einen einfachen Zauberspruch, den man anwenden kann, wenn man nicht schwanger werden möchte.“ „Wie heißt dieser Spruch? Ich liebe Harry zwar sehr, aber ich möchte noch keine Kinder. Ich bin ja selbst noch nicht erwachsen und es ist auch nicht der richtige Zeitpunkt dafür, ein Kind zu bekommen.“ „Der Zauberspruch ist „Soono“. Du musst mit deinem Zauberstab eine Kreisbewegung in Höhe deines Bauchs ausführen und dabei das Wort sagen. Dadurch kommt es zu keiner Befruchtung. Am Besten machst du das immer gleich nachdem ihr miteinander geschlafen habt. Ihr werdet doch bestimmt noch einmal miteinander schlafen, oder?“ Ginny nickte wieder und führte den Zauber aus. Danach gingen die beiden jungen Frauen in ihre Schlafräume und fielen in einen tiefen Schlaf. Ron und Harry hatten, bevor sie schlafen gegangen waren, auch miteinander gesprochen. Aber dieses Gespräch fiel wesentlich kürzer aus, wie das von den beiden Mädchen. Zuerst hatten sie sich nur wortlos angeblickt. Dann fing Ron an zu sprechen. „Du solltest lieber gute Absichten haben, du kennst meine Familie und vor allem meine Mutter. Sie beschützt ihre Kinder mit ihrem Leben. Das hattest du ja erst vor kurzem gesehen. Also wehe du brichst meiner Schwester das Herz.“ „Das werde ich nicht und du kannst mich gerne so oft du willst daran erinnern.“ Beide schauten sich ernst an. Diesmal brach Harry das Schweigen. „Du und Hermine, ist das jetzt fest, oder habe ich da etwas falsch verstanden?“ „Nein, sie und ich wollen es versuchen.“ „Na dann, viel Glück.“ Sie zogen sich um und legten sich auf ihre Betten. „Wie war es?“, hörte da Harry die leise Stimme seines Freundes. „Soll ich dir das wirklich sagen, sie ist doch deine Schwester!“ „Hast du ihr wehgetan?“ „Nein, ich glaube nicht. Es war schön, unbeschreiblich. Ich hatte es nicht geplant, es ist einfach so passiert, aber wir wollten es beide.“ „Gut, warum wart ihr so nass?“ „Wir waren danach noch eine Runde schwimmen im See. Ich glaube, Ginny hielt das für verrückt, aber sie hat trotzdem mitgemacht.“ „Schwimmen im See, ja ich glaube das ist nachts wirklich ein wenig verrückt.“ Er schwieg für eine Weile und auch Harry sagte nichts. „Als ihr kamt, saht ihr glücklich aus, auch du. Ich hoffe, dass das ein wenig anhält. Du musstest in der letzten Zeit zu viel durchmachen und ich war dir auch nicht wirklich eine Hilfe.“ „Du bist mein bester Freund, du hast mir das Leben gerettet, ich liebe deine Schwester und ich kann dir vertrauen, auch wenn du das von dir selbst nicht glaubst. Du kannst mir alles sagen, auch dann wenn dir etwas nicht gefällt. Das werden sich andere in der nächsten Zeit wohl nicht mehr trauen. Hast du die Blicke heute gesehen? Sie konnten mich teilweise auch erst gar nicht anblicken. … Morgen kommt auch noch das Interview. Ich weiß, was ich sagen will, aber ich weiß nicht, ob ich das auch kann. Ich hatte heute Abend versucht Ginny alles zu erzählen. Ich habe es nicht geschafft. Wie wird das erst vor Fremden, die mich auch nicht mit Fragen löchern wollen?“ Ron lachte leise auf. „Du hast dir deine Frage doch selbst beantwortet. Schau sie an und sie werden ihren Blick abwenden und sich etwas zurückziehen. Keiner traut sich zurzeit dir zu widersprechen, also nutze das aus. Du hast immer noch einen sehr abschätzenden Blick drauf. Der verschwindet meistens nur, wenn du mit Ginny zusammen bist. Vertraue dir selbst. Du hast unseren schlimmsten Feind besiegt und keiner weiß wie, erzähle einfach nicht alles. Wenn sie dich nicht einschätzen können lassen sie dich vielleicht mehr in Ruhe.“ Beide lagen noch eine Weile still in ihren Betten und warteten darauf endlich Schlaf zu finden. Bald schon hörte Harry Rons leises Schnarchen und dieses vertraute Geräusch ließ auch ihn in einen Traum von Ginny sinken. Alle vier konnten aber am nächsten Morgen nicht lange ausschlafen. Früh schon weckte sie ein junger Gryffindor kam zu Ron und Harry und weckte diese, mit einen ängstlichen Gesichtsausdruck. Das war auch kein Wunder. Kaum hatte Harry eine Berührung an seiner Schulter gespürt, sprang er mit gezogenem Zauberstab aus seinem Bett auf und zielte auf den Zweitklässler. Dieser gab schnell seine Botschaft von der Schulleiterin ab. „Harry Potter, die Reporter vom Tagespropheten kommen in einer Stunde. Bitte kommen sie rechtzeitig herunter. Ein Frühstück erwartet sie und ihre Freunde. McGonagall“ Daraufhin zogen sich Ron und Harry schnell saubere Sachen an, kämmten sich die Haare (bei Harry gab es kaum ein Unterschied) und gingen in den Gemeinschaftsraum. Dort trafen sie auch schon auf Ginny und Hermine. Die Paare schauten sich erst ein wenig verlegen an, da sie gerade auch nicht alleine waren und ein paar Schüler schon neugierig schauten, aber dann ging Harry auf seine Freundin zu und nahm sie in den Arm. Er schaute sie liebevoll an und küsste sie dann leicht auf ihren Mund. „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“ „Ja, das habe ich.“ „Geht es dir gut?“ Ginny wurde bei dieser Frage etwas rot im Gesicht und nickte nur. Harry küsste noch schnell ihre Stirn und ließ sie dann los. Ron und Hermine hatten sich noch nicht mit einem Kuss begrüßt, aber ihre Hände waren jetzt ineinander verschränkt, als Harry zu ihnen blickte. „Wir müssen runter, die Reporter kommen bald und wir wollen doch vorher noch etwas essen.“ Gemeinsam gingen die vier nach unten in den Essensaal. Auch heute schauten die Schüler von Hogwarts ihnen nicht direkt in die Augen und hielten Abstand zu der Gruppe. Nur ein paar Mitglieder der DA trauten sich, sie zu grüßen. Sie aßen schweigend und Harry konnte sich am Ende gar nicht mehr erinnern, was er gegessen hatte. Das er was aß, dafür hatte Ginny gesorgt. Immer wieder legte sie ihm etwas auf seinem Teller und ihr Freund aß dies ganz automatisch. Harry war mit seinen Gedanken ganz weit weg. Er schaute erst auf, als ihn Mrs und Mr Weasley begrüßten. Da entzog er Ginny schnell seine Hand und blickte die beiden verlegen an. Doch Mrs Weasley nahm ihn nur fest in ihre Arme. Dass sie die letzten Tage viel geweint hatte, sah man ihrem Gesicht deutlich an. Sie sagte nichts, sondern drückte Harry nur noch einmal fest an sich. Dieser erwiderte diese mütterliche Umarmung. Danach verließ sie schnell den Raum. Mr Weasley schaute seiner Frau traurig hinterher. „Harry“, sprach er diesen an. „Wir wollten dir eigentlich danken, dass du so viel getan hast, damit wir alle jetzt in Frieden leben können.“ Er schüttelte den Kopf, als Harry den Mund öffnete um etwas zu sagen. „Auch wenn mein Sohn gestorben ist, hat er doch für die richtige Sache gekämpft. Ich weiß, was du für Opfer bringen musstest, um gegen Voldemort zu kämpfen. Ohne dich wäre ein großer Teil, auch ich, schon lange tot. Bei diesem Kampf hat fast jede Familie seine Verluste erlitten. Ohne dich wären nur noch mehr Menschen gestorben. Ich trauere um die Toten. Um meinen Sohn, meine Freunde und gute Bekannte. Aber ich bin auch froh, dass so viele überlebt haben. Halte dir immer vor Augen, nicht weil du versagt hast sind Menschen gestorben, weil du gekämpft hast, sind sehr viele Menschen am Leben geblieben. Ohne dich müssten heute und in der nächsten Zeit viel mehr Menschen weinen. Davor hast du uns bewahrt, sei stolz darauf.“ Mit diesen letzten Worten drehte sich Mr Weasley um und folgte seiner Frau. Harry saß erst wie erstarrt, doch dann löste sich nach und nach ein großer Knoten in seiner Brust, von dem er gar nicht gewusst hatte. Wie befreit atmete er jetzt etwas leichter durch und sah seine Freunde an. Diese nickten wie bestätigten und lächelten ihn etwas an. In ihrer aller Augen standen Tränen. Kurz darauf hörten sie ein leises Räuspern hinter sich. Harry drehte sich um. Vor ihm stand die Schulleiterin. McGonagall grüßte sie mit einem kurzen Nicken ihres Kopfes. „Potter, die Reporter sind gleich da. Ich wollte mit ihnen in meinem Büro sprechen. Wollen Sie gleich mitkommen und sie begrüßen, oder kommen sie lieber später nach, wenn ich mit meiner Stellungnahme fertig bin?“ „Nein, Professor. Ich komme mit Ihnen mit. So kann ich es mir später sparen, dass was sie gesagt haben noch einmal zu wiederholen. Ich werde Ihnen auch nicht reinreden. Erzählen Sie ruhig alles, was Sie ihnen sagen wollen. Das macht mir nichts aus. Ich kenne ja auch noch nicht die ganze Situation, in der sich Hogwarts während des letzten Jahres befand. Ich hatte doch noch keine Zeit Sie danach zu fragen. Neville hat mir zwar schon einiges erzählt, aber auch er wusste bestimmt nicht alles. Außerdem ist es für Sie auch wichtig zu erfahren, was ich im letzten Jahr so alles gemacht habe. Ich werde nicht alles erzählen, dafür sind manche Dinge zu gefahrvoll, als das alle sie wissen dürfen, aber ich werde vieles erzählen. Auch bin ich Ihnen dankbar, dass sie nicht gefragt haben. Sie können aber ruhig, nach dem Interview, wenn wir alleine sind, Fragen stellen. Ich behalte es mir nur vor, manche Fragen lieber nicht zu beantworten, denn ich verfüge über ein Wissen, das kein anderer Zauberer je wieder wissen sollte, da es zu gefährlich ist.“ Die Schulleiterin schluckte bei diesen Worten, nickte ihm aber dann verständnisvoll zu. Harry wandte sich an seine Freunde. „Ich weiß, dass ihr gerne bei diesem Interview dabei seien wollt, aber ich bitte euch drei, im Gemeinschaftsraum auf mich zu warten. Ihr werdet alles erfahren, doch ich will nicht zu viel verraten und die Reporter sind darin geübt, Gefühle am Gesicht abzulesen und ihre eigene Meinung dazu zu schreiben. Nicht das ich meine Gefühle perfekt unter Kontrolle habe, aber sie sollen nicht denken, dass ich noch ein verängstigter Junge bin, der moralische Hilfe von seinen Freunden braucht. Sie werden jede Schwachstelle nutzen um an Informationen zu kommen und je weniger Personen anwesend sind, desto weniger Angriffsmöglichkeiten haben sie.“ Ron, Hermine und Ginny hatten erst die Stirn gerunzelt und wollten energisch widersprechen, aber je mehr sie über Harrys Worte nachdachten, desto plausibler wurde ihnen sein Plan. Er wollte die Gesprächsführung in diesem Interview an sich reißen und danach nicht mehr abgeben. Es gab viele Dinge, die er ihnen noch immer verschwiegen hatte und für die Reporter reichte manchmal ein leises Aufkeuchen, damit sie ihr Interesse von Harry auf eine andere Person lenkten und diese dann ausfragten. Ginny lächelte ihrem Freund zu. Sie wusste, wie schwer es ihm fallen würde über diese Dinge zu sprechen und es würde ihm noch schwerer fallen, wenn er die ganze Zeit Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen müsste. Sie nickte ihm zu und machte sich auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum. Ron und Hermine schauten sich kurz an, nickten Harry ebenfalls kurz zu und gingen hinter ihr her. „So dann können wir ja jetzt gehen.“, sagte Professor McGonagall und gemeinsam gingen sie zum Eingangstor von Hogwarts. Zwei Reporter standen schon dort und warteten auf die Schulleiterin und Harry Potter. Ein Fotograf war auch dabei, er schoss schon Fotos und ignorierte dabei die bösen Blicke zweier Lehrer. Durch McGonagalls Nicken ermutigt kamen die beiden Reporter näher. Es waren eine Frau und ein Mann. Beide schauten fragend in Harrys Richtung, doch als die Schulleiterin anfing zu sprechen, schauten sie schnell in deren Richtung. „Wir werden das Interview in meinem Büro machen. Ich möchte sie nur noch einmal daran erinnern, dass sie den Bedingungen von Mr Potter zugestimmt haben. Sollten wir der Meinung sein, dass sie ihre Kompetenzen überschreiten oder sich nicht an die Vorgaben halten, werden wir das Interview beenden. Ich beantworte ihre Fragen, soweit es mir möglich ist, aber Mr Potter bestimmt selbst über das Interview mit ihm. Damit sind sie doch noch immer einverstanden?“ Auf die präzisen Fragen von Professor McGonagall nickten die beiden nur kurz. Danach machten sich die fünf auf den Weg zum Büro der Schulleiterin. Dort hatte man schon alles vorbereitet für das Interview. Der Fotograf fing wieder wie wild an zu knipsen, aber auf ein Räuspern von McGonagall und deren scharfen Blick, hörte er auf und setzte sich in einen der Sessel in der Nähe der Tür. Harry hatte sich schon in den Sessel, der recht weit hinten an der Wand stand, gesetzt und die Schulleiterin nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz. Den beiden Reportern blieben jetzt nur noch die beiden Sessel vor dem Schreibtisch. Sie setzten sich. Das sie jetzt Harry fast gar nicht sehen konnten, behagte ihnen gar nicht, aber sie äußerten sich nicht weiter zur Sitzordnung. Das Interview begann und Harry hörte aufmerksam den Schilderungen der Schulleiterin zu. Er erfuhr vieles, was in dem letzten Schuljahr so alles in Hogwarts geschehen war. Wie manche Lehrer und auch Snape die Schüler vor allzu großen körperlichen und seelischen Schäden bewahrt hatte. McGonagall redete die ganze Zeit sehr beherrscht und beantwortete fast alle Fragen ausführlich und gewissenhaft. Die Reporter wollten diese Informationsquelle auf gar keinen Fall verlieren und hielten sich an die Abmachung. Sie stellten fast keine Fragen, die mit Harry zu tun hatten, außer es war gerade für das Verständnis der Situation erforderlich. Somit konnte Harry ruhig zuhören und bis auf einige interessierte Blicke wurde er in seiner Konzentration nicht gestört. Dann war es soweit. Die Schulleiterin hatte ihren Teil gesagt und die Reporter hatten auch keine Fragen mehr. Erwartungsvoll drehten sich jetzt alle Köpfe zu ihm und schauten ihn fragend an. Harry musste sich jetzt auch kurz räuspern. Dann stand er auf und schaute das Bild von Dumbledore an. Dieser schaute recht liebevoll zurück. Harry lächelte ihn kurz an und drehte sich dann um. „Vor ungefähr 17 Jahren wurde nicht weit von hier eine Prophezeiung ausgesprochen. Hätte nicht ein unglückseliger Zufall dafür gesorgt, dass der erste Teil dieser Prophezeiung belauscht wurde, würde ich nicht mit dieser Narbe vor ihnen stehen. Es wäre zweifelhaft, ob überhaupt einer von uns noch leben würde. Aber sie wurde belauscht und somit erfuhr auch Voldemort von ihr. Danach lag sein ganzes Bestreben darin, dass diese Weissagung nie in Erfüllung gehen sollte. Er wusste nicht, das er dadurch sein eigenes Schicksal besiegelte.“ Harry ging bei diesen Worten im Raum leicht hin und her. Die Reporter schrieben eifrig mit, konnten aber manchen fragenden Blick nicht unterdrücken. „Voldemort handelte ohne alles zu wissen, ihm reichte der erste Teil der Weissagung aus. Er wollte nicht das dieser in Erfüllung ging.“ Harry sah die ratlosen Gesichter der Reporter. Wieder sah er das Porträt von Dumbledore an. „Professor Dumbledore wären Sie so freundlich und sagen sie die Prophezeiung noch einmal auf?“ Und Dumbledore fing mit einem freundlichen Nicken an zu sprechen. Er beschrieb, das ein Junge, der im Juli geboren und dessen Eltern Voldemort dreimal entkommen seien, die Macht hätte, diesen zu töten. „Diesen Teil kannte Voldemort“, warf Harry als kurze Erklärung ein. Die Reporter schauten ihn kurz an, doch da sprach Dumbledore schon weiter. Er verkündete auch den letzten Teil der Prophezeiung. Danach hörte man nur noch das Kratzen der Federn auf dem Pergament. „Was..“, begann die Frau, doch Harry schüttelte den Kopf und begann wieder zu sprechen. „Professor Dumbledore hatte mir sehr viele wichtige Dinge beigebracht. Eins davon war, dass man die Ängste seines Feindes kennen muss, aber nicht vergessen darf seine eigenen Ängste zu kennen und sich diesen zu stellen. Die größte Angst von Voldemort war sein Tod. Aus diesem Grund hat er alles unternommen, um nicht sterben zu müssen. Als er hörte, dass ein kleiner Junge, der noch nicht einmal ein Jahr alt war, ihn besiegen und vernichten konnte, vergaß er seine rationalen Überlegungen und versuchte selbst diesen Jungen zu töten. Ich weiß, dass sie gut recherchieren können, also werden sie gewiss herausfinden, dass diese Prophezeiung auf zwei kleine Jungen zu traf. Aber sie dürfen nicht den zweiten Teil der Weissagung vergessen, Voldemort konnte selbst entscheiden, wenn er als die größte Gefahr empfand. Er entschied sich für mich. Ein Halbblut. Der andere Junge war ein Reinblut, aber Voldemort wollte zuerst das Halbblut vernichten. Das konnte er nicht und durch die Erfüllung eines Teils der Prophezeiung hatte er sein eigenes Ende besiegelt. Hätte er gewartet, wer von uns die größere Gefahr wäre und uns dann nacheinander von seinen Todessern getötet, wäre ihm nichts geschehen. Aber er hatte Angst und dies wollte er keinem eingestehen. So gab er mir die Macht ihn zu besiegen. Ich wuchs auf, von vielen Seiten geschützt, ohne Angst vor ihm und ohne seine ständige Gegenwart. Doch je stärker ich wurde, desto stärker wurde auch er, denn unsere Schicksale waren miteinander verbunden. Ich trat oft gegen ihn oder auch gegen seine Untergebenen an. Irgendwann fasste er dann den Plan, die ganze Prophezeiung zu erfahren. Dabei starb mein Patenonkel, die Prophezeiung wurde zerstört, aber auch Voldemort zeigte sich der Welt wieder. Mir wurde wieder geglaubt und ich erfuhr endlich von der Weissagung. Wegen einer Vorhersage zu handeln, wie Voldemort, oder sich aus eigenem Willen dazu entschließen, sind zwei völlig unterschiedliche Arten in den Kampf zu ziehen. Er musste gegen mich kämpfen, ich wollte es.“ Harry verstummte wieder kurz und redete dann weiter. Professor Dumbledore half mir meinen Weg zu finden. Zu der Zeit glaubte ich die Prophezeiung verstanden zu haben. Ich dachte, ich hätte nicht mehr lange zu leben. Aber das Leben hält viele Überraschungen bereit. Im ganzen letzten Jahr versteckte ich mich nicht nur, ich machte mich auf eine gefährliche Suche. Dumbledore hatte mir einen Weg gezeigt, wie man vielleicht Voldemort besiegen kann, aber dieser Weg war mit vielen Gefahren gepflastert. Er stellte mich vor Aufgaben, die allein schon einen normalen Zauberer getötet hätten. Auch Professor Dumbledore hatte sich schon vor mir an diesen Aufgaben versucht. Er scheiterte an einer und ohne die schnelle Hilfe von Professor Snape hätte er nie so lange gelebt, als er starb, war er schon fast tot. Er hatte nicht mehr viel Kraft und doch hat er mich so lange wie möglich geschützt, damit ich Zeit zum Leben hatte. Ich habe viele Prüfungen bestanden bis ich soweit war und vor Voldemort stand. Bei der Begegnung im Wald wollte ich meinen Freunden im Schloss Zeit verschaffen. Ich wusste, dass ich zu diesem Zeitpunkt Voldemort nicht besiegen konnte. So ging ich freiwillig in den Tod.“ Harry sah jetzt wieder die Reporter an und diesen lief eine Gänsehaut über den Rücken. Was der junge Mann vor ihnen gesagt hatte, war die Wahrheit, das spürten sie mit ihrer jahrelangen Erfahrung. „Wissen sie, meine Narbe auf der Hand „ich soll nicht lügen“, kein Spruch würde weniger auf mich zutreffen. Wenn man einen Gegner hat, der die Gedanken von einem ohne Probleme lesen kann und das war bei Voldemort und mir der Fall, der genau erkennt ob man die Wahrheit sagt oder ob man lügt, so ein Gegner bringt einen schnell dazu nicht mehr zu lügen. Es bringt nichts und durch solche Lügen gab man ihm nur noch mehr Macht über sich selbst. Als ich also vor ihm stand und sagte, ich hätte keine Angst, so war dass die Wahrheit und keine andere Sache hätte Voldemort mehr Angst eingejagt. Als er wieder den tödlichen Fluch auf mich abfeuerte, habe ich mich nicht gewährt, warum auch, ich wollte nur noch meine Freunde beschützen und wenn dazu mein Tod der richtige Weg war, so sollte es so sein. Aber ich hatte die Prophezeiung vergessen. Wir waren miteinander verbunden. Als ich vor der Entscheidung stand, entweder zu sterben oder weiter gegen Voldemort zu kämpfen, lag auch er bewusstlos am Boden. Durch meine Entscheidung wachte er auf, aber er hatte Angst. Er wollte sich nicht selbst vergewissern, ob ich noch am Leben war oder nicht und schickte Dracos Mutter vor. Als ich ihr sagen konnte, dass es ihrem Sohn gut ging, log sie Voldemort an und ich wurde dorthin gebracht, wo ich hin wollte, nämlich zurück zum Schloss. Durch mein Überleben verunsichert und dadurch, dass ich seine letzte Barriere vor dem Tod beseitigt hatte, konnte ich ihn besiegen. Nach einem langen dunklen Weg, den viele Freunde nicht bis zum Ende mitgehen konnten. Aber im Gegensatz zu den anderen, weiß ich was nach dem Tod kommt und es ist so, wie man es sich selbst wünscht.“ Mit diesen Worten verstummte Harry. Er blickte noch einmal das Porträt an und drehte sich dann um, um sich den Fragen zu stellen. Kapitel 7: Zukunftspläne ------------------------ 7. Kapitel Zukunftspläne Es kam nicht oft vor, aber diesmal hatte es den Reportern die Sprache verschlagen. Harry hatte gerade zugegeben, dass er eigentlich tot sein müsste und trotzdem noch lebte. Darüber hinaus wusste er auch, wie das Leben nach dem Tod aussehen sollte. Das sagte dieser junge Mann auch noch mit einer ruhigen, gelassenen und fast emotionslosen Stimme. Jeder andere hätte wenigstens Anzeichen von Angst gezeigt oder einen inneren Frieden ausgestrahlt. Aber nicht Harry Potter. Man konnte regelrecht die Lücken in seiner Geschichte spüren. Außerdem hatte er nicht viel gesagt. Vieles hatte man schon gewusst oder vermutet. Wie hat er Voldemort nun geschlagen? Lag es wirklich nur daran, dass Harry ohne Furcht dem mächtigsten dunklen Zauberer aller Zeiten entgegengetreten war und sich ohne Gegenwehr hätte töten lassen? Das klang zu unglaublich. Aber man konnte die Tatsachen nicht ändern. Jeder, der gefragt wurde, hatte einstimmig gesagt, dass Voldemort dachte, Harry sei tot, als sie alle aus dem Wald kamen. Auch die verhörten Todesser hatten schon gesagt, dass Harry mit dem tödlichen Fluch angegriffen wurde. Welches Geheimnis hatte dieser Junge? Die Frau fasste sich als erste. „Harry Potter, wir dürfen Ihnen doch noch ein paar Fragen stellen?“ „Ja, das können Sie ruhig. Aber Sie sollten sich darauf einstellen, dass ich nicht alle Fragen beantworte. Außerdem möchte ich ihren Artikel als erster lesen und ihn gegebenenfalls noch abändern, falls sie etwas Falsches geschrieben haben.“ Harry setzte sich mit diesen Worten in seinen Sessel, den er vorher mit seinem Zauberstab noch ein wenig zu den Reportern gedreht hatte. Die Reporterin und auch ihr Kollege, der bei diesen Worten wieder in der Gegenwart angekommen war, nickten zustimmend. Was blieb ihnen auch anderes übrig? „Also Mr Potter, was meinten Sie bei ihrem Kampf mit Sie – wissen- ..“ „Man kann jetzt seinen Namen aussprechen und wenn Sie mir zu Voldemort Fragen stellen wollen, müssen Sie schon mindestens seinen Namen aussprechen, damit ich vielleicht ihre Fragen beantworte.“, fiel Harry ihr ins Wort. „Also gut“, sagte die Frau mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Als erstes: Warum kann man seinen Namen jetzt aussprechen?“ „Na gut. Einmal sehe ich es Ihnen noch nach. Den Namen Voldemort kann man jetzt ohne Gefahr aussprechen, da jetzt kein Fluch mehr auf diesem Wort liegt. Da sich keiner außer Dumbledore früher getraut hat den Namen laut auszusprechen, kam Voldemort nie auf den Gedanken, seinen Namen mit einem Aufspürungszauber zu belegen. Aber als er gemerkt hatte, dass ich und auch andere ihn jetzt aussprachen, hatte sich das geändert. Immer wenn in der letzten Zeit dieser Name genannt wurde, erschien gleich darauf eine Gruppe von Todessern, um diesen Zauberer oder diese Hexe sofort zu töten. In dieser Zeit konnte ich verstehen, dass ein Name schon Furcht und Schrecken verbreiten konnte. Aber ich kann heute nicht verstehen, dass immer noch Leute Angst vor einer Person haben, die nicht mehr lebt.“ „Wovon haben Sie gesprochen, als Sie mit VVVooldemortt gekämpft hatten?“ „Wenn ein Zauberer glaubt, er sei im Vorteil, dann hat er großes Vertrauen in seine Fähigkeiten und in sein Können. Wenn er aber an sich zweifelt, unterlaufen ihm Fehler. Das habe ich im Wesentlichen für mich genutzt. Er hat nie verstanden, warum er mich nicht töten konnte. Voldemort dachte, er hätte das herausgefunden und es mir genommen. Er dachte, dass er mich jetzt besiegen könne. Doch im Gegensatz zu ihm hatte ich seine wirkliche Schwachstelle gefunden und einen Teil der Zauber konnte ich mit Hilfe von Freunden und von Professor Dumbledore vernichten. Ein wenig haben wir also über diese Zauber geredet. Aber Voldemort dachte immer noch, er hätte einen besonderen Trumpf gegen mich in der Hand und als ich ihm sagte, dass das nicht so sei, wurde er unsicher und machte Fehler. Sein eigener Zauber hatte sich dadurch gegen ihn gerichtet. Das war sein Untergang.“ „Einer dieser Zauber hat also dazu geführt, dass Professor Dumbledore an der Schwelle des Todes stand und dann haben Sie zusammen mit deinen Freunden die restlichen Zauber zerstört. Das heißt somit, dass Sie und ihre Freunde bei diesen Zaubern Glück hatten? Sie waren nicht mehr so stark?“ „Glück? Ja, manchmal hatten wir auch Glück. Aber nur wenn das heißt, dass man einen Zauber brechen konnte, der sonst alle anderen getötet hätte. Voldemort hatte diese Zauber, von denen ich spreche, gemacht, damit ihn niemand töten konnte. Allein die Zauber zu finden, war eine Aufgabe, die eigentlich unmöglich war. Selbst Dumbledore, der größte Zauberer der Welt, wurde von diesen Versteckten getäuscht und so weit geschwächt, so dass ihn ein Schüler entwaffnen konnte.“ „Sie werden sicher nicht ausführlicher über diese Zauber reden?“ Harry schüttelte mit dem Kopf. „Na dann. Sie wollen mir also sagen, Sie konnten Voldemort durch einfaches Reden überraschen und besiegen?“ „Nein. Aber Sie vergessen, dass man Voldemort nicht anlügen konnte. In meinem Fall wusste er auch meist immer genau, was ich gerade dachte und tun wollte, wenn wir miteinander kämpften. Ich konnte nicht auf den Überraschungsmoment warten. Aus diesem Grund habe ich ihm schlicht und einfach die Wahrheit erzählt. Eine Wahrheit, die er nicht hören wollte und durch die er in seiner Überheblichkeit und Arroganz eingeschränkt wurde. Wir kämpften im gleichen Moment und es war teils auch nur eine Frage des Willens, welcher Zauber stärker wäre. Doch mehr sage ich nicht mehr zu diesem Thema. Wir haben es nun wirklich erschöpfend besprochen. Haben sie noch andere Fragen an mich?“ Nun schaltete sich auch endlich der Reporter ein. „Mr Potter, was wollen Sie in der nächsten Zeit tun?“ „Um die Wahrheit zu sagen, als erstes werde ich meine verstorbenen Freunde beerdigen und um sie trauern. Es sind viele gute Leute in diesem Kampf gestorben. Da ich aber weiß, dass ohne diesen Kampf sehr viel mehr Menschen gestorben wären, bin ich froh über jeden Freund, der noch am Leben ist.“ „Aber was sind ihre Zukunftspläne?“ „Seit ich die Prophezeiung gehört hatte, hatte ich nichts mehr für meine Zukunft geplant. In meinem 6. Schuljahr nutzte ich jede Gelegenheit zum Leben aus. Im letzten Jahr war ich nur auf der Flucht vor den Todessern und hatte fast nie eine Verschnaufpause. Früher waren meine Zukunftspläne noch einfach. Als ich mich entscheiden sollte, welche Berufslaufbahn ich wählen sollte, entschied ich mich für den Beruf Auror. Aber heute weiß ich nicht, ob ich das noch machen möchte, oder kann. Ich muss erst einmal ein paar Prüfungen nachholen. Meine Schulzeit möchte ich gern beenden. Außerdem fehlt mir noch die Lizenz zum Apparieren. Ich möchte nicht noch einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten.“ Die Schulleiterin musste bei diesen Worten schmunzeln. Sie wusste schon jetzt, dass Harry diesen Vorsatz nicht einhalten würde. „Wie meinten Sie das, dass Sie jede Chance zu Leben ausgenutzt haben?“, fragte die Reporterin noch, unsicher ob Harry ihr diese Frage beantworten würde. „Mein Leben verlief sehr ungewöhnlich. Ich wurde oft gefragt, warum ich immer gegen Voldemort gekämpft hatte und nicht den leichteren Weg gewählt habe. Ich wuchs bei meinen Verwandten auf und dort war ich nie ein wirklich geliebtes Mitglied der Familie. Im vorletzten Jahr hatte ich jede Möglichkeit genutzt, um mit einer wirklich liebevollen Familie, nämlich den Weasleys, und mit meinen Freunden zusammen zu sein. Ich wollte so viele glückliche Momente, wie nur möglich, in mich aufnehmen. Sie dürfen nicht vergessen, ich wusste schon da, dass ich vermutlich schon bald sterben würde. Ich habe mir also Erinnerungen geschaffen, die auch die schlimmsten Zeiten überdauerten.“ „Jetzt ein anderes Thema, das vor allem unsere weibliche Leserschaft interessiert.“ Harrys Gesicht versteinerte noch mehr und er sah die Reporterin durchdringend an. Doch das hielt sie nicht ab und sie stellte ihre Frage. „Haben Sie eine Freundin, oder sind Sie in jemanden verliebt? Wir hörten Gerüchte und möchten den Wahrheitsgehalt davon erfahren.“ „Zu diesem Thema sage ich nichts und habe mich auch noch nie geäußert. In ihrer Zeitung stand schon oft, das Mädchen oder das sei meine Freundin. Das hat nie der Wahrheit entsprochen. Was schon meine Freundin Hermine alles durchmachen musste, obwohl ich nie mit ihr zusammen war, nur weil ihre Zeitung ein Gerücht gedruckt hat, werde ich nie vergessen. Aber keine Sorge, sollte ich wirklich einmal eine so feste Beziehung haben, darf ihre Zeitung sehr gerne kostenlos die Hochzeitsanzeige drucken.“ Die Reporter konnten nur verlegen lachen und nickten zustimmend. Sie hatten schon teilweise mehr von Harry erfahren, als sie sich nach den Bedingungen von ihm erhofft hatten. Der Fotograf machte noch schnell ein paar Fotos und danach verabschiedeten sie sich voneinander. Die Schulleiterin und Harry blieben allein im Büro zurück. „Glaubst du wirklich, dass sie dich damit in Ruhe lassen. Sie brauchen nur einen fragen und schon wissen sie von deiner Beziehung zu Ginny Weasley.“ „Aber würden sie es sich trauen, dass schon jetzt zu drucken? Vergessen Sie nicht, ich bin derjenige, der gerade Voldemort getötet hat und der zugibt, gestorben zu sein und doch noch immer lebt. Glauben Sie wirklich, dass sie mich verärgern wollen?“ „Nein, aber stimmt deine Geschichte? Sie klingt so unglaublich.“ „Sie stimmt. Ich habe es mir wirklich so gut wie abgewöhnt zu lügen. Ja, ich habe viel verschwiegen, aber jedes meiner Worte war die Wahrheit.“ „Du hast viel erlebt und du hast noch viele Geheimnisse. Aber ich glaube, dass du recht hast mit deiner Behauptung, kein anderer Zauberer darf mehr dieses Wissen erlangen.“ „Ja, ich kenne schreckliche Geheimnisse, aber auch gute. Trotzdem werde ich jetzt lieber zu Ron, Hermine und Ginny gehen, sie wollen bestimmt wissen, was ich alles gesagt habe. Nicht das sie noch denken, die Reporter hätten mich gelyncht.“ Mit diesen Worten drehte sich Harry um und ging in Richtung Gryffindorturm. Dort erwarteten ihn nicht nur seine Freunde, sondern auch Rons restliche Familie. Nach einer stummen Begrüßung durch kurzes Nicken begann Mr Weasley zu sprechen. „Harry, wir wollten eigentlich morgen abreisen und den Rest für die Beerdigung erledigen, aber wir hatten heute noch sehr früh mit Professor McGonagall gesprochen. Sie und auch das Zaubereiministerium sind dafür, dass hier in Hogwarts noch mit einer allgemeinen Gedenkfeier die Verstorbenen erehrt werden sollen. Wir finden dies ist ein guter Einfall und wollen noch so lange bleiben. Wir wollten dich jetzt fragen, ob du dabei vielleicht eine Rede halten würdest. Ich glaube, dass das den Hinterbliebenen sehr helfen würde.“ Mr Weasleys Stimme brach jetzt weg und Mrs Weasley und auch die anderen Mädchen hatten jetzt wieder Tränen in den Augen und schluckten schwer. „Ich habe durch das Interview davon schon erfahren. Das ich eine Rede halten soll, war mir aber neu.“ Harry dachte kurz darüber nach und schüttelte dann leicht den Kopf. Er wollte sich so nur von schlechten Erinnerungen befreien, aber auf die anderen wirkte es schon wie eine Absage. „Also gut, ich werde vor den Anwesenden sprechen, aber ich kann nicht versprechen, dass es eine sehr lange Rede werden wird.“ Alle nickten zustimmend und Mrs Weasley umarmte ihn leicht und konnte ihre Tränen nicht mehr unterdrücken. Harry drückte sie an sich und streichelte beruhigend ihren Rücken. Bald schon löste sich die Frau, die ihm gezeigt hatte, was Mutterliebe ist, von ihm und verließ zusammen mit ihren Mann den Raum. Auch die anderen verließen ihn bald darauf. George klopfte ihm noch kurz auf die Schulter. Von dem fröhlichen jungen Mann war nur noch ein Schatten seiner selbst übrig. Er ging, als sei er selbst gestorben. Harry hielt ihn fest, bevor er endgültig den Raum verlassen konnte. „Ich kann nicht sagen, dass du nicht trauern sollst, weil es ihm dort, wo er ist gut geht. Aber ich kann dir sagen, dass er es bestimmt nicht gewollt hätte, dass du dich ganz aufgibst. Wir verstehen sehr selten den Grund, warum uns ein geliebter Mensch verlässt und bei dir war es auch noch der zweite Teil deiner selbst. - Bitte gib dich nicht auf. Erinnere dich an die schönen Zeiten, die ihr zusammen verbracht habt. Vielleicht hilft dir das.“ George schaute ihn traurig an. „Trauer so, wie du es für richtig hältst, aber überschütte dich nicht mit Vorwürfen, dass du besser an seiner Stelle gestorben wärst. Das bringt nichts. Ich weiß das leider aus Erfahrung.“ Mit diesen Worten umarmte Harry den Älteren kurz und dieser ging auch aus dem Gemeinsaftsraum. Jetzt waren die vier Freunde kurzzeitig wieder für sich alleine. Durch die Erinnerung an den verstorbenen Bruder hatte auch Ginny wieder angefangen zu weinen. Harry nahm sie liebevoll in seine Arme. Er hatte leider schon damit Erfahrung gesammelt und wusste, dass sie von alleine aufhören würde zu weinen und sie nur seine Nähe und seine Trost suchte. Auch Hermine drückte ihren Freund an sich. Ron nahm diese tröstliche Umarmung gerne an. Diesmal war sie die stärkere von ihnen und das machte ihm nichts aus. Kapitel 8: Vorbereitungen ------------------------- 8.Kapitel Vorbereitungen Auch dieser Tag verging wie im Fluge. Erst am Abend, als die Sonne schon unterging und alle beim Abendbrot saßen, kam eine kleine Eule aufgeregt zu Harry geflogen. Sie hatte einen großen Umschlag am Bein. Harry fragte sich stirnrunzelnd, wie das diese kleine Eule wohl geschafft hatte. Aber als er die fragenden Blicke um ihn herum sah, machte er schnell den Umschlag auf. Es war die morgige Ausgabe des Tagespropheten. Er las schnell den Leitartikel über ihn auf der ersten Seite. Ginny, die neben ihm saß las mit. Beim Lesen lief Harry manchmal fast ein kleines Schmunzeln über sein Gesicht. Die Reporter hatten zwar ein paar seiner Sätze etwas umformuliert und die Reihenfolge der Fragen etwas geändert, aber sie hatten sich nicht getraut, zu viel zu schreiben, oder gar etwas zu stark auszuschmöken. Harry schaute sich schnell noch die restliche Zeitung an. Auf der vorletzten Seite bei den Anzeigen war sogar eine kleine Stellungnahme zu den falschen Behauptungen über eine eventuelle Freundin von ihm zu lesen. Um das zu lesen, brauchte man allerdings eine sehr gute Brille oder eine Lupe. Harry war zufrieden. Er gab die Zeitung an Hermine auf der anderen Tischseite weiter, die ihn schon fast gierig anblickte und schrieb schnell eine Botschaft mit der Druckerlaubnis an den Tagespropheten. Währenddessen lasen Ron und Hermine gemeinsam die verschiedenen Interviews und Berichte durch. Je nach Bericht waren die unterschiedlichsten Ausdrücke in ihrem Gesicht zu sehen. Besonders die Reportage über die Todesser ließ sie aufstöhnen. Da behaupteten wieder mal fast alle, dass sie verhext waren, als sie ihre Taten begannen hatten. „Das kann doch nicht wahr sein!“, schimpfte Hermine da auch schon los. Aber Harry konnte sie gleich ein wenig beruhigen. „Mach dir keine Sorgen. Falls du es vergessen hast, ich hatte doch gestern einen Brief vom Ministerium. Da hatten sie doch gefragt, ob ich als Zeuge bei den Prozessen mitmache.“ „Ach ja, stimmt. Den hattest du uns sogar gegeben. Wie konnte ich das nur vergessen.“ „Du und Ron, ihr solltet doch auch mitkommen. So hatten wir ihnen doch geschrieben.“ Harry klang nun leicht amüsiert. Das Hermine ihren eigenen Vorschlag vergessen konnte. Aber bei den vielen Briefen gestern war das ja auch verständlich. Warum waren heute eigentlich keine Briefe gekommen? Harry hatte so den Verdacht, dass Professor McGonagall da ihre Finger im Spiel hatte. Aber ihm hatte das Interview heute früh wirklich gereicht. Es war ansonsten ein ruhiger Tag gewesen und auch sein Körper konnte ein wenig entspannen. Er fühlte sich nicht mehr so an, als wenn ein Baum auf ihn gefallen wäre. Ginny schaute ihn gerade fragend an. Das merkte er immer gleich. Er beobachtete instinktiv immer noch seine Umgebung und seine Freundin besonders. Er merkte ihr zurzeit auch die kleinsten Stimmungsumschwünge an. „Hast du etwas?“ Sie schüttelte erst den Kopf. Doch dann fand sie den Mut ihn zu fragen. „Warum hast du nichts von uns erzählt?“ „Du kennst doch die Gründe.“ Aber Ginny schüttelte den Kopf. „Ich vermute sie. Aber du hast sie mir nie gesagt.“ „Ich möchte dich schützen. Ich habe schon zu oft diesen Zeitungsrummel und seine Auswirkungen erlebt. … Du sollst das jetzt nicht schon durchmachen.“ „Schämst du dich meiner?“ „Nein. Nein. Auf keinen Fall.“ Und Harry beugte sich dichter zu ihr hin. „Ich liebe dich.“, sagte er ihr leise ins Ohr. „Du wirst in der nächsten Zeit noch genug Schlimmes lesen müssen. Ich möchte nicht, dass auch über uns berichtet wird.“ „Ein wenig Zeit für uns“ „Ja, das möchte ich auch.“ Unter dem Tisch fanden sich ihre Hände und sie verschränkten sie ineinander. Dann hörten sie von der anderen Tischseite ein unterdrücktes Lachen. Gemeinsam schauten sie auf und sahen in die belustigten Gesichter von Ron und Hermine. Harry musste nicht lange nachdenken. Die beiden waren auf der vorletzten Seite angekommen und hatten die Stellungsnahme der Zeitung gelesen. „Du musst denen wirklich Angst eingejagt haben, wenn sie so etwas freiwillig drucken!“, prustete Ron und Hermine stimmte ihm nickend zu. „Es ist doch manchmal gut, wenn alle ein wenig Angst vor einem haben.“, antwortete Harry grinsend. „So hatte ich es nicht gemeint. Aber ist doch schön. Oder, Hermine?“ „Ja nach drei Jahren, wird es Zeit.“ Alle am Tisch lachten. Harry nahm sich die Zeitung, schaute sie noch einmal kurz durch und stand dann auf. Er ging zum Lehrertisch und gab sie an die Schulleiterin weiter. „Danke, Harry. Ist alles in Ordnung?“ „Ja, sie haben nichts erfunden. Vielleicht wird Sie die vorletzte Seite interessieren. Soviel dazu sie brauchen nur einen hier zu fragen. Ich hatte wohl doch Recht. Zurzeit werden sie sich noch nicht trauen, mich zu ärgern.“ Professor McGonagall schluck schnell die Zeitung auf an musste auch schmunzeln. „Ja, da hast du Recht gehabt.“ Sie legte aber jetzt, ohne weiter zu lesen, die Zeitung beiseite. „Harry, du bist also einverstanden, auf der Trauerfeier zu sprechen?“ „Ja.“ „Wir haben uns auf einen Termin geeinigt. Sie findet in zwei Tagen statt.“ „Und wann?“ „Nachmittags um drei bei dem Grabmal für Dumbledore.“ „In Ordnung“ „Gute Nacht, Harry.“, wünschte sie ihm noch und Harry erwiderte dies. Darauf ging er zurück zu seinen Freunden. Kurz bevor er bei ihnen ankam, stand plötzlich Neville vor ihm. Neville nickte ihm kurz zu und wollte sich schon abwenden, als ihn Harry aufgrund einer spontanen Idee ansprach. „Neville, warte mal kurz.“ „Ja, was ist?“ „Ist der Raum der Wünsche noch belegt?“ „Nein, warum?“ „Ach nur so. Ich wollte nur mal meine Ruhe haben. Der Raum viel mir da gerade ein.“ „Ja, zum Verschwinden ist er wirklich gut. Dann gute Nacht. Sehen wir uns sonst noch im Schlafraum?“ „Ich weis nicht, mal sehen.“ Mit diesen Worten trennten sie sich und Harry ging auch weiter. Die drei am Tisch hatten das kurze Gespräch mit den Augen verfolgt, aber nichts von dessen Inhalt mitbekommen. Als Harry sie jetzt mit einer Handbewegung aufforderte, ihm zu folgen, wussten sie nicht, dass sie jetzt ein neues Ziel hatten. Nachdem sich die Tür zur großen Halle geschlossen hatte, sagte Harry: „Kommt mit. Mir ist gerade eine Idee gekommen.“ Sie stiegen die Treppen hoch bis sie in den Gang kamen, wo sie die Tür zum Raum der Wünsche lag. Harry blieb kurz vor ihr stehen und überlegte kurz. Dann ging er dreimal vor der Tür auf und ab, öffnete dann die Tür und ging hinein. Seine Freunde folgten ihm und ihre Augen wurden immer größer. So hatten sie den Raum der Wünsche noch nie zuvor gesehen. Als erstes sah man einen großen Kamin um den vier große gemütliche Sessel standen. An der einen Wand befanden sich große, volle Bücherregale, auf die Hermine auch gleich zuging. Aber der Raum wirkte kleiner wie früher. Ron entdeckte auch schon bald den Grund dafür. Auf der rechten, wie auch auf der linken Seite des Zimmers waren jeweils zwei Türen. Ron ging auf die eine Tür zu. Hinter ihr befand sich ein Badezimmer. Es war komplett ausgestattet mit einer Badewanne, zwei Waschbecken und einer Toilette. Zu dem gab es Regale, in denen Handtücher, Waschzeug, Zahnputzzeug und vieles mehr standen. Ginny hatte auf der anderen Seite gerade eine Tür aufgemacht und Harry war seiner Freundin gefolgt. „Wir können die Einrichtung noch ändern.“, sagte er zu ihr, als sie sich umschaute. Das erste, was Ginny sah, war ein riesiges Bett, ein Himmelbett. Es war mit roter Bettwäsche bezogen, der Betthimmel war golden und so angelegt, dass man das ganze Bett mit dem Vorhang blickdicht verschließen konnte. Ginny drehte sich um und schüttelte nur den Kopf. Sie zog Harrys Kopf zu sich heran und küsste ihn zärtlich. Es gab natürlich nicht nur ein Bett, sondern auch einen Schrank, einen Schreibtisch und vieles mehr. Die zweite Tür an dieser Seite des Raumes führte auch zu einem Badezimmer, aber weder Ginny noch Harry hatten große Lust sich dieses Zimmer gerade jetzt anzuschauen. Sie machten noch einen Schritt in das Zimmer hinein und schlossen hinter sich die Tür. Gemeinsam legten sie sich in das Bett, küssten sich erst noch und liebten sich dann. Auch Ron hatte nun die zweite Tür geöffnet und das zweite Schlafzimmer entdeckt. Es war ein wenig kleiner und auch das Bett war nicht so groß, aber es war ein Doppelbett. Auf dem Bett lag eine Nachricht. Ron nahm sie in die Hand und las sie. „Da ich nicht weis, ob euch das gefällt, gibt es hinter dem Wandteppich noch eine Tür. Dort steht auch ein Bett. Harry“ Die Nachricht war wirklich sehr kurz und Ron wurde rot. Er drehte sich um und sah Hermine mit großen Augen in der Tür stehen. Seine Gesichtsfarbe wurde nun scharlachrot. Seine Freundin schaute sich noch einmal im Zimmer um. Außer dem Bett und einem Schrank war nichts in diesem Zimmer. Harry hatte sich sein Zimmer genau vorgestellt, aber für dieses Zimmer hatte er sich nicht so viel Zeit genommen. Nur an einer Wand hing noch ein großer Wandteppich, der fast eine ganze Wand bedeckte. Hermine schaute nun wieder Ron an, der noch immer wie erstarrt vor dem Bett stand. „Jetzt weis ich, warum Harry und Ginny so schnell weg waren.“ Das war für Rons Nerven genau das Falsche. „Ginny und Harry…“, begann er, doch Hermine unterbrach ihn. „Das musst du doch wissen. Oder hat Harry dir nichts gesagt?“ „Doch. Aber das sie jetzt. … Also sie … Gerade jetzt?“ „Nun, das weis ich nicht. Ich mache auch bestimmt nicht die Tür auf und schaue nach!“, antwortete Hermine schon leicht genervt. „Das von letzter Nacht weis ich. Aber das sie jetzt gerade…“ Ron ließ seinen Satz unbeendet, aber Hermine wusste auch so, was er meinte. Ginny war nun mal seine Schwester. Und das sie jetzt, auch noch die jüngste seiner Geschwister, fast nebenan mit seinem besten Freund schlief, war für Ron nicht leicht zu schlucken. Schon bei ihren anderen Freunden hatte er immer fast Zahnschmerzen bekommen, wenn er sie zum Beispiel küssen sah. Aber das sie jetzt mit jemandem schlief, der ihr schon so viel Kummer bereitet hatte, bereitete ihm Sorgen. Auf der einen Seite war Harry sein bester Freund, dem er auch über alles vertraute und auf der anderen Seite war seine kleine und auch verletzliche Schwester, die in der letzten Zeit viel zu viel geweint hatte. Hermine sah nur einen Ausweg und nahm Ron in ihre Arme. Dermaßen abgelenkt, vergaß er schnell seine Schwester. An seine Freundin zu denken war einfach viel schöner. Er schaute sich noch einmal im Zimmer um. Die Tür war praktischerweise von alleine zugefallen. So standen sie nun alleine in einem Raum, der von einem gemütlich aussehenden Bett dominiert wurde. Ron drückte Hermine nun auch an sich und hob mit der einen Hand ihr Kinn an. Sie schauten sich lange in die Augen und dann begannen sie sich zu küssen. Es war ein sehr langer Kuss. Sie probierten aus, was dem anderen am Besten gefiel. Ron berührte mit seiner Zunge ihren Mund, leckte über ihre Lippen. Hermine öffnete ein wenig ihre Lippen und Rons Zunge fand Einlass in ihrem Mund. Sie ließen sich Zeit. Neckten einander. Sie streichelten sich und Hermine fuhr mit ihren Händen in Rons Harre und drückte seinen Mund fester an ihre Lippen. Sie küssten sich bis sie sich atemlos zueinander lösten. Ron drückte Hermine fest an sich und fuhr mit einer Hand durch ihre Haare. Diese fühlten sich wunderbar weich an. Doch es war ein langer Tag gewesen. Auch wenn sie heute nicht viel gemacht hatten, steckte noch die Müdigkeit von den letzten Wochen in ihnen. Fragend schaute Ron Hermine an. „Wollen wir schlafen gehen?“ Hermine nickte zustimmend. „Das hört sich gut an.“ Als sich Ron aber nun umdrehte und vom Bett wegging, war Hermine ein wenig irritiert. „Wo willst du denn hin?“ „Ins Bett. Hinter dem Wandteppich soll noch ein Bett stehen.“, sagte Ron verlegen. „Bitte bleib.“, kam es fast lautlos von Hermine. „Was?“ „Bleib hier.“ „Aber…“, fing Ron stotternd an. „Wir können hier zusammen im Bett schlafen. Aber wenn du nicht willst.“ „Doch, aber ich dachte…“, mit diesen Worten kam Ron aber schon wieder näher zu Hermine. Er nahm sie wieder in den Arm. Zusammen setzten sie sich auf die Bettkante und zogen ihre Schuhe und die Roben aus. Immer noch mit Hemd und Hose beziehungsweise Bluse und Rock bekleidet, legten sie sich auf das Bett. Hermine kuschelte sich mit dem Rücken an Rons Brust. Bevor er ihr aber seinen Arm umlegte. Zog er noch die Bettdecke heran und deckte sie zu. Sie hatten erst noch das Problem, wer wo am Besten seine Arme hinlegte, aber nach einer Weile hatten sie eine bequeme Haltung gefunden und schliefen ein. Auch Harry und Ginny standen erst vor dem Problem, wie sie sich am besten hinlegten. Ginny lag in Harrys Arme. Ihr Kopf ruhte auf seinem Arm und sie schauten sich tief in die Augen. Im Gegensatz zu Ron und Hermine waren die beiden noch nicht sehr müde und wollten noch eine Weile miteinander reden. „War es schön?“, fragte Harry seine Freundin. „Ja.“ „Habe ich dir wehgetan?“ „Nein. Das brauchst jetzt aber nicht jedes Mal fragen.“, antwortete Ginny etwas verlegen. „In Ordnung. Was war das eben eigentlich für ein Zauber?“ Ginny wurde rot. „Den hat mir Hermine gezeigt. Er ist dafür… damit … weil ich … damit ich nicht schwanger werde.“, brachte Ginny endlich heraus und senkte ihren Blick. Doch dadurch sah sie jetzt wieder Harrys Brust an und ihre Gedanken waren sofort beim dem, was sie seit sie in diesem Raum waren, gemacht hatten. Harry hob mit seiner Hand unter ihrem Kinn ihr Gesicht wieder an. Er küsste sie auf die Stirn und murmelte: „Daran hatte ich gar nicht gedacht. Du hast also mit Hermine gesprochen?“ „Ja, gestern Abend. Du hast doch auch mit Ron gesprochen, oder? Er hat mich jedenfalls heute früh so komisch angeschaut. Wo sind die beiden denn?“ „Sie haben auch ein Zimmer.“ „So eins, wie das unsere?“ „Nicht ganz. Bei der Einrichtung hatte ich nicht so genaue Vorstellungen.“ „Aber auch ein Doppelbett?“ „Ja.“ „Da kann ich ihn ja morgen aufziehen!“ „Vielleicht auch nicht.“ „Warum nicht? Ein Zimmer, ein Doppelbett, oder schläft er draußen in einem der Sessel?“ „Das weis ich nicht. Aber ich hatte ihm eine Nachricht gegeben, dass hinter einem Wandteppich noch ein kleines Zimmer mit einem Bett ist.“ „Und ist da ein Zimmer?“ „Noch nicht. Aber wir sind doch hier im Raum der Wünsche. Wenn Ron also den Wandteppich beiseite schieb, wird er da auch eine Tür finden, wenn er eine will.“ „Er könnte auch einfach die Einrichtung ändern, schade.“, seufzte Ginny leise. „Ja, aber wird er das auch noch wissen?“ Beide mussten jetzt lachen. Ron wurde eben immer leicht panisch und verlegen. Dann vergaß er auch die einfachsten Zaubersprüche, vor allem wenn es um ein Mädchen ging. Und dies war ja nicht irgendein Mädchen, sondern seine Freundin Hermine. „Das werden wir also erst morgen erfahren, falls ich frage.“, sagte Ginny gedankenverloren. Doch sie wurde schnell von einer streichelnden Hand abgelenkt. Doch jetzt waren sie beide müde und schliefen bald darauf ein. Doch nicht überall herrschte solch eine ruhige Stimmung. Im Gryffindorturm konnte Neville gerade noch eine kleine Katastrophe verhindern. Keiner hatte den Mädchen gesagt, wo Ginny ist. In der letzten Nacht hatte Hermine noch alle abgelenkt und eine Ausrede für sie erfunden. Doch heute war keiner der vier auf den Gedanken gekommen, dass sich hier vielleicht einer Sorgen machen könnte. Gerade als drei Gryffindormädchen zu Professor McGonagall gehen wollte, fing Neville sie ab und fragte: „Was ist denn los?“ „Ginny ist weg und auch Hermine!“ „Ach so.“, entwich es dummerweise dem Siebtklässler. „Ach so? Was soll das heißen? Wenn deine Freunde verschwinden, dann machst du dir keine Sorgen?“ „Nein, Nein. Es ist nur so. Harry hatte mich vorhin gefragt, ob der Raum der Wünsche leer ist. Er wollte ein wenig Ruhe haben. Ron, Hermine und Ginny sind mit ihm gegangen. Sie wollen bestimmt nur ein wenig ausspannen.“ „Und das sagst du keinem?“ „Ich kann doch nicht Gedanken lesen. Nur weil mich einer etwas fragt, kann ich doch nicht gleich das und das behaupten.“ „Hast ja Recht.“ „Sie wollten bestimmt nur unter sich sein und nicht gestört werden. Bestimmt ist der Raum zurzeit extra gesichert. Harry hat die letzten Nächte nicht gut geschlafen. Ihr wisst doch alle, was so alles passiert ist. Dann war heute auch noch dieses Interview und in den nächsten Tagen muss er bestimmt seine Geschichte noch ein paar Mal erzählen. Ich weis nicht, was er so alles erlebt hat, aber es muss schrecklich gewesen sein. Da hat er sich ein paar ungestörte Augenblicke wirklich verdient.“ Nevilles Selbstbewusstsein hatte ihn nicht verlassen und so bot er unerschrocken der Gruppe Mädchen die Stirn. Der Kampf hatte alle verändert und das bemerkten jetzt auch die Letzten. So nickten die Mädchen nur und zogen sich in ihre Schlafräume zurück. Neville runzelte noch einmal die Stirn. Er war fast versucht zum Raum der Wünsche zu gehen und zu schauen, ob dort alles in Ordnung war. Aber er nahm sich seine eigene Ermahnung zu Herzen. Er drehte sich um und ging zu seinem Bett. In dieser Nacht brauchte er lange um einzuschlafen. Auch die Schulleiterin war noch wach. Sie saß in ihrem Büro und las noch einmal die Zeitung durch. Harry hatte Recht gehabt. Die Reporter hatten nicht einmal ansatzweise versucht etwas in das Interview hineinzulegen, was nicht stimmte. Stellenweise hatten sie sogar Fragen weggelassen, damit sie nicht schreiben mussten, dass diese Frage nicht beantwortet wurde. Es war ein guter Artikel. Sie schaute auf und sah in das Porträt von Dumbledore. Er schaute sie lächelnd über seine Halbmondbrille hinweg an. „Seit wann antworten die Bilder der ehemaligen Schulleiter einem anderen, als dem jetzigen Schulleiter?“ „Harry Potter ist eine Ausnahme. Nur für ihn hatten wir die Regeln ein abgeändert. Ansonsten verläst diesen Raum kein Wort, wenn du es nicht willst.“ „Das ist gut zu wissen. Und wie weit sind die Regeln für Potter geändert worden?“ „Ach das betrifft eigentlich nur mich und wird höchstwahrscheinlich nicht mehr vorkommen.“ „Und warum nicht?“ „Weil Voldemort nun tot ist. Harry braucht meine Hilfe nicht mehr. Die Geheimnisse dieses Raumes sind sicher und werden nicht verraten.“ McGonagall wusste nicht, wie zweideutig diese Worte waren. Sie hatte ja keine Ahnung von der Kostbarkeit, die hier verborgen war. Und da es in dem Sinne nichts mit der Schule zu tun hatte, würden ihr die Porträts auch nichts verraten. Der mächtigste Zauberstab der Welt würde für immer in diesen vier Wänden verborgen bleiben. So war die Schulleiterin aber einigermaßen beruhigt und nach einer Tasse ihrer Lieblingsteesorte ging auch sie ins Bett. Familie Weasley, die in den verschiedensten Räumlichkeiten untergebracht waren, schlief in dieser Nacht etwas besser ein. Mr Weasley hielt seine Frau in den Armen und wischte ihr zärtlich die letzten Tränen von ihrem schlafenden Gesicht. Er küsste sie noch einmal auf die Stirn und schlief dann auch ein. George wachte immer wieder auf und schaute sich dann verwirrt um. Irgendwann gab er das Schlafen auf und dachte über die Worte von Harry nach. Er hätte seinen Bruder nicht retten können und es war schon ein großes Glück, dass sonst alle aus seiner Familie überlebt hatten. Er erinnerte sich an all die schönen Zeiten mit seinem Bruder. Da gab es so viel allein in der letzten Zeit. Wie sie die Schule geschmissen hatten mit ihrem Leuchtfeuerabgang. Ihre Firma, die so gut lief. Was sie sich noch alles vorgenommen hatten und was sie alles noch entwickeln wollten. George weinte still vor sich hin. Keiner konnte ihn hören. Das Weinen tat gut. Es linderte ein wenig den Schmerz. Harry hatte Recht. Man konnte nicht nur trauern. Doch der Weg aus der Traurigkeit würde ein sehr langer Weg werden. Percy schlief tief und fest im gleichen Zimmer wie George. Doch er war so erschöpft, da er auch heute eine Unmenge an Post beantwortet hatte, dass er so bald sein Kopf das Kissen berührt hatte, eingeschlafen war. Sogar in seinen Träumen verfolgte ihn die Post. Immer wieder kamen da Eulen auf ihn zugeflogen und der Stapel an Briefen wurde nicht kleiner. Aber das war auch kein Wunder. Heute hatte ihn die Schulleiterin gebeten, die Briefe für Harry zu beantworten und nur die wichtigsten auf einen Extrastapel für diesen zu legen. Dieser Stapel war recht klein geblieben und Harry sollte ihn morgen bekommen. Manche dieser Briefe waren noch persönliche Danksagungen von Freunden, andere wiederum waren auch formell. In einem dieser Briefe wurde Harry mit dem Orden des Merlins erster Klasse ausgezeichnet und in anderen zum Ehrenmitglied der unterschiedlichsten Vereine der Zaubererwelt ernannt. Percy wusste schon jetzt, dass Harry viel davon ablehnen würde. Denn auf Ruhm und Macht war dieser nun wirklich nicht angewiesen oder wollte ihn gar. Doch bald schon wurde es auch in diesem Zimmer immer ruhiger in den Betten. Und auch das Schloss fiel in eine wohlverdiente Nachtruhe. So bald die Sonne aufging, fingen die Hauselfen an mit den Vorbereitungen zum Frühstück. Auch andere waren Frühaufsteher. So war auch schon Percy auf den Beinen und das war gut so, da auch schon die ersten Eulen wieder auf ihn warteten. Schon bald zog der Duft nach frischgebackenen Brötchen die Schule. Auch Harry roch sie und das wunderte ihn sehr. Doch als er aufblickte, sah er auf dem kleinen Tisch in der Ecke ein Frühstück für zwei Personen stehen. Die Hauselfen wussten immer noch am besten in der Schule bescheit und kamen auch fast immer in jeden Raum. Mit einem Kuss auf den Mund weckte er Ginny. Sie schlug auch schnell und mit einem überraschten Gesichtausdruck die Augen auf. Harry küsste sie noch einmal kurz, dann nahm er die bereitgelegten roten Bademäntel, gab Ginny den kleineren und zog den anderen selbst an. Dann gingen sie gemeinsam zum Frühstückstisch und setzten sich. Es schmeckte hervorragend und unter Lachen fütterten sie sich gegenseitig. Im anderen Schlafzimmer wurde Hermine als erste wach. Sie hatten sich im Schlaf gedreht. Hermine lag nun halb auf Ron und nutzte dessen Brust als Kopfkissen. Sein rechter Arm lag auf ihrem Nacken. Hermine richtete sich leicht auf und schaute ihren Freund an. Er sah im Schlaf anders aus. Seine Gesichtszüge waren entspannt und man konnte die leichten Lachfältchen um seine Augen sehen. Seine Lippen waren leicht geöffnet und er schnarchte ganz leise. Darüber musste sie lächeln und dann fuhr sie mit ihrer rechten Hand leicht über sein Gesicht. Er wachte nicht sofort auf, sondern lächelte erst, als würde er noch träumen. Aber dann schlug er doch die Augen auf. Er spürte das Gewicht seiner Freundin fast auf seinem ganzen Körper und Ron wurde wieder ein wenig rot im Gesicht. „Morgen“, murmelte er leicht verlegen. Hermine nickte nur lächelnd. Dann beugte sie sich weiter zu ihm und gab ihm einen Gutenmorgenkuss. Danach standen sie auf. Als sie sich im Zimmer umblickten stand auch hier in der einen Ecke ein Tisch gedeckt für zwei Personen. Nur hatten die Hauselfen darauf verzichtet neben dem Bett Bademäntel hinzulegen. Hungrig machte man sich auch in diesem Zimmer daran, das Frühstück zu verspeisen. Nach dem bis auf ein paar Kleinigkeiten alles aufgegessen war, zogen sich Harry und Ginny an. Ihre Sachen von gestern lagen ordentlich auf einem Stuhl gefaltet. Ginny errötete schon bei dem Gedanken, dass ein Hauself, während sie in Harrys Armen lag, um sie herum sauber gemacht hatte. „Ich glaube nicht, dass ich mir einen Zimmerservice gewünscht habe.“, meinte Harry, der Ginny verstehen konnte. „Aber ich hatte an die Zimmer im Tropfenden Kessel gedacht, vielleicht deshalb. …“, brachte Harry noch raus, bevor sie beide zu lachen anfingen. „Sag das bloß nicht Hermine. Das ist doch bestimmt ein Verstoß gegen ihre BELFER – Regeln!“ Das Lachen der beiden wurde noch ein wenig stärker. Sie zogen noch schnell ihre Umhänge an und gingen ins Wohnzimmer. Dort warteten schon Ron und Hermine. „Was ist denn so lustig?“, fragte Hermine. „Habt ihr schon gefrühstückt?“, kam Harry mit einer Gegenfrage. „Ja, hattet ihr das den Hauselfen gesagt?“ „Nein.“, antwortete Harry schnell bevor er wieder anfing zu lachen. „Was ist denn nun so lustig?“ Hermine wurde langsam ungeduldig und Ginny antwortete ihr schnell. „Also Harry hatte bei der Zimmeraufteilung gestern den Tropfenden Kessel als ungefähre Vorstellung. Und vielleicht wisst ihr noch …“ Ginny sprach nicht weiter. Ihr Bruder hatte schneller wie seine Freundin den Zusammenhang verstanden und prustete auch los. Hermine musste sich stark zusammenreißen. War sie die einzige, die den Witz nicht verstand? Was war den so besonders an der Zimmereinteilung im Tropfenden Kessel? Dort war es doch genauso wie in allen Pensionen und Hotels…. Die drei sahen ihrer Freundin ihre Gedanken regelrecht an. Harry wollte die Situation noch retten. „Also ich habe mir wirklich kein Frühstückservice oder Aufräumdienste gewünscht.“ „Die Hauselfen haben auch noch bei euch aufgeräumt? Was kann man wenn man in dem Zimmer nur schläft groß unordentlich machen?“ Harry und Ginny sahen sich nur stumm an. „Bei euch haben sie also nicht aufgeräumt, oder Sachen bereit gelegt?“ „Nein natürlich nicht.“, kam es entrüstet von Hermine. „Wir hatten ein Frühstück für zwei Personen als wir aufgewacht sind!“ Nach diesen letzten Worten wurde sie und etwas später auch Ron rot im Gesicht. Da hatten sie unabsichtlich verraten, dass sie zusammen geschlafen hatten. „Es ist nicht so, wie ihr vielleicht denkt. Wir haben nur geschlafen.“, warf Ron noch schnell ein. Aber Harry schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. „Dann musstest du dir wenigstens nicht einen neuen Schlafraum für dich wünschen.“ Ginny und Hermine kicherten noch eine ganze Weile über Rons Gesichtsausdruck. Dieser schlug aber mit den gleichen Mitteln zurück. „Bei uns mussten sie wenigstens nicht aufräumen!“ Diesmal schauten Harry und Ginny verlegen zur Seite. „Ach hört doch auf. Das bringt doch alles nichts.“, fuhr Hermine dazwischen. „Wie spät ist es eigentlich?“ „Es ist acht Uhr und zwölf Minuten“, sagte Ron mit einem Blick auf seine Uhr. „Na dann. Was werden wir heute machen? Liegt etwas an?“, fragte Hermine sachlich. „Es gibt bestimmt viel zu tun wegen der Trauerfeier. Dann muss ich noch an meiner Rede arbeiten. Wir sollten auch mal wieder nach der Post sehen. Durch die Zeitung kommen heute bestimmt noch viele Briefe.“, zählte Harry auf. Die Stimmung der Freude sank wieder, als sie sich an die Ereignisse der letzten Tage erinnerten. Das gemeinsame Lachen war schön gewesen, aber in dieser Zeit noch sehr selten. „Wie sollten auch mal schauen ob sie in der Krankenstation vielleicht noch Hilfe brauchen.“, warf Ginny ein. „Ich sollte mich mal um meine Eltern kümmern. Vielleicht brauchen sie auch doch noch Hilfe wegen der Beerdigung.“ „Ich mache dann noch eine Liste, von den ganzen Terminen, die wir oder auch nur du, Harry, haben. Allein schon die ganzen Prozesstermine. Dann brauchen wir auch noch einen Plan, was wir alles versäumt haben im letzten Schuljahr. Wir können es ja wenigstens nachholen. Wenn ich da an die Prüfungen denke …“ „Hermine“, wurde sie von drei Seiten unterbrochen. „Wir werden das schon noch alles schaffen, also beruhige dich. Immer eins nach dem anderen. Fertige erst einmal die Liste an. Ich glaube, da musst du einfach nur Percy fragen. Ron geh du zu deinen Eltern. Ginny du kannst entweder zu deinen Eltern oder in die Krankenstation gehen. Ich werde mit Professor McGonagall noch einmal die Trauerfeier absprechen und dann meine Rede vorbereiten. Ihr findet mich dann hier. Einverstanden?“ Alle nickten zustimmend. Gemeinsam verließen sie den Raum. Da Harry jetzt genau wusste, wie der Raum sein sollte, konnte er sich ihn später schnell wieder herbeiwünschen. Es gab jetzt keinen Grund mehr, ihn die ganze Zeit zu benutzen, wie es Neville und seine Freunde innerhalb des Schuljahres getan hatten. Der Tag verging wie im Fluge und bevor Harry wusste, wie ihm geschah, brachte Ginny ihm schon eine große Portion vom Abendessen mit. „Du hast doch bestimmt noch nichts gegessen oder?“ „Doch ein Hauself hatte mir eine Obstschale gebracht.“, erwiderte Harry. „Das denkst du dir gerade aus!“ „Nein, sieh doch dort steht noch die Schale.“ „Du hast wirklich seltsame Vorstellungen von einem Zimmerservice.“ „Was heißt hier ich? Ich hatte daran nur ganz kurz gedacht. Die Hauselfen machen das so, wie sie es für Richtig halten.“ Ginny schaute sich Harry etwas genauer an. Obwohl er gerade Späße machte, wirkte er nicht sehr fröhlich. „Was ist los?“ „Was soll denn sein?“ „Du kannst mir nichts vormachen, also sage mir schon, was los ist!“, kam es nun schon entschiedener von Ginny. Harry blickte seine Freundin kurz an. „Es ist diese Rede. Ich weis nicht, was ich sagen soll. Jeder Versuch war eine Katastrophe. Ich versuche mir immer vorzustellen, welche Worte man in dieser Situation hören will. Ach, es fallen mir immer nur Worte ein, die man nicht hören will.“ „Dann mach doch daraus deine Rede.“ „Wie meinst du das?“ „Deine Rede muss nicht perfekt sein. Du kannst doch einen dieser Sätze sagen und dann, was dir daran nicht gefällt.“ „Du bist super!“ „Ich weis. Komm ich lasse dir die Badewanne ein. Du musst dich entspannen. Morgen ist auch noch ein Tag. Hast du eigentlich Ron und Hermine gesehen?“ „Hermine kam heute Mittag mit einem riesigen Berg an Briefen herein und verschwand in ihrem Zimmer. Ich glaube, sie arbeitet noch immer an ihren Listen. Deinen Bruder habe ich nicht gesehen. Das mit dem Baden hört sich gut an. Ich komme dann gleich.“ Ginny gab Harry noch einen Kuss und dann verschwand sie im Badezimmer. Kurze Zeit später folgte Harry ihr. Kapitel 9: Die Trauerfeier -------------------------- So hier ist mein neustes Kapitel ^o^ !!!! Vorweg noch ein paar Anmerkungen: 1. Das Feuer hatte dem Raum der Wünsche nicht geschadet und so hat er auch noch tadellos funktioniert, nur alle angesammelten Gegenstände waren zerstört worden. 2. Alle Schüler waren zwar sehr begeistert über den Sieg von Harry, aber eine Nacht Schlaf hatte dafür gesorgt, dass sich die Schüler unsicher in Harrys Gegenwart fühlten. Dies wurde auch durch das Verhalten der vier Freunde und durch die verschiedenen Zeitungsberichte verstärkt. Daher trauten sich die Leute nicht mehr Harry oder seine Freunde anzusprechen und blickten somit auf den Fluren zur Seite. 3. Harry hatte sich nicht wirklich einen Zimmerservice gewünscht, sondern die Hauselfen machten das aus eigenem Antrieb. Durch den Kampf hatten sie auch Selbstvertrauen gewonnen und befolgten ihre Befehle nicht mehr total buchstabengetreu. 4. Verletzungen und ähnliches von den Leichtverletzten wurden schnell geheilt und sind daher nicht weiter erwähnenswert (z.B. nachgewachsene Haare von Neville (waren sie nun ab oder nicht???)). 5. Mit dem Satz „Der mächtigste Zauberstab der Welt würde für immer in diesen vier Wänden verborgen bleiben.“ meinte ich auf der einen Seite das Geheimnis, dass die Porträts haben und zum anderen, meinte ich mit vier Wänden auch ganz Hogwarts, falls es da zu Missverständnissen gekommen ist. 6. Ich werde im weiteren Verlauf meiner Geschichte vom letzten Kapitel „Neunzehn Jahre später“ abweichen, da es mir in manchen Punkten etwas widersinnig erscheint. Außerdem hat mich ein ganz liebes Kommi an etwas erinnert, das ich mir schon nach dem sechsten Band als mögliches Ende ausgedacht hatte. 9. Kapitel Die Trauerfeier Der nächste Morgen begann viel zu früh. Fast keiner hatte diese Nacht gut geschlafen und auch im Raum der Wünsche waren schon alle auf. Diesmal hatten die Hauselfen noch kein Frühstück serviert und so beschlossen die vier in die große Halle zu gehen um dort zu essen. Obwohl heute viel mehr Personen saßen, wie die Tage zuvor, herrschte eine fast unheimliche Ruhe im Raum. Kaum einer sprach mit seinem Tischnachbar, oder schaute sich auch nur den Sonnenaufgang an, der sich gerade an der Decke der Halle zeigte. Es waren heute auch wieder mehr Schüler anwesend. Extra für die Trauerfeier war der Hogwartsexpress gestern Abend noch einmal gefahren und hatte viele, der evakuierten Schüler, wieder zurück zur Schule gebracht. Mit ihnen waren auch viele Eltern angereist, da ihnen der Zug sicherer erschien als andere Transportmöglichkeiten. Doch es herrschte kaum große Wiedersehensfreude. Zu groß waren noch die Trauer um die Verluste der letzten Tage ,Wochen und Monate. Harry sah viele Mädchen, die sich umarmten und dabei weinten und auch manch anderer konnte seine Tränen nicht unterdrücken. Je näher Harry den Tischen kam, umso deutlicher konnte er die leisen Stimmen der Leute verstehen. Manche erzählten von dem Kampf, andere von einem geliebten Verstorbenen und noch andere starrten einfach nur geradeheraus und wurden von einem Freund einfach nur über den Rücken gestreichelt. Aber fast überall reagierten die Sitzenden gleich auf sein Erscheinen. Sie schauten auf, nickten ihm kurz zu und schwiegen dann für eine Weile. Manche lächelten Harry auch an, oder sie erhoben sich kurz und klopften ihm auf den Rücken. Bei dieser besonderen Reaktion wurde Harry oft rot im Gesicht und fühlte sich meist sehr hilflos, weil er damit nun wirklich nicht gerechnet hatte. An den Tischen saßen auch die Eltern der Schüler und nicht alle von ihren Kindern waren noch am Leben. Als Harry am Tisch der Gryffindor, wo es unter den Schülern auch die meisten Verluste gab, vorbeiging, stand eine der Mütter auf und drückte ihn fest an sich. Gerade als er weitergehen wollte, stand schon die nächste auf und umarmte ihn auch. Manche der Väter hatten sich auch erhoben und gaben ihm die Hand. Es fiel kein einziges Wort. Doch Harry sah bald schon an den Augen des vor ihm Stehenden, ob dessen Kind noch lebte, oder gestorben war. Die einen sahen ihn traurig, aber nicht feindselig an und die anderen hatten meist ein kleines glückliches Strahlen in den Augen. Es war eine lautlose Anerkennung seiner Leistung und ein Hinweis, dass die Eltern ihm keine Schuld an der Situation gaben. Hermine und Ginny hatten in dieser Situation mal wieder Tränen in den Augen und Ron streichelte beiden Mädchen über den Rücken. Er hatte endgültig erkannt, dass sich Harry nicht selbst in den Vordergrund spielte. Es waren seine Taten, die von den Leuten hier anerkannt wurden. Sie alle hatten gekämpft, aber Harry war in den letzten Jahren derjenige gewesen, der die meisten Verluste hinnehmen und auch die meisten Hürden überwinden musste. Für Ron gab es keinen Grund mehr eifersüchtig zu sein. Jemand anderes als Harry wäre in den letzten Jahren innerlich gebrochen worden und hätte Voldemort am Ende nicht besiegen können. Als sie endlich einen freien Platz am Tisch erreichten und sich hinsetzten, ließ auch die ständige Beobachtung der Leute um sie herum nach. Ron, der diesmal neben Harry saß, klopfte diesem kurz auf den Rücken und wandte sich dann den Mädchen zu. Harry war noch ganz in Gedanken versunken. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er hatte sich die Begegnung mit den Eltern seiner verstorbenen Mitschüler anders ausgemalt. Mit Vorwürfen hatte er gerechnet, nicht mit Anerkennung. Harry fühlte plötzlich eine Hand auf der seinen. Er blickte auf. Es war Ginny, die ihn aus seinen Gedanken riss. Diese leichte Berührung hatte er sofort wahrgenommen, aber das Klopfen von Ron nicht. Als er in ihre Augen blickte, wurde er an die letzte Nacht erinnert. Er war ins Badezimmer gekommen und sie hatte ihn aufgefordert sich auszuziehen. Harry hatte dies dann auch gemacht. Ginny war dabei leicht verlegen geworden und hatte zur Seite geblickt. Mit einer einladenden Handbewegung forderte sie ihn dann auf in die Badewanne zu steigen. Harry war ihrer stummen Bitte gefolgt, aber statt sich selbst jetzt auszuziehen und mit in die große Wanne zu kommen, hatte ihn Ginny erst liebevoll gewaschen und dann den Nacken massiert. In diesem Moment konnte sich Harry endlich vollständig entspannen und er schlief bei ihren wohltuenden Berührungen fast ein. Als das Wasser dann mit der Zeit kälter wurde, stieg er aus der Badewanne und sie hatte ihm einen der Bademäntel gereicht. Harry hatte sie darauf in die Arme gezogen und geküsst. Es war kein leidenschaftlicher Kuss gewesen, sondern einer, der seine ganze Liebe für sie ausdrückte. Gemeinsam waren sie dann ins Schlafzimmer gegangen und müde ins Bett gefallen. Sie hatten sich eng aneinander gelegt, aber in dieser Nacht hatte ihnen die Anwesenheit des anderen vollkommen ausgereicht und sie waren bald darauf in einen tief und fest eingeschlafen. Doch schnell wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ron hatte ihn angestoßen und aufgefordert endlich etwas zu essen. Harry hatte keinen Hunger, aber er wusste, was ihn heute noch alles erwartete und machte sich lustlos an eine Stulle Toast. Auch die anderen aßen nicht viel. Ganz gewiss nicht die Menge von ihrem gestrigen Frühstück. Ohne es groß zu bemerken verging der Tag und schon war die Stunde der Trauerfeier fast gekommen. Draußen vor dem See waren wieder Stühle aufgestellt und es gab auch ein kleines Rednerpult. Nach und nach kamen immer mehr Leute und setzten sich auf die Stühle oder standen noch in kleinen Gruppen zusammen. Harry, Ron, Hermine und Ginny wussten erst nicht so recht, wo sie sich hinsetzten sollten. Aber dann wurde ihnen diese Entscheidung aus der Hand genommen. Die Schulleiterin und die restliche Familie Weasley kamen auf sie zu. „Harry, du sitzt in der ersten Reihe neben den anderen Rednern.“, sagte Professor McGonagall sehr gefasst zu ihm und ging mit ihm nach vorne in die Nähe des Rednerpults. Ron und die Mädchen setzten sich mit seiner Familie zusammen in die Nähe von Harry. Dieser drehte sich um und sah die aufmunternden Blicke von seinen Freunden und ging im Kopf noch einmal seine Rede durch. Langsam setzten sich auch die letzten und Ruhe kehrte ein. Der neue Zaubereiminister erhob sich als erster und trat an das Rednerpult. „Ich grüße alle hier Anwesenden und brauche erst gar nicht lange zu reden, um an traurigen Grund unserer Versammlung zu erinnern. Wir haben…“ Länger hörte Harry nicht zu. Sein Kopf war auf einmal wie leer und er wusste gar nicht mehr, was er alles sagen wollte. Seine Rede war auch viel einfacher gewesen, wie diese Ansprache. Konnte er wirklich die richtigen Worte finden, damit die hier anwesenden trauernden Familien getröstet werden? Er war sich dessen nicht mehr sicher. Er versuchte sich wieder auf die Rede vom Zaubereiminister zu konzentrieren, aber das war ihm einfach nicht mehr möglich. Und dann trat schon der nächste Redner nach vorne. Es war der gleiche Zauberer, wie bei der Beerdigung von Dumbledore. Auch von dieser Rede bekam Harry nicht viel mit. Er wusste nur, dass er als nächster sprechen sollte. Bloß was sollte er nur sagen? Er sah sich noch einmal um und sah seine Freunde an. Die Mädchen hatten wieder Tränen in den Augen. Ron hielt Hermine im Arm und Ginny wurde von George gehalten. Auch Bill und Fleur und Mr und Mrs Weasley hielten sich an den Händen. Er hatte immer noch einen Blackout. Die Rede endete und er musste nun nach vorne. Der Weg dorthin war fast schwerer, wie seine Begegnung mit Voldemort im Wald. Was sollte er nur sagen. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und er schaute zurück in die Menge. Er sah seine Freunde, seine Mitschüler, Mitglieder der DA, Mitglieder des Ordens, aber auch viele Familien. Bei diesem Anblick fiel ihm plötzlich ein guter Redeanfang ein. Er schaute zu den Weasleys. „Weasley“ Sein Blick wanderte weiter. „Lupin, Tonks“, sprach er als er den kleinen Teddy uns seine Oma sah. „Dumbledore“, sprach er mit einem Blick zu der wieder hergestellten Grabstätte. „Snape“, ein Murmeln erhob sich. „Black“ Das Murmeln wurde lauter. „Diggory, Creevey, Dobby“ Seine Stimme wurde leiser, war aber immer noch gut zu verstehen. Bei einigen Namen war in vielen Mienen Trauer und bei anderen Namen Unverständnis zu sehen. „Moony“ Harry hatte seine Stimme wieder vollständig unter Kontrolle bevor er die letzten beiden Namen sagte: „James und Lily Potter“ Es wurde jetzt wieder ganz still in der Menge. „An diese Namen werde ich mich erinnern und ich trauere um jeden Verstorbenen, auch um die, die ich jetzt gerade nicht genannt habe. In diesem Krieg haben wir viele Verluste erlitten und jeder unter euch hat solch einen Verlust hinnehmen müssen. Viele unter euch haben ein Kind, ein Elternteil oder einen Freund zu beklagen. Manche von ihnen sind vielleicht noch nicht tot, aber leider vielleicht auch nicht wirklich am Leben. Die letzte Zeit hat viel von uns gefordert. Auch von mir.“ Bei diesen Worten hatte die Großmutter von Neville genickt und ihr Enkel schaute Harry verständnisvoll an. „Man sagt oft, mit der Zeit wird es besser. Ja, vielleicht stimmt das. Man denkt nicht mehr täglich an seinen Verlust und schönere Erlebnisse überdecken die traurigen, aber wird es besser? Ich weiß es nicht. Ich konnte mich früher nicht an meine Eltern erinnern, trotzdem spürte ich ihren Verlust mein Leben lang. Sie starben um mich zu beschützten. Geht es mir dadurch besser? Nein. Aber ich weiß, sie wollten mir ein besseres Leben ermöglichen und darum versuche ich ihnen diesen Wunsch zu erfüllen und lebe. In meinem Leben bin ich vielen guten Leuten begegnet. Es ist mir dabei egal welcher Art sie angehören. In der letzten Zeit mussten wir mit vielen Vorurteilen kämpfen. Ich hoffe, dass uns der Tod von so vielen geliebten Personen wenigstens von diesen Vorurteilen befreien konnte. Denn in diesem Krieg haben nicht nur Hexen und Zauberer gegen Voldemort gekämpft und sind dabei gestorben. Ich hoffe, dass auch ihre Namen nicht in Vergessenheit geraten. Wir haben überlebt. Aber unser Sieg schmeckt bitter. Es haben nicht alle überlebt, so sehr wir auch versucht haben andere zu beschützten. In dieser Zeit ist der einzige Trost für mich, die Personen, die ich liebe und die überlebt haben, um mich zu haben. Vielleicht ist dies auch ein Trost für euch. Ich sage nicht, dass es die Verstorbenen jetzt besser haben. Wie könnte ich das? Selbst ich weiß nicht wirklich, was nach dem Tod passiert. Vergesst sie nicht. Vergesst nicht, warum sie starben. Vergesst nicht, was sie liebten. Vergesst nicht, wann sie glücklich waren. Bewahrt nicht nur die schlechten Erinnerungen an ihren Tod, denn so haben sie meist nicht gelebt. Behaltet sie in euren Herzen und ihr könnt sie nicht vergessen.“ Harry schaute sich noch einmal um. Er sah in viele weinende Gesichter. Aber auch manche hatten wiederum einen kleinen Hoffnungsschimmer in ihren Augen. Harry nickte ihnen noch einmal zu und ging von dem Rednerpult weg. Er setzte sich nicht wieder in die erste Reihe, sondern ging zu seinen Freunden. Ron rückte ein wenig von Ginny weg und sein Freund setzte sich auf die jetzt freie Stelle. Ginny sah ihn mit einem tränenverschmierten Gesicht an. Harry hob langsam seine Hand und strich ihr ein paar lose Haare aus den Augen und nahm sie dann fest in seine Arme. Sie fing wieder zu weinen an und Harry legte seinen Kopf an ihren und strich ihr beruhigend über den Rücken. Es störte ihn in diesem Moment nicht ein bisschen, dass ihn alle beobachten konnten. Er machte nur das, was er den anderen gerade geraten hatte. Er tröstete jemand anderen und fand auch selbst Trost. In solchen Zeiten sollte man nicht alleine sein. Auch Hermine konnte ihre Tränen nicht unterdrücken. Sie wollte es auch gar nicht. Durch das Zusammenrücken saß sie nun auch näher bei Ron. Die beiden blickten sich kurz an und dann folgten sie dem Beispiel von Harry und Ginny, umarmten sich und gaben sich gegenseitig Hoffnung auf eine bessere und glücklichere Zeit, die hoffentlich bald kommen würde. Mr und Mrs Weasley schauten erst auf die beiden Paare und sahen sich dann an. Auch sie weinten, aber auch sie kümmerte es nicht, wer ihre Tränen sah. Sie bekamen auch so gut wie nichts von der laufenden Rede der Schulleiterin mit. Harry hatte seine und ihre Gefühle gut getroffen. In diesen Zeiten sollte man Personen um sich haben, die man liebt. Sie blickten noch einmal auf ihre beiden jüngsten Kinder. Beide waren viel zu schnell erwachsen geworden und mussten viel zu schnell große Verantwortung tragen. Aber scheinbar hatten sie in dieser Zeit auch Partner gefunden, die sie unterstützten und die sie liebten. Was daraus werden würde, das würde noch die Zeit zeigen. Mrs Weasley schaute auf Bill und Fleur. Sie war erst gegen diese Heirat gewesen und hatte sich nicht vorstellen können, dass das gut gehen würde. Aber Fleur war genau die Richtige für ihren Sohn gewesen. Mrs Weasley würde nicht noch einmal den Fehler begehen und einem ihrer Kinder in Liebesdingen reinreden. Zur Geduld ermahnen ja, aber sie hatte schon ein Kind verloren und sie wollte nicht noch ein Kind wegen einem dummen Streich verlieren. Außerdem Harry und Hermine waren doch gute Kinder. Hermine würde ihren Ron schon antreiben. Und Harry? Er hatte jeden in dieser Familie vor dem Tod gerettet. Schon seit Jahren war er für sie, wie ein eigener Sohn und das würde sich such jetzt nicht ändern. Sie schaute ihren Mann an und sah in seinen Augen dieses wortlose Verständnis. Aber leider erinnerte auch sein Gesicht sie wieder an Fred und mit einem erneuten Aufschluchzen sank sie an seine Brust und weinte. Für Ginny, Hermine, Ron und Harry ging die Trauerfeier in einem Nebel, der sich über ihre Sinne gezogen hatte, vorüber. Sie bekamen erst wieder mit, dass alle langsam aufstanden. Auch sie erhoben sich von ihren Stühlen. Sie blieben zusammen und das war gar nicht so einfach, da fast alle mit Harry sprechen wollten. Harry sprach vielen sein Beileid aus und empfing auch oft aufmunternde Worte. Nur einmal schlug seine traurige Stimmung in Wut um. Das war als Rita Krimmkorn mit ihm ein Interview machen wollte und noch einmal betonte, wie gut sie doch in der Vergangenheit zusammen gearbeitet hatten. Ginny beruhigte ihn noch rechtzeitig mit ihrer Hand auf seiner Schulter. „Sie haben nur einmal die Wahrheit geschrieben und das auch nur, weil wir Ihnen gedroht haben. Denken Sie wirklich, dass ich auf irgendeine Frage von Ihnen antworten würde? Ich werde sehr genau darauf achten, was sie schreiben und wenn da auch nur einmal ein falsches Wort über mich, oder irgendeine unsinnige Behauptung über meine Freunde dabei ist, werden sie es mir von Angesicht zu Angesicht erklären müssen.“ Mit diesen Worten ließ er sie einfach stehen und drehte sich weg. Aus dem Augenwinkel sah er noch ein leichtes Nicken und ihren erstarrten Gesichtausdruck. Danach passierte auch etwas Erfreuliches. Mrs Tonks kam mit ihrem Enkel auf ihn zu. „Es tut mir sehr leid, Mrs Tonks“, sagte Harry nachdem sie sich begrüßt hatten. „Danke.“ „Wie geht es Teddy?“ „Ihm geht es ganz gut. Ich weiß nicht, ob er seine Eltern vermisst. Er weint etwas mehr in der letzten Zeit.“ „Also ähm Lupin hatte mich gebeten der Pate für Teddy zu werden, wussten sie das?“ „Ja, sie hatten es mir gesagt und es steht auch in ihrem Testament. Da hat er wenigstens noch jemanden, der ihm später etwas über seine Eltern erzählen kann.“ Ihr kamen die Tränen. „Ihre Tochter wollte Lupin helfen und sie wollte auch wissen, ob es ihm gut geht.“, stammelte Harry vor sich hin. „Du hast sie vorher noch gesprochen?“ Harry nickte nur. „Mussten sie leiden?“ „Nein, ich glaube nicht.“ „Ich soll Ihnen auch noch etwas ausrichten.“ Harrys Stimme versagte fast. „Von Lupin. Es ist eigentlich an seinen Sohn, aber ich glaube auch sie sollten es wissen. Er sagte, dass er für eine bessere Welt gekämpft hat, in der sein Sohn ohne Vorurteile aufwachsen kann. Sein Sohn soll es besser haben und wenn es mir selbst möglich ist, werde ich dafür sorgen.“ „Danke. Du bist ein guter Junge. Deine Eltern wären heute sehr stolz auf dich.“ Harry nickte und seine Augen wurden feucht. „Sie sind stolz auf mich.“ Er nickte ihr noch einmal zu und strich dem kleinen Teddy über die gerade limonengrünen Haare. „Er ist seinen Eltern wirklich sehr ähnlich.“ Mrs Tonks nickte und drückte ihren jetzt schwarzhaarigen Enkelsohn etwas fester an sich. „Ja, das ist er und dafür bin ich dankbar.“ Nach einem letzten Nicken gingen sie weiter. So gingen die vier langsam in Richtung See. Nach einer Weile waren sie dort auch angekommen und alleine. Sie blickten gedankenverloren auf den See hinaus. „Mutter hat gesagt, dass wir nachher mit dem Zug nach London zurückfahren. Vater hat sein Auto am Bahnhof stehen gelassen.“, sagte Ron leise, ohne einen anzusehen. „Wann ist die Beerdigung?“, fragte auch Harry sehr leise. „Übermorgen am Montag. Es ist noch einiges zu tun. Wir wissen auch nicht, wer kommt. Manche aus unserer Familie haben wir noch nicht erreicht. Sie haben wohl ihre sicheren Häuser noch nicht verlassen.“, antwortete Ginny zaghaft. Auch sie hatte in den letzten Tagen ihren Eltern bei der Post geholfen. „Oh“, murmelte Hermine mitfühlend und streichelte Ginny über den Rücken. Sie blickten noch einmal zum See und gingen dann zum Schloss. Es gab vor der Abfahrt noch einiges zu tun. Sie packten ihre Sachen. Wobei Hermine Ginny beim Einpacken half und Ron und Harrys im Schloss und vor allem im Raum der Wünsche ihre wenigen Sachen zusammensuchten. Bevor Harry diesen Raum verließ, blickte er noch einmal in das Zimmer, das er in der letzten Zeit mit seiner Freundin geteilt hatte. Er lächelte noch einmal bei den schönen Erinnerungen und ging danach Ron hinterher. Kurze Zeit später fuhren sie alle mit dem Zug los. Harry sah Hogwarts immer kleiner werden und nach einer Kurve war es gänzlich aus seinem Sichtfeld verschwunden. Mit einem Stirnrunzeln überlegte er, wann er wieder zurückkommen würde, in das einzige zu Hause, das er je wirklich hatte. Doch da berührte schon Ginny seine Hand und mit einem schwachen Lächeln erinnerte er sich, das er jetzt auf dem Weg zu ihrem zu Hause waren. Die nächsten Tage würden Schmerzen bringen, aber er wäre wieder innerhalb einer Familie. Zärtlich drückte er ihre Hand und gemeinsam beteiligten sie sich an dem Gespräch im Abteil, welches sie mit Ron, Hermine, George und Percy teilten, die Harry erst jetzt wirklich wahrnahm. Kapitel 10: Die Beerdigung -------------------------- 10.Kapitel Die Beerdigung Die Zugfahrt dauerte auch nicht länger wie sonst und schon bald fanden sie sich in London wieder. Mit dem Zug waren auch viele andere Familien zurück gefahren und er war somit sehr voll gewesen. Das Harry und die Weasleys zwei Abteile für sich hatten und sie während der Fahrt kaum gestört wurden, war nur geschehen, da sie schon sehr früh in den Zug eingestiegen waren. Durch einen Zufall hatte noch keiner der Mitreisenden mitbekommen, das Harry Potter im Zug gewesen war. Dadurch kam es bei ihrer Ankunft zu einem kleinen Tumult, da alle mit Harry sprechen wollten. Es waren dabei nicht nur Hexen und Zauberer, die nicht nach Hogwarts zur Trauerfeier kommen konnten, sondern auch andere, die vorher keine Zeit hatten mit Harry zu sprechen. Harry und seine Freunde bannten sich recht schweigend einen Weg durch die Menge, wobei die eine oder andere Hand geschüttelt, oder einem Bekannten zugenickt wurde. Als sie endlich im Muggelbahnhof waren, konnten alle aufatmen. „Das wird ja immer schlimmer“, meinte Ron, wofür ihn Hermine in die Seite boxte. Ginny konnte nur nicken. Sie war diese Aufläufe nicht so sehr, wie die anderen, gewohnt und war teilweise ganz froh, dass die Zeitung nichts von ihr und Harry geschrieben hatte. Jetzt konnte sie ihren Freund auch verstehen. Er wollte sie wirklich nur schützen, denn er kannte diese Reaktionen schon seit ein paar Jahren. „Kommt, wir wollen so schnell, wie möglich zum Fuchsbau fahren“, sprach Mr Weasley die Gedanken von allen aus. „Nur wie sollen wir alle in mein kleines Auto passen?“ „Wir haben ja heute wenigstens kein schweres Gepäck“, sagte Ginny, „Hermine hat ja alles kleingezaubert. Sonst wären wir ja überhaupt nicht aus dieser Menge entkommen. Das wird schon gehen.“ Aber wie es sich herausstellte, machten sie sich unnötige Sorgen. Neben dem Auto von Mr Weasley stand eine große, schwarze Limousine, die recht bekannte Wimpel vorne an der Motorhaube hatte. Es hatte sich um dieses Auto schon eine Reihe Schaulustiger gebildet, die wissen wollte, welcher Staatschef, oder welche Hoheit, den Bahnhof von London einen Besuch abstattete. Als sich die Gruppe um Harry dem Parkplatz näherte, stieg der Chauffeur aus und begrüßte vor allem Harry mit einer kleinen Verbeugung. „Guten Tag, Mr Potter. Mr Kingsley schickt mich, damit ich sie und ihre Begleitung überall hinfahre, wohin sie es wünschen. Er sendet weiterhin noch einmal sein Beileid und möchte sie darauf hinweisen, dass ich sie zu allen ihren Terminen fahren kann, solange Sie es wünschen. Der Minister möchte Sie, so früh, wie es Ihnen möglich ist, sprechen. Den Zeitpunkt überlässt er Ihnen.“ Harry war erst verblüfft. Aber dann fiel ihm ein, dass er offiziell immer noch nicht apparieren durfte und es noch einige Probleme mit dem Flohnetzwerk gab. Somit war ein Auto mit Fahrer sehr praktisch, vor allem wenn er an Hermines lange Terminliste dachte. „Danke. Das ist sehr nett von ihm. Dann sollten wir am Besten einsteigen. Wir möchten erst mal zum Fuchsbau und dann sehen wir weiter.“ Die Weasleys, Hermine und Harry verteilten sich auf die zwei Autos. Schweigend fuhren sie zum Fuchsbau. Dort begann Mrs Weasley erst mal mit der Zimmerverteilung. Sie steckte Ron und Harry, Hermine und Ginny, George und Percy, und Fleur und Charlie, die auch hier übernachten wollten, jeweils in ein Zimmer. Somit war der Fuchsbau wieder einmal überbelegt. „Wo soll ich nur mit den anderen Gästen hin“, murmelte sie in sich hinein, als sie schon ihren Zauberstab schwang und mit dem Kochen anfing. „Wir können auch noch mehr zusammenrücken“, meinte Hermine. „Oder wir stellen in den Garten Zelte auf. Dann haben Sie einen Teil der Zimmer frei. Wir sind ja das Zelten schon gewöhnt“ Mrs Weasley nickte nur. Sie war von der Idee mit den Zelten nicht so begeistert. Schon so konnte sie fast nicht kontrollieren, was ihre Jüngsten machten und sie dachte nur mit Schrecken an die Zeit, wo sie nicht wusste, was mit Ron war. Ob es ihm gut ging, oder nicht. Und jetzt war auch noch ihr einziges Mädchen mit einem Jungen zusammen. Mit einem leichten Schrecken, dachte sie an ihre Jugend. Sie musste wohl demnächst ein ernstes Gespräch mit Ginny führen. Sie vertraute ihren Kindern, nur waren sie fast zu schnell erwachsen geworden durch die äußeren Umstände. Nicht das sie jetzt Entscheidungen trafen, die sie später bereuen würden. Bei Ron brauchte sie sich ja keine Sorgen machen, Hermine würde schon dafür sorgen, dass er sich ordentlich benahm. Aber bei Ginny….. Ihre Kinder ahnten natürlich nichts von ihren Gedanken. Sie hatten auch erst mal genug zu tun. Hermine zauberte alle Gepäckstücke wieder in die richtige Größe und es begann ein reges Auspacken. Schon bald stapelten sich die dreckigen Anziehsachen im Flur. Hermine und ginny begannen gemeinsam mit dem Wäschewaschen. Nachdem Harry sich noch einmal die Liste von Hermine angeschaut hatte, entschied er sich gleich zum Zaubereiminister zu fahren. Dafür zog er sich einen sauberen Zauberumhang an, da er das im Zaubereiministerium für die unauffälligste Kleidung hielt und ging zum Auto. Der Chauffeur brachte ihn in Rekordzeit zurück nach London. Währenddessen wurde im Fuchsbau gekocht, gewaschen, Zimmer aufgeräumt und Betten gemacht. Mrs Weasley schrieb zusammen mit Fleur und Hermine, da diese die leserlichsten Schriften hatten, kurze Briefe mit dem endgültigen Zeitpunkt der Beerdigung. Erol und Pig wurden gemeinsam mit einem Sack voll Briefe auf den Weg zum nächsten Eulenpostamt geschickt und von dort aus wurden die Briefe weiter versendet. Schon bald kamen die ersten Beileidskarten und Teilnahmebestätigungen ins Haus geflogen. Sie hatten alle Hände voll zu tun. Als Harry wieder zurückkam, war das Abendessen fertig und hungrig setzten sich alle an den Tisch, der wieder nach draußen gestellt worden war. Fast schweigend aßen sie. Von der Fröhlichkeit des letzten Essens hier, war noch nicht einmal eine Andeutung zu finden. Der Verlust von Fred machte sich deutlich bemerkbar. Nach dem Abendessen räumten sie schnell auf. Fast alle gingen ins Bett. Nur Harry, Hermine, Ron und Ginny blieben noch wach. „Was hatte Kingsley denn mit dir zu besprechen?“, fragte Hermine, als sie es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatten. Harry war beim Essen auf das Thema nicht näher eingegangen. „Ach eigentlich nicht viel.“, antwortete er gedankenverloren, während er Ginny, die neben ihm saß, weiter die Seite streichelte. „Es ging nur um mein Zeitungsinterview und die neusten Geschehnisse aus dem Ministerium und der Zauberwelt. Sie haben die Dementoren jetzt wieder recht gut unter Kontrolle. Das Flohnetzwerk ist in London wieder funktionsfähig, nur manche wollen ihren Kamin nicht wieder anschließen lassen. Die Vermisstenliste ist leider länger geworden, da sich manche jetzt wieder erinnern können, dass jemand aus ihrem Haushalt fehlt. Einige Verdächtige konnte man wieder freilassen, da sich, auch aufgrund meiner schriftlichen Aussage, bestätig hatte, dass sie nichts damit zu tun hatten. Aber sie stehen teilweise noch unter Hausarrest. Hermine ich habe auch noch eine aktuelle Liste der Gerichtstermine bekommen. Wir müssen noch einmal vergleichen, ob sie so geblieben sind. Ansonsten steht für die nächsten zwei Tage nichts an. Kingsley will versuchen, dass ich von niemand gestört werde. Mein Aufenthaltsort ist sozusagen unbekannt.“ „Oh dann habt ihr ja viel besprochen. Die Termine schaue ich mir dann morgen an.“ Mit diesen Worten kuschelte sie sich an Ron an. Für eine Weile war es still. Keiner sagte ein Wort. Sie nutzten diesen Moment zur Entspannung. Hermine und Ginny fingen an zu gähnen. Es war einfach zu gemütlich in den Armen ihrer Freunde. Ron und Hermine standen nach einem kurzen Blickkontakt auf und gingen nach oben. Man hörte nur eine Tür zufallen. Harry sah seine Freundin an. Sie hatten beide den gleichen Gedanken. Ein freies Zimmer. Aber schläft Mrs Weasley wirklich schon? Auch sie standen auf, aber im Gegensatz zu den beiden anderen gingen sie nach draußen. Gemeinsam spazierten sie eine Weile außerhalb des Gartens und setzten sich dann ins weiche Gras. Sie schauten nach oben in den Sternenhimmel. „Es ist schön hier.“, sagte Harry. „Hier fühle ich mich, als wenn ich nach Hause gekommen wäre.“ Ginny schlang ihre Arme um ihn. „Ja. Zusammen mit dir, weiß ich es immer mehr zu schätzen.“ Sie blickten sich an und gleichzeitig bewegten sie sich aufeinander zu und küssten sich. Nach einer ganzen Weile begann Harry, der jetzt mit Ginny in seinen Armen im Gras lag, noch etwas zu erzählen, was er Hermine und Ron vorhin verschwiegen hatte. „Ginny, Kingsley hat mich was gefragt. Ich konnte ihm aber noch keine Antwort geben. Ich wollte das erst mal euch besprechen. … Dadurch dass so viele überwacht werden müssen, haben sie keinen, der den Unterricht „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ in nächster Zeit übernehmen kann. Er hat mich, auch im Auftrag von Professor McGonagall, gefragt, ob nicht ich die Stunden geben will. Ich hätte ja Erfahrung mit dem Unterrichten. Als wenn ich davon etwas verstehen würde.“ „Du weißt eine ganze Menge, Harry. So wie du uns allen von der DA in wenigen Stunden alle möglichen Zauber beigebracht hast, kannst du auch das. Du bekommst sicher auch Hilfe.“ „Ja, die soll ich bekommen. McGonagall meint, da ich ja Auror werden will, brauche ich ja den Abschluss. Sie wollen es so machen, das ich neben meinem Unterricht Einzelstunden von den anderen Lehrern bekomme, so dass ich gemeinsam mit dir am Ende meine Prüfung ablegen kann. Hermine wird sie ja jetzt schon so schaffen, aber ich bin, genau wie Ron, kein solches Genie.“ „Das hört sich doch gut an. Dann haben wir noch ein gemeinsames Jahr in Hogwarts und dort gibt es ja immer noch den Raum der Wünsche.“ Den letzten Teil hauchte sie leise in Harrys Ohr. Ein Schauer durchfuhr ihn. Ginny kuschelte sich dichter an ihn und er blickte wieder in den Himmel. „Ja, hört sich gut an“, sagte er, wie zu sich selbst. „Wir müssen aber jetzt bald schlafen gehen. Morgen ist sicher viel los. Glaubst du, dass viele Kommen werden? Der Termin kam ja recht kurzfristig und viele trauen dem Frieden noch nicht.“ „Sie werden kommen. Die Beerdigungen wurden miteinander abgesprochen. Du hast Recht, wir müssen schlafen. Aber wo?“ „Wir gucken mal, ob Hermine schon in deinem Zimmer ist. Ich glaube nicht, dass Ron sich traut mit Hermine in einem Zimmer zu schlafen, wenn seine Mutter morgens reinkommen könnte.“ Ginny nickte. Sie standen auf und streiften die Grashalme von ihrer Kleidung. Hand in Hand gingen sie zum Fuchsbau und genau wie Harry es gesagt hatte, lag Hermine schon in ihrem Bett. Mit einem Kuss verabschiedete er sich an Ginnys Tür von ihr und ging zu seinem eigenen Bett. Ron war noch wach. Fragend sah er seinen Freund an. „Hast du etwas?“ „Ja, vor dir steht der neue Lehrer für „Verteidigung gegen die dunklen Künste““, sagte Harry mit einer leichten Grimasse im Gesicht. „OoHh“, kam es nur von Ron. „Das ist ja was. Warum du. Ach vergiss es, ich weiß warum. Aber seit wann?“ „Kingsley hat mich im Auftrag von der Schulleiterin gefragt. Sie haben sonst keinen und da in den Sommerferien die Zusatzkurse sind, brauchten sie schnell jemanden. Morgen sende ich eine Nachricht an die Schulleiterin. … Kann ich Pig nehmen?“ „Ja klar doch. Mensch, wie soll ich dich dann nennen Professor Potter?“ „Nein!“, kam es schnell von Harry. „Du willst also auch das Schuljahr wiederholen?“ „ÄHM, ich weiß noch nicht so recht. Ich wollte eigentlich, wie du, Auror werden. Aber wenn ich mir so die Noten aus der 6.Klasse ansehe. Und dann noch einmal das ganze Jahr wiederholen? Hermine legt ihre Prüfungen gleich ab. Sie wird sie ja auch ohne Probleme schaffen. Doch ich hatte ja schon bei der Apparieren-Prüfung so meine Probleme. Ich wollte eigentlich George fragen, ob ich mal mit im Laden probeweise arbeiten kann. Dann sehe ich ja, ob mir das gefällt. Ansonsten kann ich ja immer noch das Schuljahr wiederholen. Der Sommerferienkurs reicht mir bestimmt nicht.“ „Ja, hast Recht, da wir das ganze Jahr verpasst haben, geht es nicht anders. Und ohne Hermine, die uns hilf alles zu verstehen…. Ich bekomme ja Einzelstunden, da ich während der Unterrichtszeit bestimmt keine Zeit habe…. Wir werden sehen. Nacht Ron“ „Nacht“ Harry hatte sich während sie miteinander sprachen umgezogen und legte sich jetzt in sein Bett. Mit den Gedanken bei dem morgigen Tag schlief er ein. Beide Hatten am nächsten Morgen das Gefühl nur 5 Minuten geschlafen zu haben, als Rons Mutter sie weckte. Diese war, ohne es zu zeigen, innerlich sehr froh, als sie die Bettenbelegung bemerkte. Vielleicht hatte sie sich zu viele Gedanken gemacht. Denn wann sollten ihre beiden Jüngsten Zeit gehabt haben, etwas anzustellen. Die Jungenschlafsäle in Hogwarts waren nicht sehr abgeschieden und die Jungs kamen auch nicht zu den Mädchen hoch. Sie machte sich wohl zu viele Sorgen. Es war wohl noch die unschuldige erste Liebe, an die sie sich auch noch gut erinnern konnte. Widerwillig standen alle auf und machten sich fertig. Der Tag würde nicht schön werden, dazu war das heutige Ereignis viel zu schrecklich. Nach und nach fanden sich alle in der Küche ein, aßen eine Kleinigkeit und begannen mit den restlichen Vorbereitungen für die Trauerfeier. Die Jungs stellten draußen, an einer recht versteckten Stelle zwei Zelte auf. Die Mädchen machten die Zimmer sauber und halfen beim Essen kochen. Gemeinsam bereiteten sie draußen mehrere Tafeln vor. Tischdecken wurden geholt, Geschirr und Besteck ordentlich verteilt, Stühle herbeigezaubert. Währenddessen begrüßten Mr Weasley, Charlie und Percy die ankommenden Trauergäste. Der Garten füllte sich allmählich. Als alle da waren, gingen sie gemeinsam zum Friedhof. Es war eine sehr lange Prozession, da viele gekommen waren, auch welche, die nicht persönlich eingeladen waren, aber trotzdem ihre letzte Ehrung für Fred bekunden wollten. Die Familie Weasley und auch Hermine und Harry nahmen diesen Tag, wie unter einem dichten Schleier war. Manche Momente prägten sich ein, andere wusste man später gar nicht mehr. Einige Trauerreden waren sehr ergreifend und viele mussten an diesem Tag weinen. Ginny wäre ohne Harrys Hilfe mehrmals zusammen gebrochen. Es war einfach zu viel für sie. Sie bemerkte nicht den Sonnenschein auf ihrer Haut. Sie war innerlich wie zu Eis erstarrt und fing unkontrollierbar an zu zittern. Harry versuchte sie mit seiner Umarmung zu wärmen. Keiner der Trauergäste verlor darüber auch nur eine Bemerkung. Diese Trauer wollte keiner mit unpassenden Worten stören. Als der Sarg dann in die Erde gelassen wurde, begann George unter Tränen noch ein paar Worte zu sagen: „Man kann nicht in Worte fassen, was für ein Mensch mein Bruder war, der nun viel zu früh von uns ging und mich und auch Euch alleine hier zurücklässt. Er war für uns alle ein sehr wichtiger Mensch, jemand, der einen zum Lachen brachte, der meine zweite Hälfte war. Er war immer für mich da. Er hinterlässt eine Wunde in all unseren Seelen, die vielleicht nie geschlossen werden kann. Doch er bleibt in unseren Herzen. Ich werde ihn nie vergessen. Er wird mir immer fehlen. Ich vermisse dich, Bruder.“ Die letzten Worte waren fast nicht mehr zu verstehen, mit ihnen warf er eine weiße Rose auf den Sarg und ging in gebückter Haltung davon. Hermine lag weinend in Rons Armen, der auch weinte. Ginny klammerte sich an Harry fest, sie konnte jetzt nichts mehr sehen, vor lauter Tränen in ihren Augen. Auch Mrs Weasley war dem Zusammenbruch nahe. Sie konnte kaum die zwei Schritte zu dem Loch in der Erde machen, wo gerade eins ihrer Kinder zur letzten Ruhe gebetet worden war. Auch sie warf eine weiße Rose auf den Sarg, wie jeder der ihr folgte. Sehr, sehr schweigsam machten sie sich anschließend auf den Weg zum Fuchsbau, um dort die vorbereitete Mahlzeit einzunehmen. Kaum einer hatte großen Hunger und George blieb verschwunden. Kapitel 11: Ein schlimmer Tag ----------------------------- Einmal angefangen, schon kann man nicht mehr aufhören. Tut mir leid, dass ich die Beerdigung mittendrin unterbrochen habe, aber ich musste zur Arbeit und wollte wenigstens den fertigen Teil schon reinstellen. Heute kommt also schon die Verlängerung. Ich hoffe, dass sie euch gefällt und bitte schreibt mir auch mal einen Kommentar *ganz lieb guck*, wenn ich nicht weiß, ob euch ein Teil nicht gefällt, dann kann ich ihn auch nicht ändern und ich bin dann auch nicht sehr motiviert weiter zuschreiben. So falls sich einige das gefragt haben, natürlich haben Harry und Ginny bzw. Ron und Hermine nicht miteinander geschlafen, das würde ich euch nicht vorenthalten. Das Verhalten von Mrs Weasley habe ich mir aus den Verhalten einiger mir bekannter Mütter zurechtgelegt. „Nein, mein Kind tut so etwas doch nicht!“ *grins* Wie gut das manche Mütter wirklich nicht alles wissen ^^. Also falls noch einer einige Anregungen oder BILDER!!! hat, bitte melden! Viel Vergnügen beim Lesen Eure Alanda P.S.: Falls meine Benachrichtigungen über ein neues Kapitel anfangen zu nerven, dann einfach melden und ich streiche denjenigen sofort aus meiner Benachrichtigungsliste (sind alle drin, die ein Kommi geschrieben haben). 11.Kapitel Ein schlimmer Tag Harry hielt Ginny im Arm und passte auf, dass sie auf dem Rückweg zum Fuchsbau nicht stolperte. Ihr Gesicht war fast vollständig mit Tränen bedeckt und er war sich sicher, dass sie so gut wie gar nichts sehen konnte. Ob sie überhaupt etwas wahrnahm konnte er auch nicht sagen. Wenigstens hatte das Zittern so gut wie aufgehört. Sie hatte ihm einen gewaltigen Schrecken eingejagt, als sie nicht aufhören wollte zu zittern. Aber jetzt gab sie gar keinen Ton mehr von sich. Ginny setzte einfach ganz automatisch einen Fuß vor den anderen. Harry lenkte ihre Schritte in die richtige Richtung. Er schaute sich zu Ron und Hermine um. Die beiden gingen hinter ihm. Beide hatten Tränen in den Augen. Sie blickten einfach gerade aus und folgten ihm, ohne nachzudenken. Schon wieder führte er die Gruppe und alle folgten ihm. Er seufzte, aber keiner nahm es wahr. Es war ein schwerer Tag für sie alle. Das Fred tot war, hatte man jetzt noch einmal vor Augen. Vorher hatte man es teilweise noch immer ein wenig verdrängt. Doch jetzt, wo er in seinem Sarg in der Erde lag, konnte es keiner mehr verdrängen. Die Wunde, die sein Tod geschlagen hatte, war noch einmal aufgerissen und auch noch größer geworden. Wie lange diese Wunde zum Heilen brauchte, war noch ungewiss. Plötzlich schwankte Ginny. Gerade noch rechtzeitig konnte Harry sie auffangen. Ron und Hermine erwachten etwas zum Leben und schauten besorgt auf die zwei vor ihnen. Harry hatte seine Freundin auf den Arm genommen, trug die fast ohnmächtige schnell die letzten Schritte zum Haus und legte sie im Wohnzimmer auf die Couch. Ron, Hermine und Neville, der auch zur Beerdigung gekommen war, wie Harry jetzt auffiel, folgten ihm ins Haus. Ginny sah teilnahmslos auf die Wohnzimmerwand. Hermine nahm rasch ihre Hand und sprach sie vorsichtig an. „Ginny, alles in Ordnung? Kannst du mich hören?“ Erst nachdem Harry ihre andere Hand genommen hatte und sie mit den Worten: „Ginny, Liebes“, ansprach, konnte man eine Reaktion von ihr wahrnehmen. Sie fing noch stärker an zu weinen. Harry setzte sich hinter sie und umarmte sie. Sie kuschelte sich an seine Brust und weinte weiter vor sich hin. Ron und Neville schauten sich hilflos an und gemeinsam gingen sie nach draußen. Hermine folgte ihnen. Im Garten bot sich ein ähnliches Bild. Rons Mutter lag weinend in den Armen seines Vaters und der Rest der Familie versuchte sie zu trösten, obwohl auch bei ihnen zahllose Tränen in den Augen warteten. Erst jetzt fiel Neville auf, dass George nirgends zu sehen war. Er stieß Ron, der diesmal von Hermine in den Arm genommen worden war, kurz an. Dieser blickte recht verzweifelt auf. „Wo ist eigentlich George? Ich habe ihn seit seiner Rede nicht mehr gesehen.“ Suchend blickten sich die drei noch einmal um. George war wirklich nicht da. „Wir müssen ihn suchen“, sagte Hermine recht bestimmt zwischen zwei kleinen Schluchzern. „Nicht, das ihm noch etwas passiert, oder er sich etwas … antut.“ Das letzte Wort kam sehr leise, aber ihr Freund reagierte gleich mit einem sehr nervösen Blick in die Runde. „Ron, weißt du vielleicht, wo er sein könnte“, fragte Neville vorsichtig. „Vielleicht ist er hinten, dort wo wir immer Quidditch gespielt haben.“ Sofort machten sie sich auf den Weg dorthin. Währenddessen m Wohnzimmer. Dort hatte sich die Situation etwas verbessert. Ginny stieß nur noch ab und zu einen kleinen Schluchzer aus, aber ansonsten hatte sie sich beruhigt. „Geht es wieder?“ „Ja“, kam es etwas schwach von Ginny. Sie drückte sich noch tiefer in Harrys Arme, so als wollte sie mit ihm verschmelzen. „Bist du sicher?“ Ein kleines Nicken war ihre Antwort. „Kann ich etwas für dich tun?“ Bei diesen Worten blickte sie ihn an. „Ja bringst du mich ins Zelt. Ich möchte heute keinen mehr sehen.“ Wortlos stand Harry auf und holte schnell seinen Tarnumhang, der auf seinem Bett im Zelt lag. Auf dieser kurzen Wegstrecke durch den Garten sprachen ihn einige der Trauergäste an. Aus diesem Grund ging er schon den Rückweg unter dem Tarnumhang, damit alle Gäste dachten, er wäre immer noch in seinem Zelt und wollte nicht gestört werden. Im Wohnzimmer nahm er Ginny in seine Arme, zog den Umhang über sie beide und ging langsam zu ihrem Zelt. Eigentlich wollte er sie da nur in ihrem Zimmer aufs Bett legen und dann gehen. Doch bevor er das tun konnte, zog Ginny ihn in ihre Arme und auf ihr Bett. Harry legte sich auf die Seite und zog seine Freundin wieder einmal in seine Arme. Eine ganze Weile sprachen sie kein Wort. Ginny hatte ihr Ohr an seine Brust gepresst und hörte sich seinen unheimlich beruhigenden Herzschlag an. „Schuldige, das ich dir solche Sorgen gemacht habe“, nuschelte sie plötzlich leise. „Ich habe nur daran gedacht, wie es war als ich dachte, du seiest tot. Ich dachte für einen kurzen Moment, dass ich nicht auf der Beerdigung von meinem Bruder, sondern von dir sei. Das hatte mich umgeworfen.“ Harry hörte in ihren Worten die grenzlose Trauer, die sie erfüllt hatte, als sie seine angebliche Leiche gesehen hatte. „Ich wollte dir niemals so wehtun, Ginny Doch es gab damals keinen anderen Ausweg!“ „Ich weiß. Doch manchmal finde ich es so unglaublich, dass du noch lebst und dann glaube ich, ich schlafe einfach nur und irgendwann wache ich auf. Und dann liegt nicht nur Fred unter der Erde, sondern auch du. Das könnte ich nicht ertragen.“ Mit diesen Worten fing sie wieder an zu weinen. Harry wusste sich keinen anderen Ausweg und fing an sie liebevoll zu küssen. Er wollte ihr beweisen, dass es ihn wirklich gab und sie nicht nur schlief und vor sich hin träumte. ... Danach drehte er sich, Ginny fest in seinen Armen, auf den Rücken und sie legte wieder ihren Kopf auf seine Brust und lauschte seinem jetzt schnelleren Herzschlag. Lange Zeit sagte keiner ein Wort. Draußen Hermine, Ron und Neville suchten immer noch nach George. Auf dem Quidditch-Feld fanden sie ihn zuerst nicht. Aber dann hörten sie ein leises Wimmern. Sie folgten den Lauten und fanden George, der recht gut verdeckt im Gras lag. Er hatte seinen Arm über seine Augen gelegt und nahm nichts um sich herum war. Die drei Freunde setzten sich zu ihm ins Gras und warteten auf eine Reaktion von ihm. Irgendwann schob er seinen Arm von seinem Gesicht und starrte in den Himmel. „Früher haben Fred und ich hier immer gelegen und uns neue Zauber ausgedacht. Manchmal haben wir eine Figur in den Wolken gesehen und daraus etwas gemacht. So ist auch das Drachfeuerwerk entstanden. Wir haben immer gemeinsam gedacht und alles zusammen gemacht. Was soll ich jetzt nur machen?“ Er stöhnte qualvoll auf. Hermine liefen Tränen des Mitleids über ihre Wangen und Ron nahm sie kurz in seine Arme, bevor er sich näher an seinen Bruder setzte und dessen Hand nahm. „Was waren denn die nächsten Dinge, die ihr machen wolltet?“, fragte er leise. Vielleicht half das Sprechen darüber seinem Bruder. Eine weitere Träne lief über dessen Gesicht. „Wir wollten unsere Produktion steigern und hatten schon Ideen für eine neue Serie „Krankmacher“. Aber ohne ihn, wie soll ich da weiter neue Produkte erfinden? Wir haben uns immer ergänzt.“ Ron schlang die Arme um seinen Bruder und zog ihn aus seiner liegenden Position an sich. „Vielleicht kann ich dir helfen, ich bin zwar nicht deine zweite Hälfe, aber doch dein Bruder. Du kannst dich auch über meine Fähigkeiten im Zaubertrankbrauen lustig machen, denn ich glaube nicht, dass ich dir dabei eine große Hilfe sein werde.“ Trotz Tränen lachte sein Bruder kurz auf. „Du willst mir helfen. Du willst doch nur kostenlos an unsere Produkte.“ Ohne es zu bemerken sprach er immer noch im Plural. Ron zuckte kurz zusammen, lächelte dann tapfer. „Du hast mich durchschaut.“ George schüttelte den Kopf. „Danke. Du willst mich ablenken. Aber ich weiß nicht, ob das was bringt.“ Hermine hatte sich inzwischen etwas an Neville gelehnt und weinte leise vor sich hin. Sie kannte diese etwas fürsorgliche Seite an ihm erst seit kurzem, vor allem da er sich immer noch sehr unbeholfen anstellte. Neville blickte auf. Er sah kurz auf seine Uhr und fragte dann die anderen. „Wollen wir nicht wieder zurückgehen? Nicht das sich Mrs Weasley noch Sorgen macht, wo ihr alle steckt. Ginny ist bestimmt auch nicht bei ihr.“ Dies klang wohl etwas seltsam für George, denn dieser fragte: „Was ist denn mit Ginny? Ist alles in Ordnung?“ „Es geht ihr gut.“, antwortete Hermine schnell beruhigend. Sie wollte George nicht noch einen Grund zur Sorge geben. „Sie ist mit Harry im Wohnzimmer. Auf dem Weg nach Hause ist sie weinend zusammengebrochen und konnte sich nicht beruhigen. Aber in Harrys Armen ging es ihr schon besser.“ Hermine wusste nicht, wie gut sie Harrys und Ginnys momentane Situation beschrieb. George nickte nur. Auch er musste sich als großer Bruder erst mal damit abfinden, dass seine kleine Schwester jetzt einen Freund hatte. „O.K. dann müssen wir wohl mal gehen. Nicht das sich Mutter auch noch Sorgen um mich macht. Sie hat heute schon genug durchgemacht, so wie wir alle.“ Sich leicht auf Ron stützend, stand er auf und alle machten sich auf den Weg. Die Situation im Garten hatte sich leicht verändert. Mrs Weasley saß mit rotgeränderten Augen im Kreise ihrer restlichen Familie, der man auch die Tränen ansah, und sprach ein wenig mit den anderen Trauergästen. Manche von ihnen hatten sich schon eine Kleinigkeit zu Essen genommen und standen in kleinen Grüppchen zusammen. Fast alle Anwesenden hatten jemanden aus ihrem engsten Familienkreis verloren und die Stimmung war dementsprechend. Die vier konnten Harry und Ginny nirgends entdecken. Sie gingen erstmal zu Rons und Georges Mutter und sahen nach, wie es ihr ging. Diese nahm ihre beiden Söhne fest in die Arme. „Ach ihr beiden, ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wo ihr alle seid. Wo ist den Ginny?“ „Ginny ist vermutlich immer noch mit Harry im Wohnzimmer“, beeilte sich Hermine schnell zu sagen. „Es ging ihr nicht so gut. Sie hat sich erst einmal ausweinen müssen. … Bleiben Sie doch sitzen, sie hat eigentlich nichts, sie weint nur.“, sprach Hermine schnell weiter, als Mrs Weasley schon halb aufgesprungen war, um zu ihrer Tochter zu laufen. Beruhigende Hände platzierten sie wieder auf ihrem Stuhl. Ein leisen, nicht einfach einzuordnendes Grollen störte die plötzliche Stille. Rons Kopf wechselte seine Farbe von blass zu rot. Alle sahen ihn an. „Ich…“, begann er jetzt hochrot im Gesicht, „Ich habe heute noch nichts gegessen“, murmelte er leise in sich hinein. Ein kurzes, sehr kurzes Schmunzeln war zu sehen. „Dann geht etwas essen und bringt Ginny und Harry auch gleich was“, antwortete seine Mutter darauf. Die vier gingen zu dem Essenstisch und füllten auch für Harry und Ginny einen Teller mit Essen. Sie machten sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Dort fanden sie keinen an, außer einer alten Tante von Ron und George, die auf der Couch ihr Mittagsschläfchen hielt. Sie gingen ratlos wieder nach draußen. „Wo sind nur Harry und Ginny geblieben?“, fragte Ron etwas zu laut die anderen, denn ein älterer Herr antwortete ihm auf seine Frage. „Meintest du Harry Potter? Der ging vorhin nach hinten in ein Zelt. Er hat noch nicht mal meine Frage beantwortet. Sehr unhöflich!“, kam es nasal klingend aus seinem Mund. Auch diesmal wartete er vergeblich auf eine Antwort. Wortlos drehten sich die vier in Richtung der Zelte und öffneten die Plane des Jungenzeltes. im Zelt nebenan Langsam, ganz langsam wurden sich Harry und Ginny ihrer Umgebung wieder bewusst. Harry zog die Bettdecke über sie und Ginny streckte sich ein wenig und kuschelte sich dann wieder an ihren Freund. Sie wollte sich noch nicht wieder der Situation stellen und verschloss die Augen. Sanft küsste Harry ihre Stirn. Er fühlte sich zufrieden und doch seelisch total erschöpft. Ginny in seinen Armen zu halten, war die einzige Handlung, zu der er momentan fähig war. Die letzten Tage hatten viel zu viel von ihnen allen verlangt. Jetzt mit Ginny in seinen Armen konnte er sich erholen. Mit einem tiefen Atemzug schlief er ein. Ginny hörte den immer langsameren Herzschlag ihres Liebsten und schlief auch beruhigt ein. im anderem Zelt „Harry“, rief Ron laut, als er zum zweiten Mal, zusammen mit den anderen das Zelt absuchte. „Er ist nicht hier“, antwortete Hermine stattdessen und stellte alle Essensteller auf den Tisch in der Mitte des Zeltes. „Komm, wir essen jetzt erstmal eine Kleinigkeit und suchen dann weiter. Es wird ihnen schon nichts passiert sein.“ Resolut drückte sie Ron auf einen Stuhl und setzte sich daneben. „Da hast du ja genau die richtige Partnerin gefunden“, meinte Neville nur und George nickte zustimmend. Ron schnaufte nur, trotzdem begann er schnell zu essen. Die anderen aßen auch jeder eine Kleinigkeit. Dann packte Hermine die Reste zusammen und stellte sie in die kleine Küche des Zeltes. „Vielleicht hat sich der Mann geirrt, oder wir sind ins falsche Zelt gegangen. Gehen wir mal rüber. Vielleicht finden wir Harry und Ginny dort. Es ist dort auch ruhiger, wie im Wohnzimmer.“ Kaum hatte sie die Worte gesagt, schon gingen sie geschlossen zum Nachbarzelt. „Hier ist doch auch keiner“, murmelte Ron vor sich hin, als er das kleinere Zelt betrat und keinen sah. Er ging zur ersten Tür und machte sie auf und auch gleich wieder zu. Während diesem kurzen Moments war sein Gesicht wieder einmal knallrot geworden. „Ron, was hast du denn?“, fragte George und wollte die Tür schon öffnen, vor der Ron stand. „Stopp, mach das nicht!“ George hielt inne und betrachtete seinen Bruder fragend. „ÄHM … Also … Wir brauchen nicht weiter zu suchen.“, kam es ziemlich wage von Ron. Sein Bruder sah ihn immer neugieriger an. Hermine stand nicht so auf der Leitung. Schließlich wusste sie, wem dieses Zimmer gehörte. „Die beiden sind also hier, Ron?“, fragte Hermine leise. Doch jetzt hatten George und Neville auch den Zusammenhang verstanden. „Willst du etwa sagen, dass unsere kleine Schwester gerade in den Armen deines besten Freundes liegt und ich deshalb nicht stören soll, RON?“ Das letzte Wort brüllte George fast. Auch wenn er vieles auf die leichte Schulter nahm, so gehörte dies nicht dazu. Ohne groß zu überlegen, riss er die Zimmertür auf und sah, was auch schon sein Bruder erblickt hatte. Seine kleine Schwester lag, nur von einer Bettdecke bedeckt, in den Armen von Harry und beide schliefen tief und fest. George wollte erst laut die beiden anschreien, aber dann sah er die Tränenspuren, die immer noch nicht ganz aus dem Gesicht seiner Schwester verschwunden waren, und wollte die Tür wieder schließen. Im selben Moment wachte Harry aus seinem Schlaf auf. Irgendetwas hatte ihm verraten, dass etwas passiert war. Verblüfft schaute er in die Gesichter von George, Ron, Hermine und Neville, dann auf Ginny. Er zog erst noch die Decke etwas höher um ihre Schultern zu bedecken, bevor er die unerwarteten Besucher leise begrüßte. „Ist etwas passiert?“ „Ob etwas passiert ist, willst du wissen?“, fragte George eine Spur zu laut, denn jetzt wachte auch Ginny auf. „Harry“, murmelte sie schlaftrunken und drehte sich leicht in seinen Armen. Dadurch kam die Decke ins Rutschen und gerade noch rechtzeitig konnte Harry sie auffangen und festhalten. Ginny entdeckte jetzt auch ihre Brüder in der Tür stehen und schrie erschrocken auf. „Was macht ihr denn hier?“ „Und was machst du gerade? Wir haben uns Sorgen gemacht und du liegst hier im Bett!“, knurrte George bitter. „Komm, lass ihnen doch erstmal Zeit zum Anziehen“, ermahnte Hermine bestimmt und schob die Jungs aus der Tür. Mit einem letzten mitfühlenden Blick auf Harry und Ginny schloss sie die Tür und wartete mit den anderen zusammen. Schon nach kurzer Zeit kamen die beiden aus ihrem Zimmer und setzten sich zu den anderen. So die Standpauke von George hebe ich mir für das nächste Kapitel auf. Ich hoffe, dass ich es auch so schnell schreiben kann, wie die letzten zwei. Ich hoffe, dass ihr für die Punkte eure eigene Fantsie benutzt^^. Eure Alanda Kapitel 12: George ------------------ Jetzt konnte ich doch nicht so schnell schreiben, wie ich wollte. Ich hatte einfach zu viel zu tun und wollte euch nichts reinstellen, was ich einfach mal schnell zusammengeschrieben habe. Ich hoffe, dass auch dieser Teil bei euch Anklang findet. Danke noch einmal für die vielen lieben Kommis!! Ich freue mich sehr darüber, bitte schreibt mehr. Bitte, bitte, bitte! ^-^ Ach ja, was die Verhütung betrifft: Hermine hatte Ginny einen Zauberspruch genannt (der in der realen Welt NICHT funktioniert, also NICHT ausprobieren, falls ihr euch nicht gerade Kinder wünscht und wisst, das euer Partner keine Krankheiten hat), der eine Schwangerschaft verhindern soll, wenn er danach angewendet wird. ;) Und jetzt zu George Reaktion und warum ich Neville auch mit ins Zelt gehen ließ ^-^. Eure Alanda 12.Kapitel George Ginny blickte ihren großen Bruder kurz ins Gesicht und sah seine bittere Miene. Sie hatten es geschafft die tiefe Trauer aus seinem Gesicht zu bannen. Doch war seine Stimmung jetzt etwa besser? Nein. Sorgenvoll blickte Ginny von George zu Harry. Als sie sein Gesicht erblickte, erinnerte sie sich an die kurzen Momente zuvor. Nachdem die Tür wieder zu gefallen war, setzte sich Harry auf. Sie selbst lag noch wie erschlagen im Bett. Es war für ihre Familie kein Geheimnis, dass sie mit Harry zusammen war. Doch die Tatsache dass ausgerechnet George sie so kurz nach der Beerdigung im Bett erwischt hatte, war etwas anderes. Es musste ihn sehr verletzt haben. Nicht nur das sie schon mit einem Jungen schlief, sondern da es heute geschehen war. Etwas raschelte neben ihr und sie nahm ihren Freund jetzt erst wieder wirklich war. Harry zog sich langsam an und legte auch ihr ihre Sachen zurecht. Als sie ihn endlich anblickte, kam ein kleines Lächeln zurück. Er beugte sich über sie und küsste ihre Stirn. „Komm du musst dich anziehen. Dein Bruder wartet bestimmt nicht lange.“ Ginny fühlte wieder Wärme in ihrem Gesicht aufsteigen, als sie an den Moment ihres Erwachens erinnert wurde. „Ich bin bei dir. Mach dir keine Sorgen, Ginny. So schlimm wird das schon nicht werden.“ „Du kennst George noch nicht so lange wie ich. Sie….“ Ginny verstummte. Auch sie hatte immer noch Probleme an einen George ohne Fred zu denken. Eine Träne rollte aus ihrem Auge, bevor sie sie zurückhalten konnte. Schnell küsste Harry sie weg. „Wein nicht.“ Mit diesen Worten wurde sie von ihm hochgehoben und neben das Bett gestellt. Ohne Worte reichte Harry ihr nacheinander ihre Sachen. Als sie endlich beide fertig waren, nahm Harry sie noch einmal kurz in den Arm und drückte sie fest an sich. „Kopf hoch, wenn es zu schlimm ist, verwandle ich ihn in einen Singvogel.“, sagte er mit ernster Miene. Sein kleiner Witz und seine Hand auf ihrem Rücken brachten Ginny dazu Haltung anzunehmen und die Tür zu öffnen. „Wollen wir uns nicht hinsetzen?“, fragte Hermine in die Stille hinein. Alle schauten sie an, dann sich gegenseitig und gingen zu der Sitzgruppe, die in der Mitte des Zeltes stand. Beim Hinsetzen gab es erst noch ein kleines Problem, da sie zu sechs waren, aber es nur vier normale Sessel um einen runden Tisch gab. Hermine löste das Problem kurzerhand, zauberte einen Sessel größer und setzte sich mit Ron hinein. Harry folgte ihrem Beispiel und nahm mit Ginny an seine Seite. George platzierte sich in den Sessel, der seiner Schwester gegenüberlag und Neville setzte sich leicht verlegen und unsicher in den letzten. Es herrschte erst noch gespanntes Schweigen, währenddessen Harry seiner Freundin den Rücken streichelte, um sie und sich selbst zu entspannen. George zog eine Augenbraue in die Höhe, aber sagte immer noch kein Wort. Man konnte seine brodelnde Stimmung geradezu spüren. Keiner wollte der Auslöser für den nun kommenden Wutanfall sein. „George“, begann Harry langsam, doch dieses eine Wort reichte aus. Die Fassade von Ginnys älterem Bruder begann zu zerbrechen. „Ihr…“, begann er schreiend, stand wieder auf und blickte mit blitzenden Augen Ginny und Harry an. Er war so wütend, das ihm erst einmal die Worte fehlten. Dabei hatte er sie sich doch schon vorher zurechtgelegt. Was hatte er ihnen nicht alles an den Kopf werfen wollen… Allein schon der Gedanke an das, was er erst eben noch gesehen hatte, ließ ihn laut schnauben. Sie waren immer die lustigsten von den Geschwistern gewesen, sein Bruder und er. Seine jetzigen Gefühle konnte er fast nicht ausdrücken. Wut und Trauer waren seinem Wesen eigentlich fremd, doch er war ja nur noch eine Hälfte. Er war nicht mehr ganz. Sein Bruder hatte ihn immer vervollständigt und dieses Gefühl fehlte jetzt. „Warum nur…?“, war alles was er gerade noch herausbrachte bevor er wieder in seinen Sessel sank. „Warum ist das alles passiert? Wie konnte das geschehen?“ Die anderen begannen zu ahnen, dass George jetzt gerade nicht mehr Harry und Ginny meinte. Bis auf die Trauerrede hatte George noch nicht viel Zeit gehabt, seine eigene Trauer auszudrücken. Ginny erhob sich aus Harrys Armen und ging zu ihrem Bruder. Erst blickte sie nur auf seine zusammengesunkene Gestalt in dem Sessel, dann berührte sie ihn vorsichtig im Gesicht. Er reagierte fast nicht auf diese Berührung. „George“, begann Ginny, doch dann änderte sie ihre Absicht und setzte sich einfach auf seinen Schoß und schloss ihre Arme um ihn. Manchmal hatte es seine Vorteile die kleinste unter den Geschwistern zu sein. George umschlang auch sie mit seinen Armen und vergrub seinen Kopf in ihre Haare. Leise fingen seine Tränen an zu fließen. Die anderen blickten sich erst ein wenig verständnislos an. Harry, Hermine und Neville hatten keine Geschwister und konnten diese Bande nicht aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Ron blickte seine Freundin kurz an, stand dann selbst auf und ging zu seinen Geschwistern. Etwas ungeschickt umarmte er die beiden. Außer ein paar beruhigende gemurmelte Worte war es jetzt ruhig geworden im Zelt. „Ich vermisse ihn auch!“, sprach Ginny leise in das Ohr von George, der sich jetzt ein wenig beruhigt hatte. „Aber … warum warst du … dann hier … und nicht bei deiner Familie, … oder bei mir?“, kam von ihrem Bruder die etwas stockende Antwort. „Ich brauchte Trost.“, war die schlichte Antwort seiner Schwester. „Ich denn nicht? … Oder Mutter … oder Vater?“ „Ich wollte keinen mehr sehen und alleine sein.“ „Aber du warst nicht alleine!“ George Stimme gewann langsam wieder an Festigkeit. „Nein, weil Harry wusste, dass ich Trost brauchte.“ Ginnys Antwort war sanft und beruhigend. „Aber musstest du unbedingt mit ihm ins Bett gehen?“ „Ist das nicht auch eine Form von Trost. Ich musste einfach spüren, dass ich nicht träume und auch er tot in einem Grab liegt, so wie Fred.“, ein Teil dieser Worte klang leicht schluchzend und gleichzeitig hysterisch. Einen kleinen Moment kam von ihrem Bruder keine Reaktion, dann drückte er sie fester an sich. „Auch ich denke manchmal, dass ich nur träume und wenn ich endlich aufwache, liegt mein Bruder im Bett neben mir und schnarcht. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich nie wieder seine Stimme, sein Lachen oder sein Ende meines Satzes höre.“ Eine weitere Träne lief sein Gesicht hinunter. Am Ende konnte keiner sagen wie lange sie so beisammen standen und sich gegenseitig hielten. Aber mit der Zeit beruhigte sich George wieder. Er strich Ginny über die Stirn. „Du bist also jetzt endgültig erwachsen geworden?“, fragte er leise seine Schwester, die darauf unsicher lächelte und ihm zunickte. „Hättest du nicht noch ein wenig länger, die kleine unschuldige Peron bleiben können, auf die wir immer alle aufpassen mussten?“ Mit einer Träne im Auge schüttelte Ginny den Kopf. „Leider ist in der letzten Zeit fast keiner mehr nur ein Kind geblieben.“ Sie drückte ihn fest an sich. „Ich hatte früher auch andere Träume und Wünsche. Doch jetzt möchte ich keine Minute an Harrys Seite missen. Diese Erinnerungen und auch die zukünftigen Erlebnisse sind jetzt einfach viel zu kostbar für mich.“ George runzelte erst etwas die Stirn, aber dann nickte er zustimmend. „Trotzdem musst du dich auch um unsere Eltern kümmern. Heute ist ein schwerer Tag für sie. Geh doch mit Hermine nach draußen, im Zelt nebenan wartet sonst auch noch ein Teller mit Essen auf dich.“ Ginny sah ihn fragend an. „Du willst noch alleine mit Harry sprechen?“ „Nein nicht alleine, aber ja, ich will noch mit ihm etwas besprechen.“ „Ich liebe ihn, vergiss das bitte nicht.“, flüsterte Ginny noch eindringlich als sie sich von seinem Schoß erhob und der fragend blickenden Hermine zunickte. Beide Mädchen verließen das Zelt und die Stimmung im Zelt wechselte. George blickte Harry an. „Ron setzt du sich auch bitte wieder.“, sagte er mit ernster Stimme. Sein Bruder ließ sich in den freien Sessel fallen. „Harry“, begann George, nachdem er alle eindringlich gemustert hatte. „Du hast uns alle gerettet, dafür bin ich dir und wohl auch fast alle, die davon wissen, dankbar. Trotzdem musst du dich, wie alle anderen auch, an bestimmte Regeln halten.“ Harry nickte ernst und wollte etwas erwidern, aber George sprach schon weiter. „Sie ist meine einzige Schwester und wenn du ihr wehtust, bekommst du es nicht nur mit mir zu tun, denn in diesem Fall werde ich es auch meiner Mutter erzählen. Nur weil ich Ginny verstehen kann, werde ich jetzt noch schweigen. Trotzdem finde ich es nicht gut, dass sie schon jetzt mit einem Jungen schläft. Aus diesem Grund wollte ich, das ihr beiden mit hier im Zelt seid.“ Georges Blick wanderte zu Ron und Neville. „Ihr alle fahrt demnächst wieder nach Hogwarts und ihr zwei werdet darauf achten, dass Harry und Ginny nicht zu oft und zu viel Zeit alleine verbringen. Noch einen Schulabbruch werden unsere Eltern nicht überstehen, also wirst auch du Ron wieder die Schulbank drücken. Wenn du danach noch immer den Wunsch hast ins Geschäft einzusteigen, kannst du es gerne probieren.“ Sein Bruder schluckte bei diesen Worten und nickte widerwillig. „Neville, du hast immer versucht deine Mitschüler an ein wenig Vernunft zu erinnern, mache dies bitte weiterhin und habe auch ein Auge auf meine Schwester.“ Neville blickte nervös zu Harry, doch dieser nickte und sprach: „George ich kann dich gut verstehen. Du denkst wegen den letzten Ereignissen haben Ginny und ich übereilte Entscheidungen getroffen. Ich werde mich an deine Vorgaben halten, aber ich glaube nicht, dass sich Ginnys und meine Gefühle füreinander noch ändern. Doch das wirst du mit der Zeit selber sehen.“ George nickte schweigend. „Wir werden sehen.“ Mit diesen Worten stand er auf und verließ das Zelt. Die drei zurückgebliebenen Freunde sahen sich an. „Da hat mein großer Bruder aber genaue Vorstellung!“, sagte Ron grummelnd fast zu sich selbst. „Ihr wisst, was das jetzt auch für euch heißt?“, fragte ihn Harry schmunzelnd. „Äh, was?“ Neville und Ron schauten ihn gleichermaßen verwundert an. „Na ja, ich kann deinen Bruder noch verstehen, aber wie sieht das mit Ginny aus? Ich brauche nicht zu befürchten von ihren Flüchen heimgesucht zu werden.“ Ein klein wenig schmunzelnd verließ Harry das Zelt um etwas zu essen. Er hörte noch ein zweistimmiges lautes Stöhnen bevor die Zeltklappe endgültig hinter ihm zufiel. Ich weiß, es ist etwas kurz, doch ich wollte jetzt nicht wieder mit etwas Neuem anfangen und dann mittendrin abbrechen. Bald geht es auch wieder an die Schule und vielleicht hat ja einer von euch noch eine gute Idee, was so alles passieren kann und wie Ginny und Harry trotz Aufpasser Zeit miteinander verbringen können. Bis bald Eure Alanda Kapitel 13: Der Tag endet ------------------------- 13.Kapitel Der Tag endet Neville und Ron schauten sich immer noch verblüfft an. Dann fing Neville an zu lachen. Der Rothaarige schaute sein Gegenüber erstaunt an. „Was hast du denn?“, fragte er ihn etwas verstimmt. „Ich bin nächstes Jahr gar nicht mehr in Hogwarts. Meinen Abschluss kann ich schon jetzt machen, da bis auf wenige Ausnahmen der Unterricht für mich im siebten Jahr erfolgt ist. Somit kann ich Georges Anweisungen gar nicht befolgen und brauche keine Angst vor Flüchen zu haben. Bei dir sieht das natürlich ganz anders aus.“ Erbost schaute Ron seinen Freund an und dachte bei sich, das dieser Tag immer mehr Schlimmes zu bieten hat. Er konnte wirklich nicht auf ein Wunder hoffen und plötzlich doch noch die Abschlussprüfungen am Ende des Sommers schaffen – ihm blieb die Extrarunde nicht erspart. Von seinen heimlichen Träumen eines Schulabbruches gar nicht zu reden. Seufzend vergrub er kurz seinen Kopf in seinen Händen und zerrte ein wenig an seinen Haaren. Dann schüttelte er sich und murmelte: „Komm gehen wir nach draußen und schauen nach den anderen. Meine Mutter wird mich bestimmt schon suchen.“ Seine Stimme brach stockend ab, bei den letzten Worten. Stumm verließen die beiden das Zelt, in dem scheinbar Stunden vergangen waren, aber in Wirklichkeit nur wenige Minuten, seit sie es betreten hatten. Ginny und Hermine waren in der Zwischenzeit bei Mrs Weasley angekommen. Beide Mädchen hatten einen Teller mit ein paar Happen darauf. Wirklich essen konnte aber keins, auch wenn sie vorher noch Hunger gehabt hatten. Mrs Weasley schaute ihre Tochter besorgt an. „Ginny?“, fragte sie sogleich. „Geht es dir wieder etwas besser, oder möchtest du dich wieder hinsetzen oder hinlegen?“ Auch sie hatte gesehen, wie Harry ihr Kind ins Haus getragen hatte. Ginny schüttelte kurz den Kopf. „Es geht schon wieder, es war einfach zu viel für mich“, murmelte sie leise vor sich hin und nahm einen kleinen Bissen vom Essen. Ihre Mutter schaute sie traurig an und nahm sie in den Arm. Gegenseitig spendeten sie sich Trost. Ganz langsam ging auch dieser Tag zur Neige. Viele der Trauergäste, die nicht im Fuchsbau übernachteten, begannen sich frühzeitig zu verabschieden, da leider noch weitere Beerdigungen vorbereitet werden mussten oder sich auch viele noch nicht sehr sicher fühlten und schnell nach Hause wollten. Harry wurde auch bei den Verabschiedungen hauptsächlich in Ruhe gelassen. Nur ein paar sehr unsensible Gäste, die er erfolgreich nieder starrte, wagten es ihn nach dem Kampf mit Voldemort zu befragen. Die meisten drückten auch ihm einfach nur ihr Beileid aus. Als der letzte Gast gegangen war, begleiteten die Mädchen Mrs Weasley ins Haus und ins Elternschlafzimmer. Sie legte sich hin und konnte durch einen Beruhigungstrank von Hermine auch bald darauf einschlafen. Leise gingen die Mädchen wieder nach draußen und halfen den anderen beim Wegräumen und zeigten mancher Verwandten noch einmal ihr Zimmer für die Nacht. Nach und nach waren alle Aufgaben erledigt und es war Zeit für sie alle ins Bett zu gehen. Unter den wachsamen Augen von George verabschiedete sich Harry von seiner Freundin vor dem Mädchenzelt, nahm sie noch einmal fest in den Arm, murmelte ihr ein paar liebe Worte ins Ohr und küsste sie auf die Stirn. Gefasst drehte sich Ginny um und verschwand im Zelt. Hermine folgte ihr nach einer Verabschiedung von Ron, die etwas ungelenker ausfiel. George, Neville, Ron und Harry gingen in ihr Zelt. „Vergiss nicht, was wir besprochen haben“, knurrte George Harry noch zu, bevor er in seinen Bereich verschwand und sich auf die Liege warf. Ron, Harry und Neville schauten sich noch einmal betreten an und suchten ihre eigene Liege auf. In dieser Nacht konnten viele lange nicht schlafen, sahen immer wieder die Bilder der letzten Tage vor sich, oder erwachten zwischendurch immer wieder durch den leisesten Ruf einer vorbeifliegenden Eule. Kapitel 14: Zwischenspiel ------------------------- 14.Kapitel Zwischenspiel Nach und nach vergingen sie Tage wie im Flug. Harry und seine Freunde waren noch auf ein paar Beerdigungen und Trauerfeiern. Die Terminpläne der Freunde wurden immer wieder geändert, da immer mehr Termine hinzukamen, oder, doch das nur in wenigen Ausnahmen, abgesagt wurden. Harry musste seine Aussagen bei vielen Prozessen machen und konnte bei einigen auch dafür sorgen, das Unschuldige nicht durch Hetzreden zu früh verurteilt wurden. Auch für manche der Schuldigen legte er ein gutes Wort ein und konnte für zum Beispiel Draco Malfoy einen Hausarrest bewirken und keine Gefängnisstrafe. Leider sah er da durch Ginny sehr wenig alleine, da sie noch bei ihren Eltern im Fuchsbau wohnte und er aus Gründen der Sicherheit nach London in das Haus seines verstorbenen Paten gezogen war, das vorher einer gründlichen Entfluchung und Säuberung unterzogen wurde. So sahen die einzelnen Räume im Moment wenigstens so aus, wie zu der Zeit als der Orden des Phönix dort sein Hauptquartier hatte und somit bevor die Todesser es entdeckt und verschandelt hatten. Dies war eine große Herausforderung, selbst mit Hilfe ihrer Zauberstäbe brauchten Harry und seine Freunde mehrere Stunden, da manche Flüche sehr hartnäckig waren, aber Hermine fand doch am Ende für jeden Fluch den passenden Gegenfluch. Harry ging auch in dieser Zeit im Ministerium ein und aus. Er hatte seine Lizenz zum Apparieren bekommen und war nicht mehr auf das Auto und den Fahrer angewiesen. Immer wenn er Zeit hatte, zog es ihn aber in den Fuchsbau, wo ihn Mrs Weasley dann mit Essen überschüttete, da sie fand, das er immer noch viel zu hager wirkte. Auch Ron war noch im Fuchsbau und er vermisste seine Freundin sehr. Im Gegensatz zu ihm, hatte sie ohne Probleme die Erlaubnis bekommen am Sommerkurs von Hogwarts teilzunehmen, sich auf die Prüfung vorzubereiten und sie dann nur mit minimaler Verspätung am Ende des Sommers abzulegen. Hermine stresste sich wie immer sehr wegen den bevorstehenden Prüfungen und Harry und Ron waren doch froh, dass sie nicht Hermines gestraftes Lern- und Übungsprogramm, das alles vom ersten bis zum letzten Schuljahr und zusätzlich noch einen Teil der für sie interessanten Jobprüfungsfragen umfasste, mit ihr zusammen lernen mussten. Hermine und Harry sahen sich regelmäßig einmal die Woche, wenn auch er in Hogwarts war und den Sommerkurs in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete. Er gab mehrere Stunden hintereinander für die Schüler der 5. und 7. Klasse und konnte so schon ein wenig für das Schuljahr und sein Unterrichten üben. Professor McGonagall hatte ihm die Anforderung für die Schüler bei der Prüfung gegeben und er arbeitete diese zusammen mit den Schülern im Schnellverfahren durch, da sie ja nicht viel Zeit bis zu den Prüfungen hatten. Im Gegensatz zu anderen Lehrern hatte er keine Probleme mit der Disziplin. Alle waren ruhig, machten mit und hingen ihm wie gebannt an den Lippen. Harry hoffte dann immer, das ihm kein Fehler bei seinen Ausführungen unterlief, da sich fast kein Schüler außer Hermine traute, sich bei ihm zu melden und nachzufragen. Doch sie war sowieso ein Unikat und hätte eigentlich den Sommerkurs gar nicht gebraucht, doch da sie mal wieder in ihre Prüfungseuphorie / -panik verfallen war, wollte sie doch mit allen anderen die Prüfung machen und noch ihre „Wissenslücken“ füllen, wie sie es nannte. Der Unterricht lief häufig sehr anschaulich und mit vielen Übungen aus, da Harry das meiste Theoretische als Hausaufgaben aufgab. Im Moment hatte er noch keine Zeit einen anschaulichen Unterricht zum Thema „Wie kann man einen Werwolf von einem normalen Wolf unterscheiden“ zu geben und gab diese Themen den Schülern zum Nachlesen auf – wozu hatten sie schließlich ein Lehrbuch. Jeweils in der nächsten Woche befragte er kurz die Schüler zu dem Thema und ging dann zu einem anderen über. Wie gesagt er beschäftigte sich dabei größtenteils auf die angewandten Zauber und deren Einsatzmöglichkeiten. Trotzdem schienen alle damit zufrieden zu sein und auch die paar Geschichten, die Harry über jeweilige Auseinandersetzungen mit den durchzunehmenden Kreaturen hatte, kamen sehr gut an. Manchmal apparierten Harry und Hermine am Ende dieser Unterrichtstage in die Nähe des Fuchsbaus und aßen dann dort zu Abend. So konnten sich auch Hermine und Ron ein wenig näher kommen und ihre Beziehung vertiefen. Häufig gingen sie nach dem Abräumen des Geschirrs noch für einen Spaziergang nach draußen, wobei sie meist nicht weit kamen. Sowie sie außer Sichtweite des Hauses an einem Baum waren, setzten sich sich in dessen Schatten, kuschelten sich aneinander und genossen den Sonnenuntergang an diesen warmen Sommertagen. Häufig sahen sie sich aber auch nur in die Augen und fingen an sich zu küssen oder sich zu streicheln. Aber immer noch lag über ihrer Beziehung eine leichte Zurückhaltung und sie wollten beide bis zum nächsten Schritt noch etwas warten. Und schneller als man erwartet hatte, neigte sich der Sommer schon seinem Ende zu. Harry hatte eigentlich keine große Lust seinen Geburtstag zu feiern, aber er ließ sich von seinen Freunden überreden, unter der Bedingung, das es eine gemeinsame Feier für ihn und Ginny werden würde. So wurde dieses Fest im engsten Kreise im Fuchsbau geplant. Ginny sollte die Hauptperson sein, da es ihr Fest zur Volljährigkeit werden sollte und Harry war sehr froh nicht die Hauptperson sein zu müssen. Zudem erfuhr Hermine kurz davor, das sie ihre Abschlussprüfungen alle mit Auszeichnung und als Beste seit langer Zeit bestanden hatte. Sie hatte genau wie Harry die Anfrage bekommen, wenigstens für ein Schuljahr den Lehrermangel in Hogwarts auszugleichen und die unbesetzten Stelle für Mugglekunde zu übernehmen. Sie hatte auch mit Freuden zugesagt und plante schon mit Eifer ihre ersten Stunden für das neue Schulfach und nervte Harry, wenn sie sich mal trafen mit Fragen der besten Unterrichtsmethoden, die sie natürlich aus unzähligen Büchern herausgefunden hatte. Harry schüttelte dann nur den Kopf und sagte zu ihr, er hätte eine gute Buchreihe für den Unterricht der einzelnen Klassen von McGonagall empfohlen bekommen und würde sich an deren Inhalt halten. Hermine seufzte dann nur und schüttelte den Kopf über so wenig Begeisterung. Der Tag vor Ginnys Geburtstag kam und alle versammelten sich schon im Fuchsbau für die Vorbereitungen. Die Jungen stellten wieder Zelte auf, damit ein wenig mehr Platz im Hause war und die jeweiligen Gäste in den Zimmern der Jungen schlafen konnte. George hatte sich mit den Wochen schon ein wenig erholt. Er wirkte aber immer noch depressiv und das wirkte sich auf seine Arbeit aus. In der letzten Zeit hatte er nur sehr wenige neue Dinge entwickelt und mit diesen war er auch nicht sehr zufrieden. Trotzdem lenkte ihn der Laden ab, auch wenn er viele Erinnerungen an seinen Bruder weckte. In die Wohnung über dem Laden, in der er zusammen mit Fred gewohnt hatte, wollte er im Moment noch nicht zurück – so wohnte auch er wieder im Fuchsbau und hatte bei den letzten Wiederaufbauarbeiten mitgeholfen. So waren zum Ende der Schulferien sämtliche Spuren alter Zauberangriffe vom Haus und Garten beseitigt. Ginny freute sich schon sehr auf ihre Geburtstagsfeier. Endlich konnte sie ihren Freund ein wenig länger als ein paar kurze Stunde alle paar Tage um sich haben. Somit war es verständlich, das sich auf ihrem Gesicht fast die ganze Zeit ein Strahlen der Freude lag. Sie wartete schon morgens ungeduldig auf die Ankunft von Harry. Ihre Brüder zogen sie mal wieder damit auf, als endlich die Eingangspforte quietschte und ein etwas übermüdeter Harry in den Garten trat. Sie lief freudestrahlend auf ihren Freund zu und begrüßte ihn mit einem zärtlichen Kuss, umarmte ihn fest und kuschelte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Tief sog sie seinen Geruch in sich auf und fühlte sich wieder geborgen. Harry erwiderte die Umarmung und auch vergrub sein Gesicht in ihr Haar. Viel zu schnell kamen ihre Brüder herbei und störten die traute Zweisamkeit. „Harry“, klang es von unterschiedlich tiefen Stimmen fast gleichzeitig. „Wolltest du dich um die Arbeit drücken? Wir sind schon fast fertig hier im Garten!“, kam es anschließend von George. „Lange nicht mehr gesehen. Denkst du noch daran, was ich dir gesagt habe?“ Harry löste sich langsam aus Ginnys Armen und schaute ihren Bruder an. „Ja, George, ich erinnere mich noch. Leider konnte ich heute nicht früher kommen, aber ich vermute, wir haben bis morgen bestimmt noch genug zu tun.“ Laut bejahten dies alle und schon steckte Molly Weasley ihren Kopf aus dem Küchenfenster. „Hallo, Harry!“, begrüßte sie ihn. „Schön das du da bist, wir haben hier noch viel zu tun. Was willst du machen? Gemüse schneiden, den Garten aufräumen oder Tische aufstellen?“ Bei den Worten „Gemüse schneiden“ verzog Harry das Gesicht und Ginny schmunzelte. „Da helfe ich lieber im Garten. Mit bissigen Kreaturen kenne ich mich gut aus.“ Mrs Weasley nickte, schaute zu Ginny und winkte sie mit den Worten: „Ginny Schatz, du kannst mir ja in der Küche helfen. Die Jungs kümmern sich schon um die Arbeit draußen.“ Ginny seufzte kurz auf, drückte Harry noch einen Kuss auf die Wange und ging ins Haus. Der blickte ihr hinterher, wurde dabei aber von Ron unterbrochen. „Na, hast du endlich alle deine Termine abgearbeitet? Wir haben dich ja nur noch kurz beim Abendessen in den letzten Wochen hier gesehen und da warst du noch nicht mal sehr gesprächig. Selbst an deinem Geburtstag warst du nur ganz kurz da. Die Mädels sind dir immer noch böse, dass du die Geschenke nicht geöffnet, sondern sie hier liegen gelassen hast. Hermine hat erst mal ein Haltbarkeitszauber auf alles gelegt, damit Schokolade oder was du sonst darin hast nicht schlecht werden.“ Harry seufzte nur auf. Er war so gar nicht in Stimmung für eine Geburtstagsfeier. Nur Ginny zuliebe hatte er sich für die gemeinsame Feier entschieden. Trotzdem konnte er die Gefühle seiner Freunde verstehen. Doch vor zwei Wochen war so viel los gewesen, das er die Geschenke ganz einfach vergessen hatte und so wie immer gleich nach dem Abendbrot zu sich appariert war. Jetzt hatte er wieder etwas Luft zum Atmen und konnte sich auf schönere Dinge konzentrieren. Er hatte dafür gesorgt, das in den letzten Wochen alle nötigen Aussagen von ihm zu Protokoll genommen wurden und somit seine Anwesenheit bei den Prozessen erst mal nicht mehr nötig sein würden. Der Sommerkurs war vorbei und er hatte schon seinen Zeit- und Unterrichtsplan für das nächste Schuljahr. Dieser gab ihm auch nicht mehr viel Freizeit und so hatte er sich diese beiden letzten Wochen vor Schulbeginn frei geschaufelt. Davon waren viele nicht begeistert gewesen, doch er hatte sich durchgesetzt. Die nächsten zwei Wochen hatte er Zeit für sich, Ginny und seine Freunde. Endlich. „Dafür werdet ihr mich in den nächsten zwei Wochen nicht mehr los. Also wo ist mein Schlafplatz?“ Ron guckte ihn erst verdutzt an und begann dann ihn zu umarmen und auf den Rücken zu klopfen. George knirschte ein wenig mit den Zähnen als er hörte, dass Harry jetzt wieder so viel Zeit im Fuchsbau verbringen würde und das Harry und Ginny wieder mehr Möglichkeiten hatten, zusammen zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)