Ein neues Leben (ohne adult) von alandatorb (Harry xGinny, Ron x Hermine) ================================================================================ Kapitel 9: Die Trauerfeier -------------------------- So hier ist mein neustes Kapitel ^o^ !!!! Vorweg noch ein paar Anmerkungen: 1. Das Feuer hatte dem Raum der Wünsche nicht geschadet und so hat er auch noch tadellos funktioniert, nur alle angesammelten Gegenstände waren zerstört worden. 2. Alle Schüler waren zwar sehr begeistert über den Sieg von Harry, aber eine Nacht Schlaf hatte dafür gesorgt, dass sich die Schüler unsicher in Harrys Gegenwart fühlten. Dies wurde auch durch das Verhalten der vier Freunde und durch die verschiedenen Zeitungsberichte verstärkt. Daher trauten sich die Leute nicht mehr Harry oder seine Freunde anzusprechen und blickten somit auf den Fluren zur Seite. 3. Harry hatte sich nicht wirklich einen Zimmerservice gewünscht, sondern die Hauselfen machten das aus eigenem Antrieb. Durch den Kampf hatten sie auch Selbstvertrauen gewonnen und befolgten ihre Befehle nicht mehr total buchstabengetreu. 4. Verletzungen und ähnliches von den Leichtverletzten wurden schnell geheilt und sind daher nicht weiter erwähnenswert (z.B. nachgewachsene Haare von Neville (waren sie nun ab oder nicht???)). 5. Mit dem Satz „Der mächtigste Zauberstab der Welt würde für immer in diesen vier Wänden verborgen bleiben.“ meinte ich auf der einen Seite das Geheimnis, dass die Porträts haben und zum anderen, meinte ich mit vier Wänden auch ganz Hogwarts, falls es da zu Missverständnissen gekommen ist. 6. Ich werde im weiteren Verlauf meiner Geschichte vom letzten Kapitel „Neunzehn Jahre später“ abweichen, da es mir in manchen Punkten etwas widersinnig erscheint. Außerdem hat mich ein ganz liebes Kommi an etwas erinnert, das ich mir schon nach dem sechsten Band als mögliches Ende ausgedacht hatte. 9. Kapitel Die Trauerfeier Der nächste Morgen begann viel zu früh. Fast keiner hatte diese Nacht gut geschlafen und auch im Raum der Wünsche waren schon alle auf. Diesmal hatten die Hauselfen noch kein Frühstück serviert und so beschlossen die vier in die große Halle zu gehen um dort zu essen. Obwohl heute viel mehr Personen saßen, wie die Tage zuvor, herrschte eine fast unheimliche Ruhe im Raum. Kaum einer sprach mit seinem Tischnachbar, oder schaute sich auch nur den Sonnenaufgang an, der sich gerade an der Decke der Halle zeigte. Es waren heute auch wieder mehr Schüler anwesend. Extra für die Trauerfeier war der Hogwartsexpress gestern Abend noch einmal gefahren und hatte viele, der evakuierten Schüler, wieder zurück zur Schule gebracht. Mit ihnen waren auch viele Eltern angereist, da ihnen der Zug sicherer erschien als andere Transportmöglichkeiten. Doch es herrschte kaum große Wiedersehensfreude. Zu groß waren noch die Trauer um die Verluste der letzten Tage ,Wochen und Monate. Harry sah viele Mädchen, die sich umarmten und dabei weinten und auch manch anderer konnte seine Tränen nicht unterdrücken. Je näher Harry den Tischen kam, umso deutlicher konnte er die leisen Stimmen der Leute verstehen. Manche erzählten von dem Kampf, andere von einem geliebten Verstorbenen und noch andere starrten einfach nur geradeheraus und wurden von einem Freund einfach nur über den Rücken gestreichelt. Aber fast überall reagierten die Sitzenden gleich auf sein Erscheinen. Sie schauten auf, nickten ihm kurz zu und schwiegen dann für eine Weile. Manche lächelten Harry auch an, oder sie erhoben sich kurz und klopften ihm auf den Rücken. Bei dieser besonderen Reaktion wurde Harry oft rot im Gesicht und fühlte sich meist sehr hilflos, weil er damit nun wirklich nicht gerechnet hatte. An den Tischen saßen auch die Eltern der Schüler und nicht alle von ihren Kindern waren noch am Leben. Als Harry am Tisch der Gryffindor, wo es unter den Schülern auch die meisten Verluste gab, vorbeiging, stand eine der Mütter auf und drückte ihn fest an sich. Gerade als er weitergehen wollte, stand schon die nächste auf und umarmte ihn auch. Manche der Väter hatten sich auch erhoben und gaben ihm die Hand. Es fiel kein einziges Wort. Doch Harry sah bald schon an den Augen des vor ihm Stehenden, ob dessen Kind noch lebte, oder gestorben war. Die einen sahen ihn traurig, aber nicht feindselig an und die anderen hatten meist ein kleines glückliches Strahlen in den Augen. Es war eine lautlose Anerkennung seiner Leistung und ein Hinweis, dass die Eltern ihm keine Schuld an der Situation gaben. Hermine und Ginny hatten in dieser Situation mal wieder Tränen in den Augen und Ron streichelte beiden Mädchen über den Rücken. Er hatte endgültig erkannt, dass sich Harry nicht selbst in den Vordergrund spielte. Es waren seine Taten, die von den Leuten hier anerkannt wurden. Sie alle hatten gekämpft, aber Harry war in den letzten Jahren derjenige gewesen, der die meisten Verluste hinnehmen und auch die meisten Hürden überwinden musste. Für Ron gab es keinen Grund mehr eifersüchtig zu sein. Jemand anderes als Harry wäre in den letzten Jahren innerlich gebrochen worden und hätte Voldemort am Ende nicht besiegen können. Als sie endlich einen freien Platz am Tisch erreichten und sich hinsetzten, ließ auch die ständige Beobachtung der Leute um sie herum nach. Ron, der diesmal neben Harry saß, klopfte diesem kurz auf den Rücken und wandte sich dann den Mädchen zu. Harry war noch ganz in Gedanken versunken. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er hatte sich die Begegnung mit den Eltern seiner verstorbenen Mitschüler anders ausgemalt. Mit Vorwürfen hatte er gerechnet, nicht mit Anerkennung. Harry fühlte plötzlich eine Hand auf der seinen. Er blickte auf. Es war Ginny, die ihn aus seinen Gedanken riss. Diese leichte Berührung hatte er sofort wahrgenommen, aber das Klopfen von Ron nicht. Als er in ihre Augen blickte, wurde er an die letzte Nacht erinnert. Er war ins Badezimmer gekommen und sie hatte ihn aufgefordert sich auszuziehen. Harry hatte dies dann auch gemacht. Ginny war dabei leicht verlegen geworden und hatte zur Seite geblickt. Mit einer einladenden Handbewegung forderte sie ihn dann auf in die Badewanne zu steigen. Harry war ihrer stummen Bitte gefolgt, aber statt sich selbst jetzt auszuziehen und mit in die große Wanne zu kommen, hatte ihn Ginny erst liebevoll gewaschen und dann den Nacken massiert. In diesem Moment konnte sich Harry endlich vollständig entspannen und er schlief bei ihren wohltuenden Berührungen fast ein. Als das Wasser dann mit der Zeit kälter wurde, stieg er aus der Badewanne und sie hatte ihm einen der Bademäntel gereicht. Harry hatte sie darauf in die Arme gezogen und geküsst. Es war kein leidenschaftlicher Kuss gewesen, sondern einer, der seine ganze Liebe für sie ausdrückte. Gemeinsam waren sie dann ins Schlafzimmer gegangen und müde ins Bett gefallen. Sie hatten sich eng aneinander gelegt, aber in dieser Nacht hatte ihnen die Anwesenheit des anderen vollkommen ausgereicht und sie waren bald darauf in einen tief und fest eingeschlafen. Doch schnell wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ron hatte ihn angestoßen und aufgefordert endlich etwas zu essen. Harry hatte keinen Hunger, aber er wusste, was ihn heute noch alles erwartete und machte sich lustlos an eine Stulle Toast. Auch die anderen aßen nicht viel. Ganz gewiss nicht die Menge von ihrem gestrigen Frühstück. Ohne es groß zu bemerken verging der Tag und schon war die Stunde der Trauerfeier fast gekommen. Draußen vor dem See waren wieder Stühle aufgestellt und es gab auch ein kleines Rednerpult. Nach und nach kamen immer mehr Leute und setzten sich auf die Stühle oder standen noch in kleinen Gruppen zusammen. Harry, Ron, Hermine und Ginny wussten erst nicht so recht, wo sie sich hinsetzten sollten. Aber dann wurde ihnen diese Entscheidung aus der Hand genommen. Die Schulleiterin und die restliche Familie Weasley kamen auf sie zu. „Harry, du sitzt in der ersten Reihe neben den anderen Rednern.“, sagte Professor McGonagall sehr gefasst zu ihm und ging mit ihm nach vorne in die Nähe des Rednerpults. Ron und die Mädchen setzten sich mit seiner Familie zusammen in die Nähe von Harry. Dieser drehte sich um und sah die aufmunternden Blicke von seinen Freunden und ging im Kopf noch einmal seine Rede durch. Langsam setzten sich auch die letzten und Ruhe kehrte ein. Der neue Zaubereiminister erhob sich als erster und trat an das Rednerpult. „Ich grüße alle hier Anwesenden und brauche erst gar nicht lange zu reden, um an traurigen Grund unserer Versammlung zu erinnern. Wir haben…“ Länger hörte Harry nicht zu. Sein Kopf war auf einmal wie leer und er wusste gar nicht mehr, was er alles sagen wollte. Seine Rede war auch viel einfacher gewesen, wie diese Ansprache. Konnte er wirklich die richtigen Worte finden, damit die hier anwesenden trauernden Familien getröstet werden? Er war sich dessen nicht mehr sicher. Er versuchte sich wieder auf die Rede vom Zaubereiminister zu konzentrieren, aber das war ihm einfach nicht mehr möglich. Und dann trat schon der nächste Redner nach vorne. Es war der gleiche Zauberer, wie bei der Beerdigung von Dumbledore. Auch von dieser Rede bekam Harry nicht viel mit. Er wusste nur, dass er als nächster sprechen sollte. Bloß was sollte er nur sagen? Er sah sich noch einmal um und sah seine Freunde an. Die Mädchen hatten wieder Tränen in den Augen. Ron hielt Hermine im Arm und Ginny wurde von George gehalten. Auch Bill und Fleur und Mr und Mrs Weasley hielten sich an den Händen. Er hatte immer noch einen Blackout. Die Rede endete und er musste nun nach vorne. Der Weg dorthin war fast schwerer, wie seine Begegnung mit Voldemort im Wald. Was sollte er nur sagen. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und er schaute zurück in die Menge. Er sah seine Freunde, seine Mitschüler, Mitglieder der DA, Mitglieder des Ordens, aber auch viele Familien. Bei diesem Anblick fiel ihm plötzlich ein guter Redeanfang ein. Er schaute zu den Weasleys. „Weasley“ Sein Blick wanderte weiter. „Lupin, Tonks“, sprach er als er den kleinen Teddy uns seine Oma sah. „Dumbledore“, sprach er mit einem Blick zu der wieder hergestellten Grabstätte. „Snape“, ein Murmeln erhob sich. „Black“ Das Murmeln wurde lauter. „Diggory, Creevey, Dobby“ Seine Stimme wurde leiser, war aber immer noch gut zu verstehen. Bei einigen Namen war in vielen Mienen Trauer und bei anderen Namen Unverständnis zu sehen. „Moony“ Harry hatte seine Stimme wieder vollständig unter Kontrolle bevor er die letzten beiden Namen sagte: „James und Lily Potter“ Es wurde jetzt wieder ganz still in der Menge. „An diese Namen werde ich mich erinnern und ich trauere um jeden Verstorbenen, auch um die, die ich jetzt gerade nicht genannt habe. In diesem Krieg haben wir viele Verluste erlitten und jeder unter euch hat solch einen Verlust hinnehmen müssen. Viele unter euch haben ein Kind, ein Elternteil oder einen Freund zu beklagen. Manche von ihnen sind vielleicht noch nicht tot, aber leider vielleicht auch nicht wirklich am Leben. Die letzte Zeit hat viel von uns gefordert. Auch von mir.“ Bei diesen Worten hatte die Großmutter von Neville genickt und ihr Enkel schaute Harry verständnisvoll an. „Man sagt oft, mit der Zeit wird es besser. Ja, vielleicht stimmt das. Man denkt nicht mehr täglich an seinen Verlust und schönere Erlebnisse überdecken die traurigen, aber wird es besser? Ich weiß es nicht. Ich konnte mich früher nicht an meine Eltern erinnern, trotzdem spürte ich ihren Verlust mein Leben lang. Sie starben um mich zu beschützten. Geht es mir dadurch besser? Nein. Aber ich weiß, sie wollten mir ein besseres Leben ermöglichen und darum versuche ich ihnen diesen Wunsch zu erfüllen und lebe. In meinem Leben bin ich vielen guten Leuten begegnet. Es ist mir dabei egal welcher Art sie angehören. In der letzten Zeit mussten wir mit vielen Vorurteilen kämpfen. Ich hoffe, dass uns der Tod von so vielen geliebten Personen wenigstens von diesen Vorurteilen befreien konnte. Denn in diesem Krieg haben nicht nur Hexen und Zauberer gegen Voldemort gekämpft und sind dabei gestorben. Ich hoffe, dass auch ihre Namen nicht in Vergessenheit geraten. Wir haben überlebt. Aber unser Sieg schmeckt bitter. Es haben nicht alle überlebt, so sehr wir auch versucht haben andere zu beschützten. In dieser Zeit ist der einzige Trost für mich, die Personen, die ich liebe und die überlebt haben, um mich zu haben. Vielleicht ist dies auch ein Trost für euch. Ich sage nicht, dass es die Verstorbenen jetzt besser haben. Wie könnte ich das? Selbst ich weiß nicht wirklich, was nach dem Tod passiert. Vergesst sie nicht. Vergesst nicht, warum sie starben. Vergesst nicht, was sie liebten. Vergesst nicht, wann sie glücklich waren. Bewahrt nicht nur die schlechten Erinnerungen an ihren Tod, denn so haben sie meist nicht gelebt. Behaltet sie in euren Herzen und ihr könnt sie nicht vergessen.“ Harry schaute sich noch einmal um. Er sah in viele weinende Gesichter. Aber auch manche hatten wiederum einen kleinen Hoffnungsschimmer in ihren Augen. Harry nickte ihnen noch einmal zu und ging von dem Rednerpult weg. Er setzte sich nicht wieder in die erste Reihe, sondern ging zu seinen Freunden. Ron rückte ein wenig von Ginny weg und sein Freund setzte sich auf die jetzt freie Stelle. Ginny sah ihn mit einem tränenverschmierten Gesicht an. Harry hob langsam seine Hand und strich ihr ein paar lose Haare aus den Augen und nahm sie dann fest in seine Arme. Sie fing wieder zu weinen an und Harry legte seinen Kopf an ihren und strich ihr beruhigend über den Rücken. Es störte ihn in diesem Moment nicht ein bisschen, dass ihn alle beobachten konnten. Er machte nur das, was er den anderen gerade geraten hatte. Er tröstete jemand anderen und fand auch selbst Trost. In solchen Zeiten sollte man nicht alleine sein. Auch Hermine konnte ihre Tränen nicht unterdrücken. Sie wollte es auch gar nicht. Durch das Zusammenrücken saß sie nun auch näher bei Ron. Die beiden blickten sich kurz an und dann folgten sie dem Beispiel von Harry und Ginny, umarmten sich und gaben sich gegenseitig Hoffnung auf eine bessere und glücklichere Zeit, die hoffentlich bald kommen würde. Mr und Mrs Weasley schauten erst auf die beiden Paare und sahen sich dann an. Auch sie weinten, aber auch sie kümmerte es nicht, wer ihre Tränen sah. Sie bekamen auch so gut wie nichts von der laufenden Rede der Schulleiterin mit. Harry hatte seine und ihre Gefühle gut getroffen. In diesen Zeiten sollte man Personen um sich haben, die man liebt. Sie blickten noch einmal auf ihre beiden jüngsten Kinder. Beide waren viel zu schnell erwachsen geworden und mussten viel zu schnell große Verantwortung tragen. Aber scheinbar hatten sie in dieser Zeit auch Partner gefunden, die sie unterstützten und die sie liebten. Was daraus werden würde, das würde noch die Zeit zeigen. Mrs Weasley schaute auf Bill und Fleur. Sie war erst gegen diese Heirat gewesen und hatte sich nicht vorstellen können, dass das gut gehen würde. Aber Fleur war genau die Richtige für ihren Sohn gewesen. Mrs Weasley würde nicht noch einmal den Fehler begehen und einem ihrer Kinder in Liebesdingen reinreden. Zur Geduld ermahnen ja, aber sie hatte schon ein Kind verloren und sie wollte nicht noch ein Kind wegen einem dummen Streich verlieren. Außerdem Harry und Hermine waren doch gute Kinder. Hermine würde ihren Ron schon antreiben. Und Harry? Er hatte jeden in dieser Familie vor dem Tod gerettet. Schon seit Jahren war er für sie, wie ein eigener Sohn und das würde sich such jetzt nicht ändern. Sie schaute ihren Mann an und sah in seinen Augen dieses wortlose Verständnis. Aber leider erinnerte auch sein Gesicht sie wieder an Fred und mit einem erneuten Aufschluchzen sank sie an seine Brust und weinte. Für Ginny, Hermine, Ron und Harry ging die Trauerfeier in einem Nebel, der sich über ihre Sinne gezogen hatte, vorüber. Sie bekamen erst wieder mit, dass alle langsam aufstanden. Auch sie erhoben sich von ihren Stühlen. Sie blieben zusammen und das war gar nicht so einfach, da fast alle mit Harry sprechen wollten. Harry sprach vielen sein Beileid aus und empfing auch oft aufmunternde Worte. Nur einmal schlug seine traurige Stimmung in Wut um. Das war als Rita Krimmkorn mit ihm ein Interview machen wollte und noch einmal betonte, wie gut sie doch in der Vergangenheit zusammen gearbeitet hatten. Ginny beruhigte ihn noch rechtzeitig mit ihrer Hand auf seiner Schulter. „Sie haben nur einmal die Wahrheit geschrieben und das auch nur, weil wir Ihnen gedroht haben. Denken Sie wirklich, dass ich auf irgendeine Frage von Ihnen antworten würde? Ich werde sehr genau darauf achten, was sie schreiben und wenn da auch nur einmal ein falsches Wort über mich, oder irgendeine unsinnige Behauptung über meine Freunde dabei ist, werden sie es mir von Angesicht zu Angesicht erklären müssen.“ Mit diesen Worten ließ er sie einfach stehen und drehte sich weg. Aus dem Augenwinkel sah er noch ein leichtes Nicken und ihren erstarrten Gesichtausdruck. Danach passierte auch etwas Erfreuliches. Mrs Tonks kam mit ihrem Enkel auf ihn zu. „Es tut mir sehr leid, Mrs Tonks“, sagte Harry nachdem sie sich begrüßt hatten. „Danke.“ „Wie geht es Teddy?“ „Ihm geht es ganz gut. Ich weiß nicht, ob er seine Eltern vermisst. Er weint etwas mehr in der letzten Zeit.“ „Also ähm Lupin hatte mich gebeten der Pate für Teddy zu werden, wussten sie das?“ „Ja, sie hatten es mir gesagt und es steht auch in ihrem Testament. Da hat er wenigstens noch jemanden, der ihm später etwas über seine Eltern erzählen kann.“ Ihr kamen die Tränen. „Ihre Tochter wollte Lupin helfen und sie wollte auch wissen, ob es ihm gut geht.“, stammelte Harry vor sich hin. „Du hast sie vorher noch gesprochen?“ Harry nickte nur. „Mussten sie leiden?“ „Nein, ich glaube nicht.“ „Ich soll Ihnen auch noch etwas ausrichten.“ Harrys Stimme versagte fast. „Von Lupin. Es ist eigentlich an seinen Sohn, aber ich glaube auch sie sollten es wissen. Er sagte, dass er für eine bessere Welt gekämpft hat, in der sein Sohn ohne Vorurteile aufwachsen kann. Sein Sohn soll es besser haben und wenn es mir selbst möglich ist, werde ich dafür sorgen.“ „Danke. Du bist ein guter Junge. Deine Eltern wären heute sehr stolz auf dich.“ Harry nickte und seine Augen wurden feucht. „Sie sind stolz auf mich.“ Er nickte ihr noch einmal zu und strich dem kleinen Teddy über die gerade limonengrünen Haare. „Er ist seinen Eltern wirklich sehr ähnlich.“ Mrs Tonks nickte und drückte ihren jetzt schwarzhaarigen Enkelsohn etwas fester an sich. „Ja, das ist er und dafür bin ich dankbar.“ Nach einem letzten Nicken gingen sie weiter. So gingen die vier langsam in Richtung See. Nach einer Weile waren sie dort auch angekommen und alleine. Sie blickten gedankenverloren auf den See hinaus. „Mutter hat gesagt, dass wir nachher mit dem Zug nach London zurückfahren. Vater hat sein Auto am Bahnhof stehen gelassen.“, sagte Ron leise, ohne einen anzusehen. „Wann ist die Beerdigung?“, fragte auch Harry sehr leise. „Übermorgen am Montag. Es ist noch einiges zu tun. Wir wissen auch nicht, wer kommt. Manche aus unserer Familie haben wir noch nicht erreicht. Sie haben wohl ihre sicheren Häuser noch nicht verlassen.“, antwortete Ginny zaghaft. Auch sie hatte in den letzten Tagen ihren Eltern bei der Post geholfen. „Oh“, murmelte Hermine mitfühlend und streichelte Ginny über den Rücken. Sie blickten noch einmal zum See und gingen dann zum Schloss. Es gab vor der Abfahrt noch einiges zu tun. Sie packten ihre Sachen. Wobei Hermine Ginny beim Einpacken half und Ron und Harrys im Schloss und vor allem im Raum der Wünsche ihre wenigen Sachen zusammensuchten. Bevor Harry diesen Raum verließ, blickte er noch einmal in das Zimmer, das er in der letzten Zeit mit seiner Freundin geteilt hatte. Er lächelte noch einmal bei den schönen Erinnerungen und ging danach Ron hinterher. Kurze Zeit später fuhren sie alle mit dem Zug los. Harry sah Hogwarts immer kleiner werden und nach einer Kurve war es gänzlich aus seinem Sichtfeld verschwunden. Mit einem Stirnrunzeln überlegte er, wann er wieder zurückkommen würde, in das einzige zu Hause, das er je wirklich hatte. Doch da berührte schon Ginny seine Hand und mit einem schwachen Lächeln erinnerte er sich, das er jetzt auf dem Weg zu ihrem zu Hause waren. Die nächsten Tage würden Schmerzen bringen, aber er wäre wieder innerhalb einer Familie. Zärtlich drückte er ihre Hand und gemeinsam beteiligten sie sich an dem Gespräch im Abteil, welches sie mit Ron, Hermine, George und Percy teilten, die Harry erst jetzt wirklich wahrnahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)