Imperia von sinistersundown (Die Rückkehr der Saiyajins) ================================================================================ Planet Vegeta ------------- Ihm war es immer egal gewesen. Er hatte ja seinen Großvater gehabt. Alles war in bester Ordnung und er war wunschlos glücklich mit dem, was er hatte. Und auch, als sein Großvater starb. Er war zwar nicht mehr an seiner Seite, aber in seinen Erinnerungen und das reichte. Nie hatte er sich Gedanken darüber gemacht, wer er war oder woher er kam. Wer seine Eltern waren oder ob er Geschwister hatte. All das war ihm egal gewesen. Denn sie hatten ihn ja nicht gewollt. Das dachte er immer, so wurde es ihm erzählt von seiner einzigen Bezugs Person. Umso überraschender kam dieser plötzliche Wunsch nach Wissen. Nach seiner Vergangenheit. Selbst, als er wußte was er war, hatte er sich nicht wirklich einen Kopf um seine Vergangenheit gemacht. Doch dann kam der Tag, an dem Son-Goku einen Wunsch äußerte; einen Wunsch, der alles in seinem Leben ändern sollte: "Ich will Shenlong bitten, die Saiyajins wieder auferstehen zu lassen!" Ob zum Guten oder zum schlechten würde sich noch zeigen... Son-Goku hatte die Luft angehalten als er spürte, wie Shenlongs Macht seinen Körper an einen anderen Ort beförderte. Instinktiv hatte er die Augen geschlossen, konzentrierte sich und fühlte, er immer leichter wurde und schließlich verschwand. Das überraschte aufjapsen von Bulma, die durchbohrenden und wütenden Blicke der Saiyajins... all das merkte er nicht mehr. Auf ihn wirkte in diesen Bruchteilen von Sekunden nur ein Gedanke: "Gleich bin ich zu Hause..." Seine Augenlider zuckten, die Haltung war leicht gebeugt. Noch immer hielt er die Luft an und als er wieder atmete und seine Lungen freigab - das erste was er spürte war trockene, staubige und erdrückende Luft. Doch die Augen öffnete er nicht. Son-Goku traute sich einfach nicht. Was würde ihn denn erwarten? Ein Paradies oder ein Wüstenplanet? Der Luft zu urteilen, und rein von der Intuition her würde der Krieger auf letzteres Tippen... Auf seinen Schultern schien ein Gewicht zu liegen, welches ihn nicht wirklich störte, aber es war da und ließ ihn wahrnehmen, das er nun nicht mehr auf dem gewohnten, vertrautem Boden der Erde war. Sein Herz raste, gab einen unerträglichen Rhythmus vor, wie eine Uhr die tickte... Vegeta unterdessen scharrte mit seinem weißem Stiefel in dem rötlichem Sand, der zum Teil auch aus grobem Schutt bestand. Ein verschmitztes Grinsen stahl sich auf seine Lippen, er legte den Kopf in den Nacken, schaute in die von ihm so sehr vermißte Atmosphäre. "Ich bin wieder zu Hause..." wisperte der Prinz. Er hatte lange warten müssen. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, hatte Vegeta nicht einmal daran gedacht, den Planeten wieder zu erwecken. Es hätte auch keinen Sinn gehabt. Planet Vegeta wäre unbewohnt gewesen. Doch nun... Vegeta schloß kurz die Augen, öffnete sie dann wieder. Der Himmel war rot, mit orangenen, sogar leicht schwarzen Akzenten versehen. Wolken schimmerten Golden unter den zwei kleinen Sonnen. Zusammen war ihre Intensität etwas stärker, als die der irdischen Sonne. Nun konnte es beginnen. Das neue Zeitalter der Saiyajins... Zuvor mußte er noch etwas für sich klar stellen um die Ruhe und den Willen zu haben, die Saiyajins führen zu können... Auch Kakarotts Problem mußte warten; wenn es überhaupt noch ein Problem war. Bis jetzt ging alles gut. Warum also weiterhin Sorgen machen...? Der Prinz spie auf den Boden und drehte sich schließlich zu seinen zwei Begleitern um. Er knurrte. "Macht ihr einen auf Blindschleiche? Was soll das? Macht die Augen auf oder ich geh' alleine los! Dann könnt ihr zwei hübschen zusehen, wie ihr hier klar kommt!" meinte der Prinz schroff und nahm wieder seine auftrumpfende Haltung an. Bulma öffnete die Augen. Für einen Moment hatte sie glatt die Angst gehabt, das die Schwerkraft sie in den Staub drückte, weil entsetzliche Luft ihre Lungen füllte; doch nun erinnerte Bulma sich an das Gerät an ihrem Handgelenk. Die Erdenfrau schaute sich um, hustete. die Atmosphäre war ja widerlich! Überall Staubpartikel, die einem das Atmen erschwerten. Zu allen Seiten türmten sich seltsam geformte, rötliche Felsen auf. Sie hatten runde und eckige Formen, wiesen manchmal auch große Löcher auf. Sah Bulma genau hin, erkannte sie etwas weiter hinten im Rücken ihres Gatten, einen weißen Felsen, der aus dem Boden ragte... war das überhaupt ein Felsen...? Sie glaubte fast, es war ein Stück Mauer... Unter ihren Füßen fand sie Kamin-roten Sand und große Steine pflasterten die scheinbar unendliche Ebene. Nun war sich die Erbin der Capsule Corporation sicher: das hier war entweder eine Wüste oder Ödnis in der sie gelandet waren, oder aber es sah auf dem gesamten Planeten so aus... dann wollte sie nicht länger als nötig bleiben! "Irgks... also wenn es hier überall so aussieht, dann will ich hoffen, das ihr Kleingärten oder so anpflanzt..." meinte Bulma und rieb sich die Arme. Kalt war es nicht, aber schwül und erdrückend heiß. Sie schaute zu Son-Goku und seufzte. Er sollte die Augen lieber zulassen... "Kakarott, jetzt mach endlich deine Augen auf oder ich zwinge dich dazu!" ermahnte Vegeta schon wieder halb in Rage. Wozu war der Kerl mitgekommen, wenn er nicht seine Augen aufmachte? Babysitten würde er ganz sicher nicht! Hatte er plötzlich Angst? Wenn es ihm nicht gefiel, was er sah wenn er denn irgendwann mal die Augen öffnete, dann hatte er eben Pech gehabt! Außerdem war das ja nicht der gesamte Planet....! Der Prinz schnaubte, ging einfach zu Bulma und umschlang ihre Hüfte. Ohne ein Wort zu sagen, entfachte der Erbe des saiyanischen Volks sein KI und erhob sich mit seiner Frau in die Luft. Bulma sah Vegeta fragend an, wollte noch etwas dazu sagen, aber dann hielt sie sich lieber fest um nicht herunter zu fallen. Ob Son-Goku nachkommen würde...? Nun stand er da, Vegeta war nur noch ein Punkt am Horizont. Heiße Luft die vom Wind getragen wurde, fegte um seine Beine. Son-Goku genoß es. Die beiden mochten es nicht gemerkt haben, aber Son-Goku hätte die Augen längst geöffnet. Doch er tat es nicht, aus Ehrfurcht und weil er die Aura des Planeten spüren wollte. Weil er mit all seinen Sinnen spüren wollte, das dies kein Traum war, das er wirklich mit beiden Füßen fest auf dem Boden seiner Heimat stand. Schon seit einigen Minuten verglich er die Energie des Planeten mit der, welche die Erde durchfloss. Jedes Lebewesen hatte seine Aura, eine Energie die auf andere wirkte. Und Planeten waren in gewisser Weise auch Lebewesen. Er hatte diese ungeheure Aura, die durch einen solchen Erdball floss, zum ersten Mal bei dem explodierenden Namek wahrgenommen. Son-Goku hatte gespürt, wie aus dem Planeten alle Kraft wich. Wie bei einem Krieger der im Sterben lag. Nach Ewigkeiten öffnete der Saiyajin endlich die Augen. Son-Goku atmete aus, blickte sich vorsichtig um und drehte sich dabei um die eigene Achse. Es war eine trostlose Gegend. Eine Gegend, die tot und nicht lebendig aussah. Und die nicht seinen Träumen und Vorstellungen entsprach. Son-Gokus Blick trübte sich und war nun mit der Ödnis um ihn herum vergleichbar. Er hatte es sich so schön ausgemalt. Seine Heimat, eine Oase gleich der Erde. Er seufzte tief. Ja, er hatte es sich wirklich wunderschön geträumt. Vielleicht war er wirklich zu sehr auf die Erde geprägt. Auf diesen Planeten, welcher so schön war, auf den Ort an dem er eigentlich nicht hätte aufwachsen dürfen. Andere seiner Rasse hatten natürlich schon solche Planeten gesehen. Vielleicht auch welche, die schon vor ihrer Heimsuchung derart trostlos, ja schon fast entstellt gewesen waren... In diesem Moment wurde Son-Goku bewußt, wie sehr er doch auf die Erde fixiert war. Schön und gut, das wäre jeder an seiner Stelle, aber dennoch war DAS hier seine Heimat... Son-Goku blickte noch einmal in den rötlichen Himmel. Wenigstens dieser war schön... Son-Goku wollte gerade zum Flug ansetzen, als ihm ein weißer Stein in mitten der anderen auffiel. Ein wenig neugierig schaute er ihn sich genau an; dann erkannte der Krieger, das er hier wohl in einer Ruine stand. Denn es fanden soch überall vereinzelt kleine Überreste, die Hausmauer glichen. Der Saiyajin erhob sich schließlich mit einem kräftigen Sprung in die Luft und flog gleich auf höchster Stufe Vegeta und seiner Kindheitsfreundin hinterher... "Das ist die reinste Verarschung!" "Wir haben das Recht, auf unseren Planeten zurückzukehren! Genau wie dieser verlogene Prinz!" Das reinste Chaos war entstanden. Auf der Erde tobten laute Proteste und Diskussionen. Und mitten drin standen drei Halbblutsaiyajin und ein Namekianer. Seit der heilige Drache verschwunden war und sich die Dragonballs wieder auf der Erde verteilt hatten, versuchten Trunks, Son-Gohan und Son-Goten, sowie Piccolo die Saiyajins zu beruhigen. Piccolo knurrte. Was hatte sich Vegeta dabei nur gedacht? Was sollte es auf einem leeren Planeten geben? Was wollte er...? "Wenn die sich nicht bald beruhigen, leidet der Paoz darunter..." meinte Trunks und blickte schief grinsend zu Son-Gohan. Dieser seufzte und nickte dann nur, sprach erneut das inzwischen tobende Volk an. Es nützte ihm nichts. Die Saiyajins waren mehr als empört und fühlten sich hintergangen... Und zu Hause warteten zwei weitere Proben auf ihn: Seine Tochter Pan, die einhundert prozentig nicht wollen würde, das Apura fortging und seine Mutter, die nach ihrem Saiyajin fragen würde... Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende geführt, wurde Son-Gokus Sohn förmlich überrannt. Kampf Geschrei, Gejohle hallte an sein Ohr und eine Massenprügellei war nicht mehr weit. Anscheinend war es den Kriegern nun egal, ob sie unterlegen waren... Neugierig schaute sich Bulma um. Sie mußte alle Vorurteile diesem Planeten gegenüber in den Wind schießen. Die Heimat der Saiyajins war wirklich wunderschön! Die Gegend, die sie nun überflogen, war nicht mehr mit der Ödnis zu vergleichen. Weite, grüne und manchmal sogar braun-rot farbende Landstriche und Wälder zogen sich kilometerweit über den Planeten. Riesige Seen, Täler... es erinnerte fast an die Erde, nur das auf Vegeta die Vegetation viel üppiger ausfiel. Aber Bulma war etwas aufgefallen. Sie hatte noch kein Tier oder gar eine Stadt gesehen. Noch nicht einmal ein Dorf...! "Ähm...Vegeta? Gibt es hier eigentlich auch Städte oder ein Dorf...? Irgend etwas...?" fragte Bulma und schaute in das Gesicht ihres Mannes. Vegetas Mimik war schon die ganze Zeit über kühl und ernst. So gab sich der Prinz aber schon lange nicht mehr, wenn sie alleine waren... oder war Son-Goku endlich in der Nähe? "Dazu sag ich dir noch was... wenns soweit ist. Aber Städte gibt es hier natürlich... wenn Shenlong nicht gepfuscht hat! Dann heißt es nämlich arschlecken!" brummte der Stolze. Er hatte nun nicht den Nerv für großartige Erklärungen. Anscheinend hatte Bulma auch nicht bedacht, das der Planet fast zweimal so groß wie die Erde war. Hier hätten Milliarden Lebewesen Platz und es wäre noch nicht überfüllt. Und doch waren es nur ein paar tausend, die diesen Grund und Boden belebten und bald wieder beleben würden. Vegeta schielte über seine Schulter, als er hinter sich eine Energie vernahm. Es konnte nur einer sein also kümmerte sich der Prinz nicht darum und flog weiter zielstrebig Richtung Westen. "Son-Goku! Da bist du ja! Sag mal, warum hast du so lange gebraucht?" Bulma lächelte, als ihr langjähriger Freund grüßend an der Seite des Prinzen auftauchte. Er sah erfrischt und glücklich aus. Sie konnte sich vorstellen, was in ihm vorging, als er diese Wüste sah. "... was war das für ein Gefühl? Wie... wirkt deine Heimat auf dich?" fragte sie ohne große Umschweife. Vegeta rollte nur mit den Augen. Wieder so ein Palaver... Son-Goku sah sie an, blickte dann nach vorne. Richtig beschreiben konnte er es nicht. Es war ziemlich seltsam, das was gerade in ihm vorging. Er hätte sich sehr gewünscht, ihr sagen zu können, das der Planet ihm vertraut vor kam. Doch so war es nicht. Er fühlte sich wie ein Fremder, der nicht hier sein dürfte, wie ein Geist, der nach langer Zeit zu seinen Wurzeln zurückkehrte um den Frieden zu finden... Wie jemand, der nur zu Besuch hier war - und vielleicht war er das auch. Vielleicht würde er nur zu Besuch bleiben und dann wieder auf der Erde leben... "Nun...also... es ist seltsam. Ich fühle mich, als wenn ich nicht hierhergehöre... zuerst dachte ich, das dieser Planet; meine Heimat ein trostloser Ort ist aber jetzt wo ich diese weiten Landstriche sehe kann ich wirklich sagen, das es mir gefällt auch wenn es mir Fremd vorkommt. War ja klar, das es auch auf Vegeta Wüstenlandschaften gibt, genau wie auf der Erde..." erklärte der Saiyajin nach kurzem überlegen. Er lächelte Bulma an - doch sie merkte sofort, das es leicht gequält war. So lange mußte Son-Goku darauf warten, hatte über Jahrzehnte nicht einmal die Hoffnung, seinen Planeten zu Gesicht zu bekommen und nun fühlte er sich hier so seltsam... es war auf einer Weise verständlich... Während Bulma noch darüber nachdachte und sich in ihren Gedanken über den gutmütigen Saiyajin verlor, tat sich in dessen Blickfeld etwas auf. Am Horizont ragte etwas weißes empor... Je näher sie kamen, desto deutlicher wurde es. Son-Goku hielt überrascht die Luft an und seine Augen weiteten sich augenblicklich. So etwas hatte er noch nie gesehen! Es war riesig...! Vegeta grinste nur verschlagen, als auch Bulma bemerkte, worauf sie zusteuerten. "Willkommen in Zanufura..." AN: Ich hab es tatsächlich schneller fertig gebracht, weiter zu schreiben, als gedacht! Und dabei habe ich noch nicht mal etwas wirklich festes, also einen roten Faden... Vorstellungen und Pläne ja... es wird sich ergeben, wie beim Vorgänger ;) Also - das war das erste Kapitel von "Imperia"! Hierzu muss ich noch sagen, das sich der Titel noch ändern kann (also Imperia). Wie hat es euch gefallen? Ist ja noch nicht wirklich viel passiert... aber so ein "langeweile-Kapitel" mußte zu Anfang sein... es ist ja mehr eine Fortsetzung und ohne den ersten Teil ist man echt aufgeschmissen! Im zweiten Kapitel schreibe ich auch wieder mehr! Mehr zum Planeten, mehr zu Vegeta (!) und unserem lieben Son-Goku, der sich ja so gar nicht wohl in seiner Haut fühlt... nun ja. Hoffe, das es euch gefallen und nicht gelangweilt hat (was ich irgendwie befürchte, aber ich brauchte erstmal ein kleines "Fundament" >.<°) und freue mich über jeden, der "Imperia" auch weiterverfolgt! Ganz liebe Grüße, Sinister-Sundown Erinnerungen und Geheimnisse ---------------------------- "So etwas habe ich noch nie gesehen! Die ist sicher größer als die westliche Hauptstadt auf der Erde!" Bulma fehlten die Worte. Sie drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse, um alles in ihrem unmittelbaren Umfeld erblicken und begutachten zu können. Vor ein paar Minuten war Vegeta mit ihr und Son-Goku im Schlepptau in der riesigen Stadt gelandet, die er "Zanufura" genannt hatte. Der Prinz hatte seit diesen paar Minuten nicht ein Wort gesagt. Er blickte sich immer wieder stumm um, schien etwas zu suchen. Son-Goku kam ebenfalls aus dem Staunen nicht wieder heraus. Er war begeistert von dem, was sich ihm gerade bot. Immer wieder trat er ein paar Schritte vor, besah sich die Bauten seines Volks, wagte es aber nicht näher heran zu gehen. Die Erfinderin versuchte indessen immer noch Worte in ihrem Verstand zusammen zu fischen, die das, was ihre Augen gerade sahen, beschreiben konnten. Diese Stadt war größer, pompöser als alles was sie je an Städten gesehen hatte. Die drei standen gerade auf einer breiteren Straße. Jedenfalls vermutete Bulma dies. Denn fast alle Häuser und Bauten um sie herum waren so gebaut, das mindestens ein "Eingang" über dem Boden war; drei oder vier Meter, schätzte Bulma. Wenn man bedachte, das die Saiyajins fliegen konnten war es logisch. Die Krieger brauchten keine Autos oder Gleiter. Weshalb die Straße auf der sie nun standen, sollte es denn tatsächlich eine sein, wahrscheinlich nur zum passieren zu Fuß gedacht war. "Wahnsinn... die Häuser hier sehen total anders aus, als auf der Erde..." Son-Goku war wieder vom Boden abgehoben und sah sich alles noch einmal aus der Vogelperspektive an. Seine Heimat faszinierte ihn mehr und mehr. Alles Eindrücke die er zu Anfang gewonnen hatte waren vergessen. Die Augen des Kriegers leuchteten wie die eines Jungen, der eine alte Eisenbahn im Museum sah. Vollkommen fixiert auf die Stadt und die Häuser, vergaß er ganz das flaue Gefühl, das ihn zu Anfang beschlichen hatte. Wieder einmal wurde klar, wie leicht Son-Goku für etwas zu begeistern war und wie er alles durch die Augen eines Jungen sehen konnte. Dabei war er ja nicht mehr der Jüngste. "Die Häuser sind viel... runder und schneeweiß... mit blau" murmelte er. Der Saiyajin sah sich um, ob er nicht vielleicht eine Ähnlichkeit mit den Städten der Erde finden konnte. Autobahnen zum Beispiel. Aber nichts. Nicht in der Luft und nicht auf dem Boden. Nicht einmal einen Gleiter sah er. Das es keine Autos gab konnte er sich gut vorstellen, aber... "Such' so lange du willst Kakarott aber Gebäude wie die der Menschen wirst du hier kaum finden! Wir Saiyajins sind anders, das vergißt du immer. Schnickschnack brauchen wir nicht, wir sind Krieger!", meinte Vegeta plötzlich forsch, sich immer noch um blickend. Angesprochener seufzte leise, ließ leicht den Kopf hängen und schwebte bedröppelt wieder zu Boden. Wiedermal hatte Vegeta Recht; er ließ sich zu leicht hinreißen. Es war doch klar, das es hier nicht wie auf der Erde war... Vegeta wandte sich nun einfach wieder ab. Kurz nach dem er Son-Goku ansprach, war er fündig geworden. Eigentlich war es nicht zu übersehen, aber er wollte auch den Rest der Stadt genauer begutachten und sich all seine, meist schmerzlichen, Kindheitserinnerungen zurück ins das Gedächtnis rufen. Hier in dieser Stadt war er groß geworden. Als Kind kannte er jedes noch so kleine Versteck, jeden Winkel und jedes Geheimnis, das diese Stadt barg. Aber ob es heute auch noch so war, wagte der Prinz zu bezweifeln - es war ganz einfach zu lange her. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht sah er in jene Richtung, in die er sich nun aufmachen würde. Oh ja. Nun würde er wirklich wieder zu Hause sein. "Bulma, komm her. Wir fliegen weiter. Jetzt!", meinte er barsch und blickte sich zu seiner Frau um. Diese stand bei Son-Goku, merkte nun aber das Vegeta sie angesprochen hatte. Ein wenig sauer war sie schon. Vegeta war die ganze Zeit über schon ziemlich seltsam. Hatte es einen bestimmten Grund? "Das kannst du auch freundlicher sagen! Meine Güte!", erwiderte sie gereizt und stolzierte mit verschränkten Armen zu Vegeta. Son-Goku sah ihr seufzend nach. Wo Vegeta nun wohl hin wollte? Er würde sich gerne alleine auf dem Planeten umsehen... aber er hatte die leise Vorahnung, das der Prinz es verbieten würde. Jener Prinz schnaubte gerade seine Frau an, ehe er wieder einen Arm um ihre Hüfte legte und langsam vom Boden abhob. Es war nicht weit, nur ein paar Minuten und sie wären dort, am vorläufigem Ziel von Vegeta. Und dann brauchte er erst einmal seine Ruhe und am Besten eine Beschäftigung für Son-Goku. Aber dann war die "Gefahr" da, das dieser an Orten herum schnüffelte, an denen er rein gar nichts zu suchen hatte. Nun ja. Ihm würde schon etwas einfallen. Es war ja nicht schwer, einen unterbelichteten Krieger auf Neuland zu beschäftigen, oder? So flogen alle drei in die von dem älterem Saiyajin bestimmte Richtung... Ruhelos stapfte Bardock auf und ab. Immer und immer wieder. Langsam aber sicher ging es Toma und den anderen auf den Zeiger. Er machte damit alle nur nervös und einen Graben mitten in der Wallachei brauchte keiner! Zudem war hier so oder so schon die Hölle los. Seit ein paar Stunden regten sich seine Mitmenschen über das Handeln des Prinzen auf und, oh wunder, prügelten sich die Birne weich um sich "abzureagieren". Das es wahrscheinlich nur das Gegenteil bezweckte, war den meisten wohl zu hoch - und Rokkal war hoffnungslos überfordert. Er versuchte immer wieder diejenigen, die sich in den Haaren hatten zu beruhigen, aber alles was er als Antwort bekam ein Satz heiße Ohren oder brutale Beschimpfungen. Und auch Son-Gokus Söhne und Piccolo hatten es nicht gerade leicht. Toma seufzte resigniert und schielte zu ihrem Anführer. "Kannst du jetzt mal still stehen, Bardock? Das macht mich kirre!", knurrte er schroff; kassierte aber nicht einmal einen Blick seitens des Kriegers, welcher einfach weiter auf und ab ging. Warum, warum zum Teufel machte Vegeta das? Sie als gesamtes Volk hatten verdammt noch mal genau das gleiche Recht SOFORT auf den Planeten zu reisen! Aber nein, SIE mussten warten! Wie schon die Jahre zuvor als sie noch nicht einmal von der Möglichkeit wußten den Planeten neu zu erschaffen! Bardock blieb schließlich doch stehen, kaute an seinem Daumennagel, die Miene zum zerreißen gespannt - Wut zeichnete sie. Er wollte endlich wissen, was sich der Prinz mit seinen seltsamen Verhalten erhoffte, oder besser gesagt bezwecken wollte! War es wegen Kakarott? Oder wegen dem gesamten Volk? Oder steckte noch mehr dahinter...? Machte er sich wieder zu viele Gedanken um nichts und wieder nichts? Son-Gokus Vater senkte den Blick. Lauschte dem Treiben der anderen, welches nun langsam abebbte, weil sich seine Enkel und der Sprößling des Prinzen dazu entschieden drastische Maßnahmen in Form des Super-Saiyajins anzuwenden. Anscheinend wollten sich die beteiligten diesmal nicht so leicht geschlagen geben, aber es konnte Bardock auch egal sein. Langsam hob er den Kopf Richtung Himmel, dort wo nun irgendwo sein Sohn, der Prinz und dessen Weib waren... verdammt, selbst ein Erdling durfte eher als er die Atmosphäre seiner Heimat atmen und auf der Zunge schmecken... Son-Goku schluckte hart, Bulma mußte niesen. Kalt war es auf diesem Planeten nicht; es herrschte ein tropisches bis heißes Klima. Aber das interessierte im Moment keinen der drei, vor allem Vegeta nicht. Sein Innerstes war mit Ehrfurcht gefüllt. Nun stand er vor den Toren, die ihn von tausenden Erinnerungen seiner Kindheit trennten. Die Tore von Coranzyr, des Palastes, in dem er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte. Sein wahres Zuhause - die Residenz der Königsfamilie. Fast schon zögernd schaute er hinauf zu den Türmen, der gewaltigen Stätte die sich vor ihm auf türmte. Son-Goku war nicht minder beeindruckt davon. Er hatte schon viele Paläste gesehen: den von Prinz Pilaw zum Beispiel, den des Rinderteufels oder den des Großkaioshins. Aber so einer war ihm noch nicht untergekommen. Er wirkte überhaupt nicht altertümlich oder königlich. Nach Meinung des Jüngeren wirkte er eher wie ein futuristisches Amtsgebäude; oder wie sich diese riesigen Gebäude in der westlichen Hauptstadt noch schimpften. Es war weiß mit blauen Kuppeln. Die Türme waren oben rund wie bei einem Halbkreis und manche dieser Türme waren verbunden, so wie es der Saiyajin erkennen konnte. Auf der rechten Seite tat sich ein großer Trakt auf, an dessen Vorderseite ein riesiges Fenster war. Auf der anderen Seite fand sich dasselbe, jedoch war dort eine Art Balkon angebracht. Es hinterließ einen monströsen Gesamteindruck, doch als Palast konnte Son-Goku es sich nicht wirklich vorstellen; bevor er jedoch wieder zu "menschlich" dachte, rief er sich Vegetas Worte ins Gedächtnis zurück: Er war hier auf einem Planeten, der von Kriegern bewohnt worden war und wie der Prinz schon meinte, es waren Krieger, die keinen Schnickschnack brauchten wie die Menschen... "Vegeta... ist das ein Palast? Der deiner Eltern?", schlußfolgerte Bulma nach einer Weile, in der sie sich das Gebäude genau angesehen hatte. Sie sah den Prinzen aus dem Augenwinkel an, konnte erkennen, wie er in Erinnerungen schwelgen mußte - doch ob es schöne waren, wagte sie zu bezweifeln nach allem, was sie mit bekommen hatte. Er hatte es sehr schwer gehabt, schon als Kind. Vegeta schielte schließlich zu Bulma. Einen Moment schwieg er noch, wandte dann den Blick wieder ab und ging einfach auf den Palast zu. "Ja. Es war der Palast meines Vaters.", antwortete er schlicht. Mehr brauchte sie nicht zu wissen. Aber wie immer wollte sich Bulma nicht mit so wenig Information zufrieden geben. Sie interessierte sich für die saiyanische Kultur. Seit sie an einem Abend mit Cauli über einiges gesprochen hatte, es war wieder einer dieser Abende an denen Chichi der Meinung war das sich alle besser kennenlernten wenn sie zusammen saßen, interessierte es sie brennend - und vor allem die fortschrittliche Technik der Krieger. Also setzte die Erfinderin noch eine Frage hinterher. "Dann ist das hier eine Hauptstadt?", fragte sie und ging Vegeta hinterher. Son-Goku tat es ihr etwas verloren drein blickend gleich; langsam hatte er das Gefühl, das fünfte Rad am Wagen zu sein. Aber er trottete den beiden dennoch hinterher. Vielleicht kam er ja noch dazu, sich den Planeten genau anzusehen. Er hoffte es jedenfalls. Denn es tat sich im langsam eine wichtige Frage auf: sollte er hier bei seinem Volk und seinen Eltern bleiben oder doch wieder auf die Erde zu seiner Familie? Es war sicher leichter, sich zu entscheiden, wenn er den Planeten genauer kannte... Vegeta stand nun vor einem großem Tor, das sich als eine elektronische Schiebetür entpuppte. Er brummte etwas unverständliches, wandte sich dann zur linken Seite ab und wollte allem Anschein nach um den Palast herum gehen. Wieder schien er etwas zu suchen und wieder hielt er es nicht für nötig sofort Antwort auf Bulmas Frage zu geben. Das ärgerte sie maßlos und erneut sprach sie Vegeta darauf an, aber alles was sie bekam war eine wirklich barsche Aufforderung still zu sein. "Halt die Klappe Waschweib! Ich bin beschäftigt und habe jetzt keine Lust und Zeit, deine überflüssigen Fragen zu beantworten, kapiert?!" Seine Augen funkelten bedrohlich, er knurrte und ging weiter. Warum in Gottes Namen hatte er seine Frau und Kakarott mitgenommen? Warum hatte er eingewilligt nach diesem jämmerlichen Gebettel? Letzterer war sehr schweigsam, was Vegeta auch beglückwünschte. Wäre er genauso aufgedreht wie Bulma, hätte es schon längst ein Donnerwetter gegeben. Und dann wirklich eines, das er seinen Lebtag nicht vergessen würde...! Ohne weiter auf seine beiden Begleiter zu achten ging der Prinz seinen Weg stur weiter. Weiter durch einen Korridor an der linken Seite des Palastes, der mit Säulen gestützt wurde. Hin und wieder waren dort Türen und Fenster, aber sie interessierten den Prinzen nicht, auch wenn es langsam Erinnerungen in seinem Inneren wach rief. Diesen Korridor war er oft entlang gelaufen um Rokkal zu entkommen. Zwar hatte dieser ihn immer wieder zu fassen bekommen, doch es hatte ihn nie gestört soweit sich Vegeta entsinnen konnte. Für ihn war vieles damals noch ein Spiel gewesen. Wie hätte es auch anders sein können? Er war zwei Jahre alt gewesen, wenn ihn sein Gedächtnis nicht täuschte und auch saiyanische Kinder spielten in dem Alter lieber als zu kämpfen... Vor seinem geistigem Auge spielte sich so vieles ab, als er seinen Schritten lauschte, als sie wie ein hohles Echo wieder hallten auf dem kaltem Stein des Ganges. Er hörte auch wie Bulma ihn flüsternd die Pest an den Hinten wünschte und Kakarott sie versuchte ein wenig zu beruhigen. Sollte sie ihn doch verfluchen... Der Prinz konzentrierte sich in diesen Minuten nicht nur auf seine Suche, sondern auch auf die Geräusche, die langsam aber sicher den Planeten wieder mit Leben füllten. Die Tiere zum Beispiel. Er hörte, wie sie sich langsam wieder regten. Wie typische Geräusche an ihm und dem Palast vorbeizogen - typische Geräusche, die er fast vergessen hatte nach der langen Zeit... Auch Son-Goku und Bulma, die nun neben ihm ging, vielen diese leisen Geräusche auf. Der Saiyajin spürte, wie immer mehr Auren neben der des Planeten erwachten. Wie die Tiere des Planeten ihre Rufe durch die Landschaft hallen ließen, wie es manchmal raschelte. Es mußten Tiere sein denn außer ihnen war niemand hier. Wie gerne würde sich der Jüngste die Tierwelt seiner Heimat ansehen! Er war vernarrt in Tiere - sie waren eine seiner großen Schwächen. Ob die Tierwelt Vegetas genauso vielfältig ausfiel wie die der Erde...? Vegeta blieb stehen. Zu seiner linken sah er eine Tür. Eine Tür, die mit einer kleinen Vorrichtung versehen war - und genau diese hatte er gesucht. Er wandte sich nun ganz zu dieser um und die beiden anderen traten neugierig schauend an seine Seite, sagten aber nichts. Der Prinz musterte die kleine Vorrichtung genau. Sie war viereckig und kam einem Bildschirm gleich. Jedoch war die Fläche ganz schwarz und flach, nur der Rahmen war in mattem Blau gehalten und an einer Ecke befand sich eine kleine rote Lampe. Bulma grübelte. Sie ließ das Gefühl nicht los, das es kein Bildschirm war. Aber vielleicht würde sie ja gleich erfahren, was es ist. Sie war sich sogar sicher, denn Vegeta schien genau das gesucht zu haben. Vielleicht war es auch zum öffnen der Tür gedacht? Son-Goku hielt sich im Hintergrund. Von Technik verstand er so gut wie gar nichts, wenn es nicht von Bulma oder deren Vater gebaut und ihm auch verständlich erklärt wurde. Also besser gar nicht nachfragen, besonders nicht, wenn Vegeta schon schlechte Laune hatte. Dieser hob nun langsam die linke Hand, zog seinen Handschuh aus; er trug zum ersten Mal wieder eine Saiyajin-Rüstung. Nun legte er seine Handfläche auf das Feld, drückte leicht dagegen, so das keine Luft zwischen Haut und schwarzer Fläche blieb. Jetzt war sich Bulma im Klaren darüber, was es war: Eine Art Scanfeld für die feinen Linien auf Vegetas Hand, die sich auch nach Jahren nicht verändert hatten, sondern nur länger und größer geworden waren. Diese Methode diente dazu, das kein Fremder in den Palast gelang. Und Bulma behielt Recht: Die kleine Lampe begann in regelmäßigen Abständen zu leuchten, ehe man an den Stellen die nicht von Vegetas Hand verdeckt wurden, einen Lichtstreifen erkennen konnte, der ein bis zwei Mal über die Handfläche fuhr. Als sie gerade der Meinung war, es wäre vorüber und die Tür würde entriegelt werden, kam aus der kleinen Lampe ein laserartiger Lichtkegel, der erst suchend umher schwenkte, dann aber zielgenau auf Vegetas rechtes Auge stieß. Der Prinz zuckte nicht einmal mit der Wimper, als die Struktur seiner Pupille überprüft wurde - schließlich ebbte das Licht ab, ein Piepen ertönte. Vegeta nahm die Hand herunter, auf der schwarzen Fläche erschienen Symbole und Zeichen - die saiyanische Schrift. Der Prinz verharrte noch einen Augenblick, las die Zeilen und im nächsten Moment tat sich die Tür zischend auf. Mit einem kurzen Blick, der auf Son-Goku und Bulma gerichtet war, trat er ein. Bulma schaute noch einmal auf das Scanfeld, entschied sich dann aber, ihrem Gatten schnell zu folgen bevor sich die Tür wieder schloß und sie ausgesperrt wurde. "Son-Goku, jetzt komm endlich!", rief sie über die Schulter blickend, da sich jener Saiyajin noch nicht gerührt hatte. Son-Goku hörte sie, aber etwas erregte seine Aufmerksamkeit. Er blickte durch die noch offene Tür, dann zu dem Feld mit der Schrift. "Hm..." Der Jüngere der beiden Saiyajin stellte einen Fuß auf die Schiene, in der die Tür war und wandte sich gleichzeitig den saiyanischen Zeichen zu. Er wollte wissen was dort stand und zumindest versuchen, es zu übersetzen - und damit er nicht ausgesperrt wurde, stellte er seinen Fuß als Stopper auf. Eigentlich keine Schlechte Idee... Neugierig war er schon immer und da er so oder so gerade Saiyanisch lernte, konnte es doch nicht verkehrt sein. Son-Goku widmete sich nun den Zeichen, rätselte an der ersten Silbe herum als sich die Tür surrend in Bewegung setzte und das Scanfeld, welches sich nun doch als Bildschirm entpuppt hatte, erlosch. Der Saiyajin stieß einen empörten und zugleich enttäuschten Laut aus und als die Schiebetür gegen seinen Fuß knallte machte es seine Laune auch nicht gerade besser. Murrend zog er sie wieder auf, die Technik wehrte sich mit enormen Druck, aber der Saiyajin war natürlich stärker. Son-Goku huschte durch die Tür, jene ging zischend zu und er fand sich in einem dunklem Gang wieder. Soweit er es ertasten konnte, waren die Wände aus einem Material, das entweder Stein oder doch eher Metall ähnelte - sicher war er sich nicht. Aber warum war es dunkel? Hatten sie hier keinen Strom? Oder war er noch nicht eingeschaltet? Son-Goku tippte auf seinen letzten Gedanken. Als er nach vorne blickte, erkannte er einiger Entfernung zu ihm am anderen Ende ein fahles Licht - und jetzt viel ihm auch auf, das er Vegeta und Bulma verloren hatte. Die Aura seiner Kindheitsfreundin konnte er spüren aber nicht die des Prinzen. Er hatte sie gelöscht, was aber nicht weiter schlimm war. Bulma war schließlich bei ihm. "Na super...", seufzte Son-Goku resigniert und setzte schon zur momentanen Teleportation an, als ein fieser Gedanke ihm diese Idee streitig machte. Er war theoretisch auf sich gestellt, alleine in diesem riesigen Gebäude, besser gesagt ohne Führer. Das hieß, er mußte sich alleine umschauen um Bulma und Vegeta zu finden. Er konnte ja einmal, rein zufällig nicht an die Teleportation gedacht haben, oder? Und wenn er sich hoffnungslos verlief, konnte er immer noch zu den beiden finden... Son-Goku grinste leicht - nun hatte er eine Chance, sich wenigstens den Palast genauer anzusehen! "Worauf warte ich dann noch? Auf geht's!" Mit diesen Worten begann er den Gang entlang zu joggen, sah sich immer wieder zu beiden Seiten nach irgendwelchen Türen um, fand aber in diesem Gang keine. Aber es wartete ja noch mehr auf ihn... Bulma ging dicht an der Seite ihres Prinzen, um sich nicht zu verlaufen. Das Son-Goku fehlte, hatte sie zur Kenntnis genommen, ebenso wie der Prinz aber wirklich Sorgen machte sie sich nicht um ihn. Sie gingen gerade einen wirklich breiten und langen Korridor entlang. Er war zart rot, fast schon ein wenig orange und wechselte somit das ewig weiße Schema ab. Sie waren schon an vielen Orten gewesen, Vegeta hatte aber oftmals nur kurz hineingelugt und die Tür wieder geschlossen. Bulma mußte sie dann wieder öffnen wenn sie wissen wollte, was dahinter war. Oftmals waren es Räume mit Sitzgelegenheiten, Gemächer und eine Küche hatte sie auch schon gesehen, ebenso einen Aufenthaltsraum, einen Raum mit vielen technischen Geräten und diese typischen Meditänke. Dabei war ihr aufgefallen, das es auch ganz normale Türen hier gab, nicht nur diese automatischen. In einem Raum hatte der Prinz den Strom eingeschaltet. Er wußte selbst nicht, warum er nicht eingeschaltet gewesen war. Vegeta stand an der großen Amature und ließ den Blick schweifen, bis er endlich mit ein wenig unscheinbarer Hilfe von Bulma den Knopf gefunden hatte, welcher den kompletten Strom einschaltete. Als sie um eine Ecke in den nächsten Gang von unzähligen kamen, stockte Bulma und blieb stehen. Vegeta hatte es geahnt, ging aber weiter. "Sag nichts dazu!", waren seine Worte. Zögernd ging Bulma weiter, blieb nach einer Weile vor einer Wand auf der anderen Seite des Ganges stehen, während Vegeta schon weiterging. Vor ihr türmte sich ein riesiges Bild auf. Ein riesiges, gemaltes Bild - ein Portrait. Ein Portrait von Rokaila und... "Ist das... dein Vater?", wagte sie schließlich doch zu fragen. Sie schaute auf das Gesicht eines Mannes, das dem Vegetas zum verwechseln ähnlich sah. Nur ein Bart und die rotbraunen Haare unterschieden die beiden. Sonst hatten sie vom Äußerem her erschreckend viel gemeinsam, wie bei Son-Goku und Bardock. Die gleichen durchdringenden Augen, dieselben markanten Züge. Schon oft hatte Bulma in letzter Zeit gefragt, wie es kam, das sich zum Beispiel Bardock und Son-Goku so ähnlich sahen. Vegeta hatte ihr murrend geantwortet, das es an der Umgebung läge. Wenn sich die Umgebungen, in denen Vater und Sohn oder Mutter und Tochter auf wuchsen ähnelten, dann sahen sie sich manchmal ähnlich wie ein Spiegelbild. Nun verstand Bulma es erst richtig... Ihr Augenmerk wanderte von Vegeta Senior wieder zu Rokaila. Sie war auch auf diesem Bild wunderschön. Das gleiche lockige Haar, die scharfen Augen und die schlanke Gestalt. Rokaila war so wie Bulma sie kennengelernt hatte, nur in einer Robe die dieses Mal keinerlei Bestandteile der saiyanischen Rüstung aufwies. Erst nach einer ganzen Weile folgte sie Vegeta schließlich. Er lehnte an der nächsten Wand und wartete auf sie. Auf ihre Frage hatte er nicht geantwortet, doch sie hatte sich auch von allein geklärt. Stumm gingen sie weiter und die Erfinderin nahm sich vor, erst einmal nicht in Vegetas Vergangenheit herum zu bohren, wenn es nicht nötig war. Sie merkte, wie es Vegeta beinahe schon verletzte, als sie fragte ob das auf dem Bild sein Vater sei. Ihr Blick trübte sich, als sie den Rücken Vegetas ansah... wo er wohl hin wollte? Und was in seinem Innerem wohl gerade vorging...? Der Prinz schwieg einfach über alles, was mit seinem Vater zu tun hatte. Er hatte niemals etwas mit ihm zu tun gehabt und er wollte es jetzt auch nicht - er war schließlich nie da. Vegeta hasste dieses Bild. Anders konnte er dieses Gefühl, das in ihm hervor kam wenn er eben jenes sah nicht beschreiben. Nur als Haß. Weil es das zeigte, was er damals als kleiner Junge haben wollte - ein harmonisches Beisammensein und nicht die Gesellschaft von Wachen und später sogar Freezer. Heute würde er es hemmungslos leugnen, sich damals nach einem Beisammensein und seiner kompletten Familie gesehnt zu haben. Und er würde sich nicht einmal schmutzig fühlen. Er war nun mal zu einer kühlen Person geworden, hatte sich damit angefreundet seine Gefühle zu verstecken und selbst heute hatte er kein Problem damit. Ironie breitete sich in dem Prinzen aus, als er vor einer monströsen Flügeltür stehenblieb. Diese Tür lief oben in einer abgerundeten Spitze zu, war an beiden Seiten in Gold gefasst und in der Mitte mit dunklem Rot. Sie waren noch immer im Erdgeschoß, denn Vegeta wußte das sich das, was er suchte nur dort befinden konnte. Es war eine der wenigen Dinge, an die er sich noch genau erinnern konnte. Der Palast war riesig und es würde sicher eine Weile dauern, ehe er sich wieder zurechtfand - zumal er damals auch noch nicht alle Bereiche seines Zuhauses sehen durfte... "Was ist dahinter? Der...Thronsaal?", fragte Bulma und sah Vegeta an. Er legte eine Hand auf die Tür und nickte schlicht; das es auch noch einen anderen "Thronsaal" gab, verschwieg er vorläufig. Mit geringem Kraftaufwand schob er die schwere Tür auf und trat ein. Wäre Bulma nicht dort gewesen, hätte sich ein dünnes Lächeln der Zufriedenheit auf seine Lippen gestohlen. Es war alles so, wie er es in Erinnerung hatte. Unter seinen Stiefeln lag ein großer roter Teppich, der zu einem ovalem, großem Sitz oder auch Thron führte. Er war mit Mustern verziert und die Armlehnen wiesen ein seltsames Zeichen auf. Sah man genauer hin, konnte man erkennen das es das königliche Wappen war. Dieser Raum war relativ klein, man hätte vielleicht etwas größeres hinter der Flügeltür erwartet aber dem war nicht so. Die Wände waren wieder in einem zartem Rot gehalten und ein paar mamorartige Säulen standen dort und hielten die Decke. Bulma sah sich interessiert um. Sie hatte sich das ganze Etwas anders vor gestellt, aber vielleicht lag es auch daran, das hier noch niemand für Ordnung gesorgt hatte... Plötzlich stutzte sie. Vegeta war nirgend zu sehen. Ein wenig verärgert ging sie weiter in den Raum hinein und sah nun auch, das er zum Ende hin offen war. Hinter dem Thron war keine Wand wie sie zuerst dachte. Dahinter erstreckte sich ein großer Garten. Ein wirklich großer Garten! Verblüfft blieb sie zwischen zwei Säulen stehen, die mit seltsamen roten Blumen umringt waren. In dem Garten standen viele Bäume, die aber unten herum ziemlich kahl wirkten und erst weiter oben auf blühten. Sie hatten grüne, rote und manchmal sogar leicht violette Blätter. Ein Weg schlängelte sich durch den Rasen, Beete säumten die Ränder und einen Teich sah Bulma auch, das Wasser war allerdings blutrot. "Vegeta? Wo bist du? Heeey! Das ist nicht mehr lustig, komm raus!", rief Bulma in die Stille, die nur von dem Plätschern des Teichs und ein paar Tierlauten durchbrochen wurde. Sie schaute sich wirklich überall um, fand ihn nicht. Erst als sie in der hintersten Ecken des Gartens eine Kapelle entdeckte, schöpfte sie wieder Hoffnung... Es war relativ still an diesem Ort. Das war dem Prinzen nur Recht. Langsam kniete er sich vor dem steinernen Sockel. Hier, hier in dieser Kapelle hatte er damals als kleiner Junge Abschied von seiner Mutter genommen. Und heute wollte er es erneut und für immer tun. Ganz alleine, in aller Ruhe. Mit niemandem der ihn störte, wie damals Rokkal. Nein, diesmal wollte er ganz alleine sein. Es war wirklich sehr egoistisch, doch der Wunsch sich endgültig und in aller Ruhe von seiner Mutter, dem einzigem Saiyajin dem er je von ganzem Herzen vertraute, verabschieden zu können trieb Vegeta dazu, alleine mit Ausnahme von zweien nach Vegeta zu reisen. Er war sich sicher, wenn er schon das ganze Volk mitgenommen hätte, dann wäre er niemals dazu gekommen, da nun viele Aufgaben auf ihn warteten. Da nahm er lieber im Nachhinein die Wut des Mobs auf sich. Mit diesem Abschied wollte er sich nicht nur von seiner Mutter trennen, er wollte auch gleichzeitig seine Vergangenheit hinter sich lassen um den Neuanfang komplett zu machen. Um genügen Kraft zu haben, seine Aufgabe als Führer nach Jahren zu beginnen. "Ich...habe dir die Kette erneut mitgebracht, Mutter. Ich möchte, das du sie nimmst. Damals habe ich sie schließlich nur für dich gemacht und nicht für mich." Langsam glitt seine Hand zu der Rüstung. Vegeta zog mit viel Vorsicht die Kette hervor, die er seine Mutter nach dem Tod schenkte. Er hatte gut auf sie aufgepasst in diesem Jahr. Es war seit ihrem Tod sein Gedanke, ihr die Kette erneut zu bringen. Mit Bedacht hielt er sie in den matten Schein einer der Sonnen, der durch das Loch in der Decke fiel. Die Kapelle war von allen Gebäuden auf dem Gelände des Palastes das prunkvollste. Die Wände waren mit Mustern gesäumt, Edelsteine, Gold und Silber schmückten diese. Der Sockel war mit blauen Akzenten versehen und durch hunderte kleine Löcher fiel Licht. Vegeta ließ nun die Hand sinken und stand auf. Die Kette nahm er in die Hand, ballte sie vorsichtig zur Faust. Mit der anderen Schob er nun ein Stück des Sockels zurück. Darunter war ein Sarg. In diesen legte er nun die Kette - der Sarg war leer, da Vegeta sich den Planeten so zurück gewünscht hatte, wie er vor Freezers Einfluß war. Andernfalls wäre er nun auf die sterblichen Überreste seiner Mutter gestoßen. Mit einem Ruck schloß er den Sarg wieder, Staub wirbelte auf und Sand rieselte zu Boden. "Lebe wohl..." Son-Goku hatte sich ganz schön gewundert, als das Licht plötzlich an sprang. Aber es war dem Saiyajin auch Recht, denn nun konnte er alles genauer betrachten. Er war nach wie vor ziemlich beeindruckt, aber es sah für ihn immer noch nicht nach einem Palast aus. Die Räume und Gänge waren nicht gerade prunkvoll gestaltet, sondern eher kahl und matt. Aber zu diesem Thema hatte sich Vegeta ja schon geäußert. Schon mehrmals war Son-Goku an Türen stehen geblieben, um die kleinen Schilder zu übersetzen - die allermeisten waren auf saiyajinsch beschriftet worden. Und natürlich hatte er sich auch gleich bedient, als er die Aufschrift "Küche" las... "Hrm... da geht's nach oben... ob ich vielleicht erstmal im ersten Stock rumstöbern soll...?", fragte er sich selbst, als er vor einer großen Wendeltreppe stehen blieb. Er schaute sich noch einmal nach hinten um zu der Richtung, aus der er gekommen war, ehe er sich langsam auf die Treppe zu bewegte. Son-Goku war gerade die ersten Stufen empor gestiegen, als ihm etwas in den Augenwinkel fiel. Zuerst blinzelte er ein paar mal, glaubte sich verguckt zu haben. Da war doch gerade ein Mädchen gewesen...? "Hallo? Ist hier wer?" Der Saiyajin schwang sich über das Geländer, landete wieder auf den spiegelglatten Fliesen und schaute sich ein paar Mal um. Nichts. Keiner, der ihm antwortete und keiner, der in seiner Nähe stand. Keine Aura... Er war doch nicht verrückt! Da war eben ein Mädchen gewe- "Hm...?" Stutzend trat Son-Goku näher an die Wand neben der Treppe. Vor seiner Nase befand sich eine Tür die so gestaltet war, das sie mit der Musterung an der Wand verschmolz. Stand man weiter weg, konnte man also kaum erkennen, das dort eine Tür war. Der Krieger biß sich auf die Lippe. Sollte er nach schauen? Vielleicht war das Mädchen ja dort hinein geflüchtet? Und er war sich wirklich sicher, das dort jemand stand... Der Saiyajin blickte sich abermals um. Lange würde es sicher nicht dauern und Vegeta würde ihn sicher nicht suchen... Kurzerhand fasste er den Entschluß, hinter der Tür nach zuschauen um heraus zu finden, ob er es sich vielleicht doch eingebildet hatte oder ob in diesen Gemäuer irgendjemand war... Son-Goku tastete die Tür ab; einen Griff oder eine Klinke konnte er nicht ausmachen. Nach einer Weile, in der er die Wand abgeklopft hatte, ging sie von alleine auf und gab den Blick auf eine Finsternis frei, die alles mit ihren Fängen zu verschlucken drohte... AN: Joa. Als erstes muß ich mich wahrscheinlich bei euch allen entschuldigen! Es hat ziemlich lange gedauert, fast einen Monat. Aber ich hatte noch anderes zu tun und mußte mir erst einmal vieles zurechtlegen... nun habe ich wieder viele, kranke Ideen >.< Muhar~ Hoffe, das es euch gefallen hat! Wenn ihr Kritik, Verbesserungsvorschläge oder auch Lobe habt, immer her damit! Ich freue mich über jede Meinung! Und: Ich hasse Umgebungsbeschreibungen!! Ich kann das einfach nicht! *seufzt* Naja; hoffe, das das nächste Kapitel nicht so lange auf sich warten läßt, aber leider kann ich nichts versprechen! Liebe Grüße und ein Danke an alle, Sinister-Sundown. Wenn man Fremden traut... ------------------------- Nun hatte er wirklich den Beweis. Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Da konnte schon aus Prinzip etwas nicht stimmen! Son-Goku rüttelte wie ein Verrückter an der Tür, als sie sich wie von Geisterhand geschlossen hatte und er im Dunkeln stand. "Das...das gibt es doch nicht!" Der Krieger zog wirklich mit aller Kraft an dem kleinem Griff, den er hatte ausmachen können, aber nichts rührte sich. Eigentlich hätte die Wand schon herausgerissen sein müssen, aber er hörte nicht mal, wie sich Risse bildeten oder wie die Wand nachgab. Nichts. Als wenn jemand nicht wollte, das er hier wieder heraus ging. Als wenn alles geplant gewesen wäre. Son-Goku trat ein paar Schritte zurück, wäre aber beinahe gestolpert. Unter seinem Fuß befand sich plötzlich nichts als modrige Luft. Vorsichtig tastete er den Boden ab, nachdem er wieder Halt gefunden hatte und stellte fest das dort Stufen waren. Er schaute zu der Wand, die sich vor einigen Minuten hinter ihm schloß; erkennen konnte er nichts als Schwärze. Der Saiyajin überlegte. Vielleicht sollte er es mal als Super-Saiyajin versuchen? Dann hätte er hier wenigstens ein wenig Licht und die Wand schlechtere Karten. Aber dann würde Vegeta einhundert prozentig auf ihn aufmerksam werden und ihn suchen. Wenn er hier jedoch nicht raus kam, dann sollte sich die Tür auch nicht von Außen öffnen lassen... Außerdem war sich Son-Goku aus einem undefinierbaren Grund sicher, das er selbst als Super-Saiyajin hier nicht heraus kommen würde. Denn es gab einen weiteren Harken: er konnte nirgends eine Aura ausmachen - es war hier komischer Weise wie im Raum von Geist und Zeit. Aber wie das sein konnte, wollte er sich lieber nicht fragen. Also fiel auch die momentane Teleportation flach... Und der Prinz würde toben. Bestimmt hatte er hier nicht herum zu schnüffeln, es ginge ihn nichts an weil es der Königspalast war und so weiter. Genau so etwas in der Richtung würde er sagen. Ja, das würde er. Aber... da war dieses Mädchen, das plötzlich hier verschwand. Und er wollte wissen, ob sie alleine auf diesem Planeten waren oder nicht; so banal es auch war. Da war es ihm egal ob er hier möglicherweise nicht zu suchen hatte oder nicht; Son-Goku konnte aus seiner Sicht nichts dafür, das etwas hier nicht ganz Hasenrein lief. Seufzend entschloß er sich schließlich dazu, sich hier ein wenig um zu sehen. Wer immer diesen Spuk mit ihm abzog wollte wohl, das er dies tat. Also entfachte Son-Goku ein wenig KI und erschuf einen hellen Energieball um die Stufen sehen zu können. Es waren ziemlich alt aussehende, steinerne Stufen, wo hier und da schon der Stein abgesprungen war und Risse sich häuften. Son-Goku ging vorsichtig herunter, auch immer darauf gefaßt das etwas einbrechen könnte - er wußte ja nicht, wie alt dieser "Geheimgang" war! Schon längst hatte der Prinz bemerkt, das Bulma an den Toren der Kapelle war und ihn durch einen winzigen Spalt beobachtete. Zwar noch nicht lange, aber sie tat es und es störte ihn. Sie hatte es gesehen. Das, was er so lange verborgen hatte, das was er nicht einmal Bulma in vollen Zügen zeigte. Natürlich, waren sie alleine und unter sich, konnte er zahm wie ein Lamm und wirklich liebevoll sein... doch nicht so, wie er es bei seiner Mutter gewesen war. Dazu...ja, dazu war Bulma einfach zu... Vegeta schnaubte. Er schaute zur Seite, seine Faust zitterte. "Wie lange stehst du da schon?", blaffte er und durchbrach die Stille mit seiner kräftigen Stimme. Bulma sog erschrocken die Luft ein, besann sich aber schnell. Sie kannte den Prinzen schließlich so herrisch ihr gegenüber. Trotzdem öffnete sie zögernd die Tore, wollte eintreten... "Wage es nicht, auch nur einen Fuß in diese Kapelle zu setzten, Bulma!", zischte Vegeta sofort. Nun drehte er sich zu ihr um; in seinen Augen loderte ein Feuer, eines, das sie selten bei ihm erlebt hatte. Ihre Augen huschten verwirrt umher und sie blieb an der Schwelle stehen, ihr Schatten viel in den Lichtkegel, der durch die Tore das Grabmal erhellte. Es war ein Ort, an dem sie nichts zu suchen hatte. Und das verstand sie. Nach allem, was sie in diesen Momenten mit bekommen hatte, diese leisen Worte die Vegeta gewispert hatte, so gefühlvoll und doch mit einer Leere die sie niemals bei ihm erlebt hatte... Nach allem verstand sie endlich, wie er zu seiner Mutter stand. Was sie für den Prinzen war. Und vor allem, wie sie wirklich zu ihm stand und wie wenig sie letztlich von ihm wußte. "Du warst so plötzlich verschwunden. Ich suchte dich und da war ich auf-" "Spar' dir das!", zischte Vegeta, ging an ihr vorbei und zog sie von der Schwelle weg um die Tore schließen zu können. Sein Griff war härter als sonst. Er hatte jetzt absolut keinen Nerv für ihre angeblichen Erklärungen. Sie war einfach neugierig gewesen und betrat fremdes Territorium ohne vorher ihr Gehirn eingeschaltet zu haben. Nun war es für Bulma besser nichts zu sagen, ansonsten würde er noch sauer werden - wenn er das nicht schon war. Waschweiber! Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen schloß der Prinz die Tore der Kapelle. Er warf einen letzten, prüfenden Blick auf sie. Nie, nie wieder sollten diese Türen geöffnet werden. Rokaila sollte ihre Ruhe haben. Sie hatte schon so viel durchmachen müssen, Dinge, wofür Vegeta Freezer nochmals zur Hölle schicken würde. Aber da war ihm sein Rivale zuvorgekommen. Schnaubend wandte er sich ab, ging wortlos an Bulma vorbei Richtung Palast. Der Saiyajin bemerkte ihren fragenden Blick im Nacken, drehte sich aber nicht nach ihr um. "W...wo willst du denn nun wieder hin?!" Ihrer Stimme verlieh sie wieder etwas mehr Ausdruck, nur um ihm zu zeigen, das sie ihre wilde Art nicht plötzlich ablegen würde. Es wäre ja auch noch schöner, sie war immerhin seine Frau! Und sie war ein Mensch. Ein Mensch, so sagte er manchmal, mit saiyanischen Zügen. Sie würde jetzt bestimmt nicht klein mit Hut neben ihm her dackeln nur weil er ihr die kalte Schulter zeigte! Der werte Herr ging nur stumm weiter seines Wegs. "Kakarott suchen" war dann die später folgende, knappe Antwort. Na wunderbar. Stimmte ja, sie hatten ihn förmlich zurückgelassen... hoffentlich stellte er nichts an! "Zuzutrauen wäre es ihm...", nuschelte Bulma, als sie seufzend ihrem Gatten zurück ins Innere folgte. Es nahm und nahm kein Ende. Son-Goku wußte zwar nicht, wie lange er nun schon hier war, aber es war sicher schon eine ganze Weile. Hier unten in der Dunkelheit hatte er jegliches Zeitgefühl verloren. "Himmel Herr Gott nochmal wie weit nach unten führt diese blöde Treppe denn noch...?" Zu dem Schluß, das diese Treppe blöd war, kam der Krieger bereits nach wenigen Momenten des Herabsteigens, denn sie war wirklich sehr glitschig und meistens über und über mit Moos bedeckt. Ein weiteres Zeichen dafür, das seit Ewigkeiten niemand mehr hier gewesen sein musste - aber es war dem Saiyajin wirklich egal, denn sein Hintern schmerzte noch immer, nachdem er ausgerutscht und ein paar Stufen hinunter gebrettert war. Nass und kalt war es obendrein. Er wäre vielleicht schon längst wieder umgekehrt um auch dem Zorn des Prinzen eventuell noch zu entkommen, aber im Nachhinein kam der Saiyajin zu dem Schluß, das er so oder so einen Satz heiße Ohren bekommen würde. Eine Links, eine Rechts und ein "du dreckiger Schuft!" hinterher... nein, das war Chichis Text... So vergingen noch endlose Minuten. Oft blickte er sich nach hinten um, denn ihm war manchmal so, als wenn die Treppe nicht mehr da zu sein schien. Natürlich hatte er es sich nur eingebildet... Seufzend stierte der Krieger weiterhin auf die Treppen, und als es nach einer Weile nicht mehr weiter hinab ging, bleib er vollkommen baff stehen und starrte auf den gepflasterten Boden. Das er das noch erleben durfte! Es gab ein Ende dieser Treppe! Und er dachte schon, sie wäre mit dem Schlangenpfad verwandt gewesen! Son-Goku blickte auf. Wieder war vor ihm nichts als Schwärze, die mit ihrem Fingern nach ihm griff. Und erst jetzt, wo er sich nicht mehr auf diese verfluchte Treppe konzentrierte, fiel ihm auf, das es hier viel Wärmer war als weiter oben. Es musste wohl an der Modrigen, alten Luft hier unten liegen. Zum Glück war die Luft gerade noch ertragbar, allem Anschein nach kam durch unzählige kleine Risse und Fugen Sauerstoff an diesen Ort... "...Hallo!? Bist du hier irgendwo, Kleine?" Stille. Er hörte nur seinen eigenen, schweren Atem, das Plätschern wenn ein Tropfen Wasser auf dem Boden zerschellte und das leise Surren seines eigenen KI's, welches ihm Licht spendete. Sonst nichts. Und auch wenn hier nichts zu sein schien, hielt er weiter daran fest, etwas geseh- Da. Ein Lachen. Son-Goku blinzelte, sah in die Dunkelheit. Schritte näherten sich, oder entfernten sie sich gar...? Sie hörten sich so seltsam an...nicht wirklich, als wenn sie keinem Lebewesen gehören würden - und sie schienen von überall zu kommen! Der Krieger stolperte in das Nichts, blickte sich nach vorne um während er ging und seine Schritte beschleunigte, doch dort war einfach nichts. Wieder schallte ein Kichern zu seinen Ohren - und wie aus dem Nichts sah er plötzlich ein helles Licht vor sich. Es schien zwar weit weg zu sein, aber trotzdem brannten seine Augen. "Hey!" Der Saiyajin kniff kurz die Augen zusammen. Ein paar Momente später bahnte sich die Vermutung in ihm an, das es das Mädchen sein mußte denn das Kichern wurde immer lauter. Ohne weiter darüber nachzudenken spurtete Son-Goku los, schien nach und nach vom Schwarz verschlungen zu werden. Aber egal, wie schnell er auch rannte, er schien sie nicht erreichen zu können - und er hastete wirklich schon nach Saiyajin-Maßstäben. Näher war er ihr zwar gekommen und wußte nun das sie ein zerlumptes Kleid trug und dieses anfänglich grelle Licht von ihr kam, aber der Krieger konnte dem Mädchen nicht nah genug kommen um sie zu berühren. Was zum Teufel wurde hier also mit ihm gespielt?! War er in einem Gruselkabinett gelandet oder wie...? Warum konnte er sie nicht erreichen und warum hatte sie keine Aura? Dieses Mädchen glühte fast wie ein Gesp- Ehe er seine Gedanken zu Ende führen konnte bleib das Mädchen stehen, er versuchte zu bremsen um nicht gegen sie zu rennen - lief aber bei dem Versuch tatsächlich durch sie hindurch, stolperte und lag nun bäuchlings auf dem gepflastertem Boden. Son-Goku japste auf, hielt sich die gerötete Nase. "So ein...eh...?" Ganz langsam drehte er den Kopf, um über seine Schulter blicken zu können. War er gerade wirklich durch dieses Mädchen hindurch gerannt...?! Der Krieger blinzelte wieder und rief sich die letzten Ereignisse zurück ins Gedächtnis. Er lief hinter diesem Licht her. Dieses Licht entpuppte sich als das Mädchen, er hastete ihr nach, sie blieb stehen und... Schließlich legte Son-Goku sich auf die Seite. Hinter ihm war nichts. Rein gar nichts. Kein Mädchen, durch das er gerannt sein könnte nur diese öde, blöde Dunkelheit welche er jetzt liebend gern gegen einen tobenden Vegeta ausgetauscht hätte. Gerade, als Son-Goku sich aufsetzen wollte, tauchte wie aus dem Nichts über ihm ein Gesicht auf - eine fieses, Grimassen schneidendes Gesicht. Der Saiyajin schrie schon fast vor Schreck auf, krabbelte ein bißchen nach hinten. Das er nun so schreckhaft war, hatte er wohl oder übel dieser ganzen verkorksten Geschichte zu verdanken... "Hihihi..." Mit einem freudigem Kichern glitt das Mädchen wieder zu Boden. Sie war es, die Son-Goku erschreckt hatte, die ihn hierher geleitet hatte - und das Beste: sie schien schon lange tot zu sein. Da hatte Enma wohl gepfuscht... Fahles Licht umgab sie, Blässe zeichnete ihre sanften Züge und das lumpige Kleid gab ihr einen bemitleidenswerten Ausdruck. Und zu dem war sie fast durchsichtig. Son-Goku starrte sie eine ganze Weile stumm an und sie tat es ihm einfach gleich. Träumte er das jetzt nur, oder war er tatsächlich einem Geist gefolgt? War er vorhin vielleicht auf den Kopf gefallen, als er die Treppen hinab stolperte und lang nun schnarchend dort am Anfang...? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Er hob seine rechte Hand und kniff sich derbe in die Wange - das Mädchen ahmte ihn unverschämter Weise nach, jedoch schien sie durch sich selbst hindurch zu fassen. Als er sich sicher war, wach zu sein, klappte dem Krieger die Kinnlade herunter. "Das gibt es doch nicht... bist du- ich meine, bist du wirklich...?!", stammelte er ungläubig und zeigte leicht auf seine neue, unfreiwillige Bekanntschaft. Eine Antwort bekam er nicht. Stattdessen kam sie auf ihn zu; sie berührte dabei nicht den Boden, und griff nach seinem Handgelenk. Ihre kleine Hand versank dabei fast ganz in seinem Körper, doch es war offensichtlich was sie wollte. Sie ließ ihn in dem Sine wieder los, rannte einfach durch ihn durch, blickte über ihre Schulter und winkte Son-Goku zu sich. Dieser betastete baff seinen Brustkorb - denn als sie durch ihn glitt, über kam ihn ein seltsames Gefühl... Einen Moment blieb er noch sitzen, guckte sie einfach nur an, unschlüssig was er tun sollte. Sie tappte ungeduldig von einem Bein auf das andere. Schließlich rappelte er sich auf. "Aber keine krummen Dinger und auch kein Besuch bei Dracula, okay?", meinte er leicht mahnend. Er mußte sich schon eingestehen, das es ihm nicht ganz geheuer war. Auch gestandene Krieger durften sich schließlich mal nicht ganz wohl fühlen und ein bißchen Angst haben. Selbst wenn es sich um Spritzen handelte... So folgte er ihr, sie ging mit einigem Abstand vor ihm. Ab nd an blickte sie sich um, hatte allen Anschein nach Angst, das er ihr nicht folgen würde. Sie wollte ihm etwas zeigen. Etwas, was vielleicht noch niemand gesehen hatte, seit Jahren oder Jahrhunderten. Aber warum war sie hier? Und überhaupt - wer war sie mal gewesen...? All das spukte Son-Goku im Kopf herum, während er sich ins Ungewisse führen ließ... ~~~_____________________________________~~~ Die Luft in diesen Gängen wurde immer stickiger, je weiter sie voran kamen. Oftmals hatte der Krieger das Bedürfnis nicht weiter zu gehen, da das Atmen schon weiter oben schwer fiel. Er wußte nicht einmal, ob sie überhaupt nach unten gingen. Vollkommen orientierungslos vertraute der einfach darauf, irgendwann irgendwo anzukommen. Es war noch immer stockduster und Son-Goku war froh, das er zumindest sein Ki hatte; zudem gab dieses Mädchen ebenfalls ein leichtes Leuchten von sich. Hin und wieder blieb sie stehen, blickte sich um und ging dann weiter. Der Saiyajin konnte ihr Verhalten nicht verstehen. Sie waren hier in einem Gang, der vielleicht ein, höchstens zwei Meter breit war und Abzweigungen gab es nicht. Die ganze Zeit schon gingen sie gerade aus, wenn er seinem Gefühl noch trauen durfte - was er stark bezweifelte. Als der Gang auch noch niedriger wurde und Son-Goku geduckt gehen mußte, hätte er viel darum gegeben, die Auren der anderen spüren zu können. Jedoch war dort nach wie vor nichts. Rein gar nichts. "Sag mal... sind wir bald da...? Ich meine... du willst mir doch sicher... etwas zeigen, oder?" Er erschrak sehr, als er merkte wie stockend seine Stimme den Weg über die Lippen fand. Son-Goku hatte schon länger gemerkt, das er tief Luft holen mußte um zu atmen, das ihm heißer und schwindliger wurde. Ihm fehlte der Sauerstoff zum Leben. Sicher, er war es gewohnt aus der Puste zu sein und wenig Luft zu bekommen, doch immer war genug frischer Sauerstoff da - hier nicht. Die Luft konnte langsam kaum noch zirkulieren. Seine gespenstische Begleiterin blieb stehen und wandte sich um. Leicht legte sie den Kopf schief, man konnte erkennen, das sie angestrengt nachdachte, so als könnte sie nicht verstehen warum der Saiyajin so fertig aussah. "Hmmmhhmm..." Das Mädchen schwebte näher an Son-Goku heran, berührte mit ihrer Nasenspitze seine, wobei ihre leicht verschluckt wurde. Kurz blinzelte sie - und dann machte sie ein glückliches Gesicht. Sie nickte eifrig, griff wieder nach dem Handgelenk des Kriegers und deutete ihm an, abermals zu folgen. Son-Goku konnte nur seufzen und torkelte ihr wehmütig hinterher. Er wollte hier einfach nur noch raus. Selbst ein tobender und auf Mord und Totschlag ausgerichteter Vegeta wäre ihm jetzt lieber gewesen, als hier zu sein und nicht einmal zu wissen, wo es lang ging. Zu allem Überfluß ging, nein, schwebte das Mädchen nun schneller voran und der Krieger musste sich wirklich sputen. Wenn er das geahnt hätte! Angestrengt massierte sich Bulma die Schläfe. Das konnte doch nicht wahr sein... Sie stand nun schon seit etlichen Minuten in dem Thron Saal und wartete auf Vegeta. Nachdem sie im Eilschritt den Palast durchsucht hatten und seltsamer Weise nirgends auch nur eine Spur von Son-Goku gefunden hatten (außer leer gefressene Teller in der Kantine) hatte sich der Prinz vor Wut schäumend selbst auf die Suche gemacht. Ohne Bulma. Er hatte sie alleine gelassen, wie eine Klette die er loswerden wollte. Beide wußten nicht, wie lange diese Suchaktion dauern würde - Vegeta meinte zu ihr, das Kakarotts Aura nirgends zu spüren war. Sie konnten sich beide denken, was das heißen sollte: Er hatte sie gelöscht, warum auch immer. Von diesem Planeten konnte er doch nicht abgehauen sein, oder? Sicher, per momentaner Teleportation, aber das hätte er niemals gemacht. Nicht Son-Goku. "Das ist mal wieder typisch! Die Frauen werden stehen gelassen!", murmelte Bulma und setzte noch ein "das gibt nen' Einlauf" hinterher. Falls Vegeta sich nicht bald wieder hierher bequemen würde, dann konnte er sich sicher sein, das er SIE auch suchen musste. Vielleicht hatte Bulma ja mehr Glück als der Prinz. So spielte sie mit dem Gedanken, den verloren gegangenen Krieger selbst zu suchen. Und das tat sie dann auch. Mit einer ruckartigen Bewegung stolzierte sie davon - selbst ist die Frau! Vielleicht fand sie ja noch den ein oder anderen interessanten Gang...? Son-Gokus stummes Gebet wurde allem Anschein nach erhört. So lange war er nun schon im Ungewissen gelassen worden und nun stand er endlich - vor dem Nichts. Alles, was sich vor dem Krieger erstreckte war eine modrige, verdammte, alte Wand aus verdammten, altem Backstein! Und dieses olle' Mädel grinste ihn auch noch stolz wie Oscar an! Was zum Teufel hatte ihn dazu getrieben, ihr zu folgen, wenn dort doch nicht dabei herauskam?! Wiedermal verfluchte Son-Goku es, das er manchmal einfach nicht voraus denken konnte - doch woher hätte er das denn wissen sollen? Hellseher war er schließlich noch nicht. Aber dafür verdammt naiv. Vegeta hatte mal wieder Recht. Vor seinem innerem Auge sah der Unterklassekrieger schon das spottende Gesicht des Prinzen, wenn dieser von dieser Scharade erfahren würde. Langsam wurde der Saiyajin sauer; seine Augenfarbe wechselte kurz von schwarz zu Türkis, die Aura zischte um seinen Körper und griff nach dem Geist wie gierige Arme. "Was soll das? Langeweile oder zu viel Luft im Hirn?!", blaffte er seinen momentanen Zorn heraus; nicht nur, das er fertig mit den Nerven war, nein, Son-Goku mußte sich eingestehen das er sich immer schlapper fühlte. Zudem schien sich seit langem wieder etwas in seinen Körper zu schleichen, ein lähmendes Gefühl, als wenn er anästesiert worden war. Son-Goku hatte ganz verdrängt wie es war, wenn sich etwas Unbekanntes langsam anschlich; Manipulation war da nicht mehr weit... Seine Finger waren schon länger kalt geworden, doch nun war es so, als wenn das Blut in den Adern gefroren war. Geschwollen und dunkelblau waren sie. Und alles nur wegen- "Hm...?" Mit noch immer angespanntem Gesicht trat der Saiyajin näher. Seine gespenstische Freundin schien gar nicht auf ihn zu reagieren, sondern starrte Löcher in die Luft. Ihr Blick war noch um einiges leerer geworden und sie rührte sich keinen Millimeter. Stumm schwebte sie vor der Wand. Nach längerem Hinsehen wurde es Son-Goku schließlich zu blöd. Forsch wandte er sich um, wollte gehen. Es stellte sich sowieso die Frage, warum er das nicht schon früher getan hatte. Der Krieger schnaubte, winkte wirsch ab und hatte gerade ein paar Schritte in der Dunkelheit getan, als ihn ein zierliches, dünnes Stimmchen zurückholen wollte. "I...Isir! Deme isir!" [Geh' nicht, bitte!] So zaghaft hatte sie diese Worte ausgesprochen, der Dialekt war kaum zu überhören, selbst für einen Anfänger im saiyanischen nicht. Und doch hatte dieses Wesen Son-Goku gerade in seiner Muttersprache angesprochen, was ihn dazu brachte, sich beinahe ruckartig um zu wenden und sie an zu starren. Hatte sie ihn gerade wirklich auf saiyanisch gebeten, nicht umzukehren? "...hast du gerade...hast du gerade auf saiyanisch...?" brachte der Krieger stockend heraus, ließ den Satz unvollendet und ballte ein paar Mal die Fäuste. Sie waren wirklich eiskalt. Sein ganzer Körper fing an zu unterkühlen. Es dauerte einen ganzen Augenblick, bis sie reagierte. Ihre Mimik sagte aus, das sie ihn nicht wirklich verstand und dennoch nickte sie. Sie faltete die Hände, sah ihn bittend, schon fast flehend an. Dann wandte sie sich der Wand zu und legte ihre ineinander verschrenkten Finger gegen ihre Stirn. Son-Goku blinzelte, biss die Zähne zusammen und beobachtete dieses Geschöpf. Irgend etwas hatte sie doch vor... Er atmete fahrig aus, schluckte. Gut. Wenn sie wollte, das er nicht ging, dann musste es wirklich einen Grund für all das geben. Auch wenn der Saiyajin ziemlich ausgelaugt war; körperlich und geistig, so entschloß er sich kurzerhand der Kleinen noch einen Moment Zeit zu schenken und abzuwarten, was nun geschah. Es sah so aus, als würde sie inbrünstig beten und er meinte sogar, das sich das Leuchten um sie herum verstärkt hatte. Und tatsächlich: die Mauer vor ihr begann zu glimmen und innerhalb von Sekunden war alles um sie herum von einem mystischem, sanften blauem Schimmer überzogen; jeder einzelne Stein schien nun ein leuchtendes Zeichen zu tragen. Wie ein Muster schmückten alte Zeichen nun das Gestein; es waren Symbole und Anordnungen, die Son-Goku noch nie in seinem Leben gesehen hatte... doch sie kamen ihm bekannt vor. In gewisser Weise ähnelten sie saiyanischem Vokabular - und doch war es nicht dasselbe. Ungläubig trat der Saiyajin näher, streckte die Hand nach den seltsamen Zeichen aus - doch im nächsten Augenblick war die Wand verschwunden und gab die Sicht auf ein spärlich beleuchtetes Gewölbe frei. Erschrocken sprang der Saiyajin ein Stück zurück, wechselte einen mehr als verwirrten Blick mit seiner geisterhaften Bekanntschaft, doch diese rührte sich keinen Millimeter. Sie hatte ihr Gebet vollendet, ihre Hände hingen schlaff neben ihrem Körper. Als sie Son-Gokus Blick auf sich spürte, blickte sie zu ihm, ein Lächeln zierte ihre Lippen und sie deutete ohne einen Laut zu verlieren nach vorne. Was in Dendes Namen ging hier verdammt nochmal vor?! Unsicher der Situation gegenüber, schaute er schließlich wieder geradeaus. Der Schein einiger Fackeln beleuchtete das Gewölbe vor ihnen - zwangsläufig musste also jemand hier sein. Das Komische war jedoch, das Son-Goku immer noch keinerlei Auren spüren konnte. Nichts und wieder nichts. Nur ein seichter Hauch von frischer Luft streifte seine Haut. Es war eine wahre Wohltat für seine Lungen und sogleich fühlte der Saiyajin sich wohler. Noch einmal suchte er den Blickkontakt mit ihr. "Das wolltest du mir zeigen, ja?" Sie nickte, schwebte voraus und deutete ihm an ihr zu folgen. Er zuckte nur mit den Schultern, tat was sie von ihm wollte. Jetzt war er schonmal hier, nun wollte er auch definitiv wissen, was hier gespielt wurde. Und vor allem, warum sie ihn hierher führte. Sicher nicht zum spielen, denn sie war ja allem Anschein nach schon tot. Son-Gokus Neugierde siegte einfach. Also folgte er ihr weiterhin. Das unter dem Palast ein so riesiges Gewölbe existierte... wußten die Saiyajins davon...? Wohl eher nicht... Interessiert blickte er sich immer wieder genau um. Viele abzweigende Gänge, Fackeln... mit Wasser gefüllte Becken... und überall fanden sich diese seltsamen Schriftzeichen. Sie schienen eine Art Geschichte zu erzählen, denn hin und wieder konnte der Krieger auch Malereien ausmachen - es erinnerte ihn ein wenig an die Hyroglyphen dieser Ägypter. "Ich frage mich, was das alles zu bedeuten hat...es ist kein Saiyanisch... lebte hier vielleicht noch ein anderes Volk...?", fragte er sich im Stillen, dachte angestrengt darüber nach, ob zum Beispiel Vegeta oder seine Eltern einmal etwas in der Art erwähnt hatten.... schließlich führten ihn seine Gedankengänge zu einem lange zurückliegenden Gespräch mit Meister Kaio. Damals, als die Saiyajins zum ersten Mal auf die Erde kamen, er sein Leben verlor und bei ihm trainierte um gegen Vegeta und Nappa gewappnet zu sein. Kaio hatte ihm von seinem Volk erzählt und dabei auch eine andere Zivilisation erwähnt, welche von den Saiyajins vertrieben worden war... jedoch kam Son-Goku nicht mehr auf den Namen dieses Volkes... "Oraiia!" [Stop!] Dieser plötzliche Wortlaut seiner Begleiterin riss den Saiyajin schließlich aus seinen Gedanken. Verwundert schaute er auf, wollte sie fragen ob sie endlich angekommen waren - doch ihm blieb das Wort im Hals stecken und er keuchte vor Verblüffung. In Zeitlupe klappte dem Krieger die Kinnlade herunter. "Was.... was zum Henker....?!" Vor ihm erstreckte sich eine riesige Stadt... [AN: Okay... was sagt man nach so langer Zeit? Sicher erst einmal: Entschuldigung. Es tut mir wahnsinnig Leid. Ehrlich gesagt hatte ich diese FF schon fast aufgegeben, weil ich, als ich dieses Kapitel damals unterbrochen hatte, absolut keine Zeit mehr fand weiterzuschreiben und mit der Zeit hatte ich auch den roten Faden verloren. Das Kapitel lag also nun glaube ich über ein Jahr unfertig auf meiner Festplatte, ehe ich letztens wieder eine Idee für die Handlung hatte. Also habe ich alles aufgeschrieben und das Kapitel beendet. Ich hoffe, das ich meine Leser durch die lange Pause nicht vergrault habe... es tut mir wirklich Leid, aber es hätte nicht gebracht wenn ich einfach ohne Elan und Ideen irgendetwas auf mein Word Dokument geworfen hätte. Ich hoffe, das versteht man. Nun, ich werde mir Mühe geben, diese FF weiterzuführen. Bis zum nächsten Mal! 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