Brave Tamer von Alaiya (A tribute to Ryou Akiyama) ================================================================================ Kapitel 1: Brave Tamer - Partner -------------------------------- Brave Tamer - Partner Der zwölfjährige Junge sah auf die beiden Digimon vor sich, sah auf das Monster, das ihm seit zwei Jahren das Leben zur Hölle gemacht hatte. Wegen ihm hatte er leiden müssen, wegen ihm wusste er nicht, ob er jemals nach Hause zurückkehren konnte. Und das sollte sein Partner sein? Das kann nicht sein! Nie und nimmer ist Milleniumon mein Partner. Monodramon… Er sah wie das kleine drachenähnliche Digimon auf den Riesen zusprang. Es war ein Kampf wie der zwischen David und Goliat. Doch es gab nicht auf, um ihn, Ryou, seinen Partner zu schützen. Aber wenn es nun stimmte, was sein Feind sagte und es gar nicht sein rechtmäßiger Partner war? Hatte es dann überhaupt eine Chance auf den Sieg oder würde es sterben? Würde es ihm genommen, wie Agumon und V-mon zuvor? Wieso haben sie mich überhaupt hierher geholt? Was wollen sie denn alle von mir? Ich war ihnen doch von Anfang an egal! Ich war doch nur ihr Werkzeug! „Sieh es endlich ein, Ryou, mein geliebter Partner“, fing Milleniumon nun wieder an, während es Monodramon zur Seite warf. „Du musst endlich einsehen, dass dies deine Bestimmung ist. Ich bin dein Partner, Geliebter.“ Er hielt sich die Ohren zu, das wollte er nicht mehr hören. „Wir sind zwei Seiten von einer Medaille, Ryou“, sprach das Digimon weiter. „Sieh es endlich ein. Du bist das Licht und ich die Finsternis, Partner, die ohne den anderen nicht existieren können.“ Da hatte sich Monodramon wieder aufgerappelt. „Lass Ryou endlich in Ruhe!“, rief es und griff erneut an. „Er ist nämlich…“ Es kratzte Milleniumon mit seinen Krallen. „… mein Partner.“ Stimmt das wirklich? Wieso streiten sie? Wieso muss ich kämpfen? Ist das wirklich der Grund, warum ich in diese Welt kam? Ist das der Grund, warum ich keinen eigenen Partner hatte? Weshalb ich die ganze Zeit allein sein musste... „Ryou“, begann sein ewiger Gegner wieder. Die Dunkelheit…? „Lass ihn in Ruhe! Du hast versucht ihn zu töten!“, rief Monodramon. „Wie willst du sein Partner sein?“ Das Licht? Ich? „Tief in deinem Herzen weißt du es, geliebter Ryou.“ Der Junge ging in die Knie. Seine Beine trugen ihn einfach nicht mehr. Er wusste ja nicht einmal mehr, wo er war und wie er hierher gekommen war. Die Zukunft – oder? So hatte es ENIAC gesagt. „Ryou!“ „Partner!“ Wieso kämpften sie überhaupt? Warum wollten sie sein Partner sein? Er war doch nur das Werkzeug der Götter gewesen. Sie hatten ihn alle benutzt und ausgelacht. Alle! Die Götter selbst, Kazuya und die D-1 Tamer und auch dieser Junge – Taichi, der wahre Partner von Agumon. Ja, sie hatten sich entschuldigt, das hatten sie wirklich, aber wie? Es war doch eine reine Gefälligkeit gewesen. Vielleicht auch Mitleid. Es soll aufhören! Erneut wurde Monodramon zurückgeworfen und kam hart auf dem Boden auf. Nur zitternd kam es wieder zum Stehen, doch weiterhin sah es seinen Gegner mit entschlossenem Blick an. „Ich kann dich nicht besiegen“, erkannte es dann plötzlich. „Siehst du es endlich ein, du Zwerg?“, erwiderte Milleniumon höhnisch. „Du kannst nicht Ryous Partner sein.“ „Und ob ich das kann“, erwiderte das kleine Digimon. „Du wirst schon sehn. Du lässt mir keine andere Wahl.“ Ich brauche keinen Partner, kein Wappen, kein Digimental, kein Digivice… Ich gehöre doch nicht wirklich hierher. Ich bin kein wirklicher Digiritter, oder? Ich war von Anfang an allein. Ich wurde fast getötet! Der Blick des Jungen glitt über die vereinzelten Narben an seinen Armen. Zu viel hatte er in dieser Welt schon durchgemacht. Er hatte gekämpft, hatte leiden müssen, war angegriffen und fast getötet worden. Nie hatte er so viel Glück wie die anderen gehabt. Nie hatte er eine Gruppe gehabt, zu der er gehörte. Den einzigen Freund, mit dem er in der Digiwelt gewesen war, Ken, hatte Milleniumon ihm genommen. Was war aus ihm eigentlich geworden? Er konnte sich nur noch dran erinnern, dass er krank gewesen war, nachdem ihn dieses Ding getroffen hatte. Es kann nicht mein Partner sein! Nie! „Du lässt mir keine andere Wahl“, keuchte Monodramon erneut. „Ach…“ Die Stimme Milleniumons klang höhnisch, siegessicher. Natürlich hatte ein Child nie eine Chance gehabt es zu besiegen. Das kleine Digimon drehte sich zu dem am Boden knienden Jungen um. „Es tut mir leid, Ryou“, flüsterte es ehe es auf seinen Gegner zu rannte. Es wusste nur noch einen Weg, wie Milleniumon unschädlich zu machen war. Ihm blieb nichts weiter übrig, als darauf zu vertrauen, dass es funktionierte. Das gegnerische Digimon versuchte es mit einem Arm wegzufegen, als es ihm zu nahe kam, doch es misslang. Der Arm traf das Digimon, doch er berührte es nicht. Er glitt einfach durch das Digimon hinweg, was nun anfing von innen heraus zu strahlen. „Was…?“, keuchte Milleniumon. „Nein, dass kannst du nicht…“ Wieso ausgerechnet ich? Wie kann das sein? Wie kann dieses Digimon mein Gegenteil sein? Wie kann ich zu ihm gehören? Das plötzliche Leuchten ließ den Jungen aufschrecken und auf das, was vor ihm geschah blicken. Viel konnte er jedoch nicht erkennen, ehe nun auch Milleniumon in einem hellen Licht erstrahlte. So hell, dass es ihn blendete und er schützend den Arm vor das Gesicht hielt. Was ging hier nun vor? Warum bin ich hier? Als das Licht erblasste war von den beiden Digimon nichts mehr zusehen. Lediglich ein einzelner Gegenstand lag dort, wo sie vorher gewesen waren. Doch wie konnte es sein? Was war grade passiert? Langsam und wankend kam der Junge auf die Beine. Er ging auf das Ding, was dort am Boden lag zu, sicher, dass ihn seine Augen nur täuschten. Vielleicht träumte er auch. Doch nein, er hatte schon früh genug gelernt, dass diese Welt kein Traum war. Nun war er fast da, als seine Beine erneut nachgaben. Er sah auf das, was nur noch zwei oder drei Meter von ihm entfern auf dem Boden lag. „Ein Digiei?“, murmelte er ungläubig und rutschte auf den Knien dorthin. Vorsichtig berührte er das Ei. Es war tatsächlich warm. Doch was hatte dies zu bedeuten? Wo war Monodramon? Wo war Milleniumon? Ryou schloss das Digiei in die Arme und barg es an seinem Körper. Tränen standen ihm in den Augen. Hatte der kleine Drache sich wirklich geopfert, um mit diesem Monster zu verschmelzen. War das wirkliche eine Jorgress gewesen? Doch wie? Wie war das möglich? Nun liefen die Tränen über seine Wangen und er hob das Ei etwas vor sich. „Bitte, sei gut, wenn du schlüpfst“, murmelte er. „Sei dann bitte mein richtiger Partner.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)