The Legend of Zelda: Vanishing of the Goddesses von abgemeldet (Let's enter the age of darkness...) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Die Sonne schien unbarmherzig auf die hylianische Steppe und ließ das letzte bisschen Wasser, dass Mensch und Tier geblieben war, verdunsten. Die Menschen hatten sich in ihre Häuser verzogen und warteten dort auf die kühlen Abendstunden, da es um die Mittagszeit unmöglich war zu arbeiten. Und während die Wolken miteinander fangen spielten, galoppierte nur ein einziger Reiter über die vertrocknete Ebene. Das Kettenhemd unter seiner grasgrünen Tunika rasselte rhythmisch zu den kraftvollen Bewegungen des Pferdes mit. Kleine Risse zogen sich durch die brüchige Erde und bei jedem Hufschlag wirbelte Staub auf, der wie ein Schleier zwischen den muskelbepackten Beinen des Pferdes spielte. Als die Zügel den Pferdekopf mit sanfter Gewalt nach hinten zog, hielt die bräunliche Fuchsstute an, reckte den Kopf in die Luft, ihre Nüstern weiteten sich und sie sog gierig Luft ein. „Ja Epona, ich weiß, endlich wieder zu Hause.“ Der Reiter streckte sich, hielt schützend seine Hand vor seine kobalt-blauen Augen und suchte den Horizont ab. „Wenn wir die Stadt noch vor Sonnenuntergang erreichen wollen, müssen wir uns beeilen.“ Er seufzte, wischte sich den Schweiß von der Stirn, nahm die Zügel auf und stieß ihr leicht mit seinen braunen Lederstiefeln in die Lenden. Ihr verschwitztes Fell glänzte in der Sonne als sie sich widerspenstig aufbäumte und in einen schnellen Galopp verfiel. Er liebte es nicht sie zu hetzen, jedoch der Gedanke, ansonsten in der Steppe übernachten zu müssen, trieb ihn voran. Es war nicht so, als wäre es das erste Mal, doch sehnte er sich fürchterlich nach einer Herberge mit einem frischbezogenen Bett, morgens einer heißen Tasse schwarzem Tee und abends auch mal einem Krug gegorenem Gerstensaft. Der Geruch von frisch gemähtem Gras stieg ihm in die Nase als er an den Feldern der Farm vorbeiritt. Wie sie wohl reagieren wird? Nicht einen Tag gab es in den letzten sieben Jahren an dem er nicht an sie gedacht hatte... Ein Außenstehender würde ihn auf 19 Winter schätzen und ihn vielleicht insgeheim für sein makelloses Erscheinungsbild beneiden. Führte seine Reise ihn einmal durch eine Stadt, wurde er ständig von Blicken verfolgt, deren Ursprung meist ein weibliches Wesen war. Er lächelte in sich hinein. Ging er an jungen Mädchen vorüber fingen diese häufig zu kichern an oder unterhielten sich aufgeregt mit ihren Freundinnen über seine stattliche Größe und den muskelbepackten Körper. Bedachte er sie jedoch mit einem Blick, stieg den meisten sofort die Schamesröte ins Gesicht und sie drehten sie weg. Er stritt nicht ab, dass ihm die Aufmerksamkeit, die er auf sich zog gefiel, doch wusste er manchmal nicht wie er darauf reagieren sollte. Auch wenn er bereits das ein oder andere, mehr oder weniger romantische Erlebnis hinter sich hatte, bei dem seine Gefühle allerdings einen festen Schlaf hielten... Hatte sie ihr Herz womöglich bereits verschenkt? Die Grashalme wogen sich im Wind und tanzten ihren eigenen Tanz in den Strahlen der Sonne, als die Pferdehufe leichtfüßig durch das sattgrüne Feld tänzelten. Die Luft war erfüllt von kleinen Lebewesen und Pollen der Pflanzen die jedem verkündeten das es Sommer war. Es war ein Tag wie im Bilderbuch, ein Tag wie vor sieben Jahren... „Du verlässt uns?“ Es war unerträglich heiß. Die kunstvoll angelegten Blumen ließen bereits kraftlos ihre Köpfchen hängen. Doch für die Dauer eines Herzschlages hatte der Wind zu wehen aufgehört und sogar die sonst so geschäftigen Bienen verstummten. „ Seit ich nach meiner Mission in den Wald zurückgekehrt bin, zieht es mich in die Welt hinaus, denn ich weiß nun, dass ich dort nicht hingehöre.“ , flüsterte er schuldbewusst und fügte in Gedanken hinzu :’dass ich eigentlich nirgends hingehöre’. Seine Stimme hörte sich in seinen eigenen Ohren fremd an, sie war belegt und kratzig, sodass er Schwierigkeiten hatte deutlich zu sprechen. Er wusste, dass er ihr damit weh tat, aber er konnte nicht anders. Zu lange schon hatte er sein Leben für ihr Land aufgeopfert, für sie aufgeopfert. Die Prinzessin kämpfte gegen die langsam emporsteigenden Tränen an, die sich einen Weg zu ihren eisblauen Augen bahnten. Wiederwillig sprach sie:„Ich habe verstanden. Ich werde dich nicht aufhalten. Ziehe hinaus in die Welt und vielleicht, eines Tages, wenn die Göttinnen es so wollen, wird uns das Schicksal wieder zusammenführen.“ Zwar lächelte sie, jedoch war dieses Lächeln nicht aufrichtig. Egal wie er sie betrachtete, es wollte einfach nicht zu ihren abgrundtief traurigen Augen passen. „Zelda, ich...“ Er suchte verzweifelt nach Worten mit denen er sie trösten konnte, leider vergeblich. Sie winkte ab und sah im fest in die Augen. „Link, du hast viel für Hyrule getan, mehr als von dir erwartet wurde und dafür bin ich dir unendlich dankbar.“ Ein Windhauch blies durch den kleinen Schlossgarten und begann mit ihren seidigen, goldblonden Haaren zu spielen, als hätten sich Schmetterlinge darin verfangen. „Du weist, dass ich es nicht für Hyrule, nicht für das Volk und auch nicht weil es meine Pflicht oder mein Schicksal war, getan habe, sondern nur für...“ „Schhhh.“ Sie legte ihm sanft einen Finger auf seinen Mund, um ihm zu bedeuten nicht weiterzusprechen. „Es ist so, wie es ist.“ Sie lächelte ihn liebevoll an und sprach dann langsam und bedacht weiter: „Ich wünsche dir alles Glück der Welt und ich werde beten, dass du eines Tages heil zurückkehren mögest, mein Held.“ Die letzten Worte hatte sie geflüstert, denn erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Als sie merkte, dass ihr Finger immer noch auf seinem Mund ruhte, zog sie ihn beschämt zurück und sah verlegen zu Boden. Erneut fand der Wind seinen Weg in die Burgmauern und brachte diesmal den Geruch von den Feldern mit, der sich wie unsichtbarer Nebel ausbreitete. Plötzlich roch es intensiv nach Dünger und getrocknetem Gras. Link atmete tief ein und sah seine Freundin an, wie sie da stand, so verlassen. Und plötzlich fühlte es sich nicht mehr richtig an fortzugehen. Sie spielte unruhig mit ihren weißen, seidenen Handschuhen, welche sich an ihre Arme schmiegten und einen passenden Abschluss zu ihrem rosafarbenen, mit reichlichen goldenen Stickereien versehenen Kleid bildeten. Sie sah so zerbrechlich aus, so rein. Wie die Unschuld selbst. Der Augenblick des Schweigens schien wie eine Ewigkeit. Wie sehr er Abschiede hasste. Sie schienen immer so endgültig. Er wollte er könnte etwas sagen, aber ihm fehlten die Worte und der Wind blies ihm wie zum Hohn ins Gesicht. Stattdessen machte er einige Schritte zurück, machte auf dem Absatz kehrt und lief in Richtung des Schlosstores, alles in einer einzigen fließenden Bewegung. Zelda öffnete den Mund um ihm etwas hinterher zu rufen, allerdings nur, um ihn wieder zu schließen, denn sie hatte einen Kloß im Hals der es ihr unmöglich machte zu sprechen. Er sah nur noch, wie sie versuchte ihm etwas zu sagen. Was er nicht sah, war, wie sie den Kampf gegen ihre Tränen verlor. Zwar presste sie ihre vollen, blutroten Lippen so fest zusammen bis sie nur noch ein blutleerer Strich waren, doch die Tränen konnte sie diesmal nicht unterdrücken. Sie bahnten sich ihren Weg in einem Rinnsal über ihre heißen Wangen und tropften auf das sommergrüne Gras, dessen Halme sich unter der schwere der Tropfen neigten. Sie sah ihm hinterher, wie er über die Wiese des Gartens lief, weg von ihr, vorbei an den Wachen, hinaus in die weite, einsame Welt... Es war die in strahlendem Licht getauchte Silhouette des Schlosses, welche sich wie ein Gemälde aus der sommerlichen Landschaft hervorhob, die den Reiter aus seinen Gedanken riss, die noch so klar waren wie am ersten Tag. Wie sehr musste er ihr damals weh getan haben? Er selbst wusste nur zu gut, wie es war, alleine zu sein. Ein Außenseiter. Und als Prinzessin war man zwangsläufig allein. Dennoch bereute er seinen Entschluss keinesfalls. Zumindest war es das, was er sich einredete. Er war ein Abenteurer und Schwertkämpfer, ständig auf der Suche nach Abenteuern und streben nach Perfektion im Umgang mit dem Schwert. Er seufzte tief und begann seine Stute weiter anzutreiben. Wie lange er nun schon unterwegs war, war ihm nicht bewusst. Es schien ihm wie eine Ewigkeit. Die Sonne hatte er schon viele Male auf und unter gehen sehen seit er sich auf den Weg gemacht hatte und den Gedanken eines Bades war er nicht abgeneigt. Doch momentan hatte er eher Hunger nach einem warmen Mahl. Als er seine Augen erneut gen Himmel richtete, stellte er zu seinem Erschrecken fest, dass die Sonne bereits im Begriff war unter zu gehen. Er musste unwillkürlich grinsen. Wie lange man doch seinen Gedanken nachhängen konnte! Die braune Stute galoppierte immer schneller auf das immer näherkommende Dächermeer, welches in den Strahlen der Sonne wie frisch lackiert schimmerte, der Stadt zu. Erst unmittelbar vor der Zugbrücke, verlangsamte sie ihren Galopp und fiel in einen gleichmäßigen Trab, bevor ihr Herr sie vollends verharren ließ. Sie senkte den Kopf, schnaubte kräftig und warf den Kopf energisch schüttelnd nach hinten. Erst jetzt wurde die Wache am Stadttor auf den Reiter aufmerksam und blickte etwas verschlafen auf. Sie Musterte den Jüngling aufmerksam und schmunzelte: „Guten Abend mein Herr!“ Auch des Reiters Blick fiel jetzt auf den Mann der ihn Begrüßte. Nach einigen Sekunden des Stillschweigens begann er erst zu kichern, dann herzhaft zu lachen. „Aber Lynel! Begrüßt man denn so einen Freund den man seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat?“ Auch der Mann mit Namen Lynel musste nun lachen. Geschickt sprang der Jüngling mit dem blonden Schopf von Epona herunter und reichte ihm freundschaftlich die Hand. „Groß bist du geworden, Link!“ , stellte Lynel fest. Link seufzte und schüttelte den kopf: „ Du redest wie ein alter Greis! Aber leider muss ich dich enttäuschen, denn so alt bist du noch nicht!“ „Alt genug um Vater dreier Kinder zu sein!“ Die Stadtwache lachte laut auf, als sie das staunende und etwas verstörte Gesicht seines jüngeren Gegenübers betrachtete. „Was hast du erwartet? Nachdem du und die Prinzessin unserem Land Frieden gebracht habt, ist die Zeit schließlich nicht stehen geblieben! Und ich werde auch nicht jünger!“ Link kratzte sich an der Stirn. Im Hintergrund konnte er bereits die letzten Händler, welche noch ihre Waren feilboten, langsam verstummen hören. „Es ist nur so... ich kann mich noch genau daran erinnern wie wir damals zusammen trainiert hatten, wie ich mein erstes Bier mit dir getrunken hatte, meinen ersten Rausch erlebte...“ , er hielt plötzlich kurz inne. „Aber wenn ich es mir nun recht überlege, wie konntest du bloß einem zwölfjährigen Jungen Alkohol anbieten?! Was musst du bloß für ein Vater sein?!“ „Ein ganz hervorragender denk ich doch!“, stellte Lynel fest und zwinkerte seinem alten Freund zu. Erneut mussten beide lachen. Link fand es schön, dass trotz all der Jahre immer noch ein Band die beiden zu verbinden schien. Müde Händler drängten sich nach einem anstrengenden Arbeitstag zu den Stadttoren hinaus. Die meisten waren auf dem Weg nach Kakariko, doch es gab auch welche, die ihr Zelt direkt außerhalb der Stadttore aufschlugen, da sie das ganze Land bereisten und mit ihren Waren zu handeln. “Sag mal“, begann Link, „kannst du mir eventuell eine Herberge empfehlen?“ Lynel schaute verständnislos drein. „Wie bitte? Ich dachte es wäre mehr als selbstverständlich, dass du nach unserem erfreulichen Wiedersehen bei uns bleiben kannst!“ , merkte er an. „Ich werde meine Frau einfach bitten von allem etwas mehr zu kochen!“ Der Jüngling mit dem grasgrünen Gewand musste fröhlich grinsen. „Damit deine Familie den ersten Eindruck von deinem alten Freund gewinnt, ihm mangele es an Körperhygiene? Ich weiß ja nicht ob es dir in deiner euphorischen Stimmung unseres Wiedersehens aufgefallen ist, aber ich rieche wie eine komplette Farm, mein lieber Lynel!“, feixte Link vergnügt. „Schade eigentlich! Ich hatte gehofft mich ein wenig mit dir über vergangene Tage unterhalten zu können. Aber besuchen kommst du uns doch, nicht wahr?“ Musternd kniff Lynel die Augen zusammen. Ein ‚Nein’ würde er nicht akzeptieren. „Selbstredend! Sobald ich mich wieder fühle wie ein Hylianer!“ „Schau zu, dass du kein zu stattlicher Hylianer bist wenn du uns besuchen kommst!“ Lynel klopfte seinem jüngerem Freund auf die Schulter und zwinkerte ihm erneut zu. „Traust du deiner Frau etwa so wenig?“, scherzte Link ausgelassen. Die Gesichtszüge der Stadtwache erstarrten zunächst in erschrockener Mine, doch dann musste auch er strahlen. „Ich könnte dir den ‚fleißigen Späher’ empfehlen! Das Essen dort ist gut und die Preise ebenfalls human. Aber du solltest dich nun beeilen, um diese Uhrzeit dürfte es schwierig werden noch ein Zimmer zu erlangen! Sag Paolo, dem Besitzer, im Notfall einfach Lynel würde dich schicken. Er schuldet mir noch einen Gefallen, denn seine Frau weiß bis heute noch nicht wo er sich neulich Nachts rumgetrieben hat!“ Link wusste genau was Lynel dort andeutete, aber es war schließlich nicht seine Angelegenheit. Nur die Frau tat ihm Leid. „Ich danke dir vielmals, Lynel! Ich werde mich revanchieren.“ Er begann an Eponas Sattel zu nesteln um den schneidenden Gurt ein wenig zu lockern, die Zügel nahm er nach vorne um seine treue Stute besser durch die Stadt führen zu können. Unruhig scharrte und stampfte Epona mit ihren Hufen über den harten Boden. Sie war das harte, abgerundete Kopfsteinpflaster mit seinen Rillen zwischen den einzelnen Steinen einfach nicht gewöhnt. „Aber, aber! Keine Ursache, alter Freund!“, winkte Lynel ab. Die beiden Vertrauten sahen sich zum Abschied noch einmal tief in die Augen und tauschten einen brüderlich festen Händedruck aus. Link machte auf dem Absatz kehrt, um auf den Marktplatz zu treten. Eponas Hufe klapperten dazu im Takt, bis Link die ruhige und doch bestimmte Stimme Lynels erneut vernahm und die Stute anhielt. „Es ist wegen ihr, nicht wahr? Sie ist der Grund für deine Rückkehr.“ Nur Links Kopf wand sich langsam um. Er starrte zu Boden und auf seinem Gesicht wurde ein verträumtes Lächeln deutlich. Gerade als er die Stute weiterziehen wollte, entschied er sich anders und drehte sich in einer übergehenden Bewegung zu dem Stadtwächter um. Der Blick des einstigen und zukünftigen Helden traf Lynel entschieden und doch sanftmütig. „Ist das so offensichtlich?“, flüsterte Link beinahe zaghaft. Und mit einem letzten gedankenverloren Blick drehte sich der grünbemützte junge Mann in Richtung Marktplatz, trat aus dem offenbarendem Licht der brennen Straßenlaterne und verschmolz mit der beginnenden Dämmerung eines vergangenen Tages. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)