Ohne Wenn und Aber von MaryReilly (Tibbs (Tony x Gibbs)) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- A/N Ich danke denen die mir Kommis da gelassen haben, ganz lieb... wenigstens ein paar halten mir noch die Treue ;) Kapitel 6 Washington D.C., 18:30 Uhr, 13.12.2007 „Gibbs?!“, ich hörte das jemand meinen Namen rief, doch wirklich wahr nahm ich das ganze nicht. „He! Gibbs!“, ein leichtes Rütteln ließ mich meine Augen aufschlagen. Im ersten Moment musste ich mich noch orientieren, doch dann erkannte ich, dass ich an meinem Schreibtisch saß. Trotz den Unmengen an Kaffee die ich im Laufe des Tages zu mir genommen hatte, musste ich wohl eingeschlafen sein. Ich schaute auf die Uhr und stellte leicht entsetzt fest, dass es bereits 18:30 Uhr war! „Ziva… was… gibt’s?“, wollte ich dann leise und müde wissen. Schnell rieb ich mir den Schlaf aus den Augen. „Nichts neues, aber du solltest dich besser zu Hause ausruhen.“, schlug sie mir vor und ich schnaubte kurz. „Ausruhen? Das habe ich doch gerade. McGee, hast du was?“, wollte ich wissen, doch auch er schüttelte den Kopf. „Ich hab aber was.“, Abby kam gerade um die Ecke und blieb vor mir stehen. Sie sah mich ernst an und knuffte mich fest in die Seite. „Au!“, kam es leise von mir. „Wofür war das?“ „Dafür, dass du nicht mal bei mir vorbei schaust, nachdem du schwer verwundet wurdest und trotzdem hier bist!“, erklärte sie streng, begann dann aber zu lächeln. „Komm mit Großer, ich hab was für dich.“, sie ging wieder Richtung Aufzug davon. Ich blickte zu McGee und Ziva. „Weiter suchen, ist das klar?!“, kam es barsch von mir. Tim nickte und Ziva schnaubte kurz, setzte sich dann aber wieder an ihren Schreibtisch. Natürlich wusste ich, dass es nicht fair war, so mit ihnen zu sprechen, aber in solchen Moment habe ich mich leider weniger unter Kontrolle als mir lieb ist. Nicht wenn es um jemanden aus meinem Team ging und schon gar nicht, wenn es sich um den Menschen handelte, den ich liebte. Ich folgte Abby in den Fahrstuhl und hinunter in die Forensik. „Abbs… wird mir gefallen, was du zu sagen hast?“, wollte ich leise und ernst wissen und sie seufzte. „Also ich weiß nicht. Einerseits ja, anderseits… ich war schon etwas gesschockt…“, sie verstummte. „Okay, dann zeigs mir.“, bat ich und sie nickte. „Naja, ich hab mir gedacht, weil McGee so etwas sagte wie… schon gut, du willst es nicht hören.“, sie räusperte sich und ich seufzte. Sie hatte Recht und das hatte ich ihr mit einem unmissverständlichen Blick klar gemacht. „Nun, Tony ist Italiener und so, da dachte ich… ich such mal in den Datenbanken der DIA, also der Direzione Investigativa Antimafia.“ (A/N http://de.wikipedia.org/wiki/Direzione_Investigativa_Antimafia), begann sie und ich blickte sie skeptisch an. „Nur weil er Italiener ist, heißt das doch nicht, dass…“ „Nur die Ruhe Gibbs, hör mir zu.“, sie sprach ruhig weiter und blickte mich an. „Okay.“, gab ich leise von mir und atmete tief durch. Die Anspannung in mir war fast unerträglich. Nicht zu wissen, was Tony machte und wo er sich befand, ob es ihm gut ging und ob wir uns wieder sehen würden, machte mich schlicht und ergreifend wahnsinnig. „Ich habe also Tonys Abdrücke mit denen in der DIA-Datenbank verglichen.“, erklärte sie. „Und?“ „Negativ. Das heißt zumindest, er hat in Europa nie was angestellt.“ „War das alles?!“, wollte ich frustriert wissen. „War es jemals alles, wenn ich dich hier runter bestellt habe, Gibbs?“, hakte sie nach. „Manchmal.“ „Dieses Mal nicht.“, erklärte sie und hob ihren Zeigefinger. „Pass auf… ich hatte Glück. Ein alter Bekannter von mir arbeitet bei der DIA, seit einigen Jahren schon und war mir noch einen Gefallen schuldig… warum willst du sicher nicht wissen.“ „Hast Recht.“ „Dacht ich mir.“, sie grinste breit und ich seufzte, war aber gespannt, was sie noch für mich hatte. „Vor 20 Jahren ist der Sohn von Giuseppe Antonio Gino verschwunden. Es gab eine große Suchaktion mit Fotos und so weiter. Er war damals 15. Zur gleichen Zeit verschwand auch seine Mutter, Maria.“, erklärte sie und holte ein Bild auf den Plasmaschirm an der Wand. „Sie dir den Kleinen mal an, kommt er dir nicht bekannt vor?“, wollte sie wissen und ich ging näher. Ich verengte meine Augen. Das war doch unmöglich! „Das…“ „Zum Vergleich hab ich ein Bild aus dem Jahrbuch von Tonys Highschool, ungefähr ein Jahr später. Fällt dir vielleicht irgendwas auf?“, hakte sie nach. „Tony… ist…“ „Eigentlich Antiono Gino, Sohn von Maria und Giuseppe Gino, der Prinz eines Mafiaclans.“, erklärte sie mir ernst und ich musste mich erst Mal setzen. Meine Gedanken schlugen gerade Purzelbaum. Das konnte doch unmöglich wahr sein!! Hatte er nicht mal zu McGee gesagt, dass nicht gleich jeder der italienischer Abstammung ist, etwas mit der Mafia zu tun hat?! „Dann haben die ihn entführt?“, murmelte ich leise. „Sieht ganz danach aus. Ich habe die Flughäfen überprüft, aber natürlich haben sie ihn nicht in einem normalen Flugzeug verschleppt. Ich gehe von einem Privatjet aus. Ich hab noch nicht mehr, tut mir leid.“ Ihre Worte hallten in meinem Kopf wieder –Prinz eines Mafiaclans-! Was hatte das zu bedeuten. Ich rieb mir die Augen. „Abbs…“, kam es leise von mir und ich blickte sie an. „Bist du dir sicher?“ „Leider ja, Tony hatte wohl ein Geheimnis vor uns.“, sie blickte mich ebenfalls besorgt und traurig an. „Ich… ich werde nach Hause fahren. Wenn du was rausfindest, will ich es als erster wissen.“ „Geht in Ordnung.“ „Und Abby! Kein Wort zu den anderen!“ „Aber…“ „Tony wollte nicht, dass es jemand weiß, also behalten wir es erst mal für uns, ist das klar?“, sie nickte und ich war froh darüber. Ich musste selbst erst einmal damit fertig werden, dass ich offensichtlich mit dem Sohn eines Mafiabosses ein Verhältnis hatte. Noch dazu gerade im Begriff war, mich mit einem Mafiaclan anzulegen! Außerdem behinderte ich wissentlich die Ermittlungen, was überhaupt nicht zu mir passte. War ich es nicht, der Ducky damals ins Gewissen geredet hatte, wir wären ein Team und müssten uns immer alles erzählen?! Dennoch, ich konnte momentan einfach nicht. Ohne nochmals oben bei den anderen vorbei zuschauen, verdrückte ich mich aus dem Gebäude und rief mir vor der Tür ein Taxi, dass mich aber zu Tonys Wohnung bringen sollte. Bevor ich nach Hause fuhr, wollte ich hier nochmals alles auf den Kopf stellen. Zwar hatten McGee und Ziva dort schon alles untersucht, dennoch, Vertrauen war gut, Kontrolle besser. Ich zog ein paar Gummihandschuhe aus meiner Manteltasche, die ich immer für Notfälle bereithalte. Eine alte Marotte von mir. Untersuch nie einen Tatort ohne Handschuhe! Die Tür war abgeschlossen, aber das war kein Problem für mich, hatte ich doch an meinem eigenen Schlüsselbund einen Schlüssel zu Tonys Wohnung. Als ich darin stand, schaltete ich das Licht ein und schlucke erst Mal. Die Wohnung sah schlimmer aus, als mein Haus. Vermutlich hatten sie dieses nur zur Verwirrung verwüstet. Es sollte sicher wie ein Einbruch aussehen, wie plump und dumm. Ich sah mir alles genauestens an. Doch mir wollte nichts auffallen. Ich durchsuchte ebenfalls wieder alle Schubladen, Schränke und Bilder, ob sich dahinter vielleicht ein Tresor befand, mittlerweile konnte ich mir ja nicht mehr so sicher sein, was Tony betraf. Doch nichts. Absolut gar nichts fand ich. „Verdammt DiNozzo!“, entfuhr es mir, ungeachtet dessen, dass Tony eigentlich nicht DiNozzo hieß. Für mich würde er es immer bleiben, Anthony DiNozzo, der Mann den ich liebte, dennoch hatte ich einiges mit ihm zu klären, wenn ich ihn wieder hier bei mir hatte. Aber jetzt hieß es erst mal ruhig bleiben und kühlen Kopf bewahren, was angesichts der Lage nicht leicht war. Auf dem hellen Parkettboden waren haufenweise Kleidungsstücke von Tony verteilt. Einige DVDs lagen im Raum, waren aufgerissen worden und dann achtlos beiseite geworfen. Ordner lagen aufgeklappt auf dem Wohnzimmertisch. Scheinbar hatten sie sich hieraus etwas verhofft, es aber auch nicht gefunden. Sogar die Töpfe und Teller in der Küche hatten diese Schweine ausgeräumt. „Nach was habt ihr wohl gesucht? Tony hattet ihr doch…“, das verstand ich einfach nicht. Es musste wohl noch etwas geben, aus Tonys Vergangenheit, hinter dem diese Kerle her gewesen waren. Ich ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Blickte mich in aller Ruhe um. Lief zum Bad und wieder zurück. Ging ins Schlafzimmer. Doch ich fand nichts. Ich atmete tief durch und ging wieder zurück zum Sofa, schaffte mir Platz um mich zu setzen und ließ mich kurz danach darauf fallen. „Was hast du versteckt Tony?“, flüsterte ich leise und blickte zu den Wänden, die kahl waren, da ich alle Bilder abgenommen hatte. Da fiel mir etwas auf. Ich war vielleicht kurzsichtig, aber auf die Distanz konnte ich immer noch gut. Ich ging näher heran und zog mein Messer aus meiner Hosentasche. Schnell fuhr ich damit unter hellen Holzpaneelen an der Wand, vor denen scheinbar ein Bild gehangen hatte, denn es war mir vorher nicht aufgefallen und so etwas fiel mir immer auf. Gerade wenn mit Holz schlampig gearbeitet worden war. Obwohl ich hier eher annahm, dass es ein Versteck war und Tony die Paneele wieder mehr schlecht als Recht angebracht hatte, nachdem er etwas versteckt hatte. In diesen Dingen war er eben ungeschickt. Vorsichtig löste ich das Holz und fand dahinter eine kleine, eiserne Geldkassette. Ich nahm sie heraus und setzte mich wieder zurück an den Wohnzimmertisch. Das Messer klappte ich wieder zu und ließ es in meine Tasche fallen. „Dann schaun wir mal, was du so alles vor mir verheimlichst.“, flüsterte ich leise. Oh ja, ich war schon sauer auf ihn und natürlich auch enttäuscht. Immerhin waren wir seit 2 Jahren ein Paar und ich wusste nicht, warum er mir nicht genug vertraute, um zu erzählen wo er her kam. Aber das würde ich noch herausfinden, sobald er wieder in Sicherheit war und dann würde er dafür büßen und wie!! Natürlich nur auf die lustvolle Art und Weise! Ich klappte die Kassette auf und verengte die Augen. Unter dem Deckel klebte ein Schlüssel, vielleicht von einem Bankschließfach? Ansonsten befanden sich in der Kassette ein kleines Buch, darin war allerdings alles in Italienisch geschrieben, was mich nicht wirklich weiterbrachte, und ein paar Fotos. Auf den meisten Fotos war Tony zu sehen, meistens mit einem anderen italienischen Jungen und sie hatten sich im Arm. Sie mussten wohl beste Freunde sein. Dann gab es noch eines mit der Familie, Tony und seine Eltern waren darauf zu sehen und ein blonder Junge, der allerdings wenig begeistert wirkte. Ich verengte die Augen. Sollte das vielleicht der Mann sein, den ich in meinem Haus gesehen hatte? Möglich wäre es ja. Ich packte alles wieder zusammen und beschloss das alles zu Abby zu bringen. Sie sollte mir auch etwas über den Schlüssel sagen. Ich musste rausfinden wo Tony sich aufhielt und ihn dort rausholen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass er freiwillig dort war. „Ich hasse es, wenn sich jemand einfach an meinen Sachen bedient.“, flüsterte ich und stand auf. „Das lasse ich nicht zu.“, die hatten sich mit dem Falschen angelegt. Egal wer versuchte mir Tony wegzunehmen, würde es bitter bereuen! Mein Entschluss stand fest. Ich zog mein Handy aus der Tasche und wählte McGees Nummer. „Elfenkönig, ihn 10 Minuten holst du mich vor DiNozzos Wohnung ab.“, dann legte ich auf. Ich hatte immerhin ein bisschen was in der Hand, dennoch nicht genug um zu wissen wo Tony sich befand. Dass er von der Mafia entführt worden war, hieß nicht zwangsläufig, dass er außer Landes war und falls doch, brauchte ich auch mehr Beweise um bei der DIA weiter zu kommen. Tonys Vater fand man sicher nicht so einfach im Telefonbuch. „Warum hast du nur nie etwas gesagt?“, flüsterte ich leise und stand auf. Ich ging ins Bad und griff nach seinem Aftershave. Langsam schraubte ich die Flasche auf und roch daran. Für einen Moment schloss ich die Augen und dachte an Tony. Ich vermisste ihn mit jeder Faser meines Körpers. Niemals hätte ich geglaubt wieder so glücklich zu werden und dann auch noch ausgerechnet mit DiNozzo, der größten Nervensäge auf Gottes schöner Erde. Aber Tony hatte das Herz am rechten Fleck und ich war mir sicher, dass er in keine krummen Sachen verwickelt war. Meine Gedanken schweiften ab, zu jenem Tag der dazu geführt hatte, dass wir abends essen waren und uns schlussendlich auch näher kamen. Ich seufzte leise. Dann blickte ich in den Spiegel und sah den Verband um meinen Kopf. „Mein Gott…“, flüsterte ich leise. Es war mir noch nicht so bewusst aufgefallen. „Damit lauf ich den ganzen Tag schon rum?! Und keiner sagt was?!“, ich begann ihn zu entfernen, auch wenn Ducky mir geraten hatte, dass ich ihn besser noch nicht abnehmen sollte. Als ich fertig war, warf ich ihn in den kleinen Mülleimer neben Tonys Waschbecken und strich mit meiner Hand über die kaum noch sichtbaren Stoppeln. „Da werden Erinnerungen wach.“, kam es über meine Lippen. Wenigstens hatten sie mein Haar komplett abrasiert, so konnte es gleichmäßig nachwachsen und es erinnerte mich an meinem Anfangszeit als Marine. Da hatte ich sie damals auch sehr kurz getragen. „Boss?!“, hörte ich McGee rufen. Warum zum Teufel war er hier herauf gekommen? Hatte ich ihm das etwa gesagt!? Warum taten eigentlich die Leute um mich herum nicht einmal das, was ich ihnen auftrug?? Leicht sauer stapfte ich zurück ins Wohnzimmer. „Hab ich gesagt, du sollst hier rauf kommen?“, fuhr ich ihn an. „Ähm…“, Tim schluckte und starrte mich an. „Was?! Gibt’s etwas Besonderes zu sehen?!“ „Deine… deine Haare…“ „Was ist mit ihnen?“ „Ni-nichts.“, er schluckte und entschloss sich dafür, lieber das Weite zu suchen. Ich schmunzelte kurz und griff nach der Kassette. Danach folgte ich Tim nach unten und in den Wagen. „Wohin?“, wollte er wissen und verbiss sich sein ein Lachen. „Ist irgendwas Witziges passiert?“ „Nein. Es ist nur… also… du hast schon in den Spiegel geschaut oder?“, wollte er wissen und ich verengte die Augen. „Okay du hast. Schon gut.“, gab er dann ernst von sich. Ich musste nichts mehr sagen, ihm war gleich klar, dass ich noch weitere Anspielungen auf meine neue Frisur sicher nicht dulden würde. Deshalb fuhr er lieber los. „Zurück zum Hauptquartier.“, brummte ich dann noch leise und blickte aus dem Fenster. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)