Tsubasa wo kudasai - Gib mir Flügel von TatsueLi (Ben x Shanks) ================================================================================ Kapitel 1: The beginning of the "Red Force" ------------------------------------------- Müde. Das war der einzige Begriff der momentan auf diesen rothaarigen Jungen gepasst hätte. Seit Tagen hatte er nichts mehr anständiges gegessen und Geld hatte er auch keines. Er wünschte sich einfach nur eine warme Mahlzeit und ein weiches kuscheliges Bett. Doch als er auf das unendliche Meer blickte, auf dem seine kleine Nussschale umhertrieb, wurde ihm klar, dass er nicht so schnell in einem warmen Bett liegen würde. Sein Magen knurrte laut auf. Schon das vierte mal in einer Stunde. Eigentlich wollte er sich seinen letzten Vorrat an Essen noch eine Weile aufsparen, doch sein Magen sprach eine andere Sprache. So richtete er sich auf, öffnete den Beutel mit seiner Mahlzeit und begann langsam zu essen. ‚Tut das gut...’ dachte sich der Junge und biss erneut von seinem Brot ab. Während er sich nun also doch den Magen voll schlug schipperte sein kleines Boot geradewegs auf eine Insel zu. Kaum, dass der Rotschopf diese bemerkt hat nahm er auch schon die Ruder in die Hände und begann voller Elan das Boot weiter in die Richtung zu steuern. Knapp eine Stunde später konnte man den kleinen rothaarigen durch die Straßen der Stadt laufen sehen. Er wirkte auf einmal nicht mehr wie jemand, der sich nach einer warmen Mahlzeit und einem Bett gesehnt hatte. Man könnte eher glauben er freute sich über irgendetwas. Nun ja in gewisser Weise stimmte das ja auch. Immerhin kam er eben in der berühmtesten Stadt an, die es im East Blue gab. Logue Town. Wie sehr hatte er sich gewünscht endlich wieder in dieser Stadt zu sein. Auch wenn der Besuch in dieser Stadt mit einer eher schmerzlichen Erinnerung verbunden war. Denn vor genau zwei Jahren wurde in dieser Stadt sein Kapitän oder besser gesagt der König der Piraten vor versammeltem Volke hingerichtet. Als er am Schafott vorbei lief grinste er leicht betrübt in sich hinein und dachte an die Worte die sein Kapitän vor seinem Tode der Welt mittelte. Dann grinste er richtig und sah zum Schafott hinauf. „Du hast echt was angerichtet Käpt’n!!“ Schmunzelnd ging er weiter, machte sich auf die suche nach ein paar fähigen Männern, die es Wert waren Mitglieder in seiner Piratenbande zu werden. Sein erster Weg führte in eine kleine Bar, welche ziemlich abgelegen in einer schmalen Seitengasse lag. Kurz nachdem er die Taverne betreten hatte, wurde er auch schon freudig vom Wirt begrüßt, welcher anscheinend schon sehr lange keine ordentliche Gesellschaft mehr hatte. „Ich glaub’s ja nicht...“ schlug dem Wirt der Unterkiefer auf den Tisch „... Shanks ...bist du es wirklich??“ Der rothaarige Junge lächelte ihn freundlich an. „Es freut mich auch dich wiederzusehen, Toshi.“ – „Na komm setz dich, erzähl mir was du so gemacht hast. Wir haben uns so lange nicht gesehen, seit dem Tag vor zwei Jahren.“ Shanks kam seiner Bitte nach und setzte sich an den Tresen, sogleich bekam er einen Krug Bier hingeschoben. Er nickte dankend dem Wirt zu und trank einen Schluck. „Großartig! Lange nicht mehr so gutes Bier getrunken!“, dann lachte er. Toshi setzte sich neben dem Rothaarigen nieder und stützte seinen Kopf auf die linke Hand. „Na dann schieß mal los mit deinen Geschichten. Was machst du so?“ Man merkte richtig wie es dem Wirt an ordentlicher Gesellschaft gefehlt hat, denn noch vor zwei Jahren war er nicht so neugierig gewesen. Shanks musste auf die Frage unwillkürlich grinsen, er nahm noch einen großen Schluck von seinem Bier und begann zu erzählen. „Nun ja ich habe vor meine eigene Mannschaft zu gründen, das war schon immer mein Traum und jetzt fühle ich mich dazu bereit diesen in die Tat umzusetzen.“ Der Wirt lächelte vergnügt „Und ich bin mir sicher, dass du dir eine hervorragende Mannschaft suchen wirst.“, schenkte sich selbst auch ein Bier ein und lauschte weiter was Shanks ihm zu erzählen hatte. Der Jüngere erzählte seinem alten Freund gerne von seinen Abenteuern, auch wenn diese in den letzten zwei Jahren etwas zu kurz geraten sind. Denn nachdem Roger hingerichtet wurde hieß es für Shanks und dem Rest von Gold Rogers Crew vor der Marine zu fliehen. So versteckte er sich für zwei Jahre in einem kleinen Dorf, trainierte dort seine Künste mit dem Schwert und plante schon mal voraus, wo er mit der Suche nach seinen Crew-Mitgliedern beginnen würde. Auch wenn es eigentlich nicht so viel war, was der Junge erzählen konnte dauerte es schon seine drei Bierkrüge bis er zum Ende kam. Schließlich grinste er seinem alten Freund noch mal zu, stand dann auf und war darauf die Bar zu verlassen. „Ach Kleiner, warte mal!“ rief sein Freund ihm hinterher, während dieser kurz in einem Raum verschwand und mit einem strohigen Gegenstand wieder auf Shanks, welcher leicht verwirrt darauf wartete, was jetzt geschehen würde, zukam. Toshi drückte dem kleinen Rotschopf einen Strohhut auf die Haare. „Haste den nicht vermisst?“, grinste der Wirt den Jüngeren an. Shanks, der nun etwas verdutzt drein schaute wusste gar nicht wie er reagieren sollte, immerhin dachte er seinen geliebten Strohhut auf der Flucht vor zwei Jahren verloren zu haben. Er nahm den Hut von seinem Kopf und schaute mit großen Augen auf diesen. „Mein Strohhut... aber wie...?“ er schaute seinen alten Freund an. „Er lag auf dem Platz vor dem Schafott, ich dachte mir ich nehme ihn mit, damit ich ihn dir wiedergeben kann, wenn wir uns sehen.“, sagte Toshi mit einem lächeln auf den Lippen. Shanks, der sich sichtlich darüber freute seinen Hut wiederzuhaben zog diesen wieder fest auf seinen Kopf, und strahlte Toshi glücklich an „Dankeschön, ab jetzt werde ich gut auf ihn aufpassen nicht das ich ihn noch mal verliere!“, dann drehte er sich grinsend um, hob noch mal den Arm zum Abschied und verließ die Bar in Richtung Marktplatz. Glücklich darüber wieder seinen Strohhut auf dem Kopf zu haben, marschierte Shanks über den Marktplatz. Er war immer wieder darüber erstaunt was der Markt von Logue Town für ein breites Angebot hatte. Von vielen exotischen Früchten aus der ganzen Welt, verschiedensten Kleinkram der eigentlich kaum zu gebrauchen war und wahrscheinlich nur zur Dekoration dienen sollte, über teure Mode und Schmuck bis hin zu edlen Schwertern und anderen Kampfgegenständen, die er sich jetzt noch überhaupt nicht leisten könnte, da er sowieso immer chronisch Pleite war. ‚Das wird sich sicher bald ändern...’ dachte sich der Rothaarige ‚...sobald ich meine eigene Crew habe und wir die ersten großen Schätze gefunden haben werde ich mir schon bald auch so ein edles Schwert kaufen können!’ Vom Marktangebot abgelenkt und in Gedanken schwelgend marschierte er weiter über den Markt ohne darauf zu achten wohin ... oder besser in wen er gerade hineinlief. „Autsch!“ entfuhr es dem Rotschopf als er durch einen großen, etwa drei Jahre älteren, schwarzhaarigen, jungen Mann ins stolpern geriet. Hätte ihn der Große nicht rechtzeitig am Arm gepackt und auf die Beine gestellt, hätte Shanks wohl die Sandkörner zwischen den Pflastersteinen einzeln zählen können. „Alles klar bei dir?“, fragte eine tiefe, aber trotzdem sanft klingende Stimme den eben gestolperten. Shanks, der sich Wort wörtlich erst mal wieder fangen musste, richtete seinen verrutschten Hut während er dem jungen Mann antwortete: „Ja alles okay... und danke fürs Auffangen...“ Langsam richtete er seinen Blick auf den großen Kerl der ihm gegenüberstand. „...Entschuldigung, dass ich sie ..--“ , erst jetzt realisierte er wer sein Gegenüber eigentlich war. „Hey dich kenn ich doch!“ stieß es erfreut aus Shanks heraus. „Du warst doch vor zehn Tagen auch auf Inari Island, du bist doch Ben, oder nicht?“ Verdutzt schaute der Schwarzhaarige den gut anderthalb Köpfe kleineren an. „Und wer bist du, wenn ich fragen darf?“, der Angesprochene grinste kurz und reichte dem Großen die Hand. „Shanks, freut mich dich kennen zu lernen!“ Bens Gesicht, welches sonst kaum irgendwelche Gefühlsregungen zuließ, weil man ihm diese eigentlich von den Augen ablesen konnte, brachte ein kleines lächeln hervor, als er nach Shanks´ Hand griff. Die beiden verstanden sich auf anhieb prächtig. Ben der eigentlich eher der Einzelgänger war, wunderte sich gedanklich über die Tatsache, dass er sich einfach so von einem kleinen Kerl mit roten Haaren und Strohhut in eine Bar zum Bier trinken schleifen lies. Auf dem Weg dahin redeten sie über Gott und die Welt, wenn die Strecke überhaupt ausreichte um über so viel zu reden. „Und was führt dich nach Logue Town?“, Ben nahm noch einen Schluck aus seinem Krug und wartete auf Shanks´ Antwort. „Ich will meine eigene Piratenmannschaft gründen und da ist mir dieser Ort hier eingefallen.“ – „Ach so ist das?“ der Große musste grinsen. „Und hast du schon ein paar Würdige gefunden?“ Shanks konnte darauf nicht anders reagieren, als den Schwarzhaarigen breit anzugrinsen. „Du willst also mich für deine Bande haben? Hab´ ich das jetzt richtig verstanden?“ Ben schien sichtlich verwirrt zu sein. „Seit ich dich vor zehn Tagen das erstemal gesehen habe, hatte ich Interesse an dir.“ Kaum das der Größere das gehört hat musste er ziemlich doll husten, er glaubte er hörte nicht richtig, aber er war sich ganz sicher, dass Shanks eben diese Worte gesagt hatte. „Du hast Interesse an mir?! Wie darf ich das denn jetzt verstehen?!“ Ben wusste überhaupt nicht, was er davon halten sollte. Erst recht verdutzt war er, als ihm von Shanks nur ein Lachen entgegen kam. „Nicht wie du das jetzt verstanden hast...“, lachte der Rothaarige weiter „...Ich möchte dich als meinen Vizekapitän haben.“, sein Lachen verstummte und wurde zu einem frechen Grinsen. Darauf musste Ben erst einmal seinen Krug Bier leeren um den Schock von eben zu verarbeiten. „Als deinen Vizen willst du mich?“ – „Richtig!“ Der Schwarzhaarige bestellte sich noch einen Krug und trank gleich einen weiteren Schluck. „Und warum gerade mich?" fragte er schließlich. „Vor zehn Tagen auf Inari-Island, da habe ich beobachtet wie du von jemandem angepöbelt wurdest. Erinnerst du dich?“ fing Shanks an zu erzählen, woraufhin Ben nickte. „Es hat mich fasziniert, wie du mit ihm umgegangen bist. Die Art und Weise, wie du ihm klar gemacht hast, dass du keinen Stress willst. Eigentlich wollte ich dich ansprechen, aber du warst so schnell weg und dann habe ich dich aus den Augen verloren.“ Shanks sah seinen Gegenüber an, für einen Moment glaubte Ben in enttäuschte Augen zu blicken. „Die Art und Weise hat dich fasziniert? Ich habe ihm doch nur ganz sachlich und ruhig erklärt das ich keine Prügelei möchte.“ „Genau das ist es ja. Und gerade weil du in der Lage dazu bist alles ruhig und sachlich zu klären möchte ich dich als meinen Vizen. Ich brauche Leute in meiner Crew, die auch in den schrecklichsten Momenten einen kühlen Kopf bewahren können. Und das hast du mir bewiesen. Okay eine Schlägerei ist da jetzt kein guter Vergleich aber es ist der gleiche Ansatz.“ Aus irgendeinem Grund wusste sich Ben darauf nicht anders zu helfen, als einfach nur herzhaft zu lachen. Diese Einstellung von Shanks gefiel ihm. Schließlich sah er ihn an: „Okay ich bin dabei!“ dann grinste Ben „aber eine Sache musst du mir noch mal erklären.“ Shanks war überglücklich seinen ersten Mitstreiter gefunden zu haben, er lachte und bestellte noch zwei Krüge Bier. „Alles was du willst mein Freund!“ Man konnte es Shanks richtig ansehen, wie er sich freute, fast schon wie ein kleines Kind, dass gerade sein heißgeliebtes Spielzeug bekommen hat. „Warum genau hat dich meine Art und Weise fasziniert?“ , wieder musste Shanks grinsen. „Ganz einfach, weil ich dazu nicht in der Lage bin. Bei mir wäre das ganz sicher in einer Schlägerei geendet. Ich bin einfach zu aufbrausend.“ Der Blick des Rothaarigen wurde verlegen. Es war erstaunlich. Und so empfand es auch Ben. Obwohl Shanks noch so jung war, wusste er über seine Stärken und Schwächen bestens bescheid, wusste ganz genau, was er wollte. Und das war in diesem Moment seine eigene Crew, die er danach aufbaute, was er kann und was nicht. Ben war begeistert darüber das der Kleine, der ihm gegenüber saß, sich seiner Sache so sicher war. Wieder lächelte er Shanks an. „Ach so na ja hoffen wir mal, dass du deinen aufbrausenden Charakter kontrollieren lernst, nicht wahr?“ „Ja.“ Der Rothaarige war glücklich. Sein erster Mitstreiter. Endlich. „So und jetzt trinken wir auf den Beginn meiner Crew!“ er schob Ben einen Krug hin und hielt seinen zum Anstoßen bereit. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ soo das ist das erste Chap ^^ ich hoffe ihr mögt es ^^ und schonmal danke an die die mir schon so liebe kommis geschrieben haben und danke im vorraus an die die mir noch welche schreiben ^^ Kritik, Lob und so weiter sind sehr erwünscht ^^ freu mich über euer feedback ^^ achja (hätte ich dich doch fast vergessen ^^" gomen ne ^^'') und danke an meinen beta-leser Trafalgar-Law *knuff**lieb habs* ^__^ Kapitel 2: Wie aus Wochen Monate werden --------------------------------------- „Shanks! Jetzt steh endlich auf!“ Ben wurde schon fast ungeduldig, was bei ihm eigentlich eher selten bis nie vorkam. Der Angesprochene ignorierte seinen Vizen gekonnt und schlief weiter den Schlaf der Gerechten. Er kannte Shanks jetzt nun knapp fünf Wochen und wenn er eines ganz genau wusste, dann das Shanks schwerer aus dem Bett zu kriegen war, als eine Horde Murmeltiere. Denn wenn er einmal schlief, dann tat er das auch und im besten Fall war er dann nach zehn bis zwölf Stunden wieder auf den Beinen. Ben hatte schon ernsthaft mit dem Gedanken gespielt seinen Schlafrhythmus um vier Stunden zu verlängern, doch er war nun mal ein Frühaufsteher, der maximal sechs Stunden Schlaf benötigte, um sich zu erholen. Der Schwarzhaarige schaute auf die Uhr. ‚10 Uhr 32 ... muss denn erst ein Wunder geschehen, damit der Kerl aufwacht?!’ Er trat wieder an Deck des kleinen Segelbootes, zündete sich eine Zigarette an und schaute auf das Meer und die sich herannahende Insel. „Ey Käpt’n jetzt steh schon auf! Wir nähern uns einer Insel!“ rief er in die Kabine. Ein lautes, herzhaftes Gähnen war zu vernehmen, dann langsame Schritte in Richtung Tür. Kurz danach stand auch schon der verschlafene Rotschopf, mit zerwühltem Haar vor seinem, ihn musternden Vizen. „Na? Auch endlich von den Toten auferstanden?!“ grinste Ben den noch halb schlafenden an. ‚So verschlafen sieht er richtig süß aus.’ Er grinste, seine Gedanken für sich behaltend, weiter. Erneut gähnte Shanks laut bis er sich schließlich der Insel zuwand, auf die sie zusteuerten. „Welche Insel ist das?“, sein Blick ruhte weiter auf dem Stückchen Land am Horizont. „Ich nehme an sie gehört zu der Inselgruppe der Nevi.“ Ben hielt ihm nun eine Karte hin und deutete auf die besagten Inseln. „Die Nevi-Inseln also. Ich wette dort finden wir ein paar Leute für die Crew.“ Der Kapitän grinste, als würde er ganz genau wissen, dort ein weiteres Crewmitglied anzutreffen. Dann drehte er sich wieder zu seinem Vizen. „Gibt es eigentlich noch was zum Frühstück?“ Als hätte Ben gewusst, dass diese Frage kommt, schmunzelte er und deute nach drinnen. „Steht schon bereit, lass es dir schmecken.“ „Vielen dank!“ Shanks freute sich und widmete sich seinem Frühstück. Währenddessen war die Inselgruppe und deren Hauptinsel Reva in unmittelbare Nähe gerückt und Ben bereitete alles zum Anlegen vor. „Und wo willst du nach deinen Leuten suchen?“ Der Vize blickte zu seinem Käpt’n während sie auf dem Weg in die nächste Taverne waren. „Zuerst gehen wir mal was trinken und dann sehen wir weiter.“ Ben wunderte sich etwas, nun ja etwas war untertrieben, denn Shanks war am vorigen Abend schon sturzbetrunken zu Bett gegangen. Gut Ben war eigentlich schon der Meinung, dass Shanks selbst wissen müsste was er tat. Doch trotzdem machte er sich irgendwie Sorgen um seinen Käpt’n. Er war erst 19 Jahre alt und das war nun wirklich nicht das beste Alter um sich täglich fast bis zum Koma zu saufen. Und da er nun mal drei Jahre älter war, überkam ihn doch etwas Verantwortungsbewusstsein seinem Käpt’n gegenüber. „Meinst du jetzt nur mal so ein Bier trinken? Oder etwa gleich so wie gestern und die Tage davor?“ fragte Ben den Rothaarigen schließlich. Shanks lachte darauf nur und meinte: „Keine Sorge ich werd mich schon nicht übernehmen. Außerdem haben wir erst dann einen Grund zum Feiern, wenn wir ein weiteres Crewmitglied gefunden haben.“ Wirklich beruhigt hatte das Ben aber auch nicht. Er wusste, dass, wenn sie heute keinen Neuzugang hätten, Shanks sich erstrecht besaufen würde. Nämlich aus Frust und das konnte sogar noch Schlimmer sein als Freudensaufen. Somit hoffte Ben inniglich, jemanden für die Crew zu finden, weil er sonst definitiv nichts mehr mit seinem Käpt’n anfangen könnte. Nur wusste er nicht, dass Shanks zuvor auf dem Schiff mit seinem Grinsen total auf der Gewinnerseite stand. Nach einem kurzen Fußmarsch vom Hafen kamen die beiden auch schon in der nächst besten Taverne an. Die Bar betretend schaute sich Shanks suchend um. Kurz darauf ging er zielstrebig auf eine etwas dickere Person zu. „Shanks! Hältst du endlich dein Versprechen ein ja?“, lachte ihm der Dicke entgegen. „Klar! Als wenn ich meine Versprechen brechen würde! Ich hoffe doch stark das du immer noch Interesse hast?“ Ben war verwirrt und das nicht zu wenig. „Ähm… darf ich fragen was hier los ist?“ Shanks grinste Ben breit an. „Das, Ben, ist Lucky Lou und er wird mein erster Unteroffizier, sofern er noch Lust hat.“ Mit diesen Worten wendete er sich wieder Lou zu. „Und? Was sagst du?“, er schmunzelte. Tief im Inneren wusste er das Lou ihn nicht enttäuschen wird. „Als ob ich meine Meinung ändern würde, Kumpel!“ „Haha! Gut! Was anderes hatte ich von dir auch nicht erwartet!“ Ben war noch verwirrter. „Sag mal Shanks. Du wusstest ganz genau, dass wir ihn hier treffen nicht war?“ „Klar!“ grinste er „Ich muss doch schließlich irgendwie zu einer Crew kommen. Und am Besten klappt es, wenn man Connections hat.“ Das Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt noch ging. Und je breiter das Grinsen wurde, umso mehr wusste Ben, dass Shanks nicht länger nüchtern sein würde. „Jetzt wird gesoffen! Auf meine Crew die stetig wächst!“ Als hätte er es geahnt. Der Vize seufzte lautlos und folgte Shanks und Lou an einen Tisch. „Und du bist?“ fragte Lou schließlich den Schwarzhaarigen. „Ich bin Ben Beckman der Vizekapitän. Sehr erfreut.“ Er nickte Lou zu. „Ah okay.“ Lou musste lachen. „Die Freude ist ganz meinerseits. Auf gute Zusammenarbeit.“ Der Dicke reicht Ben die Hand, welcher diese nahm und schüttelte. „Und woher kennt ihr beiden euch?“ der Schwarzhaarige blickte zu seinem Käpt’n und dem Unteroffizier. „Vor zwei Jahren“ fing Shanks an zu erzählen „da habe ich mich eine Zeit lang bei ihm vor der Marine versteckt.“ Lou grinste zu Ben „Und da hat er mich gefragt ob ich nicht Lust hätte seiner Crew beizutreten.“ Ben war etwas verwundert und fragte schließlich „Aber warum bist du dann erst heute dazu gekommen?“ „Nun ja das war so. Als er mich vor zwei Jahren gefragt hatte, ob ich mitmachen will, da konnte ich noch nicht sofort beitreten.“, antwortete Lou. „Also ich konnte schon, nur war der Zeitpunkt unpassend. Und ich wollte mir etwas Geld verdienen, weil ohne einen Berry in der Tasche lässt es sich schlecht leben, ne?“ Ben war erleichtert, wenigstens einer der halbwegs vernünftig zu sein schien. „Ach so war das.“ „Jop und es hatte sogar was gutes!“ Nun war auch Shanks etwas verwirrt und blickte zu Lou „Und was bitte?“, er nahm noch einen kräftigen Zug aus seiner Flasche. Der Dicke grinste breit. „Tja ich habe diese 2 Jahre genutzt um ein Schiff aufzutreiben.“ „Ein Schiff?“, erstaunt blickte Shanks zu seinem Unteroffizier. „Jop ein Schiff! Soll ich es euch zeigen?“ „Ja worauf wartest du?“ Kaum, dass der Rothaarige das sagte, waren die drei auch schon auf dem Weg zum Hafen. „Wie groß ist das Schiff?“, fragte der Käpt’n den Unteroffizier. „Och na ja... es hat die Größe einer Karavelle. Aber es gibt da noch ein kleines Problem...“ Lou wurde etwas unruhig. Shanks sah ihn nur fragend an, weil er sich nicht vorstellen konnte, was es da für ein Problem geben könnte. „...Nun ja ...“, fing der Dicke zögerlich an, während sie sich dem Hafen und der Werft näherten. „...Sie ist noch nicht fertig...“ und deutete auf das Skelett des Schiffes, an dem gerade ein paar Handwerker arbeiteten. Shanks wusste nun wirklich nicht, wie er sich verhalten sollte. Was war der passendere Begriff für sein momentanes Gefühl? Erschrocken? Erstaunt? Entsetzt? Oder einfach nur sprachlos? Ben bemerkte, wie es seinem Käpt’n die Sprache verschlug und so beschloss er für ihn das Reden zu übernehmen. „Wie lange dauert es denn bis es fertig ist?“, fragte er einen Handwerker. „Wenn alles gut läuft dürfte es in drei Wochen fertig sein.“ „Okay danke.“ Der Schwarzhaarige wandte sich wieder seinem Käpt’n zu. „Und hältst du es noch drei Wochen aus?“ „Muss ich ja, wenn ich ein neues Schiff haben will.“, grummelte dieser leise. „Gut dann heißt es jetzt hier bleiben und Zeit totschlagen.“ Und genau das taten sie auch. Für Shanks begann sogar schon die erste Woche die reinste Qual zu werden. Fast täglich lag er Ben damit in den Ohren, dass er wieder aufs Meer möchte. Nun Ben konnte es ihm nicht verdenken, schließlich war es Shanks’ Traum das Meer zu bereisen und Abenteuer zu erleben, aber er fand auch, das sein Käpt’n langsam begann erbärmlich zu wirken. Oder doch schon zu sein? Die nächsten zwei Wochen würde er den Rothaarigen wohl ignorieren, denn gut zusprechen brachte rein gar nichts mehr. „BÄÄÄÄÄÄÄÄÄHÄÄÄÄÄN!!!“, ein jammern, dass schlimmer nicht sein konnte, drang an des Schwarzhaarigen Ohr, der gerade krampfhaft versuchte sich auf seine morgendliche Zeitung zu konzentrieren. Shanks jedoch lies sich davon nicht stören und quengelte weiter: „Ich will endlich wieder aufs Meer! Aufs Meer, Ben!“ „Dann bau dir ein Floß und hau ab.“, entgegnete der Größere trocken und las seine Zeitung weiter, ohne den Rotschopf auch nur angesehen zu haben. „Du bist gemein! Weißt du das??“, grummelte Shanks mürrisch zurück, worauf hin er aber nur ein leichtes Schulterzucken, gefolgt von den Worten: „Und du echt erbärmlich.“ bekam und weiter ignoriert wurde. „Na danke!“, zischte der Kapitän und war weniger als erfreut darüber, dass Ben ihn so behandelte. Wütend stapfte er aus der Bar, in der er eben noch mit seinem Vizen saß, da er merkte wie unerwünscht er in diesem Moment doch war. Und wieder lief er auf der Insel umher. In zwei Wochen konnte man doch recht viel erkunden und so ließ sich Shanks am Strand in den Sand fallen und seufzte schwer. ‚Hab mir die Insel schon 20 mal angeschaut...’ ,grummelte er in Gedanken. ‚Warum muss es hier auch so verdammt langweilig sein?’ Er war müde, die Insel langweilte ihn zu Tode und weg konnte er nicht. Was schlimmeres hätte ihm wohl kaum passieren können. Das Einzige, was ihm jetzt noch übrig blieb, war Geduld zu üben. Geduld. Ruhig zu bleiben, den anderen nicht auf die Nerven zu gehen, einfach still und mit Freuden darauf zu warten, dass die Zeit schnell vergeht und er wieder das Meer bereisen konnte. Doch war Shanks nicht wie Ben. Der Vize war die Ruhe in Person, nie reagierte er unüberlegt, wusste immer genau was er tat und wieso. Shanks jedoch, war das genaue Gegenteil von dem Schwarzhaarigen: aufgedreht, veranlagt dazu spontan irgendwelche Dummheiten zu tun oder sich in Schwierigkeiten zu bringen. Ein Wunder, dass jemand wie er sich dazu berufen fühlte ein Kapitän zu sein, Verantwortung zu tragen. ‚Ich muss mich zusammenreißen!’, sagte Shanks zu sich selbst, stand wieder auf und ging Richtung Werft. Dort angekommen schien der Rotschopf auch schon erwartet zu werden. Einer der Handwerker ging zielstrebig auf ihn zu. „Sind Sie der Auftraggeber dieser Karavelle?“ „Nun ja zumindest der spätere Besitzer. Wieso? Gibt es ein Problem?“, fragte der Rothaarige seinen Gegenüber. „Allerdings...“, fing der Handwerker an. „... die letzte Lieferung, für das Holz des Schiffes, war komplett beschädigt und nicht mehr fürs Bauen geeignet. Wir müssen jetzt auf eine neue Lieferung warten, das kann aber bis zu vier Wochen dauern, da wir spezielles Holz von einer kleinen Insel im East Blue, nahe der Red Line, herschaffen müssen.“ Während dem Käpt’n das erzählt wurde, sank seine Laune endgültig auf den Nullpunkt. „Tut mir leid für Sie, aber Ihnen bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu warten bis die neue Lieferung hier eintrifft.“, damit verabschiedete der Handwerker sich wieder und klärte einige Dinge mit seinen Kollegen. Shanks war sauer, deprimiert und würde wahrscheinlich bei der nächsten schlechten Nachricht komplett zum Pessimisten und ewigen Schwarz-Denker mutieren. Wütend stapfte der Rothaarige wieder in die Taverne, wo er Ben zuvor zeitungslesend zurückgelassen hatte, ließ sich geräuschvoll auf dem Stuhl direkt Ben gegenüber fallen und bestellte sich einen großen Krug Bier, welchen er auch sofort in einem Zug leerte, als er vor ihm stand. Ben sah nicht von seiner Zeitung auf, konnte er auch so schon gut erahnen, dass seinem Käpt’n wahrscheinlich eine sehr große Laus über die Leber gelaufen ist. Wobei ihm dieses verhalten von Shanks doch ein wenig ernster vorkam, als die Quengeleien der letzten Wochen. Schließlich blickte er doch von seiner Zeitung auf. Als er in das Gesicht von Shanks schaute, glaubte er eine leichte Gänsehaut zu verspüren. Sah der Kerl ihm gegenüber nun doch nicht mehr wie der sonst so kindliche und für jeden Spaß zu habende Käpt’n aus. Viel mehr glaubte Ben, dass Shanks jeden Moment aufspringen würde, um ein Massaker anzurichten. Shanks’ Augen allein hatten drastisch an Wärme verloren, fand Ben und entschloss sich dazu von seiner sarkastischen Frage auf eine Normale, eher Vorsichtige umzusteigen. „Was ist denn passiert?“, kaum hatte sie ausgesprochen, wünschte er sich auch schon es nicht getan zu haben. „Was passiert ist, fragst du?!? Frag doch mal die beschissenen Handwerker von unserem Schiff!!“, keifte der Rothaarige seinen Vizen an und bestellte sich noch ein Bier. Ein Seufzen entwich des Schwarzhaarigen Kehle und er sah Shanks auch ein wenig verständnislos an. „Jetzt komm mal wieder runter, ja? Ich habe dir nichts getan, also lass deine schlechte Laune gefälligst nicht an mir aus.“, erklärte er seinem Käpt’n ruhig und faltete die Zeitung zusammen. „Es wäre einfach nur großzügig von dir, wenn du mir ganz sachlich sagen würdest, was denn los ist.“ Und wieder einmal bewies Ben aufs Neue, das er der Vernünftigere der Beiden war. War es aber auch sehr erstaunlich, dass gerade er es war, der Shanks beruhigen konnte. An seinem neuen Bierglas nippend sah der Rothaarige schon fast reuevoll zu seinem Vizen. „Sorry...", murmelte er in seinen noch nicht vorhandenen Bart und trank noch einen Schluck ehe er Ben die Situation erklärte. Nachdem dass auch getan war, ließ er deprimiert sein Kinn auf den Tisch nieder und starrte Ben an. „Das ist doch ungerecht! Wieso muss uns das passieren??“, murrte der kleine Kapitän wünschte er sich doch nichts weiter, als endlich seine Abenteuerreise zu bestreiten und viele treue Mitstreiter zu finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)