Warum ich zu den Akatsukis kam... von Aosagibi ================================================================================ Kapitel 5: Geschichte 1 - Kapitel 5 ----------------------------------- So, war mal wieder Zeit. Also, hier das nächste Kapitel. Und noch mal für alle, die sich über die rasante Entwicklung wundern: Diese FF war ursprünglich in drei Kaps angelegt und ist erst mit den ersten Veröffentlichungen gewachsen. Ja, Naruto vertraut Itachi zu schnell und JA, sie ist eben ein wenig düster ^:______:^ Trotzdem oder gerade deswegen, viel Spaß beim Lesen und bis demnächst. Ich werde versuchen, dass so etwa am 30.03. das nächste hier on steht. Entweder ein Kap aus meinen anderen Geschichten oder ein Oneshot, der noch irgendwo auf meiner Festplatte rumlungert. AL, Nike aka Itami ~~~ „Soll ich deinen geschundenen Körper unterwerfen?“ – der Druck in meinem Nacken verstärkte sich – „Soll ich deinen Verstand in Ketten legen?“ – seine Augen musterten meine Lippen und seinen Daumen, der darauf kleine Kreise zog – „Soll ich deine Seele in tausend kleine Fetzen reißen?“ Inzwischen war er so nah, dass sein kühler Atem meine Lippen streichelte. Sein Körper war eisig kalt, es gab also wieder Nachtfrost. Nur noch Millimeter trennten seinen Mund von meinem, er sah mich wie gebannt an und ich blickte genauso zurück. „Soll ich das etwa wirklich tun?“ Der letzte Rest meines Verstandes verabschiedete sich mit wehender weißer Fahne, die übrige Angst geschmolzen vom warmen Ton seiner Stimme. „Ja“, hauchte ich und ein Stromschlag ging durch meinen Körper. Zaghaft bewegten sich seine Lippen auf meinen. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich weiter an ihn. Wie konnte ein Mensch nur so eine niedrige Körpertemperatur haben? Es war für mich unverständlich. Aber vielleicht war gerade diese angenehme Kühle und Frische das, was meine Angst einfrieren ließ. Nicht zu vergleichen mit Sasukes brennenden Händen. Auch wenn es seltsam klingen mochte, schien es auch für ihren Charakter zu stehen. Der jüngere der Uchihas war ja eher ein Choleriker und wurde, auch wenn er es nicht gerne zugab und zu verstecken versuchte, sehr schnell wütend. Itachis Naturell war gelassen, stoisch, er wusste mit seinen Gefühlen umzugehen und im Zaum zu halten, aber auch an Eis kann man sich schwere Verbrennungen holen. Als er sich mit sanfter Gewalt von mir löste, legte ich eine Hand auf sein Gesicht. Die Stellen meiner Haut, die er berührt hatte, waren kühler als gewöhnlich, seine eigene erwärmte sich langsam unter meinen Fingern. So wie zuvor sein Daumen, fuhr mein Zeigefinger jetzt über seine Lippen. Sie fühlten sich ein wenig wärmer an, ihr süßlicher Geschmack lag noch auf meinen, sein Duft haftete an meinen Haaren. Itachi hob seine Hand von meinem Nacken, um meine von seiner Wange zu nehmen, sie blieb allerdings an meinem Handgelenk liegen. „Nicht weiter, du könntest dich verletzen“, murmelte er. Ich fühlte, wie sein Blick über mein Haar und meinen Oberkörper glitt. „Bleib bei mir, bitte“, flehte ich und zog ihn zu mir herunter. „Ich will nicht mehr als nicht einsam sein. Hilf mir, ich sterbe noch, wenn das so weiter geht...“ Itachi legte sich neben mich und bettete meinen Kopf an seiner Brust. Sein Herz schlug langsam und ruhig unter der kalten Haut. „Das könnte ich nie zulassen“, hauchte er in mein Ohr und legte seine Arm um mich. Auch wenn sie nur locker auf mir lagen, fühlte es sich wie ein Druckverband an, der meine zersplitterte Seele zusammen hielt. Wie lange würde es brauchen, bis sie wieder ganz war? „Wenn eine Seele einmal zerbrochen ist, kann sie dann je wieder zusammenwachsen?“, fragte ich leise. „Ich hoffe es, Naruto, ich hoffe es“, antwortete er und kraulte sanft meinen Nacken. „Und wenn sie es nicht tut? Was soll ich dann machen?“, schniefte ich. Es tat so weh... „Es tut mir so leid“, gab er noch leiser von sich. Weinte er etwa? Wenn ja, dann war es auch gut, denn meine Tränen flossen in Strömen. Einfach den Schmerz ausweinen, hoffen, dass er morgen wieder vergessen war. Hoffen auf etwas Unmögliches. „Warum tust du dir das an?“, fragte ich schließlich nach einer langen Stille. Meine Tränen trockneten auf meiner Haut. „Was meinst du damit, Naruto?“ „Ich meine, du könntest mich doch einfach zu eurem Hauptquartier bringen und das Kyubi rausholen. Dann hättet ihr ihn und ich wäre meine Sorgen los...“, erklärte ich langsam und traurig. Itachi seufzte tief, ehe er zu einer Antwort ansetzte. „Wenn ich wirklich nur das Fuchsungeheuer wollte, wäre es bereits in den Händen der Organisation. Du bist ein leichtes Ziel und keiner weiß, wo du bist. Zu einfach, oder? Aber wer hat gesagt, dass ich nur darauf aus bin?“ „Itachi, es... es hat doch keinen Zweck...das ist alles verrückt... wer will schon ein Monster und Wrack wie mich?“ „Ich zum Beispiel“, flüsterte er und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, er war verlegen. „WAS?“, keuchte ich und meine Augen weiteten sich vor Überraschung. „Ich habe gesagt, ich wäre verrückt genug, um mit dir zusammen sein zu wollen. Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich, ich will dich nie wieder loslassen. Muss ich?“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu mir. Dann nahm er sanft mein Gesicht in seine kühlen Hände und küsste vorsichtig die Tränenspur weg. „Was machst du denn da?“, fragte ich mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht. Ich konnte es genau spüren, dass ich die Farbe einer reifen Kirsche annahm. „Merkt man das denn nicht?“ „Okay, WARUM machst du das?“ „Ich weiß es nicht“, nuschelte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf jetzt, der Tag war anstrengend genug...“ Die schweren Vorhänge ließen nur wenig Licht herein und so war es bereits fast Mittag, als ich endlich aufwachte. Das Bett war warm, aber etwas fehlte mir und so schlug ich die Lider auf. Natürlich. Wie hatte ich auch erwarten können, dass er da wäre, wenn ich aufwachte? Es wäre ein Wunder gewesen. Auch wenn ich neben ihm einschlief, so war ich am Morgen allein. Waren seine Worte nur Lügen gewesen? „Oh, du bist schon wach“, stellte eine Stimme von der Tür aus verwundert fest. Das Tablett in seinen Händen war mit Köstlichkeiten beladen, statt des Mantels trug er ein weites schwarzes Shirt und kurze Hosen in der gleiche Farbe. „Guten Morgen“, flüsterte er, als er mich sanft auf die Stirn küsste. Mein Gesicht nahm einen leichten Roséton an. „Morgen“, murmelte ich verlegen. Meine Art, schlecht von ihm zu denken, sollte ich mir vielleicht abgewöhnen. „Schon okay, wenn du wütend auf mich bist. Ich hätte bleiben sollen, bis du aufwachst. Aber ich dachte mir“, er stellte das Tablett auf meinen Beinen ab, „du hast Hunger. Schließlich hast du seit einer Ewigkeit nichts anständiges mehr gegessen.“ Mir war es peinlich. Wieder einmal wusste er, was ich dachte, und ging darauf direkt ein. Die tiefsten Zweifel verjagte er durch einfache Gesten und Worte. „Danke, es sieht lecker aus“, flüsterte ich und sah ihn an. Mir stockte fast der Atem: In diesem Licht, das durch die dunkelblauen Vorhänge fiel, sah sein leichtes Lächeln noch verzaubernder aus. Es war unfair, überall den Kühlen zu spielen und dann ausgerechnet bei mir so die Lippen zu bewegen. „Du bist eben der Einzige, der mich dazu bringt, so etwas zu machen. Glaubst du ehrlich, ich schäle mich im Hauptquartier freiwillig aus den Federn, wenn ich ausschlafen kann? Dich im Schlaf zu beobachten ist aber reinste Folter.“ Ich war verwirrt. Was sollte das denn bitte heißen? Itachi lachte leise und berührte mit seinen Fingerspitzen meine Wangen. Dieses Geräusch jagte mir eine Gänsehaut über die Arme und den Rücken. „Du bist einfach nur niedlich, wenn du schläfst. Wie kann ein Mensch nur so hübsch aussehen, wenn er träumt?“ Okay, das war zu viel. Wenn hier einer hübsch war, dann er und nicht ich. Niedlich war ich auch nicht gerade. „Du bist unglaublich niedlich, egal, was du darüber denkst.“ „Sag mal, Itachi, liest du meine Gedanken oder warum antwortest du auf die Fragen, die ich mir stelle?“ Eine seiner Augenbrauen wanderte ein Stück nach oben. „Hab ich das schon wieder getan?“ Ich nickte. „Eigentlich lese ich deine Gedanken nicht. Dein Gesicht sagt schon genug darüber aus, was du fühlst und deine Zweifel an dir stehen dir förmlich darauf geschrieben. Ich hatte nicht vor, sie auch noch zu lesen. Außerdem ist das gar nicht so einfach“, sagte er und legte einen Arm um meine Hüfte, darauf bedacht, die blauen Flecken möglichst nicht zu berühren. „Warum ist es nicht einfach?“ „Jeder Mensch denkt anders. Die Art, wie die einzelnen Gedanken verknüpft sind, ist unglaublich kompliziert. In manche Köpfe kann man gar nicht eindringen, sie wehren sich gegen jeden Lauscher. Du gehörst zu den Leuten, die diesen Schutzmechanismus haben. Immer wieder verstummen sie und selbst wenn ich es versuchen würde, könnte ich sie weder sehen noch hören. Normalerweise braucht es sehr viel Übung, um in einen Kopf einzudringen und unbewusst passiert es schon gar nicht. Du musst also keine Angst haben, dass ich deinen kleinen, schmutzigen Gedanken auf die Schliche komme“, neckte er mich. „Ich habe keine schmutzigen Gedanken. Dafür sind andere zuständig“, grummelte ich und wurde ernst. Warum ausgerechnet jetzt? Warum durfte ich nicht den Moment genießen, ohne dass er ihn mir verdarb? Warum geisterte er immer noch durch meinen Kopf? „Hey, alles ist gut, mach dir keine Sorgen... du bist schon bald von hier weg...“, flüsterte er und umarmte mich. Erst jetzt fühlte ich, dass Tränen über meine Wangen rannen. „Komm, frühstück erst mal, dann sehen wir weiter. Es wird sich nichts ändern, du wirst mir immer viel bedeuten...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)