It’s so easy to love You von Nariko (but it’s hard to admit it) ================================================================================ Kapitel 4: Honor and Pride -------------------------- Chapter Four - „Honor and Pride“ Ein Klopfen an der Tür. Squall blickte auf und kritzelte schnell noch seine Unterschrift unter das Dokument. Mit einem leicht genervten „Herein“ bat er den Besucher einzutreten und machte sich schon seelisch darauf gefasst, sich eine weitere nichtige Klage eines Anwärters anhören zu müssen. Statt jedoch mit einer solchen Strafe belegt zu werden, hellte sich seine Miene sichtlich auf, als er den Besucher erblickte. „Rinoa.“ Die Angesprochene lächelte liebevoll und schloss die Tür hinter sich. Mit geschmeidigen Bewegungen kam sie auf ihn zu, schlenderte um den Schreibtisch herum und blieb hinter dem Stuhl stehen, auf dem der Brünette saß. Die junge Frau legte ihre Hände auf seine Schultern und schmiegte ihr Gesicht von hinten an die Wange ihres Liebsten. „Ich dachte, es würde dich freuen, wenn ich dich abhole. Du hast doch jetzt erstmal Feierabend, nicht wahr?“, schnurrte sie in sein Ohr und Squall schloss reflexartig die Augen. „Ja. Und den werd ich auskosten. Ich könnte mir sogar überlegen, dich auf mein Zimmer zu bitten und mir den Abend ein wenig mit deiner Gesellschaft zu versüßen.“ „Ich wäre gekränkt, wenn du mich stehen lässt. In meinen Augen warst du immer ein Gentleman, oder muss ich nun erkennen, dass es nur eine Sinnestäuschung aufgrund unerschöpflicher Liebe zu dir war?“ Squall senkte den Blick und sah, wie ein Finger von Rinoa anzüglich über seine Brust strich. Er konnte ihre Rundungen in seinem Rücken spüren und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ich glaube, eine Bewertung dieser Aussage liegt nicht in meinem Ermessen.“, entgegnete der Brünette schlicht und drehte den Kopf zur Seite, um Rinoa’s Wange zu küssen. Ein Kichern folgte als Reaktion, ehe sie um ihn herum ging, seine Hände nahm, ihn aufzog und zur Tür schleifte. Voller Vorfreude ließ Squall es geschehen, schaltete nur noch das Licht aus, ehe sie den Raum verließen und er ihn abschloss, bevor er sich mit seiner Freundin auf den Weg zu seinem Zimmer machte. Das monotone Klingeln des Weckers am nächsten Morgen riss den Braunhaarigen aus seinem erholsamen Schlaf. Träge und unverständliche Flüche murmelnd drehte er sich auf die Seite und tastete mit der Hand nach dem nervigen Wecker, um ihn auszuschalten. Erleichtert seufzte er auf, als das schrille Geräusch verstummte und er schloss noch einmal für ein paar Minuten die Augen. Erst als sich neben ihm etwas regte, schlug er die Lider wieder auf und sah zu dem schwarzen Haarschopf neben sich, unter dem auch schon ein Gesicht hervorkam. Müde schmunzelte der Schülersprecher, strich Rinoa einmal durch die Haare und küsste sie dann auf die Wange, ehe er sich aufsetzte und nach seiner schwarzen Boxershorts griff, die auf dem Boden lag. Nach dem Duschen konnte er sich immer noch eine neue anziehen. Sein Blick fiel ein letztes Mal auf Rinoa, deren nackter Körper bedauerlicherweise unter der Decke verhüllt war. „Bleib noch etwas…“, murmelte sie und streckte eine Hand nach ihm aus. „Ich kann nicht. Der Unterricht fängt gleich an.“, entgegnete er leise, ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss auf den Handrücken, ehe er aufstand und mit neuer Kleidung im Bad verschwand. Das Wasser auf seiner Haut während einer erfrischenden Dusche verwischte alle Spuren der letzten Nacht und Squall genoss das Gefühl der Reinigung. Er hatte Rinoa gestern noch erzählt, dass er sich mit Seifer treffen würde und zu seinem Erstaunen hatte sie diese Idee sogar noch unterstützt. „Ich finde es schön, wenn ihr beide euch nun endlich vertragt und nicht dauernd streitet.“, hatte sie mit einem freudigen Lächeln gesagt. Hoffentlich hatte sie Recht und sie würden einmal miteinander reden können, ohne gleich in Hahnenkämpfe zu verfallen. „Jetzt alles soweit klar?“, fragte der Braunhaarige und blickte erwartungsvoll von den Unterlagen auf, um Seifer in die Augen sehen zu können. Er war nach dem Unterricht zu ihm gekommen um mit ihm das Verständnisproblem des einen Themengebietes zu klären. Trotz Seifers eher heißblütigem Temperament, gepaart mit dem oftmals rebellischen Gebaren war er an diesem Nachmittag Squall gegenüber ungewöhnlich ruhig und zurückhaltend. Es waren bisher keine provozierenden Worte über die Lippen des Blonden gekommen, was Squall eigentümlicherweise erfreute. „Ja, ich hab’s gecheckt.“, entgegnete der Blonde mit einem knappen Nicken und ordnete seine Unterlagen, die verstreut auf dem Tisch lagen. Zufrieden lehnte Squall sich zurück und nahm sein Glas mit Wasser in die Hände, welches Seifer ihm am Anfang seines Besuchs angeboten hatte. Er nippte daran und beobachtete den anderen aus den Augenwinkeln, als dieser seine Mappe auf den Schreibtisch legte. „Deine Kampfkünste sind erstaunlich, Seifer.“, bemerkte der Jüngere und stellte sein Glas wieder ab, ehe er sein rechtes Bein über das Linke schlug. Er erinnerte sich noch gut an die praktischen Übungen seines Kurses vom heutigen Morgen, die er gestern noch angekündigt hatte. „Du hast heute Morgen dein Können wirklich außerordentlich gut demonstriert. Aber ich bin mir sicher, dass das noch lange nicht alles war, was du kannst, habe ich Recht?“ „Man sollte nur die Kraft aufwenden, die man braucht um seinen Gegner zu besiegen. Alles andere wäre Verschwendung.“ „Weise Worte.“ Interessiert sah er zu dem jungen Mann, der sich nun auf dem Sessel niederließ, der Squall gegenüber stand, und zu seinem eigenen Glas Wasser griff. Squall ließ seinen Blick an Seifers Hals hinunter gleiten und blieb schließlich bei der silbernen Halskette hängen. Für einen Augenblick musterte er sie stillschweigend, wog innerlich ab, ob er es wagen sollte, Seifer eine Frage zu stellen, die ihn schon länger beschäftigte, oder nicht. Letztendlich war seine Neugier jedoch größer und er blickte dem Blonden wieder in die Augen. „Was hat dich dazu bewegt, wieder hierher zu kommen? Ich meine, es freut mich, dass du wieder hier bist. Egal was geschehen ist, du bist und bleibst derjenige, mit dem ich meine Kindheit, meine gesamte Jugend verbracht habe.“, versuchte Squall sich zu erklären und merkte dabei selber, dass er sich beinahe um Kopf und Kragen redete. Konnte es denn so schwer sein, Seifer etwas zu fragen? Im Grunde genommen schon, wenn man bedachte, dass Squall keineswegs beabsichtigte, den Blonden wegen Nichtigkeiten zu erzürnen. Seifer war leicht reizbar, das war er schon immer gewesen, und nach einem friedvollen neuen Anfang, den sie beide vor gut einer Woche begonnen hatte, wollte der Brünette alles andere als diesen neuen Beginn mit nur einem Wort im Keim zu ersticken. Den nahezu vernichtenden Blick des Blonden bemerkend, schluckte Squall schwer und drückte unwillkürlich die Schultern durch, als wolle er sich vor einem möglichen Angriff schützen. „Was glaubst du, warum ich hier bin?“, konterte Seifer nur strategisch geschickt und der Brünette schnalzte missbilligend mit der Zunge. Eigentlich war er derjenige, der dem anderen verbal und intellektuell überlegen war, doch diesmal schien der Ältere den Spieß umzudrehen. „Ich glaube, du hast uns alle ganz doll vermisst und konntest nicht ohne uns leben.“, platzte es dann aus Squall hervor und er musste selber über diese Worte grinsen. Ironie war nicht unbedingt seine Stärke, doch manchmal konnte er diese Waffe auch ganz gut benutzen. „Oh törichter Narr, welcher du bist. Deine Naivität ist nicht mehr auf einer Skala zu messen!“, schnaubte Seifer verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Worte und die Geste entlockten Squall ein leises Lachen und er schüttelte nur leicht den Kopf. „Möglich.“, entgegnete der Jüngere nur leicht amüsant und beobachtete den anderen einen Augenblick, ehe er noch etwas hinzufügte: „Ich glaube, du bist wieder hier, weil du ein Mann von Ehre bist und du etwas zu Ende bringen möchtest, was du einst hier begonnen hast.“ Diese Worte schienen Wirkung zu zeigen, denn der Blonde blickte seinen Gegenüber plötzlich mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Hoffnung an. Squall war noch nie in der Lage gewesen, aus Seifers Augen etwas zu lesen, doch nun schien es, als würde der Blonde ihm erste Eindrücke gewähren. Es schienen Minuten zu vergehen, in denen sie sich nur schweigend betrachteten und auf eine Reaktion des jeweils anderen warteten. Squall erkannte seinen Triumph jedoch schon früh daran, dass Seifer keinen sarkastischen Kommentar abgab, sondern durch sein Schweigen bewies, dass der Brünette zumindest halbwegs ins Schwarze getroffen hatte, wenn nicht sogar Bull’s eye. Innerlich grinste der Jüngere über seinen Sieg, äußerlich ließ er sich seine Freude allerdings nicht anmerken. Nach schier endloser Zeit des Schweigens lehnte Squall sich ein wenig vor und betrachtete den anderen füchsisch. Er hatte seine Antwort, auch wenn Seifer sie nie selber ausgesprochen hatte. „Was hältst du davon, wenn wir morgen einen fairen Kampf in der Übungshalle bestreiten?“, wechselte er schließlich das Thema, um Seifer die Verlegenheit auf seine Behauptung zu antworten zu nehmen. Die Augenbrauen des Blonden wanderten in die Höhe und entlockten Squall ein diebisches Grinsen. „Ein Übungskampf zwischen Freunden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)