Süße Versuchung von abgemeldet (Eine ungewöhnliche Beziehung) ================================================================================ Kapitel 11: Retter in der Not ----------------------------- „Hinata. Hinata sieh mich an“, sagte Tenten ruhig , kniete sich vor ihrer Freundin hin und klopfte ihr sanft gegen die Wange. „Was denn los, Tenten?“, murmelte Hinata und hatte Mühen den Blickkontakt mit ihr zu halten. „Wie viel hast du getrunken?“ „Ein, zwei Bier“, murmelte sie nur und schloss träge die Augen. „Gerade meinte sich noch zwei, drei Bier“, mischte sich Neji ein. Tenten kam dem Gesicht von Hinata näher und wich wieder nach hinten zurück, als sie ihren Atem gerochen hatte. „Sie hat Sake getrunken. Wir sollten sie ins Bett bringen.“ Gemeinsam stützten sie Hinata und gingen den Flur gemächlich entlang. Hinata hing zwischen beide und starrte teilnahmslos den Parkettboden des Flures an. „Wieso bist du eigentlich raus gekommen?“, fragte Neji und wurde das Gefühl nicht los, dass das Schicksal damit eine Sache zu tun hatte. „Ich habe euch gehört, die Wände sind hier nicht allzu dick, dass müsstest du eigentlich wissen.“ „Ich weiß. Aber wieso bist du genau dann raus gekommen?“ „Weil ich mir Sorgen gemacht habe und außerdem war ich allein im Zimmer.“ „Es tut mir Leid wegen dem Kuss.“ „Du kannst doch nichts dafür. Ich glaube Hinata hätte in diesem Moment selbst einen Steinlöwen geküsst“, sagte Tenten leise und lächelte. „Also bist du nicht sauer?“ „Wieso sollte ich? Dachtest du wirklich, dass ich wütend bin, weil dich eine Betrunkene flüchtig auf den Mund küsst?“ „Ehrlich gesagt ja.“ „Neji, du hast die Situation ja nicht schamlos ausgenutzt.“ „Das stimmt allerdings“, sagte er und war etwas stolz auf sich selbst- „Wahrscheinlich kann sich Hinata morgen gar nicht mehr an den Kuss erinnern.“ „Sie sah so traurig aus.“ „Ich wäre auch traurig, wenn mein Vater eine Zwangsehe vereinbaren würde“, sagte Tenten bitter. Sie hatten Hinata in ihrem Zimmer ins Bett gelegt. „Ich schaff das schon alleine. Warte bitte in deinem Zimmer auf mich“, sagte Tenten und schob Neji aus der Tür. „In Ordnung. Bis nachher.“ Tenten schloss die Tür und atmete kurz auf. Natürlich hatte sie die Szene gerade irritiert und auch überrascht, doch Hinata war scheinbar wirklich betrunken, immerhin hatte sie Sake getrunken und vertrug offensichtlich auch kaum etwas. Sie setzte sich auf einen Sessel und sah sich im Zimmer um. Hinatas Zimmer war viel aufwendiger eingerichtet als Nejis. Dies war ganz klar, denn schließlich war sie ein Mädchen und die Tochter des Oberhauptes. Plötzlich klopfte es an der Tür und Tenten sah verwundert zu dieser, stand dann aber dennoch auf und öffnete sie. Sie rechnete mit jedem, doch ausgerechnet die Person die sie am wenigsten sehen wollte, stand ihr gegenüber. Sie hatte die Sache mit dem Kiefer noch nicht ganz verdaut. Hiashi war scheinbar genauso irritiert sie in dem Zimmer seiner Tochter zu sehen, doch er fing sich schnell wieder. „Was machst du hier?“, fragte er nur. „Hinata ging es nicht gut. Ich kümmere mich um sie.“ „Wieso weiß ich nichts davon?“ „Es war spät und außerdem hat sie nur leichtes Fieber, kein Grund zur Sorge.“ „Ich muss aber mit ihr sprechen.“ „Sie schläft“, sagte sie schnell. „Es ist wichtig“, beharrte Hiashi und sah Tenten fest in die Augen. „Vielleicht kann ich Ihnen helfen.“ „Ich denke nicht, dass du weißt wer meinen Sakevorrat getrunken hatte.“ Natürlich wusste sie es, doch Hiashi dies zu sagen war ein großer Fehler, immerhin ging es hierbei um seine Tochter und Hinata war mit der Zwangsehe schon genug bestraft. Doch zu allem Übel spürte er, dass sie etwas wusste. „Ich war es“, sagte sie und lächelte entschuldigend. „Es tut mir Leid.“ „Du?“ Hiashi sah sie ungläubig an. „Dafür bist du aber noch ganz schön fit auf den Beinen.“ „Ja, ich habe eine Schwäche für Sake und ich vertrage einiges.“ „Das glaub ich dir“, murmelte er amüsiert. „Wie dem auch sei. Dir ist schon klar, dass der Sake teuer war.“ „Natürlich, aber ich bezweifele, dass ich soviel Geld habe.“ „Kein Problem. Ich habe da schon eine Lösung...“ --- „Du bist echt unverbesserlich“, sagte Neji und musste sich sein Lachen verkneifen. Die beiden lagen nebeneinander im Bett und Tenten hatte ihm gerade berichtet was in Hinatas Zimmer vorgefallen war. Sie war immer noch sauer auf Hiashi, aber am meisten auf sich selbst. „Mir fiel nichts anderes ein und außerdem wollte ich Hinata nicht anschwärzen“, murmelte sie betrübt. „Aber dich selbst in die Pfanne zu hauen ist auch kein guter Plan.“ „Er hat gemerkt, dass ich etwas wusste.“ „Und für die Notlüge musst du nun hier putzen.“ „Hausverbot wäre mir in dem Moment echt lieber gewesen“, sagte sie sauer. „Ich glaube meinem Onkel war es ganz recht das du es warst, immerhin haben wir Personalmangel. Ziehst du auch die Uniform an?“ „Ja, er will nicht, dass der Vorfall an die Öffentlichkeit kommt, deswegen bin ich eine ganz normale Angestellte.“ „Du siehst bestimmt sexy in der Uniform aus.“ „Spinner.“ „Ich mein das ernst.“ Er legte den Arm um seine Freundin und zog sie sanft zu sich. „Ich würde dich ja gerne unterstützen, aber du hast dir diese Arbeit selbst zuzuschreiben. Ich bin stolz auf dich, dass du Hinata gedeckt hast.“ Er küsste sie sanft auf die Stirn. „Wir sollten Hinata aber nichts erzählen. Der Kater ist für sie Strafe genug.“ „Wann beginnt deine Arbeit?“ „Ab morgen“, murrte sie. „Ich muss um acht Uhr zu ihm.“ „Soll ich dich hinbringen?“ „Nein, geh du lieber zum Training und melde mich bei Gai-sensei ab.“ „Ein Training ohne dich?“ „Es ist nur vorübergehend. Und außerdem sind Gai und Lee ja auch da.“ „Kein schöner Trost.“ „Wir sehen uns doch danach“, sagte sie leise und küsste ihn vorsichtig auf die Lippen. „Gute Nacht, Neji.“ „Schlaf gut, meine Liebste.“ --- Am nächsten Morgen hatte Tenten ein flaues Gefühl im Magen. Neji war bereits beim Training und auf dem Hyuuga-Anwesen war es noch erdrückend friedlich und still. Wahrscheinlich schliefen alle noch. Sie stand vor Hiashis Bürotür und wollte gerade an diese klopfen, als sich dieses unwohle Gefühl verstärkte. Wie oft hatte sie vor dieser Tür gestanden, wie oft hatte sie Panik bekommen, wenn sie nur an Hiashi gedacht hatte und nun arbeitete sie für ihn. Sie sammelte ihren gesamten Mut und klopfte tapfer an die schwere Eichentür... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)