Chili con Carne trifft Eis am Stiel von abgemeldet (Oder auch: Scharf trifft süß XP) ================================================================================ Die neue Klasse --------------- Kritisch sich selbst betrachtend stand Yumie um halb acht morgens vor dem großen Ankleidespiegel, der an einer Wand befestigt war. Die Uniform stand ihr recht gut, wie sie fand. Sie drehte sich ein paar Mal hin und her, um sich von alles Seiten zu betrachten. Doch irgendetwas fehlte ihr noch. Yumie wühlte in einer ihrer Schubladen und zog ein weißes Knäuel aus Stoff heraus, entfaltete und entrollte dieses und zog sich ihre weißen, weiten Beinstulpen an, die aus dem verwuselten Knäuel entstanden waren. Sie nahm sich ein Zopfgummi teilte ihre Haare zu gleichen Teilen, kämmte sie in ihre Hand und band sie seitlich am Kopf zusammen. Dasselbe tat sie bei der anderen Seite. Sie schaute von oben an sich herab. Lange, braune Haare, zwei orange-gelbe große Augen. Eine weiße halbarmlange Bluse und ein Faltenrock, der bis über die Knie ging. Unter den Knien fingen ihre heißgeliebten weiten, weißen Beinstulpen an, die sie ungern und selten nicht anhatte. Aus diesem Grund trug Yumie auch am liebsten Röcke. Ihre Schuhe hatten eine einfach schwarze Farbe und wurden halb von ihren Beinstulpen verdeckt. Yumie betrachtete noch einmal das Gesamtbild und lächelte leicht. Auf einmal hörte Sie es an der Tür klopfen und sofort folgte ein Ruf: „Yumieee! Kommst du?? Der Unterricht beginnt gleich!“ Yumie schnappte noch schnell ihre Schultasche und trat auf den Flur, wo sie auch schon von Sojaka umarmt wurde. Darauf folgte ein Küsschen auf Yumies linke Wange und ein Mitschleifen zum Klassenraum. Allein solche Gesten reichten Yumie schon, um sie wieder an „diesen Vorfall“ zu erinnern. Würde dass denn gar nicht mehr aufhören? Noch dazu hatte sie in den letzten 24 Stunden eine regelrechte Paranoia davor entwickelt. Andauernd dachte sie, sie würde Anzeichen von Beziehungen zwischen Mädchen sehen. Ob diese sich nur anguckten oder ihre Süßigkeiten tauschten. An etwas anderes zu denken, wäre bestimmt mal nicht schlecht. Aber wie sollte sie das hinkriegen? Diese Schule bestand nur aus Frauen, schlimmer noch, Mädchen, maximal 19 Jahre alt. Da war es doch kein Wunder, dass sie ständig den Mädchen hinterher schaute. Yumie ohrfeigte sich schon wieder in Gedanken für ihr vieles Nachdenken. Vor dem Klassenraum stand keiner. Müssen wohl schon alle drinnen sein, dachte sie sich. Sie hatte richtig Herzklopfen und hasste solche Momente. „Deine Stulpen sehen total niedlich aus“, kam es von Sojaka, die sie dann mit hineinschleifte. Natürlich fielen alle Blicke auf Yumie, als sie hereinkam. Jeder starrte sie an und alle hörten auf, miteinander zu reden. Yumie hasste es, wenn man neu war. Man wurde angesehen, als hätte man lange Hasenohren und einen puscheligen Stummelschwanz. Wie vorgeführt kam sie sich vor, als sie von Sojaka auf den Platz neben ihr geschoben wurde. Ein Platz am Fenster. Das Fenster war geöffnet und eine kühle, angenehme Brise streichelte ihren freigelegten Nacken und brachte ihre seidig fallenden Haare leicht in Bewegung. „Ihr könnt euch alle wieder unterhalten. Also echt, das ist doch unhöflich, jemanden so anzustarren.“ Sojaka hatte das Wort ergriffen. Ein leises Gemurmel ging nach diesem Kommentar durch die Klasse und einige Mädchen standen auf, um zu Sojaka und Yumie zu gehen. „Hast du wieder eine Neue aufgegabelt, Sojaka?“, fragte ein Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren. „Ich will ihr ja nur helfen, sich hier zurechtzufinden. Außerdem ist Yumie nett. Stimmts, Yumie?“ „Ähm...ja“, brachte Yumie nur hervor. Ein blondes Mädchen antwortete lachend: „Lass dich von Sojaka nicht einschüchtern. Als Cheerleader hat sie ein unheimlich lautes Organ.“ Daraufhin begann Sojaka, das Mädchen kreuz und quer durch die Klasse zu jagen und sprang über Tische und Stühle. Dieses mit Lachen unterstütze Treiben wurde von einer grinsenden Frau unterbrochen, die durch die Tür geschritten kam. „Sport haben wir hinterher, Sojaka. Setzt euch bitte beide hin.“ Die Frau war noch nicht sehr alt. Yumie schätze sie auf ca. 35 Jahre. Total aus der Puste setzte sich Sojaka wieder auf den Platz neben Yumie und ließ sich auf den Tisch fallen. Die Frau kam zu Yumie herübergeschritten und lächelte: „Da hast du dir aber unseren Wildfang als Freundin ausgesucht. Ich bin Frau Harbara, deine Klassenlehrerin. Stell dich doch einmal kurz vor, damit dich alle kennen lernen.“ Diese Bitte löste in Yumies Stimmung einen Knoten aus. Sie hasste neben dem Angestarre auch das Vorstellen. Konnten die nicht einfach mit dem Unterricht anfangen? Also musste es wohl sein: „Mein Name ist Yumie Hinamoto. Ich bin 17 Jahre alt...“ „...und sie hat einen Hamster, der Bommel heißt!“, warf Sojaka ein. Yumie errötete leicht und ein paar Mädchen kicherten. „Ich denke, das reicht auch schon. Ich hoffe, du wirst dich hier in unserem Internat wohlfühlen. Wenn du mal Fragen hast, kannst du dich auch an Ajako wenden. Sie ist hier die Klassensprecherin.“ Als Frau Harbara ihren Satz beendet hatte fiel Yumies Blick auf das Mädchen ihr gegenüber, das sie freundlich anlächelte. Sie hatte ein unbeschreiblich hübsches Gesicht. Einzelne Haarsträhnen fielen ihr durch ihren Pony in ihr schmales, feines Gesicht. Ihr lila, glänzendes Haar schlang sich um ihren gesamten Körper, fiel über ihre Bluse und bis hinab zu ihrem Po. Zwei strahlende dunkelorangefarbene Augen schauten sie wachsam an. Der Gesamteindruck konnte einen wirklich umhauen, so schön war diese Ajako. Yumie ertappte sich selbst bei etwas Neid. Anstatt Beinstulpen hatte Ajako schwarze Kniestrümpfe an. Sie hatte ihre Beine überschlagen und sah sehr selbstsicher aus. Ein weiterer Satz von Frau Harbara riss Yumie von dem Anblick Ajakos los und ließ sie schon wieder erröten. Wieso musste sie auch bei jedem bisschen, das ihr peinlich war, gleich so rot anlaufen wie die Innenseite einer Wassermelone? Eine Stunde Mathe folgte, in der Sojaka beim Schlafen erwischt wurde und Yumie bat, mit in ihr Buch hineinzuschauen. Im Verlauf der Stunde an diesem Tag fiel Yumie auf, dass Sojaka wohl keine allzu gute Schülerin sein konnte. Sie schrieb Zettel mit ihren anderen Freundinnen, passte nicht auf, machte die Aufgaben nicht, schlief ein, hatte ihre Bücher vergessen und konnte nicht auf eine Frage antworten, als sie drangenommen wurde. Ganz anders Ajako. Sie wusste ausnahmslos alles, sie meldete sich immer und erklärte ihren Nachbarinnen immer den Stoff, wenn sie einmal nicht weiter wussten. Yumie fand sie allein von ihren Beobachtungen her sehr nett. Endlich klingelte es und die Mathestunde war zu Ende. Yumie musste zugeben, dass sie dem Unterricht gut folgen konnte. Sojaka konnte jedoch mit „Zentrischer Streckung“ nicht ganz soviel anfangen und regte sich auf dem Weg zur Sporthalle darüber auf, dass Frau Harbara sie mal wieder beim Schlafen erwischt hatte: „Ist das nicht mein gutes Recht? Wie kann die Frau nur so grausam sein?!“ Sie gähnte lang. „Ich hab noch bis in die Nacht mit meinem Freund telefoniert.“ Ein weites Gähnen folgte diesem Satz. „Dann bist du selber schuld“, lächelte Yumie sie an. „Na ja...fast“, grummelte Sojaka. Auf dem Weg in die Sporthalle wurde Yumie von Sojakas Freundinnen gelöchert, die brav auf jede ihrer Fragen antworteten. Vor der kleinen Gruppe labernder Mädchen ging die Gruppe von Ajako. Yumie war beeindruckt von Ajakos Intelligenz. So schlau würde sie nie in ihrem Leben werden. Und wenn man sich ihre Figur so ansah...da konnte man schon neidisch werden. Yumie wunderte es gar nicht, dass Ajako Klassensprecherin war. Endlich im Umkleideraum angekommen stellte, Yumie ihre Sporttasche auf die Bank und ließ ihre Schultasche zu Boden gleiten. Und auf einmal fühlte sie sich seltsam beobachtet und schaute sich um. Keiner schaute sie an. Alle zogen sich ganz normal um, doch irgendwie fühlte sie sich beobachtet. Die Paranoia hatte sich schon wieder eingeschlichen. Was befürchtete sie eigentlich? Dass die ganze Schule voller Mädchen war, die auf Mädchen stehen würden? Das bildete sie sich mit Sicherheit nur ein, weil sie so etwas noch nie gesehen hatte. So musste es sein. Einfach ignorieren. Yumie knöpfte ihre Bluse auf, streifte ihren Rock ab und schlüpfte in ihre Sportkleidung. Was sie allerdings nicht bemerkte war, dass viele Blicke an ihr klebten und sich wieder abwandten als sie sich wieder angezogen hatte. Für diese Stunde war Handball angesetzt. Es wurden vier kleine Mannschaften gewählt. Sojaka wählte Yumie in ihre Mannschaft. Abwechselnd spielten die Mannschaften gegeneinander. Die Sonne schien prallend auf den vollkommen unüberschatteten Sportplatz, sodass der Schweiß noch stärker auf den Gesichtern der Mädchen stand als sonst. Keuchend setzten sich Yumie und Sojaka in ihrer Spielpause ins Gras, um erst einmal ein wenig zu entspannen. Der Anpfiff ertönte und Yumie beobachtete das Spielfeld. Sie selbst war nich0t wirklich gut in Sport. Zwar kam sie immer mit einer durchschnittlichen Note davon, aber mehr war auch nicht drin. Yumies Blick konnte gar nicht anders, als zu Ajako zu schweifen. Sie war anscheinend nicht nur intelligent, sondern auch äußerst sportlich. Ein Punkt nach dem anderen fiel aufgrund ihrer Schnelligkeit und Treffsicherheit. Sojaka bemerkte, dass Yumie Ajako anstarrte: „Ich weiß, da kann man schon neidisch werden oder? Wunder dich nicht, dass sie so gut ist. Sie ist in der Schulmannschaft im Handball. Die Schule hat schon einen Haufen Titel gewonnen nur weil sie in der Mannschaft ist. Außerdem ist sie durch ihre Intellenz...“ „Du meinst Intelligenz...“, fiel Yumie ihr ins Wort. „Ist doch dasselbe. Auf jeden Fall habe gehört, dass sie haufenweise Liebesbriefe von den Jungs aus den umliegenden Städten kriegen soll. Ihr Postfach quillt angeblich über davon. Sie ist total beliebt, weil sie in der Schulmannschaft spielt. Außerdem wird sie von den meisten Mädchen für ihre Schönheit bewundert, auch wenn da etwas Neid immer bei ist. Ich wäre gerne so wie sie.“ Sojaka seufzte. Yumies Blick fiel wieder auf Ajako, die das entscheidende Tor gegen die andere Mannschaft warf. Ihre Rückenansicht war auch nicht zu verachten. Bei diesem Po und den Beinen konnte man wirklich neidisch werden. Am Ende der Unterrichtsstunde kam Sojaka angehüpft und verkündete laut: „Alle mal herhören!!! Ich habe gerade von Frau Harbara erfahren, dass unsere Schulleiterin mal wieder in den Urlaub fährt.“ Darauf gingen Jubelrufe durch die Menge, die Yumie in keiner Weise verstand. Sojaka trat zu ihr und sah ihr verwundertes Gesicht. „Wieso freuen die sich alle so?“, fragte Yumie verwirrt. Was sollte daran so toll sein? „Unsere ach so tolle Schulleiterin verbietet wirklich alles. Nicht einmal eine Geburtstagsparty dürfen wir für die Leute geben, die Geburtstag haben. Ganz abgesehen von den normalen Partys. Man muss immer um 23 Uhr spätestens im Bett sein und wehe sie erwischt jemanden, der sich rausgeschlichen hat oder der nach 23 Uhr in anderen Zimmern ist. Kurz gesagt: Sie ist ein Drache. Der einzige Vorteil ist, dass sie unheimlich gerne verreist und das kommt uns natürlich zu gute. Die anderen Lehrerinnen sagen nichts dazu, wenn wir eine Party veranstalten. Möchtest du auch kommen?“ Wie konnte Yumie zu Sojaka da Nein sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)