Die Clownarmee von Blue_XD (Fortsetzung zu 'Wie wird man einen Arzt los, wenn man krank ist?! - Gar nicht?') ================================================================================ Kapitel 4: Falsche Geständnisse - Verlorene Kontrolle ----------------------------------------------------- Also zuerst möchte ich mich dafür entschuldigen, das es so lange mit dem neuen Kapitel gedauert hat, aber ich gehe neben der Schule auch noch arbeiten und selbst in den Ferien war mein Terminplaner reichlich gefüllt gewesen. Hier gehts nun endlich weiter mit "Die Clownarmee" und ich werde mich in den nächsten Wochen sofort an das nächste Kapitel setzen. Ich bin nicht ganz zufrieden damit, aber ich hoffe, es wird euch dennoch gefallen. Noch eine Sache, die ihr wissen müsst. Wenn ich mit dieser FF fertig bin, werde ich erstmal zwei neue FFs starten, bevor ich die Fortsetzung von die "Clownarmee" beginne. Ich hoffe, ihr zeigt Verständnis ^^" So dann hör ich mal auf, groß rumzureden. Viel Spaß beim Lesen ^^ ... hoffe ich >//<" ~+~+~+~+~+~ ~ „Ich liebe dich, alles klar? Und ich will niemand anderen außer dich! Zweifel meine Gefühle bitte nicht an. Für dich würde ich jede Therapie der Welt machen, nur damit du glücklich bist und wir zusammenbleiben! Ich werde mich bessern! Ich liebe dich doch so sehr Aoi.“~ Wusste Uruha eigentlich, wie glücklich er ihn mit diesen Worten gemacht hatte? Das fragte sich ein vergnügt vor sich hin lächelnder Schwarzhaarige und sah sich in der Menschenmasse des Marktplatzes nach seinem Freund um. Er wünschte, er hätte mehr Zeit gehabt, ihm das zu sagen und ihm seine Dankbarkeit zu zeigen, jedoch war er von Kai von eben jenen weggeschoben und an seinen Auftrag zurück erinnert worden. Sehnsüchtig strich Aoi mit den Fingerkuppen über seine Lippen, auf denen er noch immer den Druck der Lippen Uruhas spürte, auf die er sich jedoch kurze Zeit später biss, als er plötzlich eine Hand an seiner Taille spürte und erschrocken herumwirbelte. Vor ihm ein Unbekannter, der ihn erst lüstern musterte, ehe er irritiert mit dem Blick an seinen nicht vorhandenen Erhebungen im Brustbereich hängenblieb. „Wie alt bist du, Kleine?“, fragte der junge Mann verwirrt und entließ die düster dreinschauende Lolita, die sofort die Hände in die Seiten stemmte und den anderen von sich stieß. „Viel zu alt für dich. Zisch ab, du störst bei der Arbeit!“, meinte Aoi und ihm tat der Junge schon fast Leid, als er von einem ihm bekannten Brünetten geschnappt und von Aoi weggezogen wurde. Einen kurzen Blick erhaschte dieser einen Blick in die Augen seines Freundes, aus denen Eifersucht und Zorn sprühte und lächelte selig. Sein Lächeln wurde so lange erwidert, bis Uruha außer Reichweite war, um ihn in der Masse noch sehen zu können und so versuchte der Schwarzhaarige, auf Zehenspitzen stehend Ausschau zu halten, ihn wieder entdecken zu können. Doch wieder einmal wurde er bei seinem Vorhaben gestört, als Kai plötzlich vor ihm auftauchte, ihn auf den Boden zurück drückte und mit ernstem Blick mit einem Finger vor seinem Gesicht herumwedelte. „Aoi, du kannst Uruha später immer noch anschmachten. Kümmer dich jetzt bitte um deine Aufgabe.“, bat der Brünette und wollte schon weitergehen, als der Gitarrist ihn aufhielt. „Aber Kai! Kouyou hat mir soeben mitgeteilt, das er ewig bei mir bleiben will! Da kann man doch nicht einfach still stehenbleiben! Könnt... könnt ihr das nicht ohne uns weitermachen? Es sind doch genügend Lolitas vorhanden und ich denke sowieso nicht, das es funktionieren wird, so, wie ihr euch das vorgestellt habt.“, meinte Aoi und versuchte seinen Leader mit Hilfe seines Dackelblickes umzustimmen. Jedoch Fehlanzeige. „Aoi, ich weiß ja, wie wichtig das für dich ist und kann das sehr gut verstehen, aber es wurde jemand entführt! Wenn es in zwei Stunden immer noch nichts gebracht hat, kannst du gerne mit Uruha sonst wohin verschwinden, spar dir bitte jegliche Details, aber komm dann nicht an und entschuldige dich und dein schlechtes Gewissen.“ Nachdem Kai geendet hatte, ließ Aoi seufzend den Kopf hängen und nickte verstehend. „Mhm... Okay, ist ja schon gut. Du Kai?“ „Ja?“, machte der Brünette und zupfte grinsend an Aois Rüschenjäckchen herum, bis dieser die Hand grummelnd wegschlug. „Hast du Reita irgendwo gesehen? Ich hatte mich schon so drauf gefreut, ihn auch in einem Clownskostüm oder einem Gothik Lolita Outfit zu sehen, aber vorhin war er nicht da. Ist er inzwischen gekommen? Er verpennt ja gerne mal Termine.“ „Mhm... Tut mir Leid, aber ich weiß nicht, wo Reita ist. Vielleicht hast du Recht und er hat es wirklich nur verpennt und kommt noch nach, Zumindest hoffe ich, das er nicht den Schwanz einzieht.“, endete Kai und verdrehte die Augen. „Hoffen ist bei dem völlig unbrauchbar. Er hat den Schwanz eingezogen und hat sich zu Hause in seinem Zimmer eingesperrt. Wahrscheinlich liegt das an den Kostümen. Haben ihn und seine übergroße Männlichkeit wohl abgeschreckt...“, mischte sich nun auch Ruki in das Gespräch ein und drehte etwas grummlig schauend einzelne Strähnen seines Haares zu Locken. „Jedenfalls haben keine aufmunternden Worte etwas gebracht. Nicht mal, das ich entführt werden könnte, hat er ernst genommen. Ich zitiere den Stinkstiefel: „Dich würde eh niemand entführen wollen und wenn du zu dir ehrlich bist, weißt du das auch. Du bist nicht süß genug dafür.“ Der Kerl kann sich auf was gefasst machen! Ich werde es jedenfalls nicht sein, der die Woche auf der Couch schlafen muss! Nein was red ich da?! Ganze Monate!“ Tröstend nahm Aoi den angepissten Ruki in den Arm und strich ihm über den Rücken. „Nimm den Stinkstiefel nicht so ernst Ruki. Er ist nunmal so und leider lässt sich das nicht so leicht ändern. Ich hab es versucht, all die Jahre über, die ich ihn nun schon kenne. Er hat sich zwar in diesen Jahren gebessert, aber in Stresssituationen oder wenn es um seine Männlichkeit geht, dann fängt er an, schneller zu reden als zu denken und dabei kommt eben nichts Gutes dabei raus. Pass auf, wenn du zu Hause bist, dann wird er schon wieder angekrochen kommen und sich bei dir entschuldigen. Ihm plagt jetzt sicherlich ein schlechtes Gewissen.“ „Das hoffe ich doch! Danke Aoi... Du machst einem wirklich Mut.“, meinte der Sänger lächelnd und erwiderte die Umarmung dankbar. „So nachdem ihr das geklärt habt, können wir nun die Mission: „Rettet Takeru“ weiterführen?“, unterbrach sie Kai, der Heute anscheinend einen Drang zum Unterbrechen hatte und brachte Ruki und Aoi zum grummeln. „Wenn du uns jetzt nur unterbrichst, weil du eifersüchtig bist, dann komm schon her und knuddel mit.“, machte ihm Ruki freundlicherweise das Angebot und schon hatten die beiden Kai an sich kleben. „Warum nicht gleich so?“, flötete der Drummer grinsend und war kurz davor, den beiden durch die Haare zu wuscheln, unterließ es jedoch glücklicherweise. „Wisst ihr was, Jungs?“, setzte der Brünette noch breiter grinsed hinzu und entfernte sich wieder ein Stück, um Sicherheitsabstand zu nehmen. Fragend sah Aoi auf. „Was?“ „Ihr seht verdammt süß aus!“, meinte Kai mit versucht ernstem Gesicht, fing jedoch kurze Zeit später an zu lachen, weil er sich bei den dummen Gesichtern, die Ruki und Aoi nach seinen Worten schnitten, einfach nicht mehr halten konnte und wich dem Tritt aus, der von dem Sänger kam. „Nun los, macht euch an die Arbeit, Mädels.“, gackerte der Brünette noch zusätzlich und verschwand lachend in der Menge. „Kai komm her! Sag das nochmal und du spürst meine Faust!“, drohte Ruki, machte sich von Aoi los und rannte dem Drummer hinterher. Nun stand Aoi alleine inmitten von Menschenmassen und sah, eine Schnute ziehend, an sich hinunter. //Sehr witzig. Ich werde dieses Kleid ganz sicher nie wieder anziehen!//, nahm er sich vor. Etwas weiter entfernt stand Uruha und dachte gerade genau das Gegenteil, als er seinen süßen Aoi im Kleid betrachtete. //Heute Abend ist er fällig. Es wird bestimmt Spaß machen, ihn aus dem Kleid zu schälen.//, dachte er und leckte sich über die Lippen. //Aber ich werde ihn dieses Mal fragen, ob er Lust hat. Wenn nicht, werde ich ihn eben verführen. Dagegen hat er schließlich nichts gesagt.//, setzte er seine schmutzigen Gedanken fort und rieb sich die leicht schwitzigen Hände. Wenn sie nicht wegen Takeru hier wären, dann hätte er sich bestimmt nie so lange zurückhalten können, über seinen Schatz herzufallen. Dieser war aber auch zu niedlich, wie er da etwas verloren wirkend inmitten der Menge stand und sich schüchtern lächelnd umsah. Ab und zu wurde er auch von Fremden angesprochen, die die schwarzhaarige Schönheit jedoch mit einem freundlichen Lächeln bestimmend ablehnte und entließ. //Hach~ und er gehört ganz allein mir.//, dachte Uruha und seufzte glücklich. Dann fächelte er sich Luft zu, weil ihm unnatürlich heiß war. Woran das wohl lag? //Je länger ich ihn mir anschaue, desto wärmer wird mir. Fuck... Ich bin schon so süchtig nach ihm?//, fragte sich Uruha und versuchte seinen Blick von Aoi zu lösen, was ihn nur gelang, da sich plötzlich ein Arm um seine Taille schlang. Erschrocken wirbelte der Blonde herum, um zu sehen, wer es wagte, ihn anzufassen, wenn nicht Aoi. „Saga?“, machte er überrascht, zupfte die Hand von seinem Bauch und suchte die Menge wieder nach Aoi ab. Schließlich musste er auf seinen Schatz aufpassen! „Was willst du?“, fragte er deshalb etwas genervt und stellte sich auf Zehenspitzen, um besser über die Menge blicken zu können. Erleichtert atmete er auf, als er Aoi ausmachen konnte. Und wieder brachte ihn der Anblick zum Lächeln. „Hast du das noch immer nicht bemerkt...?“, fragte unterdessen Saga und drehte den Blonden in seinen Armen herum, die er wieder um diesen geschlungen hatte. Ganz nah war sein Gesicht nun dem Uruhas, der verwirrt zurückzuckte. „Lass den Scheiß! Ich muss auf Aoi aufpa-“, wollte Uruha ihm erklären und drückte den anderen währenddessen von sich. Jedoch sah Saga gar nicht ein ihn loszulassen, so schien es dem Gitarristen, der langsam ungeduldig wurde. „Vergiss Aoi... Ich bin viel besser und mit mir kannst du jederzeit Sex haben. Ich steh drauf...“, meinte Saga lasziv und strich mit einer Hand in Richtung Uruhas Schritt, was diesen überrascht aufkeuchen ließ. Jetzt verstand Uruha, warum Aoi so reagiert hatte. „Hast du dich schon einmal selbst reden gehört?! Du bist echt billig Saga! Kapier es endlich! Ich liebe Aoi und nur er darf mich anfassen!“, meinte der Blonde wütend und riss die Augen entsetzt auf, als Saga ihm trotz seiner Worte einfach so küsste. Reflexartig holte Uruha aus und öffnete überrascht den Mund, als der andere seine Hand mitten im Anflug festhielt und die Hand nach hinten bog. Schmerzhaft wimmerte der Blonde auf. „Ich lebe nun einmal gerne gefährlich. Er muss ja nichts davon erfahren, oder?“, meinte Saga gehässig und funkelte den Blonden lüstern an. „D-du Arschloch!“, entkam es Uruha voll Wut und trat nach Saga aus, traf und siegte. Sage krümmte sich keuchend auf dem Boden und sah mit zusammengezogenen Brauen zu Uruha auf. „Das wirst du noch bereuen!“, knurrte er von unten herauf und rollte reflexartig in Deckung, als Uruha nach ihm treten wollte. „Versuch's doch.“, knurrte der Blonde zurück und bahnte sich einen Weg zu Aoi durch. Hastig sah er sich nach seiner schwarzen Schönheit im Kleid um. Eine plötzlich in ihm aufkeimende Angst benebelte sein Hirn und ließ ihn nicht mehr klar denken. Was wäre, wenn seinem Aoi etwas zugestoßen ist, während er sich mit Saga ,vergnügt' hatte?! Angewidert spuckte er auf den Boden, als er an den Zuckerwatteverkäufer zurückdenken musste und wischte sich mit dem Ärmel über die Lippen. Sagas Lippen waren ganz anders als die Aois gewesen. Gar nicht sanft, sondern fordernd. Etwas, was er bei seinem Freund noch vermisste, was nicht heißen sollte, das er deswegen eine Affaire starten würde! Aoi würde schon irgendwann dafür bereit sein. So hoffte Uruha, der nun genau an der Stelle stand, an dem noch zuvor die Person seiner Gedanken gestanden hatte. Trocken schluckte Uruha auf. Panik schnürte sein Herz. „Aoi?!“, rief er verzweifelt in die Menge und spürte Blicke auf sich, die von der Menschenmasse zu ihm hervor drangen. Kurz darauf standen auch schon Kai vor Maya vor ihm und sahen fragend zu Uruha auf, der sie gar nicht wahrzunehmen schien. „Uruha, wo ist Aoi?“, fragte der brünette Drummer und sah sich fragend nach allen Seiten um. „Wo ist er denn hingegangen?“, setzte Maya noch hinzu und hob die Brauen, als Uruha aufschreckte und nun mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen hinunter sah. „Ich... i-ich weiß es nicht...“, sagte Uruha mit schwacher Stimme. „Ich bin ein schlechter Freund... Er ist weg... Einfach so... und ich weiß nicht, wohin.“, murmelte Uruha mit zitternder Stimme und biss sich auf die Lippe. //Vielleicht hat er gesehen, wie Saga mich...? Bitte lass ihn das nicht gesehen haben! Ich bring den Kerl um, wenn er das mit Absicht gemacht hat!//, drohte er Saga innerlich und ballte die zitternden Hände zu Fäusten. Mit eng geschnürter Brust stand er inmitten der Menge auf dem Marktplatz, hob den Kopf und schrie nach seinem Freund: „Aoooiii!!!“ Maya war es, der dem Blonden mit seinen Händen den Mund verbat und Kai hatte fast zeitgleich nach Uruhas Armen gegriffen, um sie in Zaum zu halten. „Uruha, jetzt komm wieder runter! Vergiss nicht, wo wir sind und warum wir hier sind. Aoi ist bestimmt nur ein paar Schritte weiter gegangen. Es bringt also nichts, wenn du dem Entführer verrätst, das wir zusammen versuchen, ihn in eine Falle zu locken. Jetzt mach dich wieder an die Arbeit und spiel den Kindern irgendwas vor! Etwas, was Kinder halt von Clowns sehen wollen. Jongliere oder... erzähl Witze.“, schlug der Brünette gut gemeint vor, der ja keine Ahnung hatte, wie Ernst die Lage in Wirklichkeit war... ~+~ Heftig um sich schlagend, versuchte Aoi in der Dunkelheit, die ihn umgab, etwas anzuhaben, so dass diese ihn fallen llassen würde. „Lass mich sofort hier raus!“, schrie er wütend und stieß mit seinen Fäusten immer nur gegen einen kratzigen Stoff und das egal, wo er versuchte, mit seinen zusammengeschnürten Handgelenken hinzugelangen. Seine Augen waren zwar nicht verbunden, aber dennoch konnte er nicht sehen, in was er gesteckt und wo er hingebracht wurde, aber ganz sicher nicht in sein und Uruhas gemütliches zu Hause. Er war sich sogar ziemlich sicher, das es der Entführer sein musste, den sie eigentlich fassen wollten, und nicht umgekehrt oder irgendein Perverser, der es auf Aoi abgesehen hatte. Diese Ungewissheit, was mit ihm nun passieren würde, machte den Schwarzhaarigen fast wahnsinnig! Und das er nichts dagegen tun konnte, dem Fremden also völlig unterworfen war, schüchterte ihn gleichzeitig so ein, das sein Mut ihm nach mehrmaligen Befreiungsversuchen verließ und bewegungslos liegen blieb, wo auch immer er sich gerade befand und stattdessen der Umgebung lauschte, um vielleicht irgendetwas Verräterisches feststellen zu können. Doch so gut wie nichts drang an seine Ohren. //Wo zum Henker bin ich?! Und warum... hat Uruha mich nicht beschützt?//, fragte er sich und verspürte einen Stich in seiner schmerzenden Brust. Noch dazu fiel ihm das Atmen zusehenst schwerer, da die Luft in diesem... Sack vielleicht?... durch seine Panikattacke viel zu schnell verbraucht worden war. „Was hast du mit mir vor?“, fragte er etwas ruhiger, aber dennoch aufgebracht und versuchte die Schnüre zwischen den Handgelenken nun mit Hilfe seiner Zähne möglichst unauffällig zu zerreißen. „Das... was ich auch mit Takeru vorhabe... Dachtet ihr etwa, ich habe euren Plan nicht durchschaut?! Nur müsst ihr Aufmerksamer sein, wenn ihr mich fassen wollt. Außerdem warst du leichte Beute, da dein Aufpasser sich mit jemanden anderen vergnügt hat.“, beendete tatsächlich der Entführer Takerus seine Frage und ließ Aoi in seiner Bewegung erstarren. //Sich mit jemand... anderen...?!// „Wer?!“, fragte er mit angesäuerter Miene und ballte die Hände zu Fäusten. „Saga... Der es nicht lassen kann, jeden Typen anzumachen, der in sein Beuteschema passt. Heiß und vergeben...“ //Dieser verdammte...! Moment mal...// „Woher kennst du ihre Namen?!//, fiel ihm plötzlich auf und schrie auf, als er plötzlich von des Entführers Schulter gezogen wurde und nun auf einem Stuhl oder einer anderen Sitzgelegenheit verfrachtet wurde. „Das geht dich gar nichts an. Und jetzt sei still!“, befahl der Entführer, lockerte das Seil um den Sack, in den er Aoi gesteckt hatte und gab ihm den Blick auf seine Umgebung frei. Jedoch blieben dem Schwarzhaarigen dabei nur einige wenige Minuten, in dem er links neben sich einen Blick auf einen ebenso gefesselten Takeru ausmachte, dessen Augen verbunden waren. Ganz jämmerlich wirkte er dort auf seinem Stuhl, an dem er zusätzlich am Brustkorb gebunden war. Schlief der Weißblonde etwa?! Was hatte der Kerl mit Takeru getan?! Entsetzt setzte er an, etwas sagen zu wollen, als er ein Tuch vor seinen Augen ausmachen konnte, welches sich entsetzlich schnell näherte. Panisch versuchte Aoi dem Band auszuweichen und auszutreten, doch der Entführer hatte sich sicherheitshalber, da er damit gerechnet hatte, bei Aoi auf Gegenwehr zu stoßen, hinter ihm aufgebaut und band ihm schließlich das Tuch um die Augen. „Was soll das?! Lassen sie Takeru und mich gehen! Sofort!“ „Halt den Mund!“, brüllte der Entführer ihm ins Ohr, sodass Aoi zusammenzuckte und in seiner Bewegung erstarrte. Jedoch nur für wenige Sekunden, denn schon bewegte sich Aoi wieder auf dem Stuhl, um irgendeine Möglichkeit zu finden, fliehen zu können oder sich zumindest zu wehren. Jedoch Fehlanzeige. Noch rechtzeitig hatte der Fremde ein reißfestes Seil um ihn geworfen und ihn zurück auf den Stuhl gezerrt, an dem er nun gebunden wurde. Doch Aoi gab nicht klein bei. Nein, denn er versuchte trotz blinder Sicht, sich aufzustemmen und dem Entführer zu entfliehen. „Du willst es nicht anders...“, murrte dieser drohend, begab sich auf Aois Seite und setzte sich breitbeinig auf seinen Schoß, um dann mit seinen freien Händen nach etwas in seinen Taschen zu suchen. Nun überkam Aoi noch mehr Panik. Was hatte der andere vor?! „Fass mich nicht an, hast du verstanden?! Sonst wirst du des Lebens nicht mehr froh sein!“, versuchte er den anderen nun zu drohen. Was blieb ihm auch anderes übrig? Er konnte sich nicht mal mehr bewegen! Der Entführer lachte auf. „Keine Angst. Das hatte ich nicht vor...“, gestand er und legte Aoi einen mit einer Flüssigkeit betunkten Lappen über die Nase, während er mit der anderen wieder freien Hand dessen Mund zuhielt, sodass Aoi gezwungen durch die Nase atmen musste. //Uruha, hilf mir...//, betete Aoi innerlich hoffend und merkte, wie sein Verstand allmählich wegdriftete. Seine Augen fielen ihm zu und der Kopf sank ihm auf die Brust... ~+~ „Uruha, es tut mir Leid, okay? Ich hab doch nicht gewusst, das es so ernst ist.“, sagte Kai verzweifelt und schob dem Blonden ein Glas Sake zu, welches dieser mit einem Zug hinunter kippte. „Darum geht es doch schon längst nicht mehr Kai... Ich bin dir nicht deswegen Sauer. Ich bin auf mich sauer. Ich hatte die Verantwortung und ich habe ihn alleine gelassen, als er meine Hilfe am größten benötigt hat.“ Verstehend nickte der Drummer und schreckte auf, als er Miyavis Hand an seinem Bein spürte. Stärke suchend, nahm Kai dessen Hand in die seine und verschränkte ihre Finger ineinander, woraufhin ihm sein Freund beruhigend mit dem Daumen über den Handrücken strich. „Aber dafür kannst du doch nichts Uruha.“, warf Yuji ein, der seine „Clownarmee“ in Takerus Café zurückgeschickt hatte, nachdem Aois Verschwinden aufgefallen war. „Du hast gesagt, Saga hat dich abgelenkt? Dann war er Schuld, nicht du! Was hättest du auch anderes tun sollen?“, fragte Tora und verfluchte den Zuckerwatteverkäufer in Gedanken. „Ich hätte ihm gleich sagen sollen, das ich nichts von ihm will und das seine Anmachen bei mir nicht funktionieren. Das hätte ich machen sollen. Doch ich habe ihn einfach machen lassen... Kein Wunder, das Aoi...“, murmelte Uruha, wurde jedoch in seinem weiteren Gedankengang unterbrochen, als Yuji ihn unterbrach. „Hör auf an solch einen Schwachsinn zu denken! Glaubst du etwa, das Aoi dich absichtlich stehen lassen würde, falls er euch beide nun wirklich gesehen hat, nur damit du ein schlechtes Gewissen bekommst?! Denkst du, das würde Aoi bezwecken wollen? Bezwecken, das du vor Kummer fast verrückt wirst?! Ich kenne ihn zwar noch nicht so lange wie du ihn, aber ich kenne ihn bereits so gut, das ich dir mit 100%iger Entschlossenheit sagen kann, das Aoi dir das niemals antun würde, auch wenn er sauer oder eifersüchtig wäre! Er würde es klären wollen und nicht einfach davon rennen! Das hat er mir von Anfang an in den Kopf gehämmert. Uruha, er liebt dich! Und wenn du das immer noch nicht verst-“, begann der Blonde den Verschwundenen zu verteidigen, während er er dabei aufgebracht mit den Händen in der Luft herum fuchtelte, als auch er unterbochen wurde. Nämlich von keinem anderen als Uruha, der inzwischen aufgesprungen war und nun seinen Streitpartner wütend anfunkelte. „Yuji, das weiß ich! Ich weiß, das er mir das niemals antun würde, aber... aber...“, begann Uruha und brach mitten beim Sprechen ab. Fassungslos starrte er auf den Boden. „Was Uruha?“, fragte Ruki mit traurig gewordener Stimme und schluckte. „Du hast schon wieder gezweifelt... nicht wahr Uruha?“, fragte Kai, der nun neben Ruki stand, um ihm beizustehen und ihn dabei zu unterstützen, Uruha endlich sein Problem erkennen zu lassen. „Es.... es ist nicht nur der ständige Sex Uruha, nein, sondern auch die Unsicherheit, die dich in eurer Beziehung dazu zwingt, immer Aoi im Auge zu behalten, weil du Angst hast, das er dich doch nicht liebt und noch einen anderen hat. Ich rate dir... und hör uns gut zu... Lass das denken und geb dich endlich deinen Gefühlen hin! Vertrau ihm einfach und du wirst es nicht bereuen.“ „Ganz sicher. Er liebt dich wirklich Uruha.“, steuerte Ruki dem Drummer bei und legte seine Hand aufmunternd auf Uruhas Schulter. Autsch, das hatte gesessen. Sich von seinen Freunden vor all den anderen aus dem Label und Freundeskreis anhören zu müssen, das Problem in Aois und seiner Beziehung zu sein. Wie ein Hieb in die Magenkuhle traf ihn das und geschockt fiel er zurück auf seinen quitschebunten Sitz. Seufzend kuschelte sich der Sänger an ihren Leader. Was musste man noch tun, damit Uruha es endlich begriff?! Doch viel Zeit blieb Ruki nicht, weiter darüber nachzudenken, da im nächsten Moment ein Mann mit Iro das Café stürmte und als er ihn erblickte, nicht gerade erfreut auf ihn zustürmte. „Was... hab ich hier verpasst?!“, fragte Reita mit leicht angepisster Stimme und stierte Kai mit zusammengekniffenen Augen an, welcher planlos zurückschaute und schließlich gegen Reitas Stirn schnippte, sodass dieser auffluchen musste und sich die Stirn rieb. „Was soll das?!“ „Schön, das du auch mal hier bist Reita. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, denn du bist ja lieber zu Hause geblieben und hast vor Angst deine Männlichkeit zu verlieren, dein Nasentange voll geheult, aber dein bester Kumpel ist verschwunden. Und Uru ist gerade in der frühen Midlifecrisis. Ich zweifelt immer noch an Aoi und versteht nicht, das er was dagegen tun muss, um ihn nicht zu verlieren!“, fuhr Ruki mit immer lauter werdender Stimme fort, da erneut die Wut in ihm aufflammte und stierte den Bassisten an, welcher zurückstolperte und dumm aus der Wäsche schaute. Das waren zuviel Informationen auf einmal für den etwas trotteligen Reita. „Ach ja... und wehe du fässt Kai an! Mit irgendwem muss ich ja kuscheln!“ Gespannt richtete sich das Augenmerk aller nun auf Reita und Ruki. Nun war es an Kai, dumm aus der Wäsche zu schauen und bevor er auch nur in der Lage dazu gewesen wäre, etwas darauf zu antworten, wurde er von Miyavi aus Rukis und Reitas Schussfeld gezogen und an seinen Freund gepresst. "Du bist ja sehr beliebt, hm?", fragte Miyavi leise und musste grinsen. Auch Kai schaffte es für einen kurzen Moment zu grinsen, wurde aber sofort wieder ernst, als er das Reitas Gesicht sah. Schweigend legte Miyavi seinen Kopf auf Kais Schulter ab und beobachtete die angespannte Lage, während er mit einer Hand Kais Nacken kraulte, um ihn zu zeigen, das er immer für ihn da war. „... Aoi?“, murmelte der Bassist fassungslos und schluckte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Wenn ich diesen Wicht in die Hände bekomme, der ihn entführt hat, dann bekommt er es mit mir zu tun!“, setzte er knurrend hinzu und hielt dabei den Kopf gesenkt. „Schön, das du dich um Aoi sorgst, aber um mich keine Spur.“, zischte Ruki sauer und drehte sich beleidigt mit verschränkten Armen von ihm weg, was Reita zum aufsehen brachte. Nur mit größter Anstrengung konnte der Blonde seinen schwarzhaarigen Kumpelfür einen Moment verdrängen, nur um sich dann seinem nur zu Recht beleidigten Freund zu kümmern. Besitzergreifend legte er seine Arme um den zierlichen Körper des Beleidigten, damit dieser nicht fliehen konnte und beugte sich zu dessen Ohr hinab. „Es tut mir Leid Ruki, was ich Heute Morgen gesagt habe. Aber dann doch loszuziehen, eben weil ich mir doch Sorgen gemacht habe, wäre dann noch peinlicher gewesen, aber ich habe Miyavi gebeten, zusätzlich noch auf dich aufzupassen. Zu Hause erwartet dich eine Überraschung~“, raunte er in Rukis Ohr und schmiegte seine Wange an der des Sängers, der bei seinen Worten zufrieden aufgeseufzt hatte. „Hey~ Aufmerksamkeit...~“, bettelte Uruha schon fast und versuchte erst gar nicht die vielen Tränen, die ihm aus den Augen schossen, zu verstecken. Irritiert riss Kai den Kopf herum und hob die Brauen. Dann fiel ihm wieder ein, was sie gerade beredet hatten bzw. was er gerade Uruha an den Kopf geworfen hatte. Das wohltuende Berührungen Miyavis in seinem Nacken schob er unfreiwillig in den Hintergrund. „Tut mir Leid Uruha, ist gerade nur etwas viel auf einmal.“, meinte er schließlich und befreite sich aus Miyavis Klammergriff, um sich anschließend seufzend neben den Blonden zu setzen. „Fang an ihn zu vertrauen Uruha. Bitte... Tu es für dich... Tu es für uns.“, bat der Brünette und musterte die Reaktion seines Freundes. „Ich weiß auch nicht, warum ich das nicht schaffe. Beziehungsangst...tze... Ich verstehe mich doch selbst nicht, Kai! Im einen Moment, bin ich mir sicher, ihm alles glauben zu wollen und im nächsten Moment zweifel ich es an. Ich habe eine... riesen Panik davor, ihn zu verlieren. Ist das krank? Bin ich... krank?“, fragte Uruha mit verzweifelter Stimme und sah in die Runde, die sich allmählich zu verdünnisieren schien. Sein Blick fiel auf Yuji, der sich gerade am Eingang von Tora und Maya verabschiedete. Auch sein Blick war traurig. Ob es an der Entführung seines neuen Kumpels lag? Denn das war Aoi zweifellos. Dann drehte sich Yuji um und sah ihm direkt ins Gesicht. „Uruha, du bist nicht krank, aber ein wenig Hilfe kannst du schon hier und da vertragen. Hör einfach auf Aoi. Er hat immer gute Ratschläge und kann einem helfen. Mir hat er bisher auch immer helfen können. Glaube einfach fest daran, das wir es schaffen werden, die beiden zu befreien. Morgen schnappen wir uns ihn und dann kannst du deinen Aoi in den Armen halten und ich meinen... also Takeru.“, meinte Yuji und war am Ende immer leiser geworden. „Ja, du hast Recht.“, meinte nun auch Uruha und stand auf. „Danke Jungs. Ich hoffe, das wir Morgen mehr Glück haben werden. Und wenn er es gewagt haben sollte, ihm auch nur ein Haar zu krümmen, dann kann das sehr schmerzhaft für ihn werden, das versprech ich euch. Und wenn ich meinen Schatz in den Armen halte... Gesund und Munter... Dann... Dann mach ich auch eine Therapie, so wie es Aoi wollte.“ Reita hob fragend die Brauen und wandte den Blick von Ruki ab, der inzwischen wieder zufrieden schnurrend in seinen Armen gelegen hatte. „Hat er?“ „Ja, hat er. Er hat mir damit gedroht, das ich ihn verlieren werde, wenn ich mich nicht bessere. Und jetzt bin ich wirklich dazu bereit, etwas zu tun. Ich liebe Aoi und ich will mein Leben mit ihm teilen. Keine Lügen und falsche Gestänisse mehr. Ich meine das vollkommen Ernst.“ Glücklich aufseufzend schmiegte sich Miyavi bei Uruhas Worten an Kai und auch Ruki verhakte seine Finger mit denen Reitas, welcher sofort zu seinem Freund hinunter schaute und etwas überfordert auflächelte, als er das glückliche Lächeln im Gesicht des Sängers sah. „Das ist süß Uruha. Sag das nochmal, nur... sag ihm das beim nächsten Treffen ins Gesicht, okay? Er wird sich ganz sicher freuen.“, meinte Yuji, der bei Uruhas Worten an Takeru hatte denken müssen. Der Blonde nickte. „Habt ihr was dagegen, wenn ich euch jetzt alleine lasse? Ich... muss über ein paar Dinge nachdenken, über die ich mir vielleicht schon eher hätte Gedanken machen sollen.“ „Nein, geh nur Uruha. Mach dir aber wirklich nur Gedanken und tu nichts Dummes! Wir treffen uns Morgen wieder um die selbe Zeit.“, verkündete Yuji und klopfte dem Gitarristen auf die Schulter, als dieser an ihm vorbei lief. „Okay, ich werde dort sein. Und Morgen heißt unser Motto: Konzentration!“, rief Uruha und hob die Faust in die Luft, worauf ihm die anderen mit einem Grinsen und einer ebenfalls erhobenen Faust antworteten. „Auf die Clownarmee!“, setzte Yuji hinzu und noch einmal riefen alle zustimmig im Chor: „Ja!“ Mit einem letzten Wink hatte Uruha das Café verlassen und auch Miyavi und Kai zogen ihre Jacken enger um ihre Körper. „Na dann, bis Morgen.“, sagte der Drummer mit einem Lächeln und verschwand ebenfalls aus dem Laden. Hinter ihm her Miyavi, der Yuji freudig lächelnd zum Abschied winkte. Dieser schluckte trocken und winkte halbherzig zurück, ehe er sie traurig sinken ließ. „Hoffentlich ist dir nichts geschehen Takeru...“, murmelte der Blonde und suchte etwas zerstreut nach dem Ladenschlüssel, um dieses abschließen zu können und sich anschließend auf den Heimweg zu machen, wo ihn ein kaltes und leeres Haus begrüßen würde. ~+~ „Masato, was ist los? Du bist so still.“, merkte Chiyu an und kickte lustlos einen Stein beiseite, der sich eben noch vor ihm auf dem Gehweg befunden hatte, auf dem sie die Straße entlang gingen. „Ich mache mir nur Sorgen um Takeru...“, gestand der Brünette und ließ den Kopf noch ein wenig weiter sinken, als er den anderen schwer aufseufzen hörte. „Masato... Das hatten wir doch alles schon! Ihm wird es... mehr oder weniger gut gehen! Und wenn, dann... Ach mach dir darüber keine Gedanken. Zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Es wird schon alles wieder gut werden.“ „Aber Chiyu! Er kann sich doch gar nicht wehren! Er ist wie...“, versuchte Masato zu beschreiben, doch er fand nicht die richtigen Worte dafür. Doch der andere ergänzte ihn. Mal wieder, um genau zu sagen. Fast so, als würde Chiyu in seinen Kopf hineinblicken und trotz Chaos sich darin zurecht finden können. „Wie ein Baby? Och bitte Masato! Auch wenn Takeru sich manchmal so benimmt, weißt du ganz genau, das er auch genauso Erwachsen sein kann. Er wird sich schon irgendwie wehren können, sofern er die Möglichkeit dazu hat. Und auch wenn er für dich wie ein jüngerer Bruder ist, wenn dieser sich unnötig den hübschen Kopf zerbricht, bringt ihn das auch nicht weiter. Denkst du, er würde es wollen, das du dich so fertig machst?“, hinterfragte Chiyu und lief weiter, selbst als Masato in seiner Bewegung erstarrte und stehen geblieben war. Fassungslos starrte der Brünette ihm hinterher, fasste sich wieder und lief seinem Kumpel anschließend hinterher. „Du machst mir manchmal echt Angst, weißt du das?“ „Hm, was meinst du?“, hinterfragte nun Chiyu und blieb stehen. „Na das du praktisch meine Gedanken und Gefühle aussprichst!“ „Tu ich nicht.“ „Ach nein? Und was war das eben?“ „Masato, das kann man dir ganz einfach vom Gesicht ablesen und durch jahrelange Studien durch viele Beispiele erklären. Was du vor hast, dir als nächstes zu kaufen weiß ich ganz sicher nicht und welche Schuhe du Morgen anziehst kann ich dir auch nicht sagen. Denk einfach nicht drüber nach. Du siehst in allem gut aus.“ Und mit diesen Worten ging Chiyu weiter und ließ Masato stehen, der bei den Worten seines Kumpels ein wenig rot angelaufen war. Warum wusste er selbst auch nicht, doch hatte er die Worte nicht als unangenehm gefunden. „W-was machen wir jetzt?“, versuchte Masato auf ein anderes Thema umzulenken und holte rasch wieder auf. „Hm... worauf hättest du denn Lust?“, stellte Chiyu die Gegenfrage und überrumpelte den Gitarristen damit, der etwas anderes erwartet hätte. Normalerweise hatte der Bassist etwas gegen Spontanität, aber sie befanden sich in einer verzwickten Lage, da konnte selbst Chiyu nicht behaupten, von sich ruhig bleiben zu können und musste unüberlegte Dinge tun, solange sie einen ablenkten. „Vielleicht ins Kino gehen? Einfach nur abschalten?“, schlug Masato vor und und überlegte weiter, da Chiyu bestimmt gerade keine Lust hatte, mit ihm ins Kino zu gehen. „Hauptsache es lenkt ab. Also dann los.“, stimmte jedoch der Bassist zu und strich sich verlegen durch die Haare, womit er Masato nur wieder aus der Bahn warf. „Hm 'kay... Alles okay bei dir Chiyu?“, harkte der Gitarrist vorsichtig nach und versuchte die Freude in seinem Inneren hinten anzuschieben, da er sich so langsam Sorgen um Chiyus merkwürdiges Verhalten machte. „Ich bin nur etwas durch den Wind. Schon okay, das wird wieder.“, antwortete der Angesprochene daraufhin nur und lächelte Masato leicht zu, was dessen Herz zum hüpfen brachte. Was war denn nun kaputt?! Erst lief er rot an und dann schlug sein Herz auch noch unerklärlicherweise schneller? Erde an Masato: Beruhig dich! Es ist nur Chiyu! War die Entführung Schuld an seinem Benehmen? Die Angst, Morgen der nächste sein zu können? Oder das Morgen der nächste seiner Freunde verschwindet, ohne das sie den Entführer schnappen konnten? „S-sicher?“, fragte der Blonde verwirrt nach einer gefühlten Stunde, hatte sich vollkommen auf seinen Kumpel konzentriert, und gab plötzlich einen überraschten Laut von sich, als Chiyu seinen Arm griff und ihn zu sich zog, sodass er gegen dessen Brust gepresst wurde. „W-was ist passiert?!“, stieß Masato mit erhöhter Stimme aus, hörte das laute Hupen eines Wagens und traute sich gar nicht die Augen zu öffnen, während sein Ohr der erhöhte Herzschlag des Bassisten auffiel. „Chiyu?!“ Der Angesprochene zitterte vor Anspannung und langsam schob er den anderen von sich, um ihn zerknittert in die Augen zu blicken. „Mach das nie wieder...“, gab Chiyu gepresst von sich und drückte den Blonden wieder an sich. „Hast du die Straße nicht gesehen? Das Auto nicht gehört? Mein Gott Masato... Hör auf mir Sorgen zu bereiten.“, bat er mit immer schwächer werdender Stimme und schluckte schwer. „Es reicht doch, wenn ich Angst um dich haben muss, wenn du im Röckchen über den belebten Markt laufen musst und dich der Entführer mir jederzeit wegnehmen kann, oder?!“, fuhr er Bassist dann etwas lauter werdend fort und strich sich erneut durch die Haare, aber dieses Mal mit zitternder Hand. Überrascht hob Masato nun doch den Blick und löste sich etwas aus Chiyus Umklammerung. Unsicher entgegnete der Bassist seinen Blick. „Hast du wirklich so große Angst um mich? Das ist echt süß von dir.“, meinte er lächelnd und spürte, wie erneut die Wärme in sein Gesicht schoss. Verdammt! Am liebsten würde Masato sich nun vor Scham bei lebendigem Leib begraben lassen, aber er war wie eine Puppe in Chiyus Armen. Völlig hilflos, leblos und gefesselt, aber nicht in eine grausame Enge gefesselt, in der sein Verstand sich verabschieden würde, sondern gefesselt von Chiyus Augen. Hatte er irgendeine Droge genommen, oder warum taten seine Gefühle gerade was sie wollten?! „Ja, das habe ich.“, gestand der Bassist endlich und sah nun etwas beschämt zum Kino hinauf, auf denen die Filmankündigungen standen. „Was willst du denn sehen?“ „Hä?“, fragte Masato überrumpelt und folgte dem Fingerzeig Chiyus. „Achso!“ //Da war ja was.//, dachte der Blonde verlegen und löste sich nun ganz von dem Bassisten. Sein Verhalten war ihm inzwischen so peinlich, das er sich gar nicht mehr traute, in Chiyus Gesicht zu blicken. Also konzentrierte er sich auf die Anzeigetafel und während er die Filme nacheinander in Gedanken vorlas, blieb er bei einem Film stehen, den er schon so lange gucken wollte. Doch ob Chiyu dieser gefallen würde? Masato musste zugeben, das der Film sehr kitschig war und Unsicherheit gegenüber dem Empfinden Chiyus machte sich in ihm breit. Was wäre, wenn Chiyu dieser nicht gefallen und ihn im Kino alleine sitzen lassen würde? Weil er sich so darüber den Kopf zerbrach, verdrängte er vollkommen, das Chiyu so etwas niemals tun würde. Allerdings spürte Masato, während er eifrig überlegte, ob er es wagen sollte, wie der Bassist unruhig wurde. „Masato?“, wollte dieser gerade nachhaken, als der Angesprochene plötzlich willkürlich den Arm hob, die Augen fest zusammenkniff und bestimmend ausrief: „Ngh....! Ich will... denn da sehen!“ Chiyu hob die Brauen über Masatos seltsames Verhalten und folgte dem Fingerzeig. Nun Bogen sie seine Brauen gen Nasenbein. „B-bist du sicher du möchtest das?“, fragte der Bassist mit gepresster Stimme und spürte, wie ihm das Herz in die Hose rutschte. Ohne zu überlegen, geschweige denn nachzusehen, auf was er gezeigt hatte, nickte der Blonde und ging eiligen Schrittes vor, dieses mal jedoch auf den Verkehr achtend. Etwas planlos befand er sich dann am Schalter und überlegte fieberhaft, wie er dieser Peinlichkeit wieder entkommen konnte und wenn Chiyu nicht gekommen wäre, um das in die Hand zu nehmen, dann wäre er wohl auch vor dem Kassierer im Erdboden versunken, aber warum grinste dieser denn plötzlich so pervers?! Verständnislos blickte er noch über die Schulter zurück zum Kassierer, welcher ihm nun den Daumen entgegenstreckte, während der Bassist ihn weiter voran schob und die Tür des Kinosaals für ihn öffnete. Beide traten ein und die Tür schloss sich hinter ihnen. Fragend hob Masato den Kopf und sah überrascht, wie der Bassist rote Wangen bekommen hatte. //Hö?//, machte er gedanklich und stupste prüfend in die Wange des anderen, welcher ihn daraufhin verständnislos und verwirrt entgegenblickte. „Oh... ich.. t-tut mir Leid.“, stotterte Masato und zog den Finger schnell zurück. Chiyu brummte nur etwas unverständliches und zeigte auf die von der Leinwand entfernteste Sitzreihe. Fragend hob der Gitarrist die Brauen. „Wollen wir nicht lieber weiter vorne sitzen? Da sieht man doch alles besser.“, schlug der Blonde grinsend vor, schnappte sich Chiyus Hand und zog ihn hinunter zu den sich ganz unten befindenen Sitzreihen, während der Bassist am liebsten kehrt gemacht hätte und nur fassungslos den Rücken seines Kumpels anstarren konnte. Wie hatte er sich nur so von dem unschuldigen Masato täuschen können?! Wie konnte dieser es nur all die Jahre verheimlichen?! Diese Seite an ihn hatte ihn vollkommen überrumpelt, ihm die Sprache genommen. So kam es, das er sich Protestlos ziehen ließ, bis er dann schon fast vor der Leinwand stand und von Masato in den nächstbesten Sitz gedrückt wurde. Als der Film schließlich los ging, wollte Chiyu, der sich tief in den Sitz vergraben hatte, aufstehen und aus dem Raum fliehen, jedoch wurde er von Masato zurückgezogen und dessen schmollender Mund verriet ihm, das er lieber bleiben solle, wenn sein Leben ihm lieb war. Also versuchte er sich durch andere Gedanken auf das Kommende vorzubereiten... //Ich muss bleiben. Nicht, weil ich das toll finde, hier ausgerechnet mit Masato zu sitzen, sondern weil sonst was passieren könnte, wenn ich ihn alleine lasse. Er kann sich doch nie und nimmer zur Wehr setzen mit seinen dünnen Ärmchen... Und dann würde ich mir ewig sauer sein und es bereuen. Wird schon allzu schlimm sein. Ich halt einfach die Augen geschlossen und sieh nicht hin... Aber dann werde ich als Weichling abgestempelt. Mist...! Warum bin ich Heute überhaupt aufgestanden? Ich wusste, Heute würde irgendwas passieren. Mein Gefühl hat es mir vorausgesagt. Das es nun Masato betrifft, überrascht mich da eher. Warum ausgerechnet ich?//, fragte sich der Bassist und senkte den Blick auf seine Knie. //Nur nicht hinsehen.// „Du...~?“, machte Masato irgendwann, nachdem er den Abspann des Filmes gesehen hatte. Sollte er ihn fragen oder nicht? Aber Chiyu musste es doch wissen! Er müsste ihm doch sagen können, was das hier für ein Film war! Der Abspann hatte ihm rein gar nichts gebracht, nur noch mehr Fragezeichen waren aufgetaucht, die unbedingt gelöst werden wollten. Auch wenn es peinlich werden würde, wollte er trotzdem gerne wissen, was sie sich hier gerade ansehen wollten bzw. er ansehen wollte. Er wandte also den Blick von der Leinwand und blickte auf einen halb in sich zusammengesunkenen Chiyu. Verwirrt blinzelte der Blonde, dachte, er sehe nicht richtig, und stubste vorsichtig in die Seite des neben ihm Sitzenden, welcher aufschreckte und im nächsten Moment scheu zu ihm aufsah. Kein Wort verließ die Lippen des Bassisten, was Masato nur noch mehr verwirrte, weshalb er sich etwas zu seinem Kumpel vorbeugte. „Chiyu, was hast du denn? Hast du Angst?“, fragte der Gitarrist, weil er nun glaubte, das sie einen Horrorfilm sehen würden, aber... Chiyu hatte doch gar keine Angst vor Horrorfilmen, sondern er selbst! Das fiel ihm etwas spät ein, denn der andere verzog leicht angesäuert die Stirn. „Nein, aber ich verstehe nur nicht, warum du mich in die Sache mit reinziehst! Hast du's so nötig, das du nicht mal vor mir Halt machst?!“, fuhr der Brünette ihn an und rappelte sich auf. „Wenn du dir einen Porno reinziehen willst, warum hast du dir keinen in der Videothek gekauft, an der wir vorhin vorbei sind? Und außerdem... kann ich nicht verstehen, warum du jetzt an sowas auch nur denken kannst, wenn... Takeru doch verschwunden ist. Wie kannst du jetzt an dein Vergnügen denken?“, setzte er fragend hinzu und fuhr zusammen, als jemand aus den hinteren Reihen „Ruhe!!“ brüllte. Auch Masato war zusammen gezuckt, doch das was nicht das Schlimmste, was er gerade verarbeiten musste, sondern die Worte, die ihm Chiyu an den Kopf geknallt hatte und ihn verstehen ließen, was er hier gerade im Begriff war zu tun, was sie hier sehen wollten! Fassungslos blickte der Blonde zu der Leinwand hinauf, auf dem plötzlich ein kleiner Junge von der Straße in die Ecke gedrängt wurde und im Begriff war, von irgendeinem Fremden, vergewaltigt zu werden. //Ein Gayporno??!//, fragte sich Masato entsetzt und konnte seinen Kiefer gerade noch vor einem Zusammentreffen mit dem Boden bewahren. //Heilige sch...//, dachte er und sank zurück in den Sitz. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und die Röte hatte nun völlig den Kampf gewonnen und sein ganzes Gesicht eingenommen. „Ch-Chiyu, e-es tut mir Leid! Wirklich! Ich wusste doch nicht, das-“, begann der Gitarrist stotternd, wurde aber durch einen weiteren Brüller von einem der Besucher, welcher mit seinem Freund hier war, unterbrochen. „Wenn ihr's jetzt schon nötig habt, dann geht gefälligst auf Klo, aber haltet den Mund! Gerade wird’s doch erst so richtig spannend.“ Der Bassist verzog das Gesicht und stand entschlossen auf, um den Kinoraum zu verlassen. „Wir sehen uns Morgen...“, wollte er sich noch verabschieden, wurde jedoch durch einen Fremden aufgehalten, der ihm den Ausgang versperrte. „Hast du ein Problem Kleiner?“, wurde Chiyu gefragt und lächelte anzüglich. „Nein, danke... ich will nur nach Hause...“, meinte der Bassist nur beiläufig und wollte sich an dem Muskelprotz vorbeischälen, als dieser ihm am Arm zurückhielt. „Warte doch! Hast du Streit mit deinem Lover? Wenn du magst, können wir ein bisschen... na ja... Spaß haben.“, machte er ihm das Angebot und strich mit seiner Hand über Chiyus Brust, die allerdings von keinem anderen als Masato weggeschlagen wurde. „Hände weg! Der gehört mir!“, brüllte der Blonde mit flammig roten Wangen, schnappte sich Chiyus Arm und zog ihn aus dem Kinosaal, vorbei am enttäuschten Türsteher. Draußen umfing sie die kühle Nachtluft und die hatten beide nun wirklich nötig, was man gut an ihren Gesichtern erkennen konnte. „Was sollte das eben?“, fragte Chiyu nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Masato sich zu beruhigen und zu ordnen versuchte. „W-was? Achso...~ Na irgendwer musste dich doch retten... oder?!“, versuchte sich der Gitarrist herauszureden, um die Frage nach seiner Wortwahl zu entgegen und wandte sich nun wieder ganz dem anderen zu. „Das mit dem... Film tut mir echt Leid Chiyu. Ich wusste nicht, was wir für einen Film sehen würden. Ich habe einfach willkürlich auf etwas gezeigt und wollte mich überraschen lassen.“, versuchte er die Lage zu erklären und wechselte seinen verzweifelten Blick zu einem entschuldigenden. „Ich würde doch nie... Du weißt genau, ich würde so etwas niemals tun und vor allem... dich darum bitten, dir mit mir solch einen Film anzuschauen. Kannst du mir verzeihen Chiyu? Bitte!“, bat er den anderen und hatte die Hände zusammengefaltet. „Ist das die Ernst? Du wusstest nicht, was für ein Film das war?“, harkte der Brünette überrascht nach, obwohl er die Antwort kannte, aber er konnte es einfach nicht glauben, wie naiv Masato mal wieder gewesen war. „Ja, ich wusste es wirklich nicht. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nie mit dir dort reingegangen!“, meinte er und nickte mit einem ernsten Gesicht, um seiner Antwort noch ein wenig an Glaubwürdigkeit hinzuzugeben. „Okay okay, ich bin da nicht mehr sauer. Pass beim nächsten Mal nur bitte besser auf, okay? Das hätte auch ganz anders enden können.“, meinte Chiyu und fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. Er war teilweise erleichtert, teilweise aber auch enttäuscht. Warum nun dieses verwirrende Gefühl? Chiyu wusste es nicht, aber er wusste, das, wenn sie hier noch länger zu dieser späten Stunde bleiben würden, ihnen mehr Gefahr drohte, als wenn sie dort drin geblieben wären, wo jeder genug mit sich selbst beschäftigt wäre bzw. mit seinem Partner. Und zu diesem Gedanken, folgte sogleich ein anderer, ein sehr verwirrender Gedanke. Die Worte des einen Kinogastes kamen ihm wieder in den Sinn und Bilder von ihm und Masato erschienen vor seinem inneren Auge, die verrückter nicht sein könnten. Bilder wie nackte Körper, die sich aneinander rieben in völliger Extase den Namen des anderen schrien oder ein Bild, wo Masato der arme Junge von der Straße war und er, Chiyu, der Perverse, der ihn... //S.T.O.P.P!! Man was soll der Scheiß!?//, regte sich der Bassist innerlich auf und versuchte sein Zittern zu verbergen, welches die plötzlich aufkeimende Wärme in seinen Lenden verursachte. Masato jedoch, interpretierte seiner Meinung nach das einzig richtige hinter Chiyus Verhalten: ihm war kalt. Einerseits froh, weil Chiyu ihm verziehen hatte, andererseits enttäuscht, weil der andere ihm im Kino alleine zurücklassen wollte. //Kann ich gut verstehen, aber was wäre passiert, wäre ich wirklich alleine gewesen? Ich dachte, er hätte Angst um mich? Warum also zieht er den Schwanz ein, wenn es um einen Porno... gut... Schwulenporno geht? Das kann doch nicht alles sein, oder?//, fragte er sich, behielt die Gedanken jedoch für sich und ging auf den Brünetten zu, um sich bei ihm einzuharken. „Los, wir gehen. Sonst erfrierst du mir noch. Du kannst bei mir pennen. Dein Bus ist eh längst weg.“, meinte Masato rücksichtsvoll und pattete die Schulter des Bassisten, der darüber nur eingeschnappt murren konnte, aber klein bei gab und der Richtung folgte, die Masato anstrebte. Und je näher sie der Wohnung kamen, wuchs die Aufregung in ihm und ließ ihn zunehmends stiller werden, was auch dem Gitarristen auffiel, der es inzwischen als ganz natürlich ansah, das er sich bei Chiyu untergeharkt hatte. Warum auch, wenn keine Gegenwehr seitens des anderen kam? „Hey~ Was is' los? Warum so still? Denkst du immer noch über den Film nach?“, fragte er also misstrauisch und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, ehe er sich wieder auf den Weg konzentrierte, der immer düsterer und dunkler zu werden schien. Kein Wunder, wenn die Straßenlaternen nacheinander kaputt gingen und kein Elektriker sich dazu aufraffen konnte, ein paar einzelne Glühbirnen auszutauschen. War doch nicht die Welt oder? „Nein, mir ist nur eingefallen, das ich noch nie bei dir war.“, gestand Chiyu und musste grinsen. „Oh... Gut, das wir das nun endlich nachholen, hm?“, fragte der Gitarrist und musste ebenfalls grinsen. //Er ist aufgeregt. Wie süß...//, setzte er noch gedanklich hinzu und schon bald erreichten sie eine Mehrfamilienwohnung, in welcher Masato die eine Seite übernommen hatte. Groß war es nicht unbedingt, aber das reichte dem bescheidenen Blonden. „Schick hast du's hier.“, meinte der Bassist und sah sich die Auffahrt zur Garage etwas genauer an. „Hast du hinten noch einen Garten?“, setzte er noch fragend hinzu und versuchte etwas in der Dunkelheit auszumachen, die sich zwischen Garage und Haus befand und nur durch einen Zaun abgegrenzt wurde. „Ja, einen kleinen, aber ich hab da nur Wiese. Für Pflanzen hab ich keine Zeit.“, erklärte Masato und zog seinen Schlüssel hervor, um die Tür aufzuschließen. „Kommst du nun, oder willst du meinen Garten bestaunen?“, fragte er anschließend, als er die Tür aufgeschlossen hatte und lugte um die Ecke zu Chiyu, welcher sich nun doch von der Grundstückbesichtigung lösen konnte und ihm verlegen lächelnd ins Haus folgte. „Hast du Hunger?“, fragte der Gitarrist, nachdem er seine Jacke aufgehangen und seine Schuhe auf einer Ablage gestellt hatte seinen Besucher. Dieser nickte und tat es ihm Punkto Jacke aufhängen und Schuhe abstellen gleich. „Gut soll ich was bestellen? Auf was hast du denn Hunger?“, hakte Masato weiter nach und schaltete das Licht des Flures wieder aus, um Chiyu in sein Wohnzimmer zu führen, welches er vorerst erst einmal erleuchtete. „Also Stil hast du, das muss ich dir lassen.“, meinte Chiyu anerkennend und sah sich neugierig nach allen Seiten um. „Danke, aber das wusstest du doch sicherlich nicht erst Heute, oder?“, neckte der Gemeinte den Bassisten und sah ihm grinsend dabei zu, wie Chiyu sein Wohnzimmer inspizierte und schließlich bei den vielen Fotos über dem Kamin hängen blieb, welcher zwischen zwei Couchreihen sein Domizil fand. Masato folgte ihm lächelnd und erklärte ihm er Reihe nach, wer sich auf den Bildern befand und wenn es die Band war, in welchem Jahr sie gemacht wurden und wo sie sich gerade dabei befunden hatten. „Das war im Sommer des letzten Jahres, als wir-“, begann er und Chiyu ergänzte grinsend: „Als wir nach einer anstrengenden Tour endlich Urlaub hatten und durch einen Buchungsfehler in einem ganz anderen Urlaubsort gelandet waren, wo wir weder ein Hotel hatten, noch einen Reisebegleiter, der unsere Sprache konnte. Fakt war: Wir waren völlig hilflos, hatten aber trotzdem 'ne Menge Spaß.“ „Richtig! Können wir ja mal wieder machen. Spontan zum Flughafen gehen und den nächstbesten Flug nehmen.“, lachte Masato und warf einen Seitenblick auf Chiyu, der ein wenig beklommen nickte. „Wenn wir Takeru wieder haben, können wir das gerne machen...“, hörte Masato ihn murmeln und senkte daraufhin den Blick auf ein kleinen Bild, welches ganz vorne aufgestellt war und welches niemand anderen als Takeru zeigte. Sein glückliches Strahlen, als sie den Laden eröffnet haben, versetzte ihm einen Stich in die Brust. „Komm... denk jetzt nicht darüber nach... Wir werden ihn bald wieder zurück haben. Setz dich auf die Couch und mach es dir bequem. Ich bestell uns Pizzen. Wollen wir dazu einen Film schauen? Uns ein wenig ablenken, hm?“ „Hört sich gut an.“, stimmte Chiyu leicht lächelnd zu, warf noch einen kurzen Blick auf das Bild von Takeru, bevor er sich von diesem abwandte und sich auf der am nähst stehensten Couch niederließ. Seufzend ließ er seinen Blick weiter umher wandern, während Masato dem Pizzaservice diktierte, was für Pizzen er haben wolle. Als er dies erledigt hatte, blieb Masato gleich in der Küche, um noch ein Bier für jeden von ihnen aus dem Kühlschrank zu holen, mit welchen er dann zu Chiyu lief. „Die Pizzen sind bald da.“, verkündete er grinsend und stellte das Bier auf dem Tisch vor der Couch ab, in der der Bassist saß, um dann weiter zum Fernseher zu gehen, neben welchen sich auch seine DVD-Sammlung befand. „Möchtest du etwas bestimmtes gucken, Chiyu?“ „Hm... nichts mit Komik und Thriller oder Science Fiction. Mag ich nicht.“ Ein etwas überforderter Blick des Blonden kreuzte daraufhin Chiyus Blick, welcher auf ihn gelegen hatte. „Was...?“, machte der Brünette deswegen und hob die Brauen. „Hast du nur solche Filme da?“ „Ehm nein, aber... Liebesfilme kann ich ja wohl gleich ausschließen, oder? Ansonsten hätte ich noch ein paar wenig Abenteuer Filme und... Horror. Die hab ich aber auch nur, weil Mitsuru letztens hier war und die bei mir vergessen hat. Ich hab näml-“, wollte Masato ansetzen, wurde aber von einem begeisterten Chiyu unterbrochen. „Na dann schauen wir uns einen Horrorfilm an, wenn du nichts dagegen hast!“ Bei normalen Umständen hätte Masato sofort gewusst, worauf er bestanden hätte, nämlich etwas seiner Angst nachgebendes, aber da nichts mehr normal zu sein schien und sich die Möglichkeit ergeben könnte, die Nähe des Bassisten auszunutzen, stimmte Masato rasch zu. Zu rasch, Chiyus Meinung nach, aber er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich über die Entscheidung zu freuen, als sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Und während er sich freute, bereute Masato bereits sein Zustimmen und führte die DVD mit zitternden Händen in das DVD-Fach ein, um sich gleich darauf die Fernbedienung zu krallen und mit zaghaften Schritten zur Couch zugehen und sich mit einigem Abstand zu Chiyu darauf niederzulassen. Den verwirrten Blick des Brünetten überging er, indem er geschäftigt mit der Fernbedienung herum hantierte. „Na dann...“, murmelte er noch und unterdrückte ein all zu lautes Aufatmen, als Werbung von anderen Horrorfilmen abgespielt wurde. Wie sollte er nur die ganze Zeit verheimlichen, was für ein Angsthase er doch war?! „Verdammt seit ihr! Wollt ihr alle draufgehen, oder seid ihr wirklich nur dumm?!“, fragte der Entführer mit lauter Stimme rasend und stierte die beiden blinden und geschnürten Jungs an, die die Köpfe niedergeschlagen hängen ließen. „Könnt ihr auch mit mir reden, oder hat's euch die Sprache verschlagen?! Glaubt nicht, das eure Freunde mich jemals fassen können! Morgen wird der nächste dran kommen. So lange bis ich eure Bande zerschlagen habe und alles Süße von der Erde getilgt habe. Wahrscheinlich werde ich es meine Lebtage nicht schaffen, aber ihr habt es nicht verdient, so gesegnet zu sein! Wisst ihr, das ihr damit ein großes Los gezogen habt?! Ich wurde von Klein auf immer nur gehänselt, gemieden und ausgelacht. Ihr habt Ansehen, Freunde und ein anständiges Leben!“ „Nun komm mal wieder runter Alter!“, antwortete ihm Aoi und hob den Kopf. „Wir können es am wenigstens beeinflussen, wie wir geboren werden und in welchen Verhältnissen! Außerdem kommt es nicht nur auf das Glück an, sondern auch durch unseren Willen, unsere Stärke und unserem Glauben! Wenn du all das nicht hast, dann liegt der Fehler bei dir und nicht bei uns! Du hast nicht das Recht, uns gefangen zu halten! Das ist Freiheitsraub und wird hart bestraft! Wenn die anderen uns finden, dann werde ich es sein, der über dir steht und dich auslacht! Und weißt du warum? Weil du nichts anderes verdient hast! Wer etwas Niederträchtiges tut, hat nichts anderes verdient, als ausgelacht und ausgebuht zu werden!“, meinte der Schwarzhaarige mutig und versuchte in seinem Anflug von Mut die Seile zu sprengen und sich und Takeru zu befreien, was ihm natürlich nicht gelang. Er war ja schließlich nicht Super Man. Auch Takeru hatte den Kopf erhoben, aber nicht, um auch seinen Senf dazuzugeben, sondern um Aoi ein paar Worte zukommen zu lassen, die der Entführer hoffentlich nicht hörte: „Aoi...~ Bitte provozier ihn nicht! Du kannst froh sein, das er uns noch nichts angetan hat!“ Nach einer gefühlten Stunde wandte der Angesprochene sein blindes Augenmerk an den, der gesprochen hatte. Irgendwas war anders, das spürte er ganz deutlich und aus heiterem Himmel hatten ihn hämmernde Kopfschmerzen erwischt. Hatte er nicht gerade noch verzweifelt an Uruha denken müssen? Darüber nachdenken müssen, wie es ihm wohl ohne ihn erging und was er gerade wohl tat, vielleicht aus Verzweiflung, vielleicht auch Erleichterung? Zwar hatte er ihm Treue und liebe geschworen, aber seine verwirrenden Gedanken benebelte sein logisches Denken und dementsprechend seine Gefühle, der Kummer und der Schmerz in seiner Brust. Vielleicht nur aus Sehnsucht, vielleicht aus Schmerz, weil er in dem Denken läge, nur ein Spielball gewesen zu sein. Woher kamen nur all diese vielen, verwirrenden und teilweise unmöglichen Gedanken, die sein Denken benebelten!? Uruha konnte nicht lügen! Uruha... durfte nicht lügen! Lügte er...? „Rarrrr!!“, stieß Aoi zerwühlt aus, gerade als der Entführer näher kommen wollte, um die Seile vorsichtshalber noch ein weiteres Mal zu sichern. Warum konnte der Neue nicht einfach so still wie Takeru sein?! „Jetzt sei endlich ruhig!“, brüllte er also im Befehlston und gab dem Schwarzhaarigen eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Schmerzhaft keuchte Aoi auf. Oder... war er überhaupt Aoi? Neben sich hörte er jemanden einen ängstlichen Laut ausstoßen. Vor sich war jemand, der sich selbst und sein Leben zu hassen schien. Wo verdammt war er hier?! „W-wo bin ich?“ Der Entführer lachte auf. „Wie oft willst du mich das noch fragen? Hoffst du, das ich dir das irgendwann verraten werde, wenn du mich nur lang genug mit der Frage nervst? Doch Fehlanzeige, ich bin nicht zu knacken! Und zu der Sache vorhin, das wird noch Folgen haben!“ „Was war denn vorhin? Und wer sind sie?“, fragte der Schwarzhaarige irritiert und verstand nicht, warum er nichts sehen konnte. War es schon so spät, das kein Licht, nicht einmal das des Mondes, die Nacht erhellen kann? Aber warum war er denn nicht müde? Es musste doch schon spät sein. Oder schlief er vielleicht noch? Drehte er jetzt völlig durch?! „Stell dich nicht dümmer als du bist! Du willst mich wohl zur Weißglut treiben was?! Du bist wirklich Lebensmüde Jungchen. Und wer ich bin, willst du wissen? Dein schlimmster Albtraum!“, lachte der Entführer schaurig auf, griff mit einem schnellen Bewegung nach Aois Kehle und beugte sich nah zu dessen Gesicht hinunter. „Spiel nicht mit mir, hörst du? Das kann leicht ins Auge gehen...“ „Aber ich bin doch schon blind. Was kann da noch ins Auge gehen?“, fragte Aoi verwirrt und hätte im nächsten Moment, wenn nicht die Augenbinde gewesen wäre, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen, da ihm das Atmen plötzlich schwerer fiel, da sich die Hand um seine Kehle nach seinen Worten noch enger schnürte. Anscheinend konnte ihn der andere nicht leiden. So schlussfolgerte der Gefesselte nachdenklich und überlegte sich, wie er der Sache vielleicht entgehen könnte. Vielleicht mit Witzen? Gemeinsames Lachen schafft Freunde. Das hatte ihm früher immer seine Mutter gesagt. //Ich sollte sie mal wieder besuchen.// „W-waaaaaaaaaaarte!!“, brachte er krächzend hervor und tatsächlich... die Hand lockerte sich ein wenig. „Hast du mir etwa ein Geschäft vorzuschlagen?“, fragte der Entführer neugierig und auf seinen Lippen zeichnete sich die Spur eines Grinsens. „Wie Geschäft? Nee, ganz falsch. Ich könnte dir nicht mal ein Kaugummi anbieten. Zumal ich meine Hände gar nicht bewegen kann.“, lachte Aoi und fuhr, nachdem er sich wieder gefasst hatte und der Griff um seine Kehle erneut an Druck gewann, fort zu erklären. „Ich finde nur, das wir noch einmal ganz von vorne beginnen sollten, denn irgendwas läuft hier ganz und gar nicht richtig. Also mein Name ist... eh... hm... Der fällt mir sicherlich gleich wieder ein. Na jedenfalls komme ich aus... eh... hm... Das kann doch nicht sein. Woher komm ich denn?“, fragte der Schwarzhaarige verwirrt und dachte angestrengt nach. „Okay, dann überspringen wir das eben. Ich hoffe, du magst Witze? Meine Mum sagte immer, wenn man gemeinsam lacht, gewinnt man Freunde. Hör mir einfach mal zu, 'kay? Vielleicht funktioniert es ja.“, grinste er naiv weiter und dachte nun über einen geeigneten Witz nach. Währenddessen fanden im Gesicht des Entführers merkwürdige Gesichtsveränderungen statt. Von Wütend auf Verwirrt, bis hin zu Überrascht und Irritiert. „Nehmen wir mal... hm... ja, Uruha! Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor... na egal! WO war ich? Ach ja... Also Uruha rammt beim Einparken einen anderen Wagen. Sofort sammeln sich Neugierige um ihn. Unter ihren Augen schreibt Uruha einen Zettel, klemmt ihn unter den Scheibenwischer des beschädigten Wagens und fährt davon. Als der Besitzer des Wagend, hm... Ruki! Also als Ruki zu seinem demolierten Auto kommt, liest er: >Dies schreibe ich, damit die Zuschauer denken, ich lasse meine Adresse da. Das war ein Irrtum.<“, beendete Aoi den Witz und wartete auf ein belustigten Lacher des anderen, aber nichts folgte. „Nicht witzig? Na gut... dann eben dieser: Ein Mann humpelt ins Krankenhaus und sagt zur Aufnahmeschwester: >Legen Sie mich dritter Klasse, ich bin arm.“ „Haben sie niemanden, der Sie unterstützen könnte?“, fragt daraufhin die Schwester. „Nur meine Schwester, aber die ist Nonne und auch arm.“ „Eine Nonne ist nicht arm, denn sie ist mit dem Herrgott verheiratet.“ „Dann legen Sie mich in die erste Klasse und schicken die Rechnung meinem Schwager!“, meinte der humpelne Mann daraufhin... Und was sagt ihr nun?“, fragte Aoi an seinen Gegenüber. „...“ „WILLST DU MICH VERARSCHEN?!!“, brüllte der Entführer zur Antwort und hätte am liebsten noch fester zugepackt, aber töten wollte er seine Gefangenen ja keineswegs. Er wollte ihnen nur eine Lehre erteilen. Also ließ er von dem Schwarzhaarigen ab, spuckte vor seinen Füßen auf den Boden und wollte schon den Raum verlassen, als Aoi ihm noch etwas hinterher rief: „Sind wir jetzt Freunde?“ „N.E.I.N.!!!!“, antwortete der Entführer und schmiss die Tür hinter sich zu. „Man was für ein harter Bursche... aber ich werd' ihn schon noch klein bekommen.“, meinte Aoi fest von sich überzeugt und grinste. „Aoi...? Was... was sollte das?!“, traute sich nun endlich Takeru zu fragen, da wenigstens er Respekt vor dem Entführer zu haben schien und versuchte ein Schniefen zu unterdrücken. Das alles zerrte eh schon an seinen Nerven und dann benahm sich Aoi auch noch so merkwürdig! Das war einfach nicht fair. „Drehst du durch?“ „Wer ist denn Aoi?“, fragte der Schwarzhaarige überrascht, nachdem er sich von seinem ersten Schreck erholt hatte. Er hatte gar nicht mitbekommen, das noch jemand mit ihm in diesen schrecklich finsteren Raum war. „M-meinst du das im E-Ernst?! D-das.. das ist verdammt nochmal nicht witzig, Aoi.“, schniefte der Weißblonde schließlich und so komisch der Name dem anderen auch klingen mochte, irgendwie kam er ihm bekannt vor. „Ich weiß zwar nicht, wer du bist, aber wärst du bitte so freundlich und würdest mich nicht mit diesem Namen rufen? Du musst mich verwechseln. Und was sollte was? Durch lachen werden Bände geknüpft, weißt du das nicht? Bei ihm wird's etwas dauern, aber-“ „Nein! Es wird nicht dauern! Du lässt dieses seltsame Benehmen gefälligst und wirst wieder normal! Aoi, du machst mir Angst! Das... das ist nicht lustig!“, jammerte Takeru nun etwas lauter als geplant auf und hätte sein Gesicht am liebsten in seinen Händen vergraben oder es an Yujis Brust gepresst und...! //Ich dreh echt noch durch hier... ohne ihn... //, bemerkte der Takeru etwas überrascht und ließ den Kopf auf seine Brust sinken. „Und sterben will ich auch nicht... Ich hab doch noch so viel in meinem Leben zu erreichen! Und du auch! Stell dich nicht so an! Was ist mit Uruha, huh?“, setzte er fragend hinzu und lauschte in die plötzliche Stille, die nun eingetreten war. Takeru hatte den Schwarzhaarigen nämlich nachdenklich gestimmt, da dieser sich partout nicht daran erinnern konnte, jemanden mit diesem Namen zu kennen. Doch warum ihm der Name dennoch so vertraut vorkam, verstand er selbst auch nicht. Noch dazu herrschte in seinem Kopf eine unberuhigende Leere, die sich einfach nicht füllen wollte. Nicht einmal, als er angestrengt über seinen Namen nachdachte. „Heiß... heiß ich denn so?“ Irritiert hob Takeru den Kopf, versuchte den anderen durch seine Augenbinde auszumachen und verzog ärgerlich die Brauen, als er Aois Frage verstand. „Natürlich ist Aoi dein Name! Den hat dir dein Uruha gegeben! Was ist denn los mit dir Aoi? Hast du das denn alles vergessen?“, fragte er verzweifelt und zuckte arg in sich zusammen, als eine Tür mit einem lauten Knall gegen die sich dahinter befindene Wand knallte. „Wenn ihr nicht aufhört zu reden, gebe ich euch Einzelzellen!“, drohte der Entführer grimmig und trat näher an seine beiden Gefesselten heran. Verwirrt hob Aoi den Kopf und lächelte. „Geben Sie mir noch eine Chance? Witze mochten Sie wohl nicht. Hm...~ Was mögen Sie denn? Ich mag es eh...“, begann der Schwarzhaarige erneut eine Conversation, aber ihm viel partout nicht ein, was er gerne tat. Anscheinend hatte er sich noch nie darüber Gedanken gemacht, denn auch weiterhin blieb sein Kopf leer an all dem Wissen über sich und sein Leben. „Also... vielleicht mag ich es am Strand spazieren zu gehen und Muscheln zu sammeln? Mit Katzen zu sprechen und den Vögeln beim Zwitschern zuzuhören?“, setzte er noch hinzu und merkte selbst, wie ihm langsam die Ideen ausgingen. „HALT'S MAUL!!“, brachte der Fremde gepresst hervor. „Aber ich möchte dich doch nur ein bisschen besser kennenlernen. Bisher weiß ich noch gar nichts über dich und so können doch keine Freundschaften entstehen, oder meinst du nicht auch?“, erwiderte Aoi unbeirrt und zuckte zusammen, als er etwas scheppern hörte. Der Entführer hatte das Essenstablett zu Boden fallen lassen. Mit einem Wutschrei stürzte er sich schließlich auf Aoi und legte wieder Hand an dessen Hals. „Wenn du nicht sofort still bist, diesen Unfug sein lässt und nicht endlich begreifst, wie Ernst die Lage ist, in der du steckst und aufhörst mir penetrant auf die Nerven zu gehen, dann überlege ich mir das nochmal mit dem Töten. Ich wollte eigentlich niemanden von euch umlegen, aber anscheinend legst du es darauf an!“, giftete er den halb Erstickenden an und bohrte sein Knie zusätzlich in die seine empfindliche Mitte des unter ihm Sitzenden, was diesen einen schmerzhaften Laut ausstoßen ließ. „NEIN BITTE...! Bitte nicht...!“, erwiderte Takeru ängstlich und zitterte am ganzen Körper. „Bitte...! Er weiß doch nicht, was er da redet! Er... er ist... er hat psychische Probleme! Redet Unsinn... Hat ein extremes Kurzzeitgedächtnis! Er kann nichts dafür, das er so ist!“, versuchte der Weißblonde den Entführer davon zu überzeugen, das Aoi sich nicht absichtlich dumm stellte, um ihm so vielleicht das Leben zu retten. Verzweifelte Tränen tränkten den Stoff über seinen Augen. Jedoch hatte es etwas bewirkt, was Takeru da über seinen Kumpel gesagt hat, auch wenn es nur eine Lüge war, denn, obwohl er selbst nicht verstand, was in Aoi gefahren war, psychisch krank war er bestimmt nicht! Oder...? Der Entführer jedenfalls, hatte den Blick gehoben und allmählich sackten Takerus Worte in seinen vor Wut rot angelaufenden Kopf. Nur langsam entfernte er sich von Aoi, musterte ihn verwirrt und es war, als verstand er die Welt plötzlich nicht mehr! Da wollte ihm jemand weiß machen, das so eine hübsche Person psychisch krank war?! Und er hatte immer gedacht, das Schönheit gleich perfekt war! Aber anscheinend hatte er sich damit getäuscht. „Unmöglich... Du lügst! Und ich hab jetzt die Schnauze voll von euch! Verrückt oder nicht verrückt, ihr werdet getrennt!“, meinte der Entführer aufgebrachter denn je und trat wieder auf Aoi zu, nur um ihn dann von dem Stuhl zu lösen, dabei aber den festen Griff nicht vergessend, der den Schwarzhaarigen vor einer Flucht bewahren sollte, welcher nicht einmal auf die Idee kam zu fliehen, so sehr hatte ihn das Verhalten des Fremden verstört. Auch die Worte seines Freundes, oder zumindest meinte dieser, er wäre sein Freund, hatten ihn sehr verletzt. Auch wenn es vielleicht stimmen mochte, das er solche Probleme hatte, schließlich konnte er sich wirklich an so gut wie nichts erinnern, aber Aoi wusste schon, das solche Störung eine Behinderung war und das diese einen Menschen in den meisten Kulturen in ihrem Wert herabsetzten und für viele Menschen sogar als Lebensunwürdig galten. Und der Wille des Fremden verriet ihm auch, auf welcher Seite dieser stand. Er wollte ihn aussondern und von dem 'Normalen' trennen. Verletzt schluckte Aoi auf und senkte den Kopf, leistete keine Wehr. Warum auch, wenn er eh nichts richtig machen konnte? Wenn er den anderen in Ruhe gelassen hätte, dann hätte sein 'Freund' eben auch nicht so verzweifelt und den Tränen nahe geklungen. Dann wäre das alles gar nicht erst passiert. Um um den anderen zu schützen, an welchen er sich nicht einmal mehr erinnern konnte, ließ er sich schweigend vorwärts schubsen und sogar unsanft behandeln, denn er wurde soeben wieder an einen Stuhl gefesselt und das nicht gerade sanft. „Und wenn du noch einmal deinen dreckigen Mund aufmachst, dann-!“, begann der Entführer wieder zu sprechen und musterte den anderen mit zusammengezogenen Augenbrauen. Die merkwürdige Stille, die von dem anderen ausging, war schon fast unheimlich, könnte man sagen. Dem Unbekannten bestätigte es nur, das die Worte, die Takeru über seinen Freund gesagt hatten, direkt ins Schwarze getroffen haben mussten. „... Es tut mir Leid...“, unterbrach ihn Aoi ungeschickt und biss sich auf die Unterlippe. „Aber bitte... lass den anderen in Ruhe ja? Ich... Er kann nichts dafür, das ich so bin...“, bestätigte Aoi Takerus Worte, weil er wusste, das er den anderen nicht anders würde Milde stimmen können und senkte den Kopf. //Also doch... Ich glaub das nicht...//, dachte der Angesprochene und rang nach Worten. Nicht einmal beschweren tat er sich, da er wieder einmal unterbrochen worden war. „I-ich bring dir gleich was zu Essen...“, wich er Aoi aus und verließ eilends den Raum. Was hatte er sich da nur angeschleppt?! Noch vor wenigen Stunden war er sich seiner Sache so sicher gewesen, doch nun hatte er das Gefühl, die Situation würde ihm entgleiten... ~+~+~+~ So ich hoffe, ihr habt es bis hierhin geschafft und seit nicht auf der Hälfte des Weges vor Langweile eingeschlafen ^^" Und bevor die Frage nun aufkommt, warum Aoi sich so seltsam benimmt, die Antwort folgt noch in einem späteren Kapitel ;) So~ x3 Würde mich über eure Meinung freuen ^^ *Kekse dalass* Bis zum nächsten Mal ^^ PS: Fehler könnt ihr behalten :) Die FF wurde noch nicht gebatet ^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)