Loveless´faith von Beloved ================================================================================ Kapitel 14: The return of BELOVED (II) -------------------------------------- »Bist du dir da sicher?« Kojis Miene blieb unverändert. Sein kalter und doch warmer Ausdruck ließ Seimeis Wangen rot aufglühen, verunsicherte Nisei umso mehr und ließ ihn beinah vor Eifersucht verzweifeln. »Es ist meine Entscheidung. Bitte respektiere das...«, flüsterte Seime leise. Die Schwäche war ihm immer noch anzusehen. »Bitte lass und für einen Moment allein.« »Du weißt genau, dass ich das nicht verantworten kann. Was, wenn du...« »Mir passiert nichts. Versprochen...«, wehrte jener vehement ab. Die tiefen Falten auf seine Stirn verrieten, dass ihn das Gespräch anstrengte. »Das glaube ich nicht. Du bist am Limit deiner Kräfte angekommen, Seimei.« »Nein. Es geht mir gut.« Vorsichtig versuchte er aus dem Bett zu steigen, mit dem jämmerlichen Ergebnis, dass Koji ihn auffangen musste. »Es geht dir gut? Ich befürchte sogar, dass du die Pillen, die ich dir verschrieben habe, nicht genommen hast...habe ich Recht?« Verdutzt blickte Nisei auf. Sah zuerst zu Koji, dann zu seinem Herrn. In dessen Augen war etwas...wie Trauer, Reue oder sogar...war es denn möglich...Sorge zu sehen? »Nein, dass kann ich nicht zulassen.« Koji strich Seimei über den Rücken, hievte ihn behutsam zurück in die weichen Laken. »Du hast deine Pillen nicht genommen. Und dass lässt mich befürchten, dass sich dein Zustand verschlechtert hat.« »Ich brauche diese Pillen nicht, Koji.« »Das ist nicht wahr. Auch, wenn du es dir nicht eingestehen willst: Du bist von nun an von ihnen abhängig sein.« »Was für Pillen?« Nisei ging auf beide zu, mied es jedoch seinem Herrn in die blutrotunterlaufenen Augen zu sehen. »Von welchen Pillen redet ihr?« »Seimei hat sie dir anscheinend verschwiegen?«, riet Koji. »Das wundert mich nicht...« »Es ist nichts von Bedeutung, Nisei...« Seimei legte sich die Stirn auf die Hand, atmete tief ein und aus. »Nichts...von Bedeutung...« »Ich bin deine Waffe, Seimei...!« Etwas mutiger ging er auf ihn zu, streckte seine warme Hand nach ihm aus. »Du kannst mir vertrauen....« Doch schnell wehrte Koji ihn ab. »Fass ihn nicht an.« »Was?« »Es wäre besser, du lässt ihn für eine Weile alleine...zu deinem und seinem besten.« »Wovon redest du?« »Hör auf ihn, Nisei...«, erklärte Seimei langsam, nach Luft ringend. »Er hat Recht...lass mich für eine Weile allein, dann....wird es mir besser gehen...« »Wolltest du mich nicht gerade noch “einweihen”, wie du sagest?« »...Später...es würde zu sehr anstrengen.« »Wieso nicht jetzt?« »Nisei. Bitte geh jetzt!« Angeschlagen schwieg er. Tat einen Schritt nach dem anderen zurück bis sein Körper das Zimmer hinter sich gelassen hatte. »Wie du wünschst.« Als das Schließen der Tür Privatssphäre andeutete, konnte Koji sich sein melodisches Lachen nicht länger verkneifen. »Er wird nervös, kann das sein? Dein geliebter Nisei?« »Halt den Mund...« »Ich vergas...er könnte uns ja hören?« Gelassen setzte er sich wieder auf seinen angestammten Platz neben ihn. »Wäre es nicht einfach besser, wenn ihm sagen würdest, was du für ihn empfindest?« »Ihm meine Liebe gestehen?«, flüsterte er kaum hörbar. »Lächerlich.« »Du hast keine Angst davor, dass er deine Gefühle nicht erwidern könnte. Du weißt, dass er dich liebt.« »Das war keine Frage, oder?« »Nein, eine Feststellung.« Koji strich Seimei durch das nasse Haar, lächelte als er unwillkürlich zusammenzuckte und sich sein Körper verkrampfte. »Du verträgst es wohl noch immer nicht, wenn man sich berührt?« »Wenn du es weißt, warum musst du mich dann ärgern?« »Das grenzt ja beinahe an Autismus, Seimei...« Schnell ließ der Braunhaarige seine Hand in der Jackentasche verschwinden. »Nimm sie.«, sagte er und hielt ihm das kleine Objekt unter die Nase. Beim Anblick der winzigen Pille, weiteten sich Seimeis dunkle Augen, sein Herz raste und ein wütender Ausdruck lag ihm inne. »Nein!« Schweiß rann ihm die Stirn hinab. »Du bist schon an der Grenze, Seimei. Du musst sie nehmen.« »Ich hasse diese Pillen...!« »Doch nur, weil es die gleichen sind, die auch deine Mutter nehmen muss.« Augenblicklich verstummte er. Die Wut wich aus seinen Augen, wurde ersetzt durch unsagbare Trauer. Seimei senkte seinen Blick, sah in die Finsternis in seinem Zimmer. Vor der Tür war Nisei, das spürte er. Seine Waffe sollte es nicht erfahren: Sein Geheimnis. »Ich weiß, dass es dir nicht gefällt....aber.« »Hör auf...« »Deine Mutter hat dir ihre Krankheit vererbt...tragisches Schicksal, dass du nur mit...« »Ich sagte doch...« »...Seimei...« Fast liebevoll rollten sein Name über seine Lippen. Und genauso liebevoll war die Umarmung, in die er den Jüngeren schloss. »Du musst sie nehmen, ansonsten...« »Ich weiß, was passieren wird, wenn ich sie nicht nehme...« »Die gleichen Wutanfälle wie sie...das willst du doch nicht, oder?« »Nein...«, würgte er benommen heraus. »Nein...« Kojis Hände wanderten seinen Rücken hinauf, streichelten zärtlich seinen Nacken und zogen ihn zu sich. Ihre Wangen berührten einander, sanft; ohne Zwang ließ er es geschehen. Koji legte die Pille zwischen seine Lippen und legte diese schließlich auf die seines Gegenübers. Seimei schloss die Augen, ließ die wohltuende Kälte des Mannes auf sich übergehen. Nach wenigen Minuten fand die Pille ihren Weg in seinen Mund. Willig schluckte er sie und nahm ihren bitteren Geschmack war. »Gut so...«, flüsterte er gegen seine Lippen. Seimeis Hände drückten gegen den Brustkorb und schoben ihn langsam zurück. »Es reicht...« »Ich habe dich nur geküsst, damit du deine Medikamente nimmst. Mehr nicht.« »Und das soll ich dir glauben?« »Tu es oder lass es sein.« Aber Kojis Lächeln verriet alles. Für einige Minuten verharrten die beiden in völligem Schweigen und in der Finsternis des Raumes. Sein Atem, der sich langsam beruhigte und normale Formen annahm. Der süßliche Duft, den Koji ausstrahlte. Beinah unerträglich... »Sie wirken...« Schlussfolgerte Koji und seufzte erleichtert. »Warum nimmst du sie dann nicht regelmäßig?« »Du kannst gehen, Koji.« »Ich würde dich lieber noch eine Weile überwachen.« »Nisei ist bei mir.« »Aber er ist kein Arzt. Was, wenn du einen Anfall bekommst?« »Werde ich nicht. Geh.« »Und, wenn...« »Geh!« Die Tür öffnete sich schlagartig. Nisei blickte beiden misstrauisch entgegen. Doch in dem Blick, den er Seimei zuwarf, war noch eine andere Emotion inne... »Es ist alles in Ordnung.«, versicherte Koji ihm mit seiner unwiderstehlichen Stimme. »Ich wollte ohnehin gerade gehen.« »Keine schlechte Idee...« »Nun,denn....« Ein letztes Mal strich er die dunklen Strähnen aus Seimeis Stirn. Nicht darum bemüht seine Gefühle für ihn zu verheimlichen. »Ruf mich, wenn du mich brauchst. Ich werde sofort da sein.« »Es wird nicht nötig sein....«, flüsterte er als Antwort. »Wirklich nicht, Koji...« Er stand auf, ging lautlos an Nisei vorbei, blieb noch einmal kurz stehen, um die bedeutungsvollen Worte: »Du kannst mir vertrauen.«, zu sagen. Entsetzt starrte Nisei ihn an, zu erschrocken über dessen Offenheit. »Wie kannst du?« Seine Hand hatte sich bereits zur Faust geballt, die Muskeln spannten sich zum Schlag an, doch... »Hör auf, Nisei. Lass ihn gehen.«, bat Seimei mit außergewöhnlich tiefer Stimme. »Lass ihn gehen.« Er stand auf, immer noch ein wenig unsicher auf den Beinen, aber die Augen zielsicher auf Koji fixiert. Freundschaftlich legte er seine kalte Hand auf seine Schulter. »Ich werde dich bei deinem Wort nehmen.« Anerkennend nickte dieser und verließ die beiden endgültig. »Warum hast du mich aufgehalten?«, fragte Nisei verärgert, als er sich sicher war, dass sie alleine waren. »Warum?« »Du wolltest doch nicht ernsthaft einen Streit mit ihm anfangen, oder?«, entgegnete Seimei und zog sich den Mantel aus. Samt seinem wärmenden Schal legte er die Sachen auf den Stuhl. »Wieso nicht?« »Du hättest den Streit verloren.« Als wäre nichts gewesen ging er an dem Jüngeren vorbei, Richtung Küche, wo er sich, den Kühlschrank öffnend, ein Glas und den Saft, den er mochte, herausholte. »Koji ist dir überlegen. Und das in mehrfacher Hinsicht.«, sagte er und ein kleines Lächeln stahl sich ihm ab. »Er ist allein. Wir hätten das Battle gewonnen.« Nisei folgte ihm und stellte sich unauffällig hinter ihn. »Was meinst du mir “wir”?« Seimei lehnte sich an den Tresen. »Denkst du ich hätte mit dir gekämpft?« »Du bist mein Sacrifice, Seimei....« Er konnte die Traurigkeit in seiner Stimme kaum verbergen. »Wir hätten zusammen gekämpft...« »Ich sage es dir zum letzten Mal...: Du bist meine Waffe. Und ich bin nicht dein Sacrifice.« »Natürlich....« Niseis Blick senkte sich. Allerdings fiel ihm auf, dass Seimeis Zustand sich stark gebessert hatte. Die Stimmung, der Atem, das ständige Brennen seiner Augen, die Zuversicht zeigten, all das war zurückgekehrt. Wirkte die Medizin also? Aber was für eine Medizin war das? Und vor allem: Gegen was? Bis jetzt hatte er noch nicht einmal gewusst, dass Seimei an einer Krankheit litt. War sie so schlimm? Aber...hätte er es ihm nicht erzählt, wenn sie wirklich so gravierend war? »Seimei...was waren das für Pillen, die Koji dir gegeben hat?«, fragte, seine Trauer über Seimeis letzte Bemerkung übergehend. »Und warum hast du mir nicht erzählt, dass du krank bist?« »Es ist nicht so wichtig...deshalb habe ich dir nichts gesagt.« »Nicht wichtig? Du bist bis gerade eben noch....« »Es ist nicht wichtig.«, sagte er mit Nachdruck. Seine Augen sahen ihn böse an. Von der Schwäche der letzten Minuten war nun überhaupt nichts mehr zu spüren. Es schien sogar, dass sich sein Blick verstärkt hätte. Auf wundervolle Weise... »Aber Koji hast du es erzählt.« »Er ist Arzt.« »Und ich bin deine Waffe.« Seufzend stellte Seimei sein Glas an die Seite. Ging auf Nisei zu. Nicht mehr schwächelnd, sondern selbstbewusst. Als er direkt vor ihm stand, ihn mit seinen dunklen Augen fixierte und ihn zu durchbohren schien, waren die Worte, die er sagte, von unglaublicher Härte durchzogen. »Zweifelst du etwa an mir?« »Nein, das meine ich nicht...« »Ich muss dir nichts über meine Absichten sagen, oder?« »Nein, Seimei ich...« »Und ich muss mich auch nicht vor dir rechtfertigen!« »...es tut mir Leid, Seimei.« Sein Blick senkte sich erneut. Doch diesesmal nicht vor Trauer, sondern vor Demut vor dem Mann, der es schaffte ihn nur mit Worten Angst einzuflößen. Seimei nahm das Glas wieder in seine Hand, zückte zur selben Zeit etwas aus seiner Hosentasche. Es war, wie sich herausstellte...eine Pillenbox. Das schwarz-rote Rosenmuster erinnerte Nisei an den Einband eines Buches, das Seimei einmal gelesen hatte. Die dunklen Muster verschmolzen zu einer Einheit. Einheit...was hätte er nur dafür getan...dass Seimei dasselbe auch für ihn empfand. Verachtend sah Seimei ihr entgegen, nahm sich eine einzelne Pille heraus und löste sie dem Getränk auf. »Ich hasse diese Pillen.«, saüselte er missmutig und ließ sich die bitter schmeckende Medizin den Rachen hinunterlaufen. »Doch Koji würde mich umbringen, wenn ich sie nicht nehme.« »Du legst ziemlich viel auf seine Meinung.« »Bist du eifersüchtig?« Nisei glaubte ein kleines, wehmütiges Schmunzeln auf Seimeis Lippen gesehen zu haben, hielt es aber schnell für pure Einbildung. »Ein wenig.«, antwortete er und ließ seinen Mantel auf die Coach neben ihn fallen. »Ja, ich bin eifersüchtig. Du vertraust ihm mehr als mir, obwohl du ihn erst seit ein paar Monaten kennst. Es ist...wie soll ich sagen: Es ist einfach nicht fair, Seimei. Wieso? Wieso tust du mir das an?« »Hör auf so sentimentalen Unsinn zu reden.« »Es ist doch wahr...« Für einen Moment schwieg Seimei. Sein Blick weilte auf seiner Waffe, die seit einiger Zeit sich ihren Gefühlen hingab. Häufiger denn je...leidenschaftlicher, offensichtlicher... »Meine Mutter...die Krankheit, von der Koji vorhin geredet hat. Ich habe sie von meiner Mutter vererbt bekommen.« Schlagartig sah Nisei zu ihm auf. »Ist...sie schlimm?« »Es...ist eine Art...Depression.« Seimei ging auf Nisei zu, setzte sich auf die Coach und seufzte gegen die Zimmerdecke. »Es kann sein, dass ich manchmal...einen Anfall habe. Falls das passiert, möchte ich..., dass du mich einfach alleine lässt.« »So schlimm?« Für einen Augenblick rang der Jüngere mit dem Gedanken sein Sacrifice in die Arme zu schließen, bis ihm klar wurde, dass er wahrscheinlich...verstoßen werden würde. Seimei hatte niemals gewollt, dass er ihn umarmte oder...wie es hieß, Zärtlichkeit zukommen ließ. Er hatte nie nach etwas...”Sinnlichem” verlangt. Nie. Und das hatte Nisei auf den Gedanken gebracht, dass er es einfach nicht wollte. Dass er sich nicht nach Niseis Wärme, Aufmerksamkeit, Liebe, sehnte. Gleich, wie sehr es ihn verletzte... »Das ist doch das, was du wissen wolltest, oder?« Langsam suchte seine Hand nach der Niseis. Ungwöhnlich sanfte umschloss er dessen Finger und zog seine Hand zu sich. Verwundert suchte Nisei nach Seimeis Augen, in der Hoffnung dort eine Antwort auf diesen Akt zu finden. Zuerst war er sauer auf ihn und dann berührte er ihn zärtlich? Es war unlogisch, ungewohnt und doch...schön... »Seimei...?« Aber er hörte nicht. Gedankenverloren sah er auf die Hand, die er fest umschlossen hielt. Und genauso, wie er Nisei an sich band, so behielt er auch seine Gefühle für sich. Was wäre, wenn... Seimei vermochte diesen Gedanken nicht weiterzuführen. Zu schmerzvoll wäre die Erkenntnis gewesen... Nie hatte er seiner Waffe zeigen können, wie viel sie ihm in Wahrheit bedeutete. Nie hatte er sie so lieben können, wie er es sich gewünscht hatte. Nisei musste ihn für ein Monster halten. Aber war das nicht auch? Ein Monster? »Seimei...?« Dieser merkte es nicht, als Nisei sich langsam, schon fast zaghaft, an ihn herantastete, seine andere warme Hand auf seine Wange legte und sein Atem seine Wange streifte. Wie sollte er ihm nur sagen können, das er selbst jedes Mal einen Herzinfarkt erlitt, wenn er Nisei in den Kampf schicken musste? Wie sollte er ihm erklären, dass er sich im Grunde nichts anderes wünschte, als das sie nie mehr zu kämpfen brauchten, weil er immer fürchten musste, ihn zu verlieren? Seimei war sich im Klaren, dass seine Waffe willenlos seine Befehle befolgte. Aber, er wollte keinen Sklaven... »Seimei...du siehst so nachdenklich aus...«, flüsterte Nisei ihm entgegen; nun kaum mehr einen Zentimeter von diesem entfernt. Wie soll ich es dir nur deutlich machen...? Wie dir meine Gefühle zeigen, ohne die Kontrolle über mich zu verlieren...?< Zärtlich legten sich Nisei Lippen auf die seines Herrn. Ohne Gegenwehr ließ er es geschehen. Nicht viel mehr aus eigenem Willen als aus purer Überraschung. Ein kurzer, sinnlicher Kuss. Gespannt wartete Nisei auf seinen Tadel. Den Schlag ins Gesicht, der ihn daran erinnern sollte, dass er sich seinem Meister niemals so nah kommen durfte. Doch der Schlag blieb aus. Stattdessen schloss Seimei ihn in eine ungewohnt liebevolle Umarmung. Ließ ihn für lange Minuten nicht mehr los; sagte währenddessen nichts. Auch Nisei schwieg, genoss aber die Situation, in die in sein Herr geführt hatte. Der sanfte, kalte Duft und die Wärme seines Körpers schien so fremd und doch so vertraut. Die Sinne schwanden ihm, Sekunde für Sekunde. Eine Woge des Glücks erfasste ihn. Träumte er das alles nur? »Seimei. Was hast du? Ich merke doch, dass dich etwas bedrückt.« Fester umfasste er den Körper seiner Waffe. Hilflos drückte er sich an ihn. »Du weißt, dass ab jetzt alles nur noch gefährlicher wird, oder Nisei?« »Du meinst deinen Plan, habe ich Recht?« »Ja. Nicht mehr lange und wir werden ihn erreicht haben, aber bis dahin...« »Wir sind ein starkes Team, Seimei. Glaubst du etwa, dass wir verlieren könnten?« »...vielleicht.« »Es gibt nur sehr wenige, die es mit uns ernsthaft aufnehmen könnten. Sehr wenige. Selbst Soubi hätte dabei Probleme...« »...aber...« Nun stahl sich ein schelmisches Grinsen über seine Lippen. Nisei drückte Seimeis Kopf sanft gegen seine Schulter, vergrub seine Nase in dessen schwarzem Haar. »Mach dir darüber doch keine Gedanken. Ich bin stark. Und mir dir an meiner Seite: Was soll mir da schon groß passieren?« Nässe. Nisei spürte wie sich sein Hemd langsam mit etwas Feuchtem vollsog. Irritiert versuchte er zu sehen, was es war, bis er erkannte, dass der Grund....Seimei war. »Du....?!« Glitzernde Tränen fielen ihm ins Auge. Verunsicherten ihn nur noch mehr. »Seimei, weinst du etwa...?« »Und wenn? Was würde dich das angehen...«, entgegnete er mit leiser Stimme. »Warum?« »Es ist wegen...dir.« »Wie meinst du das?« »...ich....« »Ja?« Plötzlich löste sich Seimei aus der Umarmung. Von den Tränen war nichts zu sehen. Keine Rötung der Augen, kein weinerlicher Ausdruck. Nur die gewohnte Kälte... »Unser Plan wird ausgeführt. Wir werden nicht zulassen, dass KALEIDOSKOP oder MINDBREAKER meinen Bruder zu fassen bekommen. Das darf unter keinen Umständen passieren. Hast du verstanden, Nisei?« »Ja.«, antwortete Nisei wie auswendig gelernt. »Ritsuka muss für alle unerreichbar sein. Es darf niemanden geben, außer mir, der ihm nahe kommen darf. Ritsuka gehört zu mir. Er ist mein Eigentum.« Er drehte sich um, kehrte seiner Waffe den Rücken zu. »Für immer und ewig.« »Soll ich mich persönlich darum kümmern?« »Ich bezweifle, dass Soubi...gegen Akihiko Shirakawa eine Chance hat. Auch, wenn ich dich nur ungern gegen ihn in den Kampf schicke. Mir scheint keine Wahl zu bleiben.« »Ich kämpfe automatisch?« »Ja.« Geknickt sah Nisei seinen Herrn an. >Automatisch...< »Es wäre besser du gingest heute noch zu den Beiden.« »Kann das nicht bis morgen warten?« »Nein. Soubi wird wahrscheinlich auch auf dem Weg zu Shirakawa sein. Vielleicht könnte ihr es arrangieren, dass ihr gemeinsam gegen ihn kämpft.« »Ich zusammen mit Soubi?« »Ob dir das missfällt oder nicht, interessiert mich nicht. Solange das Ergebnis dasselbe ist.« »Und was soll ich Soubi sagen?« »Was wohl? Sag ihm, was du willst. Er wird dir ohnehin nicht glauben. Er kann dich nämlich nicht ausstehen.« »Das beruht auf Gegenseitigkeit...« »Du hast genug geredet, Nisei. Geh jetzt.« Der Wagen beschleunigte stark, fuhr der aufgehenden Morgensonne entgegen. In den Augen des Mannes am Steuer leichte Tränen, die Wangen durchzogen von einem zarten Rosa. Die Gedanken einzig auf einen jungen Mann gerichtet. Nisei suchte sich in Inneren die richtigen Worte zusammen, die er im Battle gegen Shirakawa einsetzen konnte. Es mussten starke Worte sein. Mächtige und unantastbare. Da er automatisch kämpfen musste, durfte er sich keine schwachen Spells erlauben. Es wäre alles einfacher, wenn nur Seimei an seiner Seite wäre.... Traurig hallten dessen Worte in seinem Kopf: Ritsuka muss für alle unerreichbar sein. Es darf niemanden geben, außer mir, der ihm nahe kommen darf. Ritsuka gehört zu mir. Er ist mein Eigentum....< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)