Yours von Ryuta-chan (*~Believe I am yours...~*) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Leute, holt euch die Taschentücher >.< Es geht weiter Diesmal sogar wirklich mehr ^-^ Die Treppen stetig nachdenkend erklimmend, traf ich auf meinem Weg auch auf Vivian, der mich nur schelmisch angrinste und weiterging. Der war auch komisch drauf derzeit. Schon an der Zimmertüre hörte ich, dass Theon wohl wieder wach war, denn leise Musik klang von drinnen. Vorsichtig öffnete ich die Tür, schloss sie sehr leise hinter mir und lehnte mich an das Holz, ehe ich den Blick zum Bett wandte. Der Blonde saß darauf, spielte mit sicheren Fingern auf der Gitarre und sang leise dazu. "Looking down at the ground to hide the sorrow drawn on my face Speaking words from your dreams to disguise the lies painted in your mind..." Theon hielt inne, wischte sich die Tränen vom Gesicht, kritzelte auf dem Blatt herum, das vor ihm auf dem Bett lag. Erst dann hob er den Blick, hielt inne, als er mich sah. Sofort legte sich ein schuldiger Blick auf sein Gesicht, als er die Tränen auf meinen Wangen erkannte. Es ergriff mich immer, wenn er sang. Schon gar, wenn es nur mit Gitarre und seiner wundervollen Stimme war. Der Blonde blickte auf das Blatt, schob ein anderes darüber und schmiss den kleinen Stapel schließlich in seinen Koffer. "Ju.. Ich.." Ich schüttelte nur den Kopf, brachte ihn so zum Schweigen. "Du weißt es." Ein verwirrter Blick traf mich, doch ich ignorierte ihn, sah Theon nicht länger an. "Was weiß ich?" "Dass ich dich liebe." Ich hatte das Zimmer direkt danach verlassen. War lange durch das Hotel geirrt, keine Ahnung gehabt, wohin ich eigentlich wollte, bis ich schließlich am Dachgarten ankam. Es goss mittlerweile doch wieder in Strömen. Ich konnte über das Dach hinaus die ganze Stadt überblicken, wollte aber eigentlich nur wieder zurück nach Hause in meine Wohnung. Ohne Stress, ohne Probleme, ohne Theon. Ich hatte mich gerade geoutet vor ihm, und das war genau die Sache, die ich so dringend vermeiden wollte. Dass Theon den Kontakt zu mir abbricht, mir nicht mehr erlaubt, bei ihm zu sein und ihm zu helfen, wenn es ihm wieder schlecht geht. Dass Theon mir nicht mehr vertraut. Ich wollte doch seinen Seelenfrieden schützen, ihn nicht noch zusätlich belasten!! Ein Schauer überzog meinen Rücken, ich hatte wieder einmal alles zerstört. Das Einzige, was mir wirklich wichtig war, hatte ich über Bord geworfen. Wirklich toll gemacht, Julian, du gottverdammter... "Vollidiot?" Ich fuhr herum, sah Theon im Dacheingang stehen. Auf meinen fragenden Blick hin meinte er nur leise "Wenn du so gestikulierst, beschimpfst du dich gedanklich meistens selbst." Ein trauriges Lächeln trat auf meine Züge, ehe ich mich wieder umwandte, den Regen spürte, der durch meine Haare lief, mir die Klamotten durchnässte und den Wind noch kälter erscheinen ließ. "Kalt hier oben, nicht?" Theon stand neben mir und ich umklammerte das Gerüst, das ich unbewusst gefasst hatte, noch etwas fester, nickte nur. "Das Lied.. das.. ist noch nicht fertig, aber an dich gerichtet..", murmelte Theon gegen den Wind an, trotzdem verstand ich jedes Wort klar und deutlich. "Hab ich gespürt." Das war nicht gelogen. Mir hatte etwas in mir gesagt, dass es für mich war. "Hm.. Ich wusste es aber nicht.. Ich habe nur gespürt, dass du etwas vor mir verbirgst, Juke. Und das hat mich verdammt traurig gemacht. Schließlich sagen wir uns doch sonst alles." "So? Tun wir das?" Ich blickte Theon an, fühlte die Tränen auf meinem Gesicht, die mich nicht interessierten. "Warum sagst du mir dann nicht, wieso es dir so schlecht geht? Was glaubst du, wie es ist, wenn eine Person, die einem so verdammt wichtig ist, einem nicht sagt, was sie hat?" Ich sah den Schmerz in seinen Augen, der immer aufblitzte, wenn ich dieses Thema ansprach. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und ging wieder rein, ich hörte ihn die Treppe hinuntergehen und dann war Stille. Kraftlos sank ich auf den Boden, vergrub meine Hände in meinem Gesicht und schluchzte leise vor mich hin. Der Wind und der peitschende Regen ließen meine Schluchzer jedoch untergehen, plötzlich schien ein Gewitter aufzutauchen, der Donner grollte über mir und insgeheim wünschte ich mir, ein Blitz würde mich treffen um den Schmerz zu stoppen, der sich in mir ausbreitete. --- "Ju..? Juke!!" Blinzelnd öffnete ich die Augen. Es war warm und weich und über mir tauchte das Gesicht von Sammy auf, das plötzlich sehr erleichtert wirkte. "Mann! Was machst du für Sachen?", legte er direkt los, "wir haben dich draußen gefunden, auf dem Dach! Du bist jetzt noch ganz kalt und ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke, wie kalt du warst, als ich dich gefunden habe! Ich hab gedacht, du wärst tot, Juke!" "Lass ihn doch erstmal zu Atem kommen, Sammy.", hörte ich Christian sagen und war ihm in diesem Moment wirklich dankbar. Ich richtete mich vorsichtig auf, spürte Schwindel in meinem Kopf aufkommen, stützte mich auf dem Bett ab. Auf dem Rand saßen Sammy und Christian, blickten mich beide mit dem gleichen, besorgten Blick an. Lautlos seufzend wandte ich den Blick von den Beiden ab. "Ju.. Was ist mit euch passiert..?" Sammys Stimme klang nun leiser, nicht mehr so aufgedreht wie vorhin. "Euch?" Der Gitarrist nickte. "Mit dir und Theon.." "Theon?" Alarmiert sah ich nun Sammy genauer an. "Ja.. Als wir Theon wieder gesehen haben, war er vollkommen durchnässt, so wie du.. Aber er kam von draußen, wollte nicht mit uns reden, hat nur was von "Dach" gemurmelt und ist verschwunden. Wohin wissen wir nicht, wir sind erstmal auf das Dach und haben dich da gefunden." Ich spürte ein trauriges Lächeln meine Lippen umspielen, ehe Sammy fortfuhr. "Also..? Was ist mit euch geschehen?" "Das ist eine lange, lange Geschichte Sammy.. Und ich denke nicht, dass Theon schon bereit ist, sie euch zu erzählen.." "Hat.. Hat er sie dir erzählt?" Die Frage kam aus Christians Mund, doch genau die gleiche stand in Sammys Gesicht geschrieben. Zögerlich nickte ich. "Aber nicht freiwillig.." Auf verwunderte, fragende Blicke ihrerseits erweiterte ich meine Antwort. "Ich bin zufällig darauf gekommen." "Wie..?" Bevor ich antworten konnte und ihnen sagen konnte, dass ich ihnen das nicht erzählen wolle, hörten wir von der Tür aus eine kratzige Stimme leise sprechen; Eine Gänsehaut durchfuhr mich, ich hatte sie sofort erkannt, während die beiden Anderen erst den Kopf wenden mussten, um zu wissen, wer mit ihnen sprach. "Ich denke nicht, dass euch das etwas angeht.. Kommst du, Julian? Ich möchte mit dir reden." Julian? Die selbe Frage schienen sich Sammy und Christian auch zu stellen, doch ich stand nur langsam auf, warf dann erst den Blick auf den Blonden, der, immer noch tropfend, in der Tür stand und mich mit seinen Blicken fixierte. Was war nur mit ihm los? Um genau das herauszufinden, ging ich auf ihn zu, sah, wie er sich vom Rahmen abstieß und den Gang hinunter ging, ohne sich nochmals umzusehen. Schweigend folgte ich ihm, tappste den Hotelgang hinunter, den Blick auf den Boden gerichtet, ich folgte einfach seinen Fußspuren im roten Teppich, die dunkel und nass dort lagen und jedem verrieten, wo der Blonde hinging. Plötzlich bogen die Abdrücke ab und als ich den Kopf hob, sah ich eine offene Zimmertüre, deren Nummer sich nach kurzem Hinsehen als die Unsere entpuppte. Theon saß auf dem Bett, blickte nicht auf, als ich die Tür mit einem Fußkick hinter mir schloss und auch nicht, als ich an ihm vorbei ging, auf das Fenster zu, um es zu öffnen und eine etwas zerknautschte und angenässte Packung Zigaretten aus meiner Hosentasche zu ziehen. Nach einem prüfenden Blick und etwas Abtasten fand ich eine noch trockene Zigarette, steckte sie mir an und blickte abwartend auf Theon, mit dem Rücken stand ich gegen das Fenster gelehnt und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du wolltest reden..?" Meine Stimme war leise, aber dennoch verständlich. Er nickte nur, blickte immer noch einen mir nicht ersichtlichen Punkt auf dem Boden vor sich an; In seinem Gesicht klebten nasse Haarsträhnen, seine Augen waren unruhig und flackerten immer von einer Seite auf die Andere. "Ich.. wollte mit dir über vorhin reden.." Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, ich wollte nicht reden, nicht darüber und schon gar nicht mit Theon! Was würde wohl passieren, wenn seine wundervolle Stimme mir sagen würde, dass es keinen Sinn hätte, dass ich mir keine Hoffnungen zu machen brauche und was mir eigentlich einfiele? Doch es kam gar nichts mehr. Ich spürte die Blicke des Blonden auf mir, doch ansehen konnte ich ihn nicht. Stumm zog ich an meiner Zigarette, hörte das leise Knistern der Glut genau in meinen Ohren. "Juke...", murmelte Theon leise, sofort hob ich den Kopf und sah ihn an, da seine Stimme zitterte, genau wie meine Hände es taten. Er weinte doch nicht etwa? "Ja..?" Er blickte auf, sah mich direkt an. Innerlich erschrak ich etwas, denn da lag etwas in seinem Blick, dass ich nicht deuten konnte. Seine Augen blickten mich durchdringend an und dennoch so traurig und verletzlich, dass es mir fast den Atem nahm. "Juke.. Denk.. Denk bitte nicht, dass ich dich abweise.." Er holte tief Luft, als wollte er sich selbst Mut machen. "Im.. Im Gegenteil.. Es.. hätte mir klar sein sollen.." "Klar? Wie.. Wieso?" Ich sah ihn verwundert an, es war doch nicht so offensichtlich..? "Naja.. Du.. Du kümmerst dich um mich.. und bist immer da.. da.. kann es nur diesen Grund ausser Mitleid geben..." Ich war erschrocken über das, was Theon sagte. "Nein! Theon.." Ich ging die paar Schritte, die mich von ihm trennten und kniete mich vor ihm auf den Boden, um ihm in die Augen sehen zu können. "So ist das nicht.. Natürlich bin ich bei dir und will bei dir sein, weil ich dich .. weil ich dich liebe, aber das ist ein viel größerer Begriff als du denkst! Ich tue das nicht, um in deiner Nähe zu sein oder um irgendwann einmal eine Situation zu meinem Vortel auszunutzen!" Theon ließ ein bitteres Lachen hören. "So? Und warum trägst du mir dann nach, dass ich nicht über das sprechen möchte, was mich bedrückt?" Er blickte mich abwartend an, während ich aufstand und begann, auf und ab zu laufen. "Weil ich mir scheiße noch mal Sorgen um dich mache! Weil ich nicht weiter ansehen kann und will, wie traurig du bist, ohne zu wissen, was dich bedrückt.. Weil ich es nicht haben kann, hilflos daneben zu stehen, während ich sehe, wie du dich selbst durch dein Schweigen kaputt machst.. Weil ich..-" Ich wurde plötzlich gestoppt, als der Blonde mir die Hand auf den Mund hielt und mich ansah. Erst ein paar Sekunden später werde ich mir klar, wie nah er bei mir stand und wie weich seine Hände waren. Und als ob das nicht genug wäre, spürte ich Tränen, die über mein Gesicht liefen, bemerkte, dass ich die ganze Zeit schon geweint haben musste, während ich geredet hatte. "Ju! Beruhig dich..", flüsterte Theon und blickte mich an, ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, es machte mich wahnsinnig, ich grummelte leise in Theons Handfläche hinein, woraufhin dieser mich schlagartig losließ und einen Schritt zurücktrat. "Tut mir Leid, Juke.." "Schon.. Schon okay.." "Okay... Dann.. werde ich es dir erzählen.." Hosted by Animexx e.V. 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