For The Ones Who Search For Love von absinthe (Bella und Edward helfen sich gegenseitig in Sachen Beziehungen, doch dann stellt sich heraus, das vieles mehr Schein als Sein ist und dass diese Entdeckung beide in eine unerwartete Richtung wirft.) ================================================================================ Kapitel 23: The Sixth Sense - Manchmal kann man sich täuschen, manchmal aber auch nicht --------------------------------------------------------------------------------------- Auch wenn ich euch das schon mal gesagt hab. Trotzdem vielen Dank für eure tollen Commis...;D Und jetzt viel Spass... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Und Sie unterrichten also Geographie, ja?“ fragte ich, um die drückende Stille zwischen uns zu vertreiben. Dieser Mr. Harper lief hinter uns, was mir gar nicht gefiel. Ständig bekam ich das Gefühl, dass seine Blicke auf uns lagen. „Ganz recht“, antwortete er und als ich nach hinten schaute, grinste er neckisch. Alice neben mir lachte leise auf. „Da sollte man doch meinen, dass gerade Sie wissen müssten, wo sich was befindet.“ „Hm?“ Er schien nicht ganz zu verstehen, doch dann weiteten sich seine Augen und ein verlegenes Lächeln huschte über sein Gesicht, das so viel jünger aussah, als es wahrscheinlich wirklich war. „Oh… ja“, kam es von ihm, als er endlich Alice‘ Anspielung begriff. „Manchmal wird man einfach so sehr von etwas anderem abgelenkt, dass man das eigentliche Ziel völlig aus den Augen verliert.“ Da war es wieder. Dieser seltsam mysteriöse Unterton in seiner Stimme, der mir einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich wusste gar nicht, dass wir unter Lehrermangel leiden“, warf ich ein. „Oder hat jemand gekündigt?“ „Nicht direkt. Ich weiß nicht, ob ich den Job überhaupt bekommen hätte, aber kurz nachdem ich mich beworben habe, ist ein gewisser Mr. …Warner ausgefallen. Er hatte, soweit mir berichtet wurde, einen Unfall.“ Mr. Warner fiel aus? Diese Neuigkeit kam überraschend. Noch gestern früh hatten wir mit ihm Unterricht. „Also werden wir Sie wahrscheinlich heute noch einmal sehen“, sprach Alice das Offensichtliche aus. „Sofern ihr ursprünglich mit ihm hattet, ja.“ Mittlerweile waren wir an dem gesuchten Raum angelangt. „So, da sind wir“, sagte ich trocken. Ich konnte einfach keine Sympathie für diesen Mann aufbringen. „Danke.“ Er verabschiedete sich von uns, nur um im nächsten Moment ein „Bis heute Nachmittag“ heranzuhängen. Ich stutzte kurz und wollte bereits nachfragen, woher er denn überhaupt wusste, dass wir erst heute nach der Mittagspause Unterricht mit ihm haben würden, doch da war er schon im Klassenzimmer verschwunden. „Kommst du?“ riss mich Alice zurück in die Gegenwart, nachdem ich etwas abwesend im Flur stehen geblieben war. „Wie bitte?… Oh. Ja, natürlich.“ Wir liefen weiter, bis ich sie bei ihrem Raum absetzte, mich mit ihr noch zum Mittag in der Cafeteria verabredete und mich schließlich auf dem Weg zu meiner eigenen Stunde machte. Leider würde ich heute Vormittag keinen von beiden mehr, weder Alice noch Edward, sehen, da jeder unterschiedliche Kurse hatte. Dafür musste ich ein paar von meinen mit Claire verbringen. Allein schon bei dem Gedanken daran wurde mir übel. Und was wenn sie immer noch diese Nummer mit der Entschuldigung schob? Darauf konnte ich gut und gerne verzichten. Aber was blieb mir schon anderes übrig? Seufzend betrat ich mein Klassenzimmer. Die meisten waren schon da und wie nicht anders zu erwarten, tuschelten sie untereinander. Zwischen ihnen entdeckte ich auch den Blondschopf. Zwar hörte sie dem Getratsche der anderen zu, doch wirklich überraschen schien es sie nicht. Hin und wieder lachte sie, zog eine abwertende Grimasse und grinste dann wieder. Dass sich die Schüler überhaupt noch mit ihr abgaben, wo doch eigentlich jeder wusste, was sie gemacht hatte und wie sie wirklich war. Es gab nur zwei Möglichkeiten, das Verhalten dieser Leute zu erklären: Entweder war es ihnen egal, wer dort neben ihnen saß, oder aber sie hatten Angst vor ihr und taten deshalb so, als würden sie diese… Schlange mögen. Sie hatte viel Geld. Also eventuell auch jede Menge Einfluss. Oder… gab es vielleicht wirklich jemanden, der ihren Charakter toll fand? Dass Lauren ebenfalls unter ihnen war, überraschte mich gerade kein bisschen. Als ich mich auf meinem Platz weiter hinten niederließ, drehte Claire ihren Kopf in meine Richtung, ein zaghaftes, zögerliches Lächeln auf den Lippen, das ich nicht erwiderte. Stur wandte ich meinen Blick ab. Sie erwartete doch nicht allen Ernstes, dass ich ihr diese Show abkaufte. Nachdem sie mir drei Jahre etwas vorspielen konnte. Ha, wie lächerlich… Die nächsten Stunden, in denen ich sie sah, ignorierte ich sie geflissentlich, ebenso ihre mitleidige Miene. Ich war froh, dass sie mich nicht auch noch ansprach. Worum ich mir allerdings viel mehr Sorgen machte, war Edward. Insgeheim hatte ich gehofft, dass er sich, auch wenn die Pausen eher kurz bemessen waren, wenigstens einmal davon stehlen konnte. Leider war dem nicht so. Vielleicht war das aber auch besser. Nicht dass ich am Ende noch zu sehr klammerte und ihn damit verschreckte. Man sollte dem anderen schließlich Freiraum geben… Was immer er gerade tat, es musste sehr wichtig sein. Ich wusste nicht genau was, aber aufgrund seiner Reaktion vorhin vermutete ich stark, dass es um das Team oder aber Tayk selbst ging. Grrr… ich könnte schreien! Um mich herum passierte soviel und ich hatte nur vage Anhaltspunkte über alles. Keiner sagte mir etwas, es gab keine genaueren Hinweise. Ich konnte nur immer wieder Vermutungen anstellen… Leicht frustriert betrat ich die Cafeteria und schon nach wenigem Suchen erkannte ich die quirligen Einmeterfünfzig geradeso inmitten der anderen. Während ich mir einen Weg zu ihr bahnte, konnte ich regelrecht spüren, dass eine andere Intensität in der Luft lag, auch ohne dass man den einzelnen Gesprächen lauschen musste. Fast jedes hatte mindestens einmal dasselbe Thema. Wie die Aasgeier stürzten sie sich auf ein neu gefundenes Fressen. „Hey, Alice!“ rief ich, kurz bevor ich die Schwarzhaarige erreichte. Sie drehte sich zu mir um und als sie mich erkannte, lächelte sie. „Hey.“ „Wo sind die anderen?“ Ich blickte im Raum umher, konnte aber weder Edward noch Jasper entdecken. Letzteren suchte ich fast automatisch mit, da ich davon ausging, dass er sich eh zu Alice setzen würde. „Keine Ahnung. Aber die haben im Moment bestimmt wichtigere Dinge zutun.“ Gemeinsam gingen wir zum Tresen, um unsere Tabletts mit Essen zu füllen. Wir reihten uns in der Schlange ein, während ich hinter Alice herlief. „Wegen Tayk?“ Sie nickte. „Ja… Überleg mal, was das für ein Chaos verursachen wird, oder womöglich schon hat. Ich will nichts gegen die Spieler sagen, aber so was in einer… Männermannschaft? “ Ich wollte gerade etwas erwidern, als mir jemand zuvor kam. „Tja, das kommt davon, wenn man sich mit der falschen Person anlegt.“ Die ganze Zeit über hatten wir nicht darauf geachtet, wer direkt vor Alice in der Reihe stand. Wie hätten wir sie auch überhaupt erkennen können? Ihre sonst so langen, blonden Haare waren zu einer Kurzhaarfrisur geschnitten. „Lauren…“, stellte Alice gespielt interessiert fest. „Was ist mit deinen Haaren passiert?“ Einer von Laurens Mundwinkeln zuckte verdächtig nach oben. Während sie sich einen Apfel vom Tresen nahm, schielte sie kurz zu uns herüber. „Warum willst du das wissen? Ist dir dein Dornenkranz leid?“ Alice lächelte breit, wobei sie sich ebenfalls etwas zu essen auflud. „Nein, ich versuche nur herauszufinden, welchen Friseur ich meiden sollte.“ „Oh, glaub mir. Den könntest du dir gar nicht leisten“, sagte sie zuckersüß, ihre Augen zu Schlitzen verengt. Doch dann verzog sie genervt das Gesicht und drehte sich zu jemandem, der auf der anderen Seite neben ihr stand. Jessica. „Ich rede die ganze Zeit mit dir und du hörst mir überhaupt nicht zu“, beschwerte sich diese. „Ich wollte wissen, ob sich dieser ominöse Agent schon bei dir gemeldet hat. Du weißt schon. Der, der dich zu dieser schrägen Frisur überredet hat und meinte, es würde deine Modelkarriere ankurbeln.“ Ich musste mir ein Kichern verkneifen, ebenso Alice. Selbst wenn wir jetzt nur ihren Rücken sahen, bemerkten wir doch, dass Lauren versucht war, Jessica eins überzuziehen, beherrschte sich allerdings gerade noch so. „Halt einfach deine Klappe, ja?“ zischte sie leise. Ich gluckste und wandte mich den Speisen vor mir zu, auch wenn ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren konnte. „So, so. Modelkarriere…“ Laurens Kopf schoss in meine Richtung, ein hinterhältiges Grinsen auf dem Gesicht. „Wenigstens kenne ich die Leute, mit denen ich mich abgebe.“ Ich starrte sie nur an und musste dann tief Luft holen, um mich wieder zu beruhigen. Ich würde ihr nicht auf diesen sinnlosen Kommentar antworten. Alice sah das anscheinend anders. „Mal abgesehen davon, dass mich das nicht wundert, da man deine… Laufburschen schon beim ersten Blick einschätzen kann… Warum hab ich das Gefühl, dass du Claire schon lange durchschaut hast?“ fragte sie betont abweisend. Lauren lachte leise, nebenbei die Lebensmittel vor sich analysierend. „Sagen wir so: Ich hab ein Auge für Intrigen.“ Alice hatte ihr Tablett derweil auf der kleinen Vorrichte am Tresen abgestellt und sich ganz zu unserem Gegenüber gewandt, die Arme vor der Brust verschränkt. „Und warum hast du dann nichts gesagt?“ Überrascht sah Lauren auf, dann lächelte sie. „Oh, man könnte sagen, ich beobachte gerne aus dem Hintergrund. Außerdem was hätte ich davon, außer Claires Zorn?“ „Stimmt ja. Ich vergaß“, erwiderte Alice gereizt. „Du kriechst anderen ja lieber in den Hintern.“ Die Angesprochene schien der Kommentar nicht wirklich zu stören. „Jeder muss sehen, wie er überlebt.“ „Und dafür wirft man einfach mal so sein Gewissen über Bord?“ fragte die Elfe ungläubig. „Ich hab nie behauptet, eins zu haben.“ „Danke, dass du mich daran erinnerst.“ Alice hob eine Augenbraue, ehe sie ihr Tablett wieder in Angriff nahm. „Du musst auch zugreifen, wenn du schon hier stehst“, flüsterte mir plötzlich jemand ins Ohr, während sich ein Arm um meinen Bauch schlang und fremde Finger sich auf die meinen, nach dem Obst ausgestreckten, legten. Augenblicklich beschleunigte sich mein Puls, als er mir sanft einen Kuss unterhalb meines Ohrläppchens gab. Mithilfe meiner Hand nahm er einen Apfel und packte ihn auf mein immer noch leeres Tablett. „Ich war… abgelenkt“, erwiderte ich leise und beobachtete ihn dabei, wie er immer mehr Speisen auflud. „Und von was?“ Noch ehe ich seine Frage beantworten konnte, meldete sich die Antwort bereits selbst. „Oh, bitte, Edward. Könntest du dieses Geturtel sein lassen? Das passt überhaupt nicht zu dir.“ Lauren sprach gelangweilt, vielleicht sogar ein bisschen genervt. Mein Freund sah auf und ich hatte das Gefühl, dass er nicht so recht wusste, wer da vor ihm stand. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Lauren…?“ Auf einmal fing er an zu glucksen. „Was ist denn mit… Was…“ Er kam nicht richtig dazu, seinen Satz zu beenden, da er immer wieder anfing, leise zu kichern, weshalb sich der Blick der Kurzhaarfrisur verfinsterte. „Ich glaube nicht, dass du momentan einen Grund zum Lachen hast, oder?“ meinte Lauren spitz. „Jetzt, wo das mit Tayk raus ist.“ Edwards Schmunzeln erstarb auf der Stelle und ein feindseliger Ausdruck überzog seine Züge. Noch ehe er allerdings etwas sagen konnte, hatte sie ihr Tablett genommen und war gegangen. Wir starrten ihr hinterher und ich dachte, er würde noch etwas rufen, doch er beließ es dabei. „Wo bist du heute morgen eigentlich so schnell hin?“ fragte ich, während meine Fingerspitzen über seinen, um meinen Bauch gelegten Arm langsam hin und her streichelten. „Schadensbegrenzung.“ Er seufzte niedergeschlagen und stützte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Gerade als ich zum reden ansetzte, tauchte Jasper neben uns auf. „Hi.“ Wir begrüßten ihn ebenfalls, Edward sah allerdings nur beiläufig auf. Vermutlich, weil er ihn heute schon gesehen hatte. Sein Teamkollege kam mir irgendwie… entschlossen vor. Entschlossen und ruhig. Ungewöhnlich, wenn man daran dachte, welchem Problem sich ihre Mannschaft gerade stellen musste. „Alice?“ fragte er und fixierte diese geradezu mit seinem Blick, wobei Letztere die Intensität, die darin lag, auf merkwürdige Weise erwiderte. „Könnte ich kurz mit dir sprechen? Allein?“ Irritiert runzelten wir drei die Stirn. Die Schwarzhaarige war die erste, die sich wieder besann und nickte. „Natürlich.“ Jazz‘ Mundwinkel schoben sich kaum merklich nach oben, während er ihr seine Hand hinhielt. Bereitwillig nahm sie diese entgegen und wurde gleich darauf von uns weggezogen. Als sie aus unserem Sichtfeld verschwunden waren, wandte ich mich zu Edward. „Wo will er denn mit ihr hin?“ Er schüttelte den Kopf und löste sich von mir, um mit dem nun etwas besser gefüllten Tablett an einen der Tische zu gehen. Nachdem er das Essen abgestellt hatte, schob er einen Stuhl ab und bedeutete mir, mich zu setzen. Anschließend nahm er neben mir Platz, legte seinen Arm zwischen meinen Rücken und die Lehne, und nahm sich ein Stück Pizza. „Er ist schon den ganzen Vormittag so seltsam. Ich hab zwar versucht, herauszufinden, was mit ihm los ist, aber bisher war ich erfolglos.“ „Vielleicht wegen Tayk und dem Spiel am Samstag?“ vermutete ich, doch seine Miene widerlegte meine Theorie. „Was das angeht, nimmt ihn die Sache gar nicht so mit. Er meinte, er hätte schon vorher geahnt, dass Tayk irgendwas belastet oder verheimlicht. Aber er hat nichts gesagt, weil er sich nicht sicher war.“ „Also wegen Alice…“ Mir kam ‘J‘ wieder in den Sinn und dass meine Freundin erwähnte, Jasper wäre eifersüchtig. Vielleicht hatte er sich ja endlich entschlossen, die Initiative zu ergreifen und ein wenig mehr Einsatz zu zeigen. Ich musste unweigerlich schmunzeln, was Edward neugierig zu mir schauen ließ. Auf seine unausgesprochene Frage hin schüttelte ich nur den Kopf. Er verdrehte resigniert die Augen und deutete mit dem Zeigefinger auf das Tablett. „Du solltest auch was essen, Bella. Sonst kippst du mir noch irgendwann vom Stuhl.“ Demonstrativ hielt er mir ein Stück Pizza vors Gesicht. Mein Blick wanderte zwischen dem Essen und Edward hin und her, bis ich letztendlich tief durchatmete, meinen Mund leicht öffnete, eine Hand unter mein Kinn hielt - für eventuelle Missgeschicke - und einen Bissen nahm. Ich wusste, dass er mich ununterbrochen ansah, und weil es mir unangenehm war, dass er mich beim Kauen beobachtete, beeilte ich mich beim essen, wenngleich ich darauf achtete, mich nicht zu verschlucken. „Zufrieden?“ fragte ich, als ich fertig war, woraufhin er nur schelmisch grinste. „Noch lange nicht.“ Er neigte sein Gesicht gefährlich nahe an meines, bis ich plötzlich seine weichen Lippen an meinem Mundwinkel spürte. Mir war noch nie so schnell das Blut unter meine Wangen geschossen wie gerade eben. Ich wollte ihm mein Gesicht ein paar Zentimeter entgegendrehen, doch da entfernte er sich auch schon wieder von mir und sah mich schmunzelnd an. „Was war das denn eben?“ fragte ich verwirrt. „Du hattest da… ein bisschen Sauce.“ „Wirklich?“ Leichte Panik kam auf bei dem Gedanken, in der Öffentlichkeit nicht richtig essen zu können, noch dazu direkt vor Edward. „Nur ein ganz klein wenig“, erklärte er. „Kaum zu sehen“, fügte er bei meinem alarmierten Gesichtsausdruck hinzu. Misstrauisch schoben sich meine Augenbrauen zusammen. „War da überhaupt was?“ „Ich kann mich auch geirrt haben.“ Verräterisch zuckte einer seiner Mundwinkel nach oben. Ich musste lächeln und hasste mich im selben Moment dafür, gleich diese sorglose Stimmung zu unterbrechen, doch genauso interessierte mich, wie nun seine Schadensbegrenzung ausgegangen war. „Das vorhin war auf die Mannschaft bezogen, oder?“ Sofort wurde Edwards Miene ernst, fast schon ein wenig bedrückt. „Kann man so sagen, ja. Ich hab ihnen gesagt, dass sie Ruhe bewahren und sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen sollen, vor allem jetzt kurz vor unserem Spiel. Ob sich das bis Samstag halten wird, müssen wir sehen. Ich hoffe da ja ein bisschen auf Jazz.“ „Warum?“ „Weil seine Art die anderen irgendwie beeinflusst. Er hat schon in der Vergangenheit einige Streitigkeiten geschlichtet. Er kommt ziemlich gut mir anderen zurecht und ich denke, er schafft es, dass der Teamgeist wegen dieser kleinen Sache nicht anfängt zu bröckeln.“ Ich nickte. „Und was ist nun mit Tayk? Hast du auch mit ihm gesprochen?“ „Nein, leider nicht. Das hätte ich zwar gerne, aber ich bin mir grad nicht mal sicher, ob er überhaupt noch in der Schule ist“, meinte er niedergeschlagen und hatte seine Hand, die auf dem Tisch lag, zu einer Faust geballt. „Wenn er sich allerdings vor dem Spiel drücken will, dann kann er was erleben.“ „Ich bin sicher, dass er das nicht tun wird“, versuchte ich ihn aufzumuntern und öffnete seine angespannten Finger wieder. Sie umschlossen meine, während seine andere Hand, die immer noch hinter meinem Rücken lag, mich dichter zu ihm zog und er mir einen Kuss auf die Schläfe drückte. „Hoffen wir es.“ Er seufzte. „Ich hab Mike übrigens gesehen“, erwähnte ich, da wir gerade beim Thema waren. „Und?“ „Na ja“, murmelte ich. „Er ist… weggelaufen. Ich wollte eigentlich mit ihm reden, aber er hat wohl gedacht, ich wollte ihn auslachen.“ „Geschieht ihm recht.“ „Edward!“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn vorwurfsvoll an. „Tut mir leid, Bella, aber ich hab keinerlei Sympathie für diesen Idioten übrig, und jetzt sieht er mal, wie es ist, in der Öffentlichkeit bloßgestellt zu werden.“ „Trotzdem…“, nuschelte ich. Auch wenn er irgendwie recht hatte, wollte ich ihm das nicht zeigen. „So was hat er nicht verdient.“ Edward redete wie erwartet dagegen an. „Und dass er dich wegen deiner Dates vor allen Leuten heruntergemacht hat, war gerechtfertigt?“ „Natürlich nicht, nur…“ Mein Standpunkt fing langsam an, ins Schwanken zu geraten. „Ich versteh dich. Mir ist es auch egal, auf wen oder was Mike steht. Allerdings kann er jetzt wenigstens am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn sich die anderen über einen das Maul zerreißen. Jeder bekommt irgendwann das, was er verdient.“ Ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. „Du kannst ja richtig fies sein…“ „Nur wenn es sein muss“, entgegnete er, sah mich einen Moment nachdenklich an und verwuschelte mir anschließend die Haare, wofür ich ihm einen strafenden Blick zuwarf. Doch er lachte nur auf und zog mich wieder zu sich. „Ich werde trotzdem mit ihm reden, falls er mir über den Weg läuft“, flüsterte ich mehr zu mir selbst, auch wenn er es womöglich dennoch gehört hatte. Ein paar Minuten verharrten wir schweigend und hingen unseren Gedanken hinterher, während wir beiläufig immer wieder zum Essen griffen. Mein Kopf sackte fast von allein an seine Halsbeuge, woraufhin er seinen Arm etwas hob, um ihn liebevoll um meine Schulter zu legen. Seine Finger spielten mit meinen Haarsträhnen und ich vergaß beinahe, dass wir uns immer noch in der Cafeteria befanden. „Edward?“ durchbrach ich dann die Stille. „Ja?“ „Hast du zufällig Lust, heute Nachmittag mit mir einkaufen zu gehen? Wir bekommen heute Abend… Besuch und ich brauche noch ein paar Sachen fürs Essen.“ Ich ließ bewusst aus, wer genau kam, da ich, wenn das mit Phil klappen sollte, Edward erst Donnerstag damit überraschen wollte. Gerade als er dabei war, zu antworten, unterbrach ihn die Schulglocke. Die Mittagspause war vorbei und die Schüler setzten sich langsam in Bewegung. Ich schaute automatisch Richtung Eingang, da Alice immer noch nicht da war, doch sie tauchte nicht auf. Vermutlich war sie bereits auf dem Weg zum Klassenraum. Da wir drei jetzt gemeinsam Geographie hatten, würde ich sie spätestens dort wieder sehen. Während wir ebenfalls Richtung Unterricht gingen, hatte Edward meine Hand in seine genommen. Nach und nach gewöhnte ich mich an diese völlig neue Situation, die sie nun einmal für mich war. Ich genoss jede Berührung seinerseits, jeden Kuss, jede Sekunde, die ich mit ihm verbringen konnte. Das jeden Tag erleben zu dürfen, war eine wunderbare Aussicht. „Was deine Frage angeht“, griff er das Thema von eben wieder auf und hatte einen leicht entschuldigenden Ausdruck im Gesicht. „Ich kann leider nicht mitkommen. Ich hab Emmett versprochen, heute was mit ihm zu unternehmen. So ein… Männerding, weißt du?“ „Das ist kein Problem“, sagte ich hastig. Mir kam es so vor, als würde er ein schlechtes Gewissen bekommen, bloß weil er mir gerade abgesagt hatte. „Wirklich?“ hakte er sicherheitshalber nach, weshalb ich schmunzelnd die Augen verdrehte. „Ich werde auch mal einen Nachmittag ohne dich aushalten.“ „Ich aber vielleicht nicht“, grinste er neckisch. „Tja, du bist derjenige, der nicht will.“ Schulterzuckend gab ich ihm einen Pech-gehabt-Blick. Plötzlich schmälerten sich seine Augen und ein unheimliches Grinsen lag auf seinen Lippen, als er ohne Vorwarnung stehen blieb. Dummerweise hatte er immer noch meine Hand in seiner, sodass er mich zu sich heranzog und mich fest an sich drückte. „Dafür hab ich dich morgen den ganzen Tag für mich allein.“ Ein langer Kuss auf meine Stirn besiegelte seine Worte, die das Blut unter meinen Wangen stärker zirkulieren ließ, nur hatte er eine Sache vergessen. „Wenn du denn das Gespräch überlebst“, erinnerte ich ihn mit ernstem Unterton. „Außerdem ist Roxy auch noch da.“ „Was deinen Vater angeht, mach dir mal keine Sorgen und wegen der Kleinen-“ Edward hörte mitten im Satz auf und fragend schaute ich ihn an. Sein Blick war auf etwas weit hinter mir gerichtet und als ich ihm folgte, sah auch ich die Ursache für seinen abrupten Stimmungsumschwung. Denn den hatte er definitiv. Seine gute Laune war wie weggeblasen und ein undefinierbarer Ausdruck lag in seinen Zügen. Nicht weit entfernt stand Alice und wie es aussah, wartete sie vor dem Klassenzimmer auf uns. Das allein war natürlich nicht der Grund für Edwards Verhalten, sondern das, was sich dahinter abspielte. Der neue Lehrer, Mr. Harper, war mit etwas Abstand hinter ihr. Er hatte ein paar Unterlagen in der Hand und hob seinen Blick, um über den Rand hinweg zu unserer Freundin zu schauen. Seine Augen waren fast starr auf sie fixiert und seine Füße setzten sich langsam in Bewegung, direkt auf sie zu. Das merkwürdige war, dass es wirkte, als wolle er sich anschleichen - unauffällig, aber dennoch lautlos. Ich war mir nicht sicher, da wir zu weit weg standen und die Geste nur für Sekunden anhielt, aber es sah so aus, als hätte er seine Finger kurz von seinen Notizen gelöst, um sie nach vorne auszustrecken. Alice hatte weder ihn noch uns bemerkt. Genauso wie er scheinbar völlig von seinem Vorhaben - was auch immer das sein sollte - abgelenkt war. „Was zum Teufel hat dieser Kerl vor?“ murmelte Edward vor sich hin, während wir langsam auf die beiden zugingen. „Alice?“ rief ich, als wir nicht mehr weit weg waren. Sie drehte sich zu uns, ebenso wandte Mr. Harper seinen Kopf in unsere Richtung und hielt sofort in seiner Haltung inne. Sein Gesicht, das eben noch etwas angespannt war, wurde wieder relaxter - wenn auch ein wenig frustriert vielleicht…? „Hey“, begrüßte uns die kleine Elfe. Mir fiel gleich auf, dass sie, seit sie mit Jasper verschwunden war, viel heiterer wirkte, nicht mehr so bedrückt. Was auch immer er mit ihr bereden wollte, offenbar hatte es ihr geholfen und das freute mich wirklich für sie. „Hallo“, kam es freundlich von dem Lehrer. Alice zuckte kurz zusammen bei seiner Stimme. Vermutlich weil sie erst da realisierte, dass sich noch jemand hinter ihr befand. Überrascht drehte sie sich um. „Oh… hallo.“ Ich begrüßte ihn ebenfalls, wenn auch verhalten. Edward war der einzige, der kein Wort sagte, sondern unser Gegenüber nur mit schmalen Augen anfunkelte. Entweder war das Mr. Harper aufgefallen und es kümmerte ihn nicht weiter, oder aber er bemerkte es tatsächlich nicht. „Tja, also haben wir wohl jetzt zusammen, was?“ Wie es schien, versuchte er ein wenig oberflächlichen Smalltalk zu halten, nur gingen wir nicht wirklich darauf ein. Alice und ich nickten nur, ein schwaches Lächeln auf den Gesichtern, ehe wir an ihm vorbei in den Raum traten. Die Schwarzhaarige zuerst, danach Edward und ich, Mr. Harper unmittelbar hinter uns. Mein Freund drückte mich kaum merklich fester an seine Seite und schob mich regelrecht zu meinem Platz. Ein kurzer, bestimmter Kuss auf meinen Kopf, seine Hand an meiner Wange und ein sachtes Streicheln seines Daumens, dann ging er zu seinem eigenen Tisch etwas weiter vorne. Meine Augenbraue zuckte kurz nach oben bei seinem etwas verwirrenden Verhalten. Ich redete mir ein, dass er mir sowieso alles erklären würde, sobald wir wieder allein waren, also beließ ich es erst einmal dabei. Mal ganz davon abgesehen, dass die Stunde gleich anfing und wir demnach eh keine Zeit für Gespräche hatten. Während ich meine Sachen auf den Tisch packte, wanderte mein Blick zufällig an meine Seite, wo Alice saß. Und ihre Haltung stoppte mich in meinem Tun. Ihre Ellenbogen waren auf der Tischoberfläche abgestützt und ihr Kinn lag auf ihren ineinander gefalteten Händen. Die Augen waren zwar nach vorne gerichtet, doch sie sah mit Sicherheit nicht den Lehrer an, sondern starrte einfach nur verträumt ins Leere. „Alice?“ versuchte ich sie sanft aus ihrer Trance zu reißen. Glücklicherweise reagierte sie sofort darauf und drehte sich zu mir. „Alles in Ordnung mit dir?“ Ein leises Schmunzeln lag in meinen Worten, was ihr nicht entging. Sie nickte lächelnd. „Alles bestens.“ „Was hat Jasper mit dir besprechen wollen?“ fragte ich neugierig. Es musste mit ihm zutun haben. Eine andere Erklärung gab es nicht. Allerdings winkte sie nur grinsend ab. „Ach, nichts bestimmtes. Nur was wegen morgen Abend. Uhrzeit und so weiter… Und wo wir schon mal dabei sind. Ich wollte dich fragen, ob du heute mit zu mir willst. Sprich, schon mal ein paar Vorbereitungen wegen morgen treffen. Gestern hab ich mir nämlich ein paar wirklich schöne Sachen gekauft und ich wollte deinen Rat bezüglich der Auswahl.“ Ich war ein wenig überrumpelt, weil ich eigentlich auf den ersten Teil ihrer Antwort reagieren wollte. Denn wenn es bloß um ihr Date ging, dann hätte Jazz das auch vor uns sagen können. Jedenfalls meiner Meinung nach. Ich blinzelte und schnappte unbewusst nach Luft, als ich mir wieder ihren zweiten Teil in Erinnerung rief, um ihr eine Antwort zu geben. „Tut mir leid, Alice. Ich kann nicht. Heute Abend bekommen wir Besuch und ich muss noch einiges an Lebensmitteln einkaufen gehen, weil ich für das Abendessen zuständig bin. Aber wenn du willst, dann kannst du mich begleiten.“ „Oh… entschuldige, aber das kann ich wiederum nicht. Ich hab zuhause noch eine Menge zu erledigen.“ Ihr schien es wirklich leid zu tun und nichts deutete darauf hin, dass sie enttäuscht über meine Absage bezüglich ihres Angebots war. Stattdessen lächelte sie. „Darf ich fragen, wer zu Bes-“ „Ms. Brandon. Darf ich Sie daran erinnern, dass der Unterricht bereits begonnen hat?“ riss uns die Stimme von diesem Mr. Harper aus unserer Unterhaltung. Abrupt hoben wir unsere Köpfe und sahen nach vorne. „Entschuldigung“, meinte Alice höflich. Mochte sein, dass der Lehrer ernst gucken wollte, doch so ganz gelang ihm das nicht. Seine Augen waren schmal, doch seine Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen, auch wenn er versuchte, es vorwurfsvoll aussehen zu lassen. Mit jeder Minute, die ich diese Person beobachtete, kam sie mir komischer vor. Ich konnte sein gesamtes Verhalten kein Stück einschätzen, noch dazu irritierte mich sein sehr junges Aussehen. Natürlich hatten wir an dieser Schule mehrere Lehrer, die jünger als der Standard waren, doch Mr. Harper kam mir für eine voll ausgebildete Lehrkraft einfach viel zu jung vor. Wäre ich ihm so begegnet, hätte ich ihn auf einen Studenten Anfang Zwanzig geschätzt. Aber jedem das seine. Einigen war ja das Glück vergönnt, selbst noch im hohen Alter frisch zu wirken. Seufzend richtete ich meine Aufmerksamkeit auf meine Notizen und verfolgte stillschweigend die restliche Stunde. Am Anfang stellte sich unser neuer Lektor erst einmal vor und erzählte dann der Klasse, was Alice und ich schon längst wussten, nämlich dass Mr. Warner vorerst nicht zur Arbeit kommen würde. Bei Mr. Harper klang es so, als würde das eine sehr lange Zeit sein. War der Unfall, den unser alter Lehrer hatte, denn so gravierend gewesen? Mir fiel auf, dass er den Stoff anders lehrte, als wir es bisher gewohnt waren. Allerdings nicht im negativen Sinne. Vielleicht war es eine moderne Methode, die man heutzutage anwandte. Wie dem auch sei, sie kam beim Großteil der Schüler gut an und ich wettete, allein dadurch bekam dieser Typ schon so einige Pluspunkte. Als nächstes dann womöglich durch sein Aussehen, das besonders bei den Mädchen auf Interesse stieß. Anders als Mr. Warner nahm er auch oft einige von uns heran, damit wir unsere Meinung oder Vermutungen über eine Sache äußern konnten. Ich wurde nur einmal dazu aufgefordert, während Alice heute scheinbar die Pechkarte gezogen hatte. Sie war mit Abstand diejenige, die am meisten aufgerufen wurde. Als hätte Mr. Harper sie bereits nach einem Tag auf dem Kieker. Oder aber er wollte unsere Strapazierfähigkeit testen. Als es dann endlich zum Ende klingelte, seufzte ich erleichtert auf. Es war einfach ungewohnt, plötzlich in der letzten Stunde aufzupassen, wenn man mit seinem Geist normalerweise schon längst halb im freien Nachmittag verbrachte. Ich war gerade dabei, mein Buch in meine Tasche zu packen, als es mir aus der Hand rutschte und mit einem dumpfen Knall auf dem Boden landete. In dem Moment, als ich mich herunterbeugen wollte, um es aufzuheben, traten zwei Hände in mein Blickfeld. Zwei unterschiedliche. Und beide hatten jeweils eine Ecke des Buches. In dem Augenblick, als der jeweils andere das bemerkte, hielten sie inne und hoben es dann ganz langsam auf. Mein Blick folgte meinem Schulutensil, bis ich erkannte, wem die Hände gehörten. Mr. Harper und Edward. „Danke.“ Letzterer hatte seine Lippen zusammengepresst und betrachtete sein Gegenüber mit einem düsteren Blick. Als ich zu Alice sah, schaute sie genauso verwirrt wie ich. Man könnte glatt meinen, zwischen den beiden Herren würde eine jahrelange Fehde liegen. Nur dass Mr. Harper all das offenbar nichts ausmachte. Zwar erwiderte er das stumme Blickgefecht mit der gleichen Intensität, doch dann lächelte er und nickte, als er losließ. „Kein Problem. Immer wieder gern.“ „Das wird garantiert nicht noch mal nötig sein.“ Edwards Worte so kühl wie nie. Der Lehrer zwinkerte mir kurz zu - was die Augen meines Freundes noch dunkler werden ließ -, ehe er sich zu Alice drehte. „Ms. Brandon. Ich würde Sie bitten, nach ihrer letzten Stunde kurz zu mir zu kommen. Ich möchte gerne etwas mit Ihnen besprechen.“ Wir drei sahen ihn mit gerunzelter Stirn an, bevor ich mich zu Alice wandte. Sie schien ebenso überrascht, nickte dann aber. „Das war bereits meine letzte Stunde.“ „Umso besser“, lächelte Mr. Harper breit. „Dann können wir das auch gleich jetzt besprechen. Wenn Sie mit nach vorne kommen würden…?“ „Natürlich.“ Alice stand auf und ging - immer noch mit an uns gerichtetem, fragendem Blick - hinterher. Edward und ich ließen sie keine Sekunde aus den Augen, und so bemerkte ich beinahe nicht, wie mein Freund mir mein Buch entgegenhielt, selbst überhaupt nicht darauf achtend, was er machte. Ich nahm es ihm ab und packte den Rest ein, anschließend stand ich auf und wollte Edward hinausziehen, doch er bewegte sich keinen Millimeter. Stattdessen lehnte er an der vorderen Kante meines Tisches. „Ich will solange warten, bis die beiden fertig sind.“ „Aber das könnte vielleicht länger dauern“, warf ich ein. „Das ist egal“, entgegnete er, ohne auch nur einmal woanders hinzuschauen. „Hast du nicht noch Baseballtraining?“ Jetzt drehte er sich doch zu mir. „Das kann warten.“ Als ich ihn verständnislos anstarrte, streckte er seine Hand nach mir aus, um meine zu ergreifen und mich zu sich zu ziehen. Ich lehnte mich ebenfalls an die Tischkante und wartete auf seine Erklärung. Mittlerweile war der Raum so gut wie leer. Nur noch Alice, Mr. Harper und wir beide waren anwesend, und damit nur ich Edwards nächste Worte verstehen konnte, beugte dieser sich zu mir herunter und sprach im Flüsterton. „Hast du schon mal das Gefühl gehabt, dass dir eine Person, die du eigentlich noch nicht kennst, völlig unsympathisch ist? Dass du gar nicht erst den Versuch starten würdest, sie näher kennen zu lernen?“ „Nein“, antwortete ich ebenso leise. Seine Augen huschten kurz nach vorne. „Bei ihm ist es so. Ich kann‘s mir selbst nicht erklären. So was hab ich noch nie erlebt. Er strahlt so eine… feindselige Aura aus.“ Meine Augenbraue und mein Mundwinkel zuckten nach oben. „Ich würde sagen, die Chemie zwischen euch stimmt nicht. Das mit dem ‚neue beste Freunde‘ wird dann wohl nichts.“ „Bella, ich meine das ernst“, tadelte er mich. „Ich weiß. Das war nur ein kleiner Scherz. Ehrlich gesagt, ist er mir auch etwas unheimlich“, gab ich zu. Bei der bloßen Erinnerung an das letzte Mal, schüttelte es mich, was Edward veranlasste, seinen Arm um meine Seite zu legen und mich näher zu sich heranzuziehen. Er küsste meine Schläfe und ich schmiegte meinen Kopf an seine Schulter, während ich wieder nach vorne zu den anderen beiden sah. „Vielleicht bilden wir uns das aber auch nur ein“, meinte ich beiläufig. „Mag sein. Trotzdem werde ich dich nicht mit ihm allein lassen.“ Ich musste bei seiner Aussage schmunzeln. „Eifersüchtig?“ „Ich bin immer eifersüchtig, wenn dir jemand nachschaut.“ Er klang, als wäre das doch zu erwarten. „In diesem Fall ist es aber eher der Beschützerinstinkt.“ Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und ich verinnerlichte die Bedeutung seiner Worte, die sich wie Balsam anfühlten. Während Mr. Harper mit Alice redete, wanderten dessen Augen kurz in unsere Richtung. Es konnte nicht länger als für den Bruchteil einer Sekunde gewesen sein. Dennoch rutschte ich instinktiv noch dichter an Edward, was dieser mit der entsprechenden Reaktion quittierte: Beruhigende Streicheleinheiten entlang meiner Taille. Okay, beruhigend waren sie nicht wirklich, eher… ablenkend; kribbelnd. „Sie können auch schon gehen“, sprach uns plötzlich der Lehrer an, sein Ton vollkommen neutral. Im Gegensatz zu Edwards, der wie schon vorhin frostig war. „Danke. Aber wir warten lieber.“ Mr. Harper schien das nicht wirklich zu gefallen, leistete aber gute Arbeit, diese Gefühle so wenig wie möglich zu zeigen. Seufzend wandte er sich wieder Alice zu. Ich fing unweigerlich leise an zu lachen. Unser Verhalten war, wenn man es von außen betrachtete, seltsam, fast schon absurd. „Warum lachst du?“ fragte Edward. Ich holte tief Luft, bevor ich antwortete. „Na ja, wir benehmen uns, als hätte sich ein Verbrecher oder so was in unsere Schule geschlichen.“ „Hm… Bei einer Wahrscheinlichkeit von eins zu zehntausend? So gut wie ausgeschlossen. Bei deinem Glück? Mit ziemlicher Sicherheit.“ Als Dank für diese schmeichelnden Worte stieß ich ihm meine zierliche Faust unsanft in die Seite. Ein unterdrücktes Stöhnen entwich ihm. Unterdessen kuschelte ich mich im Genuss der Genugtuung wieder an ihn. „Ich dachte, ich hätte dir nur das Klavierspielen beigebracht und nicht das Boxen“, meinte er gespielt geschockt. Wirklich wehgetan hatte es ihm mit Sicherheit nicht. „Mein Vater ist Polizist. Schon vergessen?“ „Auch wieder wahr…“ Wie es aussah, war das Gespräch von Alice nun auch endlich vorbei, denn sie verabschiedete sich und kam auf uns zu. Schnell packte sie ihre Unterlagen ein und gemeinsam verließen wir den Raum, in dem Mr. Harper noch immer an seinem Schreibtisch saß und seine Notizen studierte. „Was wollte er von dir?“ fragte ich die kleine Schwarzhaarige, während wir das Schulgebäude verließen und zu den Umkleiden gingen. Sie zuckte mit den Schultern. „Er meinte, ihm sei heute aufgefallen, dass ich mit dem Lehrstoff etwas hinterher hinke und er hat auch schon meine Noten von meiner alten Schule gesehen, die ihm wohl nicht so sehr gefallen haben. Und weil ich ihm sympathisch sei und er nicht möchte, dass ich am Ende des Schuljahres durchfalle, hat er mir vorgeschlagen, mir Nachhilfeunterricht zu geben.“ Meine Augenbraue rutschte ungläubig nach oben, Edward schien nicht minder irritiert. „Und das kann er schon nach einem Tag erkennen?“ fragte er skeptisch nach. „Keine Ahnung. Aber er will bereits Freitag anfangen, damit ich die Klasse bis zu den Sommerferien mit einem akzeptablen Ergebnis abschließe.“ „Freitag ist schulfrei“, erinnerte ich sie. Sie seufzte. „Ja, ich weiß. Nur leider hab ich ihm schon zugestimmt, zu kommen.“ „Sag ab.“ Das war Edward. Verwirrt sahen wir zu ihm. „Er hatte gerade mal einen Tag mit uns Unterricht und er behauptet, deinen Lernstatus bereits einschätzen zu können. Das ist völliger Schwachsinn, wenn du mich fragst. Wo wollte er sich überhaupt mit dir treffen? Die Schule ist schließlich geschlossen.“ „Er hat einen Schlüssel dafür. Falls ich aber keine Lust habe, das Gebäude an einem freien Tag von innen zu betrachten, könnten wir auch bei ihm lernen.“ Edward starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an und nur langsam glätteten sich seine Gesichtszüge wieder. „Dich scheint das überhaupt nicht zu beunruhigen, oder?“ stellte ich verwundert fest. Alice lächelte mich an. „Wieso auch? Ich würde es spüren, wenn irgendetwas nicht stimmt. So was hab ich im Blut. Viel mehr Sorgen bereitet mir eher der morgige Abend.“ „Warum?“ Leichte Nervosität schlich sich in ihre Stimme. „Ich weiß auch nicht. Ich hab Angst, dass irgendwas schief geht. Und im Gegensatz zu eurer sehr abwegigen Theorie hab ich eher bei dieser Verabredung ein ungutes Gefühl…“ Ich stutzte… und musste dann leise kichern. „Weil du eventuell ein bisschen aufgeregt bist? Mach dir keinen Kopf deswegen. Das wird schon.“ Sie lächelte mich halbherzig an. „So…“, meinte sie auf einmal und blieb stehen, als wir die Umkleiden erreicht hatten. „Heute schaue ich mir das Training leider nicht an. Wie gesagt… Ich hab noch einiges zu erledigen.“ „Heißt das, du fährst jetzt schon?“ hakte ich nach. Sie nickte und ich drehte mich daraufhin zu Edward. „Ich denke, ich fahr mit ihr mit. Ich hab wegen dem Essen noch einige Vorbereitungen zu treffen.“ Ein kurzer Blick zu Alice, um zu sehen, ob ich ihr Einverständnis hatte. Sie zwinkerte mir zu. „Okay. Dann sehen wir uns morgen früh.“ Edward strich mir eine Strähne hinters Ohr und lächelte mich so liebevoll an, dass es mir einen Stich versetzte, mich jetzt schon von ihm zu verabschieden. Andererseits… Wie war das mit der Klette? Ich musste ihm doch ein bisschen Freiraum lassen. An so was zerbrachen schließlich sehr viele Beziehungen… Hatte ich gehört. Und wenn ich ihn jeden Tag jede Sekunde für mich beanspruchte, dann würde ich doch genau das bewirken. Dass ich heute also einkaufen musste, kam da genau richtig. Außerdem war ja die Wiedersehensfreude, je länger die Trennung voneinander dauerte, umso schöner… Während er seine Hand an meine Wange legte, um mein Gesicht dichter an seins zu ziehen, bemerkte ich aus den Augenwinkeln, wie Alice sich dezent wegdrehte und uns ein wenig Privatsphäre ließ. In der nächsten Sekunde spürte ich auch schon ein Paar weicher Lippen auf meinen, wie sie meine immer wieder sinnlich liebkosten. Meine Arme legten sich ohne Aufforderung in seinen Nacken, gleich darauf spielten meine Finger mit seinen bronzenen Haarspitzen. Bronze… Damals hatte ich sie für rötlich gehalten. Wie einfallslos. Seine Haarfarbe hatte eine ganz besondere Nuance, die ich unter tausenden erkennen würde. Ich liebte dieses verschiedenfarbige Funkeln, wenn die Sonnenstrahlen darauf fielen, und das samtene Gefühl unter meiner Haut, wenn meine Hand hindurch fuhr… Der Kuss wurde langsam intensiver, vertiefte sich und beschleunigte sowohl meine Atmung als auch meine Herzfunktion um ein paar Pulsschläge mehr pro Minute. Edwards Fingerspitzen wanderten allmählich meine Wirbelsäule hinunter und obwohl die Berührung nicht viel stärker war, als hätte er eine Feder benutzt, fühlte es sich viel inniger an als üblich. Ich wusste nicht mehr, auf was ich mich zuerst konzentrieren sollte: den Kuss oder das anhaltende, impulsive Prickeln unterhalb meiner Kleidung, welches mir eine Gänsehaut bescherte. Noch einmal erwiderte ich die Bewegungen seiner Lippen mit Nachdruck, ehe wir uns voneinander lösten und ich ein wenig nach Luft japste. Nur konnte ich leider nicht gleich richtig Sauerstoff tanken, da sein Kopf noch einmal nach vorne schoss und mir einen weiteren kleinen, sanften Kuss aufhauchte, den ich nur allzu gerne entgegennahm. „Ich glaube, Alice wird ungeduldig“, flüsterte er, seine Stirn an meiner. Vorsichtig drehte ich mich in ihre Richtung. Sie stand noch immer mit dem Rücken zu uns, ihr Fuß sah allerdings leicht hibbelig aus. „Denke ich auch“, antwortete ich leise, nahm meine Arme zurück und trat einen Schritt nach hinten. Sie musste uns gehört haben, denn sie drehte sich wieder zu uns. Zwar lächelte Alice, aber ihre Augen verrieten, dass sie endlich los wollte. „Bis morgen“, verabschiedete sich Edward von mir, küsste mich noch einmal auf die Stirn und strich mir über den Arm. „Ja, bis dann.“ Ich lächelte ihn an und ging anschließend auf Alice zu, die meinem Freund noch einmal zuwinkte, bevor wir uns auf den Weg zum Parkplatz machten. Als wir fast ihren Beetle erreicht hatten, seufzte sie, lauter als sonst, neben mir auf. Fragend sah ich sie an, woraufhin sie lächelte. „Ihr beiden… wenn man euch so sieht, dann könnte man glatt neidisch werden“, erklärte sie bitter freundlich. „Ach das bedrückt dich so… Wenn es dir unangenehm ist, dann versuch ich in nächster Zeit, so was zu vermeiden.“ Sie lachte leise. „Sei nicht albern. Ich finde es schön, wie ihr miteinander umgeht und ich gönn dir dein Glück von ganzem Herzen.“ Auch wenn sie das so sagte, kam sie mir doch ein wenig… seltsam vor: auf eine Art traurig und dann wieder nicht. Während wir in ihr kleines, gelbes Auto stiegen, überlegte ich, wie ich sie am besten aufmuntern konnte. Bis mir schließlich das nahe liegendste einfiel. „Ich bin zwar nicht so gut darin wie du, aber manchmal hab auch ich Vorahnungen“, meinte ich; dabei, meinen Gurt zu schließen. Eine ihrer Augenbrauen zuckte nach oben, als sie kurz zu mir sah. „Und was siehst du?“ „Dass du schon sehr bald selbst im Glück baden wirst“, meinte ich zuversichtlich. Zwar sah sie noch immer nicht überzeugt aus, doch das Grinsen auf ihren Lippen bestätigte mir, dass mein Plan aufgegangen war. Jedenfalls für ein paar Sekunden, denn schon im nächsten Augenblick weiteten sich ihre Augen und ein leises Grummeln entrann ihrer Brust, als sie ärgerlich auf das Armaturenbrett starrte. „Was ist?“ Erst jetzt bemerkte ich, dass sie bereits ein paar Mal den Schlüssel im Zündschloss hin und her drehte. Der Motor heulte kurz kränklich auf, dann verstummte er wieder. „Ich glaub das jetzt nicht…“, murmelte sie leicht gereizt. Sie stieg aus und öffnete die Haube, um ins Innere zu schauen. Ich tat es ihr gleich und stellte mich neben sie. „Hast du Ahnung von Autos?“ fragte ich skeptisch nach, doch schon allein ihr verzweifelter, resignierter Ausdruck verriet mir die Antwort. „Und jetzt?“ „Sieht wohl so aus, als müssten wir mit dem Bus fahren.“ Sie ging ein paar Schritte zurück, ohne den Blick vom Auto zu nehmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Gerade als ich etwas erwidern wollte, hörten wir eine männliche Stimme hinter uns. „Haben die Damen ein Problem?“ Überrascht wandten wir uns zu der fremden Person und erkannten erst jetzt, dass es sich um Mr. Harper handelte. „Na ja, der Wagen springt nicht an“, erklärte ihm Alice. „Darf ich mal sehen? Vielleicht kann ich ja helfen.“ „Ehm… klar.“ So ganz überzeugt von seiner Hilfe waren wir zwar nicht, aber vielleicht fand er das Problem sogar. Schließlich war er ein Mann und die wussten über so etwas ja bekanntlich Bescheid. Alice trat zur Seite und ließ ihn an den Motor heran. Er beugte sich hinüber, ebenso ich, weil ich wissen wollte, was genau er dort machte, konnte aber nicht so richtig etwas erkennen. Irgendwas hatte er in den Händen, sah es sich genauer an, schaute dann ich einer andere Ecke, dann wieder zurück. „Tja, sieht so aus, als wäre der Keilriemen durchgerissen. Von euch beiden hat nicht zufällig jemand eine Nylonstrumpfhose, oder?“ fragte er uns, als er sich zurücklehnte. Ich tauschte mit Alice einen verwirrten Blick, ehe wir den Kopf schüttelten und verneinten. „Schade. Damit hätte man es bis nach Hause überbrücken können. So muss das Auto jetzt leider hier stehen bleiben.“ Alice sah ziemlich mitgenommen aus bei diesen Worten. Mit in die Seiten gestützten Händen betrachtete sie mitleidig ihren geliebten Beetle. „Wenn ihr wollt, dann fahre ich euch nach Hause“, schlug plötzlich Mr. Harper vor, woraufhin ich die Stirn runzelte. „Ich will nicht unhöflich klingen, aber wir kennen Sie kaum.“ Er nickte verständnisvoll. „Das stimmt allerdings. Schön zu hören, dass es noch junge Leute gibt, die nicht mit jedem wildfremden mitfahren. Und nach einem Tag kann man natürlich auch noch nicht das Vertrauen zu einem neuen Lehrer aufbauen. Na ja, es war nur ein Vorschlag.“ Beinahe tat es mir schon leid, dass wir ihn eben so vor den Kopf gestoßen hatten und ich verfluchte mich selbst dafür, dass mein Instinkt mir wieder sagte, ich sollte mich vorsehen. Alice sah mich an und in ihren Augen lag dieselbe Unschlüssigkeit. Ebenso wartete Mr. Harper auf eine Antwort. Sein Blick wechselte immer wieder zwischen der Schwarzhaarigen und mir, und jedes Mal bohrte er sich regelrecht in den unseren. „Also…“, stammelte ich vor mich hin und noch bevor ich auch nur ein einziges weiteres Wort sagen konnte, hörte ich bereits eine andere Stimme, von dessen Besitzer ich gedacht hätte, er würde schon auf dem Feld trainieren. „Bella!“ rief er von weitem. Seine Baseballuniform hatte er schon an und eine seiner Hände war leicht zu einer Faust geballt, während er mit schmalen Augen zum Lehrer schaute. „Edward…“, stellte ich mit geweiteten Augen fest. „Was machst du denn hier?“ „Als ich aus der Kabine gekommen bin, lag das hier auf dem Boden.“ Er öffnete seine Faust und als ich erkennte, was er da hielt, fasste ich mir automatisch auf mein Dekolleté. Gleichzeitig fragte ich mich, warum ich nicht bemerkt hatte, wie mir Edwards Anhänger von meinem Hals gerutscht war. Allein die Vorstellung, sein Geschenk verloren zu haben und es dann möglicherweise nie wieder zu finden, war grausam. „Oh… Danke!“ „Man könnte sagen, mein Gefühl hat mir geraten, es gleich ins Auto zu packen. Es hat sich scheinbar nicht geirrt“, erklärte er, kurz zu Mr. Harper schielend. „Warum seid ihr überhaupt noch hier? Ihr hattet es doch so eilig.“ „Wie es aussieht, ist mein Keilriemen durch“, jammerte Alice. Als Edward das hörte, übergab er mir erst die Kette und ging dann direkt zum Motor, um ihn sich etwas genauer anzuschauen. Doch da bereits der Lehrer nichts machen konnte, bezweifelte ich, dass er etwas an der Situation ändern würde. Mr. Harper beobachtete jede seiner Bewegungen haargenau. Während Edwards Stirn immer mehr Falten bekam, wurde ich langsam ungeduldig. Ein seltsamer Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht. „Edward?“ Nur allmählich stellte er sich wieder gerade hin, starrte aber weiterhin auf die Stelle, die auch Mr. Harper betrachtet hatte. „Hm… der Keilriemen ist vollkommen hinüber“, stellte er dann endlich fest. Etwas in seiner Stimme beunruhigte mich. Etwas, das ich jetzt noch nicht einordnen konnte. „Wie ich es gesagt habe.“ Mr. Harper klang unterschwellig leicht böse, als wäre es unverschämt, etwas in Frage zu stellen, dass er bereits herausgefunden hatte. Edward musterte ihn streng, fast schon herausfordernd. „Ich hatte die beiden gerade gefragt, ob ich sie mitnehmen soll“, fuhr der andere fort. Schon wieder diese Spannung zwischen den beiden. „Ich denke, wir werden mit-“, setzte ich an, wurde aber von meinem Freund unterbrochen. „Das wird nicht nötig sein.“ Ich hatte leider keine Ahnung, ob er wusste, was ich sagen wollte und hatte mir geantwortet, oder aber es galt Mr. Harper. Edward wandte sich zu mir und holte etwas aus seiner Hosentasche. Beim näheren Betrachten erkannte ich seinen Autoschlüssel. „Ihr könnt mit dem Volvo fahren.“ Erstaunt hoben sich meine Augenbrauen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich richtig gehört hatte. Ich nahm seine Hand und zog ihn etwas abseits von den anderen, damit wir unter vier Augen reden konnten. „Meinst du das ernst?“ fragte ich ihn in gedämpftem Ton. „Absolut“, versicherte er mir mit einer Hartnäckigkeit in seiner Stimme, die jeden Zweifel ausräumte. Für einen Moment sah ich ihn einfach nur völlig perplex an. „Du weißt doch gar nicht, ob ich überhaupt fahren darf.“ Er grinste halb. „Natürlich weiß ich das.“ „…Woher?“ „Von deinem Vater.“ Okay, jetzt war ich verwirrt, was Edward bemerkte. „Als ich dich das eine Mal abgeholt und im Haus auf dich gewartet hab. Bevor er das alles über mich wusste. Er hat mir erzählt, dass du zwar deinen Führerschein gemacht hast, aber kein eigenes Auto haben wolltest.“ Ich nickte kaum merklich. „Weil er wegen dem Kurs an sich bereits soviel Geld ausgegeben hat. Da wollte ich ihm nicht auch noch die Kosten eines Zweitwagens aufbürden… Außerdem leben wir in einer Millionenstadt. Es gibt genug öffentliche Verkehrsmittel.“ „Wie dem auch sei.“ Er hob meine Handfläche nach oben und packte den Schlüssel hinein. „Edward, das letzte Mal, als ich ein Auto gefahren hab, war vor einem Jahr zu meiner Fahrprüfung!“ protestierte ich, doch es schien ihn nicht zu stören. „Was ist, wenn ich irgendwo gegen fahre…? Bei meinem Glück…“ „Lieber das, als dass euch dieser Kerl mitnimmt“, sagte er fast schon böse, und ich erkannte die unterschwellige Ablehnung gegenüber Mr. Harper in seinem Ton. „Das heißt allerdings nicht, dass ich mir wünsche, dass du einen Unfall baust. Versteh das bitte nicht falsch.“ Natürlich wusste ich, was er meinte, aber dass er sogar lieber eine Beule in seinem Auto in Kauf nahm, ließ meine Stirn Falten bilden. „Du kannst ihn wirklich nicht ausstehen, was?“ „Kein Stück“, bestätigte er mir zähneknirschend, während seine Pupillen kurz zur gemeinten Person herüberhuschten. Diese hatte sich zu Alice gesellt und unterhielt sich mit ihr. „Ich kann es nicht leiden, wie er euch ansieht…“ Ich seufzte laut auf und ignorierte seinen letzten Satz. „Wie kommst du heute nach Hause?“ Als er zu mir zurückschaute, waren seine Gesichtszüge wieder weich. „Ich werde Emmett anrufen und ihm sagen, dass er mich abholen soll… Und jetzt solltest du langsam los, wenn du noch soviel zutun hast.“ Damit legte er seinen Arm an meine Hüfte und drehte uns den anderen beiden zu. „Wir haben das Problem gelöst“, rief er. Mr. Harper und Alice kamen auf uns zu, wobei ersterer Edward leicht arrogant musterte. „Ich hab gar nicht gewusst, dass es überhaupt eines gegeben hat.“ Ich ahnte schlimmes. Irgendwann würde diese Spannung noch mal eskalieren. Glücklicherweise ging Edward nicht auf seinen kleinen Kommentar ein. Ich zeigte Alice den Schlüssel. „Wir können mit Edwards Auto nach Hause fahren.“ „Wirklich?“ Ich nickte. „Okay, super… Ich hol nur schnell unsere Sachen aus meinem Wagen“, lächelte sie fröhlich und rannte bereits zum Beetle, klappte die Motorhaube wieder zu und ging anschließend zur Fahrerseite. Als sie wiederkam, reichte sie mir meine Tasche. „Na dann“, verabschiedete sich daraufhin Mr. Harper von uns, schaute jeden noch einmal an und ging dann davon. Wir standen noch kurz und beobachteten ihn, wie er sein eigenes Auto ansteuerte, ehe wir selbst Edwards Volvo aufsuchten. „Und du bist dir wirklich sicher, dass du mir dein Auto anvertrauen willst“, hakte ich noch einmal unsicher nach. Edward lachte leise. „Natürlich. Erstens weiß ich, dass du eh vorsichtig fahren wirst, weil du viel zu viel Angst hast, was kaputt zu machen, und zweitens kannst du damit besser einkaufen, oder nicht?“ „Schon, aber… dann würde ich ja deinen Tank leer fahren. Ich will nicht, dass jemand für mich Geld ausgibt und schon gar nicht d-“ „Bella, ich mache das gerne“, unterbrach er mich mit Flüsterstimme und legte einen Finger auf meine Lippen. Wir standen direkt vor seinem Wagen, während Alice dabei war, ihre Tasche ins Innere zu werfen. Ein kurzer Blick von Edward zur Seite genügte, um seine Augen sich vor Schreck weiten zu lassen. „Alice! Etwas vorsichtiger, bitte.“ Angesprochene hatte den Beifahrersitz ein Stück verstellt; wie es aussah, wohl etwas zu grob. Sie verdrehte theatralisch ihre Augen und schenkte ihm ein besserwisserisches Lächeln. „Edward, ich weiß, wie man mit einem Automobil umgeht.“ Mein Freund schien ihr das nicht ganz abzukaufen, so ungläubig, wie er sie ansah. Bis ihm auf einmal etwas einfiel und er wieder mich anschaute. „Wegen der Kette… Gibst du sie mir bitte wieder? Der Verschluss ist hinüber und ich möchte ihn gerne reparieren lassen.“ Ich nickte und übergab ihm den Anhänger, nicht ohne noch einmal einen sehnsüchtigen Blick hinauf zu werfen. Wie aus heiterem Himmel kam mir die Wahrsagerin in den Sinn. Ob es ein Zeichen war, dass ich sein Geschenk verloren hatte? Nein. Ich war nicht abergläubisch. An so etwas glaubte ich nicht. „Ich werde mich damit beeilen“, schmunzelte er. „Können wir dann?“ drängelte Alice und lugte aus dem Seitenfenster zu uns hinüber. Wenn sie jetzt schon so hibbelig war, was sollte das dann erst morgen werden? Edward atmete tief durch. „Na schön. Ich sollte auch wieder zurück. Die anderen warten bereits, und da Tayk tatsächlich da ist, muss ich aufpassen, dass alles ruhig bleibt.“ „Du schaffst das schon“, lächelte ich ihn aufmunternd an. Er erwiderte es und strich mir ein paar Mal über die Arme, ehe seine Hände höher wanderten, über meine Schultern zu meinen Wangen, wo er mir einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte. Ein Grinsen umspielte seine, als er seinen Kopf etwas zurücklehnte, nur um anschließend den Abstand zwischen uns ein weiteres Mal zu überbrücken. „Ich glaube, Alice dreht mir den Hals um, wenn sie noch länger warten muss“, wisperte ich und erntete ein Kichern seinerseits. „Ja, Jazz könnte genauso reagieren, wenn ich ihn mit der Meute alleine lasse.“ Ich seufzte. „Bis morgen.“ Ein dritter Kuss, dann verabschiedete er sich wirklich. Während ich in das Auto stieg, trat er einige Schritte zurück und an die Seite. Ich atmete tief durch und ließ meinen Blick über das Armaturenbrett gleiten. Viel Technik. Bei den neuen Modellen nicht mehr ungewöhnlich. Bisher hatte ich sonderlich wenig darauf geachtet, wenn ich mit ihm mitgefahren war, doch jetzt musste ich mich damit auseinandersetzen. „Das Zündschloss ist dort unten“, deutete Alice mit dem Finger. Mochte sein, dass sie das tatsächlich als ernsthafte Hilfe betrachtet hatte. Dennoch bekam sie von mir ein relativ giftiges „Danke“ zu hören. Ganz so eingerostet war ich nun auch noch nicht. Ich war einfach nur nervös. Zumal auch noch Edward zuschaute. „Okay…“, murmelte ich mehr zu mir selbst, vergewisserte mich noch einmal, ob kein Gang drin war und startete dann den Wagen. Ein leises Brummen ertönte, eine leichte Vibration war zu spüren und das Radio ging auch an. Plötzlich schoss Alice‘ Hand nach vorne und drückte auf irgendwelche Knöpfe. „Hör auf! Am Ende machst du noch was kaputt“, zischte ich leise, aber sie lachte nur. „Ich hab nur auf CD geschalten. Ich bin neugierig, was er so hört…“ Ich antwortete ihr nicht, sondern grummelte nur vor mich hin, bis ich erkannte, welches Lied spielte. Es war Klassik und obwohl ich in dem Gebiet nicht sonderlich bewandert war, erkannte ich dieses Stück. „Claire de Lune…“, hauchte ich überrascht. Renée hatte eine weit gefächerte Auswahl an Musik. Nur dadurch hatte ich zufällig ein Lieblingslied aus dem Genre. Es war schon eine Ewigkeit her, seit ich es das letzte Mal gehört hatte. Nur das Aussprechen des Namens versetzte mir einen Stich. Auf unangenehme Weise erinnerte es mich jetzt an Claire. Allein die Ungerechtigkeit des Lebens konnte etwas schönes mit etwas schlechtem verbinden. Sehr langsam steuerte ich den Volvo aus der Parklücke, was Edward ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. Als ich ihn passiert und das Ende des Parkplatzes erreicht hatte, sah ich noch mal in den Rückspiegel. Endlich machte er sich auf den Weg zum Training. Wer wusste, wie viel Zeit sie bereits verschwendet hatten. Oder aber sie hatten schon ohne ihn begonnen. Die Fahrt über hielten Alice und ich nur wenig Konversation, während ich penibel darauf achtete, wieder ein ordentliches Gefühl für das Fahren von Autos zu bekommen, und sie mir hin und wieder Anweisungen gab, wo es zu ihrer Wohnung ging. Außerdem hatte Edward recht. Ich fuhr wirklich vorsichtig, um nicht irgendwo gegen zu rammen. Ich erkundigte mich danach, was Mr. Harper noch mit ihr besprochen hatte. „Er wollte mir mit meinem Auto helfen. Es nach Hause fahren und sich ein bisschen um die Reparaturen kümmern. Er meinte, ich würde dann nicht so viele Kosten damit haben.“ „Das klingt aber ganz schön aufdringlich. Ich meine, wir kennen ihn überhaupt nicht.“ Ich war doch leicht geschockt, das zu hören. Sie zuckte mit den Schultern. „Das hab ich ihm auch gesagt.“ „Also hast du sein Angebot ausgeschlagen“, schlussfolgerte ich, jetzt schon wieder etwas entspannter. „Ich hab gesagt, ich überleg‘s mir.“ „Alice…“, mahnte ich. „Bella…“, äffte sie mich in dem gleichen Ton nach, bevor sie grinste. „Er wollte einfach nur nett sein. Solche Leute soll es heute tatsächlich noch geben.“ „Mag sein. Aber ist dir nicht aufgefallen, wie feindselig Edward sich ihm gegenüber verhält?“ „Oh ja… und irgendwie ist es witzig. Das erinnert mich ein bisschen an das Revierverhalten von Tieren.“ Meine Augenbraue hob sich in Skepsis. „Ist er dir überhaupt nicht unheimlich?“ „Kein bisschen. Etwas anders, ja. Aber das bin ich auch, oder?“ „Bei dir ist das was anderes. Manchmal bekomme ich eine richtige Gänsehaut bei ihm.“ Alice kicherte. „Du bist ganz schön paranoid. Wirklich, mir würde es als Erste auffallen, wenn mit ihm was nicht stimmt. Mein sechster Sinn verlässt mich nie.“ „Vielleicht ist der aber auch durch andere Dinge abgelenkt“, konterte ich. Sie verstand den Wink sofort, weshalb sich ihre Wangen leicht rötlich färbten. „Das… ist völliger Blödsinn. So was allein lenkt mich doch nicht ab.“ „Oh… na ja, da wäre dann noch die Sache mit dem heimlichen Verehrer und wenn Jasper wirklich so eifersüchtig ist, wie du sagst…“ „Okay“, unterbrach sie mich energisch. Zitterte ihre Stimme leicht? „Vielleicht bin ich wegen all dem etwas aufgeregt. Trotzdem… Ich bin eine Frau. Wir können mehrere Dinge gleichzeitig.“ „Ja schon, aber…“, wollte ich einwenden, doch sie ließ mich nicht richtig zu Wort kommen. „Kein aber.“ Unruhig rutschte sie in ihrem Sitz umher und starrte aus der Windschutzscheibe. Ich wusste, dass das Thema für sie beendet war. Seufzend schüttelte ich kaum merklich den Kopf und ein schmales Grinsen lag auf meinen Lippen. Wir verbrachten den Rest der Fahrt größtenteils schweigend, nur ab und zu kam von ihr ein Links oder Rechts abbiegen. Als wir schließlich die Gegend erreicht hatten, in der sie wohnte, wäre ich beinahe daran vorbeigefahren. Ihre Wohnung lag am Stadtrand von San Francisco und befand sich in einem dieser etwas höheren Häuser mit ungefähr fünfzehn Stockwerken. Sie erzählte mir, dass sie glücklicherweise eine Dachgeschosswohnung bekommen hatte. Sogar ein Teil des Daches selbst konnte sie als Balkon nutzen, und da wir in der Nähe des Meeres waren, konnte man von dort aus auch auf das Wasser sehen. Ich stellte mir gerade vor, wie es wohl abends sein musste, bei sternenklarem Himmel, als Alice‘ Stimme mich wieder zurück in die Gegenwart holte. „Wir sehen uns morgen früh in der Schule“, verabschiedete sie sich, grinste und stieg dann aus. „Ja, bis dann“, lächelte ich. „Und viel Spaß heute noch mit deinen Vorbereitungen.“ „Werde ich haben.“ Als ich zurück fuhr - und froh war, dass ich den Weg zu mir nach Hause von dieser Position auf der Landkarte trotzdem fand -, gab es so gut wie keine Vorkommnisse bezüglich irgendwelcher potenzieller Unfälle. Nur einmal wäre ich beinahe bei Rot über die Ampel gefahren, weil mich ein Passant abgelenkt hatte. Eine Sekunde lang hatte ich geglaubt, in diesem Seth wieder zu erkennen, musste mich dann aber doch geirrt haben. Auf mein Winken reagierte er nämlich nicht. Nach dieser kleinen Notbremsung an der Kreuzung und dem nur langsam abklingenden Adrenalinpegel, fuhr ich noch vorsichtiger als ohnehin schon die restliche Strecke. Bis ich mich dazu entschloss, gleich einkaufen zu fahren und keinen Zwischenstopp mehr zuhause zu machen. Das Einkaufszentrum war nicht weit entfernt und so fuhr ich nicht länger als zehn Minuten, bis ich dort ankam. Ich parkte so dicht am Eingang wie möglich, schnappte mir einen Einkaufskorb und stürzte mich in die täglich überfüllten Läden. Während ich durch die Gänge schlich, überlegte ich, was genau ich alles kaufen konnte, um ein einigermaßen ordentliches Essen zu zaubern. Mental bereitete ich mich dabei bereits auf den Abend vor. Renée und Phil… Freude als auch Nervosität beherrschten mein inneres Gefühl. Freude, weil ich meine Mom nach langer Zeit wieder sah, und Nervosität, weil Charlie offenbar nicht viel für Phil übrig hatte. Ich bezweifelte, an der eventuell aufkommenden geladenen Stimmung auch nur eine Kleinigkeit ändern zu können, aber wenigstens konnte ich versuchen, ein vernünftiges Essen zuzubereiten. Vielleicht würde ja das für ein bisschen gute Laune sorgen. Ich bog gerade in einen weiteren Gang, als ich an der Ecke abrupt stehen blieb. Direkt am anderen Ende stand eine mir mittlerweile allzu bekannte Person. Die, die ich erst vor ein paar Minuten versehentlich mit jemand anderes verwechselt hatte. Seth. Ständig huschten Leute zwischen uns hin und her, sodass ich immer nur ein Stück von ihm erhaschte. Er stand mit dem Rücken zu mir, weshalb er mich nicht bemerkt hatte und ich wollte bereits auf ihn zugehen, bis ich erkannte, dass er sich mit jemandem unterhielt. Jemand, der ihm verdammt ähnlich sah und den ich kurzzeitig für den Passanten von der Straße hielt. Die gleichen schwarzen Haare, die rostbraune Haut. Nur war der Fremde ein Stück größer als Edwards alter Bekannter. Natürlich konnte ich mir nicht sicher sein, ob es sich wirklich um die Person handelte, die mich beim Autofahren abgelenkt hatte, aber eine gewisse Ähnlichkeit war vorhanden. Aus einem inneren Impuls ging ich nicht auf Seth zu, sondern verschwand halb hinter dem Regal. In dem lauten Gemurmel der Einkaufsmassen verstand ich leider nicht, worüber sie sich unterhielten, allerdings bemerkte ich, dass Seth seinem Gegenüber etwas reichte. Und wenn ich mich nicht täuschte, dann waren es Lichtbildaufnahmen. Fotos. Der Fremde sah sie sich an und nickte anschließend. Als hätte ich etwas gesagt, schoss sein Kopf so schnell in meine Richtung, dass ich im ersten Moment gar nicht reagieren konnte, mich dann aber hastig ganz um die Ecke drehte. Mit einem Mal war mein Adrenalinspiegel abermals gestiegen und mein Herz klopfte unnatürlich laut in meiner Brust. Ich hoffte, dass er mich nicht gesehen hatte. Im selben Augenblick kam ich mir völlig lächerlich vor. So wie ich mich verhielt. Edwards Paranoia schien mich angesteckt zu haben. Gerade als ich mich wieder beruhigt hatte, erschreckte mich von neuem eine Stimme direkt neben mir. „Bella?“ Ich japste nach Luft, als ich mich erschrocken zur Seite wandte und Seth vor mir stehen sah. „Tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst einjagen“, entschuldigte er sich zögerlich lächelnd. Ich versuchte ebenfalls zu lächeln, legte eine Hand über meine Brust, als würde das dieses verdammte Herzklopfen verlangsamen und schritt einen Schritt zurück, um ein bisschen Abstand zwischen uns zu bringen, weil er mir einfach zu nahe stand. „Kein Problem.“ Ich bemühte mich krampfhaft, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. „Ehm…“, stammelte er und räusperte sich kurz. „Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden, Bella.“ Allein schon seine Wortwahl verursachte ein paar Falten auf meiner Stirn und als er weiter sprach, wusste ich auch, warum. „Bitte erzähl Edward nicht, dass du Jake hier gesehen hast.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Heeey...;) Ich weiß, ich hab ewig gebraucht. Sorry. Ich hoffe, euch hat das Kapitel dennoch gefallen...Irgendwie...hihi. Sehr schöne Sachen sind ja nicht passiert und das Finale lässt auch noch etwas auf sich warten...^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)