For The Ones Who Search For Love von absinthe (Bella und Edward helfen sich gegenseitig in Sachen Beziehungen, doch dann stellt sich heraus, das vieles mehr Schein als Sein ist und dass diese Entdeckung beide in eine unerwartete Richtung wirft.) ================================================================================ Kapitel 6: Stop thinking! ------------------------- Und schon ist ein neues Kapi da...xD Und ich hab sogar die Hälfte vom nächsten fertig, was daran liegt, dass ich ursprünglich ein Kapitel schreiben wollte, dann aber gemerkt habt, dass es zu lang wird. Also hab ich´s geteilt. Werd das nächste also so schnell wie möglich fertig schreiben...^^ Hiermit jetzt viel Spass...;D ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Fahrt nach Hause verlief, was Alice’ Fahrstil anging, relativ angenehm. Ich hatte ihr den Weg zu mir genau erklärt. Sie dürfte sich also nicht verfahren. Nur das Gespräch, was sie anfing, störte mich. “Ihr seid wirklich süß zusammen. Du und dieser Edward”, meinte sie leicht schmunzelnd, ohne den Blick von der Fahrbahn zu nehmen. “Findest du?” Es war nicht wirklich eine Frage, eher eine Feststellung. “Ja. So wie er dich immer ansieht. Als gäbe es nichts anderes.” Ungläubig hob ich eine Augenbraue und innerlich musste ich lachen. Sie wusste nicht, dass wir weniger eine Beziehung hatten, als vielmehr eine Zweckgemeinschaft. “Du glaubst mir nicht, oder?” meinte sie und klang kein bisschen enttäuscht, eher amüsiert. “Na ja, vielleicht liegt es daran, dass wir noch am Anfang stehen und ich das Ganze aus einem anderen Blickwinkel betrachte als du.” “Ach, wirklich? Es kommt mir so vor, als wärt ihr schon länger zusammen”, stellte sie verblüfft fest. Konnte sie das Thema nicht auf sich beruhen lassen? “Nein, erst seit ein paar Tagen.” “Wow…” staunte sie und ihr Gesicht sah nicht minder überrascht aus. “Was?” wollte ich wissen. “Nichts. Schon gut.” Sie grinste. Was immer sie gerade dachte, ich fühlte mich plötzlich unwohl und leicht nervös. “Also, deine Familie ist hierher umgezogen, ja?” fragte ich und versuchte einen Themenwechsel. Ihr Gesicht wurde ernst. Allerdings nur für einen kurzen Moment, dann lächelte sie wieder. “Eigentlich bin ich alleine hier. Ich hab’s Zuhause nicht mehr ausgehalten, weißt du? Und irgendwann muss man ja eh lernen, alleine zu leben. Also warum nicht jetzt schon damit anfangen?” “Wieso hast du’s denn nicht ausgehalten? Nur wenn ich fragen darf”, sagte ich zögerlich. Es sah aus, als fiel es ihr schwer, darüber zu reden. “Darfst du”, lächelte sie. “Ich bin sicher, dass du mich genauso komisch findest, wie die meisten anderen auch, oder?” Aus den Augenwinkeln sah sie mich kurz an. Ich schluckte. Natürlich hatte sie recht, doch ich rechnete nicht damit, dass sie das so direkt aussprach. Noch dazu fühlte ich mich seltsam ertappt. Schließlich hatte ich die gleiche Meinung wie die meisten an unserer Schule, und das bereits nach einem Tag. “Du brauchst mir nicht zu antworten. Ich kann es an deiner Reaktion sehen. Es ist nicht schlimm. Das bin ich schließlich gewohnt.” Sie lächelte und sah mich kurz an. Sofort verschwand mein unbehagliches Gefühl und ich lächelte zurück, ehe ich durch die Windschutzscheibe schaute. “Na ja, deine Art ist etwas… gewöhnungsbedürftig.” “Ja, das kann man wohl sagen”, kicherte sie, dann wurde sie ernst. “Jedenfalls kamen meine Eltern nicht damit klar. Sie sind sehr… gesellschaftsorientiert, was das angeht und hätten sich lieber eine Tochter gewünscht, die sich mehr der Masse anpasst. Wenn man sich ständig anhören muss, dass man sich ändern soll, dann fängt man langsam an zu denken, man sei bei den eigenen Eltern unerwünscht.” Sie biss sich auf die Lippen und starrte nach vorne. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich meinen Eltern egal war oder ähnliches. Selbst Renée nicht, obwohl sie meilenweit weg wohnte. Ich hatte regelmäßig Kontakt mit ihr. Alice kam mir zwar ein wenig verrückt vor, aber noch lange nicht so schlimm, dass man sie verleugnen sollte. Überhaupt sollte man so etwas keinen Kind antun. Mitgefühl für dieses kleine, zierliche Mädchen keimte in mir auf und ich fragte mich, warum sie mir soviel Vertrauen schenkte, um mir ihre Geschichte zu erzählen. Sie blickte kurz zu mir und grinste. Entweder nahm sie die Sache nicht so ernst oder aber sie ließ sie nicht zu nah an sich herankommen. Es war schwer, das einzuschätzen. Vielleicht, wenn ich sie etwas besser kennen würde. Vielleicht konnte man sich dann ein genaueres Bild von ihr machen. Man sollte Menschen schließlich nicht nach dem ersten Eindruck beurteilen. “So, da wären wir”, sagte sie plötzlich und erst jetzt bemerkte ich, dass wir schon auf unserer Straße waren. “Gleich da vorne.” Ich deutete auf das Gebäude, das sich nun ein paar Meter vor uns befand. “Dann bis morgen”, verabschiedete sie sich, als ich ausstieg. “Ja, bis dann. Und danke fürs Mitnehmen.” “Schon in Ordnung.” Ich winkte noch kurz, dann fuhr sie auch schon davon. Etwas schwerfällig ging ich den Weg zu unserer Haustür entlang, öffnete die Tür und trat in den Flur. Ich würde den Nachmittag alleine verbringen. Charlie war noch auf Arbeit. Und was sollte ich den ganzen Tag machen? Ich hatte mich immer irgendwie beschäftigt, bevor ich mit Edward jeden Tag ins Café gegangen war. Und jetzt war ich völlig ideenlos. Oh, wie konnte ich das bloß vergessen? Vorher hatte ich ständig mit Claire meine Zeit verbracht. Doch das hatte sich in letzter Zeit auch geändert. Außer in der Schule sahen wir uns nur noch selten. Ich schrieb es der Tatsache zu, dass sie mir mit Edward etwas Zweisamkeit gönnen wollte. Nur ausgerechnet heute war sie diejenige, die sich mit ihm traf. Für Klavierstunden. Das hatten wir beide doch so eingefädelt. Was beschwerte ich mich also? Ich schüttelte meinen Kopf, um die wirren Gedanken abzuschütteln, und ging in mein Zimmer, um meine Sachen abzustellen. Dann machte ich mich auf den Weg in die Küche. Wenn Charlie nach Hause kam, sollte er etwas Ordentliches auf dem Tisch finden. Während ich die Kartoffeln kochte, das Steak briet und den Salat zubereitete, wanderten meine Gedanken automatisch zum morgigen Abend. Der Abend, an dem ich auf Tayk treffen würde. Ob es helfen würde, mehrere Stoßgebete gen Himmel zu senden, um jegliche Art von Unfall oder Peinlichkeit zu vermeiden? Der Versuch konnte jedenfalls nicht schaden… Als ich fertig war, nahm ich mir etwas vom Essen, doch nicht viel. Ich hatte nicht wirklich Hunger. Die Aufregung machte sich bereits jetzt bemerkbar. Um mich abzulenken, holte ich meine Schulsachen und erledigte meine Aufgaben, während ich im Wohnzimmer durch die Kanäle zappte, ohne wirklich darauf zu achten, was lief. Ich blieb auf einem Sender hängen, der eine dieser sinnlosen Talkshows zeigte. Das Thema war “Hast du schon die ganz große Liebe gefunden?” Ich hielt mit dem Schreiben meiner Notizen inne, stützte mein Kinn auf meiner Hand ab und seufzte. Natürlich nicht, dachte ich. Wenn es so wäre, würde ich jetzt nicht trübsalblasend Zuhause sitzen und mich über mein Leben beklagen… Ja, wenn ich die große Liebe bereits gefunden hätte, würde ich mit ihr wahrscheinlich in diesem Augenblick meine Zeit verbringen… In den Armen meines Freundes liegen… Mich an seine warme Brust schmiegen… Verschwommene Zukunftsvisionen träumen… Stattdessen hatte ich einen Scheinfreund, eine Freundin, die nicht wusste, dass wir versuchten, sie mit ihm zu verkuppeln und einen womöglich unerreichbaren Traum, mit einem gewissen Baseballkapitän zusammen zu kommen… Was wollte man denn mehr? Ach ja, ich hatte ja auch erfahren, dass nie wirklich jemand an mir Interesse hatte. Ich seufzte wieder. Mein Leben war relativ trostlos. Wäre Edward mein richtiger Freund, würde mein Herz wahrscheinlich jedes Mal Purzelbäume schlagen, wenn er solche Sachen machte, wie mir einen Kuss auf die Wange zu geben oder mich zu umarmen. Doch das alles war nur dazu da, um das Schauspiel glaubwürdiger wirken zu lassen. Vielleicht hätte ich mir vorher überlegen sollen, was das eigentlich bedeutete. Dass es mir mehr ausmachte, als ich vermutete. Dass es nur die Sehnsucht nach einem eigenen Freund vergrößerte und es wehtat, zu wissen, dass es unecht war. Sollte ich mit Edward darüber reden? Ihm sagen, wie es mir ging? Ihn vielleicht bitten, das Ganze abzubrechen? Wohl eher nicht. Bloß weil ich damit meine Schwierigkeiten hatte, mussten nicht gleich alle anderen darunter leiden. Und schon gar nicht Edward und Claire. “Hm…, das duftet aber. Bells, bist du schon zuhause?” hörte ich plötzlich die Stimme meines Dads im Flur. Er musste wohl zurück von der Arbeit sein. “Ja, ich bin hier im Wohnzimmer, Dad.” “Hallo…” grüßte er, als er um die Ecke spähte. “Heute gar nicht mit Edward unterwegs?” Es klang schon fast schelmisch. Ich schüttelte meinen Kopf. “Er hatte heute keine Zeit, weil er zu einem wichtigen Termin musste.” Charlie hob verstehend den Kopf. “Ach so.” “Essen ist auf dem Herd. Falls du also Hunger hast…” “Isst du mit?” fragte er und klang, als wüsste er die Antwort bereits. “Ich hab schon.” Er nickte und lächelte, doch etwas in seinen Blick sagte mir, dass er mein Gefühlstief bemerkt hatte. Allerdings stapfte er in die Küche, ohne ein weiteres Wort zu sagen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ein paar Minuten später kam er mit einem vollen Teller wieder, setzte sich auf die Couch und sah zusammen mit mir fern. Viel Gesprächsstoff hatten wir nicht und wenn wir dann miteinander redeten, waren es unwichtige Dinge: Wie lief es auf Arbeit? Wie lief es in der Schule? Wird das Wetter morgen wieder so schön? Ich erledigte meine restlichen Aufgaben und machte mich relativ früh bettfertig. Zwar konnte ich nicht sofort einschlafen, da ich immerzu grübelte, ob es besser war, den morgigen Tag herbeizusehnen oder zu hoffen, dass er möglichst schnell vorbeiging, doch dafür schlief ich letztendlich traumlos ein. Das Klingeln des Weckers dröhnte in meinen Ohren und ich blinzelte, als die Sonnenstrahlen, die durchs Fenster kamen, mein Gesicht erreicht hatten. Wie es schien, würde das Wetter auch heute mehr als angenehm werden. Ich sah auf die Uhr. Genug Zeit, sich auf den heutigen Tag vorzubereiten. Charlie schien bereits gegangen zu sein. Sein Halfter und seine Dienstjacke fehlten. Wider Erwarten wartete Edward heute wieder draußen. Er lehnte an seinem Volvo und hatte die Arme verschränkt. Als ich auf ihn zukam, lächelte er mir entgegen und wünschte mir einen “Guten Morgen.”, doch irgendetwas schien ihn zu betrüben. “Was ist los?” fragte ich etwas besorgt, während ich einstieg und er losfuhr. “Dein Vater… Er hat mich so vorwurfsvoll angesehen heute. Hab ich etwas gemacht, von dem ich nichts weiß?” Oh. Also deshalb hatte Edward wohl draußen gewartet. Mein Dad musste ihn verantwortlich machen für meine Trübseligkeit von gestern. Und ich ging davon aus, dass er ihn deshalb auch nicht ins Haus gebeten hatte. “Ach, mir ging es gestern nicht so gut und Charlie denkt jetzt bestimmt, dass es etwas mit dir zutun hat”, erklärte ich und kicherte, doch Edward schien das nicht lustig zu finden. Er sah vollkommen ernst aus. “Was war denn?” “Nichts weiter. Mach dir keine Gedanken”, lächelte ich. “Du weißt, dass du mir alles sagen kannst, oder?” meinte er vollkommen ernsthaft und ein bisschen besorgt. “Ja, das weiß ich”, log ich. Das konnte ich ihm einfach nicht sagen. Gerade jetzt, wo es mit unserem Plan voranging, wollte ich ihn nicht durch persönliche Gefühle beeinflussen und eventuelle Schuldgefühle verursachen. “Also. Wie ist es denn gestern nun gelaufen?” fragte ich, um das Thema etwas aufzuheitern. Plötzlich bildete sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen. “Na ja, Claire kann besser spielen, als sie sich eingesteht. Trotzdem erfordert es noch einiges an Übung”, erklärte er freudestrahlend. “Das heißt dann wohl, dass es noch jede Menge Stunden geben wird.” Ich lächelte und versuchte, mich mit ihm zu freuen. Innerlich hoffte ich, er würde meine Enttäuschung nicht bemerkten. Moment mal, wieso war ich überhaupt enttäuscht? Weil er etwas mehr Zeit mit Claire verbringen würde? Wollte ich ihn etwa für mich haben? Das wäre egoistisch und selbstsüchtig. Er sollte doch mehr Zeit mit ihr verbringen… Er erwiderte das Lächeln. “Und ist sonst noch etwas passiert?” wollte ich wissen. Einen kurzen Moment überlegte er. “Sie hat gefragt, wie es zwischen uns beiden läuft…” Er seufzte und starrte auf die Fahrbahn. Die Frage musste ihm wohl gestern schon unangenehm gewesen sein. Das konnte ich spüren. “Und was hast du gesagt?” fragte ich vorsichtig. Er wandte den Blick kurz von der Straße, um mich anzusehen und lächelte verhalten. “Das wir noch am Anfang sind und sehen werden, wie es sich entwickelt.” “Wie hat sie reagiert?” Er zögerte. “Sie… hat gesagt, dass das schon wird. Wenn ich dich erst einmal besser kennen würde… Dass du klug und ehrlich bist… Und dass man so ein Mädchen wie dich nicht überall findet…” Er schmunzelte leise. “Was?” Ich war misstrauisch wegen seinem Verhalten. “Sie hat sich angehört, als wollte sie mich von deinen Werten überzeugen… Dabei kenn ich die doch schon”, meinte er und lächelte, ohne den Blick von der Fahrbahn nehmen. Unter meinen Wangen wurde es heiß, als ich spürte, wie rot ich wurde. Nicht nur hatte Claire sich offenbar für mich eingesetzt, sondern auch Edward schien in mir mehr als nur eine Komplizin zu sehen. Vielleicht würden wir ja sogar richtig gute Freunde nach der ganzen Sache werden. Wenn er mit Claire, und ich - hoffentlich - mit Tayk zusammen war. “Und wann trefft ihr euch wieder?” lenkte ich ein, ohne auf seinen letzten Satz einzugehen. “Übermorgen.” Er bog auf den Parkplatz der Schule, auf dem sich bereits jede Menge Schüler tummelten. Als wir ausstiegen, kam er auf meine Seite, ergriff meine Hand und lächelte. “Auf geht’s.” Hand in Hand gingen wir über das Schulgelände ins Gebäude, während sich immer wieder ein paar Schüler zu uns umdrehten. So langsam mussten doch alle wissen, dass wir zusammen waren. Der Vormittag verlief relativ ereignislos. Claire erzählte mir von ganz allein von der gestrigen Klavierstunde und schien hellauf begeistert von Edwards Talent. Sie schwärmte regelrecht von ihm. “…Wie seine Finger über die Tasten gleiten… Das muss man einfach gesehen haben. Ich hätte nie gedacht, dass jemand in der Lage ist, so wundervolle Melodien aus einem Instrument zu zaubern. Das ist nicht einfach nur Talent und harte Arbeit… Das ist eine Gabe… Die er allerdings verschwendet, wenn es niemand erfährt…” Ich kannte diesen Ton in ihrer Stimme. Er bedeutete, dass wenn es sich lohnte, dann würde sie sofort ihre Mutter darauf ansetzen, um der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass sie ein neues Wunderkind entdeckt hatte. Mrs. Stanfield hätte ohne Umschweife einen Artikel darüber geschrieben, verschiedene, einflussreiche Leute angerufen und Edward keine Zeit mehr gegeben, sich in seinem neuem Umfeld zu orientieren, in das er dann geraten wäre. Glücklicherweise hatten wir ihr verboten, irgendjemandem zu erzählen, dass er Klavier spielte. “Danke, dass du ihn gefragt hast, Bella.” Sie grinste. “Wenn ich nicht wüsste, dass du mit ihm zusammen wärst, dann hätte ich mich wahrscheinlich sofort an ihn herangemacht…” Sie lachte und ich versuchte, mitzulachen. Wenn du wüsstest…, dachte ich. Ja, wenn sie wüsste, dass sie das sogar bald machen konnte. “Das war nur ein Scherz, keine Sorge”, meinte sie, als sie meinen Gesichtsausdruck sah und grinste noch breiter. “Ich weiß.” Es klingelte zur Mittagspause und als wir den Klassenraum verließen, stand Edward bereits auf dem Flur. “Oh… Hi…” sagte ich etwas verdattert, woraufhin einer seiner Mundwinkel nach oben schnellte. “Ich hatte gerade eine Freistunde, deshalb hab ich hier gewartet”, erklärte er. Claire grinste, doch dieses Mal nicht uns beide an, sondern nur Edward, der sie kurz anlächelte, ehe sein Blick zu mir wanderte. “Wollen wir?” fragte er und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und als wir losgingen, gesellte Claire sich an Edwards freie Seite. “Das gestern war wirklich toll…”, fing sie wieder an zu schwärmen, ohne Pause zu machen, und ich musste innerlich stöhnen. Bis zu einem gewissen Grad konnte ich ihren Enthusiasmus ja teilen, aber langsam übertrieb sie es. Ich musste mir das alles bereits den gesamten Vormittag lang anhören. Edward schien es nicht zu stören. Er genoss ihre Aufmerksamkeit. Natürlich. Er wollte ja auch lieber ihre Hand halten, als meine. Und sie schien auch gar nicht mehr zu wissen, dass es mich gab, so sehr war sie von ihm eingenommen. “Ja, fand ich auch. Das mit dem Rock tut mir übrigens leid”, meinte Edward auf einmal etwas schuldbewusst. “Ach, schon in Ordnung. Das kann doch mal passieren.” Claire winkte lächelnd ab. “Was war denn mit dem Rock?” Leider hatte ich den leicht misstrauischen Unterton nicht verhindern können. Beide bemerkten ihn und sahen mich ein wenig erschrocken an. Als hätten sie etwas Verbotenes getan. “Oh, Bella, es ist nichts passiert, okay? Das war nur ein Unfall. Wirklich”, rechtfertigte Claire sich. “Was denn?” hakte ich verwirrt nach. Ich verstand die plötzliche Spannung nicht ganz. “Claire hatte uns etwas zu trinken geholt und als sie wiederkam, ist sie über meine ausgestreckten Beine gestolpert. Ich hab noch versucht, sie zu greifen, hab aber nur ihren Rock erwischt und ihn kaputt gerissen”, erklärte Edward. Die Erinnerung daran schien ihn leicht nervös zu machen. Beide musterten mich erwartungsvoll. Als dachten sie, ich würde mich aufregen. “Ach so”, entgegnete ich stattdessen trocken und atmete tief ein. “Wir sehen uns”, verabschiedete Claire sich plötzlich, als wir die Cafeteria erreicht hatten und warf mir noch einen besorgten Blick zu, ehe sie an einen anderen Tisch als den unseren ging. Während Edward mich zu unserem Platz führte, kurz kehrt machte, um etwas zu essen zu holen und dann mit einem vollen Tablett wiederkam, konnte ich seinen Blick auf mir spüren. Ich verstand den ganzen Wirbel auf einmal nicht. Er setzte sich mir gegenüber und betrachtete mich wachsam. “Was ist?” Das ganze Beobachten war mir unangenehm. “Bist du etwa… eifersüchtig?” Meine Augenbrauen hoben sich vor Überraschung. Meinte er das ernst? Ich und eifersüchtig? Das war das Lächerlichste, das ich je gehört hatte. “Wie kommst du denn darauf?” “Bella…” Er legte seine Hand auf meine, die auf dem Tisch lag und sah mir tief in die Augen. Ich zuckte automatisch bei der schnellen Reaktion und sah kurz auf unsere Hände, dann wieder zu ihm. Meine Atmung ging schwerer und mein Herz klopfte schneller. Ich kam mir vor wie in einem Verhör. “Sag’s mir bitte, wenn es so ist…” Mein überraschter Ausdruck verschwand und ich lächelte, um ihn zu beruhigen. “Ich bin nicht eifersüchtig, okay? Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ich war nur neugierig. Das ist alles. Das mit dem Rock hattest du heute morgen schließlich nicht erwähnt.” “Ich hielt es nicht für wichtig.” Er sah mich immer noch verbissen an, als wollte er sehen, ob ich log oder die Wahrheit sagte. Ich verdrehte die Augen. “Edward… Sag mir lieber, wann du mich heute abholst”, erinnerte ich grinsend. Seine Miene entspannte sich ein wenig und ich konnte sehen, wie einer seiner Mundwinkel langsam nach oben wanderte. “Das Spiel fängt um acht an. Also bin ich um sieben bei dir. Dann haben wir noch genügend Zeit, einen guten Platz zu bekommen und Tayk rechtzeitig zu finden.” Mein Puls beschleunigte sich. “Müssen wir ihn etwa suchen? Ich dachte, ihr hattet euch sowieso verabredet.” Edward schüttelte den Kopf. “Er weiß nicht, dass ich da sein werde. Und er ist eigentlich auch nur dort, weil sein Vater einer der Sponsoren ist.” Eine meiner Augenbrauen hob sich. Eine weitere Person, die offenbar Unmengen an Geld besaß. Das hieß, Tayks Status an der Schule hatte nicht nur damit zutun, dass er der Baseballkapitän war. “Hallo”, hörte ich plötzlich eine hohe Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich Alice auf uns zukommen. Wir begrüßten sie ebenfalls. “Darf ich mich setzen?” fragte sie und deutete auf den freien Stuhl neben mir. “Ja, klar.” “Danke.” Sie stellte ihr Tablett auf dem Tisch ab und nahm Platz. “Und, wie ist der zweite Tag bisher so gelaufen?” fragte Edward. “Eigentlich ganz okay. Das ganz normale Starren auf die Neue eben. Allerdings glaub ich, dass nach dem, was gestern passiert ist, sich keiner mehr so recht traut, auf mich zuzukommen.” Sie seufzte, aber lächelte. Ihr schien das wirklich nichts auszumachen. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. “Das muss an Lauren liegen. Keiner will sich mit ihr anlegen. Vor allem nicht im letzten Schuljahr.” “Vielleicht… Aber, eine Sache wäre da schon, die etwas seltsam ist”, meinte sie. Edward und ich hoben die Augenbrauen. “Welche?” “In meinem Geschichtskurs ist ein Junge, der mich ständig anstarrt. Es ist aber nicht dieses Lass-mich-bloß-in-Ruhe-Starren. Es hat nichts feindliches.” “Kennst du seinen Namen?” wollte ich wissen. “Leider nicht”, antwortete sie resigniert, dann ließ sie ihren Blick durch die Cafeteria schweifen. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. “Da! Das ist er!” Ich folgte ihrem Blick, genauso wie Edward. Nicht weit entfernt von uns saß ein ziemlich großer Junge mit blonden Haaren. Und er starrte wirklich in unsere Richtung. Edward kicherte auf einmal. “Das ist Jasper. Jasper Whitlock.” “Was ist denn daran so witzig?” fragte ich. “So hab ich ihn noch nie gesehen. Er sieht aus, als wenn er sich in dich verguckt hätte”, erklärte er an Alice gewandt, die nur die Stirn runzelte. “Kennst du ihn denn so gut?” “Er ist in unserem Team. Soll ich dich mit ihm bekannt machen?” “Was…?” Sie schnappte nach Luft und ihre Wangen röteten sich leicht. Jetzt musste sogar ich schmunzeln. Scheinbar beruhte die Anziehung auf Gegenseitigkeit. Und wieder breitete sich in mir das Gefühl der Einsamkeit aus. Ich war die Einzige, die scheinbar kein Glück mit Jungs hatte. Sogar Alice hatte - nach bereits zwei Tagen an dieser Schule - schon einen potentiellen Freund gefunden. Ich seufzte. Was würde das bloß heute mit Tayk werden? “Was ist?” fragte Edward. Alice sah mich genauso überrascht an. “Ach, ich hab mich nur gefragt, was ich heute Abend anziehen soll”, log ich. “Ich bin mir sicher, dass du in allem toll aussiehst”, grinste Edward und prompt röteten sich meine Wangen. Wie konnte er so etwas einfach so sagen? “Was ist denn heute Abend?” mischte Alice sich ein. “Bella und ich gehen uns heute ein Baseballspiel ansehen.” “Ach so.” Auf Alice breitete sich ein verschlagenes Grinsen aus. Ich fühlte mich plötzlich unwohl. “Wenn du willst… Dann helfe ich dir dabei.” Ehrlich gesagt machte mir ihre Euphorie ein bisschen Angst, doch weil ich sie nicht zurückweisen wollte, nickte ich still. “Sehr schön.” Die Schulglocke läutete. Das Rutschen von Stuhlbeinen war im ganzen Raum zu hören, als die meisten sich langsam erhoben, um zum Unterricht zu gehen. “Wir sollten auch los”, sagte Edward und stand bereits auf. “Was hab ich jetzt eigentlich?” meinte ich mehr zu mir selbst. Irgendwie schien ich in letzter Zeit meinen Stundenplan zu vergessen. “Geo”, kam es synchron von beiden. Ich sah sie einen Moment lang überrascht an. Alice kicherte leise und Edward stimmte mit ein, als er mir über die Haare wuschelte und dann meine Hand nahm. “Na komm.” Alice sah sich noch kurz nach hinten um. Ich war mir fast sicher, dass sie nach Jasper Ausschau hielt. Heute fuhr nicht Edward mich nach Hause, sondern wieder Alice. Sie meinte, da sie sich sowieso mit mir treffen würde, könnte sie auch gleich mitkommen. Ich machte schnell etwas zu Essen, während sie mir dabei zusah und immer wieder meine Routine beim Kochen bewunderte. Sie meinte, sie würde das alles nie so hinbekommen. “Na ja, wenn deine Alternativen entweder verbranntes Essen von deinem Vater oder ständige Pizzalieferungen sind, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als sich das Kochen selbst beizubringen.” “Kann ich verstehen”, entgegnete sie und kicherte. Wir aßen ziemlich schnell. Alice hatte es irgendwie eilig, an meinen Schrank zu kommen. Da ich ihr gesagt hatte, ich würde nicht einkaufen gehen, da ich mir das einfach nicht leisten konnte, gab sie sich damit zufrieden, aus meinen vorhandenen Sachen etwas zusammenzustellen. “Du hast wirklich eine Menge Kleider, die du scheinbar nicht anziehst. Dabei würden die dir wirklich gut stehen”, sagte sie kopfschüttelnd und hielt bereits das x-te Oberteil in die Höhe, um zu sehen, ob die x-te Hose, die sie rausgekramt hatte, dazu passte. Mein Zimmer konnte man bei all dem herumliegenden Sachen gar nicht mehr erkennen. Der Boden, das Bett, die Stühle, der Tisch… sogar meine Kommode waren behangen. Dann seufzte sie und ließ den Kopf hängen. “Das wird wirklich schwierig. Wenn wir doch nur einkaufen gehen könnten…” “Alice”, warnte ich sie. “Ja, schon gut. Ich weiß. War auch bloß ein Gedanke…” Sie lächelte entschuldigend. “Oh, was haben wir denn da?” sagte sie plötzlich und spähte weit in meinen Schrank hinein. Ich reckte meinen Hals ein wenig, um hinter ihrem Rücken zu erkennen, was sie entdeckt hatte. Dann endlich - es kam mir vor wie Stunden - drehte sie sich zu mir um und hielt ein dunkelblaues Etwas in den Händen. Als sie es vollends entfaltete, sah ich, dass es ein Kleid war. “Wie kommt es, dass das hier in der hintersten Ecke versteckt ist?” “Das ist ein Geschenk von meiner Mutter gewesen. Allerdings zieh ich keine Kleider an, deshalb hab ich es nach hinten vertrachtet.” Alice schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. “So ein schönes Stück und dann ist es ungenutzt.” Irgendwie überredete sie mich, es tatsächlich anzuziehen, obwohl ich mich im ersten Moment total unwohl fühlte. Es hatte nur Spaghettiträger und somit waren meine Schultern frei. In den oberen Teil war eine Korsage mit türkisfarbenen Spitzenstickereien eingearbeitet, sodass es alle Rundungen meines Körpers hervorhob. Ein Effekt, der mir noch peinlicher war. Der Rockteil hatte einen fließenden, weichen Fall und der Stoff sah aus, als wäre er hauchdünn, aber undurchsichtig. Er hatte zwei Schichten, wobei die untere etwas länger war, als die darüber. Insgesamt ging mir das Kleid bis zu den Knien und war schräg zur Seite geschnitten. Hinten war es gerafft und wirkte wie eine Schärpe. Nur war sie nicht so lang, dass sie hätte auf dem Boden schleifen können. “Hier, die Schuhe passen perfekt dazu.” Sie stellte mir ein türkisfarbenes Paar hin, dass ich nur ein einziges Mal getragen hatte. Auf der Hochzeit meiner Mutter. Es hatte einen mörderischen Absatz und jede Menge Bänder, die man ums Bein wickeln musste. “Ich gehe nur zu einem Baseballspiel und nicht zu einer Party, Alice. Und diese Schuhe sehen verdächtig nach Unfall aus.” Und gerade ich war besonders begabt für Unfälle. “Das wird schon. Und zur Not kann dein Freund dich ja auffangen”, kicherte sie. Wie witzig. “Apropos Freund. Du sahst heute auch nicht ganz abgeneigt aus, gegenüber diesem Jasper.” Sie war gerade dabei, mir die Haare zu frisieren und ich zuckte schmerzhaft zusammen, als sie eine der Nadeln zu fest in meine Frisur steckte. “Autsch.” “Oh, tut mir leid.” Ich wusste, dass sie es aufgrund meines Kommentars gemacht hatte. “Das muss dir nicht peinlich sein”, versuchte ich sie zu besänftigen. “Mir ist nichts peinlich. Es ist nervig, wie er mich immerzu ansieht. Wieso sollte ich da was für ihn übrig haben?” sagte sie fast schon etwas wütend. Innerlich grinste ich. Da war definitiv etwas. Aber ich ließ es erst einmal auf sich beruhen. “Wie du meinst.” Nachdem sie mit meinen Haaren fertig war - sie wurden im Nacken zusammengehalten und fielen in lockigen Bahnen hinunter, während ein paar wellige Strähnen an den Seiten hingen -, mich geschminkt hatte und ich letztendlich in den Spiegel geschaut hatte, konnte ich meinen Mund vor Verblüffung gar nicht schließen. Alice hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. “Danke…” sagte ich völlig atemlos. Mehr konnte ich nicht herausbringen. Alice kicherte. “Gern geschehen. Also, wenn du mal wieder Hilfe brauchst, sag Bescheid.” Ich nickte nur benommen. Ein Hupen draußen signalisierte uns, dass Edward bereits da war. War es etwa schon sieben? Hastig und dennoch darauf bedacht, nicht zu stolpern, lief ich aus dem Zimmer und wäre im Flur beinahe mit Charlie zusammengeprallt. “Dad!” Ich hatte nicht bemerkt, wie er nach Hause gekommen war. “Bella?” Er betrachtete meine Erscheinung und seine Augen wurden immer größer. “Ich… dachte, du wolltest zu einem Baseballspiel.” “Will ich ja auch. Das hier ist Alice’ Werk.” Ich deutete auf das schwarzhaarige Mädchen, das hinter mir aufgetaucht war. “Sie ist neu an unserer Schule und sie hat mir geholfen, ein Outfit zu finden. Das ist alles.” “Hallo, Mr. Swan”, grüßte sie ihn höflich. “Hallo… Alice, richtig?” Sie nickte. “Schön, dich kennen zu lernen.” Langsam entspannten sich seine Gesichtszüge. Ich war mir fast sicher, dass er gut mit ihr auskommen würde. Die zweite Person neben Edward. Edward! Er wartete ja draußen. Ich hastete zur Eingangstür und schnappte mir nebenbei schnell meine Handtasche, die seltsamerweise bereits auf der Kommode im Flur lag. Hatte Alice sie dort etwa schon platziert gehabt? Leider hatte ich keine Zeit, darüber ausführlich nachzudenken. “Ich muss los, Dad. Bis dann.” Alice folgte mir. “Bis zum nächsten Mal, Mr. Swan”, rief sie noch. Von meinem Dad hörte ich noch ein “Komm nicht zu spät nach Hause, Bells.”, ehe ich die Tür schloss und auf Edward zuging, der lässig an seinem Volvo lehnte. Seine Augen wurden immer größer, als ich näher kam und ich spürte mein Herz schneller klopfen. “Wow…” flüsterte er, als ich ihn erreicht hatte. Alice kicherte hinter uns. Edward hatte nur eine dunkle Jeans und ein enges Hemd an und obwohl es immer noch elegant aussah, fühlte ich mich mehr overdressed denn zuvor. Edward nahm mich in die Arme und drückte mich kurz. “Da könnte sogar ich schwach werden”, wisperte er in mein Ohr. Ich dankte der Dunkelheit, dass er nicht sah, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Als er sich wieder von mir löste, gab er mir noch einen Kuss auf die Stirn und wandte sich dann an Alice. “Auch wenn es etwas unpassend für Baseball ist… Danke.” Alice schmunzelte. “Immer wieder gerne. Außerdem kann man sich nie hübsch genug für seinen Freund machen. Egal bei welchem Anlass.” Edward lachte kurz und Alice winkte plötzlich. “Ich werde dann mal nach Hause. Bis morgen, ihr beiden und viel Spaß noch.” “Ja, mach’s gut. Und danke noch mal”, antwortete ich. Sie grinste kurz, dann ging sie zu ihrem Auto. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ hehe...Und?...^^ Was Alice' Vergangenheit angeht, hab ich mich ein bisschen auf die Bücher berufen. Da wurde ja gesagt, dass ihre Family sie in die Klapse gesteckt hat...o.O°...nur zur Info... Das nächste Kapi kommt bald und ich kann jetzt schon sagen, dass ihr mehr von Tayk mitbekommt und noch ein neuer (alter) Chara auftaucht...xDD... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)