Die Liebe, die Liebe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Der Abschied ----------------------- Also ich liebe die Seiya – Mamoru – Bunny – Geschichte und will versuchen sie weiterzuführen.. Mal schauen, wohin sie uns führt J Abschied Mamoru hielt Bunnys Hand fest und sah ihr tief in die Augen. „Bist du dir ganz sicher?“ „Ja Mamo – chan. Ich werde auch nicht anfangen zu weinen. Ich weiß, dass es richtig ist. Außerdem, was ist schon ein Jahr?“ „Ach Bunny..“ Vor ziemlich genau einem Jahr hatte Bunny bei einem ähnlichen Gespräch mit Mamoru Tränen in den Augen. Sie war damals geschockt, dass er sie verlassen wollte, um in Amerika zu studieren. Doch jetzt wares ihr Wunsch, dass er sie Chance ergriff, es erneut zu versuchen. „Du wirst bestimmt keine dritte Möglichkeit bekommen nach Amerika zu gehen. Ich weiß, wie wichtig es für dich ist.“ Wieder stand das Pärchen auf der Brücke und wieder sprachen sie über eine Abwesenheit Mamorus. „Ich hab dir doch aber versprochen, dich nie wieder allein zu lassen. Was wenn dir wieder etwas passiert?“ Sie lächelte. Ein leichter Wind wirbelte ihre goldgelben Zöpfe durch die Luft. Der Sommer war fast zu Ende und Mamorus erstes Semester in Amerika rückte näher. „Was soll schon passieren? Ich habe das Chaos besiegt und die Anderen sind ja schließlich auch da, um mich zu beschützen.“ „Du bist ganz schön erwachsen geworden Bunny.“ Der schwarzhaarige junge Mann lächelte, zog seine Freundin an sich und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Wenn ich wieder da bin Bunny, dann..“ Er nahm ihre rechte Hand und blickte auf den Ring, den er ihr vor knapp einem Jahr an den Finger gesteckt hatte.. „Ja, was dann?“ Mamoru hielt sich seine Hand vor den Mund und kicherte. „Dann werde ich meine Versprechen einlösen.“ „Was denn für Versprechen? Hab ich was verpasst? Sag doch Mamoru!! Bitt bitte bitte..“ Wild fuchtelnd hüpfte sie um ihren Freund und zerrte an seinem Arm. „Ach Bunny..“ „Jetzt sag doch endlich!!!“ Sie fing fast an zu weinen, als von hinten eine Stimme „Man du begreifst aber auch gar nichts!2 sagte. „REI, Makoto, Ami, Minako.. Was macht ihr denn hier?” Verwundert dreht sich Bunny um, dabei wirbelte der Rock ihrer Schuluniform mit ihrem Körper mit. „Habt ihr uns etwa belauscht?“ Die 4 Freundinnen lachten, während Bunny wütend um sie herumsprang und eine nach der anderen anschrie. „Wir müssen doch sicher gehen, dass du nicht wieder irgendeinen Unsinn machst und uns blamierst.“ Rei versuchte ihre Freundin so anzustacheln und tatsächlich sprang Bunny darauf an. „WAAAS? Was hast du gesagt?“ „Das du uns nicht blamieren sollst..“ „REI..“ Mal wieder standen die beiden Kopf an Kopf und streckten sich die Zungen heraus. Die Mädchen hatten noch Ferien, als sie sich am Flughafen von Mamoru verabschiedeten. Minako hatte Artemis auf den Arm, Ami Luna und sie gaben Mamoru ein Buch. „Das ist voll mit Fotos von uns, damit du uns auch nicht vergisst.“ Ami lächelte, als sie es ihm gab. „Wie könnte ich?“ „Tja.. Das letzte Mal sah es ja auch so aus, als hättest du uns vergessen.“ merkte Minako an. Rei fasst sich an den Kopf. „Da hat sie nicht grad wirklich gesagt? Ich fass es nicht.. Die ist ja dümmer als Bunny!“ Verwirrt sah Minako zu Rei: „Was hab ich denn falsch gemacht?“ „Sie merkt es einfach nicht“, auch Makoto beteiligte sich an dem Gespräch. „Hier, das ist von mir. Ein paar Rezepte für Plätzchen, wenn dir mal danach ist.“ Makoto lächelte ihn an. „Ich danke dir.“ „Und das ist von mir, der ist im Tempel ganz neu. Du bist der Erste, der ihn hat.“ Rei überreichte ihm einen Talisman. „Der wird mich bestimmt gut beschützen. Ich danke euch allen vielmals.“ Die vier Mädchen sahen sich kurz an, nickten und zogen sich zurück. „Mamoru..“ „Bunny.. Meine kleine Bunny..“ Er nahm ihre Hand und bemerkte, dass sie zitterte. „Ist bei dir alles ok?“ Sie blickte ihm tief in die Augen und nickte. „Natürlich. Du wirst zwar weit weg sein, aber in meinem Herzen bist du ganz nah bei mir.. Ich liebe dich Mamo – chan. Vergiss das nie. Ich werde auf dich warten und ich wünsche dir alles Gute für dein Studium. Leider hab ich nicht so tolle Sachen, wie die Anderen, aber ich hoffe es gefällt dir.“ Sie gab ihm einen kleinen rosanen Umschlag, auf dem ein weißer Hasenkopf klebte. Bei dem Anblick schmunzelte er. Er öffnete vorsichtig den Umschlag, immer darauf bedacht, dass Häschen nicht zu zerreisen und zog ein Bild heraus. Darauf waren er, Bunny und Chibiusa, die auf seinen Schultern saß zu sehen Der Selbstauslöser ging genau in dem Moment los, als Bunny Chibiusa eifersüchtig anblickte und diese ihrer zukünftigen Mutter die Zunge zeigte. Wie glücklich sie auf dem Bild doch waren. „Das ist das schönste Geschenk von allen.“ „Mamoru..“ Sie standen für wenige Sekunden stumm voreinander, dann stürmte Bunny in Mamorus Arme und ihr liefen die Tränen über die Wangen. „Ich hab mir so fest vorgenommen, dass ich stark bleibe und nicht weinen werde, aber ich vermisse dich jetzt schon Mamoru.“ „Du bist sehr stark Bunny. Versprich mir, dass du mich hier abholst, wenn ich wiederkomme.“ Sie nickte, stellte sich auf ihre Zehenspitzen, er beugte sich zu ihr herunter und sie gaben sich einen letzten Kuss, bevor in den Weiten des Flughafen verschwand. Die Tränen kullerten über ihre Gesicht, als sie vier Hände auf ihren Schulten bemerkte. „Ein Jahr vergeht schnell, er ist bald wieder da.“ Bunny drehte sich zu ihren Freundinnen. „Ihr habt Recht. Danke..“ Kapitel 2: Seiyas Sehnsucht --------------------------- Seiyas Sehnsucht Ein weiterer Tag für die Starlights brach an. Sie waren noch immer damit beschäftigt, ihren Planeten wieder aufzubauen. Die wichtigen Versorgungseinrichtungen standen und es fanden sich immer mehr Überlebende aus der ganzen Galaxie zusammen um zu helfen. Prinzessin Kakyu nutzte all ihre Kraft um den Menschen ihren Planeten so angenehm wie möglich zu gestalten. Sie plante Parks, Wohnsiedlungen und half mit bei der Betreuung der Kinder. „Taiki, irgendwann möchte ich auch Kinder.“ Sie sah ihren Gefährten durch ihre roten Augen an. Gerade wurde das letzte Kind aus der Tagesstätte abgeholt. „Prinzessin.“ Taiki bemerkte, wie sehnsüchtig sie dem kleinen Jungen und seiner Mutter hinterher sah. Er räumte die Spielzeugautos in eine Kiste und schloss diese. Der Raum in dem sie standen war auf die kleinen Menschen ausgerichtet. Überall standen kleine Tische mit den passenden Stühlen dazu, die Wände waren kunterbunt und teils mit Wachsmalstiften „verziert“ worden. „Der kleine Junge hat seinen Vater verloren, als das Chaos bei uns einzog. Ich fühle mich so schuldig dafür. Hätte ich den Planeten doch nur stärker beschützt und wäre nicht abgehauen.“ Taiki sah seine Prinzessin erschrocken an. „Aber ihr könnt nichts dafür. Ohne sie könnte dieser Planet niemals existieren, wenn sie nicht geflohen wären, dann würde hier gar niemand mehr leben können.“ „Vielleicht hast du Recht. Nun lass uns nach hause gehen, es ist schon spät.“ Die beiden liefen einen kurzen Weg durch die fast wieder aufgebaute Hauptstadt und kamen an dem Palast an. Vor wenigen Tagen hatten sie noch in einem kleinen Haus gewohnt, da der Palast, eines der wenigen Gebäude, die das Chaos nicht hatte zerstören können, als Krankenhaus diente. Doch nun stand das offizielle Krankenhaus und die Prinzessin konnte wieder in ihre Gemächer zurück. Yaten wartete bereits. Er saß an einem gedeckten Tisch, stand auf und verbeugte sich, als die Prinzessin den Raum betrat. „Yaten, ich habe dir bereits gesagt, dass du dich nicht vor mir zu verbeugen brauchst.“ „Ja Prinzessin, aber ich möchte es gerne.“ Sie lächelten sih kurz an, dann fiel Kakyu auf, dass noch jemand fehlte. „Wo ist Seiya?“ Taiki blickte sich in dem Raum um, von seinem Freund war keine Spur zu sehen. „Der ist heute irgendwie komisch. Hat sich auf sein Zimmer verzogen, als wir zurückgekommen sind.“ „Was habt ihr heute gemacht?“ fragte die Prinzessin interessiert. „Wir waren bei den Bauern und haben bei der Ernte geholfen.“ „Sehr schön. Könntest du bitte Seiya holen, wir möchten essen.“ Yaten nickte und verschwand über eine Treppen in das Obergeschoss des Palastes. Er lief einen langen Gang entlang, blieb vor einer der Türen stehen und klopft. „Ja?“ Er öffnete die Tür und stand in einem großen lichtdurchfluteten Raum. Ein Abbild von der Erde klebte als Poster an der Wand, vor der Seiyas Bett stand. „De Prinzessin ruft zum Essen.“ Seiya lag auf seinem Bett. „Hmm ich komm schon.“ Er rappelte sich auf und folgte Yaten. Soviel wie in den letzten Tagen hatten sie alle auf ihrem Planeten schon lange nicht mehr gelacht. So war es auch an diesem Abend. Nur Seiya war verhältnismäßig still. „Lieber Seiya, du bist heute zu ruhig. Bedrückt dich etwas?“ Besorgt nahm di Prinzessin seine Hand. „Wissen Sie, heute auf dem Feld ist etwas passiert. Ich habe gerade mit dem Bauer das Pferd gefüttert, da kam seine Tochter. Er nannte sie Bunny und.. Nunja.. Ich denke jeden Tag an die Zeit, die wir auf der Erde verbracht haben und ich vermisse diese Zeit.“ „Möchtest du mir damit sagen, dass es dir bei uns nicht mehr gefällt?“ „Nein Prinzessin, ich bin gern hier, aber ich würde die Mädchen gern wiedersehen und dort noch einmal eine so schöne Zeit haben.“ „Seiya!!“ Yaten stand entsetzt auf. „Wie kannst du nur so etwas sagen, jetzt wo wir gerade dabei sind, uns hier alles wieder aufzubauen. Denk nicht immer zurück!“ Seiya spürte, dass er sauer wurde. „Aber du vermisst sie doch auch, oder? Und du Taiki? Ihr würdet doch beide genauso gern wie ich noch einmal auf die Erde zurück.“ Betreten sahen die beiden Angesprochenen zu Boden. „Wusste ich s doch!“ „Bitte fangt nicht an zu streiten. Seiya, wir haben hier sehr viel zu tun, du kannst uns jetzt nicht einfach verlassen. Ich hoffe, du kannst mich verstehen.“ „Natürlich Prinzessin.“ Er setzte sich wieder. ‚Aber irgendwann Schätzchen, irgendwann sehe ich dich wieder..’ Kapitel 3: Alte Freunde ----------------------- Alte Freunde Liebe Bunny, Wir sind nun schon seit drei Wochen in Australien und haben hier viel Spaß gemeinsam. Mama Michiru hat mich mit ins Outback genommen. Wir haben Känguruhs und Koalabären beobachtet. Mama Michiru hat davon viele Skizzen gemacht. Sie hat vor, demnächst wieder an einer neuen Ausstellung zu arbeiten. Sie möchte dafür viele Tiere malen, vor allem aber Fische. Deswegen ist sie fast jeden Tag mit dem Boot auf dem Meer und macht Tauchgänge mit. Papa Haruka hingegen ist oft mit dem Quad unterwegs. Einmal hat er mich sogar mitgenommen. Du glaubst gar nicht wie schön es ist, sich einfach einmal so zu entspannen. Papa Haruka bereitet sich schon wieder auf die nächsten Motorradrennen vor. Deshalb fährt er viel ins Outback, da lässt sich gut üben, sagt er. Komisch ist nur, dass oft Mama Michiru mit ihm mitfährt. Ich habe sie einmal gefragt, ob sie dann zuschaut und ob ihr dabei nicht langweilig wird. Da hat sie nur gekichert. Die meiste Zeit bin ich bei Mama Setsuna .Wir üben dann für die Schule, schließlich werde ich nach den Sommerferien nicht mehr von ihr unterrichtet, sondern ich komme auf eine richtige Schule. Ein bisschen Angst habe ich davor schon. Was mache ich, wenn ich wieder einem anderen Kind wehtue und später nichts mehr davon weiß? Was ist, wenn sie mich nicht mögen? Du hast es gut, dich mag jeder. Ich bin dir und Chibiusa sehr dankbar, dass ihr mich damals so aufgenommen habt. Ich hoffe Chibiusa geht es gut in der Zukunft. Sie fehlt mir hier sehr. Mama Setsuna sagt immer, dass die kleine Lady in der Zukunft viele Freunde hat, weil sie fröhlich auf andere zugeht. Sie sagt, ich solle es in der Schule genauso machen. Mama Setsuna will uns bald verlassen. Sie sagt, dass sie zurück an das Tor der Zeit muss. Ich möchte sie gern besuchen und sie hat mir dafür einen kleinen Schlüssel gegeben, mit dem ich nach Kronus rufen kann. Ich werde sie vermissen, sie hat mir soviel beigebracht. Ich schreibe auch mit meinem Vater, Herrn Tomoe. Er kann sich kaum an etwas erinnern, auch nicht daran, dass ich ein Baby war, als Mama Setsuna mich von ihm geholt hat. Er weiß, dass er eine Tochter hat. Es geht ihm sehr gut und er hofft, dass er trotz seiner vielen fehlenden Erinnerungen bald wieder zurück in die Forschung gehen kann. Ich werde ihn öfters besuchen, wenn wir wieder in Japan sind. Ich habe gehört, dass Mamoru erneut die Möglichkeit hatte, nach Amerika zu gehen, um zu studieren. Richte ihm bitte viele Glückwünsche von uns aus. Aber bitte Prinzessin passt auf euch auf. Ich habe eine ungute Vorahnung. Ich hoffe ich täusche mich. Bitte achtet auf euch. Grüße bitte auch Minako, Ami, Makoto und Rei von uns. Wir sehen uns in wenigen Wochen wieder Viele liebe Grüße Hotaru Bunny saß mit ihren Freundinnen in einem Cafe und jede von ihnen las Hotaru`s Brief. „Sie scheinen ja echt glücklich zu sein.“ Makoto verschränkte ihre Hände hinter ihrem Kopf und seufzte. Ihre Rosenohrringe funkelten dabei im Sonnenlicht, dass durch die Scheiben in das Cafe fiel. „Na schließlich ist Haruka ja dabei.“ Minako grinste. Sie hielt sich ihre Hände vor dem Körper, als wenn sie beten würde. Ach wenn ich doch nur mit Haruka zusammen sein könnte.“ Man könnte meinen, dass bei diesem Satz Funken aus Minakos Augen sprangen. „Ach hör schon auf Minako. Es weiß doch jedes Kind, dass Haruka ein Mädchen ist.“ Rei verdarb Minako damit die Stimmung. „Du kannst einem aber auch echt alles kaputt machen.“ Minako sah sie halb traurig, halb böse an. „Viel schöner ist es doch von einem richtigen Mann zu träumen. Der Kellner zum Beispiel.. Ein Wahnsinnstyp..“ Rei wandte ihren Blick verliebt zu einem der Kellner . „Ja, der ist wirklich toll.“ Auch Minako hatte ihn entdeckt. „Der hat genau dieselbe Nase, wie der Junge der mich sitzen gelassen hat.“ Makoto, Minako und Rei starrten sabbernd und mit Herzchen in den Augen den jungen Mann an. „Ist der toll!“, konnte man sie im Chor sagen hören. Nachdenklich sah Ami auf den Brief. „Ob ihre Vorahnung etwas Schlimmes vorhersagt? Ich hoffe, dass sie sich täuscht. Wir versuchen gerade alle unser eigenes Leben zu leben. Eine neue Bedrohung.. Ob das möglich ist?“ „Hm?“ Die Mädchen drehten sich zu Ami. „Meinst du, es wäre möglich, dass neue Feinde auftauchen?“ Makoto blickte bei dem Satz zu Bunny, die noch immer schweigend am Tisch saß. „Nein.“, sagte diese, „Ich habe das Chaos besiegt, was soll da schon noch kommen?“ Tränen stiegen ihr in die Augen. „Aber Bunny..“ Rei machte sich viele Sorgen um die zukünftige Prinzessin, auch wenn sie das nicht offen zeigte. „Ich möchte, dass ihr alle so lebt, wie es euch gefällt. Ich möchte nicht, dass ihr wieder kämpfen müsst, nur weil ihr mich beschützen wollt. Es dürfen einfach keine neuen Feind sein.“ Sie weinte bei den Worten. „Jetzt mach die erst einmal keine Sorgen. Das wird schon nicht passieren. Hotaru kann sich doch auch täuschen, sie ist ja noch ein Kind.“ Bunny nickt. „Du hast Recht Ami.“ In diesem Moment kam der Kellner. Makoto und Rei starrten ihn unentwegt an. „Ist der süß!“, flüsterte Makoto und Rei nickte nur. Minako hingegen lächelte schüchtern und sprach ihn an: „Hey, ich war hier noch nie. Würdest du mir zeigen, wo ich die Toiletten finde?“ Mit einem unschuldigen Augenaufschlag unterstrich sie ihre Worte. „Natürlich.“ Der Kellner lächelte und nahm Minako mit. Kurz drehte diese sich zu ihren Freundinnen um und schnitt eine Fratze. „Minako ist unmöglich.“ Rei nippte ärgerlich an ihrem Getränk. „Stimmt.“ Auch Makoto wandte sich ihrem Getränk zu und seufzte erneut. „Die lullt echt jeden ein.“ Minako kam erst nach einer viertel Stunde wieder, allerdings bis über beide Ohren strahlend. Sie winkte mit einem Zettel durch die Luft. „Was hast du da?“ Bunny drehte sich zu ihr um und versuchte sich den Zettel zu nehmen. Minako gab ihr einen leichten Klaps auf die Finger. „Na na na, das ist die Telefonnummer dieses süßen Kellners und ich hab sie bekommen.. Hahahaha.“ „Manchmal könnte man echt meinen, dass du eine Hexe bist Minako. So wie du lachst.“ Rei schüttelte mit dem Kopf. „Rei?“ Minako blickte mit wütend funkelnden Augen zu ihrer Freundin. Diese rutschte ein Stück tiefer in die Sitzbank und blickte ängstlich ihr Gegenüber an. „Kann es sein, dass du ziemlich...“, diese Worte sprach das langhaarige blonde Mädchen sehr langsam aus, dabei beobachtete sie, wie Rei immer weiter in die Sitzbank hineinrutschte, „eifersüchtig bist, dass ich seine Nummer habe und nicht du?“, fügte sie wieder strahlend lächelnd hinzu. Rei fasste sich an die Stirn. „Oh mein Gott, die hat sie echt nicht alle.“ Die Mädchen saßen noch eine Weile so, bis Ami meinte: „Hört mal, die Musik.“ Im Hintergrund lief das Lied der Three Lights „Search for your love“. Die Freundinnen sahen einander an. Sie dachte alle dasselbe, nur Makoto sprach es aus. „Sie fehlen mir.“ Zustimmend nickten die anderen. „Taiki fehlt in meiner Lerngruppe, erhatte wahnsinnig viel Ahnung von Astrophysik.“, bemerkte Ami. „Und zu Yaten ist Luna immer so gern gegangen.“, auch Minako vermisste ihn ziemlich. Rei hingegen sah nur zu Bunny. „Welcher von ihnen fehlt dir am meisten?“ Bunny sah kurz auf, blickte alle fragend an und fand ihre Antwort: „Mamoru..“ Das war für alle wie ein Schlag.(Tropfen auf jedem Kopf ;-)) „Bunny.. Du weißt schon, dass wir bei einem anderen Thema sind?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich mache mir einfach Sorgen, wisst ihr? Wenn Mamoru etwas zustößt, könnte ich mir das nie verzeihen.“ Ami lächelte aufmunternd. „Ihm wird nichts passieren.“ „Das hoffe ich.“ Bunny sah aus dem Fenster, am Himmel flogen Flugzeuge, die sich ihren Weg durch die Sommerwolken bahnten. Sie stellte sich vor, wie Mamoru in einem von ihnen saß und zu ihr hinunterwinkte. Bei dem Gedanken musste sie unwillkürlich lächeln. „Bunny?“, wieder brachte Ami das Gespräch auf eine ernsteres Thema, „schreib doch bitte Hotaru zurück und informier dich über ihre Vorahnungen. Je mehr ich darüber weiß, umso mehr kann ich danach recherchieren.“ Bunny nickte. Bald darauf trennten sich die Mädchen und jede mahte sich auf den Weg nach hause. Dort angekommen, fing Bunny an, einen Brief an Hotaru zu verfassen. Liebe Hotaru, Es freut mich zu hören, dass es euch allen gut geht. Auch wir haben alle unsere Pläne. Makoto möchte einen neuen Kochkurs besuche, indem sie lernt, wie man europäische Spezialitäten zubereitet. Der Kurs fängt in einer Woche an. Ich glaube, sie wird einmal für jemanden die perfekte Hausfrau sein. Ich beneide sie darum. Jedes Mal, wenn ich versuche Mamoru mit etwas selbstgemachtem zu überraschen, geht das gründlich schief. Aber er probiert jedes Mal meine Sachen aus und tut so, als würde es ihm schmecken. Rei bereitet sich darauf vor, den Tempel zu übernehmen. Sie wollte zwar immer Sängerin werden, aber sie weiß, dass es ihrem Großvater das Herz brechen würde, wenn nach seinem Tod der Tempel in fremde Hände fallen würde. Sie ist der großherzigste Mensch, den ich kenne. Sie denkt zuerst an andere bevor sie an sich selbst denkt. Minako hat den Brief rausgekramt, den sie damals bekommen hat, nachdem sie den Gesangswettbewerb gewonnen hat. Sie hat sich vorgenommen, bei der Plattenfirma anzurufen und ihre erste CD aufzunehmen. Ihr Traum ist es, durch das Singen ein Idol zu werden. Ami lernt ziemlich viel, obwohl wir Ferien haben. Sie sagt, sie möchte für die Eignungstests der Universitäten gut vorbereitet sein. Und ich.. Nunja ich weiß noch nicht, was ich machen möchte. Irgendwann bin ich die Prinzessin, aber ich möchte gerne etwas richtiges arbeiten, oder studieren, so wie Mamoru. Doch ich finde nichts, dass zu mir passt. Chibiusa geht es in der Zukunft übrigens sehr gut, sie lässt dich grüßen. Sie hat sehr viele Freunde gefunden und spielt oft mit ihnen. Du sollst keine Angst vor der Schule haben, wenn du die anderen Kinder anlächelst wirst du schnell Freunde finden, sagt sie. Warum ich dir eigentlich schreibe Hotaru ist Folgendes: Du hast mir von einer Vorahnung geschrieben. Bitte sag mir, worum es dabei geht. Ich mache mir Sorgen, dass Mamoru oder den Anderen etwas zustoßen könnte. Ich möchte nicht, dass sie wieder aus ihrem normalen Leben gerissen werden und meinetwegen kämpfen müssen. Grüß bitte Setsuna, Haruka und Michiru ganz lieb von mir. Grüße Bunny Kapitel 4: Aus vier mach drei ----------------------------- Aus vier mach drei Um sie nur schwarz, dann plötzlich ein Knall. Sie schrie aus Verzweiflung, aber auch aus Wut über ihre Hilflosigkeit. Wenn sie nur irgendetwas tun könnte, aber ihr Körper blieb starr auf der Stelle stehen. Dann war wieder alles still. Kein Geräusch war mehr zu vernehmen. Sie fand ihre Stimme wieder und rief in die Dunkelheit hinein. „Prinz?“ Wieder unternahm sie einen Versuch sich zu bewegen, doch irgendetwas schien sie am Boden festzuhalten. Ihr Herz schlug schneller und schneller. Und da.. Wieder ein Knall. Sie versuchte zu orten, woher das Geräusch wohl kommt, aber es schien sie von allen Seiten zu überrennen. Sie wurde panisch, ihr Atem beschleunigte sich und sie schrie wieder in die Dunkelheit. Mit einem Mal erschien ein gleißend helles Licht, dass sie blendete. Sie versuchte ihren Arm vor ihre Augen zu halten, aber auch der war wie steif. „PRINZ!!“ Plötzlich.. Ein Druck auf ihrem Arm. Was war das? Jemand rief ihren Namen. Wer? Sie kannte die Stimme, aber zuordnen konnte sie sie nicht. „Hotaru! Wach doch auf! Was ist mit dir?“ Langsam kam das Mädchen zu sich, sie blinzelte, da das Licht in ihrem Zimmer angemacht wurden war. Vor ihrem Bett erkannte sie einen Schatten. Es dauerte einen Moment, ehe sie ihn zuordnen konnte. „Mama Setsuna.. Wo ist der Prinz? Die Prinzessin.. Ich muss..“ „Hotaru, beruhige dich.“ Mit einem sanften, mütterlichen Lächeln nahm Setsuna Hotaru in den Arm. Diese war schweißgebadet. Durch ein Schreien wurde Setsuna in das Zimmer des Mädchens gelockt. „Was war denn los Hotaru?“ Ihr Puls raste noch immer und sie testete zunächst, ob sie all ihre Glieder bewegen konnte. Tatsächlich, die Starre war gelöst. „Ich hatte einen Traum oder eine Vorahnung. Ich bin mir nicht sicher.“ Setsuna nahm das Mädchen an die Hand und führte es in das Wohnzimmer. Hotaru setzte sich auf die Couch und Setsuna bereitete ihr eine heiße Schokolade zu. „Was hast du geträumt?“ Sie stellte den Kakao auf den Wohnzimmertisch und sah gebannt auf Hotaru. Diese berichtete ihr von dem Traum, sie versuchte jedes Detail zu beschreiben, auch ihre Angst und Hilflosigkeit. „Hast du den Prinzen im Traum gesehen?“ Das Mädchen verneinte die Frage mit einem Kopfschütteln. „Ich hatte nur das Gefühl, dass ihm etwas passiert ist. Ich kann aber nicht sagen was. Der Prinz war allein, ich habe nur seine Anwesenheit gespürt. Die Prinzessin war nicht dabei. Aber es lag viel Leid in der Luft.“ Setsuna war erschrocken. In diesem Moment führte sie sich ihre eigene Aufgabe vor Augen. „Meinst du etwa? Das kann ich nicht verantworten. Es ist allein meine Schuld..“ Diesmal war es Hotaru, die eine beruhigende Geste zeigte. Sie nahm Setsunas Hand. „Nein. Das geschieht erst. Es ist noch nicht zu spät den Prinzen zu retten. Mama Setsuna, ich glaube es ist an der Zeit, dass du uns verlässt. Wir müssen jetzt alles tun, um die Welt vor Eindringlingen zu schützen.“ Setsuna nickte. „Wir sollten aufbrechen.“ Erschrocken blickten sich die beiden um. Haruka und Michiru standen in der Tür. Haruka hatte eine beige Hose und ein weißes Hemd an, sie hatte ihren Arm um Michirus Schulter gelegt. Sie sahen aus wie ein Pärchen. „Wo kommt ihr denn her?“ Hotarus Gesicht erhellte sich beim Anblick ihrer Zieheltern. „Wir waren im Outback. Haruka war Motorrad fahren. Ich habe zugesehen und gezeichnet.“ Die beiden lächelte sich wissend an und Haruka fiel ein Strohhalm in Michirus wunderschönem Haar auf. Verlegen zog sie ihn heraus und lies ihn in ihrer Hosentasche verschwinden. Manche Sachen musst Hotaru einfach noch nicht wissen. „Wir sollte gehen.“, mahnte Michiru mit einem Blick aus dem Fenster. „Es ist schon dunkel.“ Die anderen drei nickten stumm. An einem ruhigen Platz auf einer Wiese verwandelte sich Setsuna in Sailor Pluto. „Wir machen das also wie besprochen. Ich werde euch jeden dritten Tag eine Nachricht zukommen lassen. Wenn ich mich nicht melde, sucht ihr mich mit Hilfe von Hotarus Schlüssel auf. Dann ist etwas passiert.“ Hotaru sah auf den kleinen Schlüssel in ihrer Hand. Sie drückte ihn fest an sich. „Hotaru, bitte lass mir eine Nachricht zukommen, wenn du weiter Träume hast. Ich will soviel wie möglich darüber wissen.“ Hotaru nickt stumm. „Mama Setsuna, pass bitte gut auf dich auf.“ „Natürlich.“ Die vier verabschiedeten sich auf ihre Weise sie sahen einander an und nickten stumm. Dann verschwand Sailor Pluto in einem grünen Licht in den Himmel. In den Bruchteil einer Sekunde war sie verschwunden und es war still um die drei Zurückgebliebenen. Haruka sah in den Himmel. „Lasst uns gehen. Wir müssen zurück nach Japan und auf unsere Prinzessin achten. Kommt.“ Sie drehte der Szene den Rücken zu. Die beiden anderen folgten wortlos. Im Hotel angekommen, packte sie ihre Sachen, zahlten an der Rezeption und verließen die Lobby. „Eine komische Familie.“ „Ja, sie waren zu viert aber eine ist einfach verschwunden.“ „Und habt ihr das Mädchen bemerkt? Sie ist so seltsam still.“ Hotaru hörte die Hotelangestellten tuscheln. Es fiel ihr schwer sich nicht umzudrehen. Nein sie musste stark sein. Sie war eine Sailor Kriegerin, kein einfaches Mädchen. Es machte ihr nichts aus, wenn andere tuschelten. Es machte ihr nichts aus. Diesen Satz sagte sie sich immer und immer wieder. Trotzdem hatte sie Angst vor der Schule. Sie wollte endlich Freunde haben. „Hotaru?“ Michiru nahm sie an die Hand. „Sag Bunny nichts von deinem Traum. Wir wollen sie nicht beunruhigen.“ „Ja, ich werde mich daran halte.“ Einige Stunden später saßen die drei in einem Taxi durch Tokyo. Sie fuhren in ihre Wohnung, mit etwas Glück hatten sie die letzten drei Plätze in einem Flugzeug ergattern können. Nun war es fast Morgen und Hotaru hatte noch kein Auge zugedrückt. Michiru und Haruka redeten oft über ihr Ziehkind. Sie wollten, dass sie normal aufwuchs, aber das war ihr einfach nicht gegönnt. Trotzdem sollte ihr Leben so normal wie möglich verlaufen. Wenn jetzt eine neue Bedrohung käme, würde Hotaru sich sicher wieder vor den anderen Kindern ihres Alters verschließen, aus Angst ihnen wehzutun. Aber Hotaru war ein starkes Mädchen. Sie würde es schaffen. „Da sind wir.“, der Taxifahrer hielt an und kassierte von Haruka das Fahrgeld. „Endlich zuhause.“ Sie sah den Wolkenkratzer an, in dessen inneren sie wohnten. Viele Schicksale kamen hier zusammen, aber man kann annehmen, dass keines davon so außergewöhnlich war wie das der drei Frauen. Die Wohnung war gewohnt sauber und ordentlich. Kein Spielzeug weit und breit. Hotaru war wirklich eigenartig. Nie hatte sie viel gespielt. Sie nannte nur ein Puppe ihr Eigen. Mit mehr hatte sie sich nie beschäftigt. „Sollen wir den Mädchen von Hotarus Träumen berichten?“ Michiru wusste nicht so Recht wohin mit ihren Gedanken. Sie hasste das Gefühl, unsicher zu sein. Haruka schüttelte den Kopf. „Nein, sie würden es Bunny sagen und ich will sie nicht beunruhigen. Sie soll in Ruhe ihr letztes Schuljahr durchleben. Schließlich soll aus ihr eine kluge und weise Prinzessin werden.“ „Papa Haruka hat Recht. Lasst uns nichts überstürzen.“ Hotaru rieb sich die Augen und gähnte. Manchmal war sie eben doch noch ein kleines Kind. „Ich gehe ins Bett.“ Sie verschwand in ihrem Zimmer. „Und wir zwei?“ Michiru lächelte. Die Sonne ging auf und warf ein orangefarbenes Licht durch die Glasfront in Wohnzimmer und Küche. Der Raum, der vor wenigen Augenblicken noch so akkurat und kühl wirkte, war im Nu mit Wärme gefüllt. „Ich bestell uns was zum Frühstück.“ Haruka nahm den Hörer des Telefons auf und gab sie Bestellung durch. Nachdem sie den Hörer weggelegt hatte zog es sie zu Michiru ans Fenster. „Du Haruka.“ „Ja?“ „Selbst wenn neue Feinde kommen du bleibst bei mir, oder?“ „Natürlich Michiru, wie kommst du jetzt darauf?“ Michiru sah ihre Freundin an. „Weil du das wichtigste in meinem Leben bist. Ich könnte auf alles verzichten, sogar auf den schönsten Sonnenaufgang, nur nicht auf dich.“ Sie blickten sich tief in die Augen und küssten sich vor diesem wunderschönen Sonnenaufgang. Kapitel 5: Eine Überraschung für Minako --------------------------------------- Eine Überraschung für Minako Bunny rannt von einem Schaufenster zum nächsten. „Oh.. Schau und das hier. Das Kleid ist klasse und hier.. Ah Kuchen. Lasst uns da rein gehen !“ Sie lachte vor sich hin und steckte damit ihre Freundinnen an. Lachend zogen 5 junge, einfache Frauen durch die Stadt. Unbeschwert genossen sie den Schaufensterbummel. Nur Ami hatte ein Buch in der Hand. Sie nutzte jeden Minute um zu lernen, denn sie wollte wie ihre Mutter Ärztin werden und anderen Menschen helfen. Jede freie Minute verbrachte sie im Krankenhaus, in der Hoffnung einige Akten lesen zu können und aus ihnen zu lernen. „Ami, lass uns einfach Spaß haben.“ Makoto nahm ihr das Buch aus der Hand und legte es in ihre Tasche. „Für mich ist das Spaß.“ „Das wissen wir doch Ami, aber lass uns einfach einmal etwas zusammen tun.“ Rei konnte Ami gut verstehen. Sie würde lieber im Tempel sein, als durch die Stadt zu ziehen. Sie übte viel, um eine gute Priesterin zu werden. Der Hikawa – Tempel sollte schließlich seinen guten Ruf beibehalten. Bunnys Laune war bestens. Sie kamen an einem Laden vorbei, der Schultaschen führte. „Schaut mal, die hat ein Häschen drauf. Wie süß. Die möchte ich haben!“ Ihr Blick wanderte zu dem Preisschild. „WAS? So teuer? Und ich hab mein Taschengeld für diesen Monat auch schon ausgegeben. So ein Pech.“ „Tja Bunny, so ist das mit dem lieben Geld. Du musst in Zukunft besser lernen damit umzugehen.“, mahnte Minako mit dem Zeigefinger in der Luft. „Unter Bunnys Herrschaft wird das Land eine große Pleite erleiden.“ Rei sah schwarz. „Sei nicht immer so gemein zu mir, Rei.“ Mal wieder standen die beiden Kopf an Kopf und zeigten sich die Zungen. „Hört doch mal auf mit streiten. Wir können doch ein Eis essen gehen.“ Makoto winkte ab und drückte die beiden auseinander. Minako sprang als Erste auf einen Stuhl im Eiscafe. „Von hier aus sieht man bestimmt die hübschesten Jungs.“ Sie hielt schon Ausschau. „Dann will ich da sitzen!“ Rei sprang auf Minakos Schoss, was sich diese nicht so einfach gefallen lassen wollte. „Ich darf hier sitzen, ich will mir endlich eine Freund suchen.“ Minako rammte ihren Arm in Reis Rippen. „Ich will das auch. Du hast doch die Nummer von de Kellner.“ Rei rächte sich, indem sie Minakos Gesicht mit einer Hand wegdrückte. „Na und? Ich kann mehrere Nummern haben. Schließlich sollte man immer eine gewisse Auswahl haben.“ Minako gab Rei eine kräftigen Schubs und diese fiel von Minakos Schoss. Laut streitend zogen sie die Aufmerksamkeit der anderen Cafegäste auf sich. Minako war im Laufe des Streites aufgestanden und Ami nutzte die Chance sich auf den leeren Stuhl zu setzen. „Nun kann ich die schönen Männer beobachten.“ „Ami?“ Die anderen Mädchen sahen sie verwundert an. “Der ist doch hübsch, oder?” Ami deutete in die Menschenmenge, die anderen schauten sofort auf und Ami verbarg hinter ihrer Hand ein Kichern. „Du hast uns reingelegt.“ Minako war enttäuscht. „Nein, der eine da war echt süß.“ Rei starrte noch immer in die Menge. Minakos Kopf war augenblicklich wieder zu den Menschen gerichtet. „Wo?“ „Da, der braunhaarige, große mit der braunen Lederjacke.“ Kaum hatte Rei dies ausgesprochen war der Mann auch schon verschwunden. Minako seufzte. „So finde ich keinen Freund.“ Die Mädchen ließen den Nachmittag mit leckeren Eisbechern ausklingen. „So lässt es sich leben.“ Minako lies ihre Beine baumeln und wollte gar nicht daran denken, dass die Schule bald wieder anfing. „Unser letztes Schuljahr.“ Sie freute sich bei dem Gedanken. „Ob wir danach weiter in Kontakt bleiben?“ Makoto sah sich ihre Freundinnen an, als würde sie sie zum ersten Mal richtig betrachten. Ami lachte. „Natürlich, wir bewachen doch unsere Prinzessin!“ Bunny starrte sie alle der Reihe nach an. „Wen? Mich?“ „Wen sonst?“ Rei lachte. Sie waren unbeschwert wie schon lange nicht mehr. Keine dachte daran, je wieder zu kämpfen. Sie hatten sich ihre Leben als ganz normale Mädchen hart erkämpft. Jede genoss die Freizeit, die sie hatte. „Ich bin froh, dass ich euch alle habe. Ohne euch hätte ich das alles nicht durchgestanden.“ Jedes der Mädchen hatte seine eigenen Gedanken an Bunny. Ami wusste, dass Bunny sie immer unterstützen würde. Bunny vertraute immer auf ihre Fähigkeiten und ihr Wissen. Das machte Ami stolz. Bevor Bunny in ihr Leben getreten war, hatte sie nie so mit anderen lachen können. Rei konnte sich gut an das Gespräch mit Bunny erinnern, indem sie ihr sagte, dass sie später einmal heiraten möchte. Sie hatte für Bunny oft ihr Leben riskiert und würde es immer wieder tun, weil sie wusste, dass sie nie wieder einem Menschen begegnen würde, der sie so vorurteilsfrei wie Bunny annahm. Makoto dachte an all die schönen Male, die sie mit Bunny in der Küche verbracht hatte. Das Mädchen mit den zwei Zöpfen gab sich alle Mühe, doch irgendein Fehler schlich sich immer ein, doch sie gab nie auf. Das bewunderte Makoto sehr. Sie selbst war zwar sehr stark, aber sie hatte nicht das Durchhaltevermögen und das Vertrauen in das Gute so wie Bunny. Zwischen Minako und Bunny gab es ein ganz besonderes Band der Freundschaft. Außenstehende vermuteten meistens, dass die beiden Schwestern waren. Sie waren sich in Aussehen und Persönlichkeit sehr ähnlich. Minako vertraute ihr alles an und hörte stets auf ihren Rat. Noch nie hatte sie an Bunny gezweifelt. So hingen sie alle in ihren Gedanken fest. Jede dachte an die gemeinsame Zeit zurück. „Es ist schon sehr spät. Wir sollten langsam nach hause.“ Ami blickte auf ihre Uhr und drängte die anderen verantwortungsvoll. Sie verließen das Cafe in verschiedene Richtungen. Minako beschloss den Weg, den sie normalerweise mit den Bus fuhr zu laufen. Er führte sie durch einen kleinen Park. Ein Bach fand hier seinen Lauf zwischen den Bäumen. Einige Pärchen hatten sich ein schönes Plätzchen am Ufer gesucht und kuschelten sich nun aneinander. Minako wünschte sich auch jemanden zum anlehnen. Sie seufzte und ging schnellen Schrittes voran. Wenn sie die Paare nicht mehr sah, würde es ihr wieder besser gehen. Kurz darauf fuhr sie mit dem Fahrstuhl in die Etage ihrer Wohnung. Sie stieg aus dem Lift und sah auf ihre Tür. Da stand ein junger Mann davor. Minakos Herz machte einen riesigen Sprung. Es war Alan. Wie hatte er sie gefunden? Was wollte er? Wo war Katherine? Tausend Fragen schossen durch ihren Kopf, als sie ihm langsam entgegenlief. Kapitel 6: Ein bisschen Freiheit -------------------------------- Ein bisschen Freiheit Die Sonne schien, als würde sie all ihre Energie auf diesen Tag konzentrieren. Seiya stand auf dem Feld und half einem Bauern bei der Arbeit. Er schwitzte unter der Hitze und hoffte, das es endlich einmal regnen würde. Heute musste er auf Yaten und Taiki verzichten, die beiden zogen es vor, der Prinzessin bei der Kinderbetreuung zu helfen. ‚Da sind sie nicht die ganze Zeit in der Sonne’, dachte Seiya ärgerlich. Er wollte so schnell wie möglich die Arbeit beenden, damit er sich der nächsten widmen konnte. Seit Tagen dachte er nur daran, was sein könnte, wenn der Planet bald wieder in Ordnung war. ‚Schätzchen..’ Wieder kreisten seine Gedanken um das bewusste Mädchen. Was würde er nur tun, um sie noch einmal zu sehen, ihr zu sagen, was er empfand. Einen Versuch hatte er bereits gewagt, aber Bunny hatte ihn nicht verstanden. Er hatte daran gedacht, in einem Brief alles zu verfassen, woran er dachte. Aber diesen Gedanken hatte er schnell wieder verworfen. Er möchte ihr dabei in ihre Augen sehen, nur so konnte er erkennen ob sie dasselbe für ihn empfand. Wenn nur Mamoru nicht ihre Vorbestimmung wäre. So malte er sich eine Szene nach der anderen aus, in der er ihr seine Liebe gestand. Mal saßen sie in einem Wagon eines Riesenrades, hoch über den Dächern Tokyos nahm er ihre Hand und küsste sie. In einer anderen Szene standen sie auf dem Dach der Schule, der alltägliche Lärm umgab die beiden und dennoch war das ihr Moment. Als er ihr dann alles sagte, wurde es still um die beiden, so als würde kein anderer Mensch weiter existieren. Bei den Gedanken daran schluckte er. Was wenn Bunny und Mamoru nun wirklich glücklich waren und sie nichts mehr von ihm wissen wollte? Er versuchte nicht mehr daran zu denken, sondern sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Genau i dem Moment rief der Bauer ihm zu: „Seiya, lass uns erst einmal eine Pause machen!“ Der Mann nahm die Zugpferde aus ihren Geschirren, gab ihnen Wasser und Hafer und lief in Richtung seines Hauses, dass nur unweit vom Feld an einer Straße stand. Seiya zog es vor bei diesem Wetter draußen zu bleiben. Viele der anderen Helfer taten es ihm gleich und fanden sich in kleinen Gruppen am Rand des Feldes zusammen. Ein hübsches Mädchen, mit einem langen, braunen Zopf kam auf Seiya zu. Sie sah ihn an, wurde ein wenig rot, hielt einen Moment inne und nahm dann all ihren Mut zusammen und setzte sich zu ihm. „Hallo. Dein Name ist Seiya, richtig? Ich bin Amelie.“ Das Mädchen reichte ihm ihre Hand und er erwiderte den Gruß. „Genau der bin ich.“ „Die Leute reden viel über dich und deine Freunde.“ „Achja?“ „Ja, ihr seit ihre Helden..“ Verdutzt sah er das Mädchen nun an. „Warum denn da?“ „Ihr seit der Prinzessin gefolgt, habt sie auf einem fremden Planeten gesucht und schließlich geholfen das Chaos zu besiegen. Und jetzt seit ihr ganz normal unter uns und arbeitet wie jeder anderen an dem Aufbau unseres Planeten mit.“ „Ist doch selbstverständlich.“ Das Mädchen lächelte glücklich. „Wir sind euch dafür sehr dankbar. Weißt du, viele von uns sind aus Angst einfach geflohen und haben nicht daran gedacht, der Prinzessin zu helfen, aber ihr Drei.. Ihr wart so selbstlos und das hat vielen den Mut gegeben auf den Planeten zurückzukehren und ihre Zukunft hier zu suchen.“ „Geht es dir denn auch sie.“ Das Mädchen wurde still, es war, als würde ein Blitz durch ihren Körper zucken. „Weißt du, meine Eltern haben ihr Leben hier gelassen. Ich bin mit meinen Geschwistern geflohen und nachdem wir von euch gehört haben, sind wir zurückgekehrt. Die Galaxie ist so weit und niemand hat uns wohlwollend empfangen. Die Bewohner der anderen Planeten hatte Angst, dass wenn sie uns Unterschlupf gewährten, sich den Zorn Galaxias zuzuziehen. Wir sind Monate umhergeirrt, ohne Ziel, ohne Hoffnung. Wir waren in der Galaxie gefangen, wie in einem Käfig. Erst euer Licht hat uns zurückgeführt.“ „Das tut mir alles sehr leid.“ „Das muss es dir nicht. Wir leben unser Leben weiter. Ihr habt uns ein Stück unserer Freiheit zurückgebracht. Ich hoffe, dass euch alles Glück widerfährt, was man nur haben kann.“ Sie lächelte ihn an, stand auf und ging zu einer Gruppe Mädchen, die sie lachend in ihrer Mitte aufnahmen. ‚Helden also.. Freiheit.. Heißt Freiheit, dass ich die sehen kann, dich ich so liebe?’ Der Bauer bedankte sich am Abend für die zahlreiche Hilfe, sein Feld wäre jetzt fertig und niemand könnte ihm weiter helfen. Völlig erschöpft näherte sich Seiya dem Palast. Die anderen saßen bereits an dem gedeckten Tisch. Kakyu rief Seiya zu sich. „Wie war dein Tag? Du siehst müde aus.“ Er setzte sich gegenüber von der Prinzessin auf einen freien Stuhl. „Der Bauer braucht uns jetzt nicht mehr. Wir haben alle Aufgaben erledigt. Ach Taiki, Yaten“, er schaute zu seinen Freunden und grinste. „wir sind Helden.“ „Was?“ Die beiden schauten ihn mit offenen Mündern an. Seiya fuhr fort: “Ja.. Ein Mädchen sagte mir heute, dass sie durch unser Licht den Weg zurück auf den Planeten gefunden hat.“ Immer noch verwirrt starrten Yaten und Taiki in die Runde. Seiya erzählte während des Essens von Amelie, ihrem Schicksal und über ihre Gedanken über die Starlights. Kakyu lächelte zufrieden bei jedem Satz den er sprach. Als Seiya mit seinen Bericht zuende gekommen war, ergriff sie das Wort. „Ich wusste, dass mein Volk euch lieben würde. Ihr habt durch euren Einsatz und durch eure Hingabe gezeigt, wie wichtig euch der Planet und seine Bewohner sind. Ich möchte euch daher ein Angebot machen. Nein.. Eher eine Bitte an euch richten. Meine Freunde.. Ich möchte nicht mehr allein regieren. Ich möchte, dass ihr als meine Vertrauten fungiert und einen Teil der Regierungsarbeit übernehmt. Das heißt, ich werde euch einen Teil der Verantwortung überlassen, für das Volk zu sorgen. Ihr werdet noch mehr mit unserem Planeten verbunden sein als jetzt. Natürlich werde ich euch entsprechend entlohnen. Aber eins müsst ihr versprechen“, sie sah jeden von ihnen tief in die Augen. „Ihr müsst den Planeten und die Bewohner mit eurem Leben schützen.“ Yaten und Taiki standen auf und verbeugten sich vor Kakyu. Yaten fand als Erster seine Sprache wieder.: „Das wäre uns eine große Ehre, Prinzessin.“ Auch Taiki bedankte sich: „Ich bin bereit, diese Verantwortung zu tragen.“ Nun blickte die Prinzessin zu Seiya. „Was ist mit dir?“ Noch immer starr vor Schreck saß er auf seinem Stuhl. In seinem Kopf kreisten tausend Fragen. Würde er dann jemals wieder den Planeten verlassen können? Was würden die anderen denken, wenn er das Angebot ablehnt? Dann dachte er an Amelie und ihre Worte. Was würde aus seiner „Freiheit“ werden? Konnte er darauf verzichten, nur um anderen ihre Freiheit zu ermöglichen? Kapitel 7: Das Wiedersehen -------------------------- Das Wiedersehen Mit gesenktem Kopf lief das langhaarige blonde Mädchen den Gang zu ihrer Wohnung. Sie hatte Angst, dass der Mann weg wäre, wenn sie aufschaut. Mit jedem Schritt schlug ihr Herz schneller. Sie hatte so lange auf die Begegnung mit ihm gehofft. Immer und immer wieder hatte sie von diesem Augenblick geträumt. Aber sie hätte nie gedacht, dass das einmal Wirklichkeit werden sollte. Nun stand sie fast vor ihm. Sie blieb stehen und hob langsam ihren Blick. „Minako. Da bist du endlich. Ich habe schon den ganzen Tag hier auf dich gewartet.“ Der junge Mann lächelte. Dieses Lächeln versetzte Minako einen Stich ins Herz. Es war ihr so vertraut, aber sie hätte es fast vergessen. „Alan. Hallo!“ Sie schloss ihre Wohnung auf und bat ihn mit hinein. “Setz dich bitte, ich hole uns etwas zu trinken.” Sie ging in ihre kleine Küche und goss mit zitternden Händen zwei Gläser Wasser ein. Er war es wirklich. Und er saß hier in ihrem Wohnzimmer. Sie stellte die Wassergläser auf dem Wohnzimmertisch und setzte sich neben ihn. „Was möchtest du hier Alan?“ Er nahm einen chluck Wasser. „Ich habe wirklich gedacht, dass du damals in England gestorben bist. Minako, ich wusste doch nicht, dass du noch lebst.“ Er sah sie an, doch Minako versuchte den Blickkontakt mit ihm zu vermeiden. Zu sehr schmerzte die Erinnerung. Sie war damals in einen Fall verwickelt, in dessen Verlauf ein Gebäude explodierte. Minako wollte gerade in diesem Moment in das Gebäude und wurde durch die Wucht der Explosion in eine Ecke geschleudert. Mit letzter Kraft schleppte sie sich in einen kleinen Gang. Von dort lief sie auf eine Öffnung in der Hauswand zu. Der Anblick, der sich ihr dort bot, lies sie erstarren: Ihre beste Freundin Katherine lag in den Armen von Alan, ihrer ersten großen Liebe. Weinend brach sie in dem Gang zusammen und beschloss das Land zu verlassen, zu sehr hätte der Anblick von Alan und Katherine sie verletzt. Und jetzt saß sie neben diesem Mann. Neben ihrer ersten großen Liebe. Neben dem Mann, der gedacht hatte sie sei tot. „Minako, wenn ich gewusst hätte, dass du lebst.. Ich hätte nie zugelassen, dass du uns verlässt. Warum hast du nie etwas von dir höre lassen?“ Minako versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Noch immer schmerzte es. „Du und Katherine.. Ihr habt euch durch meinen Tod gefunden. Ich konnte nicht zurück Alan. Ich wollte euer Glück nicht zerstören.“ Überstürzt war Minako einfach abgereist. Sie hatte die nötigsten Sachen zusammengerafft und war in ein Flugzeug nach Japan gestiegen. In Japan hatte sie nur Artemis. Sie vermied Kontakt zu anderen, zu tief saß die Enttäuschung über ihre letzten Freunde. Erst als sie Bunny, Rei; Ami und Makoto traf, fasste sie wieder Vertrauen zu anderen. Alan schüttelte den Kopf: „Du weißt, dass ich dich sehr geliebt habe. Ich konnte dich nie vergessen. Du warst immer in meinen Gedanken. Jedes Mal, wenn ich Katherine angesehen habe, hatte ich dein Gesicht vor Augen. Sie hat nie erwähnt, dass du noch lebst.“ Minako sah überrascht auf. „Sie hat dir nicht gesagt, dass sie mich hier aufgesucht hat?“ Er schüttelte den Kopf. „Und wie hast du herausbekommen, dass ich noch lebe?“ Alan fing an, ihr alles zu erzählen. „Katherine und ich sind nach einigen Monaten zusammengezogen. Dann kam die Woche, in der sie einfach verschwunden war. Das war die Zeit, in der sie hier war. Hier bei dir. Ich habe sie gefragt, wo sie war, aber sie hat es mir nie verraten wollen. Ich habe immer wieder versucht es herauszufinden. Dann kam ich eines Tages nah hause. Katherine war nicht da und auf dem Bett lag ihr Tagebuch. Versteh das nicht falsch, ich wollte nicht schnüffeln.. Aber ich wollte doch so gern wissen, was sie für ein Geheimnis vor mir hatte. Ich habe also darin gelesen und sie hat geschrieben, dass du lebst und hier in Japan sehr glücklich bist.“ Minako hörte aufmerksam zu. Sie wusste noch nicht, worauf das Gespräch hinaus lief. „Ich habe Katherine darauf angesprochen und sie schwieg weiter. Sie wollte kein Wort über dich verlieren. Es war für mich der größte Vertrauensbruch, den sie hätte begehen können. Sie wusste, wie sehr ich darunter gelitten hab. Für mich warst du tot und ich habe viel geweint. Ich habe mich sofort bereit gemacht und bin hierher geflogen. Minako.. Ich habe sie verlassen.“ Minako traf dieser Satz wie ein Schlag. Sie hatte Mühe ihre Glas zu halten. ‚Er hat sie verlassen?’ Sie wusste nicht wohin mit ihren Gefühlen. Auf der einen Seite freute sie sich, aber auf der anderen Seite tat ihr Katherine leid. Sie wusste wohl, dass Alan die Beziehung zu ihr beenden würde, wenn er wüsste, dass Minako noch am Leben ist. „Sag doch etwas Minako. Wie ist es dir ergangen?“ Es fiel Minako schwer ihre Gedanken in Worte zu fassen. „Ich bin nach Japan gekehrt und habe hier versucht, dass Böse zu bekämpfen und meine Mission zu erfüllen.“ Alan wusste nicht Recht, was sie damit meinte. „Welche Mission?“ „Ich musste dabei helfen unsere Prinzessin zu finden. Weißt du Alan, als Sailor Kriegerin muss man nicht nur die Menschen in der Gegenwart beschützen, sondern man muss auch dafür sorgen, dass der Frieden der zukünftigen Welt nicht gestört wird. Wir mussten damals die Prinzessin finden, um diese Zukunft zu schützen.“ „Wir? Heißt das, es gibt noch mehr Sailor Kriegerinnen?“ Minako nickte. „Ja, es gibt sehr viele. Sie sind über die ganze Galaxie verstreut. Und jede hat ihre Aufgabe. Meine Aufgabe ist es, de Prinzessin und den Prinzen zu beschützen.“ Alan war erstaunt. Minako hatte sich in vergangenen Jahren sehr verändert. Sie wirkte ausgeglichener und selbstbewusster. „Bist du glücklich Minako?“ Sie nickte. Ja, das war sie. Sie hatte ihre Freunde, war in der Abschlussklasse und sie hatte ihre Träume von der Zukunft. „Und du Alan?“ Er blickte zu Boden. „Nein ich bin nicht glücklich. Seit dem Tag, als ich dich verloren hatte, war ich nicht mehr glücklich. Aber als du vorhin aus dem Aufzug ausgestiegen bist, da war ich es. Minako, ich kann ohne dich nicht glücklich werden. Bitte, gib uns eine Zukunft.“ Ihr Herz schlug Purzelbäume. Diese Bitte kannte sie aus ihren Träumen. Das war es, was sie immer gewollt hatte: Alan an ihrer Seite. „Alan, ich freue mich sehr, aber ich kann das im Moment nicht. Eine der Kriegerinnen hat böse Vorahnungen. Wir haben Angst, dass dem Prinzen und der Prinzessin etwas zustoßen könnte. Ich möchte dich da nicht mit hineinziehen.“ Enttäuscht stand er auf und ging Richtung Tür. Minako folgte ihm. „Aber Alan, wenn du mich wirklich liebst, dann bitte ich dich: Warte auf mich. Warte, bis wir wissen, dass wir die Bedrohung abgewendet haben. Dann werde ich für dich da sein. Nur für dich.“ Alan lächelte, ab Minako einen Kuss auf die Wange und sagte: „Ich werde warten. Und ich werde jeden Tag bei dir sein und auf dich aufpassen. Noch einmal werde ich dich nicht verlieren.“ Kapitel 8: Der Glanz erlischt ----------------------------- Der Glanz erlischt „Nun auch der Spiegel. Was hat das nur zu bedeuten Haruka?“ Michiru und ihre Freundin standen in dem Wohnzimmer ihrer Wohnung und sahen in Michirus Spiegel. Er war schwarz, man konnte nichts sehen. „Ich weiß es nicht. Wir müssen lesen, was Setsuna schreibt. Hat Hotaru den Brief noch?“ Michiru nickte. In diesem Moment kam Hotaru in das Zimmer. Ihr Blick war ernst und sie hielt Haruka einen Brief hin. „Das ist der Brief von Mama Setsuna.“ Haruka faltete ihn auf und las ihn vor: „Liebe Freunde, Ich muss euch leider berichten, dass hier vieles passiert ist. Seltsame Dinge geschehen. Prinzessin Serenity besucht mich nun fast täglich. Sie ist sehr besorgt. Endymion ist krank. Seit einigen Tagen liegt er im Bett und kann sich kaum bewegen. Kein Arzt konnte ihr sagen, was mit ihm ist. Er fühlt sich von Tag zu Tag schwächer. Die Sailor Krieger versuchen die Ursache zu finden. Sie haben die Befürchtung, dass neue Feinde hinter der Krankheit stecken könnten. Sailor Mars hat mir davon erzählt, dass sie etwas seltsames spürt. Sie konnte es mir nicht näher beschreiben. So ein Gefühl hatte sie noch nie. Und noch etwas ist geschehen: Der Glanz des Palastes ist verschwunden. Es ist so, als wäre er einfach verblasst. Wir können uns das nicht erklären. Ich habe keine Eindringlinge vertreiben müssen. Bitte findet heraus was geschehen ist. Hotaru, hast du neue Träume? Grüße Setsuna Was ist da wohl passiert?“ Haruka faltete den Brief wieder zusammen und steckte ihn in ihre Hosentasche. Auch Michiru stimmte der Brief nachdenklich. „Der Prinz ist krank und der Glanz des Palastes erlischt. Was kann da nur los sein. Haben sich deine Träum verändert Hotaru?“ Das schwarzhaarige Mädchen schüttelte den Kopf. „Es ist alles wie bisher. Ich kann nichts neues sehen.“ So hilflos haben die drei sich noch nie gefühlt. Vor allem Haruka machte die Situation zu schaffen. Sie fühlte sich nicht wohl, wenn sie nicht wusste, mit wem oder was sie es zu tun hatte. Sie musste die Welt vor Eindringlingen schützen, aber was wenn es keine Eindringlinge gab? Was wenn die Feinde bereits auf der Erde waren? „Es ist zum Verzweifeln! Wir können nichts tun und in der Zukunft passieren komische Sachen.“ Haruka schlug mit der geballten Faust an die Wand. Michiru nahm Harukas Arm. „Aber Haruka, das bringt uns nicht weiter. Wir müssen abwarten. Mehr können wir nicht tun.“ Plötzlich erhellte ein Licht den Raum. Michirus Spiegel leuchtete auf. Die drei stürmten darauf zu und sahen hinein. Es war wieder alles schwarz. Gebannt warteten die Mädchen ab. Und mit einem Mal erschien ein so helles Licht, dass sie geblendet wurden. Dann wurde der Spiegel wieder zu einem ganz normalen Spiegel. Haruka blinzelte, sie hatte Schwierigkeiten etwas zu sehen. „Was war das?“ Hotaru war die einzige, die das Bild kannte. „Das war mein Traum.“ Geschockt standen Michiru und Haruka vor dem Spiegel. Sie konnten sich nicht bewegen und wussten nicht, was sie sagen sollten. Das Kapitel ist sehr kurz geworden, aber es sagt genau das, was es sagen soll.. J Kapitel 9: Acht Freunde ----------------------- Acht Freunde Die letzte Ferienwoche ist angebrochen, als beschlossen Bunny und ihre Freundinnen noch einmal an den Strand zu fahren. Das Wetter war herrlich und viele Leute hatte dieselbe Idee. Der Strand war voller Menschen. Minako streckte sich auf der Suche nach einem geeigneten Platz. „Man ist das voll hier. Aber schaut mal da, lasst uns dahingehen!“ Sie lief zielstrebig aufeinen bestimmte leck in der Menschenmenge zu und die anderen folgten ihr. Makoto öffnete ihre Lunchbox und Bunny bekam große Augen. „Das sieht ja so toll aus. Makoto, du bist einfach die Beste.“ Mit einem gekonnte Griff zog sie sich die besten Leckerbissen heraus und verspeiste diese geräuschvoll. „Lecker.“ Makoto lachte. „Irgendwann werde ich für meinen Mann kochen. Und er wird es lieben. Ich werde eine tolle Frau sein.“ Die Augen der anderen waren auf Makoto gerichtet. Bunny lachte. „Du wirst die beste Frau sein, die es gibt!“ Rei lehnte sich zurück. „Hier sind viele hübsche Jungs. Schaut mal der da, oder der.“ Sie zeigte in der Gegend herum. „Ich kann es kaum glauben, dass wir nicht mehr kämpfen müssen. Wir sind endlich frei und können machen was wir wollen. Ich komm mir schon komisch dabei vor. Als wäre das nicht möglich.“ Bei diesen Worten seufzte Minako nachdenklich. Ami sah sie an. „Was hast du denn? Ist alles in Ordnung Minako?“ Minako erzählte daraufhin den anderen von ihrer Begegnung mit Alan. Sie verschwieg allerdings, dass sie Angst vor einer neuen Bedrohung hatte. Das mussten die anderen nicht wissen. Sie sagte, sie sei sich noch nicht sicher, ob sie Alan zurückwollte oder sich nach einem anderen Jungen umsehen möchte. Makoto freute sich für Minako. „Du hast wenigstens jemanden, der auf dich wartet.“ Auch Ami beneidete diese Tatsache. „Ich hätte auch gerne jemanden.“ Die anderen schauten sie verwundert an. „Da könnte ich mit jemanden lernen.“ Rei griff sich an die Stirn. „Du bist unverbesserlich Ami.“ Die Mädchen genossen die Stunden zusammen. Bunny rannte ins Wasser, gefolgt von Minako und Rei. Rei hatte ihren Wasserball bei sich, holte aus und schlug ihn zu Minako. Diese zielte auf Bunny, rief: „Los Bunny.. Fang!“ und schlug gegen den Ball. Bunny hüpfte ängstlich im Wasser herum, fuchtelte mit ihren Armen in der Luft, peilte den Ball an und BOOM er landete ihr mitten im Gesicht. „Aua, das tut vielleicht weh Minako!“ Rei sprang zu Bunny, nahm den Ball und warf ihn wiede zu Minako. Die beiden ließen Bunny außen vor. Bunny winkte den beiden zu: „Hey, hier bin ich! Werft doch auch mal zu mir! Minako! Rei! Hey.. Hier bin ich!“ Die beiden lachten nur und Rei brachte es auf den Punkt: „Du kannst es eh nicht Bunny! Du heulst doch, wenn der Ball dich trifft.“ Bunny fing an zu weinen. „Du bist immer so gemein zu mir Rei!“ Bunny tappte zurück zu Makoto und Ami. Beide hatte ein Buch in der Hand. Makoto las das Buch „So können Sie ihn vergessen“ und Ami hielt „Astrophysik – Ein Lehrbuch“ in den Händen. Bunny seufzte. Hier wollte sie auch nicht bleiben, denn zum lesen hatte sie keine Lust. Sie sah sich um und erblickte einen Eisstand. „Mhh.. Lecker.“ Sie ging zu dem Stand und bestellte sich eine Riesenportion Eis. „Hallo Bunny!“ Erschrocken drehte sie sich um. Vor ihr standen Haruka, Michiru und Hotaru. „Ihr hier?“ Bunny sprang den drei Mädchen um den Hals. Dabei achtete sie nicht auf ihr Eis. Sie wollte gerade daran lecken, als die Eiskugel aus der Waffel glitt und zu Boden fiel. „Och menno.“ Michiru kicherte hinter vorgehaltener Hand. „Soll ich dir ein neues Eis holen?“ Bunny nickte und starrte immer noch entsetzt auf ihr Eis. Michiru holte ihr eine neues. Haruka führte sie zu einer Bank. Die Mädchen setzten sich. „Wie geht es dir Bunny?“ „Ja weißt du Haruka. Ich vermisse Mamoru. Er ist zwar erst ein paar Tage weg, aber er fehlt mir.“ Haruka legte ihren Arm um Bunnys Schulter. „Er ist ja bald wieder da. Es ist August und spätestens Weihnachten kommt er dich ja besuchen, oder?“ Bunny nickte. Auch Michiru legte einen Arm um Bunny. „Und außerdem fängt ja bald dein letztes Schuljahr an und da wirst du ziemlich beschäftigt sein.“ „Hehehe.. Ja, bestimmt.“ Bunny kratzte sich mit dem Finger am Hinterkopf. Die Schule war nicht gerade ihr Lieblingsthema und sie lernte nicht gern. Aber vielleicht hatte Michiru Recht, wenn sie genug für die Schule machen würde, wird die Zeit bis Mamorus Heimkehr schneller vergehen und er wird sehr stolz auf seine Bunny sein können. „Du musst als Prinzessin klug sein, Bunny. Ich komm jetzt auch wieder in eine richtige Schule.“ Hotaru wurde bei dem Gedanken wiederbange, aber sie zeigte es Bunny nicht. „Freust du dich Hotaru?“ Bunny konnte sich an ihren ersten Tag in der Schule. Sie war sehr aufgeregt gewesen. Sie hatte Angst, dass sie keine Freunde finden würde. Aber dann sah sie Naru und sie wurden die besten Freundinnen. Von Naru hatte Bunny in letzter Zeit nicht gesehen. Sie verbrachte ihre ganze Zeit mit Umino. Bunny freute sich, dass ihre Freundin glücklich war. „Die anderen sind auch hier. Wollt ihr sie begrüßen?“ Bunny führte die drei, ohne auf eine Antwort zu warten zu Makoto und Ami. Die Freude war groß, schließlich hatten sie sich alle lange Zeit nicht mehr gesehen. Während sie sich aufgeregt unterhielten, näherte sich ein Mädchen. Sie tippte Hotaru auf die Schulter. „Hast du vielleicht Lust mit uns Volleyball zu spielen? Uns fehlt noch ein Spieler.“ Sie zeigte auf eine Gruppe von Mädchen, die sie alle erwartungsvoll ansahen. Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht nickte Hotaru und folgte dem Mädchen. Haruka sah ihr hinterher. „Der erste Schritt ist für sie getan. Ich denke nicht, dass sie in der Schule Probleme haben wird.“ Michiru nickte. „Das glaube ich auch.“ Minako und Rei kamen auch aus dem Wasser zurück. Lachend umarmten sie Haruka und Michiru. Sie verbrachten den ganzen Nachmittag miteinander. Alle hatten das Gefühl glücklich zu sein. Als sie sich gegen Abend trennten, nahm Michiru die Hand von Haruka. „Sie tun mir leid. Sie wissen nicht, dass etwas schlimmes auf sie zukommt. Dabei sind sie gerade so glücklich und versuchen ihr eigens Leben aufzubauen.“ Kapitel 10: Kakyus Entscheidung ------------------------------- Kakyus Entscheidung Taiki stand immer noch in einer Verbeugung vor seiner Prinzessin. „Antworte ihr endlich Seiya!“ „Ich.. Es ist..“ Er stammelte. Mit zusammengeballten Fäusten saß er noch immer Kakyu gegenüber, aber er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Yaten packte ihn am Arm. „Jetzt mach endlich Seiya!“ „ich kann nicht.“, er sah auf und schaute zu der Prinzessin, „Bitte vergebt mir, ich kann es nicht. Ich weiß das Angebot sehr zu schätzen, aber ich kann es nicht annehmen. Bitte verzeiht mir, ich habe eure Großzügigkeit nicht verdient.“ Nun löste sich auch Taiki aus der Verbeugung. „Was machst du da?“ Yaten verstand die Antwort schon eher. „Es ist noch immer dieses Mädchen. Sie macht dir alles kaputt, merkst du das nicht? Vergiss sie doch endlich!“ Seiyas Körper bebte. Yaten konnte es immer noch nicht verstehen. Er empfand die Mädchen immer noch als einen Störfaktor. Auch Taiki schloss sich dem an. „Du musst sie vergessen Seiya. Sie empfindet nichts für dich. Das wird sie niemals. Egal was du tust, du wirst ihr immer gleichgültig bleiben.“ „Nein, das werde ich nicht! Ich werde zumindest ein Freund für sie sein. Aber egal bin ich ihr nicht. Und ihr seit ihr auch nicht egal. Und den anderen Mädchen nicht. Wisst ihr nicht mehr was Minako gesagt hat? Das wichtigste sind ihnen Bunny und die Threelights. Und ihr beiden redet so schlecht über die Mädchen. Schämt euch! Sie würden nie so über euch denken wie ihr über sie.“ Die beiden Angesprochenen setzten sich. Kakyu, die die Szene schweigend beobachtet hatte, mischte sich ein. „Bitte nicht streiten. Seiya hat Recht. Denkt nicht schlecht über das Sailor Team. Ohne sie würden wir nicht hier sitzen. Bunny hat uns gerettet, obwohl sie hätte sterben können. Sie ist ein guter Mensch und will bestimmt niemanden etwas Böses tun. Ist es wirklich wegen ihr Seiya? Lehnst du wegen Sailor Moon mein Angebot ab?“ „Ja Prinzessin, genau aus diesem Grund. Wenn ich annehme, werde ich Bunny nie wieder sehen.“ Die Prinzessin sah in eindringlich an. „Liebst du sie?“ Seiya merkte, wie es ihm heiß im Gesicht wurde. Sein Herz schlug schneller als er an das Mädchen dachte, für das er alles geben würde. „Ja, sehr sogar.“ Die Prinzessin stand auf und verlies den Raum mit den Worten: „Ich werde mir etwas einfallen lassen. Wir sprechen später.“ Yaten stampfte auf Seiya zu und gab ihm eine Ohrfeige. „Wie kannst du unserer Prinzessin nur so etwas antun? Du hast ihren Stolz verletzt. Für uns ist eine Ehre ihr zu dienen und du bereitest uns eine solche Schande. Schäm dich Seiya.“ Wütend verlies er den Raum. Taiki nahm Seiyas Gesicht in die Hand und begutachtete den Abdruck von Yatens Hand. „Der scheint ja einen ganz schön festen Schlag zu haben.“ Seiya grinste. „Ja den hat er. Aber er hat ja auch irgendwie Recht.“ „Ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich es gut finde was du getan hast, aber ich kann dich schon verstehen. Wir haben in den letzten Monaten all unsere Energie für anderen aufgebracht. Wir haben unser Leben vernachlässigt. Es war klar, dass irgendwann mal einer von uns versucht, sein eigenes Leben zu leben, weil er einfach keine Kraft mehr hat für andere aufzukommen. Aber du musst Yaten verstehen. Es ist doch alles sehr schwer für ihn gewesen.“ „Für uns doch auch!“ Die Eltern von Seiya, Taiki und Yaten waren sehr gut befreundet gewesen und pflegten auch sehr viel Kontakt mit der königlichen Familie. Bei dem Versuch, das Chaos in einem anderen Teil der Galaxie zu vernichten und so zu verhindern, dass es ihren Heimatplaneten angriff, kamen sie alle ums Leben. Die Königin nahm die drei Jungen zu sich und umsorgte sie liebevoll. Yaten, der Jüngste von ihnen bekam besondere Zuwendung. So kam es, dass die Jungs eine starke Bindung zu ihrer Königsfamilie hatten und noch immer haben. Für sie war es also immer selbstverständlich, für diese Familie einzustehen. „Du weißt wie Yaten ist, er wird sich beruhigen. Die Prinzessin ist dir nicht böse und er wird seinen Zorn auch überwinden. Er ist einfach aufbrausend.“ „Du hast Recht. Ich warte einfach ab.“ Sie verließen den Raum in unterschiedliche Richtungen. Seiya ging in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. Er hing seinen Gedanken nach. Lange war es her, als er das letzte Mal an seine Eltern gedacht hatte. Er war noch sehr klein als es passierte und sie nie wieder kamen. Er konnte sich nur noch an ihr Aussehen erinnern. Ihre Stimmen und Charaktere hatte er fast komplett vergessen. Es kam ihm vor, als hätte er einige Stunden so gelegen, als es an der Tür klopfte. Eine Diener gab ihm zu verstehen, dass die Prinzessin ihn sprechen möchte. Er fand sich auf der Terrasse des Palastes wieder. Taiki und Yaten waren auch anwesend. „Schön, dass ihr da seid. Ich habe eine Entscheidung getroffen.“ Sie lächelte in die Gesichter ihrer Freunde. „Ich möchte, dass du dein letztes Schuljahr auf der Erde vollendest Seiya. Danach sollst du dich entscheiden, ob du mit mir das Land regieren möchtest oder nicht. Und ihr beiden werdet ihn begleiten. Auch ihr braucht eine Pause. Ich habe bereits alles in die Wege geleitet. Packt eure Sachen, ihr reist in einer Stunde ab.“ Die Prinzessin drehte den Jungen den Rücken zu und ging. Verwundert starrten die ihr hinterher. Kapitel 11: Ein Brief, ein Brief -------------------------------- Ein Brief, ein Brief „Also ‚Lieber Mamoru’ klingt irgendwie doof. Und ‚Liebster Mamoru’?“ Bunny kritzelte mit einem rosanen Stift auf einem Blatt Papier herum. Dutzende Papierkugeln lagen um den Mülleimer verstreut. Sie hatte sie alle beschrieben, zerknüllt und verärgert hinter sich geworfen. Sie sah auf das Papier, das sie extra für Mamorus Brief gekauft hatte. Es war fliederfarben, in der unteren rechten Ecke war ein Schwan abgebildet und es verbreitete einen leichten Duft. Sie wollte einen schönen Brief schreiben, den Mamoru gerne lesen würde. Deshalb schrieb sie ihn vor. Zumindest war das ihre Idee. Bunny hatte noch nicht einmal eine Idee, wie sie den Brief anfangen sollte. Verzweifelt seufzte sie, verschränkte sie die Arme auf den Tisch und legte ihren Kopf hinein. Ihre langen Zöpfe suchten sich ihren Weg neben ihr Gesicht. Von dieser Position aus konnte sie genau auf ein Bild von ihr und Mamoru blicken. Mamoru stand lächelnd auf der rechten Seite des Bilds, während Bunny sich bei ihm einhakte und bis über beide Ohren grinste. Sie dachte an den Tag zurück, an dem das Foto aufgenommen wurde. Es war ein wunderschöner sonniger Tag gewesen. Mamoru hatte sein neues orangefarbenes Hemd an, das Bunny so mochte. Es unterstrich seine leichte Bräune. Mamoru hatte Bunny auf ein Eis im Park eingeladen. Sie saßen den halben Nachmittag auf einer Bank und Bunny kuschelte sich an ihren Mamoru. Er führte sie an seine Lieblingsstelle im Park. Direkt an einem kleinen See. Die Vögel zwitscherten aufgeregt, Kinder rannten um das Paar herum und ein leichter Wind wehte durch die Bäume. „Hier war ich als kleines Kind oft“, hatte Mamoru ihr damals gesagt. Sie stellte sich den kleinen Mamoru vor, wie er hier stand. In ihren Gedanken hatte der kleine Junge Schmutz im Gesicht und tapste vorsichtig an Wasser. Er beugte sich herunter und versuchte mit dem Finger die Wasseroberfläche zu berühren. In dem Moment verlor er das Gleichgewicht und fiel ins Wasser. Ja, so hatte Bunny sich den kleinen Mamoru vorgestellt. Bei dem Gedanken hatte sie damals gekichert. Mamoru hatte sie dabei beobachtet. „D siehst sehr süß aus, wenn du lachst Bunny.“ Und dann hatte er sie geküsst. Zwischen all den lachenden Kinder, den bellenden Hunden und den laut plappernden Erwachsenen hatte er sie geküsst. Einfach so. Mit Schmetterlingen im Bauch dachte sie daran zurück. Der Tag sollte auf einem Bootssteg an einem anderen See enden. Mamoru zeigte Bunny seinen neuen Fotoapparat und schoss ein paar Bilder von ihr und der Umgebung. Dann drückte er einem Passanten den Apparat in die Hand. „Könnten sie bitte ein Foto von mir und meiner Freundin machen?“ Er stellte sich neben Bunny, sie hakte sich ein und dieses wunderschöne Foto entstand. Mamoru bedankte sich sehr höflich und führte Bunny ein Stück weiter auf den Steg. Er nahm sie in den Arm und wollte sie gerade küssen, als etwas hartes auf Bunnys Kopf fiel und sie unter sich begrub. Das Bild stammte von dem Tag, an dem Chibiusa in ihrer Zeit ankam. Der Gedanke versetzte Bunny einen Stich ins Herz. Sie vermisst Chibiusa und Mamoru. Chibiusa schrieb regelmäßig Briefe, die Luna P. immer aus der Zukunft zu Bunny brachte. Doch in letzter Zeit hörte sie wenig von ihrer zukünftigen Tochter. ‚Sie ist anscheinend sehr glücklich und denkt kaum noch an uns.’ Noch immer saß sie nachdenklich vor dem Bild. Sie wusste einfach nicht, was sie Mamoru schreiben sollte. Ihr war es wichtig, dass er nicht merkte, wie sehr sie ihn vermisste. Er sollte glücklich sein in Amerika und sich auf sein Studium konzentrieren. Dann fiel ihr Blick auf ihr Telefon. ‚Soll ich ihn anrufen?’ Aber dann merkte sie, dass sie gar nicht wusste, wie spät es in Amerika war. Sie verwarf den Gedanken und nahm den Hörer in die Hand. Langsam und mit leicht zitternden Händen wählte sie Mamorus Nummer. Nach drei Mal Klingeln meldete er sich leicht verschlafen: „Chiba!“ Bunnys Herz machte Saltos als sie die Stimme hörte. „Ich bin es, Bunny.“ Eine kurze Pause entstand, dann antwortete er. „Bunny, ich habe schon geschlafen. Tut mir leid. Aber ich muss morgen früh raus.“ Im Hintergrund meldete sich eine weibliche Stimme: „Mamoru, mit wem telefonierst du noch so spät?“ Mamoru reagierte nicht auf die Stimme. „Ich habe leider keine Zeit Bunny. Ich rufe dich bald zurück.“ Damit legte er den Hörer auf. Bunny stand der Mund offen, sie konnte sich nicht bewegen. Der Telefonhörer glitt aus ihrer Hand und landete mit einem lauten Knallen auf dem Tisch. Bunny liefen erst nur ein paar Tränen über die Wange, dann stürzte sie sich auf ihr Bett und schluchzte laut. Ihr Körper bebte, sie rang nach Luft und doch wünschte sie sich, dass sie keine Luft mehr bekam. Wer war dieses Mädchen? Warum war sie bei Mamoru? Warum würgte er sie einfach so am Telefon ab? Sie weinte laut in ihr Kissen, bis es völlig nass war. Als sie langsam merkte, dass sie keine Tränen mehr hatte, die sie ausweinen konnte, beruhigte sie sich langsam. Sie merkte die Kopfschmerzen, die sie vom vielen weinen hatte und den Hunger. Sie stieg langsam aus ihrem Bett und ging in Richtung Küche. Vor den Kühlschrank kniete sie sich hin, zog sich einige Schokoladenpuddings heraus, und löffelte sie laut schmatzend aus. Aber ihre Gedanken blieben immer bei Mamoru. Sie konnte sich einfach nicht erklären, warum s einfach aufgelegt hatte. Ob er sie nicht mehr liebt? Kapitel 12: Rätselhafte Veränderunen ------------------------------------ Rätselhafte Veränderungen Setsuna stand einsam vor dem Tor der Zeit. Ihr langes Haar hing kraftlos an ihr herunter. Seit Tagen stand sie so da, kaum etwas hatte sie gegessen. Äußerlich wirkte sie ruhig wie immer, doch in ihr tobte ein Sturm. Die Geschehnisse in der Zukunft bereiteten ihr Sorgen und sie ärgerte sich, dass sie noch immer nichts darüber herausbekommen hatte. Sie stand in ständiger Verbindung mit Hotaru, Haruka und Michiru. In der Zeit auf der Erde waren sie wie eine Familie geworden. Sie vermisst Hotarus Lachen, sie war fast wie ihre eigene Tochter geworden. Aber sie konnte ihre Posten nicht verlassen, zu undurchsichtig war die derzeitige Situation. Als sie vor einigen Tagen in der Zukunft war, um nach König Endymion zu sehen, fiel ihr der schlechte Zustand von Chibiusa auf. Die kleine Lady la in ihrem Bett. Sie war ganz blass und hustete die ganze Zeit. Setsuna betrat ihr Zimmer ganz leise. Es war wie immer sehr ordentlich. Die fröhlichen rosanen Wände passten irgendwie nicht zu der getrübten Stimmung im Palast. Das Zimmer war relativ groß, Chibiusa hatte alle erdenklichen Spielsachen, doch am liebsten mochte sie einen Rucksack, den Bunny ihr einmal geschenkt hatte. Ein kleiner Hase, der einmal Bunnys Lieblingsplüschtier gewesen ist. Auch jetzt kuschelte Chibiusa damit. Ihr kleiner Körper schwitzte, die Haare lagen an ihrem Körper an. Sie wirkte schwach und gebrechlich, ganz anders als sonst. Sie war eigentlich ein Energiebündel, die nie ruhen konnte. Setsuna war erschrocken bei dem Anblick. Sie erinnerte sich an all die schönen Tage, die sie mit Chibiusa verbracht hatte. Als sie zusammen Ball spielten oder verstecken. An dem einen Tag kam Chibiusa lachend auf sie zu. „Poo, ich darf mein Zimmer neu malen. Hilfst du mir?“ Damals war Chibiusa 5 gewesen. Ihr kleinen Zöpfe glichen eher denen von Bunny. Sie zog an Setsunas Kleidung und sah sie erwartungsvoll an. Setsuna lachte, sie konnte diesen Augen nicht widerstehen. „Natürlich helfe ich dir.“ Chibiusa zog sie hinter sich her zum Farben kaufen. Sie entschied sich für einen himmelblauen Ton. Zusammen strichen sie den ganzen Nachmittag an Chibiusas Zimmer. Chibiusa setzte sich auf Setsunas Schultern, um die oberen Stellen des Raumes zu erreichen. Dabei tropfte ihr die Farbe vom Pinsel und immer mitten in das Gesicht von Setsuna. Chibiusa fiel das nicht auf und sie strich munter weiter, als sie fertig waren und Setsuna sie absetzte, fing die keine Lady fürchterlich an zu schreien. „Poo, die Farbe hat dich krank gemacht, du bist jetzt auch blau!!!“ Sailor Pluto lachte darüber. „Aber du hast mich doch die ganze Zeit vollgetropft kleine Lady. Deswegen ist mein Gesicht jetzt auch blau.“ Darüber lachten die beiden herzhaft. An so etwas erinnerte Setsuna sich gern. Doch jetzt musst sie mit ansehen, wie es der Prinzessin schlecht ging. Ihre Krankheit war wie die von Mamoru. Keiner konnte sich erklären, woran es lag oder was es sein könnte. Setsuna saß lange am Bett ihrer kleinen Freundin und hielt deren Hand. „Poo. Du bist ja auch da.“ Sie lächelten sich an. „Natürlich kleine Lady, ich muss doch sehen, wie es dir geht.“ „Ich fühle mich schlecht. Mama kann mir nicht helfen.“ „Dir wird es bald besser gehen und dann werden wir uns auf die Wiese setzen und ganz viel malen.“ Chibiusa nickte. Müde vielen ihr die Augen zu. Setsuna stiegen die Tränen in die Augen. Sie musste den Raum verlassen, sonst würde sie weinen.“ Die Königin wartete vor der Tür auf Setsuna. „Es geht ihr sehr schlecht, Pluto. Ich weiß nicht mehr weiter. Es scheint sich irgendetwas zu verändern. Ich kann mir nicht erklären was. Ist in der Vergangenheit alles in Ordnung?“ Setsuna hatte die Tür leise hinter sich geschlossen. „Ja. Es ist alles wie immer.“ Serenity schüttelte den Kopf. Sie wirkte alt und müde. Man sah ihr die Strapazen der letzten Tage an. Sie sorgte sich um ihren Mann und um ihr Kind. „Wenn ihr etwas braucht Königin, dann lasst es mich wissen.“ Serenity nahm Setsunas Hand. „Ich danke dir von ganzem Herzen. Bitte gehe zurück an deinen Posten. Um mehr kann ich dich nicht bitten. Ich melde mich bei dir, wenn irgendetwas passiert.“ Setsuna nickte. Sie verlies den Platz, kurz bevor sie an der Tür zu Raum und Zeit angekommen war, drehte sie sich um. Das Königreich war anders geworden. Die schönen Wände des Palastes waren ergraut. Es wirkte alles ziemlich trostlos und dunkel, so als würde das ganze Königreich mit dem König und der Prinzessin leiden. Setsuna dachte an diese Ereignisse zurück. Als sie so ihren Gedanken nachhing, erschien Luna P. mit einem lauten „Ping“ vor ihr. ‚Ein Brief von Hotaru.’ Sie nahm ihn und begann zu lesen. ‚Liebe Mama Setsuna, Bei uns ist alles in Ordnung. Bunny geht es gut und die anderen sind immer in ihrer Nähe. Meine Träume werden deutlicher. Ich höre laute Schreie. Sie klingen schrecklich ängstlich. Ich habe Angst vor dem Einschlafen, denn ich weiß, ich werde wieder diese Schreie hören. Es klingt so, als hätten die Menschen Todesangst. Ich will nicht mehr träumen! Dann sehe ich Feuer. Ein großes, loderndes Feuer, dass sich wie eine Wand vor mir aufbaut. Immer wenn ich Angst habe, dass ich verbrenne, wache ich auf. Mama Setsuna, was kann das nur sein? Warum taucht der Prinz immer in den Träumen auf? Mama Michiru und Papa Haruka sahen meinen Traum wieder durch den Spiegel. Auch sie können sich das alles nicht erklären. Bitte melde dich bald wieder und berichte uns etwas erfreuliches. Liebe Grüße Hotaru’ „Ich kann dir leider nichts Positives berichten.“ Es war das erste Mal seit langem, dass Setsuna weinte. Sie weinte wegen dem König und der kleinen Lady, denen es sehrschlecht ging. Und sie weinte darum, dass Hotaru nicht einfach ein ganz normales Mädchen sein konnte. Kapitel 13: Alten Konkurrenten/ Wieder auf der Erde --------------------------------------------------- Alte Konkurrenten Es waren nur noch 3 Tage bis das neue Schuljahr wieder anfing. Ami saß an dem Abend in ihrer neuen Lerngruppe. Sie hatte diesen Kurs zu ersten Mal, er sollte ihr die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeiten beibringen, sodass sie es auf der Universität leichter haben würde. Sie wartete schon einige Minuten auf den Beginn des Unterrichts. Es war ein herrlicher Sommerabend, die Sonne schien noch aus einer Ecke des Horizontes und blendete Ami. Sie hielt sich eine Hand vor ihre Augen. Ihre Augen kniff sie fast komplett zusammen, so sehr reizte die Sonne ihre Augen. Ami hätte gerne weiter aus dem Fenster gesehen, sie liebte es zu beobachten wie sich die Menschen in der Stadt tummelten. Früher war sie auch nur eine Beobachterin gewesen. Keiner hatte sie in das bunte Treiben mit einbezogen. Damals war Ami immer die Streberin gewesen, die keine Freunde hatte. Niemand wollte etwas mit ihr zu tun haben, weil sie dachten, Ami sei überheblich. Der Lehrer betrat den Raum und riss Ami so aus ihren Gedanken. „Hallo. Ich werde euch in den nächsten Wochen einiges über die Struktur und die Inhalte wissenschaftlicher Arbeiten erklären. Heute..“ In diesem Moment ging die Tür auf. Ami versuchte zu erkennen, wer zur ersten Stund zu spät kommt, aber die Sonne blendete sie. „Bitte entschuldigen Sie, ich kenne dieses Gebäude noch nicht, weil ich erst in die Stadt gezogen bin.“ Diese Stimme.. Ami versuchte sie zuzuordnen. Sie hörte, dass die Schritte sich ihrem Platz näherten, der Stuhl neben ihr wurde zurückgezogen und Ami war erstarrt. Alles in ihr freute sich, sie wollte am liebsten losschreien vor Freude. Doch sie lächelte nur. „Hallo Ryu. Schön dich mal wieder zu sehen.“ Obwohl das Thema Ami interessierte, konnte sie das End der Unterrichts kaum abwarten. Sie schielte oft zu Ryu hinüber. Ersah sehr gut, seine braunen Haare waren ordentlich durchgekämmt, die Schuluniform zeigte keine einzige Falte. Ami mochte Männer, die Wert auf ihr Äußeres legten. Nach zwei endlosen Stunden verabschiedete sich der Lehrer. Ami und Ryu verließen zusammen das Zimmer. Sie liefen in einen Pak in der Nähe und setzten sich auf eine Bank. Die Luft roch nach Blumen und einige Pärchen fanden ihren Weg durch den Park. Ami umfasste fest ihre braune Ledertasche. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie sehr sie sich freute ihn zu sehen. „Wie geht es di Ryu?“ Er lehnte sich entspannt zurück. „Sehr gut. Ich bin endlich wieder hier. Und wie ist es dir in der letzten Zeit ergangen?“ Ami versuchte ruhig zu bleiben. Die Geschehnisse der vergangenen Monate machten ihr noch immer zu schaffen. Um ein Haar wären sie alle gestorben. Nachdem ihr der Sternenkristall genommen wurde, begann sie sich langsam aufzulösen. Einer ihrer letzten Gedanken gingen an Ryu. ‚Wenn ich ihn doch nur noch einmal sehen könnte.’ „Wir haben viel erlebt.“ Ryu versuchte ihre Augen zu erkennen, nur so konnte er ihre wahren Gefühlen sehen „Es war eine schwere Zeit für dich, oder?“ Ami nickte stumm. „Ich habe versagt.“ Ryu beugte sich vor zu ihr. „Das hast du nicht, sonst wärst du jetzt nicht hier. Was ist passiert Ami?“ Über ihre Wangen liefen heiße Tränen. „Ich konnte Prinzessin Serenity und die Menschen auf dieser Erde nicht beschützen. Bunny war auf sich ganz allein gestellt.“ Ryu verstand nur die Hälfte von dem, was Ami sagte, aber e nahm einfach ihre Hand. Diese Geste beruhigte Ami, denn Ryu hatte angenehm warme Hände. „Ich weiß, du verstehst das nicht alles, was ich dir jetzt sagen Ryu, aber ich danke dir fürs zuhören. Irgendwann werde ich dir alles erzählen. Dann wirst du mich verstehen.“ „Hast du Angst Ami?“ Ryu war selbst ein wenig überrascht über diese Frage. „Angst? Wovor soll ich Angst haben?“ „Davor, dass sich deine Zukunft ändert. Du weißt, was irgendwann einmal auf dich zukommt. Du, als die Prinzessin vom Merkur, die auf ewig die Mondprinzessin und ihre Familie schützt. Was aber wenn sich das alles ändert? Wenn nichts so kommt, wie du es erwartest? Hast du davor Angst Ami?“ Sie wusste nicht Recht, was sie darauf antworten sollte. Darüber hatte sie noch nie richtig nachdenken wollen. „Manchmal frage ich mich, ob ich eine gute Ärztin werden kann. Mich erwartet ja noch dieses andere Schicksal, das so weit in der Fremde verborgen liegt. Dann frage ich mich, ob es überhaupt Sinn hat zu studieren. Mir ist doch alles so vorgeschrieben. Davor habe ich Angst, dass ich auf Grund dieser anderen, fremden Zukunft meine anderen Träume aufgebe.“ Sie saßen eine zeitlang stumm nebeneinander. Jeder beobachtete den anderen aus dem Augenwinkel heraus. Sie mochten sich sehr und wurden ein wenig rot vor Verlegenheit. „Du wirst eine tolle Ärztin sein. Lass dein Leben nicht lenken, du bist die einzige, die es beeinflussen kann. Du bestimmst dein Schicksal selbst Ami. Du kannst beides, Serenity beschützen und Ärztin werden. Ami, ich glaube ganz fest an dich. Auch wenn wir von jetzt an wieder Konkurrenten sind.“ Er lächelte Ami zufrieden an. Wieder auf der Erde Die Three Lights standen in ihrer alten Wohnung in Tokyo. Die Wohnung sah noch genauso aus wie vor einigen Monaten. Niemand hatte etwas verändert. Das Sofa stand in der Mitte des gr0ßen Wohnzimmers, der Ventilator an der Decke war ein wenig verstaubt. Seiya lief in sein altes Zimmer, auch hier war alles normal. Das Bett war ordentlich gemacht, auf dem Tisch stand ein benutztes Glas, dass Seiya vergessen hatte wegzuräumen. Er roch daran und verzog angewidert das Gesicht. „Igitt!“ Er hustete auf, hielt sich die Nase zu, brachte das Glas in die Küche und lies es mit einem lauten Klirren in den Mülleimer fallen. Auch Yaten hatte etwas gerochen. „Das ist ja widerlich Seiya. Hättest du es nicht wegräumen können?“ Seiya rümpfte immer noch die Nase. „Hab ich gewusst, dass wir noch einmal zurückkommen?“ Yaten war immer noch sauer auf Seiya. „Na anscheinende hast du es ja geplant!“ „Wieso geplant?“ „Na wer hat denn der Prinzessin erzählt, dass er unbedingt wieder auf die Erde will? Nur wegen einem Mädchen..“ „Ich habe das bestimmt nicht geplant, aber ich bin froh wieder hier zu sein. Wenn es dir nicht passt, dann geh doch wieder. Seiya stampfte in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Yaten lief hinterher, blieb kurz vor Seiyas Tür stehen, „Ich würde ja gern wieder gehen, aber die Prinzessin hat gesagt, wir sollen bei dir bleiben.“, dann lief er in sein altes Zimmer und knallte die Tür ebenfalls hinter sich zu. Taiki war als einziger zurückgeblieben. Doch nur einige Sekunden später trottete Yaten wieder aus seinem Zimmer, in der Hand ein Teller auf dem etwas undefinierbares grün – weißes plüschiges war. Taiki drückte sich einen Arm ins Gesicht. „Das stinkt ja abscheulich.“ Yaten lies den Teller ebenfalls in den Müll fallen. „Weiß ich selber, kein Wort zu Seiya.“ „Taiki braucht nichts zu sagen, ich hab alles gerochen. Der Gestank ist ja abscheulich. Hättest du das nicht wegräumen können, bevor wir abgereist sind?“ Yaten wollte gerade zum kontern ansetzen, als Taiki laut anfing zu lachen. „Ihr seid ja so komisch..“ Die drei sahen sich an und lachten laut drauf los. Vergessen waren die Streitereien. Die Jungs richteten noch ein wenig ihre Wohnung her, dann beschlossen sie ein wenig durch die Stadt zu ziehen und so den Abend ausklingen zu lassen. Es hatte sich nicht allzu viel verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen waren. Auf einer Brücke über einer Straße hielten sie an. Taiki beugte sich leicht über die Brüstung. „Irgendwie habe ich das alles hier vermisst. Es ist ganz anders als bei uns.“ Yaten stellte sich neben ihn. „Stimmt, es riecht schon allein ganz anders. Bei uns ist überall der Duft der Prinzessin. Und hier..“ Seiya beugte sich ebenfalls vor. „Hier riecht es nach Abgasen. Ist ja klar. Über einer Straße.“ Yaten krallte sich in der Brüstung fest. Seiya.. Du..“ Dieser nahm sich die schwarze Sonnenbrille von der Nase und unterbrach ihn. „Sind das nicht Bunny und die anderen?“ Er nickte in Richtung einer Mädchengruppe. Auch Taiki sah sie. „Tatsächlich. Seht nur wie glücklich sie aussehen. Wie sie lachen und wie hübsch sie aussehen.“ Seiya fühlte etwas Vertrautes bei dem Anblick. „Wie unsere Mütter.“ Yaten und Taiki sahen ihn verblüfft an. „Was hast du gesagt?“ „Naja, irgendwie hatte ich eine Erinnerung im Kopf, als ich sie gesehen habe.“ Die anderen beiden waren immer noch verwundert. „Welche denn?“ Seiya lehnte sich mit dem Rücken an das Geländer. „Wir waren damals noch sehr klein und unsere Mütter haben uns immer in den Kindergarten gebracht. Dort haben sie meist aufeinander gewartet. Yatens Mutter hatte ihre schönen braunen Haare immer offen, so dass sie im Wind flatterten. Sie trug immer wunderschöne Kleider, die ihre stechend grünen Augen unterstrichen. Taikis Mutter sah immer sehr fein aus, da sie auf Arbeit musste. Sie trug ihre schwarzen Haare immer im Zopf und immer hatte sie ein Kostüm an. Sie musste ja bei ihrer Arbeit als Anwältin chic aussehen. Und meine Mutter.. Sie kam fast immer als letzte im Kindergarten an, eure Mütter haben immer auf sie gewartet. Sie machte sich frühs immer nur ein wenig Gel in ihre kurzen blonden Haare und trug meist lässige Sachen, wie eine Hose und ein bequemes T – Shirt. Als sie uns dann in den Kindergarten gebracht hatte, gingen sie alle zusammen einen Kaffee trinken. Fast jeden Morgen. Und als sie zusammen liefen, lachten und alberten sie wie junge Mädchen. So wie Bunny und ihre Freundinnen.“ Taiki nickte. „Stimmt. Sie haben viel zusammen gemacht. Wir können uns nur noch so wenig an sie erinnern.“ Yaten nickte ebenfalls. „So etwas weiß ich schon gar nicht mehr. Aber wenn sie so glücklich waren wie die Mädchen, dann freut mich das irgendwie.“ Sie sahen wieder in die Menschenmenge. Bunny, Ami, Rei, Makoto und Minako waren kaum noch zu sehen. Seiya wollte sie nicht überfallen, aber er hätte Bunny so gern hallo gesagt. Aber sie würden sich ja übermorgen in der Schule sehen. Er lächelte bei dem Gedanken. Yaten sah dieses Lächeln und wusste wem es galt. „Sag mal Seiya, hattest du jemals Zweifel daran, hierher zurückzukehren?“ „Nein, denn ich weiß, was ich will. Und das ist sie. Und ich glaube ganz fest daran, dass man das Schicksal ändern kann. Sie kann ihres auch ändern und sich für mich entscheiden. Ihr werdet schon sehen. Ich bekomme mein Schätzchen!“ Kapitel 14: Aufregende Neuigkeiten ---------------------------------- Aufregende Neuigkeiten Bunny, Rei, Ami und Makoto saßen in ihrem Lieblingscafe. Sie stöhnten unter der Hitze und nuckelten lustlos an den Trinkhalmen ihrer Limonaden. Rei lies sich in die rote Sofaecke fallen und drehte einen Zopf in ihre langen schwarzen Haare. „Morgen fängt die Schule wieder an. Und das bei dem Wetter!“ Bunny nickte nur. Ihr Zöpfe wirkten genauso schwach wie sie selbst. „Oh man. Erinner mich ja nicht da dran. Frau Haruna wird bestimmt wieder ganz besonders streng zu mir sein.“ Ami kicherte bei diesem Satz. „Das liegt vielleicht daran, dass du immer zu spät kommst“, sie begann an ihren Fingern Bunnys Sünden abzuzählen, „nie die Hausaufgaben machst, schlechte Noten schreibst, im Unterricht schläfst oder isst..“ Bunny pustete durch ihren Trinkhalm, so dass die Limonade anfing zu blubbern. „Ist gut Ami, wir wissen es.“ Makoto hob mahnend den Finger. „Aber wenn wir alle zusammen lernen schaffen auch du und Minako diese Stufe.“ „Meinst du echt?“ Bunny hob erfreut den Kopf und strahlte, wenigstens eine ihrer Freundinnen glaubte an sie. In diesem Moment sprang die Tür zum Cafe auf, ein blondes Mädchen raste durch den ganzen Raum und hielt abgekämpft an dem Tisch von Ami und Co. „Sie..“ , das Mädchen atmete heftig, sie bekam kaum Luft. „sie... sind da.. Hier.. Bei uns..“ Minako schob Ami beiseite, setze sich hin und rief: „Kellner, ich brauch auch eine Limo!“ Der Kellner gehorchte a sofort und stellte das Getränk wortlos vor das Mädchen. Rei beugte sich interessiert nach vorne. „Wer ist da?“ Minako schlürfte geräuschvoll aus ihrem Getränk und schob Ami eine Zeitschrift vor. Diese las laut vor: „’Die Three Lights wieder am Pophimmel? In den letzten Tagen hat man die Popgruppe „Three Lights“ wieder oft miteinander in Tokyo gesehen. Die Gruppe hatte sich vor einigen Monaten getrennt und aus dem Musikbusiness verabschiedet. Nach ihrem großen Hit „Search for your love“ waren die jungen Mädchen verrückt nach Seiya, Yaten und Taiki. Planen sie nun einen erneuten Sturm auf die Herzen unserer Mädchen? Unser Reporter Higashi Nazuki konnte den Jungs ein kurzes Interview entlocken. Nazuki: „Seiya, wie geht es euch nah eurer Trennung? Ihr wart ja wie vom Erdboden verschluckt.“ Seiya: „Uns geht es sehr gut. Wir haben eine Pause in den Bergen gemacht um wieder zu Kräften zu kommen.“ Nazuki: „Taiki, fühlt ihr euch bereit, erneut den Pophimmel zu besteigen?“ Taiki: „Man sollte sich immer zu allem bereit fühlen, was man erreichen möchte.“ Nazuki: „Yaten, wie geht es jetzt bei euch weiter?“ Yaten. „Wir wollen einfach in Ruhe unser letztes Schuljahr vollenden. Neugieriges Pack.“ Ob die Three Lights trotz allem in die Charts zurückkommen, erfahrt ihr natürlich zu erst bei uns.’ Sie sind wieder hier?“ Rei schnappte sich die Zeitschrift. „Warum haben sie sich nicht gemeldet?“ Makoto drängte sich dicht an Rei, um auch etwas von dem Artikel zu sehen. „Yaten sieht ja so süß aus. Wie der Junge, der mich hat sitzen lassen.“ Bunny schaute auch vorsichtig mit auf die bunten Bilder. Seiya hatte sich kein bisschen verändert. Sie wurde verlegen als sie das Bild sah. Ihr hallten die Worte ‚Bin ich dir etwa nicht gut genug?’ in den Ohren. Wie viele Mädchen wohl hinter ihm her sind? Und er hatte sich ausgerechnet für sie entschieden und sie wies ihn zurück. Daraufhin hatte er gedacht, er sei nicht gut genug für sie. Sie wollte ihn nicht verletzen. Und doch hatte sie ihm Regen vor ihm gekniet und geweint, weil Mamoru ihr nicht schrieb. Seiya hatte sich vor sie gekniet und sie gefragt, warum er nicht gut genug war. In ihrer eigenen Traurigkeit hatte sie nicht bemerkt, wie sehr er litt. „Was hältst du von dem Artikel Bunny?“ Rei riss sie aus ihren Gedanken. „Äh.. Toll. Dann sehen wir sie ja morgen.“ Minako und Makoto schreckten auf. „Daran haben wir noch gar nicht gedacht.“, sie standen gleichzeitig auf , „wir müssen morgen gut aussehen.“ Dann rannten sie aus dem Cafe und zählten auf was sie noch machen mussten. „Friseur..“ „Maniküre“ „Schuluniform waschen..“ „bügeln..“ Ami, Bunny und Rei starrten verdutzt hinterher. Bunny fiel der Trinkhalm aus dem Mund. „Die habens ja eilig.“ Ich hoffe die letzten Kapitel haben euch besser gefallen :-) Kapitel 15: Du bist nicht allein -------------------------------- Du bist nicht allein Hotaru lief den Weg zu ihrer neuen Schule sehr langsam. Ihr Herz pochte wild und sie versuchte in Gedanken noch einmal durchzugehen, was Michiru ihr gesagt hatte. „Du brauchst keine Angst zu haben. Sie werden dich mögen. Und denk daran: Wenn dich jemand fragt, warum du erst jetzt auf die Schule gehst, dann sagst du, dass wir erst jetzt in die Stadt gezogen sind.“ Hotaru hatte nur genickt. Michiru war immer so besorgt um sie, seit Setsuna weg war, sie hatte ihr sogar ein Frühstück für die Schule vorbereitet und sorgsam in der Schultasche verstaut. Hotaru merkte, dass sie ihr aus dem Fenster hinterher sah. Bei dem Gedanken wurde ihr richtig war ums Herz. Michiru kümmerte sich um sie wie eine richtige Mutter. Bevor sie die Schule erreichte, warf Hotaru einen prüfenden Blick in ein Schaufenster. In ihrer Schuluniform sah sie fast aus wie die kleine Rei. Ihr Rock war auch grau, wie der von Rei, wenn sie längere Haare hätte, würde Hotaru glatt als ihre Schwester durchgehen. Nun waren es nur noch wenige Schritte bis zur Schule. Die Fassade des Gebäudes hatte ein schönes Gelb, es liefen viele Schüler in Gruppen lachend hinein, nur Hotaru blieb allein vor dem Gebäude stehen. ‚Als ich das letzte Mal in einer Schule war..’ Sie wusste noch genau wie alles war, erst waren alle nett zu ihr gewesen, sie hatte sich sehr darüber gefreut und fand schnell Anschluss. Nur ihre Schüchternheit stand ihr ein bisschen im Weg. Die anderen Kinder fanden nicht so schnell Zugang zu Hotaru, aber hatten untereinander schon viele Freundschaften geschlossen. Hotaru fand selten den Mut die anderen Mädchen zu fragen, ob sie mit ihr spielen wollen und wenn sie sich einmal dazu ermutigen konnte war es meist schon zu spät. Die Mädchen fanden Hotaru dann seltsam, weil sie erst gar nichts mit ihnen zu tun haben wollte und dann plötzlich doch auf sie zukam. Dann täuschten sie vor, dass sie keine Zeit hätten oder sie sagten Hotaru zu und meldeten sich einfach nicht. Für sie war Hotaru dann einfach nur lästig. Anfangs merkte Hotaru das nicht, doch immer Laufe der Zeit verstand sie es und zog sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück. Sie saß immer still in einer Ecke und sprach nicht viel. Sie wurde von den anderen Schülern verspottet und das brachte sie dazu, sich immer mehr zu verschließen. Zuhause weinte sie oft vor Einsamkeit, keiner war da, der sie verstehen konnte, keiner der ihr zuhörte, nicht ein einziger. Ihr Vater war so mit den Forschungen beschäftig, dass er das Leid seiner Tochter gar nicht sah. Hotaru aß kaum etwas und suchte ständig Ausreden, um nicht in die Schule zu müssen. Sie spielte Krankheiten vor, nur um einer weiteren Demütigung durch andere Schüler zu entgehen. Wie viele Tränen hatte sie in der Zeit vergossen und wie sehr hatte sie sich nach einer richtigen Freundin gesehnt. Und dann kam Chibiusa und mit ihr das Licht in Hotarus Leben. Anfangs hatte sie auch Angst, sich Chibiusa zu öffnen, aber bald fand sie in ihr ihre erste richtige Freundin. Das Läuten der Schulglocke riss sie aus ihren Gedanken. Sie lief schnellen Schrittes in den Klassenraum. Es waren noch genau zwei Plätze frei: Einer in der hinteren Ecke des Raumes und einer zwischen zwei nett wirkenden Mädchen. Hotaru entschied sich für letzteren. ‚Ich werde mein Schicksal ändern.’ Die Mädchen lächelten Hotaru freundlich zu und sie tat es ihnen gleich. In der Pause schoben die beiden Mädchen, Stella und Shelly (verzeiht mir bitte, ich kenne leider keine japanischen Namen, wenn jemand Vorschläge hat einfach melden), ihre Stühle zu Hotaru und fragten sie interessiert nach ihrem Leben. „Du bist also neu hierher gezogen?“ „Du wohnst hier gleich um die Ecke? Toll, ich auch.“ „Hast du Lust nach der Schule was zu machen. Du kennst dich hier bestimmt noch nicht so gut aus. Wir könnten dir alles zeigen.“ Hotaru freute sich über so viel Aufmerksamkeit, sie fühlte sich richtig wohl. Ihre Gedanken schweiften immer wieder zu Chibiusa, ohne die sie nie so auf andere Mädchen zugegangen wäre wie jetzt. Sie hatte eine ganz spezielle Erinnerung an Chibiusa. Die beiden waren zusammen im Zoo. Es war ein extrem warmer Tag und alle stöhnten unter der Hitze. Chibiusa war wie immer fröhlich. Sie holte sich und Hotaru zwei Wassereis von einem Stand. Hotaru wusste, dass das letzte Taschengeld ihrer Freundin in diesem Eis steckte. „Aber Chibiusa, du musst doch nicht dein Taschengeld für mich ausgeben.“ Chibiusa hatte nur gelacht und gesagt: „Aber ich möchte das doch. Du bist schließlich meine allerbeste Freundin Hotaru. Da macht man so was.“ ‚Oh Chibiusa. Ohne dich wäre ich immer noch das Mädchen, das ich einmal war. Ich danke dir.' Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel gefällt, mir liegt nämlich sehr viel daran. Ich kenne Hotarus Situation nur zu gut, aber ich möchte, dass sie mit ihrer Vergangenheit abschließen und positiv in die Zukunft blicken kann. Kapitel 16: Der erste Schultag ------------------------------ Der erste Schultag „Ich hab verschlafen!!! Mama, warum hast du mich nicht geweckt?“ Bunny schrie, gerade hatte sie ihr Wecker aus einem ihrer schönsten Träume gerissen und sie war erschrocken aus dem Bett gefallen. Sie rannte ins Bad, warf ihren rosanen Schlafanzug in eine Ecke, duschte und zog sich ihre Schuluniform an. Dann entfernte sie die Schleifen aus ihren Haare, die sie immer zum schlafen trug und sprühte Parfüm auf ihren Hals. Zufrieden nickend sah sie in den Spiegel. Sie fand sich heute besonders hübsch. „Bunny, wie lange brauchst du noch? Ich hab dir dein Essen in hierher gestellt.“ Bunnys Mutter guckte aus der Küche die Treppen nach oben. In der Hand hatte sie einen Kochlöffel. Ihre Tochter hatte wieder einmal verschlafen. Das konnte sie einfach nicht verstehen. Bunny raste den Treppen hinunter, schnappte ihr Frühstück und schlüpfte in ihre Schuhe. Den Weg zur Schule rannte sie. „Oh wei oh wei ich komme gleich am ersten Tag zu spät. Frau Haruna wird sicher ganz schön sauer sein.“ Im Kopf malte sie sich aus, wie ihre Lehrerin sie vor die Tür schmiss. Der Gedanke gefiel Bunny gar nicht. Auf halber Strecke zur Schule wurde sie von Minako eingeholt. „Schneller Bunny, wir sind ziemlich spät dran.“ Minako packte ihre Freundin am Handgelenk und zog sie mit. Bunny versuchte nach Luft zu schnappen. „Mina.. Minako.. Du.. du.. Ich kann nicht.. so.. schnell.“ Aber Minako kann kein Erbarmen und zog Bunny weiter, bis sie vor dem Schulgelände standen. Die beiden beugten ihre Oberkörper nach vorn und stützten ihre Hand auf ihren Beinen ab. Bunny schnaubte heftig. Da ertönte die Schulglocke, diesmal war es Bunny, die ihre Freundin mit sich zog. Sie rannten schnell durch die Gänge der Schule, bis sie in dem Gang landeten, in dem sich ihr Klassenzimmer befand. Bunny hetzte, Minako war dich hinter ihr. Bunny zog rasch die Tür zum Klassenzimmer auf und blieb wie erstarrt stehen, während Minako von hinten in Bunny reinraste. „Warum hältst du denn einfach so an?“ Dann folgte sie Bunnys Blick, der auf Seiya ruhte. „Hallo Schätzchen! Du bist ganz schön spät.“ „Das finde ich allerdings auch.“ Frau Haruna erschien hinter den beiden. „Aber da ich selbst ein wenig spät bin werde ich von einer Strafe absehen.“ Bunny seufzte und setzte sich auf den Stuhl vor Seiya. Sie spürte seine Blicke auf sich, dabei kribbelte es in ihrem Bauch. ‚Was ist das für ein Gefühl?’ Sie konnte es einfach nicht zuordnen. Aber es fühlte sich so wunderschön an. War das etwa.. Nein, das konnte nicht sein. Sie schrieb im Unterricht ungewöhnlich viel mit, sie versuchte sich zu konzentrieren, aber in Gedanken war sie bei Seiya. Sie mochte es nicht, wenn er sie so anstarrte. Nach der Stunde lies sie sich auffällig viel Zeit beim Zusammenpacken ihrer Sachen. Auch Seiya brauchte sehr lange um seinen Block und seinen Stift wegzuräumen. Ami schob Yaten, Minako, Taiki und Makoto aus dem Raum, sodass Bunny und Seiya allein sein konnten. „Du hast dich nicht verändert Schätzchen.“ Ihr Herz machte einen großen Satz, sie wagte es nicht ihn anzusehen. Sie konnte sich nicht rühren. Aber sie merkte wie er ihr näher kam, ihr Herz schlug schnell. Er fasste ihr an die Schulter. „Sieh mich doch wenigstens an.“ Er drehte sie zu sich. Nun schauten sie sich direkt in die Augen. Beide wurden rot, erkam ihrem Gesicht immer näher. „Ich habe dich vermisst mein Schätzchen.“ Dann küsste Seiya sie auf die Wange. Bunny fand das nicht unangenehm. „Seiya..“ Er hielt ihr einen Finger auf den Mund. „Sag jetzt nichts. Ich weiß, dass du Mamoru hast.“ Bunny schluckte. „Er ist in Amerika und studiert.“ Seiya versuchte nicht zu zeigen, wie sehr ihn diese Tatsache erfreute. „Du vermisst ihn, stimmts?“ Bunny nickte und ihr liefen Tränen über die Wangen. Sie wollte nicht weinen, aber sie war so unendlich traurig. Seiya nahm sie in seine Arme und schenkte ihr Trost. „Nicht weinen, ich bin doch jetzt bei dir.“ Sie schmiegte sich fest an ihn. Seiya fühlte nichts außer Eifersucht. Er hatte gehofft, dass Bunny und Mamoru nicht mehr zusammen wären und nun tröstete er sie, weil ihr Freund nicht bei ihr war. Er ärgerte sich sehr darüber, aber wenn es die einzige Möglichkeit war, Bunny näher zu kommen, so nahm er diese Chance war. Ami und Taiki lugten durch die Tür. „Ähm.“, räusperte sich Taiki und die beiden fuhren auseinander, „Makoto hat uns zu sich eingeladen, wir wollen zusammen kochen. Habt ihr Lust?“ Bunny und Seiya nickten und verließen den Raum. Bunny fühlte sich besser, sie mochte es, wenn Seiya in ihrer Nähe war. Seiya dachte darüber nach, wie er seine Bunny für sich gewinnen konnte. ‚Ich bin nicht den weiten Weg gekommen, nur um dich mit einem anderen zu sehen. Ich werde um dich kämpfen Schätzchen.’ Um Kommentare wird gebeten.. :-) Kapitel 17: Kochabend --------------------- Kochabend Bunny lief still neben ihren Freunden her. Seiya war wieder hier und mit ihm dieses merkwürdige Gefühl. Sie hatte es, seit Minako ihr die Zeitschrift gezeigt hatte, in der ein Foto von den Three Lights war. Sie konnte dieses Gefühl einfach nicht zuordnen. „Ist alles ok Schätzchen? Du bist so ruhig.“ Seiya lief neben ihr. Erkannte Bunny als einen lustigen, fröhlichen Menschen, der immer viel redete und sich am Leben freute. Bunny sah ihm direkt in die Augen. Und da war es wieder, dieses Gefühl, direkt in ihrem Bauch. Sie wollte es nicht. Es sollte verschwinden, auch wenn es ein auch noch so schönes Gefühl war. Es durfte nicht bei Seiya auftauchen. „Ich bin nicht dein Schätzchen!“ Sie streckte ihm die Zunge raus und sah verlegen weg. ‚Hoffentlich nimmt er mir das nicht übel.’ Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er sie beobachtete. Sie lief rot an, dann trafen sich wieder ihre Blicke. „Du Seiya?“ Wie aus einem Traum gerissen schüttelte er leicht den Kopf. „Ja Bunny ?" „Seid ihr nur wegen der Schule zurückgekommen ?“ Er wusste nicht, was diese Frage sollte. „Naja. Ein bisschen schon. Aber wir wollten auch noch etwas herausfinden.“ Bunny wurde neugierig. „Ach ja? Was denn?“ Seiya nahm seinen Zeigefinger und legte ihn sich auf den geschlossenen Mund. „Das ist ein Geheimnis.“ Dabei grinste er. „Sag schon!“ Doch er schüttelte nur den Kopf. Dann grinste er frech. „Für einen Kuss würde ich es dir vielleicht verraten.“ Bunny verschränkte die Arme vor ihrem Körper, doch in ihr kribbelte es heftig. „Pah.. was denkst du eigentlich wer du bist?“ Sie drehte Seiya den Rücken zu und ging zu ihren Freundinnen. ‚Ein Kuss von Seiya? Komisch, dieses Gefühl.. Wie bei Mamoru? Nein, irgendwie anders..’ ‚Warts ab Schätzchen, ich bekomme meinen Kuss schon noch.’ Makoto schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf. Sie schaute in den Kühlschrank. „Wie wäre es mit Chili con carne?“ Alle nickten. Makoto kramte in dem Kühlschrank. „Kann mir mal jemand helfen?“ Yaten stellte sich neben sie und nahm ihr die Zutaten ab. ‚Sie riecht so gut.’ ‚Er ist ja so nett.’ Sie sahen sich für einen kurzen Moment an und keiner konnte auch nur ahnen, was in dem anderen vorging. „Danke Yaten!“ Sie nahm einige der Zutaten und stellte sie auf die Arbeitsplatte. ‚Ihre Ohrringe.. Sie sind genauso schön wie sie.’ Makoto sah ihn kurz an, als sie merkte, dass Yaten sie anstarrte. „Alles ok?“ Er nickte stumm.’ Ob sie es gemerkt hat?’ Die Freunde hatten viel Spaß beim Kochen. Makoto gab Anweisungen und beobachtete sie alle Minako, Bunny und Seiya richteten ein heilloses Chaos an. Makoto konnte im letzten Moment ihre Küche vor dem niederbrennen. „Ich glaub, ihr solltet besser ins Wohnzimmer gehen. Wir machen das hier schon.“ Sie schob die drei aus der Tür. Minako und Seiya setzten sich auf die Couch, während Bunny auf den Balkon ging und die Tür hinter sich schloss. ‚Er hat noch immer nicht angerufen.“ Sie zog ein Foto von Mamoru hervor. Er lächelte darauf. Das Foto hatte er ihr am Tag seiner Abreise gegeben. „Damit du nicht vergisst, wie ich aussehe.“ Sie weinte stumm und blickte in die Ferne. Minako wackelte mit den Beinen hin und her. Sollte sie ihn das einfach fragen? „Seiya, du bist wegen Bunny hier, stimmts?“ Er sah sie erstaunt an. „Ja, das bin ich.“ „Warum?“ „Weil ich sie liebe.“ Minako beugte sich zu ihm. „Sie hat doch aber Mamoru.“ Seiya lächelte. „Ich weiß, aber ich will ihr doch nur nahe sein. Ich weiß, dass es eine einseitige Liebe ist.“ Minako hatte Mitleid mit Seiya, sie wollte so etwas nicht erleben. „Willst du nicht zu ihr?“ Seiya schüttelte den Kopf. „Nein, sie denkt bestimmt grad an Mamoru. Da will ich nicht stören.“ Rei hing sich in der Küche an Taiki. Sie wich ihm nicht von der Seite. Dieser war genervt, er wollte Rei loswerden. ‚Warum kann sie mich nicht in Ruhe lassen. Sie ist nicht die Eine. Die Eine.. Ob sie oft an mich denkt? Sie ist so warmherziges und klug. Nicht so naiv und anhänglich wie Rei.’ Er nahm seine Arm aus Reis Händen. „Entschuldigung, ich will den Reis aus dem Topf machen.“ In diesem Moment kam Ami und nahm den Topf mit dem Reis. „Ich mach das schon.“ Taiki hing noch immer seinen Gedanken nach. ‚Nur sie.. Keiner anderen werde ich nahe sein.’ Makoto servierte das Essen. Yaten ergatterte sich den Platz neben ihr. Er wollte sich nicht eingestehen, dass er Gefühle für Makoto hatte, schließlich würde er bald eine wichtige Aufgabe haben und da würde für Mädchen keine Zeit sein. Aber wenn Makoto lächelte.. Es war einer dieser Abende, an denen alle glücklich waren, sie lachte ausgelassen und sprachen über ihre Zukunftswünsche. Doch all ihre Wünsche sollten wie eine Seifenblase zerplatzen... Kapitel 18: Kurze Freude ------------------------ Kurze Freude Fröhlich öffnete Hotaru die Tür. Sie war noch mit ihren neuen Freundinnen in der Stadt gewesen. Die Mädchen hatten ihr noch einen Laden voller Süßigkeiten gezeigt. So viel Spaß hatte sie lange nicht gehabt. Sie legte ihre Schultasche sorgsam auf ihr Bett. Sie hüpfte in das Wohnzimmer. Haruka und Michiru saßen auf der Couch. „D kommst spät!“ Hotaru drückte den beiden einen Kuss auf die Wange. „Oh Papa Haruka! Ich habe neue Freundinnen. Wir sitzen in der Schule zusammen, sie haben mit mir die Pausen verbracht und dann wollten sie mir die statt zeigen. Ihr glaubt gar nicht, wie viele Süßigkeiten es gibt! Hier, ich hab euch welche mitgebracht!“ Sie reichte Michiru eine rosane und Haruka eine blaue Plastiktüte mit einer kleinen Schleife daran. Die beiden nahmen ihr die Geschenke ab. „Die sind so lecker, probiert mal!“ „Kannst du auch mal ruhig sein?“ Haruka baute sich vor dem Mädchen auf, das erschrocken zurückwich. Michiru packte sie am Arm. „Setz dich Haruka. Sie kann doch nichts dafür, sie weiß es doch nicht.“ Haruka setzte sich wieder. Hotaru stand noch immer da. „Was ist passiert?“ Michiru sah kurz auf die Süßigkeiten. „Es geht Chibiusa sehr schlecht. Keiner weiß, was mit ihr ist. Hotaru, es sieht nicht gut aus für sie, auch ihr Vater ist schwer erkrankt. Hotaru fiel in ein tiefes Loch. „Chibiusa...“ In Gedanken hatte sie das Bild von dem Mädchen mit de rosa Zöpfen im Kopf. „Weil du meine beste Freundin bist!“ Dicke Tränen kullerten über Hotarus Gesicht. „Darf ich zu ihr?“ Sie hielt den Raum – Zeit Schlüssel in der Hand. Haruka und Michiru nickten. „Tu das. Dafür hast du en Schlüssel.“ Hotaru nahm die Süßigkeiten, die sie sich aus dem Laden mitgebracht hatte und verließ die Wohnung. Sie ging an den Bootssteg, von dem aus Chibiusa immer gereist war. Michiru und Haruka standen vor einem Fenster in ihrer Wohnung und sehen auf die Stadt. „Ob Chibiusa sterben wird?“ „Sowas darfst du nicht denken Haruka! Es geht ihr bald besser.“ Hotaru fand sich in einer Nebellandschaft wieder. Alles um sie herum war grau. ‚Bin ich schon in der Zukunft?’ Sie schlich vorsichtig durch den Nebel. Es war nichts. Hatte sie den Schlüssel falsch benutzt? Sie sah ihn an. Ein kleiner grüner Stein war in den Schlüssel eingelassen. Er gehörte eindeutig zu Setsuna. Dieses Grün war ihr Markenzeichen. Aber konnte sie ihn wirklich falsch benutzt haben? Überall nur Nebel. Sie konnte sich nicht entscheiden, wo sie lang laufen sollte. Irgendwo in der Ferne vernahm sie ein unheimliches Geräusch. Als würde eine große Tür geschlossen werden. Ein lauter Knall hallte durch den Nebel. Sofort fühlte sie sich an ihren Traum erinnert. „Macht der Saturnnebel – Macht auf!“ In einem wunderschönen blauen Licht verwandelte sie sich in Sailor Saturn. Sie wollte für alles vorbereitet sein. Den Schlüssel hang sie sich um den Hals. In der einen Hand hielt sie die Sense des Saturn, in der anderen die Bonbons für Chibiusa. Sie fühlte sich sicherer und lief in die Richtung, aus der sie das Geräusch vernommen hatte. Der Nebel wurde mit jedem Schritt weniger und ihre Neugier wuchs. Was würde vor ihr liegen? Was erwartete sie? Würde sie endlich das Rätsel ihres Traumes lösen. In der Weite sah sie ein großes Tor. Mit schnellem Schritt näherte sie sich. Eine Figur stand vor diesem Tor. Als sie näher kam erkannte sie Sailor Pluto. Also kam das Geräusch von ihr. „Mama Setsuna!“ De Kriegerin schreckte hoch. „Hotaru!” Die beiden rannten sich in die Arme. „Meine Kleine, was machst du hier?“ „Chibiusa geht es schlecht, ich möchte zu ihr.“ Setsuna sah ihre Ziehtochter aufmerksam an. „Warum bist du verwandelt.“ Hotaru gab es nicht gern zu, aber: „Ich hatte Angst. Ich dachte, dass mein Traum sich klärt und da wollte ich vorbereitet sein. Nur für den Fall, dass uns neue Feinde erwarten.“ „Kluges Kind. Komm, ich öffne dir das Tor, wir können ja später noch reden.“ Mit der Berührung durch ihren Stab öffnete sich das Tor, sodass Hotaru hindurchgehen konnte. „Bis bald Mama Setsuna!“ Sie winkte und lief schnell durch das Tor. Wieder kam Nebel, dann stand sie auf einer matschigen Wiese. Es regnete in Strömen. Sie stand auf einem Hügel vor der Glanzstadt der Zukunft. Doch den Glanz konnte sie nicht sehen. Die meisten Häuser waren grau, genauso der Palast, den Setsuna als prächtig und prunkvoll beschrieben hatte. ‚Das soll unsere Zukunft sein?’ Kapitel 19: Die Liebe trifft jeden ---------------------------------- Die Liebe trifft jeden „Ich geh nun fort auf meine Reise, Doch mein Herz bleibt bei dir Wird jeden Tag an dich denken Bleibt dein Herz auch bei mir? Wirst du auf mich warten, mich anschau’n? Mich umarmen, mir sagen, es war kein Traum? Fühlst du so wie ich, dann sprich es aus Ich bin so in dich verliebt und Komm bald zurück nach haus Ich komm bald zu dir zurück nach haus Zu dir nach haus Dann küss ich dich, umarm ich dich, leg mich in deinen Schoß halt dich fest lass dich nie mehr los halt dich fest, lass dich nie mehr los halt dich fest, lass dich nie mehr los“ Seiya ließ die letzten Töne auf seiner Gitarre ausklingen. Sagte das wirklich alles aus, was er empfand? Yaten war neugierig in das Wohnzimmer gekommen. „Was spielst du denn da?“ „Nur so ein Lied..“ Yaten nahm die Noten vom Tisch. „Für nur so ein Lied hast du aber auffällig viel in deinem Notenblatt rumgekritzelt.“ Seiya entriss ihm das Papier. „Geht dich gar nichts an!“ Yaten setzte sich zu ihm. „Es ist für sie, hab ich Recht?“ Seiya legte die Noten sorgsam auf den Tisch. „Natürlich ist es für sie. Ich habe es geschrieben, bevor wir mit der Prinzessin zurückgekehrt sind. Eigentlich wollte ich es für sie singen.“ „Was hat dich daran gehindert?“ Seiya stellte die Gitarre neben das Sofa. „Ich weiß nicht so recht, aber ich finde, es drückt nicht alles aus was ich fühle. Irgendetwas fehlt.“ Wieder nahm Yaten die Notizen. „Ich finde es ist dir sehr gut gelungen.“ Die beiden starrten auf das Blatt Papier. „Du Seiya, woran hast du gemerkt, dass sie die Eine ist?“ Seiya rieb sich nachdenklich am Kopf. „Dieses Gefühl, wenn du sie siehst. Du schaust sie an und dann ist das dieses Feuerwerk in dir. Du siehst sie an und merkst gar nicht, wie lange du sie bereits angestarrt hast. Du merkst alles an ihr, vor allem wie sie riecht. Bunny riecht immer nach Rosen. Ich weiß, dass sie zuhause ein Säckchen mit Rosenblüten hat. Und wenn du in ihre Augen schaust, dann ist das etwas ganz besonderes, denn dann gibt es nur dich und sie und die ganze Welt scheint für einen Augenblick zu schlafen.“ Yaten nickte. Er kannte dieses Gefühl. Konnte er sich wirklich verliebt haben? Aber er hatte sich doch so fest vorgenommen, dass ihm so etwas nicht passieren würde. Er wollte doch einfach nur zurück zur Prinzessin und seine neue Aufgabe antreten. Was würde sie von ihm denken, wenn er sich einfach so verlieben würde? „Warum hast du es ihr noch nicht gesagt?“ „Ich hab es ihr gesagt, aber ich hab auch gesagt, dass ich weiß, dass diese Liebe einseitig ist. Sie hat ja Mamoru. Aber ich werde nicht aufgeben. Sie ist das Mädchen. Wenn ich sie nicht bekomme, möchte ich auch keine andere.“ Yaten erinnerte sich genau an Makotos Geruch. Sie war von einer leichten Vanillenote umgeben. Aber nicht zu stark. Man würde es kaum merken, wenn man nicht darauf achten würde. Und dann ihre Ohrringe. Sie symbolisierten alles, was er von Makoto dachte. Sie war nach außen hin anfangs hart und stachelig, aber wenn man sie kannte erblühte aus den Dornen eine Schönheit. Wie eine Rose. Er fragte sich, ob diese Rose jemals für ihn erblühen würde. „Was kann ich machen, um sie auf mich aufmerksam zu machen?“ Seiya dachte angestrengt nach. „Ja also.. Hmm.. Von wem sprichst du eigentlich?“ Yatens Gesichtsfarbe wechselte sofort in ein dunkles rot. „Makoto..“ ,gab er schließlich kleinlaut zu. Seiya lachte. „Ist doch einfach! Makoto liebt Blumen. Hier ist bald eine Gartenausstellung. Geh mit ihr hin!“ Yaten nickte stumm. Wieso war er da nicht selbst drauf gekommen? Falls das Lied jemanden interessiert: Es ist von Friedrich Rau Kapitel 20: Ewige Freundschaft ------------------------------ Ewige Freundschaft Hotaru rannte den Hügel hinunter in die Stadt Kristall Tokyo. Es lag ein unangenehmer Geruch in der Luft. Die Leute, denen sie begegnete wirkten angespannt und traurig. Ihr kam das nicht wie eine glanzvolle Zukunft vor, sondern eher wie ein trostloser Albtraum. Die Straßen waren schwarz, zwischen den Häusern drang kaum Licht auf die Stadt und ihre Bewohner. Keiner der Bewohner beachtete Sailor Saturn sonderlich. Für sie war es ganz normal, dass die Sailor Kriegerinnen durch die Stadt zogen. Nur ein kleines blondes Mädchen zeigte auf Hotaru: „Guck mal Mama: Sailor Saturn. Hast du nicht gesagt, dass diese Kriegerin sich immer versteckt?“ ‚Ich mich verstecken? Das war die alte Hotaru!’ Sie lächelte das kleine Mädchen an. Ihr fiel erst in dem Moment auf, dass sie keine Ahnung hatte wo sie sich genau befand. Ängstlich blickte sie um sich und sah in der Ferne vor ihr die Spitze des Palastes. Zielstrebig lief sie darauf zu, sie kam durch enge Gassen, in denen die Menschen ihre Wäscheleinen von Haus zu Haus spannten und ihr Wäschen darauf trocknen ließen. Dann kam sie auf eine besonders belebte Straße. Es fuhren viele Autos, die Leute liefen laut schnatternd an ihr vorbei. Sie befand sich mitten vor dem Palast der Mondkönigin. Langsam trat sie an das große Tor. Setsuna hatte es ganz anders beschrieben, laut ihr bestand es aus einem weiß lackierten Metall und ein Pförtner bewachte es. Doch sie stand vor einem verrosteten Tor und kein Wächter war zu sehen. Sie öffnete es langsam und wollte eintreten. Als sie den ersten Schritt auf das Grundstück setzen wollte, hielt ihr jemand etwas an den Hals. Sie blieb erschrocken stehen. „Halt!“ Dann erschrak Hotaru noch mehr. Vor ihr stand sie selbst. Sie in der Zukunft. Eine wunderschöne Frau würde sie werden. Ihre Haare waren so lang wie die von Michiru, ihre Augen waren kalt und zeigten kein Gefühl. Sie sollten abschrecken. Ihr Kostüm hatte sich nicht verändert, aber ihre Konturen waren weiblicher geworden. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. „Was willst du?“ „Ich möchte zu Chibiusa.“ Sie sah sich selbst tief in die Augen. „Es geht ihr sehr schlecht, sei also bitte vorsichtig und überfordere sie nicht. Schön dich zu sehen, oder mich.“, die Kriegerin lächelte, „entschuldige meine Strenge, ich wollte dich nicht erschrecken, aber die Königin at mir aufgewiesen, Fremde immer auf diese Weise zu empfangen. Geh nun zu ihr!“ Hotaru lächelte ebenfalls, sie war froh, dass sie in der Zukunft nicht so kalt war wie sie zunächst gedacht hatte. Ein langer Weg durch einen Garten führte zum Palast. Sie erkannte seine Schönheit, obwohl er nicht gepflegt war. Die Königin lies anscheinend im Moment alles stehen und liegen aus Sorge um ihren Mann und ihre Tochter. Die Pflanzen wucherten wild und das Unkraut schlich sich an jeder Ecke ein. Sie folgte dem steinigen Weg und stand nur Augenblicke später vor dem Palast. Vor der Tür standen zwei Kriegerinnen: Sailor Mars und Sailor Jupiter. Sie sahen Hotaru überrascht an. Beide wirkten viel erwachsener, etwas Stolzes lag in ihrem Erscheinungsbild. Mars nahm Hotaru in den Arm. „Geh zu ihr, sie braucht dich jetzt.“ Jupiter hielt ihr die Tür auf. „Die Treppe herauf, dann siehst du auch schon Venus vor ihrem Zimmer stehen.“ Hotaru trat langsam ein. Der Palast sollte eigentlich lichtdurchflutet sein, wenn es nach Setsuna ging, aber es war alles dunkel. Schwere Vorhänge waren vor die bodenlangen Fenster gezogen, sodass das Tageslicht keine Chance hatte einzudringen. Hotaru folgte den großen Treppen, sie waren so, wie sie sich immer einen Palast vorgestellt hatte. Im Foyer, einer großen Eingangshalle, standen einige Blumentöpfe und inmitten dieser Pracht führte eine breite Marmortreppe in das Obergeschoss. Langsam nahm sie jede Stufe. Oben angekommen sah sie Sailor Venus, auch sie wirkte erwachsener. Ihr Körper lehnte an der Wand, der Kopf senkte sich. Man sie ihr die Trauer und Verzweiflung über die Situation an. Hotaru näherte sich. „Minako, hallo!“ Die Kriegerin sah auf, zwang sich zu einem Lächeln und öffnete stumm die Tür zu dem Zimmer der kleinen Lady. Chibiusa lag in ihrem Bett. Das Zimmer strahlte viel Liebe aus und Hotaru schloss leise die Tür hinter sich. Sie trat an das Bett ihrer Freundin und kniete sich hin. Chibiusas Augen waren geschlossen. Sie sah so friedlich aus. Hotaru griff nach ihrer Hand und umschloss sie. Die Finger der kleinen Lady waren kalt und allgemein wirkte sie sehr zerbrechlich, ganz anders als Hotaru sie in Erinnerung hatte. Chibiusa spürte die Berührung und öffnete vorsichtig ihre Augen. „Hotaru“, hauchte sie. Hotaru lächelte und streichelte Chibiusas Hand. „Ich wollte sehen, wie es dir geht.“ Chibiusa atmete schwer. „Sehr gut, siehst du doch.“ Hotaru erinnerte sich, dass es mal andersherum war. Sie war die Schwache gewesen und Chibiusa hatte sie immer wieder aufgefangen. Jetzt sollte Chibiusa ihre Stärke spüren. „Du bist anders Hotaru.“ Hotaru erzählte ihr von der Schule und ihren neuen Freundinnen und wie Chibiusa ihr dabei geholfen hatte. „Das freut mich so für dich.“ Chibiusa wälzte ihren Kopf im Kissen. „Aber du wirst immer meine beste Freundin sein Chibiusa!“ Chibiusas Augen fielen zu. Sie war eingeschlafen. ‚So schwach ist sie also?’ Hotaru erschrak bei diesem Zustand der kleinen Lady. Hinter ihr öffnete sich leise die Tür. Die Königin legte ihre Hand auf Hotarus Schulter und deutete auf die offene Tür. Sie gingen aus dem Zimmer. „Chibiusa hat sich sehr gefreut, dass du bei ihr warst. Ich kann ihr immer noch nicht helfen.“ „Königin, sagen sie mir was ich tun kann?“ Serenity blickte auf den Boden. „Bitte finde heraus, was mit meinem Mann in der Vergangenheit passiert. Nur so können wir ihm und meiner Tochter helfen. Ich denke der Schlüssel des Ganzen liegt in eurer Zeit.“ Hotaru konnte kaum glauben, dass diese Frau Bunny war, sie waren so unterschiedlich. „Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.“ „Bitte Hotaru, beeile dich, du musst zurück in deine Zeit. Es dürfen nicht zweimal die selbe Person in einer Zeit existieren. Geh zurück durch das Tor, sonst löst sich dein Körper auf.“ Hotaru nickte, sie rannte. Vorbei an den anderen Kriegerinnen, an ihrem zukünftigen Ich, durch die Gassen bis hinauf auf den Hügel. Sie rief das Tor und lief hindurch Umdrehen wollte sie sich nicht, sie wollte nicht, dass das Bild dieser trostlosen Stadt sich in ihr Gedächtnis brannte. Kapitel 21: Lang ersehnte Antwort --------------------------------- Lang ersehnte Antwort Bunny schmiss die Tür hinter sich zu. Wieder war ein langer Schultag zuende gegangen. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und schmiss die Schultasche achtlos in eine Ecke. Ihre Mutter rief ihr aus der Küche etwas zu. „Bunny, da liegt ein Brief für dich auf der Kommode. Aus Amerika.“ Bei dem Wort Amerika wurde Bunny hellhörig. Sie schnappte sich den Brief und rannte in ihr Zimmer. Dort knallte sie sich auf ihr Bett und riss den Umschlag auf. Mit zittrigen Händen faltete sie den Brief auseinander. Meine liebe Bunny, Es tut mir so Leid, dass ich dich bis jetzt nicht anrufen konnte. Immer wenn ich Zeit hatte, war es bei dir so spät, ich wollte dich nicht wecken, du brauchst schließlich deinen Schlaf um Energie für die Schule zu sammeln J Ich habe mich also jetzt in meine Vorlesung gesetzt und schreibe dir diese Zeilen. Du fragst dich bestimmt wer die Frau im Hintergrund war als du angerufen hast. Das war Stella. Sie studiert mit mir zusammen. Sie wohnt eigentlich mit ihrem Freund in einer Wohnung ganz in der Nähe, aber auf ihrem Stockwerk hat es in einer anderen Wohnung gebrannt und ihre ganze Wohnung war voller Qualm. Sie hat mich dann gefragt, ob sie nicht bei mir schlafen könnten und ich haben den beiden meine Couch angeboten. Nun hast du ziemlich spät angerufen und ich habe die beiden geweckt, als ich mit dir geredet habe. Deswegen konnte ich nicht länger sprechen. Das tut mir sehr Leid. Mittlerweile ist in der Wohnung von den beiden wieder alles in Ordnung und ich bin wieder allein. Aber Bunny, in 2 Monaten bin ich bei dir. Ich habe da Semesterferien und da komm ich dich besuchen. Ich hoffe du wartest am Flughafen auf mich, ich werde dir noch einmal genau schreiben, mit welcher Maschine ich ankomme. Ich vermisse dich sehr. Bis bald Mamoru Bunnys Gesicht strahlte. Nur noch zwei Monate, dann würde sie Mamoru wiedersehen. Auch wenn es vielleicht nur für zwei Wochen war, aber sie freute sich unendlich über diese Nachricht. Sie hüpfte durch ihr Zimmer, rannte in die Küche, umarmte ihre Mutter und sprang einmal durch das ganze Haus. Dann setzte sie sich an ihren Schreibtisch und versuchte, Mamoru eine Antwort zu schreiben. Liebster Mamoru, Ich freue mich, dass ich dich bald wiedersehen darf. Bei uns ist eine Menge passiert, seit du weg bist. Die Threelights sind wieder da und beenden mit uns die Schule. Ich glaube Yaten hat sich in unsere Makoto verknallt. Der schaut sie immer so an. Hotaru besucht jetzt eine richtige Schule und anscheinend ist sie ziemlich glücklich, dass sagt zumindest Michiru. Setsuna hat uns wieder verlassen, sie ist zurück an das Tor gekehrt und bewacht unsere Zeit. Ich lerne ganz fleißig, damit ich nach der Schule studieren kann, so wie du. Ich freue mich so, dass du bald wieder bei mir bist. Und ja: Ich werde auf dich warten! In Liebe Bunny Zufrieden las sie den Brief, steckte ihn in einen Umschlag, flitzte durchs Haus, zog sich ihre Schuhe wieder an „Ich bin kurz bei der Post“ und warf die Tür hinter sich zu. Kapitel 22: Das Lied der unerwiderten Liebe ------------------------------------------- Das Lied der unerwiderten Liebe Seiya starrte auf den faltigen Zettel in seiner Hand. Vor ihm saß die Frau seiner Träume und sie ahnte nicht, dass er sie bald in ein Traumland entführen würde. Wieder und wieder las er sich die Zeilen durch und hing der Melodie nach. Sei Tagen hatte er an diesem Lied geschrieben. Es war perfekt, es drückte alles aus was er empfand. Nun sollte sie es hören, nur sie und keine andere. Wenn der Unterricht doch nur endlich vorbei wäre. Jede Minute dehnte sich ins Unendlich und er blickte nur noch auf die Zeiger seiner Uhr. Frau Haruna erzählte etwas über die Beugung von englischen Verben, doch er konnte sich einfach nicht dazu zwingen ihr zuzuhören. Er war so aufgeregt. Jeden Tag war er seit dem Abend bei Makoto immer gleich nach der Schule nach hause gelaufen und hatte an dem Lied gearbeitet, bis es perfekt war. Heute war er extra eine Stunde eher an der Schule gewesen und hatte auf dem Dach alles vorbereitet. Nun rieb er sich nervös die Hände. Nur noch fünf Minuten. Bunny ahnte noch nichts von ihrem Glück. Sie versuchte mit Müh und Not der Lehrerin zu folgen, schließlich hatte sie Mamoru versprochen, dass sie fleißig lernen würde. Aber Englisch fiel ihr noch immer schwer. Wie konnte Mamoru nur in einem Land leben, wo die Menschen so komisch sprachen? Nervös zerknickte Seiya eine Seite in seinem Hefter. Nur noch fünf Sekunden, vier, drei, zwei, eins. „Ding Dong“ Die Schulglocke hallte durch die Gänge. Seiya sprang sofort auf und schmiss alles in seine Schultasche, auch Bunny packte ihre Sachen weg. Kaum war ihre Tasche zu, packte sie etwas am Arm und zog sie mit. „Wo willst du hin Seiya? Renn doch nicht so!!“ Sie folgte ihm durch die Gänge der Schule und war verwundert, dass er die Treppe auf das Dach nahm. „So kommen wir hier aber nicht raus.“ Er grinste nur und stieß die Tür auf. Bunny blinzelte kurz, weil die Sonne sie blendete, dann erkannte sie was sich ihr darbot: Auf dem Dach lag eine wunderschöne rosa Decke, auf der einige weiße Kissen lagen. In einem Sektkühler steckte eine Flasche Champagner, die in den zerschmolzenen Eiswürfeln schwamm. Einige Erdbeeren waren auf einem silbernen Teller angerichtet. Links und rechts neben der Decke standen zwei große Vasen voller roter Rosen. Vor der Decke stand ein Barhocker aus Holz, an dem eine Gitarre lehnte. „Was soll das Seiya?“ Der lächelte nur, führte sie zu der Decke und bat sie sich zu setzen. Bunny folgt, während Seiya sich auf den Hocker setzte, die Gitarre nahm. „Die ist ein Lied, nur für dich Bunny Tsukino. Es soll dir zeigen, was ich für dich empfinde, was du für mich bist. Ich hoffe, dass es dir gefällt.“ Dann fing er an zu spielen. „If I were a painter, mixing my colors How could I ever find, the blue of your eyes? The canvas could never, capture the light of your smile Of your smile And girl, if I were a sculptor, working in marble I couldn't hope, to copy your perfect face The curve of your body, the feel of your skin My hands could never, ever trace So I'll try and find a melody as beautiful as you Find the words to say your eyes are bluer than blue Fill my voice with the emotion I'm feeling for you And now, when the beat is so strong I'll give my heart in a song Oh girl, If I were an actor, I could be someone Someone who'd always know, the right things to say But as soon as I'd see you, I'd forget all my lines And you'd never know, what I feel inside So I'll try and find a melody as beautiful as you Find the words to say your eyes are bluer than blue Fill my voice with the emotion I'm feeling for you And now, when the beat is so strong I'll give my heart in a song There's no other way That I know to say Baby, how much I love you And if you'll only give me a chance Oh girl So I'll try and find a melody as beautiful as you Find the words to say your eyes are bluer than blue Fill my voice with the emotion I'm feeling for you And now, when the beat is so strong I'll give my heart in a song I'll give my heart in a song You know I'm not a painter, actor, baby It don't matter I'll give my heart in a song Oh, you're so beautiful” Bunny war fasziniert. Hatte er das wirklich nur für sie gemacht? Das Lied hatte ein unglaubliches Kribbeln in ihr erweckt. Sie fühlte etwas für Seiya. Aber konnte das wirklich sein. Er setzte seine Gitarre ab und blickte ihr tief in die Augen. Vor lauter Schreck stopfte Bunny sich gleich zwei Erdbeeren in den Mund. „Schpitzee.“, sagte sie mit vollem Mund. Kapitel 23: Aufregung --------------------- Aufregung Makoto lief den Weg von der Schule nach Hause allein. Ihre Freundinnen waren noch in die Spielhalle gegangen, aber sie hatte keine Lust dazu. Sie lief an der stark befahrene Straße entlang, unzählige Menschen liefen ihr entgegen. Unter ihrer weiß – braunen Schuluniform schwitzte sie ein wenig. Noch immer war es unglaublich warm. Sie hatte ihr Schultasche fest in den Händen, die sie hinter ihrem Kopf verschränkte. ‚Warum redet er nicht mehr mit mir?’ Sie dachte an Yaten, seit dem Abend in ihrer Wohnung hatte er nichts mehr zu ihr gesagt. ‚Vielleicht habe ich mich geirrt.’, schoss es ihr immer wieder durch den Kopf. Sie hatte gedacht, dass da war zwischen ihr und Yaten war. Nur ganz kurz, die anderen hatten es gar nicht bemerkt, aber sie. Dieser kurze Moment, als Yaten ihr die Zutaten aus dem Kühlschrank abnahm hatte ihr gereicht. Sie Blick hatte ihr so vieles gesagt und ihr zugleich so viele Rätsel aufgegeben. ‚Warum so plötzlich?’ Sie überlegte, ob Yaten sie schon immer auf diese Art angesehen hatte. Dann schüttelte sie den Kopf. ‚Nein, er hat mich noch nie so angesehen.’ Yaten ging aus dem Musikgeschäft. Er hatte überlegt, sich eine neue Gitarre zu kaufen. Aber in dem Laden wimmelte es vor lauter Fans, die ihn belagerten. Er bat den Besitzer ihn über einen Hinterausgang aus dem Gebäude zu lassen. Dort stiefelte er durch hohes Gras zu einem Zaun, sprang darüber und fand sich auf einen kleinen Weg wieder, der ihn zu einer belebten Straße führte. In den letzten Tagen hatte er keine Ruhe bekommen. Was immer er tat, seine Gedanken kreisten um Makoto. Er wollte das gar nicht. ‚Was soll das plötzlich?’ Es war wie ein Blitz gewesen, der ihn plötzlich getroffen hatte. Er hatte sie gesehen, wie sie da in der Küche stand und ihm war so gewesen, als würde er sie das erste Mal ansehen. Sein Herz hatte ihm bis zum Hals geschlagen und er konnte sie nur noch anstarren. Noch immer verstand er nicht, was da mit ihm passiert war. War das die Liebe von der sie als Threelights immer gesungen hatten? Aber dieses Mädchen.. Sie passte ihm eigentlich nicht richtig ins Konzept. Erhatte doch etwas ganz anderes vor. Wenn er jetzt seine Gefühle zulassen würde, wie würde dann seine Zukunft aussehen? ‚Warum so viele Gedanken machen? Ich wird sie einfach vergessen.’ Gelassen schlenderte er an der Straße entlang. Dann sah er sie, sie lief ihm entgegen. Erkonnte den Blick nicht von ihr abwenden und blieb mitten auf dem Weg stehen. Makoto sah einen hübschen Mann vor ihr. Sie lief langsam auf ihn zu und blieb einen halben Meter vor ihm stehen. „Hallo Yaten!“ „Hallo Makoto!“ Mehr brachte er nicht zustande. Er konnte sie nur ansehen. Aber hatte er sich nicht vorgenommen, sie einfach zu vergessen? ‚Ich kann sie nicht einfach so vergessen.’ Als ihm bewusst wurde, dass er sie schon viel zu lange anstarrte, lachte er verhalten. „So ein Zufall, dich hier zu treffen.“ Makoto guckte nicht schlecht. War Yaten etwa sprachlos? Aber wegen was. „Ich wohn doch aber dort vorne!“ Sie deutete auf einen Wohnblock ganz in der Nähe. Yaten merkte, dass er etwas Dummes gesagt hatte und lachte wieder. „Hahaha.. Aber ich bin ja nicht so oft hier.“ Jetzt schaute Makoto erst Recht komisch. „Aber eure Wohnung ist doch nur ein paar Häuser weiter.“ Yaten zwang sich wieder zum lachen. Eine peinliche Schweigepause entstand, in der er nur versuchte seinen Blick auf den Boden zu halten. Dann fasste er wieder Mut und wollte etwas sagen. „Also.. Ich..“ „MAKOTO!“ Eine bekannte Stimme rief durch die Menschen. Die beiden suchten nach der Quelle und hinter Yaten tauchte eine Gestalt auf. Es war Haruka. Sie rannte schnell auf die beiden zu und blieb neben ihnen stehen. Obwohl sie ziemlich schnell gerannt war wirkte se kein bisschen erschöpft. Makoto lächelte freundlich. „Hallo Haruka!“ Doch die konnte gerade nichts mit Nettigkeiten anfangen. „Wo ist Bunny?“ Makoto zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht, ich glaub bei Seiya.“ „Wo ist der?“ Haruka wurde ungeduldig, als Makoto überlegte. „Ich weiß nicht so genau.“ Dann kicherte sie. „Warum willst du das wissen?“ Doch Haruka achtete nicht weiter auf sie, stattdessen packte sie Yaten an den Schulter und fing an ihn zu schütteln. „Du weißt wo die beiden sind. Sag schon.“ So aufgeregt hatte Makoto ihre Freundin noch nie gesehen. Sie drängte sich zwischen die beiden. „Wo ist dein Problem Haruka? Yaten hat dir nichts getan. Kannst du ihn nicht ordentlich fragen?“ Yaten klopfte mit seinen Händen die Schultern von seinem Hemd wieder ordentlich. „Lass sie doch.. Was will mir schon eine Frau?“ Haruka wäre am liebsten in die Luft gegangen bei dieser Aussage. „Arroganter Schnösel!“, zischte sie. Yaten tat ganz cool, obwohl er innerlich total aufgewühlt war. „De beiden sind auf dem Dach der Schule. Seiya hat da was für sie vorbereitet.“ Haruka rannte sofort weiter. Makoto fackelte nicht lang und lief ihr nach. Auch Yaten wollte wissen was los war und folgte. Kapitel 24: Ein Fehlschlag -------------------------- Ein Fehlschlag Bunny schob sich vor Aufregung eine Erdbeere nach der anderen in den Mund. Ihr Herz schlug rasend schnell. Seiya bewegte sich zu. Er hatte die Decke schon fast erreicht. Dann setzte er sich neben sie, griff nach dem Champagner, dreht am Korken und mit einem „Blubb“ ging diese auf. Dann schenkte er den Alkohol in die Gläser und reichte eines davon Bunny. „Danke!“ Sie nahm es in ihre Hand und versuchte krampfhaft seinem Blick auszuweichen. Er hatte nur für sie ein Lied geschrieben und gesungen. Noch nie hatte jemand so etwas für sie gemacht. Wie konnte sie ihm je wieder in die Augen sehen? Sie hatte das Lied aufmerksam verfolgt, aber ihr Englisch war so schlecht, dass sie nicht alles verstanden hatte. Sie spürte noch immer Seiyas Blick auf sich ruhen. „Hat es dir nicht gefallen Schätzchen?“ Bunny fing an mit dem Stoff ihres blauen Rockes zu spielen. „Doch schon. Es ist nur..“ Sie war sich nicht sicher, ob sie es ihm wirklich sagen sollte. „Was denn?“ Neugierig schaute Seiya ihr ins Gesicht, dass immer röter wurde. Bunny kratzte sich mit der rechten Hand am Hinterkopf und kicherte unsicher. „Es ist so: Ich kann so schlecht Englisch und da hab ich nicht alles verstanden. Hahaha..“ Das haute ihn um. „Du hast immer noch nicht richtig englisch gelernt?“ Sie schüttelte den Kopf. „Und das obwohl dein Freund in Amerika ist?“ Bunny schüttelte weiter den Kopf, woraufhin Seiya laut anfing zu lachen. Erst als er merkte, dass sie traurig zu Boden starrte, hörte er auf und legte seinen Arm um sie. „Hab ich was falsches gesagt?“ Bunny schluchzte leise. „Weißt du Seiya, ich hatte gerade für einen Moment vergessen, dass Mamoru nicht da ist.“ Ihr standen Tränen in den Augen. Ihm versetzte der Anblick einen Stich ins Herz. Er hatte ihr gerade ein wunderschönes Liebesgeständnis gemacht, erhatte viel Zeit geopfert, um ihr dieses Lied zu schreiben. Und was machte sie? Sie dachte nur an den anderen. Seiya war verzweifelt, er wusste nicht was ermachen sollte, um ihre Liebe für sich zu gewinnen. Er zweifelte allmählich daran, dass es richtig war, wieder zurück auf die Erde zu kommen. Jetzt saß er hier, mit dem Mädchen seiner Träume im Arm und sie heulte sich bei ihm aus. Was hatte er nur falsch gemacht? Dann hob er sein Glas Champagner. „Lass uns auf ihn anstoßen. Schließlich haben wir fast September und er will dich ja im Dezember besuchen kommen. So lang ist das doch gar nicht mehr.“ Sie lächelte und stieß mit ihm an. Der Champagner stieg ihr sofort in den Kopf und ihr wurde schwummrig. Aber irgendwie war es total lecker. Schnell leerte sie ihr Glas und Seiya schenkte ihr nach. „Trink nicht so schnell! Nicht dass du mir nachher nicht mehr laufen kannst!“ Doch Bunny kicherte nur und leerte ihr Glas in einem Zug. „No ma!“ Sie hielt mit wackliger Hand ihr Glas hin, aber Seiya weigerte sich ihr das Glas erneut aufzufüllen. Als nahm Bunny selbst die Flasche. Sie stellte ihr Glas auf die rosa Decke und versuchte den Champagner in das Glas zu befördern. Dabei ging die Hälfte daneben. „Ups.“ Sie zeigte auf das Fleck auf der Decke und kicherte. Seiya versuchte ihr das Glas wegzunehmen, doch sie gab es ihm einfach nicht und trank es einfach aus. „Ist wohl besser, wenn ich dich nach hause bringe.“ Er stellte sich vor sie und zog sie zu sich hoch. Bunny stand ganz dicht an ihm und schaute ihm direkt ins Gesicht. „Siehst toll aus Seiya..“ Sie schwafelte so vor sich hin. Nur wenige Zentimeter waren zwischen ihren Gesichtern. Er wollte sie so gern küssen und kam mit seinem Gesicht näher an sie heran. ‚Das kann ich nicht machen. Ich kann das nicht ausnutzen!’ Er wollte seinen Kopf gerade zurückziehen, als die Tür zu Schuldach mit einem lauten Schlag aufging und Haruka auf die beiden zugerannt kam. Sie packte Bunny und gab Seiya einen kräftigen Schubs. „Lass sie gefälligst in Ruhe!“ Haruka war außer sich. Hatte sie etwa gerade beobachtet wie dieser Kerl Bunny küssen wollte? „Was soll das hier alles?“ Ihr Blick fiel auf das, was Seiya aufgebaut hatte. Die Decke, die Kissen, die Blumen und – der Champagner! „Willst du sie betrunken machen?“ Wütend schrie sie ihn an. Bunny löste sich aus Harukas Griff und stand nun grinsend wie ein Honigkuchenpferd neben den beiden. „Du Haruka, hab isch dir schonn ersählt, wie man Budding macht? Man nimmt Milsch und die macht man warm.. Dann rührste gansss doll um.. Guck Haruka soo.“ Bunny gestikulierte wild herum. Haruka nahm davon keine Notiz. Sie ging weiter auf Seiya los und schubste ihn über die Dachterrasse. Dieser stolperte über eine der schönen großen Vasen. Die fiel mit einem lauten Knall um und zerbrach in tausend Scherben. In dem Moment kamen auch Yaten und Makoto an. Sie trennte die Streitenden. Yaten zog Seiya beiseite und Makoto drückte sich mit aller Kraft gegen Haruka. „Wir gehen Haruka!“ Sie schob das Mädchen Richtung Tür. „Ich kann allein laufen, im Gegensatz zu Bunny.“ Bunny stand immer noch schwankend neben der Decke und machte eine Rührbewegung mit ihrem Arm. Makoto zog sie vorsichtig mit sich mit. „Bis bald Seiya!“ Bunny winkte ihm. Er stand mit Yaten vor seinem zerstörten Versuch Bunny seine Liebe zu gestehen. ‚Was hab ich nur falsch gemacht?’ Wütend trat er gegen die leere Champagnerflasche. Kapitel 25: Das Versprechen --------------------------- Das Versprechen Minako krallte sich nervös an ihrem Glas fest. Er war nun schon ein paar Minuten zu spät und sie hatte Angst, dass er nicht mehr kommen würde. Dabei hatte er sie doch extra in dieses Cafe bestellt. Sie war noch nie hier gewesen. Es war ein hübsches, kleines Cafe mit vielen Blumen überall. Auf ihrem Tisch stand ein Strauß gelber und roter Tulpen. Die kleinen Holztische waren ideal um sich näher zu kommen und ein wunderbarer Geruch nach Kaffee und Kuchen zog durch den Raum. Sie hatte noch nicht bestellt, weil sie auf ihn warten wollte und er lies sie hier warten. Ein bisschen ärgerte es sie schon. Sie hatte sich extra hübsch gemacht und ihr schönstes orangefarbenes Kleid angezogen. Es ging ihr bis zu den Knien und war wie auf ihren Körper zugeschnitten. Nervös blickte sie auf ihre Uhr. ‚Schon zehn Minuten zu spät!’ Die Kellnerin tänzelte auffällig oft an Minakos Tisch vorbei, doch Minako beachtete sie gar nicht. Dann sah sie ihn! Hastig lief er an dem Fenster vor ihrem Tisch vorbei und nur Sekunden später stand er abgehetzt neben ihr. „Du hast aber keine gute Kondition mehr Alan!“ Sie lächelte und er umarmte sie. „Ich freue mich auch dich zu sehen Minako!“ Die Kellnerin versuchte erneut ihr Glück und fragte nach der Bestellung. Wenige Augenblicke später stellte sie zwei Kaffee auf den Tisch. „Wie geht es dir? Musst du viel für die Schule machen?“ Alan war immer freundlich, das mochte Minako schon immer an ihm. Er hatte sich immer für alles interessiert was sie machte. „Das Schuljahr hat erst angefangen. Im Moment habe ich ziemlich viel Freizeit. Das bin ich gar nicht gewohnt.“ Sie lachten sich an. „Wo ist eigentlich Artemis? Er war doch sonst immer bei dir!“ Minako rührte die Milch in ihren Kaffee. „Er ist mit Luna, einer anderen Katze, fortgegangen. Die beiden wollten irgendwo in der Natur ihr Leben genießen. Sie haben uns verlassen nach der ganzen Sache mit dem Chaos.“ „Das Chaos?“ Minako wurde bewusst, dass sie Alan noch nicht alles berichtet hatte. „Vor einiger Zeit bedrohte eine unheimliche Macht die Erde – das Chaos. Es hatte Besitz von der mächtigsten Kriegerin des Universums ergriffen: Sailor Galaxia. Sailor Moon hat sie vom Chaos befreit und so die Erde gerettet. Daraufhin sagten Luna und Artemis, dass unsere Mission als Sailor Kriegerinnen beendet sei und sie gerne als ganz normale Katzen weiterleben würden. Also haben sie uns verlassen.“ Alan war sichtlich verwirrt. Minako hatte ihm nur einen kurzen Einblick gegeben, zu groß war der Schmerz der Erinnerung an diese Zeit. Ihr kurzzeitiger Tod nach dem ihr der Sternenkristall entzogen wurde, der Schmerz in Bunny Augen, all das konnte sie nicht vergessen und sie fürchtete, dass sie zum ersten Mal in ihren Leben vor Alan weinen könnte. Das wollte sie um jeden Preis verhindern. „Und was ist in England passiert?“ „Nicht so viel Spannendes! Ich bin befördert worden. Nachdem sie dich für tot erklärt hatten, haben wir lange nach dem Täter gesucht. Wir haben seinen Namen herausfinden können, aber er war bereits untergetaucht. Aber ich wollte dich rächen Minako. Ich habe ihn durch halb Europa gejagt und in Italien gefasst. Er wurde wegen verschiedener Sachen angeklagt und verurteilt. Der dürfte nie wieder aus dem Gefängnis kommen.“ Stolz strahlte er sie an. Er hätte dieses Mädchen nie vergessen können. Ihr wunderschönen blauen Augen, ihr Lächeln, ihre Selbstsicherheit. Er mochte einfach alles an ihr und war glücklich sie in seiner Nähe haben zu dürfen. Er hatte Höllenqualen gelitten, als man ihm sagte, dass seine geliebte Minako tot sei. Und jetzt saß er wieder neben ihr und konnte ihr Lächeln genießen. „Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen, dass ich geglaubt hab du wärst ums Leben gekommen. Ich hätte wissen müssen, dass man eine Minako Aino nicht so leicht töten kann.“ Minako machte es glücklich ihn zu sehen und mit ihm sprechen zu können. Vor dem Treffen war sie sehr nervös gewesen, aber jetzt fühlte sie sich entspannt. Alan strahlte eine unglaubliche Ruhe und Geborgenheit aus. „Schwamm drüber! Ich bin darüber hinweg.“ Alans Gesicht wurde traurig. „Willst du damit sagen, dass für uns keine Chance mehr besteht?“ Minako setzte die Tasse Kaffee wieder ab, aus der sie gerade trinken wollte. Ernst sah sie ihm in die Augen. „So meinte ich das nicht Alan. Ich habe mich so danach gesehnt, dich wiederzusehen und jetzt bist du hier bei mir und das geht alles so schnell. Versteh mich nicht falsch, aber ich möchte meine Freiheit noch ein bisschen genießen. Ich habe gerade erst damit angefangen ich selbst zu sein, ohne die Maske, ohne Kämpfe. Ich weiß nicht, ob ich bereit bin für etwas Neues. Vielleicht sieht das Morgen schon anders aus. Vielleicht aber auch erst in ein paar Wochen. Ich hoffe ich stoße dich damit nicht vor den Kopf.“ Alan nickte. „Du hast dich gar nicht verändert Minako. Du machst dir zu viele Gedanken. Ich kann dich verstehen und ich habe dir bereits gesagt, dass ich auf dich warten werde und das meine ich auch so. Lass dir Zeit und komm zur Ruhe, aber lass es mich wissen, wenn du eine Chance für uns siehst.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und Minakos Herz schlug schneller. Schnell drehte sie ihren Kopf zu ihm und küsste ihn. „Nimm das als mein Versprechen Alan.“ Er lächelte sie an. Keiner wusste was zu sagen war, also starrten sie aus dem Fenster. Gerade lief Haruka vorbei, gefolgt von Makoto, die eine ziemlich schwankende Bunny an der Hand hatte. Ach ja. Was für ein herrlicher Tag. Minako wollte gerade einen Schluck Kaffee trinken, als ihr bewusst wurde, wer gerade am Fenster vorbeigelaufen war. ‚Bunny? Schwankend?’ Sie stand auf. „Alan, ich muss gehen. Entschuldige bitte vielmals, aber ich rufe dich an.“ Damit verlies sie das Cafe. Er sah sie, wie sie am Fenster vorbeirannte. ‚Eines wirst du immer bleiben Minako Aino: Ein wunderschönes Geheimnis.’ Kapitel 26: Nur ein kurzer Augenblick ------------------------------------- Nur ein kurzer Augenblick Seiya starrte auf die Flasche, die ihren Weg über die Dachterrasse fand. Dabei erzeugte sie laute Geräusche. Kurz bevor sie gegen eine Wand prallte, hob Yaten sie auf und schmiss sie in einen metallenen Papierkorb. „Alles für umsonst!“ Seiya war außer sich vor Wut Wie konnte das nur so schief gehen? Er sah zornig auf seinen vorbereiteten Platz für Bunny. Die fleckige Decke, die Kissen, die durch die Auseinandersetzung mit Haruka überall verstreut lagen und die Blumen. Die schöne weiße Vase lag in tausend Splittern auf dem Boden. Das Blumenwasser zerlief in alle Richtungen und benetzte auch die Decke. Traurig lagen die Blumen am Boden. Ihrem Leben wurde ein jähes Ende gesetzt. Seiya lief zu einer Brüstung des Daches und sah auf den Schulhof. Nur ein paar vereinzelte Schüler liefen über das Gelände. So still hatte er diesen Ort noch nie erlebt. Die unzähligen Fenster der Schule glotzten aus dem grauen Beton und ließen keinen Blick in ihr Inneres. Nur das Fenster des Lehrerzimmers war geöffnet. Zwei der Lehrerinnen standen an dem Fenster und rauchten eine Zigarette. Bestimmte werteten sie den Schultag aus. Zwei große schwarze Vögel flogen schreiend nur ein paar Zentimeter neben Seiyas Kopf vorbei. Fasziniert beobachtete er diese Wesen. Sie waren anders als andere Vögel, ihr Flügelschlag hatte etwas majestätisches. Sie flogen zielgerichtet auf den Ast eines Baumes zu und landeten, dabei schwang der Ast leicht mit, wippte einige Male und kam schließlich zum Stillstand. Weiterhin kreischend schienen sie alles zu beobachten. ‚Als wurden sie sich unterhalten.’ Der Blick der Raben viel auf Seiya. Sie blickten ihn eindringlich an, dann wieder Kreischen und dann erhoben sie sich. Mit weiten Flügelschlägen gewannen sie an Höhe und durchkreisten die Luft. Mit einer gewissen Sanftheit nahmen sie neben Seiya auf der Brüstung Platz und schauten ihn an Es war als würden ihre Blicke den jungen Mann durchbohren, als könnten sie in sein Innerstes blicken. Einer der Raben hüpfte auf Seiya zu. Neben seiner Hand blieb er stehen und berührte den kleinen Finger von Seiya mit einer Kralle. Seiya war fasziniert von der Sanftmütigkeit und der Vorsicht dieses Tieres, das zugleich etwas Königliches und Erhabens an sich hatte. Ein lauter Schrei entglitt der Kehle des Vogels, doch Seiya schreckte nicht zurück. Zu groß war seine Faszination. Das Tier stieg ihm nun komplett auf die Hand, während der andere Vogel die Szene skeptisch begutachtete. ‚Irgendwann werde ich ein Vogel sein. So frei und wild. Gleichzeitig anmutig. Die beiden machen sich keine Sorgen um die Liebe, sie haben ja sich.’ „Phobus! Deimos! Wo seid ihr schon wieder hin?“ Ein junges schwarzhaariges Mädchen lief über das Schulgelände und schien etwas zu suchen. Seiya hielt Ausschau nach einer Katze oder einem Hund, aber nichts war zu sehen. Dann fingen die Raben wieder an zu kreischen, erheben sich und flogen auf das Mädchen zu. Diese blickte auf und hielt freudig ihren Arm in die Höhe, sodass die Tiere darauf landen konnten. Es war Rei. ‚Also gehören die zu ihr!’ Seiya fand das ein wenig unheimlich und doch bezauberte ihn dies Situation irgendwie. Rei hielt den Vögeln etwas hin, was diese sofort in ihrem Schnabel verschwinden ließen. Er wollte sich gerade abwenden und Yaten helfen, das Chaos zu beseitigen, als er neben sich etwas auf den Boden liegen sah. Es war ein Foto. Er hob es auf um zu sehen was das für ein Bild war. Er lächelte bei dem Anblick: Es war ein Bild von Bunny, wie sie gerade Spaghetti aß und im ganzen Gesicht Soße hatte. ‚Habt ihr mir das gebracht?’ Er wollte noch einmal zu den Vögeln blicken, aber Rei war schon längst mit ihnen verschwunden. Doch irgendwie fühlte er sich nicht mehr so innerlich aufgeregt wie zuvor. Diese Tiere hatten eine unglaublich beruhigende Wirkung auf ihn. Er wandte sich Yaten wieder zu, nahm die Decke und die Kissen und stopfte sie in einen Beutel, den er in seiner Schultasche verstaut hatte. Die groben Scherben der Vase schmissen die Jungs in den Papierkorb. Yaten blickte auf die vielen kleinen Splitter, die noch herum lagen. „Der Hausmeister wird ganz schön sauer sein.“ Seiya hob die Blumen auf. „Ist mir egal.“ Er ging an die Brüstung des Daches und legte die Blumen da nieder, genau an der Stelle, an der die Raben gesessen hatten. „Lass uns gehen Yaten, Taiki wartet bestimmt schon.“ Und auch sie verließen das Dach. Nein, warum sollte mich das beleidigt haben? Ist doch nur konstruktive Kritik,die ich versuche umzusetzen. Liebe Grüße.. Kapitel 27: Heimweg ------------------- Heimweg Noch immer zog Makoto die betrunkene Bunny hinter sich her. Diese kicherte unentwegt und redete über Pudding. „Hassst du s mit der Milsch verschtandn Mako? Hahaha.. Mako.. Lusticher Namme.. Haha“ Makoto versuchte zu ermögliche, dass Bunny leiser sprach, damit die Leute auf der Straße nichts bemerkte. Hoffnungslos, denn viele der Leute (vor allem dicke Männer mit Krawatte und Anzug) sahen sie angeekelt und verständnislos an. Dann fing Bunny auch noch an, sich fest an Makoto zu hängen und ihr ganzen Gewicht auf ihre Freundin zu verlagern. „Haruka, ich brauche deine Hilfe!“ Haruka drehte sich zu den Mädchen um und stützte die andere Seite von Bunny Körper. „Was hast du eigentlich vorhin mit diesem Yaten gemacht?“ Makoto lief sofort rot an. „Ja, also.. Wir standen da.. und... na ja.. haben geredet.“ Haruka sah bitter zu ihr rüber. Bunnys Zöpfe verdeckten ihr zum Teil den Blick auf Makotos Gesicht. „Du bist in ihn verliebt, hab ich Recht?“ Ein komischer Unterton verbarg sich in ihrer Stimme. „Naja..“ Wieder stammelte Makoto. „Hab ich’s mir doch gedacht! Lasst die Finger von diesen Jungs! Die machen euch nichts als Ärger.“ Haruka war sichtlich wütend. „Außerdem sind sie schlecht für Bunny.“, fügte sie leise hinzu. Makoto konnte mit der Aussage nicht viel anfangen. Hatten die Threelights ihnen nicht geholfen die Erde zu retten? Aber warum war Haruka dann so sauer? „Yaten tut mir nichts. Und Bunny auch nicht. Sie sind einfach nur gute Freunde von uns. Und wenn du von Freundschaft nichts verstehst, dann tust du mir Leid Haruka!“ Makoto wusste, wie hart ihre Worte waren, aber sie konnte es nicht ausstehen, wenn man einfach ihre Freunde beleidigte. „Ich weiß sehr wohl was Freundschaft ist. Und dazu zählt es meiner Meinung nach nicht einander zu küssen.“ Makoto riss die Augen weit auf. „Was?“ „Er hat versucht Bunny betrunken zu machen und wollte sie küssen. Wer weiß was passiert wäre, wen ich nicht genau in diesem Augenblick dazu gekommen wäre. Bunny muss daran denken, dass sie in der Zukunft als Königin Serenity die Erde beherrschen und König Endymion heiraten wird. Sie kann das nicht alles aufs Spiel setzen. Von ihr hängt einfach eine Menge ab.“ Makoto wusste nicht was sie noch sagen sollte. Was wäre, wenn Bunny nun auch Gefühle für Seiya hätte? Alle anderen würden ihr ihr Leben vorschrieben und sie würde bei Mamoru bleiben, obwohl da immer ein anderer in ihren Gedanken wäre. Wäre Bunny da nicht der unglücklichste Mensch des Universums? Aber Makoto konnte ich gar nicht vorstellen, dass Bunny ihren Mamoru verlassen würde und sich einfach in einen anderen verlieben würde. Dafür kannte sie ihre Freundin einfach zu gut. Bunny dachte nur an Mamoru, für ihn strengte sie sich sogar in der Schule an. Bunny war der glücklichste Mensch, den sie kannte und keiner konnte ihr das nehmen. Sie waren schon fast an Harukas Wohnung angekommen, als eine weiteren Person von hinten auf sie zugerannt kam, um neben ihnen zu laufen. Minakos lange blonde Haare glänzten in der Sonne. Viele Jungs starrten sie an, weil sie einfach atemberaubend schön in ihrem Kleid aussah. „Was ist denn bei euch los?“ Sie versuchte einen Blick auf Bunny zu erhaschen, aber diese guckte nur zu Boden. „Mir iss jetss gans schlecht von dem Budding..“ Minako lachte laut. „Bunny ist betrunken, wer hat das den verbrochen?“ Sie hatte sich auf ihre Schenkel vor Lachen und konnte erst aufhören, als sie merkte, dass sie vom vielen Lachen Bauchschmerzen bekam. „Seiya“, sagte Haruka trocken. Minakos Interesse war damit geweckt. „Sie hat sich mit Seiya betrunken? Die haben ja Langeweile.“ Weder Makoto noch Haruka sagten etwas und Minako blieb auch still, denn sie hatte Angst etwas falsches zu sagen. Ihre beiden Freundinnen wirkten nämlich sehr angespannt und sie wollte einfach nur unnötigen Ärger vermeiden. Es waren nur noch wenige Schritte bis u dem Haus, indem Haruka und Michiru mit Hotaru wohnten. Die Mädchen gingen durch die elektrische Schiebetür in eine kleine Halle. Der Concierge saß hinter seiner Theke und begrüßte die Frauen. „Hallo Miss Tenoh, Hallo die Damen!“ Bunny winkte fröhlich. „Gugg gugg Onkel!“ Haruka schüttelte den Kopf und schob Bunny in den Aufzug, der gerade vor ihnen aufging. Sie drückte auf die gewünschte Etage und atmete tief durch. Eine besonders angespannte Situation. Keiner sagte etwas, nur Bunny murmelte und kicherte vor sich hin. Mit einem leisen „Ding“ hielt der Fahrstuhl an und öffnete seine Türen. In dem Gang zu der Wohnung war alles weiß: die Wände, der Fußboden und sogar das Treppengeländer. Einzig die Wohnungstüren stachen hervor, denn sie waren aus dunklem Holz. Haruka klopft und Michiru öffnete sofort die Tür. Sie hatte eine hellblaue Schürze an und einen Kochlöffel in der Hand. „Essen ist gleich fertig, kommt doch alle herein. Sie hielt ihnen die Tür auf. „Awer Mamma.. Warst du beim Frisööör? Steht dir schpitze!“ Haruka schleifte Bunny auf die Couch während Michiru leise kicherte. „Also Haruka, du bist wirklich eine ganz Schlimme. Einfach so unsere Bunny betrunken zu machen.“ Haruka wollte böse sein, aber Michiru hatte eine so wundervolle Ausstrahlung, da konnte sie einfach nicht anders und kicherte einfach mit. Verdutzt sahen Makoto und Minako sich an und zuckten mit den Schultern. Die beiden waren ihnen ein Rätsel. „Was ist denn los Mama Michiru?“ Hotaru schaute aus der Küche. Auch sie hatte eine Schürze um, allerdings in einem saftigem Lila. Als sie Makoto und Minako sah, erhellte sich ihr Gesicht. Sie ging zu den beiden und umarmte sie. Dann fiel ihr Blick auf Bunny, die in einer unmögliche Position auf dem Sofa lag: Ein Bein streckte über die Lehne des Möbelstückes, das andere lag angewinkelt an ihrem Körper. Ihr Kopf hing von der Couch und auch die Arme schliffen auf dem Boden. Dabei schnarchte sie laut und sabberte ein wenig. „Was ist denn mit ihr passiert?“ Michiru fand die Worte, die die Situation am besten umschrieb: Bunny geht es heute ein wenig schlecht, sie wollte sich ausruhen.“ Hotaru nickte. Das Mädchen auf der Couch hatte absolut keine Ähnlichkeit mit der eleganten Königin der Zukunft. Kapitel 28: Schlimme Forderung ------------------------------ Schlimme Forderung Mit einem hämmernden Gefühl in ihrem Kopf wachte Bunny auf. Wo war sie nur? Woher kamen diese Stimmen? Warum stand alles Kopf? Sie versuchte sich zu bewegen, aber alles tat ihr weh. Das Zimmer, indem sie sich befand ja kam ihr sehr bekannt vor. Alles war sauber und ordentlich. An der Wand stand eine weiße Wohnwand, in deren Zentrum ein großer Plasmafernseher trohnte. Vor ihr stand ein ebenfalls weißer Tisch, der in seiner Mitte eine Glasplatte hatte. Sie selbst lag auf einer weißen Ledercouch. Nichts, aber auch wirklich gar nichts fand sie hier gemütlich. Alles war schlicht eingerichtet, sodass die Besitzer der Wohnung jeder Zeit von einem Tag auf den anderen verschwinden könnten. Aber wer waren diese Stimmen? Wenn nur das Hämmern in ihrem Kopf nicht wäre. Sie fasst sich an diesen und merkte wie speiübel ihr war. Langsam richtete sie sich auf, dabei schmerzte jede Bewegung und sie bekam das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Einige Augenblicke blieb sie auf dem Sofasitzen und orientierte sich. Sie wusste allmählich wo sie sich befand und tapste in Richtung Badezimmer. Neben der Toilette kniete sie sich hin und übergab sich. Sie fühlte sich elend und versuchte sie Erinnerung an die vergangenen Stunden wachzurufen. In ihren Gedanken sah sie Seiya und eine Melodie schwirrte ihr durch den Kopf. Langsam richtete sie sich auf und stellte sich an das Waschbecken. Bei dem Anblick, den ihr der Spiegel bot, erschreckte sie sich. Ihr Gesicht war weiß und sie sah aus, als hätte sie geweint. Ihre sonst so ordentlichen Zöpfe waren zerzaust. Sie spülte sich mit kaltem Wasser das Gesicht ab und verlies das Badezimmer in Richtung Küche. Dort saßen sie: Haruka, Michiru, Makoto und Minako. Als Bunny den Raum betrat, wurden sie still. Au dieser Raum hatte eine gewisse Kälte. Nichts lag herum, die hellblaue Küche war sehr sauber, so als wäre noch nie in ihr gekocht worden. Die Mädchen hatten alle eine Tasse Tee in der Hand. Michiru stand von ihrem Platz auf und holte aus einem Schrank eine weitere Tasse. Sie goss aus einer Kanne den Tee hinein und stellte die Tasse auf den Tisch. „Setzt dich zu uns Bunny.“ Bunny setzte sich zwischen Minako und Michiru und nahm einen kleinen Schluck Tee. Es war Pfefferminztee und die Wärme stieg ihr sofort in den Körper. Haruka stellte ihr Getränk geräuschvoll auf die Untertasse. „Was hast du mit ihm gemacht?“ Michiru funkelte sie an. „Haruka, lass sie doch erst einmal zu sich kommen!“ Bunny schüttelte den Kopf. „Es ist schon ok. Ich habe mich nur mit ihm unterhalten.“ „Und dann wolltet ihr euch küssen?“ Wieder schüttelte Bunny den Kopf. „Ich bin nur gestolpert und Seiya hat mich aufgefangen.“ Sie wusste, dass sie ihre Freundinnen anlog. Sie wusste, dass wenn Haruka nicht gekommen wäre, hätte sie Seiya geküsst. Der Gedanke erzeugte wieder dieses Gefühl in ihr. Alles kribbelte und doch war es sehr angenehm. Irgendwie wünschte sie sich, dass sie Seiya jetzt sehen könnte. Seine Arme hatten sich wunderbar angefühlt, als er sie damit umschlossen hatte. Noch immer fühlte sie die Wärme seiner Hände auf ihrem Arm. Haruka sah sie mit einem festen Blick an, so als würde sie Bunnys Gedanken erraten können. „Du wirst dich nicht wieder mir ihm treffen.“ „Was??“ Minako und Makoto klappte die Kinnlade herunter. Was nahm sich Haruka heraus? Sie konnte Bunny doch nicht vorschreiben was sie zu tun und zu lassen hatte. „In der Zukunft gibt es Probleme und die Königin hat Hotaru gesagt, dass die Ursache womöglich in unserer Zeit liegt. Wir müssen alles vermeiden, was der Zukunft schaden könnte.“ Bunny nickte. „Ich verstehe dich, aber Seiya ist doch mein Freund, so wie ihr meine Freundinnen seid. Ich kann nicht auf meine Freunde verzichten.“ Haruka war empört. „Du wirst dich daran halten Bunny Tsukino! Ich werde dafür sorgen, dass der Kontakt zu Seiya einreist. Denk an deine Zukunft, an unsere Zukunft, an Chibiusa. Du darfst das nicht wegen eines Jungen aufs Spiel setzen, für den du nichts weiter bist als eine Trophäe in seiner Sammlung!“ Michiru legte ihre Hand auf Harukas. „Es reicht jetzt. Ihr geht es doch sowieso nicht gut. Lass sie jetzt damit.“ Minako sah zu Makoto. Keine der beiden sagte etwas, denn sie wusste, dass Haruka Recht hatte. Bunny hatte die Verantwortung für die Zukunft von ihnen allen und das konnte sie nicht verspielen. „Ich möchte nach hause.“ Mit noch immer schwummrigen Gefühl im Kopf stand Bunny auf und lies sich von Makoto und Minako begleiten. Kapitel 29: Reis Prinz ---------------------- Reis Prinz „Phobus! Deimos! Kommt her!“ Rei streckte ihren Arm aus, sodass die Vögel landen konnten. Als sie das taten, gab sie ihren beiden Raben ein Stück Brot. Laut krächzend bedankten die sich bei ihrer Herrin. Rei verlies das Gelände von Bunnys Schule und bg in Richtung des Hikawa Tempels ab. Die Leute auf der Straße sahen sie seltsam an. So wie sie Rei schon immer seltsam angesehen hatten, als wäre sie eine Aussätzige, die ihre Zuneigung nicht verdient hätte. Wie oft war sie völlig allein gewesen, doch es hatte sie nie gestört. Auf ihrer Schule war sie eigentlich beliebt, doch private Kontakte konnte sie nicht aufbauen, zu sehr war sie mit der Arbeit im Tempel beschäftigt. Viele der anderen Mädchen bewunderten Rei, sie hatte etwas mystisches um sich. Rei konnte sich gut daran erinnern, wie eines der Mädchen unbedingt ihre Freundin werden wollte. Sie hieß Raika, hatte ein niedliches, von Sommersprossen durchzogenes Gesicht und ganz rote Haare. Sie passte Rei immer auf den Weg zur Schule ab und schien alles über sie zu wissen. Oft half sie im Tempel. Einmal sah sie, wie Rei ihre Raben fütterte und wollte es ihr gleichtun. Rei hatte ihr gezeigt, wie man den Arm richtig hält, damit die Tiere ihr nicht wehtun können. Raika war stolz als sie das verletzungsfrei hinbekam. Vergnügt lachte sie Rei an. Das war das letzte Mal, das Rei Raika gesehen hatte. Ihre Eltern erfuhren von dem Umgang mit dem Tempelmädchen und verboten ihr sie jemals wieder zu sehen. Was hatte Rei sich darüber geärgert. Und dann trat Bunny in ihr Leben und alles veränderte sich. Nun hatte sie ihre festen Freunde und wollte sie um nichts auf der Welt missen. Mittlerweile war sie an den Treppen des Hikawa Tempels angelangt und schritt diese herauf. Ihre Raben stiegen wieder in den Himmel hinauf und warteten vor dem Tempel auf sie. Ihr Großvater empfing sie mit einem fröhlichen „Hallo Rei!“ Er hatte einen Sportanzug an und lief auf der Stelle. „Du übernimmst heute die Talismane. Ich werde in das neue Schwimmbad gehen, da gibt es jede Menge hübsche Mädchen.“ Er grinste und joggte die Treppen herunter, ehe seine Enkelin die Chance hatte etwas entgegen zusetzen. Rei stöhnte. Wer würde schon an so einem schönen Tag einen Talisman kaufen? Sie zog sich schnell das Tempelgewand an und platzierte sich hinter dem Verkaufsstand mit einem Comic. Wie erwartet kam kaum eine Menschenseele in den Tempel, nur einige Touristen, die sich verlaufen hatte und aus Scham irgendetwas kauften, dessen Bedeutung sie nicht einmal kannten. Rei glaubte auch nicht an die Talismane, aber ihr Großvater war überzeugt von ihnen, denn: „So lernen ich viele hübsche Frauen kennen.“ ‚Aber ich keine Männer!’ Rei stütze ihren Kopf auf ihre Hände und lies die Stunden so verstreichen. Sie fütterte ihre Raben und hing kleine Wunschzettel an einen Baum. Auf ihnen standen Worte wie „Glück“, „Frieden“ und „Liebe“. Diese Begriffe hatten sie durch die Zeit als Sailor Mars immer wieder begleitet. Sie liebte ihr Dasein als die Wiedergeburt der Herrscherin des Mars, aber es war auch die schwerste Zeit in ihrem Leben gewesen. Noch nie war sie so schnell in eine Aufgabe gewachsen. Sie hatte mit den anderen gelacht und gewinnt. Freunde gewonnen und verloren. Einen hatte sie in all dieser Zeit nie vergessen: Neflite. Sie war damals nur kurz im Sailor Team gewesen und ein Diener des Bösen, Neflite, hatte sie reichlich auf Trab gehalten. Doch seine Lieb zu Bunnys Freundin Naru lies ihn zu einem guten Menschen werden und er wollte sich für sie ändern. Kurz darauf war er tot. Dieser Tod machte Rei stärker. Sie vergaß all ihr eigenes Leid und war nur noch für den Kampf gegen das Böse da. Sie wurde eins mit der Aufgabe und gab ihrem Team, vor allem Bunny immer wieder Aufschwung. Niemals würde sie diese Zeit vergessen können.. Niemals. Sie setzte sich wieder in das Verkaufshäuschen und wartete. Irgendwann neigt sich auch der Arbeitstag im Hikawa Tempel seinem Ende zu. Der Abendhimmel war rot gefärbt und Rei blickte durch die zahlreichen Bäume auf den Sonnenuntergang. Ein leichter Wind lies ihre Haare wehen und nahm ihr für einen Moment das Gefühl, dass die Hitze des Tages sie erdrückte. Sie schloss die Augen und hielt ihre Nase in den Wind. ‚Es riecht nach Veränderungen.’ Lange Zeit hatte sie keine bösen Vorahnungen mehr gehabt und darüber war Rei sehr froh. Immer wenn sie etwas gesehen hatte wurde es schreckliche Wirklichkeit. Sie öffnete die Augen, die Sonne war nun schon fast verschwunden und es war an der Zeit, den Talismanladen zu schließen. Sie nahm die kleinen Glückspuppen, die Liebe und Gesundheit bringen sollten von der Auslage und packte sie in eine kleine Holzschachtel. Eine davon sah fast so aus wie sie. Das Püppchen hatte genauso schwarze Haare wie Rei, zwei lilafarbene Perlen bildeten die Augen und sie trug ein rotes Kleid. Rei wollte sie in die Schachtel zu den anderen Puppen tun, doch sie glitt ihr aus der Hand und fiel zu Boden. Unterhalb des Verkaufsstandes war es sehr dunkel und sie musste sich bücken um den Talisman zu finden. Ihre Augen gewöhnten sich nur schwer an die veränderten Sichtverhältnisse. Dann hatte sie die Puppe ertastet. „Entschuldigung, ist hier noch jemand? Ich würde gerne noch einen Talisman kaufen.“ Ein männliche Stimme erschreckte Rei. Sie kannte diese Stimme so gut und hatte sie so lange Zeit nicht mehr gehört. Sie atmete tief ein und stand auf. Und er war es. Sie hatte solange darauf gewartet ihn wiederzusehen und nun war er wieder da. Kapitel 30: Zerbrochene Herzen ------------------------------ Zerbrochene Herzen Bunny konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Das lag nicht nur an ihrem Kopf, der immer noch unheimlich dröhnte. Es lag vor allem an Seiya. Sie hätte ihn tatsächlich geküsst. Wie nahe er ihr gekommen war. Sie hatte einen unglaubliche Anspannung in ihrem Körper gefühlt, ein Gefühl, dass sie sonst nur bei Mamoru kannte. Aber bei Seiya war das Gefühl noch stärker. ‚Warum?’ Sie überlegte wie wohl ein Kuss von Seiya schmecken würde, ob er so süß wäre wie bei Mamoru? Was wenn sie Seiya geküsst hätte? Was wäre dann aus ihr und Mamoru geworden? Sie lag in ihrem rosa Schlafanzug af der weißen Bettdecke mit den Hasenköpfen. Ihren Körper hatte sie wie ein Igel zusammengerollt und das Kopfkissen zwischen die Beine geklemmt. So konnte sie am besten nachdenken. Ihre Gedanken waren nur bei Seiya. Was wenn er noch einmal versuchen würde zu küssen? Ein wohlig warmer Schauer lief über ihren Rücken. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Kuss schlecht sein könnte. Noch einmal würde sie ihm bestimmt nicht widerstehen können. Sein Duft.. Er war so vertraut und doch neu. Etwas anders als der von ihrem Mamoru, aber wunderschön. Sie sah auf die Uhr, es war gleich um zwei. Bunny ahnte, dass sie morgen zu spät zur Schule kommen würde, aber es war ihr egal. Sie konnte nur an diesen einen Kuss denken. Wenn er nur Wirklichkeit werden würde.. „BUNNY!!“ „Oh man oh man oh man.. Ich hab verschlafen!“ Schnell wie der Wind rannte Bunny der Treppe herunter, ihr langen Zöpfe flogen ihr hinterher. „Vergiss dein Pausenbrot nicht mein Schatz!“ Bunnys Mutter hielt ihr ein blaues Päckchen hin. Strahlend nahm ihre Tochter es ihr ab. „Danke Mama!“ Sie rannte zur Haustür, schlüpfte in ihre Schuhe und wollte gerade aus dem Haus flitzen, als sie ein rotes Auto davor stehen sah. Mit langsamen Schritten ging sie darauf zu, bis das Fenster hinuntergelassen wurde und Haruka sie ansah. „Du bist reichlich spät dran Bunny, ich warte hier schon eine halbe Stunde auf dich!“ Haruka stieß von innen die Beifahrertür auf. „Steig schon ein.“ Zögerlich setzte sich Bunny in den Wagen. „Warum wartest du so früh am Morgen auf mich Haruka?“ Bunny fummelte nervös an ihrer Schultasche herum. So etwas hatte Haruka noch nie getan, was sollte das Ganze? „Das weißt du doch ganz genau Mondgesicht. Um dich von diesem Kerl fernzuhalten. Er ist der Wolf im Schafspelz und er wird weiter versuchen dich zu gewinnen. Aber wenn er dich einmal hatte, wirst du für ihn Geschichte sein.“ Haruka knirschte mit den Zähnen und umklammerte fest das Lenkrad. „Ich will das vermeiden. Sonst muss ich ihm leider sehr weh tun.“ Ein wenig Angst machte Bunny Harukas Verhalten schon. Sie hatte es sich anscheinend zur Lebensaufgabe gemacht Seiya zu hassen. Bunny konnte es einfach nicht verstehen. Sie waren doch alle Sailor Krieger, warum mussten sie einander nur so verachten? „Was ist dein wirkliches Problem mit ihm?“ Haruka sah Bunny nicht an. „Ich muss dir etwas sagen, was wir dir bisher verschwiegen haben. Hotaru war in der Zukunft bei Chibiusa. Sie und Endymion sind sehr krank und das ganze Königreich ist in Sorge. Irgendetwas Schreckliches wird passieren. Und die Ursache muss in unserer Zeit liegen. Davon ist Serenity überzeugt. Hotaru hat auch Visionen, in denen der König in Gefahr ist. Wir müssen aufpassen Bunny, etwas unheimliches wird geschehen. Deshalb vermeiden wir alles, was die Zukunft zerstören könnte. Deshalb musst du dich von Seiya fernhalten. Nur ein Kuss könnte alles zerstören. Du als Prinzessin hast die Verantwortung. Bitte versteh mich. Ich will nur unsere aller Bestes.“ Bunny senkte ihren Kopf und machte mit ihren Fingern dicke Knuppel in das Leder ihrer Schultasche. „Ich werde versuchen, die Zukunft nicht zu verändern oder zu gefährden, aber ich kann nicht ganz auf Seiya verzichten. Wir sind doch Freunde. Haruka reicht diese Antwort zwar nicht, aber sie schätzte Bunnys Verantwortungsgefühl. Um sie nicht weiter zu bedrängen, lies sie es auf sich beruhen. Kurz vor der Schule machte sie Halt und Bunny konnte aussteigen. „Ich hole dich um drei wieder hier ab.“ Mit diesen Worten fuhr Haruka weiter. Bunny trottete traurig in ihre Klasse. Seiya saß schon auf seinem Platz und wartete auf sie. Bunny legte ihre Schultasche ab und drehte sich mit dem Stuhl zu ihm um. „Guten Morgen Schätzchen.“ Strahlend sah Seiya sie an, doch Bunny legte die Arme verschränkt auf die Lehne ihres Stuhles und schaute ihn nicht an. „Seiya, wir dürfen uns nicht mehr treffen.“ Erschrocken nahm er ihre Hand. „Was sagst du da?“ Bunny kullerten bei den Worten stille Tränen. „Ich muss meiner Verantwortung als Prinzessin nachgehen und die anderen sehen durch dich unsere Zukunft gefährdet. Ich möchte, dass wir uns als Freunde weiter sehen, aber nicht so wie gestern. Seiya ich liebe dich nicht!“ Diese Worte versetzten ihm einen Stich ins Herz. Er wusste nicht was er sagen sollte und wandte sich von ihr ab. Auch Bunny konnte nicht glauben, was sie da grad gesagt hatte. ‚Das ist nicht war’, dachte sie. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, was sie wirklich fühlte, aber das konnte sie nicht. Sie war die Prinzessin und für das Glück der anderen verantwortlich. Sie konnte nicht die Zukunft aufs Spiel setzen. Kapitel 31: Nachsitzen ---------------------- Nachsitzen Seiya konnte sein Schätzchen nicht mehr ansehen. Meinte sie das wirklich ernst? Er ballte seine Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte er irgendetwas getreten, geschlagen, zerstört, doch er versuchte ruhig zu bleiben. Er konnte ihr einfach nicht sagen, wie sehr ihn das verletzte, was sie gesagt hatte. Dann sah er auf und blickte in ihre wunderschönen Augen ‚Find no words to say your eyes are bluer than blue’ Er summte in Gedanken die Melodie. Seiya konnte ihr nicht sauer sein, sie hatte etwas so gütiges in ihrem Auftreten und wie sie ihn ansah. Es raubte ihm einfach den Atem. Er versuchte seine Gedrücktheit zu überspielen. „Nicht so schlimm. Es gibt ja noch viele andere Mädchen!“ Er grinste, obwohl er die Worte gar nicht so meinte. Bunny drehte ihren Stuhl wieder um. Meinte er das wirklich ernst? War sie nur irgendein Mädchen für ihn. Ein dumpfes Hämmern herrschte in ihrem Kopf und ihr Magen fühlte sich an als hätte gerade jemand mit der bloßen Faust hereingeschlagen. Warum nur war sie durch die Worte von Seiya so verletzt? Langsam wurde Bunny klar, wie stark ihre Gefühle für den jungen Mann schon waren. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sich in ein anderes Mädchen verlieben würde. Der Gedanke, ihn mit einer anderen zu sehen. Sie schüttelte ihren Kopf, wobei ihre Zöpfe durch die Luft wirbelten. Ganz fest schloss Bunny ihre Augen um das Bild von Seiya mit einer anderen im Arm zu vergessen. Sie wollte, dass er ihr Freund war. Aber was ist mit Mamoru? Sie liebte ihn doch und er war ihr Schicksal. Auf ewig füreinander bestimmt. Sie würden Mann und Frau werden und Chibiusa bekommen. Das sah das Schicksal für sie vor. Eine andere Liebe würde da nie Platz haben um aufzukeimen. Bunny seufzte traurig und legte ihren Kopf auf die Schulbank. Sie war noch total müde. Ein lautes Gähnen unterstrich das. Sie schloss ihre Augen und wurde erst durch Frau Haruna wieder geweckt. „Bunny Tsukino! Schläfst du etwa?“ Verschlafen sah Bunny mit keinen Augen auf, hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte herzhaft. „VOR DIE TÜÜÜR!“ Frau Haruna zeigte mit dem Finger auf die Tür des Klassenzimmers. Bunny nahm ihre Tasche und stellte sich gehorsam davor. Ihr Magen machte eindeutige Geräusche. Sie hielt ihre Hand davor. „Ich hab heute ja noch gar nichts gegessen.“ Sie kramte ihr Frühstück aus ihrer Schultasche und biss frühlich in eines der Reisbällchen. ‚Danke Mama!’ Genau in diesem Moment öffnete Frau Haruna die Tür. „BUNNYYY!“ Natürlich kam es zum Nachsitzen. Haruka wartete ungeduldig vor der Schule. ‚Schon ein Viertelstunde ist der Unterricht vorbei und sie ist immer noch nicht hier.’ Dann kam Seiya lachend mit Taiki und Yaten aus dem großen Tor gelaufen. Er hielt die Schultasche in der rechten Hand, die er hinter seinen Kopf hielt. Unzählige Mädchen folgten den Jungs, wollte Autogramme, Fotos und den Jungs kleine Liebesbriefe zustecken. ‚So ein widerlicher Kerl. Er nutzt Bunny doch nur aus.’ Haruka stieg aus ihrem Wagen, knallte die Tür zu und ging auf die Threelights zu. „Wo ist sie?“ Wütend baute sie sich vor den Jungs auf, ganz zur Freude der umstehenden Mädchen. „Ist der toll.“ „Wer ist das Seiya?“ Die Mädchen hielten Haruka für einen Jungen! Seiya wollte sie beiseite schieben, doch Haruka packte seinen Arm. „Ich will wissen wo sie ist.“ Yaten wollte dazwischen gehen, doch Taiki hielt ihn an der Schulter fest und schüttelte mit dem Kopf. Yatens Körper blieb angespannt, denn er mochte Haruka nicht und schon gar nicht, wie sie mit Seiya umsprang. Seiya nahm den Arm von Haruka und drehte ihn um. „Ich weiß nicht was du für ein Problem mit mir hast. Aber ich werde Bunny zuliebe nett mit dir sein. Also lass uns gehen.“ Dann lies er Harukas Arm los und drehte ihr den Rücken zu. Winkend rief er noch: „Sie ist beim Nachsitzen und damit habe ich nichts zu tun.“ Haruka schob sich durch die Mädchenmengen um in das Schulgebäude zu gelangen. Sie kannte sich hier kaum aus und irrte ziellos durch die Gänge. Sie linste durch jeden Tür, aus der irgendwelche Geräusche kamen. Vor einer Tür machte sie halt, lugte hindurch und fand Bunny. Sie saß brav an einem Tisch und schrieb fleißig vor ich hin. Leise schloss Haruka die Tür und lehnte sich an eine angrenzende Wand. Wie oft hatte sie in der Schule nachsitzen müssen. Wegen Kleinigkeiten. Einmal, sie war so 15, gab es eine Rangelei in ihrer Klasse. Ein kleiner Junge namens Kenji war schon oft das Opfer der anderen Jungs gewesen. Sie hatten ihn gehänselt und verspottet. An diesem Tag war es besonders schlimm gewesen. Kenji wollte gerade seinen neuen Comic lesen, als einer der Jungen ihm diesen entriss. Weinend rannte Kenji dem Jungen hinterher. Jeder wusste, dass er den Comic von seinem Vater bekommen hatte, der wenige Tage zuvor gestorben war. Der kleine Junge wollte ihn nicht verlieren und hüpfte durch s ganze Klassenzimmer. Doch die Jungen warfen den Comic hin und her. Haruka hatte die Szene kurz beobachtet, dann sprang sie auf einen Jungen in ihrer Nähe, der den Comic gerade weiterwerfen wollte und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Dabei brach sie ihm fast die Nase. Dann stieg sie von dem blutenden Jungen und gab Kenji sein Comic zurück. „Wenn noch einmal einer von euch Kenji auch nur anfässt, dann werde ich richtig böse!!“ Natürlich hatte Haruka lange dafür nachsitzen müssen, aber niemand hatte es mehr gewagt sich an dem kleinen Junge zu vergreifen und das war ihr ein Trost. Haruka und Kenji wurden enge Freunde. Später hatte er dann ein Motorrad und lies Haruka damit fahren. Durch ihn war sie zum Motorsport gekommen. Bei dem Gedanken lächelte die junge Frau. Oft hatte sie sich gefragt, was aus Kenji geworden war, nachdem seine Familie nach Frankreich ausgewandert war. Sie hatte ihn nie wieder gesehen, aber auch nie vergessen. Nur kurze Zeit später kam Bunny aus dem Raum. „Haruka, was machst du denn hier?“ „Ich hab auf dich gewartet Mondgesicht. Komm, wir gehen ein Eis essen bevor ich dich nach hause bringe.“ „Au ja.“ Bunny sprang um ihre Freundin herum. Sie liebte Eis! Kapitel 32: Traumpaar --------------------- Traumpaar Es war fast zwölf Uhr und Rei lag noch immer im Bett. Die Decke fest an sich gekuschelt träumte sie nur still vor sich hin. Die Schule hatte sie einfach geschwänzt. Das war eigentlich nicht ihre Art, aber sie hoffte, ihr Großvater würde ihr eine Entschuldigung schreiben. Irgendetwas würde ihr schon als Ausrede einfallen. Irgendetwas. Die Hauptsache war, dass er wieder bei ihr war. Er auf den sie so lange gewartet hatte. Natürlich hatte sie auch andere Jungs gesehen und sich verguckt, aber nie ihr Herz an jemand anderen verschenkt. Denn sie hatte immer gehofft, dass er zu ihr zurückkehren würde. In ihrem Innersten hatte Rei nie daran gezweifelt ihn wiederzusehen. Schließlich war es eine enorme Ehre die Prinzessin des Mars für sich zu gewinnen. Kein anderer Junge war bisher mit Reis Temperament zurecht gekommen. Sie sind alle an ihr gescheitert. Nur er nicht, denn er hatte nie aufgegeben. Von keiner ihrer Launen hatte er sich unterkriegen lassen. Natürlich hatte er Momente, in denen er daran zweifelte, dass sie ihn jemals als männliches Wesen wahrnehmen würde, aber diese Gedanken hatte er immer schnell vergessen, als er ihr Lächeln sah. In Reis Augen blitzte immer die Freiheit, die Sehnsucht nach Abenteuer und die Leidenschaft. Das mochte er so an ihr: das Temperament. Sie war keine Frau, die brav auf ihren Mann wartete, kochte und die Kinder groß zog. Nein, Rei war eine Frau, der man die Welt zu Füßen legen musste und die ihren eigenen Weg gehen wollte. Er wusste was sie wollte, denn keiner kannte sie so gut wie er. Der Großvater hatte ihm so vieles erzählt, und auch die unzähligen Male, die er sie heimlich beobachtet hatte, zeigten ihm viele Seiten von Rei, die er nie anders herausgefunden hätte. Es waren vor allem die kleinen Dinge, die ihm auffielen. Sachen, die sonst kein anderer gemerkt hätte. So band sie jeden Abend einen Zettel mit dem Wunsch nach Frieden im Universum an den Wunschbaum, sie meditierte oft stundenlang über ihre Träume und trank dabei nur Kräutertee und sie trug beim Meditieren immer das Band, das er ihr geschenkt hatte. Einmal hatten ihre Haare gefährlich nahe am Feuer gespielt und er gab es ihr. „Binde dir wenigsten die Haare zusammen“, hatte er damals zu ihr gesagt. Das es immer noch in ihrem Besitz war wunderte ihn ein wenig. Es war eine lange Nacht gewesen die sie mit ihm verbracht hatte. Sie hatten über alte Zeiten geredet, über die Zukunft und über seine Reise. Über vier Monate war er fort gewesen. Er hatte zum Zweck seiner Ausbildung verschiedene Tempel besucht, lebte einen Monat unter Mönchen und trainierte mit ihnen. Die letzten zwei Wochen hatte er bei seinen Eltern verbracht, die er so lange nicht gesehen hatte. Seine Mutter hatte gestrahlt und wollte ihn mit allerlei Leckerein verwöhnen. Doch er hatte immer dankend abgelehnt. Er wolle den Genuss abschwören und sich nicht verführen lassen. Darüber hatte seine Mutter sehr gelacht. Er verheimlichte Rei nicht, dass er die ganze Zeit an sie gedacht hatte. Sie lächelte ihn dabei zufrieden an. Genau das hatte sie auch gehofft. Und dann war da dieser kurze Moment. Sie sahen in dem Meditationsraum, das Feuer brannte und lies das Holz leise knackend verbrennen. Es war das einzige Licht, was den Raum erhellte und jeden kleine Bewegung, die das Feure machte, veränderte den Schatten auf ihren Gesichtern. Keiner sagte etwas, sie hörten wie die Grillen leise ihr Lied zirpten, wie der Wind ganz vorsichtig mit den Blättern spielte und wie Phobus und Deimos mit ihren Flügeln durch die Lüfte schlugen. Es war ein angenehmes Schweigen. Er nahm langsam ihre Hand und zig sie zu sich. Rei fand es unglaublich entspannend an ihm zu ruhen. Dann nahm er ganz sanft ihr Kinn in seine Hand und hob ihren Kopf. Sie sahen sich in die Augen und erröteten beide. Er näherte sich ihrem Gesicht. Rei schloss ihre Augen und vergaß alles um sich herum. Dann berührten sich ihre Lippen und Rei wusste, er war es! Er war es würdig sie zu bekommen. Sie erwiderte seinen Kuss. Keiner der beiden konnte genau sagen, wie lange sie so saßen, aber sie wussten, dass dies einer der schönsten Augenblicke in ihren Leben war. „Danke, dass du immer auf mich gewartet hast“, hauchte sie leise, als sie ins Bett ging. „Danke Youichiro..“ Vielen lieben Dank sunshine.. Dasmacht mich sehr stolz :-) Danke auch an die anderen kommentare.. Vor allem BacktotheRoots.. Hab euch aus Versehen eines der Kapitel vorenthalten.. Ihr findetes als Anschluss an das Kapitel "Alte Konkurrenten" Kapitel 33: Septemberträume --------------------------- Septemberträume Der September zog ins Land und brachte eine kühle Brise mit sich. Die Blätter an den Bäumen verfärbten sich. Überall lagen sie in bunten Farben auf den Gehwegen, wurden vom Wind aufgewirbelt und tänzelten munter durch die Stadt. Sie hatten ihr Leben gelebt und schienen ihre letzten Augenblicke zu genießen. Als kleines Kind hatte Ami immer gesagt, dass sie Tanzen. Sie wirkten wie die Ballerinas im Ballett. Stumm folgten sie den Anweisungen des Windes und erzeugten dabei ein wunderschönes Farbenspiel. Am liebsten mochte Ami die tief rot gefärbten Blätter. Sie hatten sie schon immer in ihren Bann gezogen. Noch heute sah sie ihnen fasziniert bei ihrem letzten Tanz zu. Manchmal hob sie eines von ihnen auf und wenn sie dann in der Nähe eines Sees war, legte sie es vorsichtig auf die Wasseroberfläche und lies es schwimmen. Wie ein kleines Boot folgte es auch her dem Wind. Sie sah dem Blatt dann lange Zeit hinterher, bis es nur noch ein kleiner Punkt auf dem Wasser war. Die Stille des Wasser beruhigte Ami immer. Sie konnte es stundenlang ansehen und fand immer neue interessante Dinge. Oft saß sie einfach nur da, tauchte einen Finger ins Wasser und machte kleine Kreise, die immer größer wurden und ihre Bahn in die Mitte des Sees zogen. Es war einer dieser Nahmittage Anfang September. Ami saß an einer versteckten Stelle im Park und las ein Buch. Sie trug einen knielangen weißen Rock, ein weißes T- Shirt und darüber eine leichte gelbe Stoffjacke. Das Buch lag auf ihren Schoß und sie hatte immer eine Seite zum Umblättern in der Hand. Vor der Bank auf der sie saß erstreckte sich der See, auf dem Enten ihre Runden zogen und die Laubblätter schwammen. Hinter ihr trennten viele Büsche diesen Platz von dem Weg ab. Nur wenige Menschen kämpften sich durch das dichte Geäst und Ami war hier immer allein gewesen. Sie genoss die Stille und dachte an diesem Ort viel über ihre Zukunft nach. Sie wusste, dass sie in der Zukunft als die Prinzessin des Merkur über Kristall Tokyo wachen würde. Oft dachte sie darüber nach, ob es diesen Ort, an dem sie sich gerade befand, dann noch geben würde. Sie stellte sich vor, wie sie hier mit ihrem Mann und ihrem Kind sitzen würde. In ihren Vorstellungen hatte sie immer ein Bilderbuch für ihren Sohn (Ami wünschte sich so sehr einen Sohn.) dabei. Er würde mal neben ihr sitzen und mit ihr die Bilder erklären und dann würde er mit seinem Vater am Ufer des Sees sitzen und ein kleines selbstgebasteltest Schiffchen schwimmen lassen. Sie fragte sich, ob sie irgendwann Kinder bekommen würde. Ihr Leben als Kriegerin könnte sie daran hindern. Sie wollte nicht, dass ihr Kind in einer Welt aufwuchs, in der sie kämpfen musste. Sie wollte eine friedliche Zukunft, ohne Kämpfe und ohne Leid. Aber in letzter Zeit war alles sehr still gewesen. Keine Feinde hatten sich gezeigt. Hatten sie nun endgültig gesiegt? Das Chaos war ihr schlimmster Feind gewesen. Amis kurzzeitiger Tod hatte ihr bewusst gemacht, dass sie nicht ewig Kriegerin sein wollte, sie wollte etwas anderes aus ihrem Leben machen. Einfach einmal ein ganz normales Mädchen sein, mit Jungs flirten und von der Hochzeit träumen. Sie hatte sich fest vorgenommen, dass sie ihr Leben ändern würde, wenn sie das Gefühl hatte, dass die Prinzessin und der Prinz außer Gefahr wären. Das Gefühl hatte sie momentan und sie versuchte auch, ihr Leben so zu leben wie es ihr gefiel. Dann raschelte es hinter ihr im Gebüsch. Sie hörte das Knacken der Zweige, die am Boden lagen, sie vernahm das Rascheln der Blätter, die keinen Eindringling durch diesen Busch lassen wollten und dann hörte sie, wie sich jemand den Schmutz von der Kleidung klopfte. Seufzend klappte sie ihr Buch zu. Sie wollte diesen Platz heute mit niemanden teilen. Ami stand auf und wollte gerade gehen, da sprach der andere Mensch mit ihr. „Bleib doch bitte sitzen, ich bin nur wegen dir hier.“ „Ryu!“ Ami strahlte, sie drückte das Buch mit beiden Händen fest an ihre Brust. Dann deutete er an, dass sie sich setzten. Beide sahen auf den See. Es war kein besonders warmer Tag, doch der Moment schien perfekt zu sein. „Ich wusste, dass du hier bist Ami. Du liebst die Stille an diesem Ort. In meinen Visionen habe ich dich oft hier gesehen. Ich weiß so viel, aber seit die Visionen nicht mehr so stark sind, ja seitdem ich den Regenbogenkristall nicht mehr in mir trage, seitdem habe ich das Gefühl, ich kann nichts mehr. Ich bin nicht mehr so gut in der Schule, ich könnte dich nie wieder retten, weil ich nicht voraussehen kann was passiert. Ich fühle mich schon lange so leer und nutzlos.“ „Aber Ryu.“ Ami nahm eine Hand und drückte sie fest. „Du bist doch nicht nutzlos. Keiner ist das. Du musst einfach nur wieder deine alte Kraft finden. Die Visionen haben dich doch nicht zudem gemacht was du bist.“ Ryu blickte traurig zu Boden. „Aber ich wäre gern wieder etwas Besonderes.“ Ami grinste. „Sei froh, dass du das nicht bist. Du bist toll s wie du bist!“ Er strahlte. „Findest du?“ Mit zusammengekniffenen Augen lächelte sie. Ein kurze Berührung ihrer Lippen öffnete Amis Augen schlagartig. Sie war erschrocken, aber angenehm. Dieses Gefühl gefiel ihr sehr, obwohl es so unbekannt war. Schließlich war es Amis erster Kuss. Vergesst nicht, dass ich aus Versehen ein Kapitel nicht hochgeladen habe. Ihr findet es im Anschluss an "Alte Konkurrenten".. Kapitel 34: Einsamkeit (Part1/Bunny) ------------------------------------ Einsamkeit (Part 1/ Bunny) Es waren nun schon fast zwei Wochen vergangen, seit Bunny behauptet hat, sie hätte keine Gefühle für Seiya. Seitdem redete er kaum mit ihr und wenn, dann war er abweisend und kühl. Sie fand sein Verhalten seltsam, schließlich hatte er ja selbst gesagt, dass es noch viele andere Mädchen geben würde. Sie sah ihn nur noch in der Schule. Er saß meistens gedankenversunken an seinem Platz und schrieb irgendetwas auf einen Zettel, vermutlich Texte für neue Lieder. Bunny wagte dann immer nicht ihn anzusprechen. Sie betrat den Raum, blickte ihn mit ihren großen Augen an und hoffte, er würde ihr Hallo sagen. Aber nichts geschah. Also stellte sie ihre braune Schultasche neben ihren Tisch, zog den Stuhl geräuschvoll zurück und setzte sich. Aber er reagierte nicht ein einziges Mal auf sie. Vertieft kritzelte er auf seinem Papier. Manchmal drehte sie sich zu ihm um, legte die Arme auf die Stuhllehne, sodass sie ihren Kopf bequem darauf legen konnte und beobachtete ihn. Sie mochte es sehr, wenn er so angestrengt aussah. Sein Gesicht war dann ganz besonders schön, fand Bunny. Sie mochte es, wenn sich kleine Falten auf seiner Stirn bildeten wenn er nachdachte und wie er sich angestrengt auf die Lippe biss. Warum fiel ihr das erst jetzt auf? Hätten man ihr vor einem Jahr gesagt, dass sie sich einmal so in Seiya verlieben würde, hätte sie lauthals gelacht und denjenigen einen Klaps auf die Schulter gegeben. Aber jetzt.. Jetzt saß sie da und beobachtete ihn. Wenn sie ihm nicht beim Schreiben zusah, dann legte sie sich gedankenverloren mit dem Kopf auf ihren Tisch. Sie konnte ihr Schicksal nicht selbst bestimmen. Jeder konnte das, nur sie nicht. Ihr war nie der Gedanke gekommen, dass auch ihre Freundinnen auf vieles verzichten mussten, weil sie ihre Mission zu erfüllen haben. Bunny war sich sicher, dass es ihre Freundinnen leichter hatten als sie. Keine von ihnen würde die Mondprinzessin sein, keine von ihnen wusste, welcher Junge ihr Schicksal ist und keine von ihnen wusste, ob sie in ferner Zukunft Kinder haben würde. Doch Bunny hatte diese Last und es fiel ihr sehr schwer sie zu tragen. Wie gern wäre sie manchmal nicht Sailor Moon und Serenity. Sie hatte sich so oft gewünscht, ein ganz normales Mädchen zu sein, aber dieser Wunsch würde sich wohl nie erfüllen. Wenn Mamoru jetzt bei ihr wäre, würde es Bunny leichter fallen, ihr Schicksal zu akzeptieren. Aber er war nun einmal weit weg. Sie telefonierten zwar selten, aber schrieben viele Briefe. Da es mittlerweile Mitte September war, würde Mamoru in drei Monaten wieder bei ihr sein. Wenn auch nur für einige Tage, aber Bunny hatte das Gefühl, dass es ihr dann schon leichter fallen würde, Seiya zu vergessen. In den Pausen stand sie meistens an irgendeinem Fenster in der Schule. Ihre Freundinnen hatten kaum Zeit für sie in letzter Zeit. Ami lernte mit Ryu in jeder freien Minute, Makoto und Yaten pflegten gemeinsam den Schulgarten und Minako trainierte in jeder Pause Volleyball, da bald die Stadtmeisterschaften stattfinden sollten. Naru verbrachte die ein oder andere Pause mit Bunny, aber sie wollte auch viel allein mit Umino machen. Die beiden hatten sich verlobt und planten für den darauffolgenden Sommer ein große Hochzeit. Die Eltern der beiden hatte das vorgeschlagen und wollten die Trauung bezahlen. Sie fanden einander so sympathisch, dass sie sich freuten, dass ihre Kinder einander so liebten. Bunny versuchte jede Pause herumzukriegen ohne sich zu langweilen. Sie hatte oft Comics dabei, um sich zu beschäftigen, aber ihre Gedanken fanden sich immer wieder bei Seiya. Manchmal lief er an ihr vorbei und sie sahen sich kurz an. Man konnte in diesen Augenblicken die Spannung spüren, die sich zwischen den beiden aufbaute. Diese Momente waren allerdings immer sehr kurz, da er schnell an ihr vorbei ging. Sie wusste ja nicht, wie verletzt er war. Bunny ahnte auch nicht, dass er nicht vor hatte, sie einfach so aufzugeben. Er überlegte schon wieder, wie er sie für sich gewinnen konnte. Bunny war immer froh, wenn die Schule zuende war. Sie konnte dann nach hause gehen, fernsehen und Kuchen essen. Den ganzen Tag. Dabei vergaß sie für einige Stunden ihre Sorgen und ihre Einsamkeit. Doch sie wusste, dass sie bald wieder zur Schule musste und dass er wieder kaum mit ihr sprechen würde. Aber manchmal, nur ganz selten, da sah er sie richtig an. Er blickte ihr tief in die Augen und Bunny dachte, dass er etwas sagen würde. Doch er lächelte nur flüchtig und drehte sich wieder weg. Dann war ihr zum heulen zumute, denn sie wusste, dass es ihre Schuld war. Denn sie hatte ihn verletzt und er machte dasselbe mit ihr. Kapitel 35: Einsamkeit (Part 2/Seiya) ------------------------------------- Einsamkeit (Part 2/ Seiya) Zwei Wochen waren vergangen. Vor zwei Wochen hatte er ihr auf die schönste Art und Weise gesagt, dass er sie liebte. Und jetzt sprach er nicht einmal mehr mit ihr. Sie hatte ihn verletzt. Sehr sogar. Und nun konnte er einfach nicht mehr mit ihr sprechen. Es tat ihm einfach zu weh, sie anzusehen und zu wissen, dass sie seine Liebe nicht erwiderte. Jeden Tag war Seiya seitdem früh in der Schule gewesen. Er setzte sich auf seinen Platz und schrieb Lieder. Viele Lieder über die unerwiderte Liebe, die Enttäuschung und vor allem über die Wut. Ja wütend war er sehr. Dieser Mamoru stand ihm einfach im Weg und das, obwohl er nicht einmal in ihrer Nähe war. All seine Gedanken fasste er in Worte und packte diese Worte auf passende Melodien. Er würde nicht aufgeben. Er würde es weiter versuchen, sie für sich zu gewinnen. Aber nicht jetzt, denn er wollte nicht, dass sie seine Wut spürte. Bunny kam oft nur wenige Minuten nach ihm in der Schule an. Untypisch für sie, denn normalerweise kam sie immer zu spät. Sie setzte sich vor ihn und manchmal starrte sie ihn an. Er konnte sich dann kaum auf seine Arbeit konzentrieren und tat noch angestrengter. Sie sagte nichts, aber er spürte, dass sie gerne mit ihm gesprochen hätte. Doch er war einfach noch nicht bereit dafür. Wenn sie sich dann wieder von ihm abwandte, war er es, der sie anstarrte. Ihre langen Zöpfe reichten fast bis auf den Boden. Er mochte alles an ihr. Nur war sie in letzter Zeit so ruhig. Sonst lachte sie viel und sprang durch die Gegend, aber seit zwei Wochen war sie so ruhig. Kaum ein Ton kam aus ihrem Mund. Er wusste, dass das seine Schuld war. Doch er konnte nichts daran ändern. Sie hatte ihn einfach zu sehr verletzt. Im Unterricht passte sie auf, oder zumindest tat sie so. Sie schlief oft hinter ihren Büchern, vor allem in Englisch. Er beobachtete sie dabei. Wie friedlich sie dabei wirkte. Ihr ganzer Körper schien zu ruhen. Nur manchmal brabbelte sie etwas vor sich hin. Dann schlief sie wieder fest. Die Pausen erschienen Seiya lang und manchmal sogar endlos. Er saß lange im Klassenzimmer und schrieb oder saß einfach nur da. Yaten war immer mit Makoto unterwegs. Seit sie ihre Zuneigung füreinander entdeckt hatten, verbrachten sie viel Zeit zusammen und pflegten Blumen. Nachmittags trafen sie sich und Makoto kocht für ihn. Seiya hätte auch gern ein Mädchen an seiner Seite, die so für ihn da war. Aber er wollte nicht irgendein Mädchen. Er wollte Bunny. Was würde er nicht alles dafür tun, dass sie seine Gefühle erwiderte. Doch stattdessen redeten sie nicht miteinander. Er versuchte sich durch Sport abzulenken, aber es forderte ihn einfach nicht. Seine Gedanken kamen immer wieder bei Bunny an. Nie hätte er gedacht, dass er sie so stark lieben könnte. Damals, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, fand er sie einfach nur wunderschön. Damals, auf dem Flughafen, vor über einem Jahr. Sie hatte sich bei Mamoru eingehakt. Er wusste, dass Mamoru kurz darauf das erste Mal nach Amerika geflogen ist. Sie hatte ihn damals kurz mit ihren blauen Augen angesehen und da spielten seine Gefühle verrückt. Doch an die Liebe hatte er in diesem Moment nicht geglaubt. Er dachte oft an diesen Moment zurück und dann musste er einfach kurz an die frische Luft. Auf dem Gang zum Pausenhof fand er Bunny meist. Sie stand an einem Fenster und starrte in den Himmel. Ob sie dabei an Mamoru dachte? Sie wirkte so einsam wie er. Ihre Freundinnen hatten auch kaum Zeit. Rei war auf einer anderen Schule, Makoto hatte Yaten, Minako traf sich immer mit einem vornehm aussehenden jungen Mann am Schultor und Ami traf sich in jeder Pause zum lernen. Ihr ging es also wie ihm. Nur das er noch die Fans hatte, die ihm hinterher liefen. So hatte er kurze Zeit Ablenkung. Doch irgendwann schlich sich Bunny wieder in seine Gedanken und er fühlte, wie sein Herz erneut zerbrach. Manchmal wollte er sie einfach nur ansprechen und mit ihr lachen, aber er fand den Mut einfach nicht. Er lies sie einfach ganz allein am Fenster stehen. Und dann ,nur ganz selten nach Schulschluss, als sie ihre Tasche gerade fertig gepackt hatte, da sah er sie an und lächelte. Denn ihm war eine Idee gekommen, wie er sie wieder für sich gewinnen wollte. In diesen kurzen Momenten konnte er sie anschauen und lächeln. In diesem Augenblick spürte er keine Enttäuschung, keine Wut. Er fühlte nur die Hoffnung. Denkt an das vorenthaltene Kapitel.. :-) Kapitel 36: Der Traum der Todeskriegerin ---------------------------------------- Der Traum der Todeskriegerin Da war wieder diese schweigende Dunkelheit. Alles war still. Man konnte nichts außer das erdrückende Schwarz sehen. Wohin man sich auch drehte, alles war in die düstere Farbe gehüllt. Hotaru hätte Angst bekommen, wenn sie ein ganz normales Mädchen gewesen und nicht ständig diese Träume gehabt hätte. Doch sie spürte nichts, ihr Körper war ganz ruhig, der Puls entspannt und auch ihre Atmung war gleichmäßig. Sie stand als Sailor Saturn in ihrem Traum und ahnte was passieren würde. Die Dunkelheit hatte ihr anfangs etwas Angst gemacht, aber sie war die Kriegerin des Todes, die Dunkelheit war ihr Element. Mit jedem Traum nahm ihre Angst ab und sie versuchte die Visionen zu deuten. Es war schwer, da sie nichts von dem richtigen Geschehen sah. Sie konnte nicht sagen wo sie war und in welcher Zeit sie sich befand. Aber sie wusste, dass irgendwo in diesem Traum der Schlüssel zu alle lag. Der Schlüssel zu Chibiusas Krankheit, der Schlüssel zu den geheimnisvollen Veränderungen in Crystal Tokyo und der Schlüssel zu ihrer Zukunft. Aber wo? Sie wusste, dass sie das Geschehnis verhindern musste, aber sie hatte keine Ahnung, was genau passierte. In jedem Traum versuchte sie durch die Dunkelheit zu blicke, aber es wollte ihr nicht gelingen. Und dann wieder dieser Knall. Mit jedem Mal wurde er lauter, so als würde das, was geschah immer näher zu ihr kommen. Dann die Schreie. Fürchterliche Schreie. Sie wurden auch immer deutlicher. Hotaru konnte Frauen, Männer und Kinder um ihr Leben betteln hören. Sie waren bei ihr, neben ihr. Aber was sollte sie tun? Wohin sie auch fasste, sie griff in die Dunkelheit. Diese eine Stimme kannte sie. Es war der Prinz. Ganz deutlich hob er sich von den anderen ab. Er rief nicht um sein Leben. Er rief nach Bunny. Doch keine Antwort. Der Prinz war also allein. Dann diese Explosion, ein gleißendes Licht erhellte alles um sie herum. Sie sah die Umrisse von toten Körpern. Schmerzverzerrte und ängstliche Gesichter sahen Hotaru an. Das Licht blendete sie, aber sie spürte das Leid und sie spürte, dass der Prinz bei den Leidenden war. Aber was war hier los? Sie versuchte die Quelle der Explosion ausfindig zu machen. In diesem Augenblick fand sie sich auf einer Wiese wieder. Diese Wiese war nicht saftig grün, sondern wirkte verdorrt, als würde sie sterben. Wenn sie sich umdrehte sah Hotaru auf Crystal Tokyo. Die Stadt sah schlimmer aus, als Sailor Saturn sie in Erinnerung hatte. Alles war grau, der Himmel war bedeckt und von irgendwoher drang ein lautes Grollen. Sie sah auf den Palast. In diesem Moment fiel der Hauptbalkon von der Fassade. Nur wenige Augenblicke später hörte sie einen herzzerreisenden Schrei. „NEIIIIIN!!“ ‚Bunny?’ Hotaru interpretierte es als die Stimme ihrer Freundin. Dann wachte sie auf. Schweißgebadet und mit starken Kopfschmerzen schlüpfte sie in ihrer lila Hausschuhe und tapste ins Wohnzimmer. Michiru und Haruka saßen auf dem Sofa und schauten Nachrichten. Hotaru stellte sich neben sie. „Mama Michiru, Papa Haruka, bitte seht in den Spiegel. Meine Träume sind deutlicher geworden.“ Michiru ging an den weißen Wohnzimmerschrank und holte den Spiegel ihres reinen Herzens aus einer Schublade. Haruka stellte sich neben sie. „Spiegel – Symbol des Neptun. Zeig uns ihre Träume. Michiru hielt den Spiegel auf Hotaru. Nun konnte sie und Haruka sehen, was kurze zuvor Hotaru in ihrem Traum gesehen hatte. Sie hörten ebenfalls die Schreie und sahen den Balkon fallen. Nachdem sie die Vision gesehen hatten, legte Michiru den Spiegel zurück in die Kommode. „Das war eindeutig Bunnys Stimme am Ende.“ Haruka nickte zustimmend. „Aber warum sind sie und der Prinz nicht zusammen? Sie scheinen in unterschiedlichen Sphären zu sein.“ Hotaru warf etwas ein. „Oder in unterschiedlichen Zeiten. Schließlich hat Serenity gesagt, das die Veränderung der Zukunft auf unsere Zeit zurückzuführen ist. Was ist, wenn dem Prinz hier etwas zustößt und das die ganze Zukunft verändert?“ Haruka schüttelte den Kopf. „Serenity und Endymion sind nur Reinkarnationen von Bunny und Mamoru.“ Michiru stellte sich neben Haruka. „Das sind sie aber nur, wenn der Silberkristall ihre Seelen rettet. So war es, als das tausendjährige Silberreich unterging. Königin Selene hatte die Seelen der beiden durch die Macht des Silberkristalls auf die Erde gerettet. Das klappt aber nur, wenn der Tod durch übernatürliche Kräfte ausgelöst wurde und die Rettung der Seele unmittelbar auf den Tod der Person geschieht. Das heißt, Bunny müsste Mamorus Seele sofort mit ihrer Macht einschließen. Und das würde bedeuten, wir hätten neue Feinde.“ Hotaru rieb sich erschöpft die Augen. „Aber bis jetzt haben sich keine Feinde gezeigt und auch Mama Setsuna hat nichts zu berichten.“ Haruka sah den beiden ins Gesicht. „Wir müssen vorsichtig sein. Die Feinde könnten sich verstecken. Wir müssen unsere Zukunft beschützen – mit unserem Leben.“ Sie hielt ihr rechte Hand zu ihren Freundinnen. Michiru legte ebenfalls ihre rechte Hand darauf und auch Hotaru tat es ihnen gleich. „Versprochen“, sagten sie wie aus einem Mund. Kapitel 37: Familie ------------------- Familie [style type="italic"][/style] [style type="italic"]„Liebe Bunny,[/style] [style type="italic"]Wie geht es dir?[/style] [style type="italic"]Ich habe in den ganzen Zeitschriften gelesen, dass die Three Lights wieder in Japan sind. Haben sie ihren Planeten so schnell wieder aufgebaut? Es freut mich, dass du nicht allein bist. Ich hoffe Seiya passt gut auf dich auf. Versprochen hat er es beim letzten Mal ja.[/style] [style type="italic"]Ich wäre wirklich gern bei dir meine kleine Bunny. Das Studium hier ist leichter als ich erwartet habe. Es stimmt also doch, was man sagt. Das Niveau der amerikanischen Universitäten ist bei weitem nicht so hoch wie in anderen Ländern. Ich fühle mich unterfordert. Deswegen habe ich mich an einer anderen Universität beworben. Ich habe ihnen mein Problem geschildert und sie haben mir vorgeschlagen, mich noch im folgenden Semester aufzunehmen. (Ich glaube, dass ist gut für ihren Ruf!) Das Semester an der neuen Universität beginnt Mitte Oktober. In einem Monat. Ich habe einen Wohnheimplatz bekommen, s brauche ich nicht extra nach Deutschland fliegen und mir eine Wohnung nehmen. Ja, du hast richtig gelesen. Ich werde das Jahr in Deutschland verbringen. Dort entspricht das Niveau eher meinen Vorstellung. [/style] [style type="italic"]Aber vorher werde ich dich besuchen. Ich werde am ersten Oktober in Tokyo landen und am elften dann nach Deutschland fliegen. Hoffentlich wartest du wie versprochen am Flughafen auf mich. Ich kann es kaum erwarten, dein blauen Augen wiederzusehen. Ich möchte dich endlich wieder in meine Arme schließen. Du fehlst mir hier sehr. Deine Art hat mich immer zum Lachen gebracht und immer wenn ich einsam bin, stelle ich mir vor wie du mich anlächelst und mit mir deine Süßigkeiten teilen möchtest.[/style] [style type="italic"]Jeden Tag sehe ich unser Foto an. Du weißt schon, dasselbe, dass auf deinem Schreibtisch steht. Das Bild mit Chibiusa, wie ihr zwei wieder nicht ruhig in die Kamera gucken könnt. Es ist das Bild, was mir am meisten bedeutet, denn ich sehe meine Familie. Bunny, du bist meine Familie. Die einzige die ich habe. Ich wünschte mir, ich könnte dich meinen Eltern vorstellen. Sie haben mich einfach zu früh verlassen. Aber ich wette sie hätten dich geliebt wie ihre eigene Tochter. Ich kann mich zwar kaum an sie erinnern, aber ich weiß, dass meine Mutter wahnsinnig gut backen konnte. Du hättest ihre Torten geliebt! Mein Vater war deinem sehr ähnlich. Er hat jeden Morgen die Zeitung gelesen und mochte das Fotografieren. Ich hoffe, dass unsere Chibiusa einmal mehr von uns erzählen kann als ich von meinen Eltern. Ich weiß nicht einmal genau wie sie ausgesehen haben. Bunny, ich möchte meine Familie nie wieder verlieren. Danke, dass du an unsere Liebe glaubst. Ich hoffe, dass ich dir irgendwann einmal angemessen dafür danken kann.[/style] [style type="italic"]Ich rufe dich die Tage an, um dir genau die Zeit zu sagen, zu der ich in Tokyo landen werde.[/style] [style type="italic"]In Liebe[/style] [style type="italic"]Mamoru“[/style] [style type="italic"][/style] Fassungslos starrte Bunny auf den Brief. Sie war gerade aus der Schule zurückgekommen, als ihre Mutter ihr den Brief in die Hand drückte. Bunny war sofort in ihr Zimmer gerannt, hatte sich auf ihr Bett geworfen und das Briefpapier aufgerissen. Nun war sie geschockt. Er würde in wenigen Tage hier bei ihr sein. Er würde es merken. Sofort. Vom ersten Augenblick an. Er würde sehen, dass Bunnys Herz zerrissen war. Er würde erkennen warum. Aber sie war doch seine Familie. Das hatte er ihr geschrieben. Bunny konnte ihn einfach nicht enttäuschen. Sie musste Seiya aufgeben. Ein für alle Male. Mamoru durfte nicht noch einmal seine Familie verlieren. Das würde er nicht überstehen. Er liebte sie und Chibiusa einfach zu sehr. Und Chibiusa würde es nicht geben, wenn sie sich für Seiya entscheiden würde. Aber Seiya schien es ja sowieso nicht allzu ernst zu meinen. Bunny dachte immer und immer wieder an seine Worte ‚Es gibt ja noch genug andere Mädchen.’ Dieser Satz hatte sich tief in ihr Herz eingebrannt und sie konnte ihn einfach nicht vergessen. Er schmerzte bei jeder Erinnerung. Sie musste Seiya aus ihrem Herzen verbannen. Mit ihm hätte sie keine Zukunft. Er war nun einmal einfach nicht ihr Seelenpartner, ihr Schicksal. Bunny hasste diese Verwirrung. In ihr tobte ein Kampf. Sie sprang aus dem Bett, warf den Brief auf ihren Schreibtisch und ging in die Küche, um sich Schokolade zu stibitzen. Der Brief raschelte leise durch den Wind, der durch das geöffnete Fenster kam. Der Luftzug schob das Papier vor das Bild auf Bunnys Tisch. Vor das Bild, auf dem sie mit Mamoru und Chibiusa abgebildet war. Langsam schmiegte sich das Papier an den Holzrahmen, so als würde es ihn küssen. Dann ein erneuter Windstoß und der Brief fiel unsanft auf den Boden. Kapitel 38: Eine Rose findet die Liebe -------------------------------------- Eine Rose findet die Liebe Makoto lief zum zehnten Mal über die Gartenausstellung. Die Pflanzen und all ihre Farben hatte sie so in den Bann gezogen, dass sie nicht mehr aufhören konnte sie anzustarren. Die viele Farben und Formen hatten eine magische Anziehungskraft. Sie beugte sich zu vielen der Pflanzen herunter und nahm ihren Duft auf. Besonders angetan war sie von den roten Lilien. Ihr Geruch verbreitete sich über eine weite Fläche. Sie brauchte sich nicht einmal zu bücken, sondern stellte sich neben die Pflanzen und schloss die Augen. In ihrer Vorstellung stand sie auf einer bunten Wiese. Um sie herum die schönsten Gerüche der hübschesten Blumen. Einer betörender als der andere. Freudig drehte sie sich in ihrer Vorstellung im Kreis. „Makoto?“ Die Stimme eines jungen Mannes öffnete ihre Augen. „Hallo Yaten.“ Der junge Mann beugte sich zu den schönen Pflanzen, nahm ihre Blüten in die Hand und ehe Makoto etwas sagen konnte roch er intensiv an der Blume. Laut niesend und mit gelbem Blütenstaub im Gesicht drehte er sich von der Blume weg. „Was ist das?“ Angewidert verzog er das Gesicht. Makoto lachte. „Das ist eine Lilie. Ihr Duft ist so stark, dass du neben ihr zu stehen brauchst und du wirst sie wahrnehmen. Sie hat etwas unglaublich anmutiges. Wenn ich sie sehe muss ich immer an Bunny denken. In der Zukunft sieht sie für mich aus wie eine Lilie. Sie ist stark, anmutig, bewahrt Haltung und ist einfach nur schön.“ Yaten mochte die Art, wie Makoto über ihre Freunde sprach. Ihre Augen leuchteten dabei. Er wusste, dass sie ihre Eltern durch eine Flugzeugabsturz verloren hatte, aber das sie nie aufgegeben hatte. Jahrelang war sie auf sich allein gestellt und sie hatte es trotzdem geschafft, ihr Leben zu meistern. „Welche Blume bist du Makoto?“ Die Frage überraschte das Mädchen ein wenig. Sie hätte nie geglaubt, dass Yaten sich für so etwas interessieren könnte. Sie musste nicht lange über eine Antwort nachdenken. „Ich glaube, dass ich eine Rose bin. Viele Menschen wollen die Blumen, die sie schön oder interessant finden anfassen und von ihren Wurzeln trennen, aber bei der Rose ist das nicht so einfach. Sie braucht Pflege und sie lässt niemanden an sich heran. Ihre spitzen Dornen stechen jeden, der sich ihnen nähert. Und doch wird irgendwann jemand kommen, der die Rose abschneidet, der ihr die Dornen nimmt und sie in eine Vase stellt. Dort stirbt sie dann einsam, weil man sie einfach vergisst zu pflegen.“ Traurig fummelte sie an ihren Händen herum. Ihre Gedanken gingen zu ihrem Exfreund, der sie so verletzt hatte. Dann blickte sie Yaten an und lächelte. „Genau so bin ich. Ich bin eine Rose.“ Sie und Yaten liefen weiter durch die Ausstellung. Ihre Worte hatten ihm Rätsel aufgegeben. „Was ist eigentlich, wenn man die Rose mit all ihren Dornen an ihrem Strauch lässt, bei all den anderen Rosen, wenn man sie pflegt und ihre Schönheit trotzdem jeden Tag bewundert. Wird sie dann auch irgendwann die Stacheln ablegen und zulassen, dass jemand ihr Herz berührt?“ Makotos Herz schlug schneller. Wollte er damit etwa sagen, dass..? Sie merkte wie sie rot anlief und unsicher wurde. „Also.. Weißt du, ich.. also die Rose.. Sie verliert ihre Stacheln nicht. Das ist zu ihrer Sicherheit. Da kann ihr niemand weh tun und sie..“ Ihr fielen keine Worte ein. Er blieb einfach mitten auf dem Weg stehen. Die anderen Leute sahen ihn an und tuschelten. Viele machten Fotos von dem bekannten Sänger. „Makoto, ich will doch einfach nur wissen, ob du genauso fühlst!“ Er schrie die Worte fast. Es platzte einfach aus ihm heraus. Ihm waren die Leute egal, die sie anstarrten, ihm waren die Blumen egal und ihm waren die Schlagzeilen egal, die er in der Zeitung lesen würde. Er liebte sie. Makoto konnte nichts sagen. Sie nickte nur stumm. „Makoto, du bist meine Rose. Leg deine Stachel für mich ab. Ich werde dich nicht einsam sterben lassen!“ Er stand nun genau vor ihr und küsste sie. Sie hatten sich beide diesen Moment so herbeigesehnt. „Yaten? Was ist das hier denn?“ Taiki schlug den Boulevardteil der Zeitung auf und hielt ihm seinen Freud hin. „Popsternchen im Drogenrausch Yaten, Sänger der Teenieband Three Lights lieferte am gestrigen Nachmittag auf der Gartenausstellung einen seltsamen Auftritt hin. Der junge Künstler(bekannt durch „Search for your love“) wurde mit einer eindeutigen pulvrigen Substanz an der Nasenspitze gesichtet. Er blieb laut Augenzeugenberichten mitten auf dem Weg stehen. Apathisch blickte er auf ein Mädchen in der Menschenmenge. In seinem Drogenwahn dachte er, sie sei eine Rose und prophezeit ihr ihren baldigen Tod in Einsamkeit. Erschrocken von dem scheinbar geistig verwirrten Star blieb das Mädchen stehen. Er küsste sie daraufhin. Wer dieses Mädchen war und ob sie sich inzwischen von dem Schock erholt hat wissen wir nicht. Aber wir fragen uns: Enden alle jungen Stars dieser Zeit im Drogensumpf?“ Yaten schmiss die Zeitung auf den Tisch. „Elendes Pack!“ Zitat des Tages: Aktuell warten 0 Fanfics auf Freischaltung, davon sind allein 0 in den letzten 6 Stunden neu hinzugekommen. Insgesamt entspricht das 0 Wörtern, somit sind es durchschnittlich 0 Wörter pro Fanfic. Die aktuell längste Fanfic im Eingang hat 0 Kapitel 39: Der Brautausstatter ------------------------------- Der Brautausstatter Bunny konnte nicht fassen, wie schnell die beiden letzten Wochen vergangen waren. Morgen würde er landen. Genau um drei am Nachmittag. Sie würde in der großen Eingangshalle des Flughafens auf ihn warten. Auf ihren liebsten. Um sich abzulenken, wollte sie mit ihren Freundinnen durch die Stadt bummeln, aber keine hatte Zeit. Makoto verbrachte seit Yatens vermeintlichen Drogenskandal viel Zeit mit ihm und zeigte ihm alle Blumen, die sie kannte. Ami und Ryu lernten fleißig und beobachteten Nacht für Nacht die Sterne mit einem Teleskop. Rei brachte Youichiro bei, wie man richtig meditierte, denn er hatte bald seine Ausbildung zum Priester beendet. Minako trainierte fast jeden Tag mit Alan, um seine Fitness zu verbessern. Seine Kondition wurde immer besser. Nur Bunny war allein. Aber morgen nicht mehr! Morgen würde Mamoru wieder bei ihr sein. Glücklich hatte sie es den anderen erzählt und sie freuten sich für ihre zukünftige Königin. Doch keine von ihnen hatte Zeit, Bunny die Ungeduld zu nehmen und mit ihr die Zeit totzuschlagen. Einzig Naru nahm sich Zeit. Jedenfalls schleifte sie Bunny mit zu dem Brautausstatter, von dem sie ihr Kleid hatte. Heute sollten die letzten Änderungsarbeiten fertig sein und sie konnte es anprobieren. Angespannt warteten die Mädchen vor der Umkleidekabine auf die Angestellte, die das Kleid bringen sollten. Man hatte sie auf einige Hocker verwiesen, die vor den Kabinen standen und eigentlich für die Familie der Braut gedacht waren. Aber da Narus Eltern arbeiten musste, hatte sie Bunny mitgebracht, die ihre Brautjungfer werden sollte. Die braunen Lederhocker waren bequem und Bunny legte sich fast in sie hinein. Alles in diesem Laden schien braun zu sein, der Fußboden, die Kleiderständer, nur die Kleider selbst nicht. Die Verkäuferin kam mit einem Kleid aus dem Hinterzimmer und verschwand mit Naru in der Kabine. Nach einigen Minuten öffnete sich der Vorhang und eine verschleierte, wunderschöne Braut präsentierte sich Bunny. „Wahnsinn!“ Mehr konnte Bunny nicht sagen. Naru hatte ein langes weißes Kleid an, dessen Rock mit viel Tüll gefüttert war und der mit jeder Bewegung seiner Trägerin mitwippte. Das Kleidoberteil hatte lange Ärmel mit kreisrunden Schulterpuffern. Es war mit vielen weißen und roten Perlen bestickt. Naru schien aus jeder Faser zu glitzern. Über ihre Haare hatte sie einen schulterlangen Schleier gehangen. „Das wird Umino umhauen.“ Naru lachte vergnügt und betrachtete sich aus allen Winkeln im Spiegel. „Es ist perfekt!“ Die Verkäuferin nickte zustimmend. Naru war einfach die perfekte Braut. „Weißt du was Bunny? Ich möchte dich auch in einem Kleid sehen. Probier bitte auch eines an!“ Bunny lief strahlend durch den ganzen Laden. Sie hatte gleich beim Hereinkommen ein Kleid gesehen, dass ihr gefallen hatte. Sie schnappte es sich und ging in die Kabine. Die Angestellte wollte ihr folgen, um ihr in das Kleid zu helfen, doch Bunny lehnte ab. „Das schaff ich schon allein!“ Sie schlüpfte schnell aus ihren Klamotten und zog das Brautkleid über. Es passte wie angegossen. Sie riss den Vorhang auf: „Tata!“ Naru klatschte begeistert Beifall. Bunny hatte ein schlichtes weißes Kleid gewählt. Es war ebenfalls bodenlang, aber ohne Tüll. Es fiel sanft zu Boden und der Stoff schien jede Bewegung von Bunny nachzuahmen. Das Kleid war trägerlos und zeigte Bunnys schöne Schultern. Nirgendwo waren Perlen oder irgendetwas glänzendes zu sehen. Es war einfach nur schlicht weiß. Am liebsten hätte Bunny noch einen schönen langen Schleier in ihre Haarknoten geklemmt, aber sie hatte nicht den passenden gefunden. „Du bist eine wunderschöne Braut Bunny!“ Bunny dankte ihrer Freundin mit einem Lächeln für das Kompliment. ‚Jetzt fehlt nur noch Mamoru!’ In ihren Gedanken war Mamoru. Während sie sich das Kleid angezogen hatte, hatte sie sich sein Gesicht vorgestellt. Wenn er sie irgendwann einmal in einem solchen Kleid sehen würde, wäre er bestimmt mächtig begeistert. Er würde staunen, wie erwachsen seine Bunny aussehen kann. Sie dachte nur an ihn. Wie er im Smoking an ihrer Seite stehen würde, wie er laut und deutlich „Ja, ich will“ sagen würde, wie sie gemeinsam aus der Kirche schreiten würde, wie ihre Freunde sie mit Reis bewerfen würden, wie sie strahlen würden. Gemeinsam. Er würde nie wieder ohne Familie sein. Nie wieder allein, nie wieder in Kummer und Angst. Ja, Bunny hatte sich entschieden. Für Mamoru.. Kapitel 40: Das Ende von Crystal Tokyo -------------------------------------- Das Ende von Crystal Tokyo Durch einen lauten Knall wurde die Königin wach. Sie lag allein in ihrem großen goldenen Himmelbett. Die weiße Bettwäsche war zerwühlt, man konnte erkennen, wie unruhig sie geschlafen hatte. Ihre Augen waren noch ganz klein, weil sie kaum geruht hatte. Langsam richtete sie sich auf und sah sich um. Alles schien normal zu sein. Durch das Fenster drang ein leichtes Licht von draußen herein. Nichts ungewöhnliches. Sie dachte sich, dass eventuell ein Gewitter aufziehen würde und legte sich wieder hin. Ihre langen blonden Zöpfe reichten bis zu ihre Füßen und umspielten diese sanft. Dann ein weiterer Knall. Die Königin stand nun auf und ging zu ihrem Fenster. ‚Alles dunkel’. Aber irgendwie war es eine komische Finsternis. Wieder ein Knall und plötzlich wackelte der Boden. Erschrocken hielt sie sich am Fenstersims fest. Sie spürte Angst an sich aufkeimen. ‚Was war das?’ Das Ruckeln des Bodens wurde stärker und die ersten Gegenstände fielen bereits zu Boden und zerbrachen. Auch die Spieluhr von Endymion, die immer auf der Kommode lag fiel. Serenity hob sie auf und hielt sie fest in ihrer Hand. Welche Kraft könnte den Palast, den unbezwingbaren Palast, zum wackeln bringen? Serenity wurde in diesem Moment bewusst, dass ihre Tochter allein in ihrem Zimmer lag und fürchterliche Angst haben musst. Sie hob ihr bodenlanges weißes Nachtgewand an und lief so schnell sie konnte zu dem Zimmer der kleinen Lady. Normalerweise hätte Sailor Venus hier wachen müssen, aber sie war nicht da. „Venuuus!“ Die Königin schrie aus vollstem Herzen nach ihrer treuen Freundin. „Venuus! Wo bist du?“ Tränen liefen über ihre Wangen, als sie sich umsah und keiner in Sichtweite war. Es kam keine Antwort von ihr. Die Königin ahnte das Schlimmste. Sie drückte die Türklinge zum Zimmer ihrer Tochter herunter. Noch immer wackelte alles und sie hatte Mühe sich zu bewegen. Das Kleid behinderte sie zudem noch, also entschloss sie kurzerhand, es abzureißen. Nun hatte sie nur noch etwas knielanges an und konnte sich freier bewegen. Schnell sprang se an das Bett ihres Kindes und nahm sie auf den Arm. „Mama, was ist denn los?“ Serenity versuchte ruhig zu klingen. „Nichts mein Schatz, wir müssen nur mal kurz an die frische Luft.“ Mit dem Kind auf dem Arm lief sie in Richtung eines anderen Zimmers. Sie wollte auch ihren Mann aus seinem Krankenzimmer holen. Die Wände des Palastes ruckelte heftig, der Putz fiel langsam ab und es hatten sich schon unzählige Risse gebildet. Der Weg zu Endymion führte an dem großen Balkon vorbei an dem sie am vorherigen Abend noch so friedlich gesessen hatten. ‚Gestern..’ Serenity dachte an den Abend zurück. Sie hörte die Stimmen ihrer Freunde, ihr Lachen und sie konnte sogar ihren Geruch wahrnehmen. Die Erinnerung war so lebendig. Seit langem ging es Endymion und Chibiusa mal ein wenig besser und sie beschlossen, zusammen mit den Kriegerinnen Abendbrot auf dem Balkon zu essen. Die Diener hatten einen wunderschönen Tisch vorbereitet. Überall standen Vasen mit bunten Blumen. Die Serviererinnen brachten die leckersten Sachen an den Tisch: Shrimps, geräucherten Fisch, Baguettes mit Tomate – Mozarella Garnitur, frisches Obst und Gemüse sowie Unmengen von Eis und Süßigkeiten. Chibiusas Augen strahlten bei dem Anblick und sie bedankte sich höflich bei dem Personal, so wie ihre Mutter es ihr gelernt hatte. Serenity freute sich über den Anstand ihrer Tochter. ‚Sie wird eine tolle Prinzessin werden.’ Auch die Kriegrinnen schienen sich zu entspannen. Die Strapazen, welche die Krankheit ihres Königs und der kleinen Lady mit sich gebracht hatte schienen für einen Moment von ihnen abzufallen. Der gemeinsame Abend tat allen gut. Chibiusa erzählt von ihren Plänen, die sie nach der überstandenen Krankheit hatte. „Ich werde mit Poo mein Zimmer neu streichen und dann möchte ich mit euch allen spielen.“ Die Kriegerinnen freuten sich. Pluto konnte an diesem Abend nicht bei ihnen sein, sie bewachte das Tor der Zeit. Ihre Angst vor einem Angriff war immer noch da und sie würde auf die kleine Feier verzichten. Die ersten Brocken der Decke fielen. Serenity war an der Tür zu Endymions Zimmer angekommen. Sie riss die Tür auf und suchte ihn. Er war nicht da. Ihr Herz raste, so groß war ihre Angst um ihren Mann. Sie wollte ihn nicht rufen, denn sie hatte ja Chibiusa im Arm, aber was, wenn ihm etwas passiert war und er ihre Hilfe benötigte? „Endymion! Wo bist du? Antworte mir, Endymion!“ Die einzige Antwort die sie bekam, war das laute Knallen von Teilen der Decke, die herabstürzten. ‚Ich muss hier raus, sonst werden wir sterben.’ Sie sah sich noch einmal in dem Zimmer um, doch ihr Mann war verschwunden. Überall im ganzen Palast rieselte es Putz von den Wänden, der ohrenbetäubende Krach schuf eine unheimliche Stimmung. Serenity lief so schnell sie konnte die Treppen ins Erdgeschoss hinunter. Ihre Tochter klammerte sich ängstlich an sie. „Mama, was ist hier los?“ Sie weinte bitterlich. Die Königin drückte sie ganz fest an sich. Die Tür stand offen, irgendetwas hinderte sie daran zuzufallen. Ein großer Teil der Decke lag neben der Tür. Serenity fühlte, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste. Sie rannte auf die Tür zu. Ein lebloser Körper! Sie sprang über ihn und setzte ihre kleine Tochter unter einen Baum. „Bleib kurz hier. Ich muss nur schnell nach jemanden schauen.“ Chibiusa setzte sich brav hin und schloss die Augen. Serenity lief zurück zu der Tür. Sie wusste, wer dort am Boden lag und ihr liefen die Tränen über die Wangen. Neben dem Körper sank sie zusammen und brach in Tränen aus. „Oh Minako.“ Es war Sailor Venus, die da tot am Boden lag. Ihr orangenes Kostüm war über und über mit Schmutz, ihr rote Schleife hing locker in dem zerzausten Haar. Serenity strich ihr über den Kopf und bemerkte das Blut, dass von diesem kam. Venus hatte einen der Steine auf den Kopf bekommen. Nun war sie tot. Ein letztes Bild von Minako, wie sie freudig vor ihr stand kam in Serenitys Kopf. Sie weinte. Ihre beste Freundin war gestorben. Was war hier nur los? Eine seltsame Dunkelheit legte sich über die Stadt und schien alles in sich zu verschlingen. Serenity eilte zu ihrer Tochter und nahm sie auf den Arm. Wohin sie sollte wusste sie nicht. Was sollte sie jetzt tun? Sie rannte durch den Garten, keine Menschenseele weit und breit. Das Tor zum Palast stand weit offen. „Saturn! Saturn!“ Nur ein Grollen als Antwort. Der Palast zerfiel langsam. „Wo seid ihr denn alle? Was geht hier vor?“ Verzweifelt liefen ihr Tränen über das Gesicht. Dann eine Stimme. „Hierher Bunny!“ Sie sah von weitem Rei und eilte zu ihr. Mars stand neben einem Busch, in dem etwas zu liegen schien. Serenity beachtete das zunächst nicht und drückte sich samt ihrer Tochter gegen die Brust ihrer Freundin. „Oh Rei, was geschieht hier nur.“ Sailor Mars sah sehr mitgenommen aus. Ihr Kostüm war schmutzig und zerrissen, sie wirkte verweint und der Glanz ihrer Haare war von einer dicken Staubschicht überdeckt. „Wo sind Jupiter und Merkur?“ Rei wandte ihren Kopf beiseite, kleine Tränen glitzerten in ihrem Gesicht. „Dasselbe wie Venus.“ Serenitys Herz blieb stehen. „Nein, das kann nicht sein. Und Saturn, Uranus und Neptun?“ Reis Körper bebte, so sehr versuchte sie ihre Tränen und ihre Trauer zu verbergen. „Sie wollten dich und Chibiusa holen und.. der Balkon, sie liefen gerade darunter und dann..“ Sie konnte ihrer Tränen nicht mehr verbergen. Serenitys Blick fiel auf den Busch. Eine schwarze Hose konnte sie erkennen. „Nein!“ Ihre Augen weiteten sich, ihre Beine gaben nach. Nur mit Mühe konnte Rei die Königin und Chibiusa daran hindern, zu Boden zu fallen. „NEEEEEEEIN“, schrie Serenity in die Nacht. Sie gab Rei ihre Tochter und setzte sich neben die Leiche ihres Mannes. Ihr Kopf fiel auf seine Brust. Ihr ganzer Körper zitterte. Sie weinte. Es gab keine Worte für ihre Verzweiflung. Alles war ihr innerhalb von wenigen Stunden genommen worden. Mars legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin. „Wir sollten versuchen aus der Stadt zu kommen. Ich trage Chibiusa. Komm Bunny, folge mir.“ Serenity sah ihren Mann noch einmal an. Wie friedlich er da lag, als würde er schlafen. Das Krachen des zusammenstürzenden Palastes trieb die Mädchen dazu an, schnell in Richtung Stadt zu laufen und sie zu verlassen. In dem Kopf von Serenity liefen Bilder von ihren Freundinnen ab, wie sie zusammen gelacht hatten, was sie zusammen erlebt hatten, die schönen Kochabende, die Besuche im Freizeitpark, die Konzerte auf denen sie waren und die Nachmittage im Cafe. Blind durch ihre ganzen Tränen lief sie unsicher durch die bebende Stadt. Überall vernahm sie das Krachen von zusammenfallenden Gebäuden. Es stürzten zahlreiche Steine auf die Straßen der Stadt. „Vorsicht!“ Sie spürte eine Hand in ihrem Rücken und fiel nach vorn. Hinter ihr ertönte ein dumpfes Geräusch und Blut spritzte gegen ihre Beine und ihr weißes Kleid. Ein tiefes Loch machte sich in ihrem Herzen breit. Als sie sich umdrehte lagen auf dem Boden Sailor Mars und ihre Tochter. Erschlagen von dem Teil eines Daches. Serenity versuchte die beiden zu rufen, aber ihre Stimme war weg. Alles was ihr jemals wichtig gewesen ist war tot. Sie beugte sich zu ihrer Tochter, deren Gesicht kaum noch erkenntlich war und küsste sie. Dann nahm sie den toten Körper und ging langsam zurück in den Garten des Palastes. Überall um sie schlugen Dinge zu Boden, doch jetzt hatte Serenity keine Angst mehr zu sterben. All die Dinge, die sie am Leben gehalten hätten waren fort. Sie sah nun nur noch Rei und ihre Tochter vor sich. Wie oft hatten die beiden sie geärgert und wie oft haben sie sich gezankt. Und jetzt sollte das zuende sein? Sie lief auf den Busch zu, neben den vor wenigen Minuten noch ihre Freundin gestanden hatte. Sie legte ihr Kind neben ihren Mann und hing die Spieluhr in den Busch. Dort sollte sie ein letztes Mal für sie alle spielen. Dan legte sie sich zu ihrer Familie und wartete auf ihren Tod. Nur wenige Minuten später war das Leben der Zukunft ausgehaucht. Nichts existierte mehr. Es war wie durch ein schwarzes Loch gezogen worden. Hinter Sailor Pluto verschwand das Tor der Zeit. Es war einfach weg. Kapitel 41: Grausames Erwachen ------------------------------ Grausames Erwachen Es wurde deutlicher. Überall um sie war Feuer. Es war heiß. Noch nie hatte sie in einem vorhergehenden Traum die Temperatur wahrgenommen. Aber jetzt wurde ihr heiß. Es fühlte sich an, als würde sie sich ihre Haut verbrennen. Und dieser Rauch.. Er nahm ihr die Luft zum Atmen. Wo war sie nur? Die Menschen überall, sie lebten noch. Sie klammerten sich aneinander fest. In einer entfernten Ecke saß der Prinz. Er hielt eine Fotografie in der Hand und blickte gen Himmel, so als würde er beten. Sie versuchte zu ihm zu gelangen, nach ihm zu rufen. Aber er schien sie gar nicht zu bemerken. Dann war alles um sie herum verschwunden. Nichts mehr. Kein Feuer, kein Rauch, keine Menschen. Sie drehte sich. Nirgendwo war etwas zu sehen, alles schwarz. Dann wieder dieser Knall und sie stand auf der ausgetrockneten Wiese. Alles um sie stand still. Nur ein Grollen hallte durch die Stadt, die unter ihr lag. Und wie aus dem Nichts brach alles in sich zusammen. „NEIIIIIN!!“ Dieser Schrei. Hotaru rief nach ihr. „BUNNY!!“ Wieder alles schwarz. ‚Bitte lass mich nicht aufwachen!’ Sie hoffte endlich zu sehen, was danach passierte. Was würde sie erwarten? Dann stand sie neben einem Busch. Eine bekannte Melodie spielte. Sie blickte unter den Busch und wich erschrocken zurück. Da lagen der König und die Königin. Schmutzig und mit Blut verschmiert. Und in der Mitte ein kaum erkenntlicher kleiner Körper. Wie der eines.. ‚Nein!’ Der Körper eines Kindes.. Chibiusa.. Ihr Gesicht war nicht mehr zu erkennen. „NEIIIIIN!“ Schreiend wachte Hotaru auf. Sie sprang aus ihrem Bett und rannte, ohne sich auch nur ihre Hausschuhe anzuziehen zu Michiru und Haruka in die Küche. Die beiden beseitigten die Spuren des Mittagessens. „Schon fertig mit dem Mittagsschlaf? Ich dachte, du bist so müde?“ Haruka biss genüsslich in ihren Apfel. „Der Spiegel! Schnell!“ Mehr konnte das kleine Mädchen nicht sagen. Haruka und Michiru stürzten sich auf den Spiegel und sahen Hotarus Traum. Sie sahen sich an und nickten. Michiru hielt den Spiegel auf das Fenster. „Setsuna!“ Das Bild ihrer Freundin erschien im Glas. „Das Tor ist weg!“ Mehr konnte Setsuna nicht sagen. Sie war fassungslos. Ihre Augen zeigten ihre Verwirrung. Was war da nur geschehen? Sie hatte keine Eindringlinge bemerkt. Dennoch war die Zukunft verschwunden. Einfach so, ohne ein Geräusch. Haruka versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Situation X war eingetreten. Das wovor sie sich alle gefürchtet hatten. „Du musst herkommen, vielleicht ist noch etwas zu retten!“ Nur Sekunden später stand Setsuna dank ihres Raum – Zeit – Schlüssels vor ihnen. Haruka hatte bereits die Autoschlüssel geschnappt und stand in der Wohnungstür. „Bunny hat gesagt, dass Mamoru heute landet. Wir müssen zum Flughafen. Vielleicht ist noch nicht alles zu spät. Kommt endlich.“ Die anderen liefen ihr hinterher. Der Fahrstuhl schien sie ewig warten zu lassen. Ungeduldig klopfte Haruka gegen die Tür. „Komm schon.“ Dann entschied sie sich für die Treppen. Sie übersprang fast jeden Zweite von ihnen. Jede Sekunde könnte wertvoll sein. Jede Sekunde könnte die Zukunft für immer beeinflussen. Die jungen Frauen rasten durch die Eingangshalle des Hauses. Der Concierge konnten ihnen nicht einmal eine schönen Tag wünschen, so schnell waren sie durch die Tür verschwunden. Ihr Auto stand in der Nähe der Haustür. Sie schwangen sich alle auf ihre Sitze und das Auto wackelte verdächtig. Ungeduldig drehte Haruka den Autoschlüssel herum. Die anderen drei hatten kaum Zeit, sich ins Auto zu setzen, da gab Haruka schon Gas. Sie war schon immer die Schnellste gewesen, aber heute waren ihr die anderen dicht auf den Fersen geblieben. Sie wussten, wie wichtig sie jetzt für die Zukunft waren. Michiru, die auf dem Beifahrersitz saß, drehte das Radio auf, damit sie sich berieseln lassen konnten. Es sollte Haruka beruhigen. Doch diese regte sich über die anderen Autofahrer auf. Sie konnten nicht schnell genug am Flughafen sein. Es musste einfach zügig vorangehen. Sie schlängelte sich durch die anderen Verkehrsteilnehmer, bis sie auf der Stadtautobahn waren. Dort benutzte sie verbotenerweise den Standstreifen als Fahrbahn. So konnte sie keiner behindern. Michiru drehte an der Lautstärkeregelung des Radios. „Und nun zu den Nachrichten. Am Morgen ist ein japanisches Flugzeug über dem Pazifik abgestürzt. Es gibt laut Fluggesellschaft keine Überlebenden. Die Maschine war auf dem Weg von Amerika zurück nach Japan in Turbulenzen geraten. Inwiefern Japanern unter den Fluggästen waren ist noch nicht bekannt.. Der Bürgermeister Tokyos..“ Michiru stellte das Radio ab. Entsetzt starrte sie es an. Setsuna hielt Hotaru fest im Arm. „Das kann nicht sein. Er war bestimmt nicht dabei!“ Aber keine von ihnen schenkte diesen Worten Glauben. Kapitel 42: Ikukos Traum ------------------------ Ikukos Traum Laut schrillte der Wecker. Schon seit einigen Minuten stand er nicht still und wartete darauf, dass ihn jemand ausschaltete. Doch nichts passierte. Das Bett, neben dem er auf einem kleinen weiß-blauen Nachtschrank stand, war zerwühlt. Die Decke und das Kissen lagen unordentlich zusammengeknüllt auf dem gelben Bettlaken. Endlich öffnete sich die Tür zu dem Zimmer und eine Frau trat ein. Sie blickte zunächst auf den Wecker und dann auf das leere Bett. „Nanu? Ist Bunny etwa schon aufgestanden?“ Ikuko machte große Augen, drückte den Wecker, so dass dieser endlich Ruhe gab, und begann, das Bett zurecht zu machen. Ihre Tochter hatte es noch nie für nötig angesehen, dies selbst zu tun. Bei dem Gedanken lächelte die Frau. Irgendwann müsste ihre Älteste ohne sie auskommen. Bunny würde irgendwann heiraten und dann musste sie selbst für ihren Mann sorgen. Ikukoa Blick fiel unweigerlich auf das Bild von Bunny und Mamoru, das auf dem Tisch stand. Sie mochte den jungen Mann sehr, er war stets höflich und zuvorkommend. Sie konnte sich keinen Besseren für ihre Tochter vorstellen. In ihren Träumen hatte sie Bunny schon oft mit einem Hochzeitskleid gesehen. Sie träumte davon, wie ihr Vater sie zum Altar führte und wie ihm dabei die ein oder andere Träne von der Wange kullerte. In Ikukos Träumen wartete Mamoru lächelnd auf Bunny. In diesem Moment tauchte Bunny im Zimmer auf. Sie umarmte ihre Mutter. „Heute sehe ich meinen Mamoru wieder!“ Ikuko lachte. Noch nie war ihre Tochter vor dem Klingeln des Weckers aufgestanden. Im Gegenteil, sie hatte fast immer verschlafen. Glücklich sprang Bunny durch das Zimmer und stöberte in ihrem Kleiderschrank, sie zog ein weiß-grünes Kleid heraus, hielt es sich an den Körper und drehte sich zu ihrer Mutter: „Ob das Mamoru gefällt?“ Ihre Mutter nickte. „Ihm wird alles gefallen, was du anhast, Schatz. Er liebt dich und da ist es ihm egal, ob du in einem grünen oder einem blauen Kleid auf ihn wartest.“ Diese Antwort schien Bunny zufrieden zu stellen, sie lies das Handtuch fallen, das sie sich nach dem Duschen umgewickelt hat und schlüpfte in das Kleid. Zufrieden drehte sie sich vor dem Spiegel hin und her. Bunny sprühte noch ein wenig Parfum an ihren Hals und umarmte ihre Mutter erneut. „Ich hole jetzt Mamoru vom Flughafen ab!“ Sie winkte noch kurz und verlies das Zimmer. Ikuko lachte leise. Sie war froh, dass Bunny so glücklich war. Bunny hatte einige Veränderungen durchgemacht seit sie 14 war. Oft hatte sich Ikuko gefragt, was damals mit Bunny passiert war. Sie schien innerhalb weniger Wochen viel reifer geworden sein. Immer wieder hatte sie versucht herauszubekommen, was damals mit Bunny passiert war. Diese ganzen Veränderungen kamen mit Luna. Eines Tages hatte Bunny sie einfach mit nach hause gebracht. Bunny hatte sich seit diesem Tag oft aus der Familie zurückgezogen und war häufig traurig gewesen, aber ihre Freundinnen und Mamoru haben ihr immer Kraft gegeben. Ikuko verdrängte diese Gedanken wieder. ‚Irgendwann entfernt sich eine Tochter nun mal von ihrer Mutter.“ Bunny lief zu einem Taxistand und stieg in eines der Fahrzeuge ein. „Ich möchte zum Flughafen!“ Der Fahrer nickte, stellte den Kilometerzähler an und fuhr durch die überfüllte Stadt. Es war erst Mittag, doch die Straßen waren brechend voll. Der Taxifahrer erklärte Bunny, dass sie wohl eine Stunde bis zum Flughafen brauchen würden. Sie nickte nur und starrte aus dem Fenster. Es war ein schöner Tag, die Sonne lachte am Himmel und gelegentlich flog ein Vogel an dem Taxi vorbei. Bunny dachte an die schönen, aber auch an die schweren Zeiten zurück, die sie mit ihrem Mamoru verbracht hatte. Es war nun schon einige Monate her, seit sie sich das letzte Mal in Sailor Moon verwandeln musste. Der Kampf mit Galaxia war der schwierigste gewesen, den sie je hatte durchstehen müssen. Sie war allein. Außer den Star Lights waren alle ihre Freunde verschwunden. Doch sie hatte sich auch in dieser Situation bewährt. Ihre Brosche behielt sie trotzdem immer bei sich. Bunny wollte sicher gehen. Sie hing so während der ganzen Fahrt ihren Gedanken nach, bis der Fahrer sie unterbrach. „Wir sind da, Miss!“ Bunny schreckte hoch und gab ihm sein Geld. In wenigen Augenblicken würde sie ihn sehen. Nur noch eine Stunde. Sie lief langsam in die Flughafenhalle und erkundigte sich, an welchem Gate Mamoru ankommen würde, dann schlenderte sie ein wenig durch die Geschäfte und begab sich dann zu diesem Gate. Dort setzte sie sich auf eine Bank, schlug die Beine übereinander und starrte in die Richtung, aus der Mamoru in ein paar Minuten kommen würde. In ihrer Freude merkte sie nicht, dass die Menschen um sie herum einer Ohnmacht nahe waren, viele weinten und hielten sich an ihrem Sitznachbarn fest. Entschuldigt, dass es so lang gedauert hat.. Kommt nicht wieder vor.. Kapitel 43: Schockmomente ------------------------- Schockmomente Haruka trat noch fester auf das Gaspedal. Ihre Hände umklammerten das Lenkrad so stark, dass man das Weiße ihre Knochen sehen konnten. Ungeduldig biss sie sich auf ihre Lippe. Sie konnte einfach nicht schnell genug am Flughafen sein. Was, wenn der Prinz wirklich..? ‚Nein!’ Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. Michiru kannte die Gedanken ihrer Freundin und legte ihr zur Beruhigung die linke Hand aufs Bein und streichelte es sanft. Diese Geste sagte Haruka mehr als tausend Worte. ‚Nur nicht den Kopf verlieren.’ Ihr Griff um das Lenkrad wurde ein wenig lockerer und ihr Fuß hob sich sanft vom Gaspedal. Dennoch fuhren sie noch immer in hoher Geschwindigkeit über die Stadtautobahn. Haruka fühlte den Wind, der aufgeregt ihr Haar zersauste. ‚Ja, es ist etwas geschehen.’ Michiru schloss für einen Moment die Augen und hielt ihre Nase in die Höhe. „Das Meer tost, Haruka. Die Wellen schlagen unruhig gegen die Brandung. Alles ist in Bewegung.“ Haruka hielt ebenfalls ihr Nase, jedoch ohne die Augen zu verschließen. „Der Wind ist unruhig. Er wirbelt die Wellen im Meer auf, Michiru. Wir müssen uns beeilen.“ Die Frauen sahen sich für einen Moment an. Von Anfang an hatten sie ein besondere Bindung zueinander gehabt. Oft brauchte es nicht einmal Worte und die eine verstand, was die andere gerade dachte. *** Hotaru krallte sich in den schwarzen Rock ihrer Schuluniform fest. Selten hatte sich das Mädchen so unwohl gefühlt. Als wäre alles ihre Schuld. Warum hatte sie die Träume nicht deuten können? Warum nur? Äußerlich wirkte sie ganz ruhig. Sie bewegte sich nicht, sondern starrte nur auf ihren Rock. Einzig ihre Haare flatterten im Fahrtwind. Haruka liebte ihr Cabrio. So konnte sie immer den Wind spüren. Doch Hotaru fröstelte es, aber sie wäre nie auf die Idee gekommen, das Haruka zu sagen. Dafür war ‚Papa Haruka’ zu angespannt. In sich spürte Hotaru eine unangenehme Unruhe. Die Ungewissheit darüber, wie es ihrem Prinzen ging zermürbte sie. Aber in ihr wurde das Gefühl immer stärker, dass sich ihre schlimmste Vermutung bestätigen könnte. Setsuna, die im Auto neben ihr auf der Rückbank saß, konnte sehen, wie angespannt Hotaru war. „Es ist nicht deine Schuld!“ Hotaru sah auf. „Mama Setsuna..“ Diese lächelte schwach. „Wir können nicht von dir verlangen, dass du deine Träume alle deuten kannst. Deine Kräfte sind bei weitem noch nicht ausgereift. Wir hätten merken müssen, was vor sich geht. Doch wir haben versagt und so wie es scheint, ist unsere Zukunft, wie wir sie gekannt haben, verloren gegangen.“ Schnell wischte sich Setsuna eine Träne aus dem Gesicht. Hotaru durfte sie jetzt nicht weinen sehen. Noch waren sie sich nicht sicher, was geschehen ist. Noch sollten sie alle die Hoffnung bewahren. *** Rei saß in ihrem Tempelgewand vor dem Feuer und meditierte. Schon seit einer Stunde saß sie hier und versuchte herauszufinden, was diese Unruhe in ihr verursachte, doch bis jetzt hatte ihr das Feuer keine Antwort gegeben. Yuichiro beobachtete sie heimlich durch einen Spalt in der Tür. Lange schon hatte er Rei nicht mehr so konzentriert gesehen. Irgendetwas schien sie zu beunruhigen. Aber Rei sprach nie über ihre Sorgen. Sie versuchte immer ohne ich ihre Probleme zu lösen. So wie auch jetzt. Immer und immer wieder versuchte sie das Feuer zu beschwören, ihr endlich eine Antwort zu geben, vergeblich. Es schwieg. Langsam schob er die Tür zu. Rei war ein hartnäckiger Mensch, sie würde früher oder später herausbekommen, was auch immer sie herauszubekommen versuchte. Leise seufzte Rei auf. Bereits zum fünfundzwanzigsten Mal versuchte sie es. Und noch immer hatte sie nicht die leiseste Ahnung was geschehen sein könnte. Sie beschloss, dass der nächste Versuch ihr letzter sein würde. Hochkonzentriert schloss sie die Augen. „Eins, zwei, drei, vier.“ ‚Ich bitte dich, sage mir was geschehen ist!’ „Fünf, sechs, sieben, acht.“ ‚ Warum bin ich so beunruhigt?’ „Neun, zehn!“ Sie öffnete die Augen und die Flammensriegen ein wenig an. Jetzt konnte sie ganz deutlich das Gesicht ihrer Freundin sehen. „Bunny?“ *** Minako und Alan saßen im „Crown“. Minako hatte sich von ihm zu einen Kaffee überreden lassen. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob sie eine Beziehung wollte. Sie hatte sich noch immer nicht von den Strapazen ihres letzten Kampfes als Sailor Venus erholt. Aber warum ging es ihren Freundinnen so gut? Bunny liebte ihren Mamoru, Rei hatte Yuichiro, Ami ihren Ryu und Makoto bandelte mit Yaten an. Nur sie konnte sich nicht auf eine Liebesbeziehung einlassen. Sie fühlte sich schwer ums Herz. Warum konnte sie einfach nicht verdrängen, was geschehen war? Warum hatte ihr ausgerechnet dieser Kampf so zugesetzt? Sie sah Alan an und er lächelte. Sie könnte so glücklich mit ihm sein. „Ist alles ok bei dir Minako?“ Sie zwang sich zu einem Lachen. „Na klar!“ E lächelte unentwegt weiter. „Du weißt doch, das man nicht lügen soll!“ Sie kratzte sich leicht am Kopf, lachte noch einmal und wurde dann ernst. „Ich kann nicht vergessen, was passiert ist. Die anderen scheinen alle so glücklich und ich bin die Einzige, die nichts auf die Reihe bekommt. Ich verstehe es nicht.“ Er nahm vorsichtig ihre Hand, mit der sie ihre Kaffeetasse umklammerte. „Du brauchst einfach deine Zeit. Das ist doch nicht schlimm. Nimm sie dir, sonst wirst du es vielleicht bereuen.“ Minako hallten diese Worte im Kopf herum. ‚Zeit nehmen.. Für mich..’ So etwas hatte sie in den letzten Jahren nicht gemacht. Wenn sie Zeit für sich aufopferte hatte sie schnell ein schlechtes Gewissen. In diesem Moment trat Unasuki an ihren Tisch. „Hast du das schon gehört, Minako? Über dem Pazifik ist ein Flugzeug aus Amerika abgestürzt.“ Minako hielt den Atem an. „Hast du gerade Amerika gesagt?“ *** Makoto summte leise die Melodie im Radio mit. Sie hatte vor ein paar Minuten den Schokoladenkuchen aus dem Ofen geholt und überzog ihn nun mit einer dicken Schokoglasur. Sie liebte das Backen. Ihre Wohnung war blitzblank geputzt, schließlich hatte sie den ganzen Morgen dafür gebraucht. Auf dem Tisch stand eine Vase mit Blumen. Sie hatte sie hübsch arrangiert und in die schönste Vase getan, die sie besitzt. Nun roch ihre Wohnung nach Kuchen. Dieses Mal hatte sie sich extra Mühe gegeben, denn es sollte Yaten schmecken. Bei dem Gedanken an den jungen Sänger lächelte Makoto. Er hatte ihr seine Liebe gestanden und sie geküsst. Ihre Wangen wurden rot. Sie schaute zufrieden auf ihr Meisterwerk und lies den Kuchen stehen. Er sollte ein wenig kalt werden, bevor sie ihn schnitt. Makoto nahm sich ihre weiße Küchenschürze ab und hängte sie an einen Haken an der Wand. Schnell ging sie noch einmal vor den Spiegel und zupfte ihr Pony zurecht. ‚Hoffentlich gefalle ich ihm!’ In diesem Moment klingelte es. Rasch lief sie zur Tür und öffnete Yaten. Strahlend überreichte er ihr eine Schachtel Pralinen. „Ich hoffe, sie schmecken dir!“ „Natürlich, die sind wunderbar. Ich esse sie oft mit Bunny.“ Sie bat den jungen Mann in ihre Wohnung und lies ihn am Esstisch Platz nehmen. „Ich hole nur den Kuchen und den Kaffee.“ Makoto eilte in die Küche und zog zwei Tassen samt Untertellern aus dem Schrank. Sie hielt eine der Tassen in der Hand, als sie das Radio ausstellen wollte. Der Nachrichtensprecher sprach gerade über aktuelle Geschehnisse und Makoto blieb an seinen Worten hängen. „Japan- Ein japanisches Passagierflugzeug, das gerade auf dem Weg von Amerika nach Tokyo war, ist vor wenigen Stunden über dem Pazifik abgestürzt. Laut Fluggesellschaft it nicht mit Überlebenden zu rechnen. Die Ursachen sind noch unbekannt.“ Gerade als Yaten sich in Makotos Wohnung umsehen wollte hörte er lautes Klirren aus der Küche. Er lief zu ihr und sah sie angewurzelt vor dem Radio stehen. Auf dem Boden lag eine zerbrochene Tasse. „Bunny!“, mehr brachte Makoto nicht hervor. *** Ami legte das Buch, in dem sie gerade gelesen hatte, für einen Moment beiseite. Ryu war vor wenigen Momenten nach hause gegangen. Sie hatten zusammen für eine Prüfung gelernt und sich nebenbei ein paar flüchtige Küsse gegeben. Ami kicherte bei dem Gedanken. Sie war verliebt. Wer hätte gedacht, dass sich ausgerechnet Ami Mitsunu im letzten Schuljahr verlieben würde? Sie, die sie immer nur für die Schule gelernt und für die Gerechtigkeit gekämpft hatte. Seit ihrem letzten Kampf als Sailor Merkur hatte sich einiges geändert. Sie genoss ihr Leben, nahm sich viel Zeit für ihre Freunde, vor allem für Ryu, versuchte oft schwimmen zu gehen und sah gelegentlich fern. So auch jetzt, sie hatte beschlossen, sich einfach einmal von dem Geplänkel im Fernsehen berieseln zu lassen. Sie sah einen Cartoon, den Bunny so mochte und lachte herzlich. Doch lange konnte eine Ami Mitsunu sich nicht bei so etwas entspannen, also schaltete sie auf einen Nachrichtensender und hörte aufmerksam den Berichten über die Börse zu. „Und nun zu den aktuellen Nachrichten“, verkündetet der Moderator. Er war ein relativ attraktiver, dunkelhaariger Mann, den Ami auf Anfang 30 schätzte. Er hatte ein sympathisches Lächeln und sortierte seine Blätter, ehe er weitersprach. „Schock für Fluggäste! Die Maschine einer japanischen Airline auf dem Weg von Amerika nach Tokyo ist aus bisher ungeklärten Gründen über dem Pazifik abgestürzt. Der Flieger sollte planmäßig um drei Uhr nachmittags in Tokyo landen. Ob und we viele Japaner unter den Opfern waren, ist noch nicht bekannt. Wir werden sie auf dem Laufenden halten.“ Amis Herz blieb für einen Moment stehen. ‚Bunny!’ *** Erst langsam begriff Rei, dass etwas mit Bunny nicht stimmte. Sie überlegte, was Bunny heute vor hatte. ‚Sie wollte Mamoru abholen. Ihr wird doch auf dem Weg zum Flughafen nichts geschehen sein?’ Rei grübelt einen Moment, dann beschloss sie sich umzuziehen und selbst zum Flughafen zu fahren. Sie rannte in ihr Zimmer, warf die Tempelsachen auf ihr Bett und schlüpft in eine bequeme Jeans und ein rotes Tunika- Oberteil. Sie zog ihre Zimmertür hinter sich zu und wollte gerade zu den Treppen des Hikawa- Tempels renne, als sie sah, dass Minako, Makoto und Ami diese gerade hoch eielten. „Was ist geschehen? Ich hab bei meinen Meditationen Bunny gesehen!“ Die drei Mädchen blickten sich an und Ami fand als erste die Worte wieder. „Wir müssen zum Flughafen. Sofort! Das Taxi wartet unten an der Straße auf uns. Rei stellte keine Fragen, sondern folgte ihren Freundinnen. *** Bunny starrte noch immer durch die Empfangshalle des Flughafens. Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass der Flieger bereits vor einer halben Stunde hätte landen müssen. ‚Die lassen sich ja Zeit!’ Leicht ärgerlich lehnte sie sich zurück. Dann bemerkte sie ein älteres Ehepaar neben sich, das leise weinte. ‚Was mit denen wohl los ist?’ Bunny wollte nicht unhöflich sein, aber sie wollte den beiden so gern helfen. Also nahm sie ihren Mut zusammen und ging auf die beiden zu. „Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“ Die Frau sah sie mit ihren traurigen Augen an und wehrte mit der Hand die Hilfe ab. Der Mann sagt nur: „Unser Sohn saß in der Maschine, wir haben ihn doch schon s lange nicht mehr gesehen.“ „Welche Maschine?“ „Die aus Amerika. Wissen Sie das etwa noch nicht?“ Bunny schüttelte den Kopf. Wussten die beiden etwa etwas darüber, warum sich der Flug von Mamoru verspätete? Der Mann schluckte ein paar Tränen hinunter und versuchte das Wort zu formen. „Ab...“ Ein heftiges Schlucken folgte. „Abgestürzt!“ Bunny sank auf die Knie. Hatte sie das richtig verstanden? Kapitel 44: Die Trauer der Prinzessin ------------------------------------- Die Trauer der Prinzessin Haruka sprang aus dem Wagen und rannte in die Flughafenhalle. Die anderen hatten Mühe mit ihr Schritt zu halten. Einzig Michiru blieb in der Nähe ihrer Freundin, während des Laufens griff sie nach Harukas Hand und drückte diese fest in ihre. Die beiden Frauen stürmten durch die riesige Halle, ihre Blicke suchten nach einem Mädchen mit langen blonden Zöpfen. Haruka schossen zahlreiche Fragen durch den Kopf. ‚Ob sie es schon weiß? Sie muss es wissen, überall die Durchsagen, die weinenden Menschen. Wo ist sie nur?’ Haruka machte die Ungewissheit über den Verbleib ihrer Freundin rasend. Sie rempelte Leute an, warf Koffer um und versuchte kleinen Kindern möglichst auszuweichen. Dann erblickte sie an einem Fenster Bunny. Sie deutete Michiru an, langsamer zu werden. Im normalen Schritt näherten sie sich ihrer Freundin. Bunny hatte die Hände gegen die große Scheibe gepresst und starrte mit leeren Augen in die Ferne. Ihr Blick sagte nichts. Sie stand einfach da. Michiru umfasste Bunnys Schulter. „Bunny..“ Doch diese wandte sich nicht vom Fenster ab. „Er kommt ein bisschen später, das Flugzeug verspätet sich ein wenig. Doch er wird bald wieder bei mir sein. Mamoru..“ Langsam streiften ihre Finger über das Glas. Die Sonne blitzte ihr ins Gesicht und wärmte ihre Haut. „Nur noch ein paar Minuten, dann schließ ich ihn wieder in meine Arme. Dann wird er mir von seinem Studium erzählen. Ich lächle, obwohl ich keine Ahnung habe wovon er spricht. Er hat in Amerika sicher viele Leute kennengelernt. Ihr wisst ja wie er ist, jeder mag ihn. Und er wird mir ein Geschenk mitgebracht haben. Nichts großes, nur eine Kleinigkeit. Und ich werde mich freuen. Gleich kommt mein Mamoru durch diese Tür da hinten.“ Die Blicke der zwei Frauen wanderten zu dem Gate, an dem Mamorus Maschine gelandet wäre. Keine der beiden war in der Lage etwas zu sagen. Setsuna und Hotaru hatten mittlerweile die Gruppe auch erreicht. Hotaru stellte sich neben Bunny ans Fenster und starrte in die Ferne. „Prinzessin, es tut mir so leid!“ Bunny blickte das Mädchen für einen kurzen Augenblick an. Ihre Augen trafen sich und beide lasen in den Augen der anderen den ungeheuren Schmerz. Bunny konnte diesen Anblick nicht ertragen und sackte zusammen. Mit einem plumpen Geräusch landete ihr Körper auf dem Boden und sank in sich zusammen. Lauter heiße Tränen schossen aus ihren Augen. In ihrem Körper fand sich nur eine tiefe Leere wieder. Sie wusste gar nichts mehr. Ihr Mamoru war nicht mehr bei ihr. Alles in ihr schien in ein tiefes Loch zu fallen. Klar denken konnte sie nicht mehr. Sie hatte doch erst mit ihm telefoniert, er hatte ihr von seinen Kommilitonen erzählt, von seiner Rückkehr nach Japan. Seine Worte hallten in ihrem Kopf wider. Sie zog ihre Arme noch stärker um ihren Körper und hoffte, das würde ihr den Schmerz nehmen. Ihre Fingernägel bohrten sich dabei tief in ihren Bauch. *************************** Amy, Ray, Makoto und Minako hielten den Taxifahrer an, schneller zu fahren. Sie waren nur noch wenige Meter vom Flughafen entfernt. Jede von ihnen war in Gedanken bei Mamoru und Bunny. Amy dachte an die Zeit zurück, in der Mamoru ihr beim lernen geholfen hatte, wie sie seine Bücher durchgestöbert hatte und wie er ihr all ihre Fragen erklären konnte. Sie hatte den Geruch des Pfirsichtees in der Nase, den er immer gekocht hatte und sie spürte seine flauschigen Sofakissen in ihrer Hand. Amy atmete tief ein. Sollte all das der Vergangenheit angehören? Ray dachte an ihre gemeinsame Zeit mit Mamoru zurück. Wie sie ihn in den Arm genommen hatte, wie er sie ausgeführt hatte. Jedes Mal hatten sie etwas anderes unternommen. Vor allem die gemeinsamen Kinobesuche hatte sie genossen. Leise Tränen liefen über ihre Wangen. Sie hatte ihn einmal so sehr geliebt. Makoto sah in Gedanken Mamoru neben sich stehen. Er hatte ihr bei jedem Liebeskummer beigestanden, sie immer in den Arm genommen. Sie hatte immer auf seinen Rat gehört. Minako dachte an Bunny. Ihre beste Freundin war irgendwo in diesem Flughafengebäude und hatte gerade erfahren, dass ihrem Freund etwas zugestoßen ist. Minako zerriss dieser Gedanke das Herz. Bunny und Mamoru waren doch füreinander bestimmt. Der Taxifahrer nahm Amy das Geld für die Fahrt ab und die Mädchen trotteten in das Gebäude. Bereits von weitem sahen sie ihre Freundinnen an einem Fenster stehen. Bunny saß noch immer bewegungslos auf dem Boden. Es waren die schwersten Schritte, die die vier Freundinnen je gegangen sind. Sie gingen auf Bunny zu und jeden von ihnen setzte sich neben sie. Für einen Moment hielten sie einfach nur Bunnys Hände und blickten aus dem Fenster. Flugzeuge landeten und starteten, doch in keinem saß Mamoru. Nie wieder würden sie ihn sehen, er war von ihnen gegangen. Die gemeinsame Zeit war Vergangenheit. Bunny blickte ihre Freundinnen unter Tränen an. „Danke, dass ihr alle hier seid. Bald kommt er und wir sollten uns darauf freuen.“ Sie schluckte heftig. „bald kommt er aus dieser Tür und dann…dann nehm ich ihn in den Arm..dann…dann..er..ist ..ich meine..wieder bei uns..für immer..“ Die Mädchen hielten Bunnys Hände fester, jeden von ihnen weinte leise. Bunny wollte Mamorus Tod nicht wahrhaben, „Ich hol ihn und zurück..Ich hol ihn mir zurück..“Bunny blickte wieder aus dem Fenster und umklammerte ihre Brosche. Kapitel 45: Lähmung ------------------- Lähmung Hotaru kniete sich zu den fünf Freundinnen auf den Boden. Tränen standen in ihren dunklen Augen. Sie konnte nicht sprechen. Eine innere Unruhe tobte durch ihren zarten Körper. Ihr wurde bewusst, was ihr Traum bedeutet hatte. Und sie hatte es nicht eher erkennen können. Die fast weißen Hände auf den Boden gestützt, versuchte sie Halt zu finden. Die Prinzessin saß vor ihr und es gab nichts, rein gar nichts, was sie tun konnte, um ihr zu helfen. Keine Worte konnten den Schmerz lindern, den Bunny empfand. Nichts konnte das Geschehene rückgängig machen. Der Prinz war tot. Die Zukunft war vor ihren Augen einfach verschwunden. Hotaru blickte Bunny ins Gesicht. Selbst in ihrer tiefsten Trauer, mit dem größten Schmerz ins Gesicht geschrieben, war sie immer noch der schönste und anmutigste Mensch, den das junge Mädchen kannte. Sie wusste, dass ihr die schwere Aufgabe bevorstand, Usagi von ihren Träumen zu erzählen. Und von der Tatsache, dass Mamoru nicht der einzige Mensch war, der nun für immer aus Bunnys Leben getreten war. Haruka hielt sich an Michirus Hand fest. Von außen wirkte sie wie die Stärkere in der Beziehung, doch Michiru hatte in solchen Situationen mehr Kontrolle über sich. Haruka fühlte, wie der Boden unter ihren Füßen zu verschwinden droht. Michiru spürte die Angst ihrer Freundin und drückte deren Hand besser. „Haruka!“, zischte sie leise und deutete mit dem Kopf auf Bunny. Und sie hatte Recht. Sie musste jetzt stark sein, für ihre Prinzessin. Für den Menschen, den sie sich am meisten verpflichtet fühlte. Doch sie konnte Bunnys Gesicht nicht ertragen. Die Trauer darin war für sie unerträglich. Was konnte sie tun? War sie nicht diejenige, die immer einen Plan hatte? War sie nicht diejenige, von der man erwartete, dass sie einen kühlen Kopf behielt? Doch in ihren Gedanken herrschte eine unheimliche Leere. Die Zukunft war an ihr vorbeigeglitten, in einem kurzen Moment, in dem sie nicht aufgepasst hatte. Sie hätte Hotarus Träume mehr analysieren müssen. Die Symbole waren überall gewesen. Schwere Dinge fliegen durch die Luft, ein schwerer Balkon stürzt ab. Wie hatte sie nur so blind sein können? Alles war so eindeutig gewesen. Stumme Tränen kullerten vorwurfsvoll über ihre Wangen, ihr salziger Geschmack setze sich in Harukas Mund fest, sodass ihr schlecht wurde. Sie entriss Michiru ihre Hand und rannte schnellstmöglich auf die Toilette, um sich zu übergeben. Setsuna sprach mit einer Angestellten der Fluggesellschaft. Weit ab von den anderen hatte sie so die Möglichkeit, ihre Gedanken zu sammeln. Die Frau war freundlich, aber überfordert. Sie konnte den Angehörigen keine näheren Informationen mitteilen. Setsuna hinterlies bei ihr Bunnys Adresse und Telefonnummer, sowie die wichtigsten Daten, die sie von Mamoru im Kopf hatte. Bunny sollte auf dem Laufenden sein. Sie sollte wissen, was mit ihrem Mamoru geschehen war. Setsuna hatte nur einen Gedanken: Das Tor war verschwunden. Sie wusste aus Erzählungen von Königin Serenity, dass dies das Symbol für ein tragisches Ende und den Beginn einer neuen Zukunft war. Ein neues Tor sollte bald an dieser Stelle sein, aber die Zukunft dahinter würde nie wieder dieselbe sein. Nie wieder würden sie alle in dieser Zukunft, in Crystal- Tokyo zusammensitzen und lachen. Nie wieder würde die Prinzessin auf ihrer Lieblingsstelle auf dem Hügel vor der Stadt sitzen und ihrem Mann zuwinken. Und nie wieder würde die kleine Lady… Michiru war Haruka auf die Toilette gefolgt. Sie öffnete vorsichtig die Tür zur Toilette ihren Freundin und war erschrocken. Haruka kniete vor der Toilette, bleich im Gesicht, verweint und ausdruckslos. „Er hat sie einfach im Stich gelassen.“ Michiru hockte sich neben sie und strich sanft über ihre Schultern. „Wir wollten sie nicht allein lassen. Die anderen sind ebenso schwach wie sie. Sie können ihr auch keinen Halt geben. Sie braucht uns jetzt.“ Haruka lächelte schwach. „Sehe ich aus, als könnte ich jemanden Halt geben?“ Michiru nahm ein Stück Toilettenpapier, wischte Haruka um den Mund und warf das Papier ind die Toilette. „Sie braucht uns wirklich. Haruka, der Wind und das Meer tosen, aber sie dürfen nicht außer Kontrolle geraten. Wir müssen die Prinzessin stützen, sonst wird der tosende Sturm sie uns entreißen. Aber ich brauche dich. Ohne dich schaffe ich es nicht.“ Haruka sah ihr tief in die Augen und spürte das Leid, das Michiru empfand. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und Hotaru rannte aufgeregt herein. „Sie ist weg!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)