Die Liebe, die Liebe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 20: Ewige Freundschaft ------------------------------ Ewige Freundschaft Hotaru rannte den Hügel hinunter in die Stadt Kristall Tokyo. Es lag ein unangenehmer Geruch in der Luft. Die Leute, denen sie begegnete wirkten angespannt und traurig. Ihr kam das nicht wie eine glanzvolle Zukunft vor, sondern eher wie ein trostloser Albtraum. Die Straßen waren schwarz, zwischen den Häusern drang kaum Licht auf die Stadt und ihre Bewohner. Keiner der Bewohner beachtete Sailor Saturn sonderlich. Für sie war es ganz normal, dass die Sailor Kriegerinnen durch die Stadt zogen. Nur ein kleines blondes Mädchen zeigte auf Hotaru: „Guck mal Mama: Sailor Saturn. Hast du nicht gesagt, dass diese Kriegerin sich immer versteckt?“ ‚Ich mich verstecken? Das war die alte Hotaru!’ Sie lächelte das kleine Mädchen an. Ihr fiel erst in dem Moment auf, dass sie keine Ahnung hatte wo sie sich genau befand. Ängstlich blickte sie um sich und sah in der Ferne vor ihr die Spitze des Palastes. Zielstrebig lief sie darauf zu, sie kam durch enge Gassen, in denen die Menschen ihre Wäscheleinen von Haus zu Haus spannten und ihr Wäschen darauf trocknen ließen. Dann kam sie auf eine besonders belebte Straße. Es fuhren viele Autos, die Leute liefen laut schnatternd an ihr vorbei. Sie befand sich mitten vor dem Palast der Mondkönigin. Langsam trat sie an das große Tor. Setsuna hatte es ganz anders beschrieben, laut ihr bestand es aus einem weiß lackierten Metall und ein Pförtner bewachte es. Doch sie stand vor einem verrosteten Tor und kein Wächter war zu sehen. Sie öffnete es langsam und wollte eintreten. Als sie den ersten Schritt auf das Grundstück setzen wollte, hielt ihr jemand etwas an den Hals. Sie blieb erschrocken stehen. „Halt!“ Dann erschrak Hotaru noch mehr. Vor ihr stand sie selbst. Sie in der Zukunft. Eine wunderschöne Frau würde sie werden. Ihre Haare waren so lang wie die von Michiru, ihre Augen waren kalt und zeigten kein Gefühl. Sie sollten abschrecken. Ihr Kostüm hatte sich nicht verändert, aber ihre Konturen waren weiblicher geworden. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. „Was willst du?“ „Ich möchte zu Chibiusa.“ Sie sah sich selbst tief in die Augen. „Es geht ihr sehr schlecht, sei also bitte vorsichtig und überfordere sie nicht. Schön dich zu sehen, oder mich.“, die Kriegerin lächelte, „entschuldige meine Strenge, ich wollte dich nicht erschrecken, aber die Königin at mir aufgewiesen, Fremde immer auf diese Weise zu empfangen. Geh nun zu ihr!“ Hotaru lächelte ebenfalls, sie war froh, dass sie in der Zukunft nicht so kalt war wie sie zunächst gedacht hatte. Ein langer Weg durch einen Garten führte zum Palast. Sie erkannte seine Schönheit, obwohl er nicht gepflegt war. Die Königin lies anscheinend im Moment alles stehen und liegen aus Sorge um ihren Mann und ihre Tochter. Die Pflanzen wucherten wild und das Unkraut schlich sich an jeder Ecke ein. Sie folgte dem steinigen Weg und stand nur Augenblicke später vor dem Palast. Vor der Tür standen zwei Kriegerinnen: Sailor Mars und Sailor Jupiter. Sie sahen Hotaru überrascht an. Beide wirkten viel erwachsener, etwas Stolzes lag in ihrem Erscheinungsbild. Mars nahm Hotaru in den Arm. „Geh zu ihr, sie braucht dich jetzt.“ Jupiter hielt ihr die Tür auf. „Die Treppe herauf, dann siehst du auch schon Venus vor ihrem Zimmer stehen.“ Hotaru trat langsam ein. Der Palast sollte eigentlich lichtdurchflutet sein, wenn es nach Setsuna ging, aber es war alles dunkel. Schwere Vorhänge waren vor die bodenlangen Fenster gezogen, sodass das Tageslicht keine Chance hatte einzudringen. Hotaru folgte den großen Treppen, sie waren so, wie sie sich immer einen Palast vorgestellt hatte. Im Foyer, einer großen Eingangshalle, standen einige Blumentöpfe und inmitten dieser Pracht führte eine breite Marmortreppe in das Obergeschoss. Langsam nahm sie jede Stufe. Oben angekommen sah sie Sailor Venus, auch sie wirkte erwachsener. Ihr Körper lehnte an der Wand, der Kopf senkte sich. Man sie ihr die Trauer und Verzweiflung über die Situation an. Hotaru näherte sich. „Minako, hallo!“ Die Kriegerin sah auf, zwang sich zu einem Lächeln und öffnete stumm die Tür zu dem Zimmer der kleinen Lady. Chibiusa lag in ihrem Bett. Das Zimmer strahlte viel Liebe aus und Hotaru schloss leise die Tür hinter sich. Sie trat an das Bett ihrer Freundin und kniete sich hin. Chibiusas Augen waren geschlossen. Sie sah so friedlich aus. Hotaru griff nach ihrer Hand und umschloss sie. Die Finger der kleinen Lady waren kalt und allgemein wirkte sie sehr zerbrechlich, ganz anders als Hotaru sie in Erinnerung hatte. Chibiusa spürte die Berührung und öffnete vorsichtig ihre Augen. „Hotaru“, hauchte sie. Hotaru lächelte und streichelte Chibiusas Hand. „Ich wollte sehen, wie es dir geht.“ Chibiusa atmete schwer. „Sehr gut, siehst du doch.“ Hotaru erinnerte sich, dass es mal andersherum war. Sie war die Schwache gewesen und Chibiusa hatte sie immer wieder aufgefangen. Jetzt sollte Chibiusa ihre Stärke spüren. „Du bist anders Hotaru.“ Hotaru erzählte ihr von der Schule und ihren neuen Freundinnen und wie Chibiusa ihr dabei geholfen hatte. „Das freut mich so für dich.“ Chibiusa wälzte ihren Kopf im Kissen. „Aber du wirst immer meine beste Freundin sein Chibiusa!“ Chibiusas Augen fielen zu. Sie war eingeschlafen. ‚So schwach ist sie also?’ Hotaru erschrak bei diesem Zustand der kleinen Lady. Hinter ihr öffnete sich leise die Tür. Die Königin legte ihre Hand auf Hotarus Schulter und deutete auf die offene Tür. Sie gingen aus dem Zimmer. „Chibiusa hat sich sehr gefreut, dass du bei ihr warst. Ich kann ihr immer noch nicht helfen.“ „Königin, sagen sie mir was ich tun kann?“ Serenity blickte auf den Boden. „Bitte finde heraus, was mit meinem Mann in der Vergangenheit passiert. Nur so können wir ihm und meiner Tochter helfen. Ich denke der Schlüssel des Ganzen liegt in eurer Zeit.“ Hotaru konnte kaum glauben, dass diese Frau Bunny war, sie waren so unterschiedlich. „Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.“ „Bitte Hotaru, beeile dich, du musst zurück in deine Zeit. Es dürfen nicht zweimal die selbe Person in einer Zeit existieren. Geh zurück durch das Tor, sonst löst sich dein Körper auf.“ Hotaru nickte, sie rannte. Vorbei an den anderen Kriegerinnen, an ihrem zukünftigen Ich, durch die Gassen bis hinauf auf den Hügel. Sie rief das Tor und lief hindurch Umdrehen wollte sie sich nicht, sie wollte nicht, dass das Bild dieser trostlosen Stadt sich in ihr Gedächtnis brannte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)