Die Liebe, die Liebe von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Aus vier mach drei ----------------------------- Aus vier mach drei Um sie nur schwarz, dann plötzlich ein Knall. Sie schrie aus Verzweiflung, aber auch aus Wut über ihre Hilflosigkeit. Wenn sie nur irgendetwas tun könnte, aber ihr Körper blieb starr auf der Stelle stehen. Dann war wieder alles still. Kein Geräusch war mehr zu vernehmen. Sie fand ihre Stimme wieder und rief in die Dunkelheit hinein. „Prinz?“ Wieder unternahm sie einen Versuch sich zu bewegen, doch irgendetwas schien sie am Boden festzuhalten. Ihr Herz schlug schneller und schneller. Und da.. Wieder ein Knall. Sie versuchte zu orten, woher das Geräusch wohl kommt, aber es schien sie von allen Seiten zu überrennen. Sie wurde panisch, ihr Atem beschleunigte sich und sie schrie wieder in die Dunkelheit. Mit einem Mal erschien ein gleißend helles Licht, dass sie blendete. Sie versuchte ihren Arm vor ihre Augen zu halten, aber auch der war wie steif. „PRINZ!!“ Plötzlich.. Ein Druck auf ihrem Arm. Was war das? Jemand rief ihren Namen. Wer? Sie kannte die Stimme, aber zuordnen konnte sie sie nicht. „Hotaru! Wach doch auf! Was ist mit dir?“ Langsam kam das Mädchen zu sich, sie blinzelte, da das Licht in ihrem Zimmer angemacht wurden war. Vor ihrem Bett erkannte sie einen Schatten. Es dauerte einen Moment, ehe sie ihn zuordnen konnte. „Mama Setsuna.. Wo ist der Prinz? Die Prinzessin.. Ich muss..“ „Hotaru, beruhige dich.“ Mit einem sanften, mütterlichen Lächeln nahm Setsuna Hotaru in den Arm. Diese war schweißgebadet. Durch ein Schreien wurde Setsuna in das Zimmer des Mädchens gelockt. „Was war denn los Hotaru?“ Ihr Puls raste noch immer und sie testete zunächst, ob sie all ihre Glieder bewegen konnte. Tatsächlich, die Starre war gelöst. „Ich hatte einen Traum oder eine Vorahnung. Ich bin mir nicht sicher.“ Setsuna nahm das Mädchen an die Hand und führte es in das Wohnzimmer. Hotaru setzte sich auf die Couch und Setsuna bereitete ihr eine heiße Schokolade zu. „Was hast du geträumt?“ Sie stellte den Kakao auf den Wohnzimmertisch und sah gebannt auf Hotaru. Diese berichtete ihr von dem Traum, sie versuchte jedes Detail zu beschreiben, auch ihre Angst und Hilflosigkeit. „Hast du den Prinzen im Traum gesehen?“ Das Mädchen verneinte die Frage mit einem Kopfschütteln. „Ich hatte nur das Gefühl, dass ihm etwas passiert ist. Ich kann aber nicht sagen was. Der Prinz war allein, ich habe nur seine Anwesenheit gespürt. Die Prinzessin war nicht dabei. Aber es lag viel Leid in der Luft.“ Setsuna war erschrocken. In diesem Moment führte sie sich ihre eigene Aufgabe vor Augen. „Meinst du etwa? Das kann ich nicht verantworten. Es ist allein meine Schuld..“ Diesmal war es Hotaru, die eine beruhigende Geste zeigte. Sie nahm Setsunas Hand. „Nein. Das geschieht erst. Es ist noch nicht zu spät den Prinzen zu retten. Mama Setsuna, ich glaube es ist an der Zeit, dass du uns verlässt. Wir müssen jetzt alles tun, um die Welt vor Eindringlingen zu schützen.“ Setsuna nickte. „Wir sollten aufbrechen.“ Erschrocken blickten sich die beiden um. Haruka und Michiru standen in der Tür. Haruka hatte eine beige Hose und ein weißes Hemd an, sie hatte ihren Arm um Michirus Schulter gelegt. Sie sahen aus wie ein Pärchen. „Wo kommt ihr denn her?“ Hotarus Gesicht erhellte sich beim Anblick ihrer Zieheltern. „Wir waren im Outback. Haruka war Motorrad fahren. Ich habe zugesehen und gezeichnet.“ Die beiden lächelte sich wissend an und Haruka fiel ein Strohhalm in Michirus wunderschönem Haar auf. Verlegen zog sie ihn heraus und lies ihn in ihrer Hosentasche verschwinden. Manche Sachen musst Hotaru einfach noch nicht wissen. „Wir sollte gehen.“, mahnte Michiru mit einem Blick aus dem Fenster. „Es ist schon dunkel.“ Die anderen drei nickten stumm. An einem ruhigen Platz auf einer Wiese verwandelte sich Setsuna in Sailor Pluto. „Wir machen das also wie besprochen. Ich werde euch jeden dritten Tag eine Nachricht zukommen lassen. Wenn ich mich nicht melde, sucht ihr mich mit Hilfe von Hotarus Schlüssel auf. Dann ist etwas passiert.“ Hotaru sah auf den kleinen Schlüssel in ihrer Hand. Sie drückte ihn fest an sich. „Hotaru, bitte lass mir eine Nachricht zukommen, wenn du weiter Träume hast. Ich will soviel wie möglich darüber wissen.“ Hotaru nickt stumm. „Mama Setsuna, pass bitte gut auf dich auf.“ „Natürlich.“ Die vier verabschiedeten sich auf ihre Weise sie sahen einander an und nickten stumm. Dann verschwand Sailor Pluto in einem grünen Licht in den Himmel. In den Bruchteil einer Sekunde war sie verschwunden und es war still um die drei Zurückgebliebenen. Haruka sah in den Himmel. „Lasst uns gehen. Wir müssen zurück nach Japan und auf unsere Prinzessin achten. Kommt.“ Sie drehte der Szene den Rücken zu. Die beiden anderen folgten wortlos. Im Hotel angekommen, packte sie ihre Sachen, zahlten an der Rezeption und verließen die Lobby. „Eine komische Familie.“ „Ja, sie waren zu viert aber eine ist einfach verschwunden.“ „Und habt ihr das Mädchen bemerkt? Sie ist so seltsam still.“ Hotaru hörte die Hotelangestellten tuscheln. Es fiel ihr schwer sich nicht umzudrehen. Nein sie musste stark sein. Sie war eine Sailor Kriegerin, kein einfaches Mädchen. Es machte ihr nichts aus, wenn andere tuschelten. Es machte ihr nichts aus. Diesen Satz sagte sie sich immer und immer wieder. Trotzdem hatte sie Angst vor der Schule. Sie wollte endlich Freunde haben. „Hotaru?“ Michiru nahm sie an die Hand. „Sag Bunny nichts von deinem Traum. Wir wollen sie nicht beunruhigen.“ „Ja, ich werde mich daran halte.“ Einige Stunden später saßen die drei in einem Taxi durch Tokyo. Sie fuhren in ihre Wohnung, mit etwas Glück hatten sie die letzten drei Plätze in einem Flugzeug ergattern können. Nun war es fast Morgen und Hotaru hatte noch kein Auge zugedrückt. Michiru und Haruka redeten oft über ihr Ziehkind. Sie wollten, dass sie normal aufwuchs, aber das war ihr einfach nicht gegönnt. Trotzdem sollte ihr Leben so normal wie möglich verlaufen. Wenn jetzt eine neue Bedrohung käme, würde Hotaru sich sicher wieder vor den anderen Kindern ihres Alters verschließen, aus Angst ihnen wehzutun. Aber Hotaru war ein starkes Mädchen. Sie würde es schaffen. „Da sind wir.“, der Taxifahrer hielt an und kassierte von Haruka das Fahrgeld. „Endlich zuhause.“ Sie sah den Wolkenkratzer an, in dessen inneren sie wohnten. Viele Schicksale kamen hier zusammen, aber man kann annehmen, dass keines davon so außergewöhnlich war wie das der drei Frauen. Die Wohnung war gewohnt sauber und ordentlich. Kein Spielzeug weit und breit. Hotaru war wirklich eigenartig. Nie hatte sie viel gespielt. Sie nannte nur ein Puppe ihr Eigen. Mit mehr hatte sie sich nie beschäftigt. „Sollen wir den Mädchen von Hotarus Träumen berichten?“ Michiru wusste nicht so Recht wohin mit ihren Gedanken. Sie hasste das Gefühl, unsicher zu sein. Haruka schüttelte den Kopf. „Nein, sie würden es Bunny sagen und ich will sie nicht beunruhigen. Sie soll in Ruhe ihr letztes Schuljahr durchleben. Schließlich soll aus ihr eine kluge und weise Prinzessin werden.“ „Papa Haruka hat Recht. Lasst uns nichts überstürzen.“ Hotaru rieb sich die Augen und gähnte. Manchmal war sie eben doch noch ein kleines Kind. „Ich gehe ins Bett.“ Sie verschwand in ihrem Zimmer. „Und wir zwei?“ Michiru lächelte. Die Sonne ging auf und warf ein orangefarbenes Licht durch die Glasfront in Wohnzimmer und Küche. Der Raum, der vor wenigen Augenblicken noch so akkurat und kühl wirkte, war im Nu mit Wärme gefüllt. „Ich bestell uns was zum Frühstück.“ Haruka nahm den Hörer des Telefons auf und gab sie Bestellung durch. Nachdem sie den Hörer weggelegt hatte zog es sie zu Michiru ans Fenster. „Du Haruka.“ „Ja?“ „Selbst wenn neue Feinde kommen du bleibst bei mir, oder?“ „Natürlich Michiru, wie kommst du jetzt darauf?“ Michiru sah ihre Freundin an. „Weil du das wichtigste in meinem Leben bist. Ich könnte auf alles verzichten, sogar auf den schönsten Sonnenaufgang, nur nicht auf dich.“ Sie blickten sich tief in die Augen und küssten sich vor diesem wunderschönen Sonnenaufgang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)