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Ragnarök - Chains of Destiny

von

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Das Entkommen und der Schwur

Vegeta wusste nicht mehr, was er von diesem ganzen Theater halten sollte. Mittlerweile war es eine ganze Woche her, dass er die Königin zum ersten Mal gesehen hatte und seit dieser Zeit verging kein Abend, an dem sie sich nicht mit ihm hatte treffen wollen.
 

Sie saßen beisammen, bis teilweise spät in die Nacht, ohne ein Wort zu sagen. Was hätten sie sich auch schon zu erzählen gehabt? Sie saßen einfach nur da und sahen sich an, versuchten etwas von diesem nicht fassbaren Gefühl zu verstehen, welches sie beide umfing.
 

Nun, besser ich bin hier, als bei Violence schoss es Vegeta immer wieder durch den Kopf, doch gleichzeitig mit diesem Gedanken, schoss ein weiterer durch seinen Kopf, der von der Logik aus gesehen so irreparabel war, dass Vegeta nicht verstand, warum ihn sein Gefühl als richtig empfand.
 

Er kam sich vor wie ein Feigling, der vor einem Problem floh. Verdammt! Wieder schweifte sein Blick von der Ryotanerin zum Fenster. Er sollte froh sein, dass Violence scheinbar keinen Anspruch auf ihn hatte, solange Lubma etwas von ihm wollte; was auch immer das sein mochte. Aber war es nicht doch ... Flucht? Zog er nicht einfach den Schwanz ein und war froh, einen Vorwand zu haben, der ihn vor diesem Perversen schützte?
 

Nein, verdammt!, schrie eine Stimme in seinem Kopf. Es wäre deine Aufgabe gewesen, dich zu verteidigen. Deine dich diesem Problem zu stellen und eine Lösung zu finden und sei es noch so erniedrigend gewesen, was du hättest tun und ertragen müssen um endlich auf die Lösung zu kommen. Du hättest dich ihm stellen müssen!
 

„Nein!“ Lubma hob überrascht den Kopf und blickte zu dem Mensch hinüber. Seine Gesichtszüge waren vor Zorn und Wut verzogen und seine Hände hatten sich zur Faust geballt. Etwas schien ihn heute sehr zu beschäftigen und zu beunruhigen. Sie lächelte, endlich zeigte sich ein kleiner Riss in der so perfekt anmutenden Maske, die er immer trug. Vielleicht war ja heut endlich der Moment gekommen, in dem sie hinter die mysteriöse Faszination kam, die sie beide in der Gegenwart des anderen verspürten.
 

„Was hast du?“ Sie stellte ihr Weinglas ab und erhob sich, umschritt den Tisch, der zwischen ihnen stand und stellte sich hinter Vegeta. Dieser wand den Kopf von ihr ab und antwortete: „Nichts.“ „Komm schon Vegeta, was bedrückt dich?“ Sacht legte sie ihre Hände auf seine Schultern und spürte durch den Stoff die Wärme des anderen Körpers.
 

Vegeta lief bei der Berührung eine Gänsehaut über den Rücken. Warum? Warum reagierte er so heftig auf die Nähe ihres Körpers? Er hatte es schon bei ihrem ersten Zusammentreffen gespürt, diese Nähe, diese Verbundenheit zwischen ihnen, so als würden sie sich schon seit unendlich langer Zeit kennen Ein leichtes Seufzen entrang sich seiner Kehle, als Lubma anfing mit ihren Händen seine verspannten Muskeln an den Schultern zu massieren.
 

Den Gedanken, was die Königin wohl mit solch einem Tun bezweckte, verschob er auf später, denn es machte sich in seinem Körper ein solches Wohlgefühl breit, dass er sich einfach verbot weiter über irgendwelche Konsequenzen nachzudenken. Sie waren ihm einerlei, Hauptsache dieses vertraute Gefühl verließ ihn nicht mehr.
 

Lubma spürte, wie sich der Körper unter ihren Händen entspannte, spürte, wie er sich fallen ließ und nach hinten lehnte, bereit einfach zu nehmen, was der momentane Augenblick ihm schenkte. Und dafür mein kleiner Sklave kannst du dankbar sein. Ich verwöhne nicht jeden so wie dich, wenn er mir gefällt. Ein anzügliches Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie sich herunter beugte und begann Vegetas Nacken zu küssen.
 

Seit sie ihn nun das erste mal gesehen hatte, wollte sie das mit ihm machen, doch er war wachsam gewesen, sehr wachsam und mit Gewalt hatte sie ihn sich aus irgendeinem Grund nicht nehmen wollen, da da etwas war, zwischen ihnen, unerklärlich, doch es hindert sie daran ihn ernsthaft zu verletzten.
 

Ein weiterer wolliger Seufzer zeigte ihr, das es ihm offenbar gefiel, was sie tat und ihr Lächeln wurde breiter. Sie hörte auf seinen Nacken zu bearbeiten und strich mit ihrer Hand seinen Arm hinab, ergriff seine Finger und zog ihn sanft in die Höhe. Schritt langsam auf ihr gigantisches Bett zu, wobei sie ihn immer hinter sich herzog und seine Augen mit ihrem Lächeln gefangen hielt.
 

Was tat er da? Warum ließ er das geschehen? Warum ließ er sich von ihr so betören und so gefangen nehmen? Warum konnte er diesem Blick nicht mehr ausweiche? Warum erschütterten ihn diese Augen so? Warum ließ er es nun auf einmal doch zu, dass sein Körper auf ihr Reize reagierte? Er hatte es doch eine ganze Woche lang geschafft standhaft zu bleiben. Dieses Gefühl, welches ihn unweigerlich zu ihr zog zu ignorieren und jetzt ... jetzt gab er plötzlich so bereitwillig nach?
 

Mit einem plötzlichen Ruck an seinem Arm beförderte die Ryotanerin den Krieger auf ihr Bett und beugte sich über ihn. Vegetas Atem ging schnell, schneller, als er das hätte tun sollen und diese Tatsache bracht die Königin zum lächeln. Endlich, endlich gab dieser verführerische Mensch nach und kapitulierte. Ihre Haare und ihre Federn rutschen nach unten, verbargen Vegetas Gestalt fast vollständig und dann beugte sie sich zu ihm hinunter und strich ganz sacht mit ihren Lippen über seine.
 

Es war ein schönes Gefühl, stellte er mit Überraschung fest. Diese hauchzarte Streichen, welches über sein Lippen fuhr und ein völlig anderes Empfinden hinterließ, als die Lippen die ihn zuvor geküsst hatten. Es war so zärtlich, so süß ... so vertraut?! Ja, Vegeta war sich sicher, dass er diesen Geschmack kannte. Mehr noch, dass er ihn schon so oft gekostet hatte, dass es ihn wunderte, dass er ihn nicht schon längst vermisst hatte.
 

Ohne sein zutun hob er die Arme, schlang sie sacht um den Körper, der auf ihm lag und zog sie zu sich herunter. Leicht öffneten sich seine Lippen, denn er wollte mehr, mehr von diesem köstlichen Geschmack, der ihn alles was um ihn herum geschah vergessen ließ.
 

Nur zu bereitwillig ging Lubma auf die stille Forderung ein und erwiderte den Kuss. Die Fetters klirrte hinter ihrem Kopf, als sie spürte wie er die Arme um sie schlang und sie zu sich zog. Ja, es war erstaunlich, wie erregt sie dieser Körper machte und wie stark sie auf ihn reagierte, doch das Verwirrendste war, dass sie glaubte ihn zu kennen, ihn schon so oft gespürt zu haben.
 

Ihre Hände wanderten über seine Wange, dann weiter abwärts, über Hals und Brust, blieben auf seinem wild hämmernden Herzen liegen. Ja, sie begehrte dieses Nichts von einem Menschen. Noch nie hatte sie ein anderer so fasziniert, ihr eigenes Herz so zum pochen gebracht wie dieser Sklave. Ein wolliges Stöhnen entwich ihrer Kehle und ihr Hand wanderte weiter abwärts.
 

Vegeta spürte ihre Finger, wie sie über seinen Körper wanderte, wie sie ihn erkundete und das auf eine Art, die ihm klar machte, dass sie Erfahrung in solchen Dinge hatte. Verdammt! Wer hatte sie vor ihm gehabt? Wer war vor ihm mit ihr zusammen gewesen und hatte sie das alles gelehrt?
 

Ein Plötzliches Bild von einem Mann mit zwei Narben und kurzen schwarzen Haaren schoss ihm durch den Kopf und zu diesem Bild viel ihm seltsamerweise auch ein Name ein. Yamchu! Ja, Vegeta erinnerte sich, er hatte sich mit dem Krieger um Bulma geschlagen und Bulma hatte dann den Kampf beendet und Yamchu lauthals zusammen geschrieen, dass es ihre Entscheidung war, mit wem sie zusammen sein wollte. Bulma!
 

Der Erinnerungsfaden riss und Vegeta löste sich mit einem plötzliche Ruck von der Ryotanerin, packte ihre Arme mit seine Händen und rollte sich herum, so dass sie nun unten lag und er sich über sie beugen konnte. Schwer ging sein Atem und in seinen Augen stand eine Erregung, die ihm völlig fremd war. Seine Blick glitt über den Körper unter sich, der auf die gleiche, seltsam faszinierende Weise sein Gefühl zu teilen schien.
 

Lubma räkelte sich unter ihm, wand ihren verführerischen Körper hin und her und lächelte Vegeta über sich kokett an. Für die Winzigkeit eines Wimpernschlages war er gewillt dem Verlangen nachzugeben, doch dann kam ihm erneut das Bild seiner Erinnerung in den Kopf. Das Bild der türkishaarigen Frau und damit wurde für ihn klar, an wen ihn die Ryotanerin erinnerte, doch das war absurd! Sie und Bulma ähnelten sich überhaupt nicht, doch, als er sie geküsst hatte, als er mit ihr gesprochen hatte ... . Er war ein Narr gewesen es nicht schon viel früher bemerkt zu haben. Sie erinnerte ihn mit allem was sie tat an Bulma.
 

Mit einem Ruck richtete er sich auf, erhob sich und ging von dem Bett weg. Nein, sie war es nicht. Sie war nicht seine Frau, auch wenn sie ihn noch so sehr an sie erinnerte. Sie war nicht Bulma! Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie hatte er sie eigentlich überhaupt auch nur für eine Sekunde vergessen können? Er griff sich in die Haare. Und warum zum Teufel gab sein Gedächtnis immer alles nur nach und nach Preis?!
 

„Vegeta?“ Der Angesprochene blieb stehen und wand seinen Kopf zurück zum Bett. Lubma hatte sich aufgesetzt und ihr fragender Blick lag nun auf der Gestalt des Kriegers. „Was hast du?“ Er drehte seinen Kopf wieder weg. „Nichts.“ „Dann komm wieder her.“ Ihre Stimme hatte einen befehlenden Unterton, der in Vegeta ein Gefühl von Missgunst hervor rief.
 

Wieder wanderte sein Blick zurück und blieb an ihrer wunderschönen Gestalt und an ihrem verheißungsvollen Lächeln hängen. Nein!, schallte er sich in Gedanken. Wer bist du denn? Erst Violence, dann sie? Wer kommt als nächstes? Und was machst du überhaupt hier? Warum bist du nicht schon längst weg? Warum lässt du dir das alles gefallen? Warum tust du nichts?
 

„Sei still!“ Abermals krallten sich Vegetas Hände in seine Haare. Woher kam diese Stimme? Woher kam dieses Gefühl? Woher kam dieses unbestimmte Wissen, dass etwas einfach nicht so war wie es sein sollte?
 

„Wie kannst du es wagen?“ Lubmas Stimme hatte sich um mehrere Tonlagen abgekühlt, da sie Vegetas Aufschrei offenbar falsch verstanden hatte. Dieser Sklave! Wie konnte er ... ?! Wie hatte er sie überhaupt zurückweisen können?
 

Wut und Zorn stieg in ihr hoch. Sie war die Königin eines großen Reiches und Niemand hatte sich ihrem Willen zu widersetzten, ausnahmslos Niemand und ganz sicher nicht so ein dahergelaufener Mensch, der sich einbildete, nur weil sie etwas von seinem Körper wollte, hätte er die Freiheit sich solche Dinge zu erlauben! Nein! Sie wollte ihn haben! Jetzt! Und er würde sich ihrem Willen gefälligst unterordnen.
 

„Vegeta ... komm her!“ Der Saiyajin wand seinen Kopf und sah sie an. Lies seinen Blick über sie, das Bett und einen Teil des Zimmer schweifen, dann ballte er seine Hände zu Fäusten und ein trotziges Lächeln spielte um seinen Mund. In ihm war etwas erwacht, von dem er sich nicht sicher war woher es kam, aber es war stark, unsagbar stark und vor allen Dingen war es trotzig und stur.
 

„Nein.“ „Was?“ „Ich sagte: Nein!“ Er wand sich ganz zu ihr um. „Sucht euch einen anderen, wen ihr meint eure Gier befriedigen zu müssen, aber ich habe keine Lust mehr für euch und euren Bruder die Hure zu spielen.“ Damit wand er sich ab und ging auf die Tür zu.
 

Lubma verschlug es die Sprache und sie konnte einige Minuten nichts anderes mehr machen, als ihm einfach nur hinterher zu starren. Wie konnte dieser Sklave es wagen so mit ihr zu reden? Wie konnte er es sich überhaupt erlauben in ihrer Gegenwart so frech zu sein? Ein eiskalter Ausdruck hielt in ihren Augen einzug, als Vegeta seine Hand nach dem Türgriff ausstreckt. Nein! Er würde zu ihr kommen, jetzt und er würde mit ihr schlafen!
 

„Sklave!“ Vegeta stockte im Schritt und seine Hand verharrte wenige Zentimeter über dem Griff. „Wenn du jetzt durch diese Tür gehst, dann werde ich dir dein Leben zur Hölle machen. Dann werde ich dafür sorgen, dass du deinen ganz persönlichen Albtraum immer und immer wieder erleben wirst.“ Vegeta stieß ein Geräusch aus, das entfernt an ein Lachen erinnerte.
 

„Woher willst du den wissen, wie meine Hölle aussieht?“ Lubma lächelte kalt, doch anstatt zu antworten, warf sie Vegeta etwas ganz anderes an den Kopf. „Nun, ich werde einfach dafür sorgen, dass er es wieder tun wird. Wieder und wieder, solange bis es dir gefällt und du dich erregt in seinen Armen windest. Du jedes Mal freudig aufstöhnst, wenn er dich erniedrigt, dich nimmt. Von vorne, von hinten und dich einfach zerbricht.“ Sie machte eine Pause. „Oder du kommst zu mir ... .“
 


 

Son Goku war überrascht gewesen, dass es ihnen so leicht gefallen war hinter diese monströse Mauern zu kommen. Doch der Ryotaner der am Tor gestanden hatte, hatte sie nur kurz gemustert und als er genauer in Getas Gesicht geblickt hatte, hatte er sie ohne ein weiteres Wort passieren lassen.
 

Kaum das sie außer Hörweite gewesen waren hatte Geta sich zu Goku gebeugt und ihm ins Ohr geraunt, dass es nicht das erste mal wo, wo er und ‚Rott’ in den Palast gerufen wurden. Son Goku hatte ihn zweifelnd angesehen und seine Augen waren zu Fâdena gewandert. Vielleicht lag es ja auch nur daran, dass sie sich kurz bevor die das Tor erreichten in eine ryotanische Wache verwandelt hatte.
 

Nun sah es für jeden so aus, als ob sie von ihr in den Palast geleitet wurden, aus welchen Gründen auch immer – Goku wollte darüber nicht nachdenken, denn diese Gedanken ließen ihn innerlich erstarren. Wenn nur die Hälfte von dem was Geta ihm erzählt hatte wahr war, dann ... . Nein! Er verbot sich diese Gedanken erneut. Das würde Vegeta niemals mit sich machen lassen, niemals!
 

Geta schuppste ihn an und Goku schallte sich einen Narren, als er merkte, wie sehr er mit diesen düsteren Gedanken beschäftigt gewesen war. „Wo lang?“ Goku warf einen Blick in die drei Gänge, die vor ihm abzweigten. Verdammt, er hatte wirklich nicht gemerkt, wie sie in den Palast gekommen waren und nun sollte er hier Vegeta finden.
 

„Wir müssen hier entlang.“, gab Fâdena die Antwort und Goku wunderte sich über seine dummen Gedanken. Warum hatte er gerade wirklich das Gefühl gehabt, dass es seine Aufgabe war Vegeta zu finden. Wie um alles in der Welt hätte er das den machen sollen? Und doch, dieses Gefühl war so vertraut gewesen, dass er für eine Sekunde wirklich das Gefühl gehabt hatte, den Älteren zu spüren.
 

„Das ist nicht gut.“ Getas Gesicht hatte einen unsicheren Ausdruck gewonnen. „Was ist nicht gut?“, wollte Son Goku wissen. „Nun, in dieser Richtung liegen die Quartiere für hohe Gäste und im Hof unten stand ein Raumschiff, welches ich hier noch nie gesehen habe.“ „Und weiter?“ Fâdena klang verärgert.
 

„Ich hätte eigentlich gedacht, dass wir ihn in Violences’ Gemächern finden würden, doch diese liegen am anderen Ende des Palastes.“ Goku lief es bei diesen Worten abermals den Rücken herunter. „Das ist doch egal, Hauptsache wir wissen wo er ist.“ „Ja schon, aber ich kann euch echt nicht sagen, was uns dort erwartet. Ich war da noch nie.“ Der Junge sah verunsichert aus und man merkte ihm an, dass er Angst vor etwas hatte, was wohl nur er selbst verstehen konnte.
 

Nein, Geta spürte das Zittern seiner Beine. Er wollte nicht wieder gefangen werden, nicht wieder in die Baracken zurück geschickt werden, um Nacht für Nacht auf den Sandfeldern zu schuften, nur um als Lohn noch mehr Peitschenhiebe zu bekommen. Er wollte seine endlich erreichte Freiheit nicht für etwas riskieren, von dem er keine Ahnung hatte.
 

„Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns zurückziehen und es morgen noch mal versuchen.“, meinte er vorsichtig. Während man Fâdena ansehen konnte, wie sie über diesen Vorschlag nachdachte war Gokus Aufmerksamkeit ganz in die Richtung konzentriert, in der sich angeblich Vegeta befand.
 

Es war merkwürdig. Je mehr er sich auf den Älteren konzentrierte, je mehr er sich vorstellte, wie er aussah, wie er sich bewegte, wie er sich verhielt, um so deutlicher konnte er ihn spüren. Gerade so, als ob von seinem Körper eine unsichtbare Energie ausging, die er nur zu greifen brauchte um den richtigen Weg zu ihm zu finden.
 

„Vegeta.“, flüsterte er und machte einige Schritte in die Richtung, aus der er die vermeintliche Energie spürte. Wie Geta und Fâdena sich hinter ihm unterhielten bekam er gar nicht mit. Sein ganzes Wesen schien sich plötzlich nur noch auf diesen einen Punkt zu konzentrieren. Plötzlich veränderte sich die Energie die er war nahm, sie wurde4 erst stärker, wilde und dann brach sie plötzlich in sich zusammen.
 

„Vegeta!“ Es gab kein halten mehr. Seine Beine setzten sich wie von selbst in Bewegung und trugen ihn durch die langen Gänge, Treppen hoch und Treppen hinab, durch Türen und Hallen. Das Geta und Fâdena seinen Namen immer wieder riefen und ihn beschworen endlich anzuhalten merkte er überhaupt nicht. Es gab nur einen einzigen Gedanken, der im Moment sein ganzes Denken ausfüllte. Sein Freund brauchte ihn.
 


 

Vegeta presste seine Zähne aufeinander und seine Finger hatten sich bei ihren Worten immer weiter in sein Fleisch gegraben. Doch er blieb ruhig, bewahrte seine Selbstbeherrschung und ignorierte die Bilder und die Gefühle, die ihre Worte in ihm heraufbeschworen hatten. Dann antwortete er ihr mit tonloser Stimme: „Du hast wirklich keine Ahnung.“ Und seine Hand senkte sich auf den Türgriff. „Wache!“
 

Der Saiyajin sprang von der Tür zurück und das keinen Augenblick zu früh, denn den Bruchteil einer Sekunde später standen vor ihm vier Wachen, die die spitzen Enden ihrer langen Speere in seine Richtung streckten. Er wich noch einen Schritt zurück und seine Augen wanderten zu Lubma. Diese saß aufgerichtet in ihrem Bett und starrte mit einem unschuldigen Lächeln zu ihm herüber.
 

„Ich habe dir gesagt, dass du es bereuen wirst, wenn du mich abweist. Vielleicht lernst du was Gehorsam ist, wenn du einige Zeit in den Kerkern dieses Gebäudes eingesperrt warst.“ Sie wand sich den Wachen zu. „Bringt ihn weg und sorgt dafür, dass Keiner außer mir zu ihm kommt.“ Die vier Ryotaner stocherten mit ihren Speeren in Vegetas Richtung und wollten ihn somit auf die Tür zutreiben, doch der Saiyajin blieb stehen wo er war. In seinem Kopf brodelte es und zwei Stimmen kämpfen mit aller Macht darum seine Gedanken zu beherrschen.
 

Die eine verlangte vehement, dass er doch einfach tun sollte, was Lubma von ihm verlangte. So hatte er wenigstens die Chance heil aus der ganzen Situation heraus zu kommen und weiter zuleben. Während die andere schon allein dadurch in blinde Raserei versetzt wurde, dass sich Vegeta erlaubte diese Möglichkeit überhaupt in betracht zu ziehen.
 

Verdammt! Er sollte sich so etwas einfach nicht gefallen lassen, er sollte kämpfen, selbst wenn es heißen würde verletz oder getötet zu werden! Er sollte kämpfen, so wie es sich für einen Saiyajin gehörte. Saiyajin! War er wirklich das, was Violence ihm gesagt hatte? Ein Saiyajin? War es dieser Saiyajin, der kämpfen wollte?
 

Ein Speer wurde in seinen Rücken gebohrt und er setzte sich in Bewegung. Wenn er jedoch sterben würde, dann würde er niemals herausbekommen, was hier eigentlich geschah, mit ihm, mit Kakarott, mit dieser ganzen, absolut unmöglichen Situation. Ja, es wahr wohl wirklich besser, wenn er einfach mit den Wachen mitging und sich fügte. Vielleicht ergab sich so ja später eine Möglichkeit, die ihm erlaubte Licht in das Wirrwarr seiner Gedanken zu bringen.
 

Etwas in ihm zerbrach unter unsagbaren Schmerzen und er kam sich selbst immer mehr und mehr wie ein Verräter vor, der einfach etwas übersah, was doch so offensichtlich hätte sein müssen. Doch auch diesen Schmerz schob er einfach bei Seite, ignorierte ihn, wie er schon so vieles ignoriert hatte um nicht den Verstand zu verlieren und ging gehorsam mit.
 

Doch dieses wiederwillige Einverständnis in seine Situation reichte gerade mal, bis sie die Tür erreichten und ein unsanfter Stoß ihn straucheln und schließlich fallen ließ. Er landete unsanft auf den Boden und eine der Klauen der ryotanischen Wachen krachte in seinen Bauch. „Los doch du Hund, steh auf!“
 

Schneller als sein eigener Verstand, reagierte sein Körper. Er trat nach den Beinen des Vogelmenschen, die wie zwei Streichhölzer brachen und die Wache unter Schmerzen zu Boden gehen ließen. Dann stemmte er sich nach oben, zerschlug mit der Handkante einen Speer und schickte die dazugehörende Wache einmal durch das ganze Zimmer.
 

Etwas streifte seine Schulter, zerriss den Stoff und die Haut und ließ ihn herumwirbeln. Die zwei übrigen Wachen hielten ihre Speere in seine Richtung gestreckt und zum ersten mal drang endlich etwas von seinem Verstand zu ihm durch. Was zu Hölle tust du da? Das einzige was Richtig ist! Aber du kannst dich doch nicht mit so vielen anlegen! Doch das kann ich! Nein! Doch! Nein! Doch! Nei ... Doch! Doch! Doch!!! Ich kann!!!
 

Mit einem wütenden Schrei stürzte Vegeta nach vorne, packte die Speerspitzen, brach sie ab und rammte den beiden Wachen gleichzeitig seine Fäuste in den Magen. Sie knickten zusammen und ein Schlag mit den Ellenbogen folgte in ihre Genicke und schickte sie dadurch endgültig zu Boden.
 

Als sich der Krieger umdrehte erklang leises klatschen und er erblickte Lubma, die sich vom Bett erhoben hatte und nun auf ihn zukam. „Sehr schön gemacht. Ich muss schon sagen, du beherrschst deinen Körper. Doch ich glaube, dass in diesem Moment dein Körper dich beherrscht hat. Sag mir Vegeta, was hast du jetzt vor? Nimmst du mich als Geisel, damit du fliehen kannst? Oder willst du dich mit den restlichen Wachen der Garnison anlegen und mit ihnen genau das Gleiche machen?“
 

Vegeta knirschte mit den Zähnen und sein Brustkorb hob und senkte sich im Sekundentakt. Am liebsten hätte er sie gepackt und mit einem einzigen Schlag für immer zum Schweigen gebracht. Er wusste das er es konnte, doch etwas hielt ihn einfach davon ab ihr weh zutun. Sie kam näher, stand nun direkt vor ihm.
 

„Also Vegeta, was willst du machen?“ Keine Antwort. Er starrte sie einfach nur an, während in seinem Inneren alles nur noch drunter und drüber ging. Vernichte sie! Nein, tue es nicht! Vernichte sie! Tu es nicht! Ver...! – Krack! Etwas traf Vegeta mit ungeheurer Wucht im Nacken und ließ ihn zu Boden gehen. Nur mit äußerster Mühe konnte er verhindern, dass seine benebelten Sinne ganz verschwanden und er in eine Bewusstlosigkeit abglitt.
 

Seine Gedanken schimpften ihn einen Narren. Er hatte sich schon wieder so von seinem inneren Kampf ablenken lassen, dass ihm nicht aufgefallen war, wie eine weitere Person in den Raum getreten war und ihn offenbar nieder geschlagen hatte. Mit mühsamen Bewegungen griff er sich an seinen Kopf. Wenn nicht bald diese Stimmen in ihm verschwanden, dann würde er den Verstand verlieren – endgültig!
 

Eine weitere Hand berührte seinen Kopf, grub sich aber in seine Haare und riss ihn nach oben. „Auch wenn ich gerne gesehen hätte, wie du meine Schwester umbringst, so kann ich das leider nicht zulassen. Immerhin trägst du ein Symbol meines Hauses und dann müsste ich dafür gerade stehen. Also lass das lieber mal schön bleiben.“
 

„Halts Maul!“, zischte Vegeta und bekam dafür einen Schlag ins Gesicht. „Sprich nicht so mit mir Sklave!“ Violence wollte gerade zu einem weiteren Schlag ausholen, als seine Hand von der seiner Schwester festgehalten wurde. „Warte, lass mich das machen.“ Vegetas Augen begegneten denen von Lubma und alles, was er geglaubt hatte ihm bekannt zu sein, war daraus verschwunden.
 

Sie hielt eine kurze Gerte in der Hand, die sie ein-zwei Mal probehalber bog und dann zuschlug. Vegetas Kopf wurde auf die Seite gerissen und ein blutiger Striemen zeichnete sich auf seiner Wange ab. „Ich bring dir noch gehorsam bei, darauf kannst du dich verlassen.“ Ein weiterer Schlag folgte und eine weitere Schramme gesellte sich auf der anderen Seite dazu.
 

„Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du gefügig sein.“ Eine weitere. „Und du wirst mir aufs Wort gehorchen.“ Wieder eine. „Ich lass mich doch nicht von so einem wie dir vorführen!“ Sie hob die Hand, kam aber nicht mehr dazu zuzuschlagen, denn sie wurde von etwas völlig Unerwartetem getroffen und durchs Zimmer geschleudert, wo sie in den Bruchstücken einer Kommode zu Boden ging.
 

Sekunden später wurden Vegetas Haare losgelassen und er sank zu Boden. Eine Hand berührte seine Schulter. „Vegeta? Hey, alles in Ordnung mit dir?“ „Seh ich so aus?“, kam die patzige Antwort. „Verdammt Kakarott, warum hat das so lange gedauert?“ Ein Grinsen huschte über die Züge des Jüngeren. „Kann ich fliegen?“ Das prompte ‚Ja’ auf diese Frage blieb Vegeta im Hals stecken als er sich aufrichtete und in die zornzerfressenen Gesichter von Lubma und Violence starrte.
 

„Ich schätze, dass können wir später klären.“ Goku drehte sich um und sah die beiden Geschwister an. „Das denke ich auch. Wer ist das?“ Vegeta winkte ab. „Lange Geschichte.“ „Seid ihr beiden jetzt fertig?“, donnerte Lubma und musterte Son Goku. „Wer zum Teufel bist du?“ Der Angesprochene zeigte auf Vegeta und grinste. „Seine bessere Hälfte.“ Hätte er Vegetas Blick in diesem Moment gesehen, wäre ihm das Grinsen wahrscheinlich schlagartig vergangen.
 

„Spaß bei Seite.“ Kakarott wurde ernst. „Ich bin Son Goku und ich lass nicht zu, dass ihr meinem Freund weh tut.“ „Dann kommst du zu spät.“, war Violence trockene Antwort und Gokus Blick schweifte zu dem Ryotaner. „Scheint mir auch so.“ „Da das also geklärt wäre“, riss Lubma das Gespräch wieder an sich. „Wachen!!!“
 

„Nach denen brauchst du nicht zu rufen.“, meinte Son Goku. „Die schlafen alle.“ Lubmas Stimme klang nur noch aufs äußerste beherrscht als sie antwortete. „Dann werden wir das eben unter uns klären.“ „Das scheint mir auch so.“, antwortete Goku. „Na bereit Vegeta?“ Der Angesprochene sah Goku an. „Immer.“ Und beide gingen in Kampfhaltung, wobei Vegeta das Gefühl hatte, von mehreren Déjà-vu Erlebnissen durchflutet zu werden.
 

Wie oft hatten sie sich so schon gegen irgendwelche Feinde gewehrt? Wie oft hatten sie so schon zusammen gekämpft? Seltsamerweise schien auch eine der beiden Stimmen ihren Kampf mit Kakarotts Erscheinen eingestellt zu haben. Ganz so, als wüsste sie, dass sie in seiner Gegenwart keine Chance hatte sich bei Vegeta Gehör zu verschaffen.
 

Das einzige, was noch durch Vegetas Gedanken wallte, waren die Impulse und Gedanken die er für den Kampf brauchte und alles fühlte sich plötzlich wieder so richtig an. Als wäre es in Ordnung, als wäre niemals etwas aus den Fugen geraten. Als würde alles seinen absolut richtigen und gewohnten Gang gehen. Und als diesmal Violence angriff, war Vegeta darauf vorbereitet.
 

Er duckte sich unter dem Hieb weg und konterte mit einem gezielten Schlag in die Magengrube. Der Vogelmensch stieß einen zischenden Laut aus und ging zu Boden. Vegeta setzte mit einem Tritt nach, doch Violence rollte sich zur Seite und sprang auf. Sofort setzte der Saiyajin nach, versuchte seinen Gegenüber mit schnellen Schlägen aus dem Gleichgewicht zu bringen, doch Violence hielt sich erstaunlich gut.
 

Ein Faustschlag ließ den Saiyajin sich zusammen krümmen, doch er gönnte seinem Gegner nicht die Genugtuung noch mit einem Ellenbogenschlag nachzusetzen, sondern ließ sich aus der gekrümmten Haltung heraus ganz auf den Boden fallen, rollte sich zur Seite und sprang mit einer geschmeidigen Bewegung wieder auf die Füße, balancierte auf seinem Fußballen und rammte Violence sein Bein vor die Brust. Der Vogelmensch, von dieser Aktion überrumpelt, fand sich in den Trümmern eines berstenden Stuhles wieder.
 

Vegeta sprang und hätte sich der Ryotaner nicht mit einer Rolle rückwärts aus den Stuhltrümmern gerettet, so hätte ihm Vegetas Sprungtritt wahrscheinlich den Brustkorb zerschmettert. So aber starrte er nur einen Augenblick auf Vegetas Fuß, der eine kleine Delle in den Boden gerissen hatte und wanderte dann an dessen Gestalt aufwärts. Als er die Augen erreichte, erkannte er in ihnen etwas ... das ihm Angst machte – ja, dass ihm wirklich Angst machte. Ein unterdrücktes Funkeln, in den hintersten Winkeln von Vegetas Augen, aber doch unverkennbar vorhanden.
 

Der Saiyajin stieß einen mürrischen Knurrlaut aus und wollte sich weiter auf seinen Gegner stürzen, als ihn einer seiner Sinne warnte und er sich duckte. Sekundenbruchteile später flog Lubmas Gestalt über seinen Körper hinweg und krachte in den ihres Bruders. Mit einem erstickenden Schrei gingen beide wieder zu Boden und zu Vegeta gesellte sich Son Goku.
 

„Du hättest mich warnen können.“ „Warum?“ Son Goku zuckte mit den Schultern. „Hat doch auch so geklappt.“ Vegeta schnaufte. Er hatte schon vor Jahrhunderten aufgehört Kakarotts Logik verstehen zu wollen, die ihm, trotz ihrer gemeinsamen Zeit, einfach nicht geläufiger geworden war. „Halt einfach deine Klappe und als uns das hier zu Ende bringen. Ich hab die Schnauze voll von diesem Laden.“ Was hatte er da eben gedacht? Jahrhunderte?
 

Er sprintete vorwärts, packte Violence, der sich gerade von seiner Schwester befreit hatte, bei den Haaren, wirbelte ihn herum und drosch ihn so fest gegen die Wand, dass er Knochen brechen hörte – und dieses Gefühl bereitete ihm eine Genugtuung, wegen der er unweigerlich Lächeln musste. Hätte ihm noch vor wenigen Stunden jemand gesagt, dass es so leicht wäre Violence und seine Schwester aufs Kreuz zu legen, dann hätte er ihn ohne mit der Wimper zu zucken einen Lügner genannt.
 

Doch er täuschte sich nicht. Etwas in ihm schien auf irgend eine Art und Weise auf Kakarotts Anwesenheit zu reagieren und Kräfte auszugraben, von denen er nicht einmal geahnt hatte sie zu besitzen – gar nicht zu reden, von den Kampfabläufen, die sein Körper offenbar aus dem Effeff beherrschte.
 

Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sich Kakarott wieder mit Lubma verkeilte und ein spontanes Lächeln huschte über sein Gesicht. Das Kakarott mal eine Frau schlagen würde ... das hätte er sich im Leben nicht träumen lassen. Aus Instinkt duckte er sich, ohne den Schlag überhaupt gesehen zu haben, vollführte in der Hocke eine Drehung auf dem Fußballen und holte mit einem Tritt Violence erneut von den Füßen. Diesmal stand der Vogelmensch nicht so schnell wieder auf und Vegeta nutzte die Chance um ihm einen weiteren schmerzhaften Hieb von oben in den Bauch zu rammen.
 

Violence rollte sich zu einer Kugel zusammen und hatte das Gefühl, dass der Hieb dieses Sklaven ihn einmal in der Mitte Durchgehspalten hatte. Woher nahm er nur diese absolut unmögliche Kraft? Menschen waren nicht so stark! War er also doch das, was er glaubte herausgefunden zu haben? Ein Saiyajin? Bis jetzt war sich Violence nicht sicher gewesen, aber nun ... .
 

„War das schon alles?“ Der Ryotaner drehte den Kopf zu Vegeta. „Dann bin ich jetzt aber echt enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet nach deinen großen Sprüchen.“ Er verhöhnte ihn! Gabs das? Dieses Nichts von einem Sklaven wagte es tatsächlich ihn zu verhöhnen! Wenn überhaupt möglich wurde der Hass in Violences Augen noch tiefer und er richtete sich mit einem Sprung auf und stürzte auf Vegeta. Jener, von dem Angriff nicht im geringsten überrascht, wich aus, tänzelte zur Seite und verpasste dem Ryotaner einen weiteren Nackenschlag, der ihn auf die Bretter schickte.
 

So einfach ... fast schon zu einfach, aber das war Schwachsinn. Violence und Lubma konnten sich gar keine Falle für sie ausgedacht haben – oder doch? Vegeta sah zu Kakarott, der sich immer noch einen feurigen Zweikampf mit Lubma lieferte.
 

„Kakarott!“ „Was?“, kam die bissige Antwort. „Wie sieht der Fluchtplan aus?“ Der Größere duckte sich unter einem, von oben geführten Hieb, der Schwingen Lubmas weg und antwortete gepresst: „Durchhalten.“ „Was?“ „Einfach nur“, Goku duckte sich erneut. „Durchhalten.“ „Na toll!“ Auch Vegeta wich einem Flügelschwinger von Violence aus, stolperte aber über Trümmerteile der Möbel und krachte rücklings auf den Boden. Der Ryotaner ließ diese Chance nicht ungenutzt verstreichen. Er musste es irgendwie schaffen Vegeta aus dem Tritt zu bringen – und zwar so richtig.
 

So schnell es sein ramponierter Zustand zuließ war Violence bei Vegeta, rammte ihn sein Knie in den Magen und drückte ihn an den Schultern weiter in die Holztrümmer. Vegeta griff nach Violence Handgelenken und versuchte sie von sich wegzudrücken, doch erfolglos. Sein Gegner mobilisierte eine Kraft, mit der er nicht mehr gerechnet hatte. Verbissen knirschte er mit den Zähnen, als sich die Klauen durch den zerfetzten Stoff an seinen Schultern gruben und seine Haut ritzten.
 

„Und schon wieder vergieß ich dein Blut Sklave. Wie es aussieht bin ich dir wohl in mehreren Dingen überlegen. Ob nun im Kampf oder im Bett, immer bin ich es der dich zum Bluten bringt.“ Patsch! – Vegeta hatte das Gefühl von einer unsichtbaren Faust getroffen zu werden, als diese Worte Erinnerungen in seinem Kopf wach riefen und genau wie Violence es geplant hatte, Vegeta wurde wütend, stink sauer; um es mal milde auszudrücken.
 

„Du verdammter Penner!“ Er funkelte Violence an. „Halt dein Maul!“ „Angst vor der Wahrheit Sklave?“ Der Ryotaner stieß ein leises Kichern aus. „Oder willst du nur nicht an deine Schwäche erinnert werden? Wie du winselnd unter mir gelegen und dich mir ergeben hingegeben hast.“ „Schnauze!“ Vegeta versuchte seine Beine anzuziehen, um Violence von sich herunter zu stoßen, doch der Ryotaner nagelte Vegeta nun mit seinem ganzen Körper zu Boden, so das nicht mal mehr eine handbreit Platz zwischen ihnen war.
 

„Warum? Ich erinnere mich gerne daran. Du hast gut geschmeckt, süß, verzweifelt, entwürdigt, geil.“ Er beugte sich noch ein Stück nach unten und fuhr mit seiner Zunge einen der tiefen Schnitte auf Vegetas Wange nach. „Fast genauso wie jetzt.“ Er grinste. „Macht es dich etwa an, wenn ich so über dich spreche?“ Ping! – Vegetas letzter, aller letzter Geduldsfaden riss.
 

Mit einer Mine, in der nur noch der Wunsch zu töten geschrieben stand packte er blitzschnell Violence Kopf, riss ihn nach unten und ließ ihn mit seinem kollidieren. Knochen knirschten und mit ungeheurer Befriedigung merkte er, wie Violences Nasenknochen splitterte. Dann drückte er ihn von sich weg, zog seine Beine an und schleuderte den Ryotaner mit einem Tritt an die Gegenüberliegende Wand.
 

Zeitgleich mit diesem Manöver setzte Son Goku Lubma mit einem gezielten Schlag außer Gefecht und wollte sich zu Vegeta umdrehen, als hinter ihm eines der großen Fenster mit samt der Wand in einer gigantischen Staubwolke explodierte. Er fuhr herum und musste als aller erstes seinen Arm heben um seine Augen von dem hereinbrausenden Wind zu schützen. Doch dann senkte sich etwas von oben vor das Fenster und Goku erkannte mit Überraschung, Fâdena und Geta in der offenen Luke, die sich langsam direkt vor das Fenster setzte.
 

Ihm war sofort klar, was das zu bedeuten hatte und drehte sich zu Vegeta um. Jener setzte gerade zum Sprung auf einen sich aufrappelnden Violence an, breitete seine Arme aus, die immer noch mit der Fetters aneinander gebunden waren, schoss über Violence Kopf hinweg, machte eine neunzig Grad Rolle um die eigene Achse in der Luft, kam hinter Violence wieder auf und zog die Fetters, die jetzt um den Hals des Ryotaners lag, unbarmherzig zu.
 

Violences Klauen schossen nach oben und versuchten die dünne Kette an seinem Hals zu packen – vergeblich, und dann hörte er eine leise Stimme ganz dich an seinem Ohr. „Jetzt Ryotaner, stirbst du!“ Und Vegeta erhöhte den Druck auf die Kette. Violence gab ein Röcheln von sich.
 

„Vegeta!“ Noch etwas Druck mehr. „Vegeta!!“ Ja, noch etwas mehr. „Vegeta!!!“ „Was?!?“ Sein Kopf schoss nach oben und in Kakarotts Richtung als er beim dritten Versuch endlich seinen Namen hörte. „Wir müssen hier verschwinden!“ „Erst wenn diese Ratte tot ist!“ „Nein, jetzt!“ Son Goku musste brüllen, um die Turbinen des Raumschiffes zu übertreffen und den heulenden Wind der immer noch durch das Zimmer fegte. „Vergiss es!“ „Ve ... .“ Son Gokus Schrei wurde unterbrochen, als ein Laserstrahl durch den kleinen Zwischenraum zwischen Raumschiff und Hauswand schoss und in die Decke einschlug.
 

Trümmer regneten herab, rissen Teile aus dem Boden und ließen das gesamte Stockwerk erzittern. Son Goku kämpfte um sein Gleichgewicht, ruderte mit den Armen ... und drohte in die Tiefe zu stürzen, als er sich gerade noch mit einem Sprung in die offene Luke des Schiffes rettet, wo er von Fâdena und Geta erwartet wurde. Er drehte sich um. „Vegeta! Komm endlich!“ Angst schwang in seiner Stimme mit.
 

Der ältere Saiyajin ließ seinen Blick von Kakarott auf die erschlaffende Gestallt von Violence gleiten. Nur noch wenige Sekunden ... Vegeta spürte bereits, wie dem Ryotaner die Sinne schwanden. Nur noch wenige Sekunden ... . Ein weiterer Laserstrahl schlug in die Hauswand ein und das Schiff musste ein Stück Abstand nehmen, um nicht von herabfallenden Trümmern gestreift zu werden.
 

„VEGETA!!!“ Mist! Der Saiyajin sah zum Schiff zurück, dann wieder auf Violence. In ihm kämpften zwei Stimmen, zwei Wahrheiten, zwei Charakterzüge, zwei Erinnerungen ... . „Oh Scheiße!“ Er löste die Fetters, ließ Violence fallen, sprintete unter zwei-drei herabregnenden Trümmern durch, sprang über einen weiteren Block am Boden, rollte sich auf dessen andere Seite ab, wich im zick-zack wieder stürzenden Trümmern aus und grad als er das Gefühl hatte, der Boden bräche unter seinen Füßen weg – sprang er, segelte durch die Luft auf das sich entfernende Raumschiff zu, streckte seinen Arm aus ... und wurde von Kakarotts Hand aufgefangen. Einige Sekunden pendelte er über dem Hof der Garnison, während Laserstrahlen an ihm vorbeischossen, dann zog ihn Goku in die Luke hoch.
 

Vegeta drehte sich um, sah durch das Loch in der Wand, wie sich Lubma gestützt von Violence aufrichtete und wie die beiden Geschwister zu ihnen her starrten. Violence schrie etwas – und der Wind wollte es so – Vegeta hörte die Worte: „Ich werde dich finden du verdammte, kleine Hure und dann bist du dran!“ Vegeta spannte seine Muskeln an und setzte dazu an zurückzuspringen. Überleben hin oder her, Violence würde sterben, jetzt! Doch dann packten ihn die Hände, die ihn im Sprung aufgefangen hatten, an den Oberarmen und hielten ihn zurück.
 

Der Ältere funkelte Son Goku wütend an und wollte sich losreisen, doch Goku hielt ihn eisern fest. Verdammt! Vegeta wendete wieder den Kopf und sah auf die immer kleiner werdenden Gestalten der Ryotaner. Dann schrie auch er etwas – und wieder wollte es der Wind – auch Violence hörte die Worte: „Wir werden uns wieder sehen, dass schwör ich dir!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Arya
2011-02-07T12:08:42+00:00 07.02.2011 13:08
Hey!!

Nun bin ich auch mit diesem Kapi mit lesen fertig!!
Muss sagen, wieder sehr gelungen!!! Lob!
Endlich hat Son-Goku es geschafft Vegeta daraus zu holen. Nun ja, wenns ein Scwur ist, werden die beiden sich wieder sehen?? Wird er Vegeta finden und es kommt zwischen ihnen zum Kampf und wann bekommen die beiden Saiyajin ihre alte normale Persönlichkeit zurück??
So viele Fragen, hoffe es gibt hier bald antworten darauf, würd mich freuen!!!!

viele liebe grüße


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