Des Zebraleins Reise von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit ein kleines Zebralein. Dieses Zebralein lebte Tag ein, Tag aus vor sich hin und war glücklich. Doch eines Tages wurde dem Zebra langweilig und es beschloss, sich auf eine Reise zu begeben. So stapfte es ohne Ziel fort und war wieder glücklich. Nach einer Weile kam es an einer Wiese vorbei. Dort fand es wunderschöne Blume und eine erregte sein besonderes Interesse. Es war eine seltene Zebrablume und da sie so schön aussah wie es, nahm das kleine Zebralein die Blume mit und ward ab dem Moment das Blumenzebra. Danach stapfte es dem Sonnenuntergang entgegen, weil es wissen wollte, was sich an diesem Ort befindet. So lief und lief es vor sich hin, doch den Ort des Sonnenunterganges konnte es nicht erreichen. So wurde es Nacht und das Zebra suchte sich eine Unterkunft. Es fand eine´kleines Gasthaus mit einem netten älterem Paar als Besitzer. Diese beiden fanden das Zebralein so süß, dass sie es gratis übernachten liesen. Zum Abendbrot erzählte das Zebralein von seinem großen Plan den Ort des Sonnenunterganges zu finden und legte sich danach zusammen mit seiner Zebrablume schlafen. Am nächsten morgen begrüßte es höflich seine Gastgeber und bedankte sich für die Unterkunft. Das ältere Paar lächelte und gab ihm noch den Tipp das laut einer Geschichte der Sonnenuntergang in der Nähe des Dörfchens Zwickau sein soll. So hatte das Zebralein ein genaues Ziel, welchem es sofort entgegen stapfte. Es war ein sehr langer Weg und oftmals musste das Zebralein nach dem rechten Weg fragen, mal gab es Hilfsbereitschaft, mal nur böse Blicke was denn ein Zebra hier rumläuft. Das Zebralein lies sich jedoch von diesen Menschen nicht aufhalten und stapfte weiter glücklich in Richtung Zwickau. Tag für Tag verging und das Zebralein kam seinem Ziel immer näher. Als es endlich im Dörfchen Zwickau angekommen ward, sah es ein kleines trauriges Mädchen am Brunnen hocken. Da das Zebralein niemanden weinen sehen wollte, ging es zu dem Mädchen und sprach sie an: „Duhu, warum weinst du denn an einem so schönen Tag?“. „Mein bester Freund ist gestern in ein weit entferntes Dorf gezogen und ich werd ihn nie wieder sehen.“, erwiderte das Mädchen. Das Zebralein dachte einen kurzen Moment nach um eine Möglichkeit zu finden, dass das kleine Mädchen wieder glücklich wird. Da das Zebralein ziemlich schlau war, kam ihm auch schnell eine gute Idee. „Ich kann doch dein neuer bester Freund werden, dann bist du nicht mehr allein und wir beide können sehr viel Spass miteinander haben.“, sagte es zu dem Mädchen und lächelte dabei. Das Mädchen versuchte seine Tränen zu unterdrücken und fragte das Zebralein: „Das würdest du wirklich machen? Ich bin doch nur ein armes Mädchen und du so ein schönes Zebra mit einer ganz tollen Blume.“. „Natürlich mach ich das, aber nur wenn du mir deinen Namen verrätst.“, sagte das Zebralein. Ein Hauch von Fröhlichkeit überzog das Gesicht des Mädchen und es antwortete: „Meine Name ist Franziska, aber nenn mich ruhig Franzy. Und wie heißt du?“. „Wir Zebras geben uns keine Namen, nenn mich einfach wie du möchtest.“. Das Mädchen überlegte kurz. „Ich nenn dich einfach Alex, wenn dir das passt.“ Das Zebra nickte und lächelte. Da es mittlerweile spät am Abend war, beschlossen die beiden zu nächtigen. Am nächsten Morgen gönnten sich die beiden erstmal ein schönes Frühstück um den Beginn ihrer Freundschaft zu feiern. Hierbei fragte das Mädchen das Zebra: „ Warum reist du eigentlich durch die Gegend, Alex?“. „Ich bin auf der Suche nach dem Ort wo der Sonnenuntergang stattfindet und ich fänd es toll, wenn wir uns nachher gemeinsam auf die Suche machen.“. Das Mädchen war von der Idee begeistert und stimmte ihr freudig zu. Nachdem alles aufgegessen und abgewaschen war, machten sich die beiden auf den Weg in Richtung Sonnenuntergang. Nach ein paar Tagen kamen sie in das Dörfchen Glauchau, wo die Kunde rumging, das am Abend ein fahrender Musikant seine Lieder auf dem Marktplatz vortragen wird. Die Beiden schauten sich an und beschlossen am Abend auf den Marktplatz zu gehen. Während sie ungeduldig warteten trafen sie auf den Straßen des Dorfes jenen Musikanten, von dem Franzy sofort begeistert war und vor lauter Freude kein Wort mehr rausbrachte. Leider hatte der Musikant nicht viel Zeit und musste die Beiden schnell wieder verlassen, jedoch nicht ohne sich richtig zu verabschieden. Als es endlich Abend wurde gingen die Beiden auf den Marktplatz, welcher schon ziemlich gefüllt war. Kurze Zeit später präsentierte sich auch schon der Musikant und begrüßte sein heutiges Publikum und fing an zu singen. Er sang von Herzen so hell wie Sonnen, brennender Liebe, Bäumen älter als jeder Mensch, Hirten, unheimlichen Gestalten, einem Sanatorium mit einem verrückten Doktor und von Himmelswesen, die auf die Erde fielen. Am Ende des Abends war das Publikum mitsamt Franzy und Alex vollkommen zufrieden. Als sich der Platz lichtete, erkannte der Musikant die Beiden wieder und lud sie ein, mit ihm die Unterkunft zu teilen. Die beiden stimmten zu und fielen totmüde ins Bett, als sie dort ankamen. Am nächsten Morgen, sas der Musikant schon am Frühstückstisch und begrüßte die beiden Schlafmützen als diese endlich aufstanden. Während des Frühstücks fragte er die Beiden: „Und wohin wollt ihr nun reisen?“. Daraufhin antwortete Franzy: „ Wir sind auf der Suche nach dem Ort des Sonnenunterganges, sind jedoch noch nicht fündig geworden. Kannst du welterfahrene Person uns da vielleicht weiterhelfen?“. Der Musikant musste kurz überlegen. „Ich habe mal eine Geschichte gehört, die besagt das der Sonnenuntergang irgendwo im fernen Land Thüringia, weit im Westen, stattfindet.“, sagte der Musikant. Die beiden schauten den Musikanten verdutzt an. „Weit im Westen? Wie sollen wir da jemals mit unseren kleinen Füßen hingelangen?“, fragten sie und seufzten. „Wenn ihr möchtet, nehm ich euch mit in die nächste Stadt. Ich würd mich über Begleitung freuen.“, schlug der Musikant vor. Die beiden waren sprachlos und überglücklich vor Freude und konnte nur ein Kurzes „Ja.“ herausbringen. Nachdem der Musikant seine Sache gepackt hatte, ging es auch schon los. Es dauerte einige Tage bis sie in Leipzsch ankamen. Während der Reise erzählte der Musikant von seinen Reisen und den Geschichten, die er von Menschen, die er auf diesen Reisen begegenete, erfahren hatte. Natürlich absolvierte er auch ein paar Auftritte und lies die beiden sogar mitwirken. In Leipzsch angekommen, staunten Franzy und Alex nicht schlecht, als sie die Größe der Stadt sahen. Alles war so anders und ungewohnt als in den Dörfen, in denen sie bislang waren. Die Menschen trugen vornehmere Sachen, die Häuser sahen viel eleganter aus und vereinzelt sahen sie große Fabriken. Der Musikant setzte die Beiden vorm Rathaus ab, verabschiedete sich freundlich und bedankte sich für die nette Gesellschaft. Franzy und Alex lächelten und bedankten sich für die wunderbaren Tage, die sie erlebten durften. Nun mussten die beiden eine Möglichkeit finden nach Thüringia zu reisen, also beschlossen sie auf dem Marktplatz einige fahrende Händler nach ihren nächsten Reisezielen zu fragen. Glücklich wie die beiden bislang waren, fanden sie sogar einen der in die Hauptstadt von Thüringia, Erfordia wollte. Jedoch wollte der Händler eine gewisse Gegenleistung von den Beiden und somit wurden sie für den Zeitraum der Reise nach Erfordia zu Verkäufern, was die beiden jedoch nicht störte, da sie so ihrem Ziel wieder ein Stück näher kamen. Die Reise dauerte lange und war anstrengend, doch die Fröhlichkeit wich niemals aus ihren Gesichtern und der fahrende Händler war ziemlich zufrieden mit ihnen. In Erfordia angekommen, gab er ihnen noch den Tipp sich nach einem heimischen Geschichtenerzähler umzuhören. Also fragten die Beiden alle Leute die ihnen begegneten und fanden nach einer Weile auch zu einem Geschichtenerzähler namens Martin. Dieser fand ihre Geschichte ziemlich interessant und erzählte ihnen zum Dank für diese neue Geschichte die Geschichte des Sonnenunterganges. „Im Wald über unserer Stadt soll es einen Wald geben. Niemand hat ihn jemals gesehen, doch berichten einige Leute davon, vom Himmel her Geräusche zu hören. Da die Geräusche wie Tierlaute klingen, nimmt man an, das dort oben ein Wald sein muss. Viele haben bereits einen Weg nach oben gesucht, jedoch fand bis heute noch niemand einen Weg. Desweiteren kann man an einigen Tagen im Jahr sehen, wie die Sonne da verschwindet und der Mond wenig später auftaucht, wo dieser Wald liegen müsste. Vielleicht weiß ja dein kleiner Zebrafreund wie man dort hinauf gelangt.“ Das Zebralein musste eine Weile überlegen, bis ihm eine ähnliche Geschichte aus seinen Kindheitstagen einfiel. In dieser heißt es, das nur Tiere eine Möglichkeit haben in diesen Wald hinaufzusteigen. Sobald sie jedoch einmal diesen Wald betreten haben, können sie ihn nie wieder verlassen. Nun stand das Zebralein vor einer schweren Entscheidung. Zum einen wollte es gern diesen Wald betreten um das Ziel seiner Reise zu erreichen, zum anderen wollte es seine Freundin nicht hier unten zurücklassen. Zuerst musste es jedoch seine Geschichte über den Wald Franzy erzählen, da es keine Geheimnisse vor ihr hatte. Als es fertig war, schaute Franzy es ganz traurig an. „Ich weiß, dass es dein großer Traum ist diesen Ort zu besuchen und ich weiß auch, dass du mich nicht verlassen möchtest. Jedoch möchte ich dir nicht bei der Erfüllung deines Traumes im Wege stehen, also entscheide dich ruhig für den Wald.“ Franzy drehte sich um und unterdrückte ihre Trauer. Das Zebralein beschloss noch eine Nacht drüber nachzudenken und der Geschichtenerzähler bot ihnen an, bei sich zu übernachten. Die beiden nahmen dieses Angebot dankend an. Am nächsten Morgen wachte Franzy auf und fand die Zebrablume und einen Brief neben sich. In dem Brief stand folgendes: „Hallo Franzy. Ich habe mich doch für den Wald entschieden, in der Hoffnung dort genauso tolle Freunde wie dich zu finden. Ich hab die Zeit mir dir genossen und würde nicht eine Sekunde anders machen wollen. Zum Abschied lasse ich dir meine Zebrablume dar, auf dass du mich niemals vergessen wirst, denn ich werde dich niemals vergessen.“ Franzy drückte Zebrablume und Brief fest an sich, schaute gen Himmel und weinte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)