Der Weg den ich gegangen bin… von Sahara-san (Chunin-Prüfung des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 16: Aussprachen – Tag 3 / Part 1 ---------------------------------------- Kapitel 15:  Aussprachen – Tag 3 / Part 1   Gelangweilt saß der Anbu unweit von Inos Genin auf einem Baum und lies dabei ein Bein sorgenlos baumeln. Die drei schliefen und außerdem befanden sie sich – wieder einmal, wie er von seinen Kollegen wusste – nahezu am Rand des Gebietes. Der Zaun war kaum hundert Meter entfernt. Er seufzte. Es würde ihn wirklich überraschen, wenn dieses Team weiterkam. Mit deren schlechten Orientierungssinn wäre es ein Wunder sollten sie den Turm erreichen. Als er seinen Blick schweifen ließ bemerkte er eine Gestalt am Zaun. Neugierig geworden, wer mitten in der Nacht am Zaun eines der gefürchtetsten Gebiete Konohas stand, erhob er sich lautlos. Beim Zaun hob er verwundert eine Augenbraue. Der Anbu aus Kumo-Gakure? Was wollte der den hier? Und was hielt er da in der Hand? Sah aus wie ein gewöhnlicher Stein, abgesehen von der Farbe, gedämpft leuchtendes Blau. Er hörte einen Seufzer und wie der Anbu sich durch die blonden Haare raufte als haderte er mit etwas. Der Konoha-Anbu unterdrückte ein Kichern. Der Kumo-Nin war mit dem gleichen auffälligen Haaren gestraft wie Naruto. Sie schienen sogar im Dunkeln zu strahlen. Er beugte sich von seinem Aussichtspunkt weiter vor und verursachte dabei ein leises Flüstern in den Bäumen. Sofort riss der blonde Anbu den Kopf hoch. Huch! Der war vielleicht aufmerksam! Etwa eine Minute lang sahen sich die beiden Anbu stumm an. „Sollten sie nicht die Genin bewachen?“ fragte der Blonde leise. Lauter musste er auch nicht sprechen. Nachts trugen Geräusche und Stimmen weiter als tagsüber. Der Konoha-Nin sprang zu dem anderen und zuckte mit den Schultern. „Die schnarchen etwa hundert Meter von hier tief und fest. Und selbst wenn sie wider Erwarten weitergehen sollten. In spätestens einer Stunde sind sie wieder hier. Null Orientierung!“ erklärte er lapidar. Diesmal unterdrückte Naruto ein Kichern. Er kannte den Anbu vor sich. Nato, die Ruhe in Person, aber mit einer Leichtigkeit im Gemüt, die fast nicht möglich war als Anbu. Er war einer mit dem Naruto sich besonders gut verstanden hatte. „Das ist ein Argument… Sollte ich fragen welche Genin es sind?“ fragte Naruto locker. „Besser nicht, sonst steht jemand sicher nicht gut da. Außerdem wird das vermutlich eh im Bericht zu hören sein.“ lachte Nato. „Na dann warte ich eben bis morgen!“ stimmte Naruto zu. Beide lachten. „Irgendwie erinnern Sie mich an jemanden!“ murmele Nato kurz darauf. Kurz versteifte sich Naruto innerlich, rief sich aber gleichdarauf zur Ordnung. „Ein Freund?“ Der Andere legte den Kopf leicht schief. „Ja, aber sagen Sie es keinem. Man hört Narutos Namen nicht gern im Dorf.“ Etwas fassungslos kippte der Blonde Kopf zu Seite. Hatte er sich gerade verhört? „Der vor dem uns die Hokage gewarnt hat?“ Darauf nickte der Konoha-Nin. „Ich behalt‘s für mich, versprochen!“ „Danke!“ Natos Grinsen hörte man in seiner Stimme. „Und was machen Sie hier um diese Zeit?“ Naruto zögerte kurz, beschloss dann aber ein Risiko einzugehen. Schließlich sah Nato ihn noch immer als Freund, so unglaublich das auch klang. „Hachibis Kraft wurde heute genutzt!“ Er hörte einen erstickten Laut. „Ich musste überprüfen, ob alles in Ordnung ist, …mit diesem Stein!“ Darauf streckte er seine Hand mit dem blauen Stein aus. Offen geschockt über diese freie Ankündigung starrte Nato sein Gegenüber an. „Zum Schichtwechsel gab es einen Kampf. Ein Zweihundert-Meter Umkreis ist fast völlig zerstört… Die Genin wurden aber nicht lebensgefährlich verletzt.“ brachte er dann heraus. Sein Gegenüber nickte ernst. „Dann bin ich beruhigt. Ich hatte schon das schlimmste befürchtet.“ „Verständlich. Droht den noch immer Gefahr?“ „Nein. Würden Sie  es bitte für dich behalten?“ bat Naruto und hoffte aus tiefstem Herzen. Er wollte nicht, dass Tsukihime ins Schussfeld geriet. Nato versteifte sich. „Wieso?!“ fragte er scharf. Naruto kannte diesen Ton, wenn er auch selten zum Einsatz kam. „Weil dich ein alter Freund darum bittet!“ Sein Gegenüber hatte mit so einer Antwort nicht gerechnet und war deutlich verwirrt. Tief durchatmend hob Naruto seine Hand zur Maske. Er schob sie gerade soweit zur Seite damit ein Auge zu sehen war. Mehr brauchte Nato nicht sehen um zu begreifen. „Ich fass es nicht! … Naruto?“ Er zog sich die eigene Maske runter. „Aber wie…? Was? Ich versteh das nicht!“ „Es ist eine lange Geschichte. Bitte verrat es einfach niemanden. Sonst bricht Massenpanik aus, das will ich unbedingt vermeiden. Ich bin keine Gefahr und auch Hachibi ist keine.“ Er schritt auf Nato zu. „Und setz die Maske wieder auf! Du bist im Dienst!“ korrigierte er, riss ihm seine Maske aus der Hand und drückte sie auf sein Gesicht. Er hörte ein genervtes Schnauben. „Ja, ganz eindeutig Naruto Uzumaki – Nervensäge vom Dienst!“ kommentierte er. Darauf schnippte Naruto ihm auf die Maske sodass diese unangenehm auf seinem Gesicht vibrierte. Protest war zu hören. „Jederzeit. Meine neuen Kollegen finden das nämlich auch.“ Sein Gegenüber lachte und gab überraschend seine Einwilligung. Unter der Bedingung, dass er ihm erklären sollte bei Gelegenheit. Dass er dabei vorhatte die gesamte Anbu-Truppe zu versammeln verschwieg er. Denn niemand wusste, dass er der zweite Unbekannte war. Der, der von Narutos richtigen Brief und dessen Inhalt wusste. Obwohl der Erste noch lebte, war er schon eingeweiht, denn als Anbu lebte man nun mal gefährlich. Da musste man rechtzeitig vorsorgen. Naruto dankte Nato und machte sich dann wieder auf den Weg zurück. Er hatte heute Nacht noch etwas anderes zu tun. Nato nahm seinen Posten wieder ein. Er beschloss seine Anbu-Kollegen davon überzeugen, dass der Schaden durch eine zu groß geratene Briefbombe geschah.   --   Mit leichter Anspannung betrat Naruto mit seinen Kollegen Tsunades Büro. Er hoffte, dass Nato sein Versprechen gehalten hatte, auch wenn es in nachts verwundert hatte, dass Nato so einfach eingewilligt hatte. Der Blonde hatte irgendwie das Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben. Er hatte den Verdacht, dass unterschwellig etwas in Konoha vor sich ging – eine Wandlung. Blieb nur die Frage ob gut oder schlecht. Naruto hatte nicht vor ein ganzes Dorf zu spalten, weil ein paar Menschen anscheinend doch nicht so verbohrt waren wie es vor fünf Jahren den Anschein hatte. Langsam aber sicher wurde der Blonde misstrauisch. Er hatte nicht vergessen, dass besonders Sakura enorme Boshaftigkeit ausstrahlte. Ob das einen besonderen Grund hatte? Früher war sie immerhin auch nicht so. Naruto und Sakura waren mal gute Freunde gewesen, Teamkameraden, die sich immer aufeinander verlassen konnten. Naruto überlegte wann sich das geändert hatte. Leider kam er zu keinem Ergebnis, da nun alle Jonin versammelt waren. Jetzt musste er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Er sah die Hogake an, doch die schien auch etwas zu beschäftigen. Irgendetwas ging ihr offensichtlich gegen den Strich. Noch während er sich fragte was zuckte Naruto fast unmerklich zusammen. Er hatte das Gefühl beobachtete zu werden. Unauffällig sah er sich um und als er aus dem Fenster sah erkannte er auch wer ihn beobachtete – und die Hokage. Kakashi war gut versteckt, aber der Blonde hatte während seiner Flucht außergewöhnliche Wahrnehmungsfähigkeiten dazu gewonnen. Was zum Teufel war hier los? Eines war jedenfalls klar. Naruto musste vorsichtiger werden. „Hokage-sama, es sind jetzt alle Jonin da!“ sprach Hinata die blonde Frau an. Man merkte es ihr zwar nicht äußerlich an, aber Naruto war sich sicher, dass sie sich innerlich erschreckt hatte. Sie konzentrierte sich nun wieder auf die Jonin, nicht aber ohne einen Seitenblick auf Naruto. „Nun, diesmal will ich Ihnen allen gleich sagen wer erfolgreich war, sich die Schriftrollen zu holen. Kiba, ich gratuliere, deine Genin haben nicht nur die Schriftrolle erhalten, sie haben auch neue Kräfte bekommen. Ayano hat ein beeindruckendes Wind-Jutsu zustande gebracht.“ fing sie sofort an. Naruto hatte den Eindruck, dass sie die Informationen so schnell wie möglich loswerden wollte. Denn nach diesen Berichten stand das Gespräch mit Iruka auf dem Plan. Kiba freute sich natürlich und auch seine Freunde gratulierten ihm. Nach der Frage, wer denn die Gegner gewesen waren, war einer der Kusa-Jonin natürlich reichlich stinkig. Man sah ihm die Ungeduld an, bis er endlich die schriftlichen Berichte bekam, in denen genau stehen würde wie der Kampf verlaufen war. Als nächstes lobte sie Kankuro und seine gut ausgebildeten Genin, die wohl als erstes an dem Tag Erfolg gehabt hatten. Und zuletzt sah sie die Kumos an. „Ich muss sagen, dass Ihre Genin gut trainiert sind. Was mir aber Sorgen bereitet ist nicht nur das Temperament des Mädchens, das den Chunin bedroht hat sondern auch die Zerstörungskraft ihrer Briefbomben.“ Darauf runzelte Tamira die Stirn und Narutos Spannung fiel kurzzeitig von ihm ab. „Wie meinen Sie das?! Hat Sara etwas angestellt?!“ Die Hokage nickte. „Wir haben keine Kameraaufnahmen davon, weil die Kamera, die etwas hätte aufzeichnen können durch ihre erste Kunai-Briefbombe zerstört wurde. Eine weitere hat wohl einen 200-Meter Radius im Wald vernichtet.“ Jetzt war Tamira ernsthaft besorgt. Das konnte nicht Sara gewesen sein, niemals. Sie wagte aber nicht zu Naruto zu sehen, da sie der Hokage keinen Hinweis darauf geben wollte, dass das vielleicht keine Briefbombe war.  „Sie klingen so als würden Sie nur spekulieren, wieso? Haben die Anbu denn nichts gesehen?“ Die Blonde schüttelte den Kopf. „Es war während dem Schichtwechsel, keiner hat was gesehen und die Genin von Tenten haben einiges abbekommen. Sie sind die ganze Nacht bewusstlos gewesen, vielleicht sind sie es sogar noch immer, wer weiß das schon. Aber einer unserer Anbu konnte noch kleinste Überreste der Bombe finden!“ Geflissentlich ignorierte Tsunade das Fluchen von Tenten. „Dabei hatte ich gestern noch gesagt, dass ich hoffe, dass meine Genin vor den Kumo-Nin verschont bleiben!“ flüsterte sie sodass niemand es hörte, bis auf Naruto der ja ein geschärftes Gehör hatte. Tamira wirkte immer noch angespannt, sodass Naruto beschloss sie zu beruhigen. Unauffällig trat er einen Schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand aufs Kreuz. Sie sah ihn kurz an und er neigte den Kopf leicht. Dann ging er auf die Hokage zu und hielt ihr den Antrag vor die Nase um später wieder in den Wald gehen zu dürfen. „Da wir gerade bei Sara sind. Ich stelle Antrag, mit ihr nach der Prüfung noch mal in den Wald gehen zu dürfen.“ Schockiertes Raunen ging durch den Raum. Tsunade hob nur eine Augenbraue, Naruto grinste unter der Maske breit. „Glauben Sie  mir Hokage-sama, es erspart ihnen später viel Ärger, wenn Sie das genehmigen. Sie wird sonst jede Menge Unfug anstellen um in den Wald zu dürfen um Gifte zu sammeln. Der Raikage kann ein Lied davon singen!“ Bei Letzterem hörte man deutlich das unterrückte Lachen. Während die Hokage kurz verdattert war, entspannte sich Tamira. Wenn Naruto so ruhig war, war alles in Ordnung. Trotzdem würde sie ihm dafür eine verpassen, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht hatte. Was vermutlich genau in seiner Absicht gelegen hatte. Idiot! Die Hokage schüttelte den Kopf. „Er hat mein Mitgefühl!“ murmelte sie, mehrdeutig. „Ich habe auch schon eine Zeitangabe eingetragen. Damit genug Zeit ist für die Aufräumarbeiten.“ „Das ist aber eine ziemlich großzügige Verzögerung! Wehe ich kriege Ärger, weil dieses Mädchen denkt ich hätte das angeordnet!“ schimpfte sie. „Das werde ich ihr schon klar machen…“ meinte er nur und wartete. Mit einem Seufzer nahm die Hokage der Stempel und drückte ihn einmal – heftig – aufs Papier. Naruto nahm das Schreiben von ihr wieder entgegen und trat zurück. Tsunade ging als nächstes die Kurzberichte der restlichen Teams durch, bis hin zu Ino. „Ino, es tut mir Leid, aber deine Genin sind eine Katastrophe. Bis jetzt haben sie es noch immer nicht geschafft sich mehr als einen Kilometer vom Zaun wegzubewegen.“ //Oje, das hätte ich nicht gedacht.// ging es Naruto durch den Kopf, während Ino leicht rosa anlief. „Zukünftig sollte Orientierungstraining im Fokus liegen!“ rügte die Hokage noch, wobei man ihr deutlich anhörte, dass sie nicht glaubte, dass diese Genin weiter kamen. Damit war für sie alles gesagt und Hinata begann die Berichte zu verteilen. „Soll ich dir helfen?“ fragte Kiba leise an Ino gerichtet. Zuerst wollte sie ihn ja angiften, sah aber dann ein, dass er es nur gut meinte. Trotzdem vertröstete sie ihn, auf einen späteren Zeitpunkt bezüglich ihrer Entscheidung. Nach dem Lesen folgten wieder einige Fragen und kurz darauf machten sich die Jonin auf dem Weg um wieder ihre Freizeit zu genießen. Auch Naruto folgte vorerst, man wollte ja keine falschen Verdächtigungen aufkommen lassen. Auch Kakashi verließ seinen Beobachtungsposten. Nun würde er der Spur der Zerstörung zu ihrem Ursprung folgen…   --   Jene Suna-Genin, die während der ersten Nacht Schutz unter den hohen Baumwurzeln gefunden hatten, waren inzwischen ein deutliches Stück weiter in den Wald vorgedrungen. Jedoch trotzdem mit ungewollt verlangsamten Tempo. „Heilige Sch- Schande!“ rief der einzige Junge im Team, Kenshi. „Was war das für eine Pflanze?! Meine Hände brennen immer noch wie Sau!“ beschwerte er sich und sah auf seine roten Hände, die er kaum krümmen konnte, so sehr schmerzten sie. Den beiden Mädchen ging es ähnlich, nur minimal abgeschwächt, weil sie erst nach ihrem Kollegen aus den Wurzeln, und damit durch diesen ätzenden Pflanzensaft, herausgekommen waren. Ständig zuckten ihre Hände durch die wohl überreizten Nerven und Tränchen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Tränen der Wut. „Na super, da haben wir schon vor den Toren diese Anko verärgert und jetzt blamieren wir uns bis auf die Knochen, weil wir in irgend so eine Giftpflanze reinlatschen mussten.“ regte sich Megumi auf. „Ach, Halt doch die Klappe! Wessen super Idee war das denn?!“ keifte Emiko sie an. „Was schaust du mich so an?!“ verteidigte sich das andere Mädchen. „Es reicht!! Schnauze, alle beide!!“ schrie sie jetzt Kenshi an. Bevor sie zurückschreien konnten, unterbrach er sie. „Wir sind mitten auf Feindesgebiet. Haltet eure Augen auf!“ rief er sie zurecht und ignorierte dabei, dass er selbst nicht gerade leise war. Die drei Genin verstummten, aber zu spät. Sie waren bereits ins Visier der Kusa-Nin geraten. Diese waren gut getarnt unter Decken, hoch oben auf den Bäumen. Da Setsuko und ihr Kollege Eyano sowieso schon lange auf einen Kampf aus waren, kamen ihnen diese Suna gerade recht. Ihr letztes Team-Mitglied, die zögerliche Kirika, zog nur mit weil die Streithähne die passende Schriftrolle zu ihrer hatten. Und irgendwer muss früher oder später die angestaute Wut ihrer beiden Kameraden abbekommen. Lautlos bewegten sich die Kusa-Nin und suchten sich einen Platz. Etwa hundert Meter entfernt fanden sie einen guten Platz für einen Hinterhalt und legten sich auf die Lauer. Die Suna-Nin folgten einem, verhältnismäßig, gut sichtbaren Trampelpfad. Die Kusa-Genin wussten, dass dieser eigentlich nur im Kreis herum führte, weil sie es von den Bäumen aus gesehen hatten. Die Suna-Genin waren so auf diesen Pfad fixiert, dass sie ohnehin nie am Turm ankommen würden. Lange mussten Setsuko und Eyano nicht warten, da kamen die Suna an ihnen vorbei. Da sie gemerkt hatten, dass Megumi und Kenshi wohl die aggressiveren waren, stürzten sich Sestuko und Eyano auf diese beiden. Kirika blieb daraufhin Emiko überlassen. Sie griffen ihre Gegner von hinten an und schnitten bei dieser Gelegenheit gleich die Hüfttaschen auf. Sämtliche Gegenstände, auch die Schriftrolle, kullerten heraus. Da diese aber in der Tasche von Kenshi lag, der vorausging, landete die Schriftrolle erstmal auf dem Boden zwischen den Mädchen. Dadurch war ein Kampf vorprogrammiert, was den Kusa natürlich nichts ausmachte. „Hey, was zum Teufel!?“ schrie Kenshi und sah sich nach seinen Gegnern um. „Ihr Schweine! Mädels schnappt euch die Schriftrolle wieder.“ blaffte er. Etwas lahm schnappte sich Emiko die Schriftrolle, während sich die anderen beiden zum Kampf vorbereiteten – oder es versuchten. Automatisch griffen sie zu ihren Taschen, die ja leider leer waren. Sie fluchten und diesem Moment nutzten die Kusa-Nin um erneut zu attackieren. Eyano sprang zuerst scheinbar wahllos in die Bäume und schnitt Blätter und Zweige ab. Und als er dann auf Distanz ging waren die Suna-Nin recht irritiert. Die Blätter flatterten noch in der Luft als er begann Fingerzeichen zu machen. Da wussten die Sunas, dass sie in Schwierigkeiten waren. Während Eyano seine Blätter-Klingen auf die Gegner zurasen lies, schloss sich Setsko diesen an. Die Suna versuchten wohl ein Gegen-Jutsu zu formen, aber da ihre Hände zu empfindlich waren, schafften sie es nicht rechtzeitig und wurde von den Blättern erwischt. Zahlreiche Schnittwunden schwächten sie zusätzlich als Sestuko ihre Wut mit ziemlich harten Faustschlägen an Kenshi und Megumi ausließ. Emiko merkte daraufhin, dass Kämpfen keinen Sinn mehr machte und machte Anstalten zu fliehen, konnte sich aber plötzlich  nicht mehr rühren. Sie sah zu ihren Füßen und stellte entsetzt fest, dass sie Knöcheltief in Erde steckten. Panisch sah sie sich um und bemerkte wie Kirika sie konzentriert ansah, was klar machte, dass sie das Erd-Jutsu ausführte. „Lass mich los, du Trampel!“ schrie sie, versuchte die Erde durch einen kontrollierten Chakra-Fluss in ihren Füßen loszuwerden. Leider hatte sie nun auch Kirika am falschen Nerv erwischt. „Wie hast du mich genannt?!“ schrie sie sauer. Trampel wurde sie immer von ihrem, ach so tollen, Bruder bezeichnet. Jetzt brach auch aus ihr die Wut heraus. Erstaunlich schnell lief sie auf  Emiko zu und rammte ihr die Faust ins Gesicht. Emiko ging durch die Wucht zu Boden, worauf sich das andere Mädchen auf sie stürzte. Immer wieder schlug sie zu, auch als die Suna schon bewusstlos dalag. Erst als ihre Kollegen sie wegrissen, fing sie an sich schnaufend zu beruhigen. Die beiden anderen Suna waren längst außer Gefecht. „Meine Fresse, so sauer habe ich dich noch nie gesehen!“ stellte Setsuko fest. Kirika antwortete nicht. Wortlos bückte sie sich und nahm die Schriftrolle von dem geprügelten Mädchen ab. Eyano sah seine Kollegin ebenfalls geschockt an, erhielt aber auch keine Antwort. Schweigend verließen die drei Kusa-Nin den Kampfplatz.   --   Naruto war nicht klar, warum das Gespräch im Büro der Hokage stattfinden sollte. Schließlich gingen hier ständig Leute ein und aus. Und beobachten konnte man die Dinge auch, wenn man so wie Kakashi wirklich erpicht darauf war. Dennoch klopfte er an und hoffte die Sache schnell hinter sich bringen zu können. Wie er erwartet hatte war Iruka schon da. Naruto fragte sich wie Tsunade ihn in die letzten Tage unter Kontrolle gehalten hatte. Einen letzten Seufzer erlaubte er sich, bevor er sich zusammenriss um eine neutrale, fast kalte Miene aufsetzte. Tsunade klopfte schon ungeduldig mit den Knöcheln auf ihrem Tisch. „Nun, dann wollen wir mal anfangen.“ begann sie gleich. „Nimm bitte die Maske ab!“ „Ich würde vorher gerne eine Barriere errichten. Heute Morgen wurden wir nämlich schon mal von außerhalb beobachtet. Ich lasse die Türe aus, sodass man eventuelles Klopfen noch hört.“ schlug Naruto zuerst vor. Sichtlich irritiert sah die Hokage ihn an. „Ich hätte es gemerkt, wenn uns jemand beobachtet hätte.“ widersprach die Blonde und Iruka schien leicht ungehalten zu werden. Unruhig trat er von einem Bein aufs andere. „Sehen Sie den Punkt zwischen dem gelben und grünen Gebäude? Der Baum mit dem dichten Blätterwerk?“ wies Naruto sie an. „Nein, sehe ich nicht!“ keifte sie, nachdem sie es versucht hatte. „Ganz genau, von hier aus kann man nichts sehen, umgekehrt ist das aber nicht der Fall. Da hat man vor allem als Shinobi einen offenen Blick auf ihr Büro.“ erklärte er. Einen noch besseren sogar mit dem Sharingan. Der blonden Frau klappte zuerst der Kiefer runter, bevor sie anfing mit den Zähnen zu knirschen. So einen taktischen Schwachpunkt konnte sie nicht gebrauchen. „Ich werde mich darum kümmern müssen.“ Sie zögerte kurz. „Na schön, errichte deine Barriere.“ stimmte sie letztlich zu. „Hokage-sama, was wenn das eine Falle ist?!“ warf Iruka plötzlich ein. „Wenn er einen Hinterhalt geplant hat. „Als ob ich sowas nötig hätte!“ warf Naruto ein und formte schon die Fingerzeichen. Iruka wollte nochmal protestieren, aber zu spät! „Fertig!“ Iruka staunte stumm. Was auch immer Naruto da für ein Jutsu benutzte, es war kaum zu spüren, aber es war stark. Kein Mucks war mehr von draußen zu hören. Und all das in nur ein paar Sekunden. Iruka wurde klar, dass Naruto wohl wirklich keinerlei Probleme hätte alles und jeden zu eliminieren, ohne dabei faule Ticks verwenden zu müssen. Iruka dachte sich, dass es beunruhigender nicht werden konnte, da nahm Naruto seine Maske ab. Der Braunhaarige schluckte. Jetzt wurde ihm erst so richtig mulmig. Der Ausdruck in diesen Augen war vollkommen anders als in der Vergangenheit. Kein Schalk, nur stoische Ruhe, die mehr als bedrohlich war. „Nun Hokage-sama, Sie wollten dieses Gespräch. Was soll denn hier geklärt werden? Iruka zu bestätigen, dass ich hier bin, dass ich sowas wie Diplomaten-Schutz habe, oder was sonst?“ wollte Naruto gelassen wissen. Nur seine Wortwahl ließ erahnen wie unnötig er das alles hier fand. „Es geht darum Iruka zu zeigen, dass du keine Gefahr für unser Dorf bist, solange wir alle – dich eingeschlossen – kooperativ handeln!“ stellte die Hokage klar. „Und wie soll das von statten gehen?“ „Sei nicht so respektlos!“ ereiferte sich der Chunnin wieder. Naruto sah ihn an. „Weil ich früher etwa auch so respektvoll mit ihr geredet habe?!“ zog der Blonde ihn auf. „Ich bin immer noch ich. Der Unterschied ist, dass ich erwachsen geworden bin und mich in angemessenen Situationen auch wie einer verhalte.“ „Iruka, ruhig. Naruto hat Recht. Er hat sich auch die letzten Tage nicht anders verhalten, mit ein paar wenigen Ausnahmen.“ murmelte das Dorfoberhaupt. Iruka sah sie irritiert an. Wieso schlug sie sich plötzlich auf die Seite dieses Verräters? „Wie können sie ihm das durchgehen lassen? Er hat dem Dorf damals erheblichen Schaden zugefügt. Er hat… alle… getötet.“ Irukas Blick nach konnte man sich denken was seine Augen sahen. Die Ereignisse von damals. „Das war nicht ich, sondern der Kyuubi!“ stellte Naruto klar. Aus seinem Inneren kam ein Knurren. //Spiel für den Moment mit. Du kannst mir nachher in den Hintern beißen!// teilte er seinem Alter-Ego-Fuchs mit. Da hörte er ein dröhnendes Lachen in seinem Kopf. „Das mag vielleicht für diejenigen stimmen, die dir hinterher geschickt wurden, aber nicht für die Uchihas!“ wiedersprach Tsunade und hielt Iruka mit einer Handbewegung ruhig. Ein kurzes Zucken von Narutos rechtem Auge war die einzige Reaktion. „Ein Zeuge hat gesehen, dass du sie in vollem Bewusstsein getötet hast!“ Das war Naruto neu. Wie hatte er jemanden übersehen können, mit seinen geschärften Sinnen. Dennoch fragte er nicht nach dem Wer. Sie würden es ihm ja doch nicht verraten, aus Angst er könnte den Zeugen ausfindig machen. Abgesehen davon, dass Naruto an solch einen Zeugen nicht glaubte. Kein Außenstehender konnte erkennen ob Naruto nun selbst kämpfte oder der Kyuubi, sie waren zu sehr aufeinander eingestellt. Nur wer von Anfang an den Kampf beobachtet hätte, wäre der Unterschied aufgefallen. Und dann hätte man auch gewusst, dass die Uchihas zuerst angegriffen haben… „Also frage ich dich jetzt, warum hast du sie umgebracht?!“ verlangte Tsunade zu wissen. In ihrem Blick lag kein Interesse an der Wahrheit oder Ähnliches, also sah der Kumo-Nin keine Veranlassung ihr etwas zu offenbaren, dass sie sowieso nicht wissen wollte. „Ich hatte meine Gründe!“ erklärte er deshalb nur. „Das sagst du ja wohl nicht zum ersten Mal. Warum also rückst du nicht endlich mit der Sprache raus!“ mischte sich Iruka wieder ein, deutlich ruhiger. Ob auf Furcht oder dem allmählichen Erkenntnis, dass Naruto momentan keine Gefahr darstellte, wusste der Blonde nicht. „Warum? Es spielt keine Rolle mehr – sie sind keine Gefahr mehr.“ Letzteres war nur geflüstert, sodass niemand der beiden es hörte, wenn er nicht darauf lauschte. Taten sie nicht. „Naruto!! Diese Tat war um einiges schlimmer als das was Itachi ihnen angetan hat. Er-!“ Naruto unterbrach sie. „Ah, Itachi! Ich hab mich schon gefragt wann Sie mich wieder mal mit ihm vergleichen. Wissen Sie, ich kenne Itachis Gründe nicht, aber ich mir bei einem ziemlich sicher: Dass unsere Gründe vollkommen verschieden sind.“ „Ach ja? Wenn das so ist, warum nennst du uns deine nicht einfach.“ Das kam wieder von Iruka. Allmählich glaubte Naruto, Irukas Anwesenheit sollte ihn weichklopfen. Dass dies der eigentliche Grund für dieses Treffen war. Naruto seufzte und kratze sich am Kopf. „Ich muss es also doch wiederholen: Es hat nun keinen Sinn mehr. Selbst wenn ich alles sage, der Hass mir gegenüber hat sich in den letzten 5 Jahren in jedem Einwohner Konohas eingeschlichen. Und nicht mal die Wahrheit kann mehr etwas daran ändern. Ich werde also schweigen.“ Wobei er selbst nicht an diese Worte glaubte. Er hatte schon zu viele neutrale und sogar freundlich gesinnte Menschen, auf Narutos Tat bezogen, getroffen. „Wissen die Leute aus Kumo-Gakure über deine Tat Bescheid?“ versuchte die Hokage es nun auf die andere Weise. Vielleicht wollte sie es als Druckmittel nutzen. „Ja.“ antwortete er ruhig. Nach einem kaum merklichen Zögern entschied er ihnen einen kleinen Hinweis zuzuwerfen. Denn irgendwie schien er doch noch zu hoffen, dass Konoha sich ändern ließ. //Dir ist echt nicht zu helfen, elender Gutmensch!// stänkerte Kyuubi. Naruto wusste, dass er es nicht ernst meinte und lächelte innerlich darüber. Er wandte sich wieder an die Hokage. „Falls es Sie wirklich interessiert können Sie auch Ibiki fragen. Obwohl ich bezweifle, dass er etwas sagt, immerhin hat er’s bis jetzt auch nicht offenbart.“ Das brachte sie deutlich aus dem Konzept. Sie setzte sich aufmerksam geworden gerade auf. „Moment mal. Ibiki Morino weiß über alles Bescheid? Wieso hast du es ihm erzählt aber verweigerst dich vor uns?“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich hab es ihm nicht erzählt. Er hat das ganze Szenario von Anfang an mit angesehen und alles gehört, was sie gesagt haben.“ Iruka klappte der Mund auf. Das Oberhaupt dagegen wollte etwas erwidern, da klopfte es an der Tür. Der Kumo-Nin hatte sie tatsächlich von der Barriere ausgenommen. Naruto erkannte das Chakra und setzte sich die Maske auf. Kurz sah Tsunade Beunruhigung über sein Gesicht huschen, dann saß die Maske wieder. Darauf ließ sie den Neuankömmling eintreten, leicht ärgerlich, aber auch neugierig. Wie sich herausstellte war es Sasuke in seiner vollen Anbu-Montur, was darauf schließen ließ, dass er eben erst zurückgekommen war von seiner Mission. Tsunade runzelte die Stirn. Es musste wohl wichtig sein, wenn er es so eilig hatte. Irritiert über die Anwesenheit von Iruka und einem fremden Anbu aus Kumo-Gakure runzelte er unter der Maske die Stirn. Dann bemerkte er die Barriere. Sofort war er vorsichtig. „Was hat diese Barriere zu bedeuten, Hokage-sama?“ fragte er beunruhigt. „Nichts, es war nur ein privates Gespräch und dieser Anbu hier hat mich auf einen taktischen Schwachpunkt hingewiesen. Um den ich mich kümmern werde!“ erklärte sie ernst. „Und bevor du fragst: Dieser Anbu ist Begleiter der Genin-Teams, die an der Prüfung teilnehmen. Er ist Berater des Raikage und somit wünsche ich keine Reibereien!“ fügte sie hinzu. „Natürlich nicht!“ stimmte Sasuke zu, obwohl er reichlich verwirrt war. Über Diverses, angefangen bei den zerstörten Gebäuden im Dorf. Hatte Sakura mal wieder einen Ausraster gehabt? Das würde er später klären. „Ich habe bei meiner Mission unerwartete Informationen erhalten! Sie sollten sie am Besten gleich erhalten.“ Er sah den fremden Anbu an. „Sie sind Berater des Raikage?!“ fragte er nach. Darauf nickte Naruto. Nach so langer Zeit Sasuke gegenüber zu stehen, sei es auch mit Maske, war seltsam, genau wie vor einigen Jahren. „Dann sind diese Informationen sicher auch für Sie wichtig, und den Raikage!“ Damit lud er ihn ein beim Bericht dabei zu sein. Der Blonde wurde neugierig. Was könnte sowohl für das die Hokage, wie für den Raikage wichtig sein. Außerdem wunderte er sich über Sasukes Art – eine absolute Veränderung zu früher. Aber na ja, auch der Uchiha musste mal erwachsen werden und über seinen Rachewunsch hinausdenken. Die Hokage schickte Iruka wieder an seine Arbeit, mit einem bedeutsamen Blick und der Chunnin verließ angesäuert ihr Büro. Ein paar Minuten später war Naruto völlig von der Rolle. „Alle Akatsuki-Mitglieder! Herkunft und Fähigkeiten. Der Wahnsinn, wie ist irgendjemand zu diesen Infos gekommen.“ staunte er nicht schlecht. Sasuke sah die Hokage an und diese nickte. Darauf erklärte Sasuke, dass er einen Spionage-Clan auslöschen sollte, da sie aus Konoha streng geheime Informationen gestohlen hatten. Er hatte sie noch rechtzeitig erwischt, bevor sie diese hatten weiterverkaufen können. „Vermutlich wollten sie es mit dieser Schriftrolle gleich handhaben. Verkaufen an den Bestbietenden!“ schloss der Konoha-Anbu. „Könnte ich eine Kopie dieser Rolle bekommen um sie durchzugehen und dem Raikage senden zu können?“ fragte Naruto. „Na sicher, aber das Senden können wir selbst auch übernehmen.“ meinte Tsunade, kaum merklich angesäuert. So viel Vertrauen sollte Naruto schon in Konoha haben. „Das meinte ich ja auch nicht, ich würde nur gerne selbst einmal durch die Informationen gehen. Ich bin gerne auf dem neuesten Stand!“ rechtfertigte sich der Blonde. Gegen diese logischen Argumente konnte sie nichts anderes tun als ihre Einwilligung zu geben. Kurz darauf verließ Naruto ihr Büro mit einer Kopie der Schriftrolle. Tsunade sah ihm nachdenklich hinterher. Dann ging sie mit Sasuke die Schriftrolle genauer durch.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)