Der Himmel zwischen uns. von SongToMyself (Marcus Flint x Katie Bell || Abgeschlossen!) ================================================================================ Kapitel 3: "Warum hast du mir nie was gesagt?" ---------------------------------------------- 15. September Hogwarts Der anfängliche Schrecken über den Einbruch von Sirius Black in Hogwarts legte sich sehr schnell wieder und stattdessen begann man haarsträubende Geschichten und Theorien auszuarbeiten, wie er ins Schloss gekommen sei. Katie jedoch interessierte sich nicht besonders für die ganze Angelegenheit. Solange Black nicht versuchen würde, sie umzubringen – was er auch sicher nicht vorhatte – ging sie dieser Mann nichts an. Außerdem waren da ja noch die Dementoren, deren Anzahl nach dem Vorfall sogar noch aufgestockt worden war. Einer der Gründe, warum Katie schon längere Zeit keinen Fuß mehr auf die Ländereien gesetzt hatte. Doch an diesem stürmischen Nachmittag konnte sie sich nicht dafür drücken, hinaus zu gehen. Quidditch-Training stand auf dem Programm und das durfte sie nicht verpassen, vor allem da es das letzte Training war, das vor dem Spiel gegen die Slytherins stattfinden würde. Sie war nicht besonders nervös, da sie mit Harry als ihrem Sucher bis jetzt jedes Spiel gegen das andere Haus gewonnen hatten, doch Oliver Wood schien das nicht so zu sehen. Auf jeden Fall war er in ziemlich gereizter Stimmung und brüllte jeden an, der in seinen Augen nicht richtig bei der Sache war. Alles in allem war Katie froh, als Wood das Training für beendet erklärte. Sie selbst hatte sich zwei Mal eine Standpauke von ihm anhören müssen, nur weil sie nicht auf die anderen beiden Jägerinnen geachtet hatte und mit ihren Gedanken ganz wo anders gewesen war. Sie gestand es sich nicht gerne ein, aber sie brachte die letzte Begegnung mit Marcus Flint nicht mehr aus ihrem Kopf. Sie hatte ihn schon oft wütend gesehen, doch in diesem Moment hatte sie das Gefühl gehabt, er würde ihr ohne mit der Wimper zu zucken jeden Knochen im Leib brechen, wenn sie auch nur ein weiteres Wort sagen würde. Nur bei der Erinnerung an seinem Blick erschauerte sie, doch niemand von ihren Teamkollegen bemerkte es. Es wehte ein eiskalter Wind, den jeder zum frieren brachte. Um diesem zu entkommen, wollte sich das Team nun zu der Umkleide bewegen, als Wood sie noch einmal zurückhielt. Sein Gesicht war ernst und Katie ahnte, dass sie nun gleich den Grund für seine schlechte Laune erfahren würden. „Flint war vor dem Training bei mir und hat mir freundlicher Weise mitgeteilt, dass wir im ersten Spiel dieser Saison nicht gegen die Slytherins, sondern gegen die Hufflepuffs spielen werden.“ Allgemeine Verwirrung machte sich breit und Fred Weasley brachte ein perplexes „Wieso?“ heraus. „Die Slytherins reden sich damit raus, dass ihr Sucher immer noch am Arm verletzt ist. Aber es ist doch klar, warum sie nicht Spielen wollen. Sie haben Angst, dass das schlechte Wetter ihre Chancen auf einen Sieg mindert.“ Die Verwirrung wandelte sich in Empörung um. Katie spürte, wie ihr mulmig zumute wurde, denn sie wusste, dass die Gryffindors nun ein Problem hatten. Sie hatten sich darauf eingestellt, gegen die Slytherins zu kämpfen, doch nun kamen da die Hufflepuffs, die eine vollkommen andere Spieltaktik hatten. Das konnte ja nur schief gehen… Die meisten hatten die Umkleide schon verlassen. Nur noch Katie und Alicia waren noch da, Angelina war schon vorgegangen. „Ich wart vor der Tür, in Ordnung?“, fragte Alicia, die sich bereits fertig angezogen hatte und Katie nickte, während sie nach ihrem blauen Pullover griff und sich diesen über den Kopf zog. Ihre Freundin verschwand aus dem Raum und ließ sie alleine zurück. Sie stopfte rasch ihre Quidditch-Ausrüstung in ihren alten, zerschlissenen Seesack und warf sich diesen über die Schulter. Noch einem sah sie sich kurz um, um zu überprüfen, ob sie vielleicht irgendetwas vergessen hatte, doch sie konnte nichts entdecken und machte sich auf den Weg zum Ausgang des Umkleideraums. Doch bevor sie diesen erreicht hatte, hörte sie wie jemand hinter ihr ihren Namen nannte. Sie wirbelte erschrocken herum und blickte Oliver überrascht an. „Wie kommst du denn hier rein?“, fragte sie, wurde sich jedoch gleich im nächsten Moment bewusst, wie unnötig diese Frage war. Sie hatte ihn nicht durch die Vordertür hineinkommen sehen, also musste er logischerweise den Raum durch die Tür betreten haben, die den Mädchenumkleideraum mit dem der Jungen verband. Normalerweise war die ja auch abgeschlossen, doch wahrscheinlich besaß jeder Kapitän eines Quidditch-Teams so einen Schlüssel, da sie auch die waren, die die Aufgabe hatten, die Umkleidekabinen abzuschließen. „Ich wollte mit dir reden“, begann er, ohne auf ihre Frage einzugehen, „das letzte Mal, als wir uns in den Drei Besen gesehen haben, warst du ja nicht gerade in der Stimmung dazu.“ Die Gryffindor wurde rot, erwiderte jedoch nichts. Ihr Schweigen schien für Oliver die Erlaubnis zu sein, weiterzureden. „Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber deine Leistungen im Quidditch nehmen immer mehr ab. Wenn du dich nicht anstrengst, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als dich vorübergehend auf die Bank zu setzten. Glaub mir, ich würde das nur ungern tun, aber wenn du dich beim kommenden Spiel gegen die Hufflepuffs nicht anstrengst, wird mir nichts anderes übrigbleiben.“ Im ersten Augenblick brachte sie kein Wort heraus. Sie hatte doch selbst gemerkt, dass ihre Leistungen nicht die besten gewesen waren, aber deswegen konnte er sie doch nicht auf die Bank setzten? „Das kannst du nicht machen“, flüsterte sie leise, „ich weiß, dass ich im Training nicht gerade überragend war, aber… Ich hab in letzter Zeit einfach ziemliche Probleme…“ Sie brach ab und biss sich auf die Unterlippe. Oliver schüttelte nur sanft seinen Kopf und kam auf sie zu, bis er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. „Warum sagst du mir nicht einfach, was mit dir los ist?“, murmelte er, hob seine Hand und legte sie auf ihre Wange. Ein Zittern durchlief ihren Körper und sie konnte nichts weiter tun, als ihm in die Augen zu sehen. „Ich will dir doch nur helfen.“ Sie konnte nicht mehr. Die Mauer, die sie sorgfältig im ihre Gefühle errichtet hatte, hinter der sie diese eingeschlossen hatte, stürzte zusammen wie ein Kartenhaus. Sie fühlte sich so erbärmlich, als die ersten Tränen sich ihren Weg über ihre Wangen bahnten. Auch als Oliver sie umarmte und ihr irgendetwas ins Ohr flüsterte, fühlte sie sich nicht besser. Doch sie versuchte sich auch nicht aus seinem Griff zu befreien. Sie wusste nicht, wie lange sie beide einfach nur so dastanden, doch schließlich verebbten ihre Tränen. Langsam und stockend begann sie ihm alles zu erzählen. Er hörte ihr zu, unterbrach sie nicht, oder machte auch sonst keinerlei Bewegungen. Als sie geendet hatte, drückte er sie jedoch ein wenig von sich weg und seufzte leise. „Es tut mir wirklich Leid wegen deinen Eltern, aber du kannst es nun einfach nicht mehr ändern.“ „Ich weiß“, meinte sie, als sie sich endgültig beruhigt hatte, „aber es tut trotzdem so furchtbar weh.“ Erneut seufzte Oliver, nahm ihr Gesicht in seine Hände und zog es näher zu seinem heran. Katie ließ ihn gewähren. Der Kuss dauerte nur ein paar wenige Sekunden, doch für sie bedeutete er trotzdem viel. Wahrscheinlich mehr, als Oliver sich vorstellen konnte. Als er sich wieder von ihr löste konnte sie nicht anders, als leicht zu lächeln. „Geht es dir besser?“ Sie nickte nur schwach. Das Portrait der Fetten Dame schwang zur Seite und sie betrat den immer noch überraschend vollen und mit Lärm erfüllten Gemeinschaftsraum. Sie war alleine. Oliver war noch bei den Kabinen geblieben. Er hatte ihr nicht gesagt, was er noch so wichtiges zu erledigen hatte, doch sie konnte sich vorstellen, warum er nicht mit ihr zusammen im Gemeinschaftraum hatte auftauchen wollen. Er wollte sich das Getuschel und die neugierigen Blicke ersparen und sie konnte das mehr als nur gut nachvollziehen. Sie hatte auch nicht erwartet, dass Alicia noch vor der Kabine warten würde, so kühl wie es inzwischen draußen war. Doch sie war überrascht, dass sie ihre Freundin nicht bei Angelina entdeckte, die sie gerade in der Nähe des Kamins erspäht hatte. Rasch ging sie zu dieser hinüber und tippte ihr auf die Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Angelina drehte sich zu ihr um und schien erleichtert zu sein, sie endlich zu sehen. „Da bist du ja, Katie. Du musst unbedingt mal nach Alicia sehen. Sie kam ihr rein und ist dann gleich in den Mädchenschlafsaal hochgerannt. Schien ziemlich durch den Wind zu sein.“ Katies Inneres zog sich schmerzhaft zusammen. Hatte Alicia etwa… ? „Ich geh sofort.“, meinte sie, drehte sich auf dem Absatz um und hastete die Treppe zum Schlafsaal der Fünftklässlerinnen hoch. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe anzuklopfen, sondern öffnete die Tür, betrat den Raum und schloss sie wieder hinter sich. Wenn im hinteren Teil des Saals keine Nachttischlampe gebrannte hätte, wäre es in ihm stockdunkel gewesen. Zielsicher bewegte sie sich auf das Licht zu und setzte sich schließlich auf die Kante des Bettes, auf dem Alicia bäuchlings lag, ihr Gesicht in ihrem Kissen verborgen. „Alicia-“, murmelte sie, wurde jedoch unterbrochen. „Warum hast du ihn geküsst?“ „Du weißt, dass ich ihn sehr gerne habe. Du hättest es doch auch getan.“ Alicia rappelte sich hoch und sah Katie ins Gesicht. Ihre sonst so freundlichen Gesichtszüge waren von Wut verzerrt. „Natürlich hätte ich es getan! Und das ist eben der Grund, warum du es nicht hättest zulassen dürfen. Weil du ganz genau weißt, dass ich ihn ebenfalls liebe!“ „Du hast mir nie etwas gesagt!“ Die hellbraunhaarige schnaubte nur. „Ich hatte gedacht, dass sei nicht nötig. Ich hab doch wirklich geglaubt, du seist meine beste Freundin! Aber da habe ich mich wohl geirrt…“ Sie ließ sich wieder auf die Matratze sinken und drehte Katie den Rücken zu. Für einen Moment war diese sich nicht sicher, ob sie nun nicht einfach gehen sollte, doch sie startete noch einen Versuch. „Alicia-“, begann sie erneut, doch auch dieses Mal würde sie unwirsch abgewiesen. „Geh einfach, Katie. Geh.“ Katie gab auf. Sie erhob sich, wandte sich von ihrer Freundin ab und verließ den Raum. [Silents Aftertalk] Hallo! Aahh! *sich die Haare rauft* Ich bin fast wahnsinnig geworden ab diesem Kapitel. Es ist einfach nicht so geworden, wie ich es wollte. Die Szene mit Oliver und Katie ist viel zu kitschig geworden und wer bei der Sache mit Alicia durchblickt, dem verleihe ich einen Orden… @.@ Die Charaktere haben einfach das gemacht, was sie wollten! Aber trotzdem ein riesiges, fettes Dankeschön an Alex-Andra und -Yuna-, die mir zum letzten Kapitel ein Kommentar geschrieben haben! *Schachtel Kekse überreicht* Bis denne! Eure Silent ^.^/) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)