Über Mauern und Windmühlen von Asaliah (Ein Wichtelgeschichte für Monstertier) ================================================================================ Kapitel 1: 1/1 -------------- Mein liebes Wichtelchen, hier ist sie nun. Deine Wichtelstory. Geschrieben nur für dich und mit der Hoffnung, dass sie dir gefällt. Als ich die ENS mit deinem Namen erhalten habe, war sofort eine Idee da. Allerdings habe ich einen doch recht ausgeprägten Hang zum Kitsch und ersäufte sie darin (aber voller Elan ^^;), so dass ich zur Halbzeit hin alles umgeschmissen habe. Ich dachte, ich schreibe dir das für den Fall der Fälle, dass dies stellenweise durchblitzt. ^^; Die Geschichte zu schreiben hat sehr viel Spaß gemacht und ich fand es toll dich als Wichtel bekommen zu haben. ^-^ Und nun hoffe ich natürlich (ist untertrieben. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich eine Kerze angemacht und bete still und leise vor mich hin), dass dir deine Wichtelstory gefällt. P.S.: Da ich ja durch die Namen entlarvt wurde, muss ich nun aber auch schreiben, dass sie schon, mit einer Ausnahme, als deutsche Namen gedacht waren, weil die Charakter sonst Donovan, Ryan und Louis geheißen hätten. und ich dachte, dann würdest du eher merken wer ich bin. Hat ja nicht wirklich geklappt. ^^; An dem Bild arbeite ich noch. Windmühlen liegen mir nicht. Aber wie geschrieben: Ist in Arbeit. Ganz viele liebe Grüße, dein Wichtel.. … who is proudly presetns: Über Mauern und Windmühlen Und für alle anderen: Vorab der Header. ^^ Titel: Über Mauern und Windmüheln Kapitel: 1/1 Fandome: Eigene Serie/Original Genre: Romantik, Shonen ai Autor: Asaliah Email: Siberian173@yahoo.de Disclaimer: Meins. Alles meins. Meins und natürlich Monstertiers, weil es ihre Story ist, die im Rahmen des Fanficwichtel-Zirkels entstanden ist. So, nun aber genug von dem Drumherum. Hier nun die Story. ^^ Über Mauern und Windmühlen Ich will jetzt sofort Sex mit dir. Oder aus nicht, denn daran war genauso genommen nicht mal zu denken. Dabei lag Benjamin genau neben ihm. Zum greifen nahe. Er müsste nur die Hand heben und den Arm ein wenig strecken um seinen Freund zu erreichen. Nicht einmal viel. Nur ein kleines bisschen. Er lag so nahe bei Erik, dass dieser seinen Atem an seinem Arm spüren konnte. Und Benjamin schlief. Ächzend drehte Erik sich auf den Rücken um einen Blick auf den Wecker zu erhaschen, der ihm jedoch nur verriet, dass er dreizehn Minuten länger geschlafen hatte als in der Woche. Und das an einem Sonntag. Da sollte man doch wirklich bis in den Mittag hinein schlafen und sich daran erfreuen, was man in der Woche geschafft hat. Sogar die Bibel schreibt dies vor. Du sollst den Sabbat heilig halten. Aber vielleicht galt dieses Gebot nur für wirklich bibelfeste und tiefgläubige Kirchengänger, zu denen er nicht gehörte. Wieder richtete sich sein Blick auf Benjamin. Seine aschblonden Haare fielen im wirr in das Gesicht und auf das Kopfkissen. Entgegen dem was in Filmen und Büchern nicht selten romantisch dargestellt wird, empfand Erik schlafende Menschen weder als besonders attraktiv, noch weckten sie Beschützerinstinkte in ihm. Morgens roch der Atem unangenehm, die Haare waren zerzaust, fettig und strähnig und die Haut erschien ihm unrein. Erik drehte sich wieder weg und fixierte eine Weile den Wecker, der anzeigte, dass in der Zwischenzeit ganze zwei Minuten vergangen waren, in denen er nur vor sich hingestarrt hatte. Ohne Sex. Allerdings reizte ihn die Vorstellung nun, da er darüber nachgedacht hatte, doch etwas weniger als gerade noch. Jetzt war die Stimmung flöten. Regen würde ganz gut passen, doch statt einem grauen Himmel und dicken Regentropfen die gegen die Fensterscheibe trommelten, blinzelte Erik direkt in die Morgensonne. Wie unfair konnte das Leben denn noch sein? Wenn man zu früh wach wurde, der eigene Freund davon nichts merkt und man selber gerade unzufrieden mit der Situation war, mit der man den Tag zu beginnen hatte, sollte es regnen. Dafür war der Frühling doch auch da. Es sollte doch alles wieder grün werden. Wie soll das denn geschehen ohne Regen? Verärgert fuhr Erik sich mit einer Hand über das Gesicht. Über was dachte er hier eigentlich nach? Er schwang seine Beine aus dem Bett und streckte sich. Das sollte als Frühsport reichen. Herzhaft gähnend erhob er sich und warf einen letzten Blick auf Benjamin, der unbeirrt weiter schlief. Beneidenswert. Egal wie laut es auch um ihn herum war; es schien Benjamin nie zu stören. Erik ging mit Lärm oder überhaupt Geräuschen anders um wenn er schlief. Er wurde wach und schlief nicht wieder ein. Der Laminatboden unter seinen Füßen war unangenehm kalt und Erik bereute es ein wenig sich gegen einen Teppich entschieden zu haben, weil ihm Staubsauger zu laut waren und ihm der Geruch nicht gefiel. Dafür war Laminat wenigstens leichter sauber zu halten. Ein schwacher Trost für kalte, nackte Füße, die sich nicht heben ließen, so dass Erik sich schlurfenden Ganges ins Bad schleppte. Dort stellte er jedoch fest, dass es durchaus möglich war, dass Boden noch kälter war, wie die Fliesen, die durch das offene Fenster die ganze Nacht über Zeit hatten zu erkalten, eindrucksvoll bewiesen. „Bäh. Und das am Morgen.“, jammerte Erik und schüttelte sich. Wie konnte es so kalt sein, wenn doch draußen die Sonne schien und der Himmel sich strahlend blau präsentierte? Woher kam nun überhaupt die schlechte Laune? Sollte er sich nicht darüber freuen das dieser Tag mit Sonnenschein begann und nicht wie die Tage vorher mit Regen anfingen und mit Regen endeten? Sein Freund hatte bei ihm geschlafen und ging dieser Beschäftigung noch immer nach. Der Tag versprach doch schön zu werden. Und doch wollte sich die gute Laune einfach nicht einstellen. Vielleicht brauchte er Urlaub? Erik entschied sich dagegen zu duschen und ließ sich Badewasser ein. Baden half immer. Während das Wasser einlief ging Erik in die Küche um Kaffee zu kochen. Ein Zaubermittel. Der Geruch weckte Benjamin. Bisher hatte es immer geklappt. Und vielleicht, mit ein wenig Glück, wurde ihm eine Tasse gebracht, so dass er das warme Wasser gar nicht erst verlassen musste. Die Vorstellung gefiel ihm so gut, dass seine Mundwinkel sich von ganz allein nach oben zogen. So ließe sich das Leben wirklich genießen. Ich bin wirklich ein Morgenmuffel. Ben hat ja so ein Glück, dass er dieses Theater immer verschläft., dachte Erik und schüttelte über sich selber den Kopf. Er war jung und sollte sich des Lebens erfreuen und sich nicht darüber ärgern nicht mehr schlafen zu können. Mit dem Vorsatz dieses Problem wirklich mal in Angriff zu nehmen, kehrte er ins Badezimmer zurück. Die Wanne war voll genug und er ließ sich voller Genugtuung in das Wasser sinken. An dieser Morgenmuffeligkeit sollte ich echt arbeiten. Ist ja nicht auszuhalten. Ich gehe mir ja schon selber auf die Nerven. Aber daran konnte er später auch noch arbeiten. Er musste ja nicht gerade jetzt anfangen. Jetzt, da er in der Badewanne lag, seine Muskeln sich lockerten und die Kopfhaut zu jucken begann, weil sie noch kein Wasser gesehen hatte, dafür aber die Hitze spürte. Dafür blieb heute noch genug Zeit. Oder Morgen. Wahlweise auch den Tag danach. Es wusste ja niemand von dem neuen Vorsatz, der gar nicht so neu war, da diese Eigenschaft ihn ja nicht erst seid gestern heimsuchte. Dabei gab es mal Zeiten, in denen er ohne Probleme aufgestanden war. Er wurde damals vor dem Wecker wach, stand einfach auf und machte sich für den anbrechenden Tag fertig. Ohne schlechte Laune. Heute war das anderes. Es dauerte immer ein Weilchen, ehe er aufstehen konnte, weil es doch wesentlich gemütlicher war noch fünf Minuten im Bett zu bleiben. Außerdem empfand der den neuen Tag selten als Wohltat. Immerhin unterbrach er ihn beim schlafen. Und das senkte seine Laune. Ich brauche Urlaub. Aber bis dahin würden noch sieben Wochen vergehen. Eine lange Zeit, wenn man sich selber darüber im Klaren war, dass man eine kurze Pause brauchte. Wenn er etwas mehr Zeit hatte, könnte er auch etwas mit Benjamin unternehmen. Am Tag. Ohne müde oder erschöpft zu sein. Natürlich könnte er auch jetzt etwas mit ihm unternehmen. Aber am Sonntag? In einem Dorf? „Hast du Lust mit dem Fahrrad durch die Bauernschaft zu fahren?“ Benjamins Stimme, die bereits zum neidisch werden wach klang, ließ Erik blinzelnd zu ihm sehen. „Mit dem Fahrrad?“, hinterfragte Erik skeptisch. Sport war nie eine seiner Leidenschaften gewesen. Ihm reichte es, wenn er morgens die Treppe runter lief und bis zu seinem Auto ging und am Abend dieselbe Strecke erneut zurück zu legen. „Als ich vorschlug, dass wir das Rad nehmen, dachte ich schon an ein Fahrrad.“, lächelte Benjamin und reichte ihm eine Tasse Kaffee. „Ein Schuss Milch, drei Löffel Zucker.“ „Danke.“ Erik schloss seine Hände um die Tasse und bemerkte verwundert, wie verschrumpelt seine Fingerspitzen schon waren. Lag er schon so lange in der Wanne? Wo war nur sein Zeitgefühl hin. „Also?“ „Können wir wenigstens mit dem Auto hinfahren und dann rumradeln? Wenn ich die Strecke auch wieder zurück fahren muss, kannst du mich einsargen.“ „Manchmal frage ich mich, warum du dir ein Fahrrad gekauft hast.“ Benjamin schüttelte seinen Kopf und lachte ihn wieder an. Wie konnte man am frühen Morgen nur so gut gelaunt sein? „Weil ich dachte, dass es mir Spaß machen könnte. Aber es macht keinen Spaß das Fahrrad zwei Stockwerke tief zu schleppen.“, brummte Erik und trank einen Schluck Kaffee. „Keller?“, wand Benjamin ein. „Da muss ich es hochschleppen.“ „Aber nicht zwei Stockwerke.“ „Gutes Argument.“ Erik seufzte und hob die Schultern. „Also gut. Also gut. Aber wir fahren wirklich mit dem Auto hin und radeln dann.“ Diesmal war es Benjamin der seufzte. „Ich geb mich geschlagen. Einverstanden.“ Glücklich darüber einen kleinen Sieg errungen zu haben, ließ sich Erik zurück ins Wasser sinken. Das Glück war jedoch nur von kurzer Dauer, denn der Plan mit dem Auto hatte einen entscheidenden Nachteil. Benjamin hatte weder einen Führerschein und noch weniger einen eigenen Wagen. Und wie sich herausstellte, passten zwei Fahrräder unmöglich in Eriks innig geliebten Fiat. Die Proteste, es sei gegen die Abmachung den ganzen Weg mit dem Fahrrad zu fahren, stießen bei Benjamin auf taube Ohren. Sie waren lange genug zusammen um zu wissen wie der andere reagierte. Und so wusste Erik das jammern und diskutieren in diesem Fall nichts bringen würden und Benjamin wusste, dass es ausreichte ein paar Meter vorzufahren und die Versuche doch zu diskutieren am besten zu ignorieren waren, wenn man Erik lange genug angrinste. Und weil sie dies voneinander wussten, passierten sie nun mit den Fahrrädern das Ortsausgangschild. „Reicht das nicht?“ „Erik!“ „Ist doch wahr. Das sind jetzt mindestens schon neun Kilometer und…“ „…wir haben die Bauernschaften gerade erreicht, du fauler Strumpf.“, neckte Benjamin ihn und Erik sah zu, wie sein Freund in die Pedale trat und so einen kleinen Vorsprung zu ihm aufbaute. „Von einem Rennen war nie die Rede gewesen.“, beschwerte er sich, beschleunigte jedoch bereits um wieder neben Benjamin fahren zu können. „Ach nein?“ Und wieder fuhr Benjamin etwas schneller. „Nein.“ Erik schloss erneut zu ihm auf. Eine Weile fuhren sie schweigend nebeneinander her, bis Erik hörte, wie Benjamin zufrieden und deutlich hörbar ausatmete und meinte: „Ist auch besser so. Ich bin eh schneller als du und ich weiß ja, wie ungern du verlierst.“ Es war Erik sehr wohl bewusst, dass Benjamin das mit Absicht gesagt hatte. Ein Köder. „Was? Du lahme Krücke willst schneller sein als ich?“ Und er schluckte ihn. Ohne zu zögern fuhr er schneller, zog an Benjamin vorbei und bog ab um auf die Straße zu gelangen die zu der Bank führte, die das Ziel des Ausflugs war, denn weiter würde Erik unter keinen Umständen fahren. Lachend sah er sich zu Benjamin um: „Na, wer ist jetzt schneller?“ und spürte einen harten Stoß, der ihm das Gleichgewicht raubte und unsanft zu Boden schickte. Verwirrt blieb er auf dem Rücken liegen, ehe sich der Schmerz einstellte und Erik sich mit verzerrtem Gesicht aufsetzte und seine Beine aus dem Fahrradgestell befreite. „Alles okay?“, fragte eine warme, dunkle Stimme. „Geht schon.“, log Erik und war insgeheim davon überzeugt, sich mindestens alle Knochen gebrochen zu haben. Auch Benjamin erreicht ihn bald. „Das sah ganz schön böse aus.“, murmelte er als er sich neben Erik kniete, der die grünen Grasflecken auf seinen Händen anstarrte. Wo kam der andere denn jetzt auf einmal her? Er hatte gar keinen anderen Radfahrer gesehen. „Alles okay mit Ihnen?“, fragte Benjamin und lenkte Eriks Aufmerksamkeit wieder auf den anderen Mann, der ein paar Abschürfungen an den Händen und Knien davongetragen hatte, wie die aufgerissene Hose zeigte. „Alles okay. War ja nur ein Zusammenstoß.“ „Ich hab Sie gar nicht gesehen.“, murmelte Erik betroffen. Der Unfall war seine Schuld. Er hatte nicht auf die Straße geachtet. „Ist doch nichts passiert. Alles noch dran.“, grinste der andere. „Warum siezt ihr mich eigentlich? Ich hätte wenigstens von dir erwartet, dass du mich erkennst, Benni.“ Benni? Verdutzt sah Erik zu dem anderen, dann zu Benjamin und wieder zu dem anderen Mann. „Da zieht man weg und wird sofort vergessen. Das Regenwurmessen hat dir wohl nichts bedeutet.“, lachte der Fremde und fuhr sich durch die roten Haare. „Regenwurmessen?“, hinterfragte Erik. „Zu dem du und Dirk uns gezwungen habt.“, bestätigte der andere. Nach Hilfe suchend sah Erik zu Benjamin, der aber ebenso ratlos aussah wie sich Erik gerade fühlte. Es war unangenehm, wenn man erkannt wurde, selber aber keine Ahnung hatte wer sein Gegenüber war. „Joshua Wizorek.“, half ihnen besagtes Gegenüber auf die Sprünge. „Josh?“ Erik und Benjamin starrten sich einen Moment lang überrumpelt an. Es war Benjamin, der sich als Erster aus der Starre löste. „Ich…hab dich gar nicht erkannt.“ „Hat man gemerkt.“, grinste Joshua. „Du schaust aber auch nicht mehr aus wie sieben.“, warf Benjamin ein. „Ihr auch nicht. Aber ihr seid auch weniger schwer zu erkennen. Keine gefärbten Haare.“ Er spielte mit einer der rot gefärbten Strähnen. „Keine Piercings oder Tätowierungen.“, fuhr er fort und Erik versuchte angestrengt sich an seine Kindheit zu erinnern. An Regenwürmer die gegessen wurden, weil er und Dirk es wollte, erinnerte er sich jedoch nicht. An Dirk schon, auch wenn sie heute nicht mehr befreundet waren und sich aus dem Weg gingen. Aber Regenwürmer… Da rührte sich nichts in seinem Kopf. „Du hast dich damals gar nicht getraut einen Wurm zu essen.“, warf Benjamin ein und erntete einen verärgerten Blick von Erik. Nun war er der einzige der nicht Bescheid wusste. Wizorek sagte ihm etwas. Natürlich sagte ihm der Name etwas. So viele Wizoreks gab es hier in der Gegend nun auch nicht. Genau genommen gab es da nur die alte Dame, die zwei Straßen von seiner Wohnung entfernt lebte. Joshua Wizorek…Sagt mir nichts. „Doch, habe ich.“ „Stimmt doch gar nicht. Du hast so getan als ob, aber ich habe ganz genau gesehen, wie du ihn auf den Boden fallen gelassen hast.“, warf Benjamin ein und Erik versuchte die beiden zu ignorieren. Vor lauter nachdenken hatte er sogar seine wahrscheinlich gebrochenen Knochen vergessen. Nun, da er sich ihrer wieder erinnerte, fiel es ihm jedoch auch wieder ein. „Au…“, machte er sich bemerkbar und unterbrach Joshua und Benjamin, die sich zu ihm umsahen. „Kannst du aufstehen?“, erkundigte sich Joshua und Erik ärgerte sich, dass der andere schon so vertraut mit ihm war. An sich duzte er Altersgenossen selten bis nie. Aber jemand völlig Fremdes… Nach wie vor kam Joshua ihm nicht bekannt vor. „Weiß nicht.“ Mit gebrochenen Knochen ging das ja wohl schlecht. Wie hatte er das nur vergessen können? Jetzt, da es ihm wieder einfiel, schmerzte es umso mehr. Allerdings konnte er stehen. Doch keine gebrochenen Knochen? „Früher warst du nicht so leicht unterzukriegen.“, merkte Joshua an und wurde von Erik mit einem zornigen Blick bedacht. „Als Kind sind die Knochen noch weicher.“ „Du hast dir nur die Gelenke aufgeschrammt.“, kam Benjamin, der Verräter, dem anderen zur Hilfe. Gerade als Erik zu einer Erwiderung ansetzen wollte, klopfte Joshua ihm auf den Rücken. Und da war sie wieder da. Die Erinnerung an ihn. „Du hast mich in den Teich geschubst.“ „Es war so klar, dass du dir nur das schlechte gemerkt hast.“, seufze Joshua. „Was machst du überhaupt hier?“, wollte Benjamin wissen und Erik richtete sein Fahrrad wieder auf. Er wusste schon, warum er keinen Sport machte. „Oma feiert den neunzigsten Geburtstag. Da habe ich mir Urlaub genommen um ihr ein wenig zur Hand zu gehen.“, antwortete der andere und klopfte sich das Gras aus der Kleidung, ehe er sein Fahrrad auf die Straße zurück schob. „Das ist jetzt fast zwei Jahrzehnte her. Es wird Zeit, dass du drüber wegkommst.“, lachte Joshua schließlich und Erik räumte ein, dass er da Recht hatte. „Lust auf ein Eis? Ich lade euch ein.“ Benjamin sagte begeistert zu und da Erik sich demokratisch überstimmt fühlte, fügte er sich seinem Schicksal. Es war zum eifersüchtig werden, wie Erik unweit später feststellte. So ausgelassen hatte er Benjamin schon ewig nicht mehr erlebt. Vielleicht war ihre Beziehung zu eingefahren. Oder vielleicht war er zu wenig begeisterungsfähig. Zu der Fahrradtour heute morgen, hat Benjamin ihn ja fast schon zwingen müssen. „Und ihr seid wirklich zusammen?“ Keine Spur von Abneigung war in Joshuas inzwischen sehr angenehmer Stimme geworden. „Seid fast vier Jahren.“, antwortete Benjamin. „Eine lange Zeit.“ „Und du? Mit jemanden zusammen?“, wollte Erik wissen. „Seid einem Monat. Laura.“, lächelte Joshua verliebt. Erik betrachtete Joshuas Gesichtszüge. Dieses verliebte Lächeln, dass Glitzern in seinen Augen. So hatte er Benjamin nie angesehen. Sie waren gute Freunde gewesen. Schon seit Kindheitstagen an. Nicht die besten Freunde, aber dennoch sehr gute. Als Erik vor sechs Jahren in eine andere Stadt zog, hatten sie sich aus den Augen verloren, doch als er wieder zurückkam, war es zwischen ihnen genau wie vorher. Als sei er nie fort gewesen. Erik erinnerte sich daran, wie schön dieses Gefühl war. Als würde man nach Hause kommen. Irgendwann hatte es sich geändert. Zumindest von Benjamins Seite aus. Er hatte angefangen sich um Erik zu bemühen und irgendwann hatte dieser es einfach zugelassen. Bei Benjamin war alles so selbstverständlich. So als müsste es einfach so sein. Es gab nie irgendwelche Unklarheiten. Sie waren zusammen, ohne das auch nur ein Wort darüber verloren wurde und er hatte sich bei Benjamin immer wohl gefühlt. Aber dieser verliebte Ausdruck hatte gefehlt. Vermisst hatte er diese Phase aber nicht. Es war immer so, als hätten sie sie einfach nur übersprungen. „…damals noch eine Freundin. Doch als ich Laura gesehen habe…“, hörte Erik die Fetzen des Gespräches und bemühte sich den beiden seine Aufmerksamkeit zu schenken. „Du hattest eine Freundin?“, fragte Benjamin verwundert und Joshua nickte. „Wir waren schon länger zusammen, aber…es war irgendwie mehr so wie zwei Freunde.“ Wie bei uns..., schoss es Erik durch den Kopf. In letzter Zeit lebten sie nebeneinander her. Da war die Arbeit, unterschiedliche Interessen… Früher war es ihm egal gewesen, ob Benjamin morgens verschlafen aussah und heute drehte er sich weg. Das war doch nicht richtig. So sollte eine Beziehung doch nicht sein. „Schwer vorstellbar, dass du einfach die Freundin wechselst.“, meinet Benjamin und aß sein Eis weiter. „Einfach war es nicht. Eigentlich war ich sogar zu feige dafür. Oma hat mich auf den Gedanken gebracht etwas Neues zu wagen. Wir haben wegen ihrem Geburtstag telefoniert, weil ich ihr geschrieben habe, dass ich auf jeden Fall komme und ihr bei den Vorbereitungen helfe und wir haben miteinander geplaudert. Irgendwann erzählte sie mir, ohne die Umstände zu kennen, dass sie ein chinesisches Sprichwort gelesen hat. In einer neuen Situation bauen einige Menschen Mauern, andere Windmühlen. Ist jetzt sicher nicht der genaue Wortlaut.“ „Und da hast du deine Freundin einfach sitzen lassen?“, wunderte sich Erik. Das war wirklich schwer vorstellbar. Als Kind war Joshua zwar, soweit er sich an ihn erinnerte, frech und vorlaut gewesen, aber dieses Verhalten wollte so gar nicht zu dem Kind von damals passen. „Ich baue Windmühlen.“, antwortete Joshua. Ich baue Mauern. Wenn man es so betrachtete, tat er das wirklich und Erik war sich darüber auch im Klaren. Er versuchte nichts um an der gegebenen Situation etwas zu ändern oder sich, wie Joshua, von ihr zu befreien. Darüber dachte er auch noch nach, als er neben Benjamin her nach Hause humpelte und das Fahrrad neben sich her schob. Ich will ja gar keine Mauern bauen. Er sah zu Benjamin, wand den Blick aber ab, bevor sein Freund etwas bemerken konnte. Aber ich mache ja auch nichts. Wie heute früh. Ich weiß, dass ich was an dieser Launenhaftigkeit am Morgen tun muss und schiebe es nur vor her. Und das sehr konsequent. „Ich mach mich dann mal auf die Socken.“, verabschiedete sich Benjamin, als sie Eriks Wohnung erreicht hatten. Windmühlen! „Bleib doch noch.“ Und ehe Benjamin nach einer Ausrede suchen konnte, fügte Erik hinzu: „Hey, ich bin schwer verletzt und brauche Pflege und Beistand.“ „Na gut.“, gab Benjamin nach und folgte Erik nach oben, der sein Fahrrad fluchend uns schimpfend Stufe für Stufe höher schleppte. „Das sind echt eine Menge Treppen.“, keuchte er außer Atem, als er nach seinem Schlüssel suchte, den er achtlos zurück in seine Tasche geworfen hatte um beide Hände frei zu haben. Ein Fehler, wie sich nun herausstellte. „Wo ist das blöde Ding nur hin?“ Da will man einmal in seinem Leben etwas ändern und dann funkte der eigene Haustürschlüssel einem dazwischen. „Ah. Da hab ich dich.“, triumphierte Erik schließlich, sperrte die Tür auf und ließ Benjamin, der sein Fahrrad an der Hauswand hatte stehen lassen, den Vortritt, ehe er sein eigenes, sperriges Fahrrad durch den Flur in das Schlafzimmer schob. „War ja mal eine ganz schöne Überraschung Josh zu treffen. Überleg mal. Als er wegging war er…Wie alt war er? Wir waren sieben, acht? Und heute sind wir schon vierundzwanzig Jahre alt. Wie die Zeit vergeht.“ „Du klingst wie mein Opa…Benni.“ Erik legte die Betonung sehr auf den Kosenamen und grinste den anderen an. „Ist doch aber wahr, Spinner.“ Benjamin gab ihm einen kleinen Schubs und streckte sich dann. „Magst du ein Bier haben?“, bot Erik an und machte sich bereits auf den Weg in die Küche. „Och, wenn du schon da bist…“, hörte er Benjamin rufen. Ich bin nicht wie Josh. Es gibt eine neue Situation. Aber ich laufe nicht weg. Ich baue keine Mauern mehr. Es war aber auch nicht nötig Windmühlen zu bauen, denn als Erik zurückkam, war Benjamin bereits auf dem Sofa eingschlafen. „Na toll.“ Wortlos setzte Erik sich zu ihm, trank etwas von seinem Bier und stellte die andere Flasche ungeöffnet auf den Tisch. Dieser Tag war dermaßen…verquer. Aus dem Nichts tauchte ein alter Freund aus der Vergangenheit auf, setzte ihm Flausen in den Kopf und brachte es fertig ihn völlig zu verunsichern. Es stimmte ja, dass es in letzter Zeit etwas schläfrig zuging zwischen Benjamin und ihm. Im wahrsten Sinne der Worte, wenn er auf seinen schlafenden Freund sah. Aber deswegen musste es nicht so laufen wie bei Josh. Er war gerne bei Benjamin. Und auch wenn er es damals nie gedacht hätte, so konnte er heute ehrlich zu sich selber sagen, dass er ihn auch liebte. Er wollte gar nicht weg von ihm. Aber er musste was ändern. Er seufzte, leerte die Flasche und legte einen von Benjamins Armen um sich. Wie könnte er dieses Gefühl aufgeben? Das ging doch nicht. Bei Benjamin war er doch Zuhause. Seine Augen fielen ihm zu und als er sie wesentlich später wieder öffnete, lag es weder an dem Wecker, den er ohnehin nicht gestellt hatte, noch an dem Sonnenlicht. Die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen. Das Wohnzimmer lag im Halbdunkeln des anbrechenden Tages. Nur das regelmäßige Ticken der Uhr war zu hören und Benjamins leises Schnarchen, weil sein Kopf zurück in den Nacken gefallen war. Geweckt hatten ihn seine Muskeln, die ob der verspannten Haltung völlig verkatert waren. Müde gähnte er und sah zu Benjamin, der unverändert vor sich hin schnarchte. Erik wollte ja wirklich an sich arbeiten, aber er empfand schlafende Menschen noch immer nicht als anziehend. Sein eigener Atem roch morgens schlecht und bei Benjamin war dies nicht anders. Die Uhr tickte weiter, entspanntes Schnarchen füllte den Raum. Die frische Luft des Morgens wehte durch das offene Fenster in das Zimmer und Benjamins unangetastete Bierflasche stand unschuldig als Zeuge guter Vorsätze auf dem Tisch. Erik sah auf seine aufgeschürften Hände, zu Benjamin, wieder auf seine Hände und das Ticken der Uhr schwoll an. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. „Ben? Ben, wach auf.“ Er stieß seinen Freund an, rüttelte ihn etwas. „Ben!“ Benjamin öffnete verschlafen seine Augen und vergrub sein Gesicht stöhnend in seinen Händen. “Wie spät ist es?“, fragte er gequält. „Magst du mit mir duschen gehen? Ich hätte da eine gute Idee, wie man was gegen meine Morgenmuffeligkeit tun kann.“, zwinkerte Erik ohne auf Benjamins Frage einzugehen und zog ihn vom Sofa hoch. Ende Ich weiß. Kein lemon. Kein lime. Mystisch war es auch nicht. Aber Boys love. Mehr oder weniger Boys, aber immerhin. ^^ Ich hoffe natürlich, dass es dir gefallen hat. Sicherheitshalber habe ich mich aber schon mal gegen heranfliegende faule Tomaten gewappnet. Vielen Dank das du mein Wichtel warst. ^-^ Liebe Grüße, dein Wichtel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)