Der Aufstieg der Remasuris von CorvusAlbus (Ein Roman nach dem Kartenspiel 'Magic') ================================================================================ Kapitel 2: II ------------- Im Trainingsraum des Springflut-Labors stand der Remasuri erneut zwischen den Keulenstatuen. „Remasuri, greif die Puppe vor dir an“, erklang die Stimme von Professor Demicks. Neben ihm stand Professor Ru. Der Remasuri schlug der Puppe den Kopf ab, die anderen beiden schwangen ihre Keulen. Bevor die Keulen etwas treffen konnten, wurden beide von sensenartigen Händen zerteilt und fielen auf den Boden. „Halt!“ Der Remasuri stellte sich gerade hin. „Sie haben es geschafft, Demicks.“ Ru klopfte ihm auf die Schulter. Demicks lächelte zufrieden. „Lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Ich gebe den anderen Professoren die Gen-Codes und beginne mit meinem ersten Remasuri – von dem hier abgesehen.“ Demicks ging in Richtung Fahrstuhl. Er hörte etwas, von einer eiskalten Stimme, die er nicht zuordnen konnte: wo bin ich? Er sah sich um, sah zu Ru. Dieser bestellte gerade den Reparaturdienst für die Puppen. Demicks zuckte mit den Schultern und ging weiter. Berry hielt an und hielt den linken Arm nach oben. Die Truppe hinter ihm stoppte. Hannah lief dabei gegen Roland. „Was nun?“, fragte sie ihn. „Berry scheint was bemerkt zu haben. Keine Ahnung, gehört oder gerochen, irgendetwas“, flüsterte er. Berry sah sich um. Es war still. Nur ein stärker werdender Windhauch war zu hören. Hinter den Darus erschien eine große Wolke im beige-Ton. „Ein Sandsturm!“, schrie er. Seine Blicke hasteten von der einen Seite zur anderen. Er sah zu einem merkwürdig aussehenden Kaktus. Er besaß die Form eines Y’s. „Folgt mir, verliert keine Zeit!“ Er lief voraus zum Kaktus und kämpfte gegen den Seitenwind an. Der Rest des Clans unternahm das gleiche. Die Professoren saßen noch im Konferenzsaal. Demicks erklärte den anderen Springflut-Forschern die Funktionen der Chromosomen. Er stand an der Wand, der Beamer zeigte gerade ein Chromosom in Form eines V’s. „Das V-Chromosom wird bei den Remasuris das Wichtigste sein. Durch dieses Chromosom kann jeder Remasuri die Gedanken seiner Artgenossen lesen. Sie denken somit das gleiche, wissen das gleiche und können somit Gefahr schneller erkennen, da tausende von Augen mehr sehen können als zwei. Durch dieses Chromosom teilen die Remasuris auch ihre Eigenschaften. Ein Beispiel: Wie ich bereits hörte, hat Professor Firch vor, einen fliegenden Remasuri zu konstruieren.“ Firch sprach mitten herein. „So sieht es aus. Meine Luftmacht wird die Drachen in die Knie zwingen können!“ Demicks hustete. „Darf ich? Danke… Also, nehmen wir an, wir schicken meinen Remasuri mit einem der fliegenden Remasuris von Firch in den Kampf. Somit wachsen meinem ebenfalls Flügel. Das V-Chromosom meines Remasuris wird um den Faktor, den der fliegende Remasuri hat, ergänzt.“ Ru saß neben dem für Demicks vorgesehenen Stuhl. Er stand auf. „Um es einfacher zu formulieren: Jeder Remasuri besitzt die gleichen Eigenschaften wie die Artgenossen. Allerdings funktioniert dieser… ich bezeichne es mal als Gedankenaustausch… nur in einem Radius von zwei Kilometern. Noch Fragen?“ Ru sah sich um, niemand meldete sich. „Nun gut, worauf warten Sie noch? Machen Sie sich an die Arbeit, die Direktoren des Projekts erwarten schnelle Erfolge!“ Die Professoren nahmen ihren Papierkram zusammen, standen auf und verließen den Konferenzsaal. „Ist es vorbei?“, fragte eine Stimme im Dunkel. „Ich glaube, wir haben lange genug gewartet.“ „Geht alle von der Falltür weg, sofern ihr ungefähr wisst, wo sie ist.“ Berry zog an einem Seil und die Falltür am Kaktus öffnete sich. Sand rieselte einige Meter tief in den unterirdischen Bunker. „Der Sandsturm war doch nicht mehr normal, oder, Dad?“, fragte Sven Berry. „Nein, scheint ganz schön geweht zu haben.“ „Hallo, der Sand fällt hier schon eine Minute lang runter, wann…“ „Jetzt“, unterbrach ihn Berry. Ein wenig Licht fand den Weg in den Bunker. „Geht bitte nacheinander hoch. Wenn der erste komplett raus aus dem Loch ist, der nächste und so weiter, bloß nicht zwei gleichzeitig. Hannah, Ladies first.“ „Okay, dann wollen wir mal.“ Hannah stand von ihrem Sack auf und schleifte ihn hinter sich her. „Ich nehme deine Tasche mit“, sagte Berry. „Oh, danke.“ Hannah ließ den Sack los und kletterte die Leiter hinauf. Am Ende der Leiter war es deutlich heller als einige Meter unter ihr. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sie sich auf dem Sand aufzurichten. Sie rutschte weg und eine Ladung Sand fiel in das Loch. „Tut mir Leid da unten“, rief sie hinterher. Sie beschloss, die Steigung hinaufzukriechen und stand am Ende der Steigung auf. Mit der Hand an der Stirn sah sie sich um. Der Kaktus vor ihr, welcher ihr zuerst einige Köpfe zu groß war, reichte ihr nun an den Bauchnabel. Um sie herum war ansonsten alles wie vorher – sehr monoton. Sie ging einige Meter von dem Loch weg und wartete auf die anderen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)