Aufwallen der Gefühle von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: Ars vivendi - Die Kunst zu leben -------------------------------------------- Titel: Ars vivendi – Die Kunst zu leben Teil: 14/?? Autor: Ju-Chan86 Genre: Shounen-ai, Romantik, Drama Pairing: Seto x Joey Kommentar: Mir war mal wieder nach einer FF mit den Beiden. Disclaimer: Alles von Yu-Gi-Oh, gehört nicht mir und wer was anderes behauptet, der lügt! Kapitel 14: Ars vivendi – Die Kunst zu leben Das Telefon machte ein nerviges Geräusch und der Braunhaarige ging so schnell ran wie er nur konnte. „Ja? Ich hab doch gesagt, keine Anrufe, Linett. Ja, genau. Ja, die liegen in der obersten Schublade, ich hab sie heute noch unterschrieben. Linett und jetzt keine Anrufe mehr, sonst mach ich das Handy aus!“, zischte Seto flüsternd, dann steckte er sein Handy weg und sah wieder auf das Krankenbett, neben dem er saß. Joey sah immer noch blass aus, aber in den letzten Tagen hatte er sich so sehr erholt, dass jetzt auch Yugi und Seto mal zu ihm konnten, nicht nur die Angehörigen. Seto sah sich angewidert um. Er hasste Krankenhäuser und so schön die gelbe Wand und die lindgrünen Vorhänge und das Tulpenbild auch waren, so konnten sie doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein Krankenhaus war, in dem er saß. Vorsichtig legte Seto seine Hand auf die von Joey. In der steckte noch die Kanüle vom Tropf, durch den der Blonde die Nährstoffe bekam, die sein Körper brauchte. Mit dem Daumen strich der Unternehmer über die Haut, die ihm wie dünnes Papier vorkam. Joey schlief viel. Er war stärker geworden und schlief nicht mehr so viel wie am Anfang, aber das hatte man auch nicht Schlaf nennen können. Jetzt öffnete er schon öfter mal die Augen und einmal hatte er seine Mutter sogar angelächelt. Seto war zum ersten Mal seit seinem ersten Besuch länger als fünf Minuten hier und weil er vormittags da war, war er allein. Dafür ließ er sogar die Firma sausen, auch wenn sein Handy nur selten stillstand. „Hey.“, hörte er es dann leise flüstern und als Seto aufsah, sah er in ein Paar bernsteinfarbener Augen, das er, wie er jetzt merkte, vermisst hatte. „Hallo.“, antwortete er. Joey setzte sich vorsichtig auf und räusperte sich leise. „Kannst du mir bitte das Wasser reichen?“ Seto griff sofort nach der Karaffe, die auf dem Nachtschrank stand, goss etwas in ein hohes Glas und reichte es Joey vorsichtig in die schwachen Hände. „Danke.“ Der Blonde trank vorsichtig und in kleinen Schlucken. Als das Glas leer war, reichte er es Seto zurück, der es wieder auf den Nachttisch stellte. „Was tust du hier, Seto?“ Der Braunhaarige lächelte und sah auf die dünne Bettdecke, die über Joeys Beinen lag. „Ich besuche dich.“ „Ja, aber wieso?“ Seto zuckte die Schultern. „Yugi war bei mir.“, begann er leise und sah dann auf und in Joeys erstauntes Gesicht. „Als du zusammengebrochen bist, kam er zu mir ins Büro. Er war wütend, richtig wütend und er sagte, dass nur ich dich retten könnte. Dass du mich bräuchtest.“ Er beobachtete wie sich Joeys Wangen rot färbten und er den Mund öffnete und wieder schloss. Joey fragte sich, was sich Yugi nur dabei gedacht hatte, doch dann kam ihm eine Frage in den Sinn, die er unbedingt stellen musste. „Warum bist du denn dann erst jetzt da?“ Seine Stimme klang als hätte er sie lange nicht benutzt und genau das war ja auch der Fall. „Hm?“ Fragend sah Seto ihn an. „Wie meinst du das?“ „Na ja, wenn...Yugi gleich bei dir war, warum bist du dann erst jetzt hier und nicht schon mal früher?“ Seto lächelte. „Erstens, weil man mich wie Yugi nicht rein gelassen hätte und zweitens...“ Doch Seto schüttelte den Kopf. „Frag einfach Yugi, wenn er das nächste Mal kommt.“ Joey runzelte die Stirn, nickte aber nach einer Weile trotzdem. „Wie geht es dir?“, fragte Seto. „Von Tag zu Tag besser. Vor allem, weil meine Mutter jeden Tag kommt.“ Seto nickte und sah erst jetzt, dass er seine Hand unwillkürlich wieder auf Joeys gelegt hatte, nachdem er ihm eingegossen hatte. Langsam nahm er sie weg. „Ja, ich hab sie kennen gelernt.“ „Wann?“ „Ich war ab und zu schon mal hier, aber nur kurz. Sie haben uns ja erst auch nicht zu dir gelassen.“ „Uns?“, fragte Joey lächelnd. „Ja. Yugi und mich.“ Joey nickte. „Ich weiß schon, aber es hat mich gewundert. Du hättest dich und Yugi vor ein paar Wochen nicht in einem Atemzug zusammen genannt.“ „Kann schon sein.“ Joey rutschte tiefer und griff schwach nach Setos Hand. „Schön, dass du hier bist.“ Er gähnte. „Entschuldige, ich bin immer so müde.“ Er lächelte mit halb geschlossenen Augen. Seto ging bei diesem Anblick das Herz auf, auch wenn er es nicht zeigte. „Ist doch klar. Schlaf ruhig.“ „Hm... Ich weiß nicht, bist du denn noch da, wenn ich wieder aufwache?“ „Wenn du...mich noch sehen willst, bin ich da.“ Joey überlegte und nickte dann. „Ja, ich will, dass du dann noch da bist.“ Seto nickte und strich kurz über Joeys Hand. „Dann schlaf jetzt.“ Ein paar Stunden später, Joey schlief immer noch, ging leise die Tür auf und Yugi trat ein. Er sah Seto nur kurz an, dann flog sein Blick zu Joey und er setzte sich an die andere Seite des Bettes. „Wie geht’s ihm?“, fragte er leise. „Geht so. Er war vorhin kurz wach, aber er ist wohl sehr müde.“ Yugi nickte und sah jetzt wieder zu Seto. „Wie lange bist du schon da?“ „Seit...ein paar Stunden. Seit heute Vormittag.“ Yugis Augenbrauen flogen in die Höhe. „Und als er wach war, habt ihr euch da...unterhalten?“ „Nur kurz.“, sagte Seto ausweichend und stand auf. Er war schon an der Tür, als er innehielt. „Willst du auch etwas zu trinken?“ Yugi sah auf. „Oh, ich dachte, du würdest gehen.“ Seto gab keine Antwort. „Ein Wasser bitte.“ Seto nickte knapp und verließ das Zimmer, um zwei Wasserflaschen zu besorgen. Gerade hatte der Braunhaarige das helle Zimmer verlassen, da wachte Joey mit einem leisen Seufzer auf und sah sich um, während er sich die Augen rieb. Als er Yugi entdeckte, lächelte er und setzte sich auf. „Hey. Bist du schon lange da?“ Yugi lächelte zurück. „Nein. Wie geht es dir?“ „Besser von Tag zu Tag. Nur die Müdigkeit will nicht richtig weggehen.“ Sein bester Freund nickte. „Du musst anfangen zu essen und mal wieder aufstehen, damit dein Körper in Schwung kommt. Hast du denn Hunger?“ „Schon irgendwie. Angeblich soll ich ja alles über den Tropf bekommen, aber Hunger hab ich trotzdem.“ Suchend sah sich Joey im Zimmer um und als Yugi ihn dabei beobachtete, wusste er genau, was sein Freund suchte. „Er ist noch da.“, sagte er deswegen leise. „Hm?“ Fragend sah Joey ihn an. Yugi schnaubte. „Ach komm, ich weiß doch, dass du dich nach ihm umsiehst. Er ist gerade raus, was zum Trinken holen.“ Joey lächelte nur und schloss die Augen. „Und wie geht’s dir?“ „Wir machen uns alle Sorgen um dich, aber sonst geht es allen gut.“ „Was machen die Kinder? Verpasse ich viel?“ Yugi lachte leise. „Nur das übliche Geplärre und den üblichen Streit. Aber ich glaube, bei Susi-Marie verpasst du was.“ Joey nickte, öffnete die Augen und sah seinen besten Freund an. „Vielleicht hast du Recht mit dem Essen.“ Yugi nickte und in dem Moment kam Seto zurück, in der Hand zwei kleine Flaschen Wasser. Erst bekam er nicht mit, dass Joey wach war, er hielt Yugi nur die Flasche hin. „Hier.“ „Danke.“, sagte der und nahm ihm das Wasser ab. Joey beobachtete die Szene und runzelte die Stirn. Seto setzte sich mit einem Seufzer wieder auf den Stuhl und stellte die 0,5-Liter-Flasche auf Joeys Beistelltisch, da bemerkte er, dass der Blonde wach war. Er sah ihm tief in die Augen. „Du bist ja wieder wach.“ Joey nickte. „Und du warst was zu Trinken holen.“ Diesmal nickte der Braunhaarige. „Pass auf, ich hol dir gleich mal was zu essen, wenn du meinst, dass das eine gute Idee ist. Schön wach bleiben, ja?“ Lächelnd nickte Joey und sah dann seinem besten Freund nach. „Du bist noch da.“, sagte er, als Yugi die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte. „Ja.“, gab Seto etwas zögerlich zu. „Du wolltest es doch.“ „Genau. Und du hast Yugi was zu trinken mitgebracht.“ Seto drehte den Kopf weg und starrte die orangefarbenen Tulpen auf dem rahmenlosen Bild an. „Das war nett von dir.“ Seto gab ein Geräusch von sich, das einem Grunzen nahe kam. Joey lächelte. „Red mit mir, du musst mich wach halten, damit ich gleich was essen kann, ich zu Kräften komme und aufstehen kann.“ Seto seufzte und sah dem Blonden in die schimmernden Augen. „Ja, ich bin hier, weil du es wolltest und ja, ich habe Yugi was zu trinken geholt. Vielleicht war das nett von mir, kann schon sein.“ Joey nickte. „Und du willst was essen?“ „Ja. Ich will nicht mehr ständig schlafen.“ „Gute Entscheidung.“ Seto lächelte ihn doch tatsächlich an. „Soll ich euch allein lassen?“ „Musst du denn schon gehen?“ Seto nickte und Joey zuckte die Schultern. „Dann lässt du uns wohl allein.“ „Ich komm bald wieder. Dann kannst du vielleicht schon aufstehen und laufen. Weiter als bis zur Toilette.“, fügte er zwinkernd hinzu und Joey grinste. Seto hob die Hand und fuhr dem Blonden durch das verstrubbelte Haar. „Werd wieder gesund. Du hast uns allen einen ziemlichen Schrecken eingejagt.“ Seto erhob sich, schnappte sich die Flasche von dem sterilen Tischchen und sah dann auf, als Yugi die Tür öffnete, eine kleine Schale in der Hand. „Ich hab dir Suppe mitgebracht.“ Seto sah noch einmal auf den Patienten. „Na dann guten Appetit. Bis bald.“ Joey nickte. „Ja... Bis bald.“ Er sah dem Unternehmer zu, der schnellen Schrittes das Zimmer verließ. Yugi stellte derweil die Suppe auf das Tischchen und drehte es über Joeys Bett, damit der leichter ran kam. „Danke. So richtig Appetit hab ich ja nicht auf Suppe, aber...“ „...es ist ein Anfang.“, beendete Yugi den Satz und Joey nickte und griff kraftlos nach dem Löffel. Während er die Suppe löffelte, überkam ihn wieder Müdigkeit, aber diesmal gab er ihr nicht nach. „Yugi?“ „Joey? Schmeckt’s denn?“ Der Blonde nickte. „Geht so. Sag mal... Seto meinte, du wärst bei ihm gewesen?“ Yugi räusperte sich und setzte sich auf den unbequemen Stuhl. „Ja, war ich.“ „Stimmt es auch, dass du ihm gesagt hast, dass...ich ihn bräuchte und nur er mich retten könne?“, fragte Joey zwischen zwei Löffeln. „Ähm... Ja, so was Ähnliches hab ich wohl gesagt.“ „Also warum war er dann nicht von Anfang an hier, sondern erst heute das erste Mal länger?“ „Man hat uns nicht früher zu dir gelassen.“ Joey nickte. „Das hat er auch gesagt, aber er meinte, es gäbe noch einen Grund.“ Yugi runzelte die Stirn und dachte kurz nach, dann lächelte er. „Wahrscheinlich...wollte er, dass du dich erst unter den Augen deiner Mutter erholst.“ Joey schob die leere Schüssel zurück. „Wie meinst du das?“ Er ließ sich in die Kissen zurücksinken und atmete tief durch. „Na ja. Er war es, der...mit mir zu deiner Mutter gefahren ist, sie überredet hat, mitzukommen und sie dann schließlich hergebracht hat. Obwohl, eigentlich hat er sie erst mitgenommen und in der Limousine hat er dann erklärt.“ Joey blinzelte seinen besten Freund an. „Er... Was? Er hat...meine Mutter hergeholt? Ich dachte, das wärst du gewesen?“ „Nja, ich war dabei. Als ich bei Seto im Büro war, hat er mich geschnappt und wir sind gleich los. Ich weiß auch nicht, er schien auf einmal kurz abwesend zu sein, als würde er vor sich hin träumen oder so und dann hat er gefragt, ob deine Mutter bei dir wäre und...“ Yugi schüttelte den Kopf. „Es war verwirrend und ich hab keine Ahnung, wie er darauf gekommen ist, aber wir sind los, ich musste ihm den Weg zeigen und dann haben wir sie geholt. Sie war erleichtert und ihm so dankbar! Als sie hier war, sagte sie, sie wäre schon früher gekommen, hätte sie gewusst, wie es dir geht.“ Joey sah seinen Freund lange an, dann sah er zu dem Stuhl, auf dem Seto bis eben noch gesessen hatte. Lange Zeit versanken die beiden in stummen Überlegungen zu Setos Verhalten, aber keiner stieg so Recht dahinter, was es damit auf sich hatte. „Er war noch hier, weil ich ihn darum gebeten habe.“, flüsterte Joey irgendwann und dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, ganz langsam und noch zögerlich, aber es wurde stärker und wärmer. Mit diesem Lächeln sah er seinen besten Freund an. „Er liebt mich, Yugi.“ Sein Gegenüber lächelte zurück. „Und du liebst ihn immer noch.“ „Ich habe nie aufgehört, ihn zu lieben, sonst läge ich jetzt nicht hier. Du hast ihm sicher auch begreiflich gemacht, dass er daran Schuld ist, so wie ich dich kenne.“ Yugi kratzte sich am Kopf. „Ich wollte nur, dass es dir besser geht und es war mir egal, was ich dafür tun musste.“ Joey lachte und drückte Yugis Arm, kräftiger als in den letzten Tagen. „Hol mir noch eine Suppe, ja?“, fragte er mit glänzenden Augen. Yugi seufzte auf. „Gott, endlich wirst du wieder vernünftig.“ Er stand sofort auf und lief los, um Joey eine frische Suppe zu holen. Das Eis schien wirklich gebrochen und ab jetzt würde es nur noch aufwärts gehen mit Joeys Gesundheitszustand, dafür würde er, Yugi, schon sorgen. Auch, wenn das hieß, sich wieder mit Seto Kaiba anzulegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)