Aufwallen der Gefühle von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Verunsicherung ------------------------- Titel: Verunsicherung Teil: 6/?? Autor: Ju-Chan86 Genre: Shounen-ai, Romantik, Drama Pairing: Seto x Joey Kommentar: Mir war mal wieder nach einer FF mit den Beiden. Disclaimer: Alles von Yu-Gi-Oh, gehört nicht mir und wer was anderes behauptet, der lügt! Kapitel 6: Verunsicherung „Meine Schwester bekommt auch eins.“, sagte Joey dann und hoffte, dass es das Richtige war. „Na ja, nicht Mokuba, sondern Cynthia, seine Frau.“ „Hmh.“ Joey wusste nicht, was er noch hätte sagen sollen. „Bei mir ist es wirklich meine Schwester.“, fiel ihm sinnvollerweise noch ein. „Schon klar.“, motzte Seto, aber er klang nicht annähernd so böse wie sonst. Langsam drehte Joey sich zu dem Braunhaarigen um. „Wann...wirst du denn Onkel?“ Seto blinzelte und Joey fragte sich, ob er das erste Mal hörte, dass er Onkel wurde. „Keine Ahnung.“ Der Blonde runzelte die Stirn. „Freust du dich nicht?“ Vorsichtig lehnte er sich mit dem Rücken an die Tür, seine Wange tat weh, die Seite und der Ellbogen schmerzten. Seto hob den Blick und sah Joey in die Augen. „Nein.“ Joey lächelte ihn an. „Doch bestimmt. Ich freu mich auch, Onkel zu werden.“ Seto schlug mit beiden Händen auf den Tisch, woraufhin Joey zusammenzuckte. „Nein hab ich gesagt!“ „Schon gut!“, rief Joey und sofort puckerte seine Wange. Er legte eine Hand auf die schmerzende Stelle und schloss die Augen. Seto schien etwas sagen zu müssen. „Ich bin noch nicht krank.“ Joey runzelte die Stirn, öffnete die Augen und sah gerade noch wie sich sein Gegenüber an dem Durcheinander im Raum zu schaffen machte. „Dann sieh zu, dass das so bleibt.“ Seto antwortete nicht, sortierte Blätter auf seinem Schreibtisch. „Ja?“ „Das kann dir egal sind.“ „Ist es mir aber nicht!“ Joey zuckte vor Schmerz zusammen. „Au! Verdammt!“ Es klopfte und Seto schien die Gelegenheit nur recht zu kommen, denn er nutzte sie sofort. „Ja?“ Joey musste zur Seite treten. Eine verstörte Sekretärin betrat vorsichtig den Raum. „Ähm, Mr. Kaiba, entschuldigen Sie. Ich fürchte, mir ist vorhin...ein Fehler unterlaufen.“ Unruhig warf sie einen Blick zu Joey. „Allerdings.“ Joeys Kopf flog zu Seto rum, dessen Stimme wieder eiskalt war. „Ja ähm... Entschuldigen Sie! Ich habe mich gewundert, dass es hier so laut ist, aber das ist ja nichts Ungewöhnliches.“ Joey riss die Augen auf und errötete. War das peinlich! „Jedenfalls...wartet draußen jetzt der richtige junge Mann, den sie erwarteten.“ Seto lächelte. „Wie schön. Wir sind hier auch fertig.“ Joey sah fragend zu Seto. Warf der ihn jetzt wirklich raus? Die Blondine sah sich derweil im Raum um und ihr Blick sprach Bände: ‚Dass Sie hier fertig sind, glaube ich aufs Wort.’ „Du... Du wirst mich raus?“ Seto nickte. „Wir waren fertig.“ Wortlos starrte Joey sein Gegenüber an und er verfluchte die Sekretärin. „Darf ich Sie hinaus begleiten?“, fragte die und unfreiwillig nickte er und folgte ihr. „Komm nicht wieder, hörst du, Wheeler? Das war die Abmachung.“ Joey antwortete nicht. Dass er die Abmachung kaum einhalten konnte, jetzt, wo sein Traum wahr geworden war, jetzt, wo er wusste, dass Seto schwul war, sagte er nicht. Stumm verließ er das Büro. *~* „Was ist los? Alles in Ordnung?“ Seto sah auf den Knaben runter, der vor ihm kniete. „Mach weiter.“ Er drückte den Knaben zu seiner Körpermitte zurück und der tat, was sein Job war. War doch nicht zu fassen, einfach unterbrechen! Ja, er war nicht richtig bei sich, dieser blonde junge Mann ging ihm nicht aus dem Kopf. Joey Wheeler. Einfach aufgetaucht war er und hatte ihn völlig verwirrt. In seiner Verwirrung hatte er dummes Zeug geredet und auch noch die Fragen des Hündchens beantwortet. „Gut so?“, fragte das Kerlchen vor ihm. „Nein.“ Seto griff hart nach den Schultern des Jungen und zog ihn auf die Füße. Wütend riss er ihm die Hose vom Leib. „Was... Was machst du denn jetzt? So war das nicht abgemacht!“, rief der empört. „Ich bezahle es dir gut.“ Er wirbelte den Jungen herum, drückte seinen Oberkörper nach unten und begann, sich das zu holen, was er brauchte. *~* „Du meine Güte, wie sehen Sie denn aus?“, rief Mrs. Sanaké, die gerade ihre Bilder aus seinem Café entfernte. „Sieht schlimmer aus als es ist.“ Doch die Dame nahm ihn schon beiseite. „Es sieht aus als hätte Sie jemand geschlagen und das ist durchaus sehr schlimm.“ Joey seufzte. „Mrs. Sanaké...“ Er wusste ja, dass seine Wange blau angeschwollen war und an seiner Schulter und seinen Rippen trug er auch blaue Flecken. Am offensichtlichsten war sicher sein Gesicht. „Nichts da! War das dieser Mann, von dem Sie mir erzählt haben?“ „N...Nein. Nicht direkt.“ Die ältere Frau kniff die Augen zusammen. „Lügen Sie mich nicht an. Ich hab es nicht gern, wenn man mich anlügt.“ Joey sah der Frau in die grauen Augen und schluckte schwer. „Ja, er war es. Ich bin zu ihm gegangen und... Wir haben geredet.“ Joey zuckte die Schultern. „Davor ist er ausgerastet, weil ich unangemeldet kam und ihn angeschnauzt habe.“ Mrs. Sanaké seufzte. „Sie Armer. Sie müssen viel für ihn empfinden, wenn Sie ihn noch decken, obwohl er Sie geschlagen hat.“ Joey errötete und zum Glück ging die Tür, denn nun konnte er sich um den nächsten Gast kümmern. Doch die ältere Dame ahnte bereits mehr als ihm lieb war und das Herz rutschte ihm gänzlich in die Hose als er Phil und Tsatsu auf sich zustürmen sah. „Joey!“ Lächelnd ging Joey in die Knie und fing die beiden auf. Ihnen folgte ihr Vater. „Joey hey.“ Langsam hob der Blonde den Blick und er sah das Erschrecken in Yugis Augen. „Was...“ Joey hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen, dann wandte er sich an die Kinder, die ihn mit Bitten löcherten. „Dürfen wir eine heiße Schokolade?“, fragte Tsatsu gerade und Joey nickte lächelnd. „Geht zu Lisa rüber, die macht euch eine, ja? Und schön lieb sein.“ Als die beiden lachend davon gestoben waren, stand er auf und sah seinem besten Freund in die Augen. „Tu mir einen Gefallen. Frag nicht nach.“ Dann begann er zu erklären. Wieder mal. Und wie Yugi es versprochen hatte, fragte er nicht nach, warum Joey bei Seto gewesen war, warum er es nicht einfach hatte auf sich beruhen lassen. Er hätte es auf Serenity schieben können, aber danach stand ihm nicht der Sinn. Als Yugi mit den Kindern wieder gegangen war, atmete Joey tief durch. Den Blick seines Kumpels hatte er kaum aushalten können. Vorwurf und Frage hatten in Yugis Augen gestanden, dennoch konnte Joey nicht alles erzählen. Der Blonde trat auf die Straße, Nebel waberte um die Häuser und fröstelnd zog er die Schultern hoch. Es war Abend geworden, in den letzten Stunden war er allein im Café gewesen. Er drehte sich um, schloss die Tür ab und seufzte. Er war müde, seine Wunden taten weh und seine Füße verlangten nach Ruhe. Durch seinen dünnen Pulli drang die Kühle des Abends, irgendwo bellte ein Hund. Stille... Joey lächelte. Den ganzen Abend über war viel los gewesen, er hatte die Galerie von Mrs. Sanaké auflösen müssen – alle Bilder waren verkauft – und er hatte aufräumen müssen. Jetzt wollte er nur noch nach Hause, das war ja um die Ecke, duschen und ins Bett. Warmes Wasser konnte er sich abschminken, um diese Zeit heizte es nicht mehr. „Warum tust du mir das an?“ Joey schreckte zusammen und drehte sich um. Dann erschrak er noch mehr. „Seto!“ „Warum kommst du nach so langer Zeit und tust mir das an?“ Joey versuchte, etwas in Setos Augen lesen zu können, aber die Nacht war zu dunkel und Mond und Sterne leuchteten zu schwach. „Was... Ich...“ Verdutzt schüttelte er den Kopf, drehte sich um und zog schnell das Gitter vor den Laden, das er abschloss. Setos Stimme ließ ihn schaudern, so tief drang der Schmerz darin, die Verzweiflung, zu ihm durch. Doch als er etwas sagen wollte und sich umdrehte, war von Seto nichts mehr zu sehen. „Was...?“ Joey blickte zu beiden Seiten die Straße entlang. Hatte er sich Setos Besuch nur eingebildet? War da ein Auto gewesen? Joey legte hilflos die geschlossenen Hände an seine Brust. „Seto...“, flüsterte er und sein Atem schlug sich weiß in der Luft wieder. *~* Seto starrte die Topfpflanze vor sich an. Was die wohl hatte, dass sie ihm auch noch den Dienst versagte? Ließ die Blätter hängen als wäre sie traurig. „Seto?“ Der Angesprochene hob den Blick und sah Mokuba in der Tür. „Alles in Ordnung bei dir?“ Seto fegte mit einem Arm die Blume in den Papierkorb. „Ja.“ Seine Stimme klang wenig überzeugend. Mokuba schnaubte denn auch und schloss die Tür hinter sich. Langsam trat er näher und setzte sich ihm gegenüber. „Seto...“ „Es ist nichts!“ Tief atmete der Braunhaarige durch. „Ich komme schon klar. Wie geht’s Cynthia?“ Unwillkürlich lächelte sein Bruder. „Gut soweit. Das ist auch der Grund, warum ich hier bin.“ Seto sah auf. „Hm?“ „Wärst du damit einverstanden, wenn ich Dr. Hamato für uns...beschlagnahme?“ „Stimmt etwas nicht mit der Schwangerschaft?“ „Ich würde nur gern sicher gehen.“ „Ach so. Ja, kein Problem.“ Forschend sah Mokuba ihn an. „Und du willst nicht darüber reden?“ Seto schüttelte nur den Kopf und Mokuba wunderte sich über die fehlenden Widerworte. *~ * Joey lag in seinem Bett, das für ihn allein immer noch viel zu groß schien, und starrte an die Decke. Draußen rief ein Vogel, den er nicht kannte, laut und beinahe schrill durchbrach seine Stimme die Stille in Joeys Wohnung. Der Blonde starrte in die Dunkelheit und lauschte auf die ihm vertrauten Geräusche der Wohnung. Das leise Brummen des alten Kühlschranks, das er sogar durch die Tür hörte, das Knacken des Holzes seiner Wohnzimmermöbel, der Wind, der durch das geöffnete Fenster durch seine weichen Gardinen fuhr. Joey legte einen Arm hinter seinen Kopf und seufzte. Er konnte nicht schlafen, schon seit Stunden lag er wach. Er konnte sein Hirn nicht beruhigen, zehntausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf und immer wieder hörte er Setos Stimme als wäre der noch immer da, als würde er ihm immer noch Vorwürfe machen. „Warum tust du mir das an?“ Joey wusste nicht einmal, was er Seto Kaiba antat. Vorsichtig berührte er seine Wange, strich über den blau-grünen Fleck, der ständig puckerte und das Gewebe über seinem Wangenknochen anschwellen hatte lassen. Warum er Seto was auch immer antat, wusste er dafür nur zu gut. Die Verletztheit in Setos Stimme hatte ihm beinahe das Herz zerrissen. Noch nie hatte er einen Mann so sprechen hören und dann ausgerechnet Seto Kaiba! Nicht einmal Yuri hatte so offen seine Gefühle gezeigt. Hatte er sowieso selten, irgendwie schien Joey auf solche Eisbrocken zu stehen. Langsam drehte sich der Blonde auf die Seite und rollte sich ein wie ein Embryo im Mutterleib. Was hatte er Seto denn getan? Diese Frage ging ihm nicht aus dem Kopf. Er hatte doch nur Fragen gestellt und die Antworten bekommen, die er so dringend gebraucht hatte. Dummerweise halfen ihm die auch nicht weiter, weil er jetzt wieder neue Fragen hatte. Wieder strich Joey über seine Wange. Setos Hans war so kalt gewesen wie seine Stimme, als er ihn in seinem Büro angeschrieen hatte. „Sie müssen viel für ihn empfinden, wenn Sie ihn noch decken, obwohl er Sie geschlagen hat.“ War es so? Empfand er nach all den Jahren noch was für Seto? Damals war es eine Verliebtheit gewesen und als diese hatte er sie auch abgetan. Jetzt, wo alles wieder hochkam, war er sich da nicht mehr so sicher. Aufgrund dieser Unsicherheit erzählte er auch Yugi nichts von alldem. Er wusste nicht mal, was er ihm hätte sagen sollen. Natürlich empfand er etwas für Seto, nur was, das wusste er noch nicht so genau. Was...brachte ihn dazu, sich schlagen zu lassen? Was brachte ihn dazu, Seto aufzusuchen, obwohl er wusste, was das mit sich brachte? Was brachte ihn dazu, jetzt wach zu liegen und über Setos Stimme nachzudenken? Er sollte schlafen, morgen würde wieder ein anstrengender Tag werden. Joey hatte gedacht, das Fenster zu öffnen würde helfen, stattdessen lag er immer noch wach und dachte nach. Sollte er noch einmal zu Seto gehen? Sollte er ihn fragen, was er ihm angetan hatte? Oder bildete er sich Setos Besuch nur ein? So was sollte es geben. Joey war sich wirklich nicht sicher, obwohl Setos Stimme so real war. Real und doch unwirklich, denn ein Seto Kaiba hätte doch nie so gesprochen! Frustriert stöhnte Joey auf und wälzte sich zurück. Wieder starrte er an die Decke. Sein Wecker warf in roten Zahlen 3:49 Uhr an die Decke. „Warum tust du mir das an?“ Wenn er doch nur wüsste, was! Es war keine Einbildung, das war real gewesen! Es waren reale Sekunden seines Lebens gewesen. Er sollte noch einmal zu Seto fahren. Joey verzog das Gesicht beim Gedanken an ihre letzte Begegnung. Noch einmal so eine Behandlung und er würde als Prügelknabe gelten. Unbewusst strich er über seine Oberarme, die jeweils fünf kreisrunde blaue Flecken trugen. Sollte er darauf warten, dass Seto noch einmal zu ihm kam? Das würde wohl kaum passieren. Warum hatte er sich nur umgedreht?! Joey seufzte, schlug die Decke zurück und schwang sich aus dem Futonbett. Der Blonde trat ans Fenster und sah hinaus auf die stille, nachtschwarze Stadt. „Was tust du mir denn an?“, fragte er leise. Wieder hatte er Fragen, wieder brauchte er Antworten, wenn auch diesmal ganz anderer Art. Was sollte er nur tun? Angriff oder Verteidigung? Leicht schüttelte Joey den Kopf, wandte sich ab und setzte sich auf die Bettkante. Seto hätte es nicht verdient, wenn er wieder zu ihm ging. Er hatte es nicht mal verdient, dass Joey jetzt an ihn dachte! Andererseits: Was blieb ihm anderes übrig? Ewig schlaflose Nächte und unbefriedigende Gedanken. Joey schauderte, er schnappte sich seinen Laptop, klappte ihn auf und kuschelte sich unter die Bettdecke. Bot Seto vielleicht eine E-Mail-Adresse auf seiner Webpräsenz an? *~* Wütend lief Seto in seinem Büro auf und ab. Er griff nach dem Locher, der auf seinem Schreibtisch neben dem Computerbildschirm stand. Seto Kaiba lief auf die Tür zu und drückte mit einer Hand immer wieder den Locher. Was war nur in ihn gefahren, diesen Köter aufzusuchen! Er hatte getrunken, aber das war doch kein Grund! Zornig warf Seto den Locher auf den Boden. Jetzt schien der Alkohol völlig verflogen zu sein. Seto schob die Hände in die Hosentaschen. Er trank selten so viel wie er heute getrunken hatte, vielleicht war ihm das zu Kopf gestiegen? Seto drehte eine Runde um seinen Schreibtisch. Er bekam den Blonden einfach nicht aus seinem Kopf und das wurmte ihn gewaltig. Nicht einmal Spaß am Sex konnte er noch haben! Sex war sein Ausgleich, ohne Sex konnte er sich nicht konzentrieren, er konnte sich nicht abreagieren. Und jetzt musste er damit klar kommen, dass er ausgerechnet an Joey Wheeler dachte, wenn er normalerweise an nichts dachte. Er war das nicht gewohnt, er kannte solche Gefühle gar nicht! Woher auch?! Damals hatte er auf seinen Vater gehört und das hatte er nun davon! Wut auf seinen Vater stieg in dem Braunhaarigen auf, doch die Wut auf ihn selbst war größer. Hätte er das damals gleich geklärt, wäre es so weit nie gekommen. Er sollte das dringend nachholen. *~* Yugi und Trish saßen draußen an einem der kleinen Bistrotische und Joey wurde mulmig. Auf seinem Tablett standen zwei Latte-Macchiato, die er jetzt vor den beiden abstellte. „Hier ihr zwei. Lasst es euch schmecken.“ Die Kinder waren bei Oma und Opa, in drei Tagen wären seine besten Freunde im Urlaub. „Und du kommst wirklich ohne uns klar, Joey?“ Trish griff nach dem großen Glas und wärmte sich die Hände. Es hatte sich in den letzten Tagen etwas abgekühlt, obwohl die Sonne vom Himmel schien. „Natürlich.“ „Ich meine wegen Seto.“ Joey lächelte. „Ich weiß schon, was du meinst. Ich komm klar.“ Er hatte Yugi und Trish nichts von Setos Besuch erzählt, weil er es nicht für nötig hielt. Was sollte das denn bringen, wenn er es ihnen sagte? Sie würden sich wundern, genau wie er und irgendwann würden sie es vergessen. Yugi sah Joey in die Augen. „Wenn was passiert, kannst du jederzeit anrufen.“ Der Blonde kaute auf der Innenseite seiner Wange. Er bekam ein schlechtes Gewissen, wollte aber dennoch nichts erzählen. „Okay.“ Yugi nickte und schnell verkroch sich Joey im Laden, wo ja auch noch Gäste saßen, die er gern bediente. Als sich seine besten Freunde verabschiedeten, wurde ihm klar, dass er jetzt mit seinen Problemen zwei Wochen allein war. Fünf Wochen Urlaub! Da konnte man ja fast neidisch werden. Lange sah er Yugi und Trish nach, bis diese um eine Ecke verschwanden. Tief atmete Joey durch. Er hatte es geschafft! Er hatte Yugi etwas verheimlicht, ohne schwach zu werden und es ihm zu erzählen. Joey war beinahe stolz auf sich. Noch einmal würde er die beiden vor der Abfahrt nicht sehen und das war auch gut so, sonst würde er sich garantiert verplappern. Joey wusste auch nicht so genau, was ihn davon abhielt, Yugi von Setos plötzlichem Auftauchen zu erzählen. Vielleicht tat er es nicht, weil er sich selbst nicht sicher war, was er davon halten sollte. Vielleicht wollte er sich erst sicher sein, dass Seto es ernst gemeint hatte. Vielleicht wollte er erst wissen, was Seto gemeint hatte. Wenn er das wusste, würde er Yugi davon erzählen, da war sich Joey sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)