Aufwallen der Gefühle von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Trennung auf Lebenszeit? ----------------------------------- Titel: Trennung auf Lebenszeit? Teil: 3/?? Autor: Ju-Chan86 Genre: Shounen-ai, Romantik, Drama Pairing: Seto x Joey Kommentar: Mir war mal wieder nach einer FF mit den Beiden. Widmung: Meiner Betaleserin, dir mir immer gute Kommentare gibt. ;) Danke, Süße. Disclaimer: Alles von Yu-Gi-Oh, gehört nicht mir und wer was anderes behauptet, der lügt! Kapitel 3: Trennung auf Lebenszeit? „Mach schon, mach schon!“ Yugi rüttelte an seiner Schulter. „Trish kommt gleich, nun mach doch!“ Joey grummelte und strich sich durch das immer noch wirre und in den letzten zwei Jahren nur noch strubbeliger gewordene Haar. „Yugi, wir wollten lernen, verdammt!“ Mit der Maus des Computers seines besten Freundes scrollte Joey auf der Internetseite nach unten. „Aber doch nicht, wenn Trish kommt!“ „Ich bin auch gerade mal eine Stunde hier!“ Yugi stöhnte auf. „Dann geh nach Hause lernen oder such dir einen Freund!“ „Na schön!“ Joey klickte die Internetseite weg und ein Foto von Trish erschien auf Yugis Bildschirm. Mit ihr war er seit einem Jahr zusammen. Sowieso hatten sich die beiden Freunde in den letzten beiden Jahren wieder zusammengerauft. Joey hatte Yugi erzählt, dass er auf Männer stand und hatte seinem besten Freund geholfen, mit Trish zusammenzukommen. Sie waren kaum mehr zu trennen, trafen sich oft, auch wenn Yugi auch mal Zeit für dich und Trish beantragte. Das tolerierte Joey auch, auch wenn er keinen Freund hatte. Jetzt stand der Blonde auf und ließ sich von Yugi rauswerfen. „Viel Spaß.“ Yugi grinste. „Werde ich haben.“ Joey winkte noch einmal, doch sein Lächeln verschwand schon, als er um die Ecke bog und hinter einer Hecke verschwand. Er wünschte sich auch einen Freund, wünschte sich jemanden, mit dem er die ersten Schritte in Sachen Intimität proben konnten. Aber so jemanden gab es in Joeys Leben nicht. Er machte an einer Eisdiele Halt, holte sich eine Schokokugel in der Waffel und setzte sich in die Frühlingssonne. Die Abiprüfungen standen vor der Tür und immer, wenn er mit Yugi lernen wollte, kam ihm Trish oder Yugis Faulheit dazwischen. Aber wenigstens konnte er sich später nichts vorwerfen lassen, wenigstens hatte er seinen besten Freund etwas angetrieben. Joey konnte ja verstehen, warum Yugi sich nicht solche Gedanken um seine Zukunft machte. Seit dem Praktikum im letzten Jahr war dem eine Ausbildungsstelle sicher. Bei Joey sah es dagegen noch mau aus. Seine Praktikumsstelle hatte er nicht gemocht und sich deshalb kurzerhand in seiner Jobwahl anders entschieden. Nur bräuchte man genau dafür gute Noten. Joey machte sich – trotz des sicheren Ausbildungsplatzes – auch Sorgen um Yugi. Was, wenn das Unternehmen Pleite ging oder dem der Job nicht mehr gefiel? Wollte er sich dann mit einem 4er-Abizeugnis einen neuen Job suchen? Joey schüttelte den Kopf. Sein bester Freund war eben behütet aufgewachsen – ganz im Gegenteil zu ihm. Dennoch... Auch Joey hatte noch Träume. Den Wunsch vom eigenen Laden hatte er nie vergessen können. Ob es nun eine Strandbar in der Karibik wurde oder ein kleines Straßencafé hier in der Stadt, stand in den Sternen. Träume leben ewig, sagte sich der Blonde und lächelte über die kleinen frechen Spatzen, die unbedingt was von der Waffel wollten. *~* „Mr. Kaiba, wir gratulieren Ihnen hiermit herzlich zu Ihrem ersten alleinigen Geschäftsjahr und freuen uns mit Ihnen über den gelungenen Erfolg.“ Seto lächelte und nickte, ohne das Lächeln ernst zu meinen. „Wir schreiben Gewinn, die so hoch sind wie nie und steigern nicht nur unsere Arbeitnehmer-, sondern auch unsere Produktionszahlen. Die Streiks dieser Umweltjunkees haben wir erfolgreich abgewandt und die Kaiba Corporation ist laut Umfrage das bekannteste Unternehmen Japans.“ Beifall ertönte und Seto fragte sich, warum Mr. Sayuke ihm all das erzählte, was er schon wusste. Bevor der Typ noch so etwas wie ‚Ihr Vater wäre stolz auf Sie.’ sagen konnte, stützte Seto sich hoch. Sofort verstummte der riesige Saal des Tageszentrums und alle Blicke richteten sich auf ihn. „Danke für die Einleitung, Mr. Sayuke.“ Noch konnte er den Trottel gebrauchen, bald würde er ihn feuern. „Ich bin kein Mann großer Worte. Das Buffet ist eröffnet.“ Darauf warteten doch die Leute nur. *~* In der Aula prickelte es vor Spannung. Es roch nach Angst, obwohl sich die Mädels wieder viel zu viel Parfum rangesprüht hatten. Joey legte haargenau seine Stifte bereit: Einen Kugelschreiber, einen Textmarker, einen Bleistift. Zögernd legte er auch noch ein Lineal, einen Anspitzer und einen Radierer bereit. Von seinem Tipp-Ex-Fläschchen ließ er die Finger, das war in den Prüfungen nicht erlaubt. Yugi saß neben ihm, kaute Kaugummi, um seine Gehirnzellen zu stimulieren und wirkte lässig und ruhig wie eh und je. Joey musste grinsen. Er wusste, dass es in Yugi ganz anders aussah, als der nach außen zugab. „Meine Damen und Herren, wenn ich Sie bitten darf, die Plätze einzunehmen.“, dröhnte die Stimme der Mathelehrerin. Es war die dritte Abiklausur – die letzte. Dann wäre es wirklich vorbei. Joey holte tief Luft und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. Sie pulsierte vor Nervosität, summte wie ein Hornissennest. Joeys Blick glitt über Seto hinweg als kenne er den Braunhaarigen nicht. In den letzten zwei Jahren hatte er sich von ihm losgeeist – mit Erfolg. „Fühlt sich irgendjemand nicht in der Lage, diese Abiturklausur zu schreiben?“ Irgendjemand kicherte nervös, aber es meldete sich niemand. Und dann gab es die Aufgaben, es wurde hektisch, raschelte und summte noch lauter. Joey kam gut vor an und als er als einer der ersten mit einem Supergefühl auf das Deckblatt ‚Montag, 13.04.2006’ schrieb, wusste er, dass es eine gute Leistung war. Kurz warf einer Blick zu Yugi, der hochkonzentriert wirkte, dann stand er auf und stellte sich hinter Seto an den Lehrerpult. Das Montagsritual existierte schon lange nicht mehr und Joey vermisste es auch nicht. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass Seto es vermisste. Er unterschrieb, schnappte sich seine Tasche und ging so leise wie möglich zum Platz zurück, um seine Sachen zu packen. Insgeheim nannte Joey Seto immer noch bei seinem Vornamen, in der Öffentlichkeit war der Braunhaarige selbst für ihn zu ‚Kaiba’ degradiert. Mucksmäuschenstill verließ Joey nach Seto die Aula und wartete im Flur auf seinem besten Freund. *~* „Aber... Aber... Mr. Kaiba! Das ist nicht möglich. Das kann nicht Ihr Ernst sein!“ „Mein vollster Ernst, Mr. Sayuke.“ „Ich habe Ihnen immer beigestanden! Im letzten Jahr leitete ich praktisch dieses Unternehmen! Ohne mich wären Sie nicht da, wo Sie heute sind!“ Wie der Trottel sich aufregen konnte, brachte Seto zum Grinsen. „Vermutlich. Bis morgen haben Sie Zeit, Ihre Sachen zu packen.“ Er sah die Wut in diesem abscheulichen, glubschäugigen Kerl. „Mr. Kaiba! Ich kann nicht zulassen, dass...“ „Sie haben es selbst gesagt. Ich bin erfolgreich und bekannt. Sie dürfte kaum jemand vermissen.“ „Ihr Vater hätte nicht gewollt, dass Sie so mit mir reden!“ Setos Blick schnellte von einem Dokument auf seinem Schreibtisch nach oben, er sah die Made vor sich zusammenzucken. „Raus! Sofort! Oder Sie räumen Ihren Platz heute noch!“ *~* Joey lächelte sich im Spiegel an. Der Anzug saß wie maßgeschneidert und stand ihm wirklich perfekt. Seine langen Beine kamen zur Geltung und... Er drehte sich um, um die Rückseite zu bewundern. Ja, sein Hintern sah so knackig aus wie er wirklich war. Faszinierend, was Klamotten so aus einem machen konnten. Tief atmete Joey durch und trat aus seinem Zimmer. Draußen warteten schon seine Mutter, die sich extra ein Kleid gekauft hatte, und seine Schwester Serenity, die in ein langes, fließendes, hellgrünes Kleid gehüllt war, das ihm als Bruder fast den Atem raubte. War es denn möglich, dass aus der kleinen Serenity diese junge Frau geworden war? Hatte er das irgendwie verpasst oder warum war sie plötzlich erwachsen? “Ihr seht toll aus.“ Seine Mutter seufzte hingebungsvoll, was ihn an die Jahre erinnerte, in denen sie diesen schrecklichen Telefonsex-Job hatte. Immerhin aber hatte sie da nicht schlecht verdient. „Und du siehst erst toll aus!“ Zur Zeit war seine Mutter Verkäuferin in einem Reisebüro. Kurz zog Joey seine Mutter an sich, dann wandte er sich seiner braunhaarigen Schönheit von Schwester zu. „Serenity... Du siehst auch hübsch aus.“ Verlegen lächelte sie ihn an. „Wir sollten los, oder?“ Der Blonde nickte und trat mit ‚seinen beiden Frauen’ aus der Wohnung, die Stufen im Treppenhaus runter und auf die Straße. Mit einem Leihwagen fuhr die Mutter sie zu den Öffentlichkeiten. In der großen Halle war schon eine Menge los, einige Schüler standen auf der Bühne, um noch einmal das Programm zu proben, dem sich Joey erfolgreich entziehen können. Ein Blondschopf trat neben ihn. „Findest du den Anzug auch so schrecklich unbequem wie ich?“ Joey grinste Yugi an. „Geht so. Ungewohnt, aber irgendwie schick.“ Yugi nickte. „Trish hätte mich vorhin fast gefressen. Ungelogen. Sie meinte, ich sähe scharf aus mit Anzug. Kann ich nicht nachvollziehen, aber wenn sie meint.“ Joey lachte leise. „Also ich seh auch verdammt gut aus. Außerdem stehen Frauen darauf.“ Yugi runzelte die Stirn und mit einem Winken begrüßte Joey Yugis Eltern. Yugi tat es ihm gleich. „Männer etwa auch?“ Sofort nickte Joey. „Bestimmt ziemlich viele. Vor allem, wenn sich der Hintern so gut absetzte wie bei mir.“ Sein bester Freund schnaubte. „Der ist bestimmt nicht so knackig wie meiner.“ Joey musste grinsen. „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ In der Halle wurde es immer voller, Eltern begrüßten sich – so wie Joeys und Yugis – Familien suchten ihre Tische, die Mädels bewunderten ihre Kleider, die Jungs bewunderten die Mädels. Trish tauchte neben Yugi auf. „Tanzt du nachher mit mir?“ Sofort schüttelte er den Kopf. „Auf keinen Fall! Ich mach mich doch nicht zum Deppen.“ Trish schlug die Augen nieder und langsam wieder auf, setzte all ihre Reize ein. „Bitte bitte. Ich bitte dich doch sonst nie um einen Gefallen.“ Augenblicklich war es um Yugi geschehen. „Na gut, wenn’s sein muss. Aber nur einen Tanz.“ Trish wirkte glücklich und Joey lächelte. „Ich geh zu meinen Frauen.“ Die beiden nickten und kaum war Joey weg, küssten sie sich. Manchmal war es eben schwierig. Sie versuchten, sich in seiner Gegenwart nicht zu nah zu kommen und er versuchte sie seinerseits oft genug allein zu lassen. Um Serenity hatte sich eine Traube gebildet, die hauptsächlich aus Kerlen bestand und sich auflöste, sobald Joey sich setzte. Eine angestellte Kellnerin kam angehechtet. „Wollt ihr was trinken?“ Fragend sah Joey in die Runde, seine Mutter bestellte Wasser, seine Schwester Cola und er bestellte sich eine Sprite. Die Kellnerin kam mit dem Gesagten und drei Gläsern Sekt zurück. Und dann wurde es richtig voll, auf der Bühne ging geschäftiges Gewusel in pures Chaos über und schließlich begann der erste Teil des Programms – der, der vor der Zeugnisausgabe lag. Es war ein Mix aus Schülerauftritten, Gesang, Theater und Lehrerpräsenz und dafür, dass er nicht mitgemacht hatte, war es gut geworden. Joey sah sich um, entdeckte Yugis Familie und die von Trish am selben Tisch. Der Blonde musste lächeln. Die beiden passten wirklich zusammen und er hoffte für sie beide, dass es noch lange hielt. Hoffentlich kam Yugi in 10 Jahren nicht immer noch zu ihm, wenn er eine Idee für ein Geburtstagsgeschenk brauchte. Joey sah sich weiter um und entdeckte plötzlich einen schwarzhaarigen Jungen, den er auf 12 bis 14 schätzte. Irgendwoher kamen ihm das zottelige Haar und die braunen Augen bekannt vor. Am Tisch saß nur noch eine einzige Person: Seto Kaiba. Und der sah so aus als wäre er lieber ganz woanders. Angestrengt versuchte sich Joey an den Namen von Setos kleinem Bruder zu erinnern, den er damals ach so nervig gefunden hatte und dem er jetzt anscheinend aus der Hand fraß. Wem sonst hatte Seto zu verdanken, dass er im Anzug hier bei der Zeugnisfeier saß? Mit W? Nein... Verdammt, wie war denn noch gleich... Mokuba! Genau! Mokuba Kaiba, der ebenfalls erwachsener geworden zu sein schien. Hatte Seto nicht auch einen Vater gehabt? Er wusste es nicht genau, bei ihm Zuhause hatten sie sich nie getroffen. Er zuckte die Schultern und sah nach vorn. Der Schulchor gab gerade sein gesamtes Repertoire zum Besten. Irgendjemand sang schief, aber das schien im Saal niemanden zu interessieren. Irgendwann – gefühlte acht Stunden später – begann dann auch die feierliche Übergabe der Zeugnisse. *~* „Hallo Papa. Na, wie geht’s dir?!“ Seto verdrehte jetzt schon die Augen, blieb aber neben Mokuba stehen. „Sieh mal, wir haben dir Blumen mitgebracht.“ Wütend schmiss Seto die Blumen von der Tanke vor den Grabstein. Warum hatte er eigentlich zugestimmt herzukommen? „Seto!“ Sein Bruder fiel auf die Knie wie ein Engel und fischte die Blumen vom fast leeren Grab. Irgendwann hatten sie mal Efeu gepflanzt, der sich ausgebreitet hatte. „Wir stellen sie dir hier hin.“ Vorsichtig stellte Mokuba die Blumen in eine der Plastikvasen. Es machte Seto sauer, dass Mokuba nie etwas von dem bösen Mann kennen gelernt hatte. Für ihn war der Vater, den Seto nur hassen konnte, der liebste Papa der Welt. Er machte seinem Bruder keine Vorwürfe – wohl aber seinem Vater. Kein Wunder, dass Mokuba oft her wollte, um das Grab ihres Vaters zu besuchen. *~* „Meinst du denn, wir bleiben befreundet, auch wenn wir an anderen Unis studieren?“ Skeptisch sah Joey seinen besten Freund an, der gerade mal nicht mit Trish allein sein wollte, sondern mit ihm. Das machte Joey glücklich. Seit einer Stunde saßen sie in Joeys Zimmer, ignorierten Serenitys penetrantes Gesabbele am Telefon und quatschten über Unis. Welche toll waren, welche nicht, auf welche Yugi womöglich mit Trish zusammen konnte. „Klar bleiben wir Freunde. Niemand, den ich dort kennen lernen könnte, könnte dich je ersetzen.“ Nach nur 20 Minuten war klar geworden, dass Yugis Pläne und Joeys Pläne völlig auseinander driften. Jetzt staunte er nicht schlecht als Joeys bester Freund so offen über Gefühle sprach. Das kommt durch Trish, sagte sich Joey. „Und du willst wirklich studieren?“ „Ja, ich hab’s mir noch mal überlegt. Dann hat man einfach bessere Chancen und das alles. Und Trish findet es auch besser.“ Ach so lief der Hase. „Studiert sie auch?“ Yugi nickte. „Klar, wir wollen zusammen studieren.“ Joeys Stirn runzelte sich. „Beide dasselbe?“ Wieder ein Nicken. So war das also. Na Trish hatte ihren Yugi ja super unter Kontrolle. „Jedenfalls bekommen wir das hin, Joey. Heute gibt’s doch E-Mail, Telefon, Post, Fax, SMS, Handygespräche, Wochenenden...“ Yugi grinste sein blondes Gegenüber an. „Wir finden schon einen Weg.“ So langsam begann selbst Joey das zu glauben. „Ich fänd’s toll. Immerhin sind wir schon so lange befreundet.“ Yugi winkte ab. „Das wird schon.“ Er lehnte sich zurück an die Wand, an der Joeys Bett stand. „Und du... Wirklich Unternehmensführung, ja?“ „Ja, ich will mich nicht von meinem Traum verabschieden.“ Yugi grinste wieder. „Das eigene Geschäft.“ „Bingo.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass du das damals schon ernst gemeint hast. Wir waren ja fast noch Kinder.“ Yugi klaute sich einen der Brausepulverlollis, die bei Joey im Großpack rumstanden. „Tja, ich wusste schon immer, was ich will.“ „Apropos: Was macht die Liebe?“ Joey lachte herzhaft über den Themenwechsel. „Nicht viel. Es ist nicht so leicht, einen gut aussehenden, schwulen Kerl zu treffen.“ Yugi nickte. „Trish sagt immer, alle gut aussehenden Kerle seien vergeben oder schwul.“ „Sagt sie das? Dann hat sie sich aber geschnitten, ich kann das nicht bestätigen.“ „Tut mir ja Leid, aber ich möchte wirklich auch nicht mit in diese Schwulenbar. Wir können aber gern woanders zusammen hin.“ Joey lächelte seinen besten Freund an. „Ich weiß. Ich würde dich auch nie dazu zwingen, mitzukommen.“ *~* Mr. Kaiba?“ Er hasste diese vorsichtige Person, die gerade den Kopf zur Tür hereinstellte. „Miranda, das Anklopfen. Ich hatte doch gesagt, Sie sollen klopfen!“ Seine Sekretärin zuckte zusammen. „Natürlich Mr. Kaiba, Sir. Entschuldigen Sie.“ Er würde Sie feuern müssen und sich jemand neues suchen, das stand fest. Nur fehlte ihm im Moment die Zeit für solche Kleinigkeiten. „Was gibt es denn nun?“ Wieder dieser ängstliche Blick. „Draußen wartet ein junger Mann, er sagte, es sei dringend und ich solle sagen... Ich solle sagen, er habe das Passwort ‚Honey’. Sie wüssten wohl etwas damit anzu...“ Er unterbrach seine Sekretärin rüde. „Bringen Sie ihn her und stellen Sie in den nächsten zwei Stunden keine Gespräche zu mir durch. Und keine Besuche.“ Miranda nickte. „Jawohl, Sir.“ Damit verschwand sie und trat kurz darauf mit Setos viel zu gut bezahlter Unterhaltung wieder ein. *~* Joey hielt den Brief in den Händen und starrte auf das fett gedruckte Wort ‚Congratulations!’ Er hatte sich setzen müssen, jetzt griff er nach seinem Handy und drückte ein paar Tasten. „Joey, was gibt’s?“, fragte sein bester Freund. „Ich bin angenommen.“, sagte Joey, selbst noch verdutzt über die Nachricht. „Was?! Echt? Wie geil! Freu dich doch, Alter!“ „Mach ich ja! Ich kann’s...nur nicht wirklich glauben.“ „Ich hab’s gleich gewusst!“ Joey hörte das Grinsen aus der Stimme seines besten Freundes. „Ich bin so neidisch! Meine Unis haben sich noch nicht gemeldet.“ Joey legte den Brief aus seinen Händen. „Das kommt schon noch. Also mein bester Freund, ich habe noch diesen Sommer, dann ziehe ich weg. Was wollen wir machen?“ Yugi lachte. „Bei der Hitze draußen...bin ich für den Baggersee. Was sagst du?“ Joey nickte. „Klingt super. Kommt Trish mit?“ Yugi schwieg einen Moment. „Nein.“, sagte er dann zögerlich. „Wir gehen allein.“ Glücklich sah Joey auf seine Füße. „Danke Yugi. Wirklich nett von dir, dass wir allein sind.“ „Ach, kein Problem.“ „Ich weiß doch, wie schwer dir das fällt.“ „Hm.“ Yugi seufzte. „Hör mal, wir können sie auch mitnehmen.“ „Nein nein.“, widersprach sein bester Freund. „Wir gehen allein. Sagen wir...in...einer halben Stunde bei dir? Mit dem Fahrrad?“ „Okay. Ich freu mich schon!“ „Bis gleich!“ Yugi legte auf und Joey blätterte durch sein Handy. Er war immer noch perplex, aber langsam trat die Freude doch in den Vordergrund. Der Blonde stutzte. ‚Seto’ zeigte sein Display an, darunter eine Nummer, die mittlerweile sicherlich veraltet war. Wie schon vor zwei Jahren einmal drückte Joey auf ‚löschen’ und wie damals erschien die Frage, ob er den Kontakt wirklich löschen wolle. „Also echt!“ Er drückte auf ‚abbrechen’ und dann schob er sein Handy zurück in die Tasche seiner kurzen Hose, um aufzustellen. Wie auf Watte lief es sich, wie auf Wolken. Er war angenommen! Er würde umziehen und das studieren, was er wollte. Dann würde er zurückkommen und seinen Laden bekommen. Schnell packte er seine Sachen, es war ja gerade später Vormittag. Auf einen Zettel kritzelte er eine kurze Nachricht: ‚Bin angenommen! Yugi und ich sind am Baggersee.’ Joey legte den Brief von der Universität dazu und schnappte dann seine gepackte Tasche, um das Haus zu verlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)