Es war einmal... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Der Froschkönig -------------------------- Vor vielen, vielen Jahren lebte einst ein reicher König, der bereits in jungen Jahren Vater geworden war. Doch viel Unglück hatten die Geburten seiner drei Kinder mit sich gebracht: Denn bei jeder Geburt waren seine Gemahlinnen verstorben. Seine zwei Töchter waren zweieiige Zwillinge und Kinder aus seiner ersten Ehe. Erst lange danach hatte er sich eine zweite Frau genommen, die dann sein drittes Kind, einen Sohn, gebar. Ein Kind des Königs war schöner als das andere. Seine beiden Töchter waren zudem klug und gewitzt und wussten sich in jeder Lebenssituation zu verhelfen. Sein drittes Kind war dafür aber mit Abstand das schönste seiner Kinder. Es war ein Junge und er war so schön, dass selbst die Sonne vor Scham errötete, wenn der Junge sie begrüßte. „Auszeit bitte!!“ Was ist denn? Kero: (in einer Königsrobe) Ist euch eigentlich aufgefallen, dass es abartig ist, dass Noa meinen Sohn spielt?? So ein Unsinn, warum das denn? Kero: Nun ja, gehen wir davon aus, dass Noa mein Sohn ist, so muss ich mit seiner Mutter geschlafen haben und da Noa aber auch mein Bruder ist, hab ich mit UNSERER Mutter geschlafen!! Das ist widerlich!! Kero, zum allerletzten Mal: Ihr spielt allesamt nur Rollen und allmählich stört es doch gewaltig, dass ihr wegen jeder Kleinigkeit meine Erzählungen unterbrecht! Ich habe meine Zeit auch nicht gestohlen…! Kero: In Ordnung, wie du meinst… Nun, wo war ich stehen geblieben? Oh ja, die Sonne. So kam es, dass der König dem Jungen eine goldene Kugel schenkte und ihn ermahnte, gut darauf Acht zu geben, da es eine verzauberte Kugel sei. Und der Junge nickte artig und ging hinaus, um damit zu spielen, doch bedachte immer, was der Vater ihm gesagt hatte. Doch kommen tat es, wie es kommen musste: In seiner jugendlichen Übermütigkeit, spielte der Prinz zu heftig mit der goldenen Kugel, so dass sie ihm an einem Hügel hinab fiel und davon rollte. Und dann sah er sie für lange Zeit nicht. Die Kugel nahm einen weiten Weg auf sich, um letzten Endes wie ein Stein auf einen schlafenden Wanderer im Tal hinab zu fallen. Raen: Verdammte..!! (hebt die Kugel auf) Was soll das denn werden?? (sieht nach oben) Ein Attentat auf mich… na, warte, wer auch immer das war… Der Wanderer stand auf und machte sich auf den Weg, um denjenigen zu finden, der mit solcher Boshaftigkeit die schwere Goldkugel auf ihn hatte herabfallen lassen. Dass alles bloß ein schreckliches Versehen gewesen war, konnte der Wanderer noch nicht ahnen. Der junge Prinz, nun aber von solcher Angst besessen, es könnte ihm wegen der verloren gegangenen, verzauberten Kugel etwas geschehen, eilte zurück nach Hause und beichtete seinem Vater, was passiert war. Der war über das erzürnt, was er hörte, und raste vor Wut. Kero: Spinnst du eigentlich?? Weißt du, wie scheiße teuer dieses blöde Ding war?? Noa: Vergebt mir, Vater, ich habe Schreckliches getan! Die ärgste Strafe soll auf mich warten, bis Euer Herz mir verzeihen kann…! Kero: Wow, du bist echt gut… Oo Noa: Dankeschön. ^^ Der König raste vor Wut…! Kero: Oh…! (sieht Noa streng an) Zur Strafe bekommst… du… (denkt angestrengt nach) folgende… … Strafe: Suche dir das widerwärtigste, ekelhafteste Tier von der Straße und lade es zu uns nach Hause ein! Du sollst es einen Tag lang hegen und pflegen, als wäre es die goldene Kugel, die du verloren hast! Noa: Alles klar…! Damit ging der Prinz los, um eben dieses Tier zu finden, das im Schloss hausen sollte. Doch wo war solch ein Tier zu finden? In seinem bisherigen Leben hatte der Prinz nur das behütete Leben des Hofes gekannt und wusste nicht, wo er finden sollte, was sein Vater ihm befohlen hatte, aufzusuchen. Doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich trotz alledem auf den Weg zu machen, um das Dorf zu erreichen und in den Straßen nachzufragen, was die Menschheit wohl als ekelhaftes Tier ansehen würde. Gleichzeitig fand der Wanderer seinen Weg zu dem Schloss, auf dem der König mit seinen Kindern lebte und er ging sogleich wütenden Schrittes zu dem großen Tore des selbigen und klopfte mehrmals an. Erst nach einiger Zeit, bemühte sich eine der beiden Töchter, die Türe selbst zu öffnen, um die Diener zu entlasten. Raica: Kann ich Euch helfen? Raen: Ja, ich… (sieht zu ihr auf) Wow, Mama! Oo Raica: Ich bezweifle, dass ich Eure MUTTER darstellen soll, mein Herr… -.- Raen: Nein, ich meine, du siehst in dem Kleid Hammer mäßig aus! Raica: Findest du? Ich finde, es trägt ziemlich auf… Nun… wie der Wanderer also dort so vor der Tür stand, ward ihm heiß und kalt zugleich, als er die schöne Königstochter sah. Er war augenblicklich Hals über Kopf in dieses wunderschöne Wesen vor sich verliebt und wollte es nicht missen, sie weiterhin betrachten zu dürfen. So wollte er einen schritt in das Schloss hinein tun und sich in ihre Arme werfen, doch sie wies ihn ab und verschloss die Türen wieder. Raen: Fräulein! (klopft an die Tür) Sagt mir Euren Namen…! Raica: Und was fangt Ihr damit an, Ihr armer Bettelmann? Raen: Ihn mir vor dem Schlafengehen immer wieder sagen, um schöne Träume von Euch zu bekommen… Da ward das Herz der Prinzessin erweicht, und sie öffnete die Tür wieder einen kleinen Spalt weit, um ihn ansehen zu können. Raica: Ihr seid töricht. Raen: Ich bin verliebt, Fräulein. Als sie das hörte, bekam die Königstochter einen roten Schimmer auf ihren zarten Wangen und wagte es kaum, von dem Wanderer abzusehen, der doch eigentlich so schäbig aussah. Doch es ging nicht anders. Wie er da stand, mit seinem treuen Lächeln, konnte sie ihren Blick nicht von ihm wenden. Sie war verlegen, durch das, was er gesagt hatte, zugleich aber auf das Tiefste bewegt und gerührt. Was sollte sie bloß sagen? Sie war noch nie in einer solchen Situation gewesen. Es hatten viele Prinzen um sie gefreit, doch noch nie ein so ehrlicher, junger Mann, wie dieser arme Wanderer vor ihr. Raica: So gern ich auch möchte, aber ich kann Euch keinen Einlass gewähren. Mein Vater sieht es nicht gerne, wenn ich mit Bettlern rede. Raen: (tritt einen Schritt näher zur Tür) Dann redet nicht, sondern küsst mich…! Raica: (läuft rot an und kichert) Ihr seid doch verrückt! Raen: Verrückt nach Euch…! Raica: Es geht nicht… Verzeiht mir. Sie sah nicht von ihm ab, doch schloss die Tür langsam wieder, bis sie hörte, wie das Schloss einfiel. Da stand sie nun mit pochendem Herzen im Schloss und wusste nicht ein noch aus. Was war das nur für ein wundervoller Mann, der sie so verwirrte? Und ebenso verwirrt war der Wanderer, der draußen vor der Tür stand und weder ein noch aus wusste. Raen: Wow… (kratzt sich am Hinterkopf) Diese Frau… ist ja unglaublich… Es war um ihn geschehen. Der Wanderer wollte die junge Königstochter für sich gewinnen. Doch wie sollte er das anstellen? In dem Moment kamen zwei des Königs Diener um die Ecke des Schlosses und wandelten durch die Gärten ihres Herren, einer war eine Frau, ein Waschweib, die einen Korb Wäsche unter den Arm geklemmt hatte, der andere ein aufrecht gehender Mann, ein braver Kammerdiener von dem König. Nun redeten sie miteinander, dann tratschten und lachten sie. Und der Wanderer war neugierig und folgte den dienern heimlich, um sie zu belauschen. Da hörte er, was sie redeten… Waschweib: Häste datt jehürt? Diener: Nä, watt dann? Waschweib: De Prinz muss sisch en hässlisch Vehsch no Huus bränge. Datt muss esu hässlisch sin, wie et nur sin kann. Diener: Wie, hässlisch Vehsch? Sujet wie ene Frosch? Waschweib: Jenau, sujet. Diener: (kichert) Watt ene Quatsch… XD Waschweib: Jo, wa? XD Diener: Woröm muss dä ärm Kerl datt dann maache? Waschweib: (wird leiser) Datt hätt de Chef selvs jesaat. Dämm Prinz, dämm Blötschkopp, is sing joldich Kujel fleute jejange. Diener: De Prinz es ene Schusel, datt sachen isch dir… Waschweib: Datt kannste ävver laut saache… Diener: (lauter) De Prinz es ene… !! Waschweib: Bös du still, du Tünnes! Von diesem… doch sehr eigentümlich klingenden Gespräch… der beiden Bediensteten angestachelt, huschte der Wanderer heimlich davon, um sich nach einem alten Gefährten seiner selbst umzusehen und umzuhören. Denn der war als Hexer bekannt und würde ihm ganz sicher in seiner Not helfen können. Doch kaum bei diesem angekommen, schien sein Traum, dieser zauberhaften Prinzessin näher zu kommen, wieder zu schwinden, als sein alter Kamerad ihm die Dienste verweigerte. Und das aus wohl nur allzu gutem Grund. Raen: (mit verschränkten Armen) Also… „töten“… klingt doch etwas hart, findest du nicht? Day: Raen, du wolltest mich töten, also sag mir einen guten Grund, warum ich dir helfen sollte… Raen: Weil wir alte Freunde sind! Day: War’n wir nie, werd’n wir nie. Raen: Ich brauche deine Hilfe wirklich nur jetzt… Day: (seufzt) Was soll ich denn machen? Raen: Dann hilfst du mir?? Day: Abwarten. Also? Raen: Verwandel mich in einen ekelhaften Frosch… Da schien in den Augen des Hexers ein Funke zu tanzen, wie vor Freude. Er wandte sich an den Wanderer, rieb sich seine Hände und krempelte sich bald darauf seine Ärmel in die Höhe. Eine Geste, die dem Wanderer mehr schrecken, als Vertrauen einflößte. Day: Ein Frosch… warum hast du das… nicht gleich gesagt? *__* Als Nächstes ward nur noch düsteres Lachen des Hexers vernommen, während Funken in rot und Grün aus seiner Hütte heraus sprangen und seinen Plan als bald verraten sollten. So entdeckte die zweite Tochter des Königs, an der der Wanderer kein Gefallen gefunden hatte, die leuchtenden Funken als sie im Garten saß und las. Sogleich eilte sie ins Haus, um ihren Vater zu warnen und ihm Bescheid zu geben, dass der Hexer wieder einmal Schabernack trieb. Nur kurz darauf geschah dem jungen Prinzen, der immer noch vergeblichst auf der Suche nach dem hässlichsten Tier des Landes war, etwas, dass den Zorn seines Vaters, so glaubte er zumindest, zähmen sollte. Vor ihm auf der Straße saß eine Kröte, die war so dick und hässlich, dass es den Prinz grauste und er mochte sie nicht ansehen. So drehte er sich weg und sprach zu dem Tier. Noa: Magst du mit mir kommen, so sollst du an einem Tische mit mir speisen und in einem Bette mit mir schlafen. Die Kröte war aber niemand anderes als der verliebte Wanderer, der doch einfach nur in das Schloss wollte, um die schöne Prinzessin wieder zu sehen. So dachte er an seinen Plan und versprach dem Prinzen, er wolle mit ihm gehen, doch er wolle nicht nur am selben Tische speisen und im selben Bette schlafen, sondern er wolle die Hand seiner Schwester versprochen bekommen. Den Prinzen kümmerte es nicht, was er dem widerwärtigen Tier versprechen musste und pflichtete seiner Bitte bei. So folgte der verwandelte Wanderer dem Prinzen bis zum Schloss. Doch dabei durfte er ihm niemals zu nahe kommen, so dass der Prinz beruhigt gen Horizont sehen konnte, ohne den Widerling in seinem Blickfeld zu haben. Sie gingen und gingen, bis sie endlich wieder am Schlosse des Königs ankamen. Der Prinz öffnete die Türen und gewährte der Kröte Einlass. Da schrieen sogleich die Mägde auf und flüchteten angewidert. Doch den Prinzen kümmerte es nicht, denn nun, da er seinem Vater das hässlichste Tier der Welt gebracht hatte, würde er nicht mehr gar so böse sein. Kero: Sohn, was hast… ach, du Scheiße!!! O_o Raen: Ja, ich bin hässlich, ich habe es verstanden! Die schreienden Mägde vorhin haben gereicht, wirklich. Noa: Vater, dass ist das hässliche Tier, dass du mir aufgabst, zu finden. Ist es hässlich genug? Kero: Bei Weitem… ^^’’ Raen: Hey! -.- Der König, der nun aber von seiner zweiten Tochter gewarnt worden war, wusste, dass diese Kröte zu hässlich war, um echt zu sein. So wusste er, das der Hexer dahinter steckte und hatte eine Intrige erdacht, um den Wanderer in eine Falle zu locken und die Beweggründe seines Handelns zu ergründen. Kero: Intrige? Erdacht? Hab ich das? Oo Ja, das hast du. Kero: Nun ja… ja… also, folgende Intrige… Du solltest sie nicht verraten, wenn es eine Intrige bleiben soll… Kero: Oh. Ja. Gut. … mein Gott. Wie dem auch sei. Der König ließ als bald den Hexer, der dieses ungeheuerliche Tier erschaffen hatte, zu sich aufs schloss bringen und bat ihn zum Gespräch. Er wollte ergründen, was den Hexer veranlasst hatte, so etwas zu tun. Und schnell sollte er seine Antwort bekommen: Der Hexer erzählte ihm, dass ein Wanderer, ein alter Bekannter von ihm, zu ihm gekommen sie und ihn gebeten hätte, ihn in einen abscheulichen Frosch zu verwandeln. Und dieser Bitte sei er nachgegangen, da er noch nie mit dem Wanderer hatte Freundschaft schließen können. Da wies der König den Hexer in seinen Plan ein… den er hoffentlich mittlerweile gut überdacht hatte. Kero: (beugt sich etwas zu Day nach vorne) Ich will dem Wanderer einen Streich spielen: Wir wollen so tun, als sei er ein verzauberter König aus dem Nachbarreich. So wird er bald nicht mehr wissen, wo ihm der Kopf steht und er wird gestehen, warum er sich zu einem Frosch verwandeln ließ. Day: Ihr seid sehr weise, Hoheit. Doch lasst mich wissen: Weshalb fragt Ihr die Kröte nicht einfach? Kero: … weil er es dann sagen würde und dieses Märchen zu Ende wäre? Day: … guter Punkt. Bald auf dieses Gespräch, trat die ältere der Zwillingstöchter in den Raum, Raica, das Objekt des Wanderers Begierde. Sie wollte wissen, weshalb Jedermann so verschreckt war im Schlosse. Ihr Vater wagte es kaum, ihr von dem Plan zu erzählen, so sprach er nur von der Strafe, die er dem jüngeren Bruder auferlegt hatte. Die Prinzessin war erschrocken von solch Gräueltat und bat ihren Vater, Nachsicht zu haben und das garstige Tier aus dem Palast zu werfen, da es durch und durch Ekel verbreiten würde. Doch der König wies diese Bitte ab. Der junge Prinz sollte und musste noch lernen, was geschah, wenn man nicht auf sein Hab und Gut achtete. Day: Irgendwie grotesk, oder? Kero: Was? Day: Dass der Erzähler von diesen Konsequenzen spricht… man würde doch nie im Leben darauf kommen, jemanden mit einem hässlichen Tier zu strafen, wenn er was verbrochen hat… Kero: Richtig… Stell meine Autorität nicht in Frage!! … Der Prinz, derweil vor dem widerlichen Frosch geflohen, bangte der Dinge, die noch auf ihn zukommen mochten. Denn die Worte seines Vater hallten immer wieder in seinem Kopf wieder: Er musste Speis und Trank mit dem Tier teilen und sogar sein Bett! Wie garstig sein Vater doch war. Und dies alles wegen einer Kugel? Da hüpfte der Frosch in den Raum hinein und blieb kurz an einer Stelle sitzen, während er den Prinzen lange ansah. Er sah auf den Boden vor sich und schien das hässliche Getier gar nicht mehr wahrzunehmen. Da verlangte der Frosch nach Aufmerksamkeit. Raen: Junger Prinz, ich will Euch eigentlich nicht lange stören, doch mir knurrt der Magen. Noa: So geh in die Küche und verlang nach etwas Essbarem. Raen: Würde ich, Prinz, doch der Koch ist mir davongelaufen. Noa: So hüpf ihm doch hinterher, du garstiges Biest… Raen: Sach mal… O_o Noa: Tschuldige… (räuspert sich) Aber ich habe andere Sorgen. Raen: (denkt kurz nach) Ist es die goldene Kugel? Noa: Ja, ich vermisse sie immer noch. Raen: So denn… warte hier und ich will dir beschaffen, was du herbeisehnst. Aber eine Bedingung habe ich… Noa: Ja, ich will dir jeden Wunsch erfüllen, Frosch! Was immer es ist, du sollst es bekommen, wenn ich nur meine goldene Kugel zurückbekommen kann. Raen: Ich will deine Schwester zur Frau nehmen. Noa: … WAS??? O_o Niemals, das kann ich ihr nicht antun! Raen: Oh… gut… (hüpft raus) Dann schenk ich die goldene Kugel eben weiter… Noa: Nein!! Warte!! Der Prinz ward ängstlich, er würde die Kugel niemals wieder bekommen, wenn er jetzt nicht zusagte. Er musste es dem Frosch versprechen. Er würde seine Schwester heiraten dürfen. Bald, so dachte der Prinz bei sich, wenn er seine goldene Kugel zurück hatte, so konnten sie den Frosch immer noch verbannen und seine arme Schwester würde ihn nicht heiraten müssen. Und kaum, dass er das Versprechen an den Frosch gegeben hatte, so hüpfte dieser den Raum hinaus und versprach noch, dass er bald mit der goldenen Kugel zurückkommen würde. So hüpfte er in den Hallen entlang und die große Treppe mit dem golden verzierten Geländer hinunter, bis er beinahe die Tür erreicht hatte, da sprangen zwei Gestalten vor ihn: Es waren der Hexer und der König, die boshaft ihre Arme verschränkten und sahen ihn von oben herab an. Der Frosch seufzte und wollte weiter hüpfen, doch die Zwei ließen ihn nicht hinaus. Raen: Was wollt ihr denn von mir?? Day: Wir wollen nicht, dass Euch etwas zustößt, Hoheit! Raen: … Hoheit? O_o Kero: (mit bebender Unterlippe) Ich habe es dir nicht gleich gesagt… doch ich habe dich so vermisst! (hebt ihn hoch und umarmt ihn) Bruder!! Raen: BRUDER???? O_o Day: … so war das aber nicht abgesprochen? >_> Kero: (tritt ihm gegens Schienbein) Day: AU!! (hält sich das Bein und hüpft herum) Raen: Moment! Was geht denn hier vor? Da wussten der König und der Hexer kurz nicht weiter, doch schnell kam die jüngere der Zwillingstöchter ihnen zu Hilfe. Sie trat durch die Eingangstür ein und half den beiden Männern, indem sie sich die Geschichte, die sie dem Frosch vorspielen wollten, aus dem Ärmel zog, wie es ein Magier normalerweise tun würde. Naíra: Ihr seid ein König aus dem Nachbarreich, Hoheit. Ein verwandelter Froschkönig. Raen: Wie?? Nein, das bin ich nicht! (hüpft davon) Lasst mich zufrieden! Naíra: Doch, Herr, Ihr seid es! Das ganze Reich sucht Euch bereits! Raen: Ich bin… nur ein gewöhnlicher Frosch! Da erschrak der Wanderer, als er das Gesicht des Hexers erkannte und befürchten musste, dass er ihn verraten hatte. Und er ahnte bald, dass es ihn teuer zu stehen bekommen würde, würde er den König weiter belügen. So sprach er die Wahrheit, in der Hoffnung, dieses böse Spiel mit ihm möge als bald ein Ende nehmen und der König möge Gnade vor Recht walten lassen. Raen: Herr, ich bin nur ein einfacher Wanderer, der zufällig hier vorbeikam…! Day: (hustet in seine Hand) Lügner! Kero: -_- Raen: Nun gut, ich… bin… ein Wanderer, der einen Unterschlupf gesucht hat, vergebt mir. Day: (Hustet wieder) Gelogen! Raen: (sieht wütend zu Day) Grr… (sieht wieder zu Kero) In Ordnung… Und da, gerade als die verwandelte Kröte begann, ihre Geschichte zu beichten, trat die zweite Königstochter an die obersten Stufen der Treppe und wunderte sich über die Runde der Leute, die dort so um einen kleinen Frosch herum standen. Was war es, dass sie so an ihm faszinierte? Doch dies Rätsel sollte sich bald für sie lösen, als sie lauschte, was der Frosch erzählte… Raen: Hoheit, ich ging zum Hexer nur aus dem Grund, weil ich in dieses Schloss wollte. Und ich hörte, Euer Sohn sollte ein hässliches Tier hierher bringen. Das war die einzige Möglichkeit als Bettelknabe hierher zu kommen… Kero: Wieso habt Ihr nicht an die Tür geklopft?` Es brach ein kurzes – meiner Meinung nach völlig verständliches – Schweigen aus. Der König nahm die Sachen mal wieder zu simpel. Kero: Wieso? Oo Raen: Herr, ähm… haltet Ihr es nicht für unwahrscheinlich, dass Ihr einen Wanderer wie mich ins Schloss gelassen hättet? Kero: (verschränkt die Arme) Oh! Nun ja, ja, möglich. Das kommt ganz auf die Beweggründe des Wanderers an. Da entdeckte der Frosch die junge Königstochter auf der Treppe und lächelte gutmütig. Sie war ebenso schön, wie an dem Tag, an dem er mit ihr gesprochen hatte. Und als sie die Stufen hinab kam, eröffnete der Wanderer endlich sein Geheimnis. Raen: Ihr wollt einen Beweggrund? (hüpft etwas zur Treppe) Sie ist mein Beweggrund. Eure Tochter. Ich liebe sie. Ein kurzes, entsetztes Raunen erhallte, was auch den jungen Prinzen aus seinem Zimmer lockte, um von oben herab auf die lustige Gruppe zu sehen und das weitere Geschehen zu beobachten. Hatte der Frosch nicht seine Goldkugel holen wollen? Und nun saß er da vor seiner ältesten Schwester, die die Stufen so galant hinab kam, dass der Frosch sich nur auf ein Neues in sie verlieben musste. Sie hockte sich hin und sah dem hässlichen Tier in die Augen. Und sogleich bekam sie das Gefühl, als hätte sie es schon einmal gesehen. Raica: Wer bist du, kleine Kröte? Raen: Ich bin der Mann, der dich liebt, Prinzessin. Raica: Du bist verrückt. Raen: Ja. Verrückt nach dir. Und als sie das von ihm hörte, ward der Königstochter bewusst, dass es der Wanderer war, der dort vor ihr saß und für den ihr Herz so schlug. Und es war ihr egal, dass er nun ein garstiger Frosch war. Denn sie wollte, dass er bei ihr blieb. So hob sie ihn auf die Hände und stand auf. Raica: So bist du wieder gekommen um meinetwillen. Und so hast du dich in einen Frosch verwandeln lassen, nur um mir nahe zu sein, so will ich dich als Frosch lieben und bei mir behalten. Da hob sie ihn näher zu sich und gab ihm einen Kuss. Und während es ihre Angehörigen noch ekelte, bemerkten sie nicht, wie die Prinzessin plötzlich erschrak, als der Frosch zu leuchten begann. Sie ließ ihn fallen und sah ihn erschrocken an, da wandelte er sich zurück und stand plötzlich wieder als der Wanderer vor ihr, in den sie sich vernarrt hatte. Vor Glück fiel sie ihm in die Arme und schwor ihm Liebe und Treue bis in alle Ewigkeit und ebenso tat er es und umarmte und küsste sie, auf dass er sie nie mehr gehen lassen sollte. Vor Freude gerührt kam nun auch der Königssohn die Stufen hinab und beglückwünschte sie mit allem Guten dieser Welt. Day: Ist irgendjemandem aufgefallen, dass Raen NACKT ist??? Raica: Ja, mir! ;P Day: … (seufzt) Chaostruppe…! Der König, der sich nun freute, dass seine Tochter so glücklich schien, gab zu aller erst einmal seine Robe an den Wanderer, um ihn zu kleiden, und dann die Hand seiner Tochter in die seinige und segnete sie und versprach ihnen, dass er so bald wie möglich eine Hochzeit für sie ansetzen würde. Da küssten und umarmten sie sich wieder und alle lachten und waren fröhlich. Und so sollte es bis zum heutigen Tage sein. Denn wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute… Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)