Sailor Moon Harmony von abgemeldet (Search for new Senshi) ================================================================================ Sailor Moon Harmony 12 - Eine neue Familie ------------------------------------------ Kapitel 12 - Eine neue Familie Setsuna wandelte allein durch die Nebel, die um das uralte Tor von Raum und Zeit lagen. Wie immer, wenn sie hier war, hatte sie ihre Senshi-Gestalt angenommen. Hier fühlte sie sich zuhause, auch wenn sie hier immer einsam gewesen war. Das Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Geliebten hatte sie bis in die Tiefe ihrer Seele getroffen. Sie hatte sich im Silberjahrtausend damit abgefunden, dass ihr Geliebter bei dem Kampf gegen die Herrscher des Sonnensystems ums Leben gekommen war. Als sie erfuhr, dass er sich dem Feind angeschlossen hatte, war sie geschockt gewesen. Nun wusste sie, warum er diesen Schritt gegangen war, und seine Seele an die Macht des Bösen verkauft hatte. Als sie einander kennenlernten, war er nur ein einfacher Soldat in der Palastwache des Charon-Palastes. Aus Liebe zu ihr, seiner geliebten Prinzessin, hatte er alles auf sich genommen und war schließlich sogar zum Befehlshaber der Pluto-Truppen aufgestiegen. Doch ihre Eltern stimmten ihrer Liebe nicht zu. Da Pylartes nicht von adliger Herkunft war, kam er als Ehemann für sie nicht in Frage. Aus Wut über die Entscheidung des Herrscherpaares von Pluto hatte sich Pylartes, der sich jetzt Zirias nannte, dem Orden der dunklen Bruderschaft zugewandt, damit er ihr eines Tages an Macht gleichgestellt sein würde. Als die Bruderschaft sich ein letztes Mal gegen die Reiche des Sonnensystems erhob, wurde auch Zirias vernichtend geschlagen. Niedergeschlagen ließ Pluto den Kopf sinken. Sie ignorierte wiederholt den Versuch von Hotaru, auf telepathischem Weg mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sie hatte auch noch eine andere Aufgabe zu erledigen. Wenn man der Vision glauben konnte, würde sie es sein, die die letzte der neuen Sailor Senshi finden würde, und bis jetzt hatte sie noch keinen Anhaltspunkt, wer diese Kriegerin sein würde. Sie stützte sich auf ihr Granatzepter und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Währenddessen traf sich Makoto mit Sakura auf dem Schulhof der High-School. "Hast Du es inzwischen einigermaßen verarbeitet, eine Sailor Senshi zu sein?" fragte sie mitfühlend. "Ich weiß nicht genau"; lachte Sakura. "War es bei Euch auch so, dass ihr das Gefühl hattet, dass alle Erinnerungen der Vergangenheit auf euch einstürmen würden?" Makoto überlegte kurz. "Eigentlich nicht. Bei uns sind die Erinnerungen sehr bruchstückhaft zurückgekommen." Sakura dachte lange über ihre nächste Frage nach. "Kannst Du Dich noch an Deine Eltern erinnern? Ich meine Deine Eltern aus dem Silberjahrtausend?" Makoto schüttelte traurig den Kopf. "Leider nicht", seufzte sie. "Sailor Moon ist die Einzige, die klare Erinnerungen an ihre Mutter aus der Vergangenheit hat." Sie schloss die Augen und ließ die Sonne ihre Haut wärmen. Der sanfte Wind des frühen Herbstes wehte ihr die Haare aus der Stirn. "Ich weiß nur, dass sie mir den Namen meines Schutzplaneten gaben. Es hatte wohl eine besondere Bedeutung, da alle Prinzessinen unserer Generation die Namen ihrer Planeten erhielten." Sie wandte den Kopf in Sakuras Richtung und öffnete die Augen. "Was ist mit Dir, Prinzessin Persephone? Kannst Du Dich noch an Deine Eltern erinnern?" Sakura schlug die Augen nieder. "Nein", sagte sie leise. "An meine irdischen Eltern noch ein bisschen, aber an meine früheren überhaupt nicht." Makoto sah sie geschockt an. "Was ist mit ihnen passiert?" fragte sie mitfühlend. "Ich weiß es nicht genau", flüsterte Sakura fast unhörbar. "Ich war 12, als die Polizisten beim Haus meines Onkels waren und ihm erzählt haben, dass sein Bruder und seine Schwägerin bei einem Überfall ums Leben gekommen sind." Sie sah Makoto an und versuchte die Tränen zu unterdrücken. "Ich war gerade bei meinem Onkel und habe sogar die Tür geöffnet, weil ich dachte, dass meine Eltern mich abholen würden." Makoto nahm ihre Freundin kurz in den Arm. Sie wusste, wie tröstend eine solche Umarmung sein konnte, da sie selbst sich oft danach gesehnt hatte, als ihre Eltern damals ums Leben kamen. "Es ist schon erstaunlich, wie sehr wir uns ähneln", flüsterte sie leise. Etwas unsicher saß Akane in dem großen Wohnzimmer von Haruka und Michiru. Sie hatte irgendwie den Eindruck, dass Haruka und Michiru sie mit anderen Augen betrachteten, seit sie als Sailor Vulcan erwacht war. Haruka kam mit einem kleinen Tablett herein, auf dem drei Tassen mit Tee standen. "Wie fühlst Du Dich?" fragte sie unbeschwert. Akane sah sie etwas verwirrt an. "Als Sailor Senshi", ergänzte Haruka. "Ich weiß nicht genau", antwortete Akane. "Ich habe noch etwas Probleme, die Erinnerungen aus dem vergangenen Leben und aus diesem Leben in Einklang zu bringen." Michiru nickte verstehend. "Das ging uns nicht anders", erklärte sie ihr. "Die Erinnerung an unser früheres Leben hat uns alle etwas mitgenommen. Aber anders als bei Euch kamen unsere Erinnerungen bruchstückhaft. Bei Euch scheinen sie auf einen Schlag zurück kommen." Akane lehnte sich seufzend im Sesssel zurück. "Ich erinnere mich, dass sich auf dem Vulcan eine große Schmiede befand, in der die verschiedensten Waffen hergestellt wurden." Haruka und Michiru sahen sich lange an. "Wir werden Dir gerne helfen, wenn Du Fragen hast", bot Haruka ihr an. "Wenn Setsuna hier wäre, könnte sie Dir wahrscheinlich mehr erzählen, aber wir werden unser möglichstes versuchen, auch wenn Du keine Outer Senshi bist." Überrascht setzte sich Akane wieder auf. "Danke, Euch Beiden", sagte sie glücklich. Etwas Merkwürdiges geschah und Setsuna zwang sich, ihre Gedanken darauf zu richten. Im Innern des Garnet Orb leuchtete plötzlich ein Licht. Doch es war nicht violett, wie sie es kannte, sondern strahlend blau. Sie versuchte, ihr Bewusstsein zu beruhigen und ihre Sinne auf dieses Licht zu konzentrieren. Der winzige Lichtfunke wuchs und wuchs, bis der gesamte Orb in klarem, blauen Licht leuchtete. Setsuna sah hinein und erkannte sich selbst. Nein, es war zwar ihr Spiegelbild, doch hatte sie das Gefühl, darin jünger auszusehen, ohne die kaum sichtbaren Anzeichen der Einsamkeit, die die Wacht am Tor von Raum und Zeit mit sich brachte. Plötzlich verschwand ihr Spiegelbild und stattdessen nahm sie Bild zweier Personen wahr. Beide waren groß und herrschaftlich gekleidet. "Mutter? Vater?" flüsterte Setsuna ungläubig. Die beiden Gestalten verbeugten sich vor ihr. "Sei gegrüßt, meine Pluto", sagte ihr Vater. Er war dunkelhäutig und hatte lange dunkelgrüne Haare. "Wir wissen, warum Du so betrübt bist, und wissen, dass uns ein großer Teil der Schuld trifft", hörte sie ihre Mutter. "Wenn wir uns nicht zwischen die Liebe von Dir und Pylartes gestellt hätten, würdest Du jetzt nicht darum trauern." Energisch unterdrückte Setsuna die aufsteigende Traurigkeit. "Doch es gibt noch einen Grund, warum Du hier in der Einsamkeit der Nebel Schutz suchst, nicht wahr?" Ihr stockte der Atem. Wieso konnte sie auch jetzt nichts vor ihnen verheimlichen? Ihr Vater lächelte sie wissend an. "Du wirst Deine Schwester bald finden, meine Pluto. Und durch das enge Band, dass Euch schon damals verband, wird auch sie wissen, wer Du bist." Die Gedanken rasten in ihrem Kopf. "Meine...meine Schwester?" fragte sie verwirrt. "Was soll das heißen?" Doch das Licht im Orb verblasste schnell und auch die schemenhaften Gestalten ihrer Eltern wurden immer undeutlicher. "Verzeih uns bitte, meine Pluto", hörte sie ihre Mutter. Dann war das Licht verschwunden und sie befand sich wieder allein inmitten der Nebel von Raum und Zeit. "Meine Schwester", flüsterte sie vor sich hin. Entschlossen stand sie auf und transportierte sich wieder nach Tokyo. Sie war sich sicher, ihre Schwester zu finden und damit die Rätsel der Vergangenheit endgültig zu lösen. "Und Du glaubst, wir können hier einfach so klingeln?" Tamashi war etwas mulmig zumute, als sie mit ihrer Freundin Rei vor der fremden Wohnungstür stand. "Keine Sorge", beruhigte Rei sie. "Ich habe gestern erst mit ihnen telefoniert und sie sind gerne bereit, mit dir zu sprechen." Sie klingelte an der Tür und wartete einen Augenblick. Eine junge Frau mit weißen Haaren, die sie zu einem Zopf gebunden hatte, öffnete ihnen. "Rei", strahlte sie fröhlich. "Schön, Dich mal wiederzusehen". Rei umarmte die andere Frau. "Bertierite, wie geht es Dir?" fragte sie. Die Angesprochene zwinkerte ihr zu. "Das Kosmetikgeschäft boomt", verriet sie ihr. "Wir haben inzwischen eine kleine Ladenkette und jede von uns leitet ein Geschäft." Da sah sie Tamashi hinter Rei stehen und wurde wieder ernst. "Ist das deine Freundin?" fragte sie fast schüchtern. Inzwischen hatten sich auch die anderen drei Schwestern hinter ihr versammelt. Rei begrüßte sie alle und schob Tamashi nach vorn. "Ja, das ist sie. Es wäre schön, wenn ihr alle ihr etwas erzählen könntet." Mit diesen Worten drehte sie sich um und wollte die Stufen zur Strasse hinuntergehen, doch Tamashi hielt sie am Arm fest. "Willst Du mich etwa allein lassen?" fragte sie etwas panisch. "Keine Sorge", munterte Rei sie auf. "Die Vier sind wirklich nett und werden Dir bestimmt ein paar Deiner Fragen beantworten können." Etwas widerwillig drehte Tamashi sich um und ließ sich von den vier Schwestern in die Wohnung führen. Nocturn wartete ruhig in der großen Halle der Katedrahle. Er wartete auf Forras und Empusia, das dunkle Paar, die jedoch in seinen Augen nur zwei weitere in einer langen Reihe von Versagern waren. Seit vielen Jahrhunderten versuchte er nun schon, die nötige Energie zu sammeln, um seinem Meister die Wiedergeburt in diese Welt und damit wieder einen eigenen Körper zu verschaffen. Er war sich wohl bewußt, dass sein Meister sich anderer Körper bemächtigen und durch sie handeln konnte, aber er hatte den Befehl, soviel Energie wie möglich aufzubringen. Seit sein Meister vor Äonen von den Bewohnern dieses Sonnensystems verbannt wurde, konnte er nur für kurze Zeit Gestalt annehmen. Am einfachsten fiel es ihm im Raum zwischen den Welten, der ihm jetzt jedoch auch verschlossen war. Vor ihm bildeten sich dichte Nebelschwaden und er erwartete nun seine drei verbleibenden Gefolgsleute. Als erster erschien Zirias, sein Vertreter und treuester Gefolgsmann. Auf ihn konnte er sich immer verlassen, obwohl er sich in letzter Zeit merkwürdig verhielt. Danach erschienen Forras und Empusia, die sich gegenseitig stützten. Die Strafe, die er ihnen auferlegt hatte, schien sie bis in die Tiefen ihrer schwarzen Seelen getroffen zu haben. Der Stolz in ihren Augen war gebrochen und sie blickten Nocturn mit stumpfem Blick an. "Was befehlt ihr, mein Gebieter?" fragte Forras. " Nun hört zu, ihr Beiden!" Mit diesen Worten verließ Nocturn das Podium, auf dem er stand und schwebte auf einer grauen Nebelschwade zu ihnen herunter. "Ich gewähre Euch noch einmal die Chance, Eure Fehler wieder gutzumachen. Ihr werdet das Sailorteam angreifen und versuchen, sie zu vernichten." Empusia nickte stumm. "Sollte Euch dies wieder nicht gelingen", fuhr Nocturn fort, "so habe ich hier einen Zauber für Euch, der Euch helfen wird." Mit einer Handbewegung ließ er ein dunkles Prisma erscheinen, in dessen Mitte verschiedene bunte Lichter glühten. Mit großen Augen betrachteten Forras und Empusia das Geschenk ihres Meisters. "In dieser Kugel sind sechs extrem starke Dämonen eingeschlossen", erklärte er ihnen. "Sollte es abzusehen sein, dass das Sailorteam Euch wieder besiegt, so werft dieses Prisma auf den Boden und die Dämonen werden Euch zur Hilfe kommen." Dankbar sahen Forras und Empusia ihn an und wollten sich gerade auf den Weg machen, als Nocturn gebietend die Hand hob. "Allerdings", donnerte seine Stimme durch die Halle, " werden die Dämonen von Eurer Lebensenergie gespeist werden", fügte er mit einem diabolischen Lächeln hinzu. "Ihr solltet also zusehen, dass Ihr sie nicht benötigt." Mit bleichen Gesichtern verbeugten sich die beiden und verschwanden in den Nebelwolken. "Sie sind des Todes", sagte Nocturn zu Zirias, der ihm stumm zustimmte. Setsuna materialisierte sich in einer glühenden Kugel aus violettem Licht. Sie war kurz etwas verwirrt und versuchte, sich zu orientieren. Dies war eindeutig Tokyo und ebenso eindeutig war es auch, dass sie ihre Schwester hier irgendwo finden würde. Der Gedanke an ihre Schwester ließ sie nicht los und langsam stiegen in ihr die verschwommenen Erinnerungen an frühere Zeiten hoch. Auch wenn sie sich einbildete, als Wächterin der Zeit über alles Bescheid zu wissen, so gab es doch auch in ihrem Gedächtnis noch einige Lücken. Dunkel erinnerte sie sich an ihre frühe Kindheit im Charon Palast und daran, wie sie von ihren Eltern immer wieder auf ihre spätere Aufgabe vorbereitet wurde. Doch da war noch jemand. Jemand, der genau wie sie war und die gleiche Aufgabe im Leben zu erfüllen hatte wie sie. Ihre Schwester? Warum konnte sie sich an ihre Schwester kaum erinnern? Diese Fragen gingen Setsuna im Kopf herum, als sie suchend durch die Strassen des für sie völlig unbekannten Stadtteils Tokyos wanderte. Usagi klingelte an Mamorus Wohnungstür. Obwohl sie einen Schlüssel hatte, fand sie es doch höflicher, ihren Liebsten nicht immer zu Tode zu erschrecken, wenn sie völlig unangemeldet hereinstürmte. Mamoru öffnete ihr und bat sie herein. Bevor er jedoch reagieren konnte, fiel sie ihm um den Hals. Da er solche extremen Gefühlsregungen bei Usagi jedoch schon gewohnt war, war er nicht sonderlich überrascht. "Störe ich Dich gerade, Schatz?" fragte sie lächelnd. Anscheinend war sie heute besonders gut gelaunt, denn wenn sie ihn "Schatz" nannte, war immer etwas Außergewöhnliches geschehen. "Was ist los, Usako?" fragte er. Sie lächelte ihn weiter an und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. "Ich habe gestern abend noch lange mit meinen Eltern gesprochen", erklärte sie. "Sie waren ja doch sehr geschockt, als sie gestern erfuhren, dass wir in der Zukunft ein Paar sein würden." Mamoru erinnerte sich mit einem etwas mulmigen Gefühl daran. Er war erst der Ansicht gewesen, dass Kenji Tsukino ihn mit einer Schrotflinte jagen würde, wenn er erfuhr, dass er seine Usagi heiraten würde. Doch seltsamerweise war nichts dergleichen geschehen. Erst jetzt sah er, dass Usagi seinen Ring am Finger hatte; den Ring mit den Herzen, der er ihr vor über einem Jahr geschenkt hatte. Ihm war aufgefallen, daß Usagi ihn nach seiner Rückkehr abgelegt hatte, weil sie nicht immer an die schlimme Zeit erinnert werden wollte, als er angeblich in Amerika war. Doch jetzt sah er ihn das erste Mal wieder an ihrem Finger glänzen. "Sie haben uns ihren Segen gegeben, Mamoru", flüsterte Usagi ihm ins Ohr. "Sie sind damit einverstanden, dass wir heiraten, wann immer das auch sein wird." Erst glaubte Mamoru sich verhört zu haben, doch dann breitete sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Schweigend saß Tamashi in der Wohnung der Vier Schwestern. Keiner wusste so recht den Anfang zu machen. Schließlich ergriff Calaverite das Wort: "Hat man Dir schon etwas von Nemesis erzählt? Rei meinte am Telefon, dass Du Dir unschlüssig darüber bist, ob Du auf Deine Bestimmung stolz sein kannst?" Tamashi blickte die Vier Schwestern nacheinander an. "Kann ich es denn?" fragte sie. Calaverite sah ihre Schwestern unbehaglich an. "Ach, hör doch auf um den heißen Brei herumzureden, Calaverite", warf Petzite ein. Sie wandte sich an Tamashi. "Also hör zu. Das Leben auf Nemesis war bei weitem nicht einfach und die Umstände, warum wir dort leben mussten, waren mehr als unschön." Dann fügte sie mit etwas weicherer Stimme hinzu: "Doch es war unsere Heimat. Meine Schwestern und ich, wir wurden auf Nemesis geboren. Und egal wo wir jetzt leben, wir werden uns immer an den Planeten unserer Kindheit erinnern." Tamashi sah sie tief bewegt an. Also war Nemesis an sich nicht böse, sondern nur seine Bewohner, zumindest einige von ihnen. "Wie habt ihr dort eigentlich überlebt?" wollte sie von den Schwestern wissen. "Soviel ich weiß, hat Nemesis keine Atmosphäre und ähnelt dem Pluto." Kermesite stimmte ihr zu. "Das stimmt. Unser Planet lag, trotz seiner merkwürdigen Umlaufbahn, sehr nah hinter dem Doppelplaneten. Als unsere Familie sich auf Nemesis ansiedelte, fanden sie dort einen verlassenen Palast vor." Tamashi sah sie fragend an. "Und dort habt ihr dann gelebt?" Bertierite gab ihr die Antwort. "Nein, der Palast war von einem starken Energiefeld geschützt und der Erleuchtete meinte, es würde zuviel Energie kosten, die Barriere zu überwinden. Wir haben uns unseren eigenen Palast auf Nemesis errichtet." Tamashi dachte lange über ihre nächste Frage nach. "Gab es in Eurer Zeit eine Sailor Nemesis?" Nachdenklich blickten die Schwestern sich an. "Ich glaube nicht", antwortete Calaverite vorsichtig. "Aber es kann natürlich sein, dass die Zukunft sich durch Dein Erscheinen verändert hat", warf Kermesite ein. "Aber warum seid ihr immer noch hier?" Tamashi war etwas verwirrt. Soviel hatte sie nun doch von Pluto über die Zeit gelernt, um solche Paradoxa zu erkennen. Darauf wussten die Schwestern erst auch keine Antwort. "Vielleicht haben wir es der Energie des Silberkristalls zu verdanken, die uns damals gereinigt hat?" fragte Petzite. Vor einem großen, alten Haus kam Setsuna zum Stehen. War es ein Zeichen, dass ihre Schritte sie hierher geführt hatten, oder, was sie viel eher vermutete, hatte sie sich verlaufen? Letzteres fand sie dann doch etwas peinlich. Es zeugte nicht gerade von großen Fähigkeiten, wenn die Wächterin von Raum und Zeit sich in ihrer gewählten Heimatstadt verlief. Seufzend stieg sie die Stufen zum Haus hinauf. Beim Näherkommen erkannte sie ein Schild, dessen Schrift jedoch schon etwas verblichen war. "Kotoku Waisenhaus". Setsuna war überrascht. Wie kam sie ausgerechnet zu einem Waisenhaus? Sie beschloss auf das Schicksal zu vertrauen und klopfte an die Tür. Als niemand öffnete, drückte sie die Klinke hinunter und war erstaunt, dass die Tür sofort aufschwang. Sie kam in einen kleinen Empfangsraum, der jedoch zu ihrer Überraschung leer war. Plötzlich nahm sie ein Geräusch wahr, dass durch die Zeiten in ihre Ohren zu dringen schien. Sie hatte den Eindruck dieses Geräusch schon früher gehört zu haben, war sich jedoch ebenso sicher, das Geräusch in diesem Moment zu hören. Jemand weinte. Sie folgte dem Schluchzen und kam an eine Tür, an der "Krankenzimmer" stand. Vorsichtig trat sie hindurch und sah sich um. Bis auf eines waren die weißen Betten leer. In einem von ihnen lag ein Junge, mit einem Verband um den Kopf, an dem noch frisches Blut klebte. Vor dem Bett kniete eine junge Frau und schluchzte leise. Sie hielt die schlaffe Hand des Jungen und redete immer wieder beruhigend auf ihn ein. Als hätte ein Geräusch von Setsuna sie aufgeschreckt, sah sie sich um und drehte sich zu ihr um. Setsuna war verblüfft. Sie schien in ein jüngeres Spiegelbild von sich selbst zu blicken. Genau wie sie, hatte das Mädchen ihre langen, blau-schwarzen Haare zu einem Dutt gebunden und die Haare lose über die Schultern fallen lassen. Anscheinend war es jedoch nur ihr aufgefallen. "Wie sind sie hier hereingekommen?" fragte sie. Es klang jedoch nicht wütend, sondern vielmehr resigniert, als wäre dem Mädchen jetzt schon alles gleich. Ohne auf die Frage einzugehen, näherte sich Setsuna dem Bett, in dem der kranke Junge lag. "Was fehlt dem Kind?" fragte sie die junge Frau. Sie fing wieder an zu schluchzen. "Ich weiß nicht, wie es passiert ist", flüsterte sie. "Er kletterte in einem der Obstbäume im Garten. Ich war kurz im Haus und als ich wiederkam, lag er mit einer grässlichen Wunde am Kopf am Boden." Die Tränen rannen ihr nun übers Gesicht. "Der Arzt sagt, wenn er nicht bald aufwacht, wird er ins Koma fallen. Aber wir haben nicht die Mittel, einen so teuren Krankenhausaufenthalt zu finanzieren..." Mit einem lauten Schluchzen warf sie sich in Setsunas Arme. Setsuna war überrascht und überwältigt von dieser Geste des Vertrauens. Die Erinnerungen stürmten auf sie ein. Sie war wieder zehn Jahre alt und befand sich in ihrem Gemach im Charon-Palast. Sie hörte ein Klirren und danach lautes Weinen. Sie folgte den Geräuschen und fand ihre kleine Schwester, die vor den Scherben einer zerbrochenen Vase kniete. Die weißen Lilien lagen in einer Wasserlache daneben. "Ich wollte es nicht", schluchzte ihre Schwester. "Mama wird bestimmt böse sein. Sie liebt diese Blumen so sehr." Pluto kniete sich neben Charon, ihre kleine Schwester, und nahm sie in den Arm. Die Erinnerung verblasste und sie befand sich wieder im Waisenhaus. Die junge Frau sah sie merkwürdig an, als hätte auch sie an der Erinnerung teilgehabt. Glücklich lagen Usagi und Mamoru auf dem Sofa und schauten sich die Nachrichten an. Beide hatten jedoch nur Augen für den jeweils anderen. Aus Usagis Augen funkelte ihre Freude darüber, dass ihre Eltern Mamoru als ihren zukünftigen Mann akzeptiert hatten und auch Mamoru war sein Glück anzumerken. Mit halbem Ohr hörten beide auf die Nachrichten, als Usagis Brosche plötzlich zu glühen begann. Alarmiert setzten sich die beiden auf und beobachteten das Leuchten der Brosche, dass langsam stärker wurde. Vor ihr formte sich das letzte der dunklen Prismen und verblasste schnell, als würde es an einen anderen Ort gerufen. "Was ist da passiert?" fragte Mamoru verdutzt. Usagi blickte noch lange auf ihre Brosche, deren Licht nun langsam verebbte. "Setsuna hat die letzte Kriegerin gefunden", sagte sie leise. Sie wandte sich Mamoru zu, der sie überrascht ansah. Durch die plötzliche Stille hörten sie die folgenden Nachrichten. "Achtung, Sondermeldung", hörten sie den Nachrichtensprecher. "Seit dem frühen Nachmittag liegt der Tokyo Tower in dichtem Nebel gehüllt. Wir konnten leider keinen Kontakt zu unserem Korrespondenten vor Ort herstellen, da dieses seltsame Wetterphänomen die Funkverbindung zu stören scheint." Usagi und Mamoru beobachteten geschockt das Bild des Nebels, der den riesigen Tower einhüllte. Der Empfang des Bildes schien zunehmend schlechter zu werden. "Viele Menschen, die sich im Tower befanden, werden noch vermisst und Zeugen wollen seltsame Laute aus dem Nebel gehört haben. Sobald wir neue Informationen darüber haben, werden wir Ihnen berichten!" Das Bild verschwand nun völlig und das Gesicht von Empusia tauchte auf. "Wir haben eine Nachricht für Sailor Moon und das Sailorteam. Wenn ihr nicht wollt, dass viele Menschen unnötig leiden, dann kommt nach Sonnenuntergang zum Tokyo Tower. Dort werden wir alles weitere regeln!" Sie grinste diabolisch und verschwand aus dem Bild. Ohne weiter darüber nachzudenken, aktivierte Usagi ihren Kommunikator und rief die anderen zur Hilfe. Tamashi dachte lange über die Äußerungen der Vier Schwestern nach. Ihrer Meinung nach war Nemesis zwar ein kalter, unwirtlicher Planet, doch nicht böse. Sein Element war die Dunkelheit, soviel stand inzwischen für alle fest, doch Dunkelheit bedeutete nicht automatisch schlecht. Genau so wenig wie Licht in seiner reinen Form ausschließlich für das Gute stand. Es konnte einen Menschen auch blenden und ihm das Augenlicht nehmen, so wie die Dunkelheit Menschen vor ihren Feinden verbergen konnte. Nachdenklich verabschiedete sie sich von den Schwestern und versprach, sie bald wieder zu besuchen. Auf ihrem Heimweg dachte sie daran, noch kurz bei Rei vorbeizuschauen. Doch sie wollte erst einmal mit ihren Gedanken ins Reine kommen, bevor sie ihre Freundin wieder mit ihren Sorgen belästigte. Ganz in Gedanken versunken bemerkte sie erst spät das leise Signal ihres Kommunikators. Taiya und Miharu hatten sich an diesem Tag entschlossen, mit Churel etwas zu unternehmen. In letzter Zeit schien sie zunehmend niedergeschlagener zu werden und keine von ihnen wußte, woran es lag. Taiya vermutete jedoch etwas: "Ich glaube, sie ist einsam", flüsterte sie leise zu Miharu. "Egal was wir tun, um ihr unsere Freundschaft zu beweisen, sie wird sich immer allein fühlen, da wir nicht so sind wie sie." Traurig stimmte Miharu ihr zu und beobachtete ihre Freundin. Churel bemühte sich zwar, gegenüber ihren Freundinnen fröhlich zu wirken, doch jeder, der nur ein bißchen Feingefühl besaß, konnte hinter dieser aufgesetzten Fassade die Einsamkeit erkennen. "Wie können wir ihr denn helfen?" fragte sie etwas hilflos. Taiya zuckte mit den Schultern und schaute Churel vorsichtig an. In diesem Moment hörten sie Usagis Stimme über den Kommunikator. Setsuna wandte sich wieder dem kranken Jungen zu. "Dann wollen wir mal sehen, ob wir dem kleinen Patienten helfen können", sagte sie. In den Augen des Mädchens glomm ein Hoffnungsfunke. "Sind Sie Ärztin?" fragte sie. "Nicht ganz", lächelte Setsuna. "Aber ich kann sehen, ob es ihm bald wieder besser gehen wird." Sie war etwas nervös. Normalerweise zeigte sie ihre Fähigkeiten nicht vor Fremden, doch sie war sich sicher, dass dieses Mädchen die Wiedergeburt ihrer kleinen Schwester war, und nur so würde sie ihre Erinnerungen vielleicht wecken können. Vorsichtig löste sie den blutverkrusteten Verband und hielt ihre Handflächen über die Stirn des Jungen. Mit großen Augen sah die junge Frau ihr zu. "Was machen Sie...?" Sie brach ab, als sie sah, dass Setsunas Hände in einem sanften, purpurnen Licht zu glühen begannen. Setsuna konzentrierte sich und wagte einen kurzen Blick in die Zukunft des Jungen. Eine Woche, einen Monat, ein Jahr... Sie sah wie der Junge wieder aufwachte, langsam gesund wurde und in einem halben Jahr von liebevollen Eltern adoptiert wurde. Langsam öffnete sie die Augen und sah das Mädchen an, dass inzwischen totenbleich war. "Um den Jungen brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen", sagte Setsuna. "In weniger als einer Woche ist er wieder auf den Beinen." Verblüfft blickte das Mädchen sie an. "Was...wie haben sie das gemacht?" fragte sie. Mit einer unerschütterlichen Sicherheit antwortete Setsuna ihr. "Du kannst es doch auch...Charon:" Mit großen Augen sah das Mädchen sie an. "Wieso nennen sie mich so? wollte sie wissen. Setsuna lächelte. "Vielleicht sollte ich mich erst mal vorstellen, ich bin Setsuna", sagte sie und streckte dem Mädchen die Hand hin. Verblüfft ergriff sie die ihr dargebotene Hand: "Shakira Meioh", sagte sie irritiert. Setsuna stockte. Das Schicksal ging manchmal schon seltsamen Wege, dachte sie sich. "Nun Shakria, was ich Dir jetzt zeige, wird Dich vielleicht etwas ängstigen, doch es ist Deine Bestimmung, Dein Schicksal zu kennen!" Mit diesen Worten ließ sie ihren Talisman, den Schlüssel von Raum und Zeit erscheinen. Das Licht, dass in dem Orb glühte, fesselte Sakiras Blick und gebannt sah sie hinein. Die Bilder, die sie sah, faszinierten sie. Sie schwebte im Weltall und sah die Geburt des Sonnensystems und die Planeten, die an ihrem vorbestimmten Platz ihre Bahnen zogen. Auf einem der letzten Planeten zog ein Licht sie magisch an. Es war ein Palast, der über dem Planeten Pluto im All schwebte. Zwei Kinder standen auf einer der großen Terrassen des gigantischen Schlosses. Eine von ihnen war eindeutig älter und hatte sonnengebräunte Haut und lange dunkelgrüne Haare. Die andere war blass und ihr Gesicht wurde von kürzeren schwarz-blauen Haaren eingerahmt. Die beiden Kinder sahen sich an und Shakira war verblüfft von der Bindung, die sie trotz der Stille zwischen den beiden spürte. Ihr Geist tauchte in die Augen des jüngeren Mädchens ein und verschmolz mit ihr. Keuchend erwachte sie aus der Vision und sah sich verwirrt um. Die ganze Welt erschien ihr nun in einem anderen Licht. Auch die Frau, die ihr die Bilder in der leuchtenden Kugel zeigte, kam ihr merkwürdig vertraut vor. Wieder traten ihr die Tränen in die Augen, diesmal jedoch vor Freude. "Pluto?" fragte sie vorsichtig. Die Frau mit den grünen Haaren nickte lächelnd und nahm sie in den Arm. Glücklich klammerte sich Shakira an sie. Endlich hatte auch sie selbst die Familie gefunden, nach der sie sich so lange gesehnt hatte. Zwischen ihnen erschien erneut eine Kugel aus Licht. Undeutlich konnte Shakira zwei Personen darin erkennen. "Meine Töchter", hörte sie den Mann sprechen. Da wusste sie, dass es ihr Vater aus der Vergangenheit war, der zu ihr sprach. "Wir sind froh, Euch beide wieder vereint zu sehen", sagte ihre Mutter. "Wir bedauern sehr, dass wir Euch die Erinnerungen an den jeweils anderen nehmen mussten, doch es war zum Schutz von uns allen." Shakria lächelte schwach und berührte die Kugel vorsichtig. "Mutter! Vater!" flüsterte sie. "Charon, mein Kind", sprach ihr Vater. "Bist Du bereit, die Dir bestimmte Aufgabe auf Dich zu nehmen und der Seite des Guten in diesem Leben und allen folgenden zu dienen?" Eine Welle von Energie durchflutete Shakira und sie wusste nun, was sie zu tun hatte. "Ja, das bin ich und werde ich", sagte sie feierlich. "Dann nimm das Zeichen Deines Amtes an Dich", verkündete ihre Mutter. Der mystische Schlüssel von Raum und Zeit, der Talisman Plutos, glühte hell auf und leuchtete in den Farben purpur und indigo. Die beiden Farben trennten sich jedoch voneinander und verblassten langsam. Zu Plutos Erstaunen hatte der Schlüssel sich verdoppelt. Der eine Teil sah immer noch genauso aus wie ihr alter Schlüssel. Doch der neue Schlüssel hatte statt dem roten Garnet Orb einen leuchtend blauen, vielseitigen Kristall als Kraftquelle. "Nun sind es die Schlüssel des Raumes und der Zeit, so wie es von Anfang an bestimmt war", erklärte ihr Vater. "Du, Pluto, wirst weiterhin mit Deinem Schlüssel über die Zeit gebieten. Allerdings ist Dir nun gestattet, diese Macht auch zu nutzen" Setsuna glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. Und Du, Charon, übernimmst die Wacht über den unendlichen Raum." Erstaunt betrachtete Shakira ihren Schlüssel. Das glänzende Metall fühlte sich unter ihren Händen ganz warm an. Sie wandte sich wieder an Setsuna und ihre Eltern. "Und ich bin...?" Ihre Eltern lächelten. "Du bist die Kriegerin und Prinzessin des Charon, des Mondes und Planetenpartners von Pluto", sagten ihre Mutter und ihr Vater. Die Kugel aus Licht verblasste langsam. "Lebt wohl, meine Töchter", hörten sie die Stimme ihrer Mutter. "Denkt immer daran, dass wir über Euch wachen!" Dann war das Licht verschwunden. Shakira betrachtete den blauen Kristall ihres Schlüssels. "Sailor Charon?" fragte sie leise. In Setsunas Händen erschien ein dunkles Prisma, das letzte der sechs, die Usagi dem Feind gestohlen hatte. Die Energie in seinem Innern formte sich zu einem Schmetterling aus Licht und flog zu Shakira. Diese betrachtete verblüfft den Schmetterling und breitete ihre Hand aus, um ihn aufzufangen. Über ihrer Hand stoppte das blendende Licht und verwandelte sich in einen indigofarbenen Verwandlungsstab. "Wenn Du wirklich bereit für diese Aufgabe bist, dann ergreife den Stab", hörte sie Setsunas Stimme. "Ich bin bereit", flüsterte sie und ergriff den Stab. Eine Welle der Energie umfloss sie und sie spürte das Symbol des Charon, dass auf ihrer Stirn glühte. "CHARON CRYSTAL POWER-MAKE UP!" Die Macht ihres Elements, die Unendlichkeit des Raumes, erfüllte sie und formte ihren Fuku. Als das Licht langsam verebbte, sah sie erstaunt an sich herab. Ihr Kragen, sowie ihre Stiefel und ihr Rock hatten die Farbe von dunklem Indigo, wohingegen ihre Schleifen in einem hellen Pink leuchteten. Auch Setsuna hatte sich inzwischen verwandelt und umarmte ihre Schwester ein weiteres Mal. "Willkommen, meine Schwester", sagte sie leise. In diesem Augenblick aktivierte sich ihr Kommunikator und sie hörte die Stimme von Sailor Moon. "Könnt ihr mich hören? Empusia hat den Tokyo Tower besetzt und hat uns ein Ultimatum gestellt. Wir treffen uns kurz vor Sonnenuntergang vor dem Tower." Setsuna fluchte leise. Sie hatte gedacht, sie hätte etwas mehr Zeit, um ihre Schwester an die Aufgaben einer Senshi zu gewöhnen, aber so mußte eben ins kalte Wasser springen. "Wir haben eine Aufgabe", erklärte sie ihrer Schwester. "Unser Feind ist wieder aufgetaucht und wir müssen ihn nun bekämpfen." Shakira, nein Charon, sah sie etwas verwirrt an. "Aber ich kann doch Zutomu nicht hier allein lassen", sagte sie. Pluto dachte nach. "Gibt es hier noch Kinder in seinem Alter?" Shakira bejahte das. "Aber sie sind doch noch viel zu klein", gab sie zu Bedenken. "Sag ihnen einfach, sie sollen sich etwas um ihn kümmern. Er braucht keine ärztliche Aufsicht mehr." Charon dachte lange nach. "Also gut", stimmte sie zu und verwandelte sich zurück. "Ich werde zwei der älteren Mädchen darum bitten und Du wartest vor dem Haus auf mich." Setsuna nickte und machte sich auf den Weg. Die Sonne versank gerade hinter dem Horizont, als sich Usagi mit Mamoru und den anderen Sailor Senshi auf dem Platz vor dem Tokyo Tower einfand. Auch die beiden Katzen waren dabei. "Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass ihr sehr vorsichtig sein müßt", bemerkte Luna. "Unsere Feinde wollen Euch höchstwahrscheinlich eine Falle stellen." Usagi seufzte und wollte sich mit den anderen über ihr weiteres Vorgehen beraten. "Wo ist eigentlich Setsuna?" wollte Minako wissen. Hotaru wollte gerade ansetzen, und erklären, dass sich Setsuna auf unbestimmte Zeit zurückgezogen hatte, als Usagi dazwischenfuhr. "Sie hat die sechste Kriegerin gefunden, und wird hoffentlich in Kürze hier sein", verkündete sie. Die anderen sahen sie mit aufgerissenem Mund an. "Woher weißt Du das?" fragte Hotaru. Schnell erzählte Usagi ihnen von dem letzten der dunklen Prismen, das an diesem Nachmittag plötzlich verschwand. Die andern staunten nicht schlecht, als sie diese Nachricht langsam verarbeiteten. "Wollen wir dann noch auf sie warten?" fragte Makoto. "Das wird nicht nötig sein", hörten sie Setsunas Stimme. Ein gleißendes Licht erstrahlte in ihrer Mitte, aus dem sich zwei Personen formten. Eine von ihnen war ihre Freundin, Sailor Pluto. Doch wer war die andere? Usagi und die anderen standen dem Neuankömmling etwas ratlos gegenüber. "Das ist Sailor Charon, meine kleine Schwester", beeilte Pluto sich zu sagen. "Von nun an werden wir gemeinsam über Raum und Zeit wachen." Verblüfft starrten der Usagi und der Rest des Sailorteams ihr neues Mitglied, Sailor Charon, an. "Also ist das Sailorteam endlich komplett", flüsterte Usagi ehrfürchtig. "Ich sehe, auch ihr habt Zuwachs bekommen", sagte sie lächelnd mit einem Seitenblick auf Akane und Sakura. Mit neuer Entschlossenheit wandte sich Usagi an Plutos jüngere Schwester: "Nun, Sailor Charon", lächelte sie. "Wenn wir diesen Kampf überstehen, werden wir sicherlich noch genug Zeit haben uns zu unterhalten, nicht wahr?" Sie zwinkerte ihr aufmunternd zu. "Also los", rief sie den andern zu. "MOON GUARDIAN POWER-MAKE UP!" "SUN CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "EARTH CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "MERCURY CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "MARS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "JUPITER CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "VENUS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "SATURN CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "URANUS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "NEPTUNE CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "NEMESIS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "PERSEPHONE CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "VULCAN CRYSTAL POWER-MAKE UP!" Das vereinte Sailorteam stand entschlossen vor dem Eingang des Towers. Die dichte Nebelwand versperrte ihnen den Weg ins Innere. "Churel, bleib bitte hier", bat Terra ihre Freundin. "Ich würde mir nie verzeihen, wenn Dir etwas passiert." Churel nickte traurig und sah zu, wie das Sailorteam sich den Weg durch den Nebel bahnte. Gemeinsam kamen sie in die Eingangshalle des Towers. Hier schien die Quelle des Nebels zu sein und die Sailor Senshi versuchten, etwas zu erkennen. "Willkommen Sailorteam", dröhnte Forras Stimme durch den Nebel. Es schien unmöglich zu sein, den Ursprung der Stimme zu lokalisieren, da sie von allen Seiten zu kommen schien. "Wir freuen uns, dass ihr es geschafft habt!" Der Spott in seiner Stimme war unverkennbar. "Lasst die Menschen frei", rief Sailor Moon. "Wir haben sie schon aus dem Gebäude geschafft. Ihre Energie war jedoch sehr hilfreich"; hörten sie Empusias Stimme. "Wir haben nun genug Zeit, um uns ganz Euch zu widmen." Der Nebel teilte sich und gab den Blick auf das dunkle Paar frei. Sie standen auf einem kleinen Podest, umringt von Nebeldämonen. Beide blickten das Sailorteam mit kalten Augen an. "Das wird das letzte Mal sein, dass wir uns gegenüberstehen, Sailorteam", sagte Forras mit kalter Stimme. "Nach dem heutigen Tag wird es einer von uns nicht mehr existieren", ergänzte Empusia. Alarmiert begab sich das Sailorteam in Kampfstellung. Sailor Charon war etwas unschlüssig, was sie jetzt tun sollte. Pluto legte ihr mitfühlend die Hand auf die Schulter. "Sei unbesorgt, Schwester", sagte sie leise zu ihr. "Lass Dich von Deinem Licht leiten, und Du wirst siegen!" Charon blickte sie dankbar an, und versuchte, ihre Angst nicht zu offensichtlich zu zeigen. "Euer Kampfgeist wird Euch nichts nützen", höhnte Forras. "Ergreift sie, Dämonen!" Die Dämonen, die sich um sie geschart hatten, stürzten sich auf das Sailorteam. Auch aus dem restlichen Nebel bildeten sich weitere Ungeheuer. Fieberhaft suchte Sailor Moon nach den dunklen Prismen, die den Dämonen die Energie gaben, doch sie konnte sie nirgendwo finden. Das dunkle Paar beobachtete ihre Bemühungen mit einem spöttischen Grinsen. "Bemüh Dich nicht, Sailor Moon", sagte Forras lächelnd. "Wir haben vorgesorgt. Du wirst die Prismen nicht finden!" Empusia fügte mit hinzu: "Versuche lieber zu überleben, obwohl ich bezweifle, dass Du es schaffst!" Auf einen Wink ihrer Hand griffen die Dämonen sie an. "DEAD SCREAM!" "WORLD SHAKING!" "DEEP AQUA MIRROR MIRRAGE!" "FLOWER STORM!" "SILENT WALL!" Die Attacken der Outers richteten einigen Schaden an, und Saturn Schild bewahrte sie vor den Angriffen der Dämonen. Doch als sich der Staub, der durch den Aufprall der beiden Mächte aufgewirbelt wurde, legte, erkannten sie, dass sie kaum zwei Dämonen erledigt hatten. Uranus fluchte und zog sich hinter Saturn Schutzwall zurück. Sailor Charon stand etwas abseits und überlegte angestrengt, wie sie ihren neuen Freunden helfen konnte. Sie hatte sich mit dieser Rolle noch nicht ganz abgefunden. Noch vor wenigen Stunden hatte sie geglaubt, ein paar unbezahlte Rechnungen wären ihre größte Sorge. Doch nun sah sie sich einer Armee von Dämonen gegenüber, die von übernatürlichen bösen Macht geschaffen wurden. Plötzlich spürte sie wieder die Hand ihrer Schwester auf ihrer Schulter. "Schwester, vertraue auf die Macht Deines Schutzsterns. Wir beide zusammen könne diesen Kampf für uns entscheiden." Sailor Charon erinnerte sich an ihre neue Macht und spürte erneut die Macht, die ihren Schlüssel, den Talisman des Raumes, durchfloss. "Sailor Moon", rief sie. Die Angesprochene drehte sich fragend um. "Halt Dich bereit für den finalen Schlag gegen die Monster!" Sailor Moon nickte etwas verwirrt. "Und Du, Saturn", rief sie. "Lass den Schild fallen. Wir erledigen diese Monster." Saturn wollte widersprechen, war jedoch zu überrascht. Der Schutzschild fiel, und die Dämonen drangen auf sie ein. "Wie dumm von Euch", höhnte Empusia. Charon und Pluto sahen sich an. "Bist Du bereit, Schwester?" fragte sie. Pluto nickte und sie fassten sich an den Händen. Ihre Auren begannen zu glühen und die Kristalle ihrer Schlüssel strahlten in einem hellen Licht. "PLUTO TIME STOP!" Alle Dämonen in der Halle gefroren auf der Stelle und standen still. Das dunkle Paar fluchte. "Das reicht nicht", schrie Forras. "Sie erneuern ihre Energie trotzdem, auch wenn ihr die Zeit anhaltet!". Charon konzentrierte sich. Sie wusste, wonach sie suchen musste. Sie hatte eines der dunklen Prismen erst vor wenigen Stunden gesehen. "SPACE LIGHTNING!" Das kühle Licht, das aus dem Schlüssel drang, hüllte den Tower ein. Fieberhaft suchte sie im ganzen Turm nach den dunklen Kristallen, die die Energie der Menschen eingeschlossen hatten. "Beeil Dich" hörte sie ihre Schwester. "Lange kann ich die Erstarrung nicht mehr halten." Endlich fand sie, wonach sie suchte. Im Keller und auf der Spitze des Turmes fand sie drei der dunklen Kugeln und transportierte sie in die Eingangshalle. Das blaue Licht verblasste und gab die dunklen Prismen frei. Forras und Empusia starrten sie mit offenem Mund an. Bevor sie reagieren konnten, warnten Pluto und Charon Sailor Moon. "Jetzt, Sailor Moon", riefen sie. "SILVER MOON LIGHT EMBRACE!" Die Energie fegte über die Dämonen und die dunklen Prismen hinweg. Forras und Empusia schützten sich vor dem Licht mit einer Barriere aus dunkler Energie. Vor dem Turm beobachtete Churel, wie die Lichtstrahlen aus dem Turm hervorschossen und die Umgebung in ein warmes Leuchten hüllten. Erschrocken eilte sie in den Turm, um nach ihren Freundinnen zu sehen. Als das Licht langsam verblasste, war von den Dämonen und den dunklen Prismen nichts mehr übrig. Die silberne Energie Sailor Moons hatte sie restlos ausgelöscht. Entschlossen näherte sich das Sailorteam dem dunklen Paar. "Wir habe keine Wahl, mein Liebster", flüsterte Empusia ihrem Mann traurig zu. "Wir müssen das Prisma von Nocturn einsetzen, auch wenn es unseren Tod bedeutet." Angeschlagen nickte Forras. "Du hast Recht. Wir können nicht mehr zurück. Und wenn wir es wagen, haben wir unser Leben verwirkt." Er holte das Prisma, dass Nocturn ihnen gegeben hatte, aus seinem Gewand hervor. In seinem Innern konnten sie immer noch die leuchtenden Lichtpunkte erkennen, die von den Auren gefangener Dämonen zeugten. Beide legten ihre Hände auf das Prima und verbanden ihre Lebensenergie mit der dunklen Kristallkugel. "Forras! Empusia! Hört auf mit diesem Wahnsinn!" Beide fuhren herum. Wenige Meter vor ihnen stand Churel, ihre einstig Mitstreiterin. "Was willst Du hier?" fragte Forras müde. "Will die Verräterin sich über uns lustig machen?" rief Empusia erregt. Ungerührt fuhr Churel fort. "Hört auf damit. Ihr dürft das Dämonenprisma nicht einsetzen. Es wird Euer Tod sein." Beide lachten höhnisch darüber. "Wir werden so oder so sterben. Ob nun durch Nocturn oder das Sailorteam macht auch keinen Unterschied mehr." Sie hielt Churel das Prisma entgegen. "Aber hiermit haben wir wenigstens die Gewissheit, das unser Tod die Feinde unseres Ordens mit uns nimmt." Sie hob ihre Hand und konzentrierte sich auf eine Attacke. "Und nun, geh uns aus dem Weg!" Mit diesen Worten schleuderte sie einen schwarzen Blitz auf Churel, die davon zu Boden geschleudert wurde. Terra und Sun waren sofort bei ihr und richteten sie wieder auf. "Lass es und beenden, mein Gemahl", flüsterte Empusia. Sie legten ihre Hände übereinander und ließen ihre Energie in das Prisma fließen. Die Lichter schwirrten immer schneller im Innern des Prismas herum, bis es mit einem ohrenbetäubenden Knall zerbrach. Ein ohrenbetäubendes Brüllen ertönte, als die gefangenen Dämonen aus dem Prisma in die Freiheit entlassen wurden und sich materialisierten. Das Sailorteam wich erschrocken zurück. Diese Dämonen unterschieden sich gänzlich von den vorherigen Gegnern. Sie schienen nicht aus Nebel zu bestehen, sondern ihre Materie schien der von Kristall zu ähneln. Unaufhaltsam schritten die Monster auf das Sailorteam zu. Die Senshi versuchten sich mit ihren Attacken zur Wehr zu setzen, doch keine der Attacken schien den Monstern etwas anzuhaben. "Verdammt", fluchte Jupiter. "Was sollen wir nur tun?" Sie warfen einen kurzen Blick auf das dunkle Paar, dass sich erschöpft aneinander festhielt. "Sie scheinen diesmal die Energielieferanten zu sein", vermutete Saturn. Uranus handelte instinktiv. "Dann lasst sie uns vernichten. Sie sind für den Moment wehrlos." Sie sammelte die Energie für den nächsten Angriff, als Sailor Moon sie heftig am Arm packte. "Nein, Uranus", sagte sie bestimmt. In ihrer Stimme lag eine solche Macht, dass Uranus sprachlos ihre Attacke verpuffen ließ. "Wir werden versuchen die beiden zu retten und Churel eine Familie zu geben", sagte sie entschlossen. Sie trat den Dämonen entgegen und konzentrierte sich auf ihre Attacke. "SILVER MOON LIGHT..." Weiter kam sie nicht. Ein Strahl reinster Schwärze riss sie von den Füssen und schleuderte sie gegen eine Säule. Die "alten" Mitglieder des Sailorteams handelten instinktiv und stellten schützend vor ihre Prinzessin, doch auch sie wurden von einer weiteren Attacke zu Boden gerissen. Sailor Sun und die anderen Sailor Senshi standen geschockt von dieser Machtdemonstration etwas abseits. Ihre Freunde lagen kampfunfähig am Boden und waren den Dämonen schutzlos ausgeliefert. Hätten sie sie beschützen können, wenn sie sich ebenso instinktiv vor Sailor Moon gestellt hatten? Die sechs verbleibenden Senshi bildeten einen schützenden Kreis um die Bewusstlosen, um ihre Leben um jeden Preis zu schützen. Die Kristalldämonen hatten sie nun schon fast erreicht und die sechs Senshi hatten keinen Zweifel daran, dass ihre nächste Attacke auch sie zu Boden werfen würde. "Das werde ich nicht zulassen", rief Sun. "Wir werden unsere Freunde beschützen", stimmte Terra ein. "Niemals werdet Ihr ihnen etwas antun", schleuderte Nemesis ihnen entgegen. "Weder ihrem Körper...", sagte Vulcan, "Noch ihrem Geist..", ergänzte Persephone, "Noch ihrer Seele!" schloss Charon. Die Dämonen setzten ihre Attacke ein, als eine ungeheure Macht die schwarze Energie zurückwarf. Als hätte der Energieausbruch die anderen ins Bewusstsein geholt, öffneten sie die Augen. Was sie sahen, verschlug ihnen den Atem. Ihre neuen Freunde, die nun alle ihr Schicksal als Sailor Senshi teilten, strahlten in einem blendenden Licht. Ihre Auren umgaben sie wie ein schützender Schild. Sie alle erkannten diese Form der Energie und wussten, was nun folgen würde. Ehrfürchtig beobachteten sie, wie ihre Freunde die nächste Stufe ihrer Macht erreichten. "SUN SWIRLING LIGHTDANCE!" "VULCAN MAGMA ERRUPTION!" "TERRA GOLDEN LIGHTNING!" "CHARON INFINITAL FLASH!" "PERSEPHONE FLOWER SHIELD!" "NEMESIS NIGHT ECLIPSE!" Die Attacken der Sailor Senshi fegten, verstärkt durch die Energie ihrer Auren, durch die Halle und trafen auf die Kristalldämonen. Die Monster hielten dieser unglaublichen Energie einen Augenblick stand, bis sie mit einem ohrenbetäubenden Klirren in 1000 Stücke zerbarsten. Erschöpft sanken die Senshi auf die Knie und wurden von ihren Freundinnen gestützt. Churel hatte jedoch ganz anderes im Sinn. "Forras! Empusia!" Mit einem leisen Aufschrei stürzte sie zu dem dunklen Paar, dass regungslos am Boden lag. "Ihr dürft nicht sterben", jammerte Churel. "Ihr seid die einzige Familie, die ich noch habe." Mit Mühe gelang es Empusia die Augen zu öffnen. "Wir haben versagt. Unser Leben ist verwirkt", flüsterte sie. "Vielleicht werden wir einen anderen Weg gehen, wenn wir noch einmal wiedergeboren werden." Sie blickte Churel an und in ihrem Blick lag eine seltsame Trauer. "Vielleicht bist Du die Einzige von uns, die das Richtige getan hat, Churel", sagte sie leise. Sie griff nach der Hand ihres Geliebten. "Leb wohl, mein Liebster", keuchte sie. "Ich hoffe, wir werden uns im nächsten Leben wiedersehen." Forras drückte ihre Hand und küsste sie sanft. Weinend wand sich Churel Sailor Moon zu. "Bitte hilf ihnen, Sailor Moon", bat sie. "Sie werden sich ändern, wenn sie nur die Chance dazu bekämen." Sailon Moon nickte schwach und drehte sich zu ihren Freundinnen um. "Ich brauche Eure Hilfe", sagte sie leise und drehte sich zu dem dunklen Paar um. Sie ließ ihr Zepter erscheinen und sah, wie ihre Senshi einen Kreis um sie bildeten. Sie schloss die Augen und wusste, dass ihre Freundinnen das Gleiche taten. Sie spürte die gewaltige Macht ihrer Auren, als sie sich in ihrem Zepter vereinten. "SILVER MOON STARLIGHT SHOWER!" Die weiße Energie umschloss das dunkle Paar und neutralisierte auch die letzten Überreste dämonischer Energie. Verstärkt durch die Macht ihrer Freundinnen breitete sich das Licht über den ganzen Turm aus und ließ auch den verbleibenden Nebel verschwinden. Langsam verblasste das Licht und Sailor Moon blickte erneut zu der Stelle, an der zuvor das dunkle Paar verletzt gelegen hatte. Churel lag glücklich in den Armen von Forras und Empusia, aus denen nun jegliches Dämonische gewichen war. Das erste Mal in ihrem Leben schienen auch sie glücklich zu sein. Empusia blickte Churel und ihren mit einem erstauntem Ausdruck an, als könnte sie sich nicht entscheiden, für ihr neues Leben dankbar zu sein. "Die drei werden nun eine Familie sein", sagte Terra lächelnd und wandte sich den anderen Senshi zu. "Wir sollten sie nun allein lassen", schlug Venus vor und die anderen stimmten ihr. Leise verschwand das Sailorteam aus dem Tokyo Tower und überließ Forras, Empusia und Churel ihrem neu gefundenen Familienglück. "Nun bist Du der Letzte, dem ich noch vertrauen kann, Zirias", presste Nocturn zornig hervor. "Ich hatte gehofft, dass das dunkle Paar das Sailorteam mit in den Tod reißen würde, doch diese Gören haben mir wider einen Strich durch die Rechnung gemacht." Zirias kniete mit unbewegtem Gesicht vor dem Altar, an dem er und sein Meister standen. "Ich habe einen Plan, mein Gebieter", flüsterte er. "Und ich schwöre Euch, dass ich Erfolg haben werde!" Nocturn sagte lange Zeit nichts. "Ich habe keine andere Möglichkeit mehr, als Dir zu vertrauen, Zirias", sagte er. "Die Energie des Meisters wird stärker und wenn erst das Opfer ihm Unverwundbarkeit verschafft hat, wird er sich wieder in einem Körper seiner Wahl materialisieren können!" Mit diesen Worten wandte er sich vom Altar ab, und überließ Zirias seinen Gedanken. "Pluto", flüsterte Zirias. "Wir werden wieder zusammenfinden, glaub mir!" Er ballte die Faust, bis die Knöchel weiß hervortraten. "Ohne Deine Macht, wirst Du mir endlich gleichgestellt sein!" Die Worte hallten noch in der Halle nach, als er in schwarzem Nebel verschwand. 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