Children of Ice von SilverReader (Teil 1 - Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 18: Feuer des Berges ---------------------------- Kapitel 18 – Feuer des Berges Ausgiebig streckte er sich auf seinem Bett aus. Bis auf ihn war das Zimmer vollkommen leer. Es war anstrengend gewesen Marlene zu beschäftigen, aber es hatte ihm ebenso gefallen. Müde schloss er für einige Sekunden die Augen. Cloud fühlte jeden seiner Knochen. Selbst der Kampf mit Sephiroth war nicht so anspruchsvoll gewesen, dass seine Glieder schmerzten. Nichts desto trotz setzte er sich abrupt wieder auf. //Wo ist Sephiroth eigentlich hin?// Die Frage ließ ihm keine Ruhe und seine Erschlagenheit war wie weggeblasen. Rasch stand er auf und verließ das Zimmer, ehe er sich auf den Weg durch die Gänge machte. Er suchte die Räumlichkeiten ab. Das Esszimmer, die Küche, das Wohnzimmer mit dem Klavier, die Abstellkammern und sogar die anderen Zimmer. Weder Marlene noch Tifa hatten ihn gesehen. Cid und Vincent wollte er lieber nicht stören, da ersterer sich immer noch in seinem Zimmer verschanzte und sein schwarzhaariger Freund sicher bei ihm war. Langsam stieg in Cloud Panik auf. Mitten im Schritt auf der Treppe nach oben hielt er inne. Es gab einen Raum wo er noch nicht nachgesehen hatte. „Die Bibliothek!“, stieß er hervor und hastete die letzten Stufen empor, um im Eiltempo an der geheimen Tür anzukommen. Wie im Schlaf fand er den versteckten Mechanismus und stürmte die Treppen nach unten. Sein Herz raste und sein Puls beschleunigte sich. Er hasste den Keller mehr als alles andere. Zwei Mal schon hatte er in seinem Leben einen schrecklichen Platz eingenommen und einen bitteren Nachgeschmack auf seiner Zunge hinterlassen. Ganz entgegen seiner Erwartungen waren keine Monster hier. Die unterirdischen Räume lagen ruhig da. Still, so als könnten sie kein Wässerchen trüben, doch er wusste es besser. Dann sah er etwas, was alle Gedanken aus seinem Kopf fegte. In der Bibliothek brannte Licht! ~ ~ ~ „Und du bist dir sicher, dass das gut ist?“, fragte Aeris und strich sich durch ihr offenes braunes Haar. „Meine Güte Aeris! Lass uns doch etwas Spaß haben... Cloud und Vincent und auch Tifa passen auf Seph auf und mal ehrlich... macht er den Eindruck auf dich, dass er wieder durchdreht?“, fragte Zack und wackelte mit seinen schwarzen buschigen Augenbrauen. Die Cetra seufzte mental. „Also gut... dann sehe ich nicht nach!“, ließ sie sich nun endlich erweichen und wandte ihre volle Aufmerksamkeit wieder Zack zu. „Na also!“ Der Schwarzhaarige zog sie neben sich auf das Sofa, rückte sie in seinen Armen zurecht und schaltete den Fernseher ein. „Wir werden uns zwei richtig schöne Wochen machen... ohne Störungen... ohne Sorgen... und ohne an den Rest der Welt zu denken! Meine Güte was kann schon passieren?“ Aeris seufzte und drückte sich leicht an ihren Freund. “Du hast Recht... ich sollte nicht immer so übervorsichtig sein...!“ Bekräftigend nickte Zack und lehnte sich entspannt auf dem Sofa zurück. Was gab es schöneres als den Fernseher, einen tollen Film, Popkorn, sturmfreie Bude und seine Liebste in seinen Armen? Ganz Recht! Nichts! //Oder...? Doch vielleicht etwas... ...// „Aeris... glaubst du... ...!“, begann er. ~ ~ ~ Einen Moment lang setzte Clouds Herz vollkommen aus, ehe es mit der doppelten Geschwindigkeit zu schlagen begann. Der Blonde trat auf die schwere Tür zu. Sein Körper war bis zum Zerreißen gespannt, jeder Muskel in ihm verkrampft und seine Atmung hektisch. Seine Hand legte sich an die Klinke und er drückte sie hinab, ehe die Tür aufschwang. Licht flutete auf ihn ein und für einen Moment musste er die Augen schließen und einen Arm über diese legen, da die Helligkeit in diesen brannte. Als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten betrat er den Raum. „Cloud?!“ Sephiroth stand da, mit einem Buch in der Hand und blickte ihn fast überrascht an. Vor Schreck den Anderen zu sehen entglitt es seinen Fingern und er musste schnell zugreifen damit es nicht auf dem Boden landete. „Was machst du hier?“, fragte er. Seine Hände zitterten leicht, weil er sich wirklich erschreckt hatte. „Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen! Du kannst dich doch nicht so an mich heran schleichen!“ Der Blonde war kalkweiß im Gesicht und sah auch sonst nicht sehr gut aus. „Cloud?“ Er legte das Buch in das Regal und trat auf den Anderen zu. „Alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus... Komm... setz dich besser!“ Ohne eine Antwort oder einen Protest zuzulassen schob er den Blonden durch den Raum auf den Schreibtisch zu, ehe er Cloud auf den Ledersessel drückte. Hilflos sah der Andere ihn an und schüttelte seinen wunderschönen Kopf. Sephiroth spürte, dass der Blonde aufgewühlt war, aber er konnte sich nicht erklären warum. „Was... ... ... was... tust DU hier?!“, fragte Cloud und seine Stimme klang höher als sonst. „Öh... Ich lese...!“, erwiderte Sephiroth und schritt zu dem Regal zurück, ehe er das Buch nahm, worin er vorhin geblättert hatte und es vor Cloud auf den Tisch legte. „ >Kochen für Fortgeschrittene< ?“, las Cloud von dem Buchtitel ab und starrte den Silberhaarigen fast schon entsetzt an. Erst jetzt fiel dem Blonden auf, dass die Bibliothek nicht mehr das war, was sie einst gewesen war. Der Labortisch fehlte und wurde durch einen Teppich ersetzt. Auch die Tanks waren verschwunden, sowie all das was an Hojo erinnerte. Schränke, Möbel und dekorativ wirklich schöne Bilder schmückten nun den Raum. „Ich hatte Langeweile und Vincent hat gemeint, ich könnte hier herunter und mir ein paar der Bücher nehmen! Ich habe schon ungefähr 10 durch!“, sagte Sephiroth und strahlte ihn an. „Wirklich interessant! Vincent hat einen guten Geschmack was Bücher angeht... das hier habe ich nur durchgeblättert, weil ich dachte vielleicht ein paar tolle Gerichte für... ... ... Cloud?“ Der Blonde war auf dem Stuhl zusammengesunken und schüttelte nur den Kopf. Was hatte er sich nur gedacht? Das Vincent alles so gelassen hatte? „Ich bin... so ein Idiot!“, sagte er laut, was Sephiroth sichtlich zu verwirren schien. „Ein Idiot?“, hakte dieser nach. „... ... Warum denn? Dass du mich nicht gefunden hast...? Tut mir Leid, ich hätte dir ja auch einen Zettel schreiben können... Das habe ich total vergessen... Ich dachte ich bin wieder oben bis du wieder da bist, aber ich war so gefesselt von der wirklich beeindruckenden Ansammlung, dass ich einfach die Zeit vergessen habe... Das passiert schon mal wenn ich wirklich ins Lesen vertieft bin.... Du hast ja nicht viele Bücher bei dir zu Hause... deswegen... tut mir Leid... ich hätte wirklich Bescheid sagen sollen!“, entschuldigte sich der Silberhaarige und strich sich durch den Ansatz seines Haares. „... ...!“ Cloud schüttelte erneut seinen Kopf. Einen Moment erwog er, den Anderen anzulügen und ihn ordentlich herunter zu putzen, doch dann entscheid er sich dagegen. „Nein... Ich... bin ein Idiot, weil ich dir nicht vertraut habe, Sephiroth... weil ich dachte, dass du hier deine alten Berichte liest... und dann... ... wieder... ... wieder durchdrehst... innerlich hatte ich mich schon auf das Schlimmste gefasst gemacht!“ Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen ihnen. „Achso...!“, sagte Sephiroth, nahm das Buch aus Clouds Händen und trat zum Regal um es wieder in diesen zustellen. „Achso...? Mehr nicht? Bist du nicht wütend? Enttäuscht? Verärgert?“, fragte Cloud beinahe unsicher. „Nein... warum denn?“, fragte Sephiroth, doch er lächelte Cloud nicht an, während er diesen ansah, aber sein Gehsichtsausdruck war auch nicht feindselig, eher war eher... neutral. „Aus Fehlern lernt man bekanntlich...!“ Nun lächelte der Silberhaarige wieder und diesmal herzlich. „...nicht wahr?“ ~ ~ ~ Die Tage verstrichen ohne weitere Vorkommnisse. Sephiroth erwies sich für Cloud als ruhiger Zimmergenosse. Er schnarchte nicht, blieb nicht unnötig lange wach und störte ihn auch nicht wenn er ein Telefonat mit einem Kunden oder Barret führte, der sich nach der Lage erkundigen wollte. Alles in allem genoss es Cloud mit Sephiroth in einem Zimmer zu schlafen. Sie unterhielten sich so mehr und der Blonde erfuhr Dinge von dem Anderen, die er bisher noch nicht wusste. Der vierte Tag brach an und es versprach ein sonniger Tag zu werden... „Wir fahren heute zusammen zur Gold Saucer!“, verkündete Marlene strahlend und drückte sich dabei leicht an Tifa, da sie scheinbar immer noch überglücklich für diesen Vorschlag war. „Wir?“, fragte Cloud. „Naja... Tifa und ich... nur wir beide... ein Frauentag!“, ergänzte das junge Mädchen ihre Erzählung, ehe sie sehnsüchtig zu Sephiroth blickte, der sie jedoch vollkommen ignorierte, woraufhin sie enttäuscht den Blick senkte. “Keine Lust!“, sagte dieser, um eine mögliche Anfrage im Keim zu ersticken. „Mir ist nicht nach noch einer langen Autofahrt zumute!“ Die Brünette sah nun zu Cloud. Dieser hob abwehrend die Hände. „Sieh mich nicht so an... ich schließe mich Sephiroth an... außerdem ist so ein schöner Tag, ideal um mal etwas auszuspannen!“ Tifa schüttelte ihren Kopf und nahm Marlenes Hand. “Na komm... dann machen wir uns fertig!“ „Du weißt ja wo die Schlüssel liegen!“, sagte Cloud und erhob sich mit seinem leeren Teller um ihn zu der Spüle zu bringen, wo Sephiroth bereits abwusch. Das ließen sich die Frauen nicht zwei Mal sagen, denn schon waren sie verschwunden. „Und... was machen wir heute?“, fragte der Silberhaarige und riss Cloud damit aus seinen Gedanken. „Ich weiß nicht genau... wir könnten doch rauf zum Mt. Nibel gehen!“, schlug der Blonde vor. „Bergsteigen... .... mhm... meinetwegen... immerhin ist es ein schöner Tag... soll ich uns einen Picknickkorb machen?“ Für einen Moment starrte Cloud ihn an. „Oder ... wolltest du nur hoch und dann wieder runter?“ Sephiroth klang verunsichert. „Nein nein... mach nur... Ich habe nur gerade überlegt wo es ein schönes Plätzchen gibt, aber ich denke wir werden schon was finden...! Die Monsterpopulation hier hat auch wieder abgenommen, also ist die Chance gering das eines auftaucht...!“ „Achso...!“ Damit wandte sich der Silberhaarige wieder der Spüle zu. „Hilfst du mir abtrocknen und den Korb machen?“ ~ ~ ~ Die Hitze zwang Sephiroth inne zu halten und seinen kleinen Rucksack kurz abzusetzen. „Es ist... wirklich heiß!“, sagte er und rieb sich über seine Stirn, ehe er zu Cloud sah der ebenfalls stehen geblieben war. „Ja... im Herbst ist es immer sehr warm hier!“, entgegnete der Blonde und legte eine Hand an seine Stirn um seinen Augen etwas Schatten zu gönnen und zu Sephiroth sehen zu können, da dieser genau in der Sonnenrichtung stand. Das Haar des Silberhaarigen schimmerte in dem hellen Licht und Cloud glaubte sogar eine Spiegelung auf dem Boden zu sehen. „Gehen wir weiter?“, fragte Sephiroth, dem diese kurze Pause zu genügen schien und streckte sich kurz, ehe er seinen Rucksack wieder aufnahm. Cloud jedoch blieb wo er war. „Hier… … ist doch ein guter Platz!“; sagte er und sah sich um. Der Silberhaarige hielt inne uns sah sich nachdenklich um. „Hier?“, fragte er noch einmal nach. „Ja!“ Der Blonde nickte und setzte seinen Rucksack ab. „Hier… Die Sonne scheint und es ist schön warm… was könnte besser sein…?“ „Etwas Schatten!“, beschwerte sich der Silberhaarige und sah sich erneut um. „Ich mag Sonne nicht wirklich… ich bekomme schnell einen Sonnebrand, auch wenn meine Haut blass bleibt… und mal ehrlich … ich habe keine Lust auf rote Flecken überall am Körper!“ Bei der Vorstellung Sephiroth mit weiß rot gefleckte Kuh-Muster zu sehen, zuckte zuerst Clouds Mund, ehe der Andere in schallendes Gelächter ausbrach. „Nein wie toll… hahahahahah… ein Sonnenbrand a’la Seph…! … hahahahaha…“, presste er zwischen seinem Lachen hervor. „Das ist nicht lustig! Das ist sehr schmerzhaft!“, knurrte der Andere ärgerlich. Cloud´s Knie wurden vor lauter Lachen und Luftmangel weich und drohten nachzugeben. Sephiroth wandte sich von Cloud ab und schritt den Weg zum Berg seitlich hinauf. Er würde sich nicht von Cloud lächerlich machen lassen. Die Szene in der Bibliothek war schmerzhaft genug gewesen. „Seph! Hey warte doch…!“ Die Worte den Blonden hörte er kaum. Er legte ein recht zügiges Tempo an den Tag, so als wäre er auf einer Mission und keinem Ausflug. Er hasste es, verspottet zu werden, allein weil Hojo es so oft getan hatte. Ihm gesagt hatte, er sei nichts wert und sein Selbstwertgefühl immer wieder in den Keller getreten hatte. „Seph!“ So in Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass Cloud ihm näher kam. Der junge Mann griff nach seiner Schulter und zog ihn zu sich herum, dabei ließ Sephiroth den Rucksack fallen, den er immer noch in der Hand gehalten hatte. Vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht verlor der Silberhaarige seinen Halt und purzelte in die Arme des Blonden, der schnell zugegriffen hatte, damit Sephiroth nicht fiel. Ungewöhnliche Hitze stieg in ihm auf und es lag nicht an der brennenden Sonne über ihnen. Ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. War es falsch, dass er nach all den Jahren, in denen er nichts gehabt hatte, jemanden suchte, der ihn liebte? War es wirklich so verwerflich? Es war mehr eine Intuition, als dass er wirklich registrierte was er da tat. Sephiroths Arme schlangen sich sanft um Clouds Hals und er zog sich näher an seinen Freund, ehe er ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. Dann brach er den Kuss ab und Tränen rannen über seine Wangen, weil er spürte das Cloud mehr geschockt war, als dass er den Kuss wirklich zuließ. Mit einem Ruck befreite er sich. „Warum kannst du mich nicht so mögen wie ich dich mag? Ist es den so falsch wenn ich jemanden möchte, der mich ganz normal behandelt? Wenn ich jemanden will, der mich so mag wie ich bin? Der für mich da ist?“, stieß Sephiroth hervor und wandte sich von Cloud ab. Dieser regte sich nicht. Er sagte nichts und er tat auch nichts. Der ehemalige General wollte weglaufen, weg von dem was er fühlte, aber es würde nichts bringen, stattdessen ließ er sich einfach auf den Boden gleiten, zog seine Beine an und schlag seine Arme darum, während er fast apathisch in eine Richtung starrte. Plötzlich spürte er, wie sich zwei Arme sanft über seine Schultern schoben und wie Cloud ihn von hinten umarmte. „Shhhh!“ Die Stimme des Blonden war ruhig und dennoch sanft. Er fühlte sich in den Armen des Anderen so geborgen und sicher. Es war ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte. Zärtlich strichen Clouds Finger durch sein Haar. Seine Hände seinen Rücken entlang. Die Berührungen des Anderen stoppten Sephiroths Tränen. Vorsichtig zog der Blonde ihn zu sich herum, ehe er ihm einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte, dann auf die Lippen. „Woher soll ich wissen, dass du mich mehr magst, wie ich dich, Sephiroth? Woher soll ich wissen, dass es nicht nur Sex ist, den du willst? Woher soll ich wissen, was du denkst, wenn du es mir verschweigst… wenn du wie eine Schranke bist die mich aus dir aussperrt?“, fragte Cloud leise, ehe er sich aufrichtete. Groß gewordene grüne Smaragde blickten ihn an. Er hielt Sephiroth eine Hand hin. „Komm… steh auf… der Boden ist schmutzig!“ Zögerlich streckte der Silberhaarige eine Hand nach dem Anderen aus, ehe er seine Finger wieder zurückzog und den Boden anstarrte. // „Bitte denk darüber nach! Hilfe... anzunehmen... ist keine Schande... man muss sich irgendwann eingestehen... dass man nicht alleine existieren kann... Man kann es sich einreden, aber nicht lange ausführen!“ // „Cloud… … Ich… brauche dich…!“, sagte der Silberhaarige zu seinen Schuhen. „Du brauchst mich? Du kannst doch auf dich alleine aufpassen!“, sagte Cloud und lächelte leicht. Der Blonde schüttelte seinen Kopf. „Red doch nicht so einen Unsinn… du bist sehr selbständig! Der selbständigste Mensch den ich kenne…!“ Doch der Silberhaarige wischte sich nur über die nassen Wangen. „Nein Cloud… Das bin ich nicht… das war ich nie…Ich war schon… mein Leben lang von Anderen Abhängig… Hojo… ShinRa…. Zack… Ohne sie würde ich nicht existieren… und jetzt… jetzt brauche ich dich, weil… Dich ganz besonders, weil….!” Sephiroth fixierte Cloud fest und blickte ihn zögerlich an. „… weil ich dich liebe…!“ ~ ~ ~ Seufzend schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf und strich sich durch seine glatten dichten Strähnen. „Cid… bitte… Lass dich doch nicht so hängen!“, sagte er und setzte sich neben den Blonden. „Es ist nun einmal so, dass das was du möchtest nicht geht… Es würde nie funktionieren!“ Der Blonde schüttelte vehement seinen Kopf. „Ich gehe nicht eher Vincent! Es geht! Davon bin ich überzeugt!“ Langsam ließ sich der Schwarzhaarige auf das Laken gleiten und streckte sich kurz. „Hast du schon mal daran gedacht, was ich will, Cid? Du kommst hier her… Quartierst dich regelmäßig bei mir ein und ich muss auch noch für dich lügen!“ Der Blonde hob seinen Kopf und blickte seinen Freund verwundert an. „Was willst du denn?“, fragte er demonstrativ und verschränkte seine Arme. „Nun ich…dass…. Auf alle Fälle das hier n-…!“ Noch ehe Vincent zuende sprechen konnte kniete Cid über ihm. „Dann wollen wir mal sehen ob du nicht umzustimmen bist!“ ~ ~ ~ Geschockt starrte Cloud in die Augen des Silberhaarigen. Was hatte dieser gerade gesagt? Das war unmöglich! Er musste sich verhört haben. Der Blonde war mit dieser neuen Situation vollkommen überfordert. „Aber… aber ich… ich bin ein Mann!“, begann Cloud verzweifelt, nicht wissend was er sagen sollte. Im selben Moment wünschte er sich seine Worte zurück, denn er sah die Niedergeschlagenheit in Sephiroths Augen. Etwas brach in dem ehemaligen General vollkommen zusammen, was schon vorher zerbrochen war. „Warum wusste ich nur, dass du das sagst?“, erwiderte Sephiroth leise, nicht Herr seiner Stimme, in der Verzweiflung mit Hass gemischt war und Freunde mit Wahnsinn. „Gratuliere Cloud… mit einem simplen Satz hast du das ausgerottet, was Hojo jahrelang versucht hat!“ Die Emotionen in der Stimme des Silberhaarigen verschwanden, er wirkte nun ruhiger, aber auch beängstigender. Eine Hand legte sich an seine Brust. „Mein Herz!“ Mit diesen Worten wollte der Andere sich erheben. Cloud jedoch griff nach Sephiroth Hand, zog ihn zurück und schlug zu. Die Ohrfeige saß und zwar richtig. „Was bildest du dir eigentlich ein, du verwöhnter Bengel… Du kommst her, schwingst ein paar Mal mit deinen Hüften, machst mir schöne Augen und erwartest, dass ich dich liebe?“, schrie er den Anderen fast schon an, die Verzweiflung in seinem Gesicht war deutlich lesbar, ebenso die Schuld, aber auch Wut. „Liebe braucht Zeit! Du kannst nicht schnipp machen und das war’s!“, sagte Cloud und schnippte als Beispiel mit seinem Finger. „Du bist so egoistisch, Sephiroth! Nur deine Gefühle sind dir wichtig! Alles andere ist dir scheiß egal! Dein Schmerz! Dein Leid! Weißt du was… es gibt auch andere die gelitten haben! Andere die es nicht so gut hatten wie du! Deswegen wirst du verdammt noch mal aufhören in deinem Selbstmitleid zu versinken!“ Der Blonde schüttelte seinen Kopf. „Nein Seph! So läuft das nicht! Du glaubst ich würde dich nie lieben? Tu gefälligst was dafür! Bei mir musst du geschickter sein, als bei den Nutten die dich sonst umgeben haben!“ Damit nahm Cloud seinen Rucksack und den Sephiroths auf, ehe er dem Anderen seinen in die Arme drückte. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, ehe der ehemalige General sich auf die Lippen biss und eine Hand an seine Wange legte. „Du bist kein Jammerlappen, Seph! Du warst einmal General! Du hattest Stolz! Es wird Zeit, dass du dich zusammen reißt und wieder zu dieser Person wirst! Denn nur diesem Sephiroth habe ich jemals Bewunderung entgegengebracht!“ „Und…!“ Sephiroth sprach zögerlich, unsicher. „Was ist… wenn ich nicht mehr so sein möchte…?“, fragte er leise. „Dann werde ich damit leben müssen, aber ich lebe nicht mit deinen ständigen Selbstmitleidsphasen!“ Stumm strich sich der Silberhaarige eine Strähne aus dem Gesicht. „Dann... werde ich mir Mühe geben…!“, sagte Sephiroth und lächelte leicht. Cloud nickte. „Ich bin nicht so leicht zu gewinnen... Du wirst also um mich kämpfen müssen!“ Sephiroth nickte und sah den Blonden aufmerksam an. „Dann fangen wir gleich damit an!“, sagte er und lächelte wieder keck. „Würdest du mit mir schlafen?“ Die Augen des Blonden weiteten sich und er erstarrte mitten in der Bewegung. Langsam setzte er sich vor Sephiroth, da er das Gefühl hatte, seine Beine würden gleich von allein nachgeben. Eine plötzliche Röte huschte über seine Wangen und er senkte verlegen den Blick. //Sephiroth... ... Was... was bezweckst du damit…? Dass ich dich liebe, wenn dein Körper mir gefällt?// Er schüttelte leicht seinen Kopf. „Mit... mir... schlafen?“, wiederholte er. Die Gedanken in seinem Kopf rasten, doch er kam zu keiner vernünftigen Antwort. „Ich...!“, begann der Blonde, doch dann brach er ab. „Warum? Warum willst du das?“, fragte Cloud. Das war die einzige Frage, die ihm gerade durch den Kopf schwirrte und sich in Worte formulieren ließ. //Weil ich... ... dich liebe...// Sephiroth schloss seine Augen und seine Gedanken drehten sich immer wieder um sich selbst. Er wusste nicht, was er dem Anderen jetzt antworten sollte ohne ihn zu verschrecken. Egal was er jetzt sagen würde, er würde Cloud damit einen verbalen Schlag versetzen. Er HATTE ihm schon mindestens einen verbalen Schlag versetzt. „Weil ich... dich... ... sehr anziehend finde!“, schloss er schließlich. „Anziehend? Ich...? Auf dich?“ Nachdenklich senkte Cloud seinen Kopf und eine blonde Strähne purzelte in sein Gesicht. „Schon länger...!“, sagte der ehemalige General leise. „Schon... sehr viel länger...!“ Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen in denen Sephiroth auf Clouds Antwort wartete. Dieser starrte den Boden an, als wäre dieser plötzlich furchtbar interessant geworden. „Wann?“, fragte er leise. Die Antwort überraschte Sephiroth, doch sie brachte ein Lächeln auf seine Züge. „Wann... wann du möchtest... jetzt, später... morgen...!“, antwortete der Silberhaarige und überschlug sich fast mit seiner Antwort. „Du bist... sehr hübsch, Sephiroth... attraktiv, aber... ich... weiß nicht ob es das Richtige es ist wenn ich... nur deswegen mit dir schlafe...! Lass mich... darüber nachdenken, ok...? Lass mich... eine Nacht darüber schlafen und dann... ... dann sage ich dir meine Antwort...!“, sagte Cloud und blickte den Anderen nun wieder an. Sephiroth nickte langsam, ehe er sich erhob und dem Blonden seine Hand hinhielt, während er mit der Anderen seinen Rucksack hochhob. „Einverstanden... Morgen... Ich dränge dich zu nichts, Cloud... ...!“ Zögerlich griff Cloud nach der Hand Sephiroths und ließ sich aufhelfen. „Wie sehr willst du es?“, fragte der Blonde leise, ehe er vor dem Silberhaarigen stand. Sephiroth senkte leicht den Kopf. „…sehr…!“, sagte er leise. Nickend blickte Cloud sein Gegenüber an. Mehr wollte Sephiroth nicht sagen und Cloud schien es zu verstehen. Er war dem Anderen dankbar dafür. Sehr dankbar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)