Children of Ice von SilverReader (Teil 1 - Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 2: Monsterjagd im Eis ----------------------------- Kapitel 2 – Monsterjagd im Eis Die Trainingshalle, die sonst ein belebter Ort war, lag nun ruhig da. Einige Soldaten standen in Reih und Glied vor ihrem Kommandanten, der die recht kurze Reihe abschritt um zu prüfen ob alle anwesend waren. Unsicher betrachteten ein paar blauen Saphire ihre Umgebung. Der blonde junge Mann stand in einer Reihe mit den anderen Soldaten seiner Einheit, die von Zacks prüfenden Blicken gemustert wurden. Cloud zwang sich zur Ruhe und versuchte seinen Körper so gut es ging zu entspannen. Er hatte die Nacht über kaum geschlafen durch die Sorge was ihn heute erwarten würde. Seine Augen blitzen unsicher zu seinem Kommandanten, der vor ihnen stand und gerade eine Rede über Pflichtbewusstsein und Ehrgeiz anfing. Aus einem unbestimmten Grund hatte Cloud das Gefühl das Zack ihn dabei genaustens ansah und die Ungewissheit über das Verhalten des Generals nagte zusätzlich an ihm. Es sollte eine Simple Mission werden. Er und fünf andere seiner Mit-Soldaten würden zusammen mit Zack nach Icicle fahren um dort eine Monsterplage zu beseitigen. Was Zack ihnen verschwieg, war das Sephiroth ebenfalls an dieser Mission teilnehmen würde. Der Schwarzhaarige wollte seinen Schützlingen damit eine Überraschung ermöglichen, doch er ahnte nicht wie sehr er damit Cloud überraschen würde. Grinsend stand er nun vor den vier Soldaten zu denen Cloud zählte. Der Blonde schwärmte im besonderem Maße für Sephiroth, weil dieser den General bewunderte. So hatte Zack als kleine Wiedergutmachung für sein gestriges Benehmen arrangiert, dass Sephiroth der Mission beiwohnte. Alle Hebel die er besaß musste er aufbringen um den Silberhaarigen dazu zu bewegen mit zu kommen. Mehrmals hatte er als Freund an den anderen appelliert und es schließlich geschafft. Cloud sollte ihm dankbar sein, ebenso wie die anderen Soldaten. Ein so hohes Tier begab sich nun schließlich nicht jeden Tag auf eine einfache Mission. Wie ein Honigkuchenpferd strahlte er als Sephiroth prompt den Raum betrat. Kurz warf er einen Seitenblick auf Cloud und deutete sein aschfahl gewordenes Gesicht einmal mehr falsch. Sephiroths Blick ruhte für wenige Minuten auf seinem Schwarzhaarigen Freund, ehe er zu den Soldaten blickte und erstarrte. Saphirblaue leicht glasig gewordene Augen starrten ihn nahezu an. Die Gesichtsfarbe des Jungen wechselte rapide von leicht gerötet, durch das morgendliche Training, zu kreidebleich. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen und er gesellte sich neben seinen Freund. „Das sind die Soldaten?“, fragte er betont ruhig. Sein Freund grinste ihn breit an. „Jap,... das sind sie. Alles sehr gute Männer...!“ „Das will ich hoffen... Immerhin wolltest du das ich mit komme!“ Für einige Sekunden wirkte Zack als habe man ihm den Wind aus den Segeln genommen, doch der Silberhaarige überging es gekonnt. „Also,.. dann stell mir seine Super-Soldaten mit denen wir auf Mission gehen vor!“ Sein Blick wich kurz zu Cloud der ,soweit dies möglich war, noch mehr erbleichte. Der General hatte den gestrigen Tag keineswegs vergessen und er hatte auch Cloud nicht vergessen, auch wenn dieser das wohl hoffte. Er war nur einfach zu müde gewesen um sich weiter mit dem Jungen zu beschäftigen. Wieder trat dieses spöttische Grinsen auf seine Lippen, von dem man wusste das der General etwas vor hatte. Er würde den Jungen schon noch zurechtweisen. Niemand beobachtete ihn und kam vollkommen ungestraft davon. Nur weil er einen Tag oder auch zwei länger lebte, hieß das nicht, dass er eine gute Woche besaß. So eine kam nie und wenn waren es nur einige Tage. Kalt blitzen seine Augen auf und musterten den blonden Jungen. Als Zack ihm die Rekruten vorstellte nickte er ruhig, hörte jedoch nicht zu. Er wartete darauf den Namen des Jungen zu erfahren. „... und das ist Cloud... Cloud Strife!“ Abschätzend musterte er den Jungen. „Ich hoffe Sie werden gute Arbeit leisten Soldat!“, sprach er, als ob nicht gewesen wäre. Stumm nickte Cloud. Er war nicht fähig dem anderen zu antworten. Mit Zacks kleiner Widergutmachung hatte er ihm die Hölle auf Erden beschert. Einerseits schwärmte er immer noch für den General, doch der gestrige Tag hatte seine Freude auf ein Treffen mit diesem eindeutig gebremst. „Gut... Männer,... ihr dürft wegtreten... Wir treffen uns Morgen vor dem Hautquartier!“, hörte er Zack sagen. Erleichtert salutierte er und wollte gerade mit den anderen zusammen so schnell es nur geht verschwinden, als ihn eine Stimme zurückrief. „Soldat Strife...!“ Er drehte sich langsam um und schluckte. „Ja Sir?“, fragte er und versuchte gefasst zu wirken. „Da gibt es noch einige Dinge über den Missionierlauf die mir unklar sind! Ich würde es begrüßen wenn sie mich in mein Büro begleiten würden... Wie ich hörte schätzt Zack ihre Meinung sehr hoch!“ „Das mag schon sein Sir, aber ich....!“ „Das war keine Bitte Strife... das war ein Befehl!“ Cloud nickte. „Wie Sie wünschen Sir...!“, sagte er leise und folgte dem anderen leicht verkrampft. Hilfesuchend warf er einen verzweifelten Blick zu Zack, doch dieser ignorierte ihn absichtlich. Nachdem Sephiroth sich zum gehen gewandt hatte, reckte er beide Daumen in die Höhe und grinste ihm zu. Der Blonde fühlte sich wie ein Opfer das zur Schlachtbank geleitet wurde. Allarmierend stellten sich die kleinen Härchen auf seiner Haut auf und eine leichte Gänsehaut war an der freien Stelle zwischen seiner Uniform und seinem Handschuh sichtbar. („Bei Shiva... Hab Erbarmen mit mir... Bitte!“) Mit stummen Stoßgebeten durch Cloud erreichten die beiden Männer schließlich das Büro des Generals. Dieser öffnete die Tür und gewährte dem Jüngeren den Vortritt. Mechanisch schritt Cloud an Sephiroth vorbei und blieb Stocksteif wenige Meter vor dem Schreibtisch stehen. Der General trat um ihn herum und ließ sich in den Ledersessel hinter dem Schreibtisch gleiten. „Setzt dich Soldat!“ Gehorsam leistete der Blonde der Anweisung folge und setzte sich. „Also... Zu der Mission!“, sprach er ruhig und blickte Cloud erwartungsvoll an. Dieser wand sich unruhig auf dem Stuhl und rang um seine Fassung. „Wir... Wir werden nach Icicle aufbrechen um dort einige Monster zu vernichten. Von... .... Berichten zu folge sollen die Isegrims dort mutiert sein und das Dorf terrorisieren. ShinRa... hat sich dieser Bedrohung angenommen und schickt nun uns... zusammen mit dem Kommandanten aus, um die Biester zu erledigen!“ Cloud schloss seinen Bericht und wagte es kurz den anderen zu betrachten. Die Vorhänge waren leicht zugezogen, so dass ein dämmriges Licht im Büro herrschte. Der Lichtschein warf einen leichten Kranz um Sephiroths silbern glänzendes Haar und verlieh ihm den Schein eines Engels. Sein General stützte die Arme auf den Tisch, verschränkte die Finger ineinander und senkte den Kopf auf diese Konstellation, so dass er diese leicht berührte. „Wie groß sollen diese Monster sein?“, fragte er ruhig. Der Blonde warf einen kurzen Blick auf eine Akte vor Sephiroth, auf der in deutlichen Lettern die Nummer ihrer Mission stand. Wenn der General die Akte hatte, warum fragte er ihn dann? „Sie... sollen drei Meter groß sein und vier Meter in der Länge haben!“, beantwortete er jedoch die Frage. „Besondere Fähigkeiten?“ Cloud schluckte. „Eis... so weit ich mich erinnere, aber sie sollen auch sehr schnell sein. Das Rudel besteht aus fünf Tieren, von denen der Anführer der Größe sein soll!“ Sephiroth nickte. Das Schweigen das nun Oberhand nahm war für den Jungen noch unerträglicher, wie die Fragen des anderen. „Sir... war... das alles... Ich... würde gerne gehen, wenn es ihnen nichts aus macht!“, stammelte Cloud leise. Der General ließ sich Zeit mit seiner Antwort und trieb die Nervosität des Jungen auf ihren Höhepunkt. „Ich denke nicht... das wir schon fertig sind...!“, sprach der Ältere nach einiger Zeit, die Cloud wie eine Ewigkeit vor kam. Cloud nahm all seinen Mut zusammen und blickte den anderen an. „Wenn es wegen gestern ist Sir... Ich bin bereit dafür gerade zu stehen... Ich wollte ihnen nicht zu nahe treten und... ich bedaure die Situation, aber ich trage die vollen Konsequenzen dafür!“ „Ist das so?“, fragte Sephiroth und sah den Jungen leicht herablassend Lächelnd an. Der Blonde schluckte. Ein Klos saß in seinem Hals, so konnte er als Antwort nur nicken. „Wie wäre es, wenn ich dich als Ausgleich beim Duschen beobachten würde,... ... aber sehr wahrscheinlich würde dir das noch gefallen!“ Augenblicklich schoss Cloud das Blut in die Wangen und er senkte den Kopf. „Ich... ich... es... es würde mir nicht gefallen... ich...!“, stammelte er und verkrampfte seine Hände in seinem Schoß. „So... Wie...!“ Cloud sprang auf. „Bei allem Respekt Sir den ich für Sie aufbringen kann... Es war ein verdammtes Versehen... und ich schäme mich deswegen..., doch ich kann es nicht ungeschehen machen!“ Nach seinem Ausbruch setzte er sich wieder und senkte beschämt den Kopf. „Es... tut mir leid... Ich wollte nicht unhöflich sein!“, murmele er leise als Ergänzung zu seinen Worten. Sephiroths Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er musterte den Jungen ernst. Dann nickte er plötzlich. “Du kannst gehen... Cloud... Ich werde mir eine Strafe für dich überlegen!“ Langsam erhob sich der Blonde und verneigte sich kurz. „Danke Sir!“ Ehe der Silberhaarige noch etwas sagen konnte hatte er das Büro fluchtartig verlassen. Schweigend saß Sephiroth in seinem Stuhl und lächelte böse. „Mut hat der Kleine... Das muss man ihm lassen.....!“ ~ ~ ~ Zitternd rieben sich die Soldaten ihre Arme. Der eisige Wind peitschte über ihre Leiber und schnitt mit kalten Klingen in ihre frei liegende Haut an ihren Armen. Sie zogen ihre Schale höher, so dass diese ihr Gesicht fast vollkommen bedeckten. Selbst der sonst so redselige Kommandant schwieg und bibberte leicht vor Kälte. Seit Stunden warteten sie nun schon auf die vermeintlichen Monster, doch bis jetzt hatten sie nur kleine Fische erlegt. Monster die es nicht wert waren ,durch ihre Schwäche, als solche bezeichnet zu werden. Ruhig stand Sephiroth einige Meter neben der Gruppe, die sich dicht zusammengedrängt hatte um sich etwas aufzuwärmen. Trotz seines brustfreien Kampfanzuges zeigte er keine Merkmale dafür das er fror. Gelassen stand er da und trotze der Kälte des Schnees und blickte in die Ferne. Dann wandte er sich plötzlich um. „Wir gehen!“ Überrascht sah Zack auf. „Was?“ „Ich sagte wir gehen... Es hat keinen Sinn mehr zu warten. Wir werden die Monster erlegen wenn sie versuchen das Dorf anzugreifen!“, sprach er ruhig und schenkte seinem Freund nur einen flüchtigen Blick. Zack nickte. „Gut...!“ Der Schwarzhaarige wandte sich zu den Soldaten und nickte in Richtung Dorf. „Abmarsch!“ Stumm setzten diese sich in Bewegung und marschierten auf die in der Ferne verschneiten Häuser zu. Einerseits waren sie erleichtert darüber das der General nicht mehr warten wollte, andererseits graute es ihnen vor dem bevorstehenden Kampf. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie das Dorf und betraten das Gasthaus zum Eiszapfen. „Was soll das hießen Sie haben nur zwei Zimmer?“, stieß Sephiroth leicht ärgerlich hervor. In seinen Augen blitze Wut auf, während der Wirt einen Schritt zurück wich. „Es... es tut mir .. schrecklich leid,... aber... wir haben nur zwei zweier Zimmer“, stotterte der Wirt und sein Gesicht nahm die Farbe von fleckigem grauweißem Schnee an. Das Grinsen, welches sich plötzlich auf Zacks Gesicht breit machte, gefiel ihm gar nicht. „Hach, das wird lustig.. ich hab schon lange nicht mehr mit einem Soldat im Zimmer geschlafen...!“ Sephiroths Augen weiteten sich leicht und er blickte zu seinem Freund. „Zackary Donovan... du wirst...!“ Noch ehe der Silberhaarige etwas sagen konnte schnappte sich der Schwarzhaarige den rechten Zimmerschlüssel und schob einen der vier der Rekruten nach oben. „Gute Nacht Seph,... träum schön!“ Die Finger der Hand des Silberhaarigen knackten und er blickte zu dem verbliebenen Soldat neben sich. Er hatte eine wage Befürchtung wer sich da unter der Maske befand. Scharf zog er die Luft ein und griff sich den Zimmerschlüssel, der links neben dem Gästebuch lag. „Das Schicksal scheint dich zu hassen... !“, sagte er zu den Soldaten, die betreten den Blick senkte. "Ihr da... haltet draußen Wache... gegen Nacht werdet ihr abgelöst!" "Ja Sir!" Die beiden Soldaten nickten und verschwanden nach draußen. Schweigend wandte sich Sephiroth um, warf sein Haar gekonnt zurück und stolzierte die Treppe nach oben, gefolgt von einem sehr geknickt wirkenden jungen über gebliebenen Soldaten.. Unruhig saß Cloud auf seinem Bett und hielt den Blick gesenkt. Der General schien recht zu behalten. Das Schicksal hasste ihn oder zumindest schien es ihn nicht besonders zu mögen. „Du hast es Zack nicht gesagt oder?“, fragte der Silberhaarige, der am Fenster stand und die eisige Landschaft betrachtete. „Nein Sir,... ich habe es niemandem gesagt!“, murmelte er leise. „Jeder andere Soldat würde sich damit brüsken und prahlen!“, fuhr Sephiroth mit seinen Worten fort. „Jeder andere Soldat wäre bereits tot!“ Ein Lachen entwich den Lippen des Silberhaarigen und lockerte die beklemmende Nervosität die sich auf den Blonden gelegt hatte. Das Lachen des anderen war schon fast fröhlich und heiter und Cloud, so sehr er auch litt, genoss es. „Da hast du wohl recht!“, stimmte der Silberhaarige ihm plötzlich zu. Er wandte sich um und löste die Schnallen seiner Rüstung, ehe er diese zusammen mit seiner Masamune auf einem der Stühle ablegte. Langsam glitt er aus seinem Ledermantel und faltete diesen über dem Stuhl, ehe er sich auf das Bett gleiten ließ und den Jungen von dort musterte. Verlegen hielt der Blonde den Kopf gesenkt. Er kannte Sephiroths Körper bereits, zwar unfreiwillig, aber dennoch hatte sich jedes noch so kleine Detail in seinen Kopf eingebrannt. Der Silberhaarige betrachtete ihn halb aufmerksam , halb belustigt und stellte zu seiner Verwunderung fest das es für Cloud kein Schema gab in das er den Jungen schieben konnte. Er war weder ein Groupie, noch war der Silberhaarige den anderen vollkommen gleichgültig. Nach seinen Auffassungen schien es eine Art neutrale Bewunderung zu sein und diese hatte er erst sehr selten erlebt. Der Ältere zog ein Band aus seiner Hosentasche und band sich damit seine silberne Haarpracht zusammen. „Du solltest jetzt schlafen Cloud!“, sagte er ernst, ehe er sich die Bettdecke zurecht zog. Schüchtern nickte der Junge, ehe er begann sich so so wie Sephiroth halb zu entkleiden. Sephiroth tat zwar so als würde er nicht hinsehen, doch er betrachtete den Körper des Jungen genau. Cloud war schlank und dünn, recht schmächtig, doch unter seinem zierlichen Körper zeigten sich bereits die ersten Anzeichen für Muskeln. Wenn er älter war würde er sicher ein stattlicher Mann werden. Kurz schüttelte der Silberhaarige den Kopf. Der Blonde war fast noch ein Kind und bereits Soldat in einer Einheit die fast gänzlich aus den Vorhutkräften ShinRa´s bestand. Erst als der Junge im Bett lag und sich die Bettdecke bis fast zum Kinn hochzog wandte Sephiroth seine Augen von ihm ab. Schlaf, den brauchten sie nun. Müde schloss er seine Augen, war sich dabei nicht bewusst das er noch einige Zeit nachdem er eingeschlafen war von Cloud beobachtet wurde. („Er ist... wirklich wunderschön... Wie ein Engel... ,wenn er schläft...!“) Laute Schüsse rissen den Silberhaarigen aus seinen Träumen und er saß kerzengerade im Bett. Mist! Er war eingeschlafen! Er hatte sich nur kurz ausruhen wollen. Mit einem Satz war er aus dem Bett gesprungen und warf einen Blick aus dem Fenster. Die Biester griffen an. “Cloud! Stehe auf!“, befahl er dem Blonden, der sofort aus dem Schlaf zuckte und den anderen Müde anblinzelte, gerade noch mitbekam, wie sich der General dabei war anzuziehen. „Sie greifen an!“ Das war alles was Sephiroth sagte und es reichte auch. Cloud war mit einem Schlag hellwach, schälte sich rasch aus seinen Laken und riss seine Kleidung zu sich, nur um dann etwas unbeholfen hineinzusteigen. Gerade als Cloud fertig war stürmte Sephiroth bereits zur Tür, die von Zack aufgerissen wurde, der seinen Pullover erst halb übergezogen und sich verzweifelt bemühte hinein zu kommen. Einen bissigen Kommentar verkneifend riss Sephiroth dem anderen das Oberteil hinunter und blickte ihm an. “Mach schon! Sind die anderen fertig?“, fragte er leicht ärgerlich. Dankbar nickte Zack und winkte kurz, ehe drei voll angezogene Soldaten hinter ihm auftauchten, zu denen nun auch Cloud stieß. Mit ihrem Helmen war keiner von dem anderen zu unterscheiden. Der Blonde zeichnete sich nur durch einen knappen Größenunterschied aus, was der Silberhaarige in der Eile zur Kenntnis nahm, ehe er auch schon die Treppen hinunter spurtete, den Wirt zur Seite stieß und nach draußen stürmte. Seine schlanken langen Finger schlossen sich um den Griff seiner Masamune, ehe er das Schwert noch mitten im Lauf zog. Cloud war der erste der Soldaten, die hinter Zack das Gasthaus mit schnellen Schritten verließen. Für einen Moment erstarrte der Blonde. Er hatte gewusst das die Monster riesig waren, doch das übertraf selbst seine Erwartungen. Riesige schneeweiße Wölfe, in deren Fell im starken Schneewind keine Schneeflocken glitzerten. In Mäuler die gut einen Meter lang waren blitzen ,im trüben Schein der Laternen, rasiermesserscharfe Zähne auf. Die Krallen an ihren Vorderpfoten, waren so groß und lang, dass sie in Sekunden einen ausgewachsenen Mann zerfetzen konnten. Auf diese Wölfe stürmte nun Sephiroth zu. Wie in einem Fiebrigen Tanz glitt er um die Biester herum und schlug zu. Das Fell des ersten Wolfes färbte sich Blutrot, ehe er röchelnd zusammenbrach. Das was als nächsten Geschah konnte Cloud nickt wirklich realisieren. Eines der Monster wurde von den anderen Soldaten umringt, während einer auf ihn zu hielt. In einer letzten Kurzschlussreaktion riss er sein Gewehr hoch und feuerte, doch er spürte bereits das es zu spät war und der Schmerz brach donnernd über ihm ein. „CLOUD!“ Eine Stimme schrie seinen Namen, doch er war nicht Herr genug seiner Sinne um zu erkennen wer es war. Eine erdrückende Dunkelheit legte sich über ihn und er wusste das jetzt sein Ende nahe war. Heiß spürte er etwas über sich, doch er konnte nicht bestimmen was es war, der Schmerz raubte ihm jegliches Empfinden. Hinunter in die Finsternis wurde er gezogen, die ihm den Schmerz ersparte, die ihm Erlösung versprach und er ließ sich fallen. ~ ~ ~ Der größte der Isegrims stand vor ihm und bleckte seine scharfen blutbeschmierten Zähne. Vorsichtig schritt der Silberhaarige einige Schritt zur Seite und mustere das Tier prüfend. Das Monster folgte ihm. Sie umschritten sich, wobei die Augen beider Kontrahenten gefährlich funkelten. Mit einer in ihm aufkeimenden Kampfeslust stützte er auf das Biest zu, welches zum Sprung ansetzte genau auf ihn zu. Sephiroth riss seine Masamune nach oben und schlug zu. Blut strömte über seinen Körper. Ergoss sich über ihm, als würde er eine warme Dusche nehmen. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der große Körper auf dem Schnee auf und rutschte einige Meter über den Boden. Stumm stand Sephiroth da und betrachtete seinen Gegner, spürte wie jedes Leben aus ihm wich und er sich mit einem Brüllen dem Tode ergab. „CLOUD!“ Ein Schrei durchzuckte den Kampflärm und Sephiroth fuhr herum. Er hörte Schüsse und wandte seinen Kopf im richtigen Moment um zu sehen das einer der riesigen Biester auf Cloud zu sprang. Ohne nachzudenken ließ er das Monster vor ihm liegen. Schüsse donnerten durch die kalte Nachtluft, gefolgt von Schreien. Der immer stärker werdenden fallenden Schnee erschwerte seine Sicht. Sephiroth kümmerte sich nicht darum. Sein einziger Gedanke galt nun dem blonden Soldaten in den Klauen des Isegrims. Sephiroth setzte im Spurt zum Sprung an und landete auf dem Rücken des Monsters. Mit aller Kraft die er aufbringen konnte umfasste er den Kopf des Tieren und riss ihn nach oben. Ein hässliches Knacken ertönte. Der General ließ sich nicht die Zeit um nachzusehen ob er das Tier wirklich getötet hatte. Er sprang von dem Rücken des Monsters, griff nach dem Arm des jungen Soldaten und riss ihn aus den Klauen, zog ihn durch den Schnee, der sich durch das Blut des Jungen verfärbte. Seine Augen blitzen schnell zu dem Schwarzhaarigen. Dieser riss seine große Klinge aus dem Rumpf eines der Isegrims und hechtete auf den letzten des Rudels zu, der gerade den Rückzug antreten wollte. Einer der Soldaten kniete zitternd auf dem Boden. Neben ihm lagen zwei seiner schwer blutende Einheitsmitglieder. Bei einem von ihnen konnte Sephiroth mit Sicherheit sagen das er tot war. Sein Körper war bis zur Unkendlichkeit zerfleischt und Gedärme quollen aus seiner aufgerissenen Brust. Wut quoll in ihm auf und sein Körper bebte vor Zorn. Sephiroths Blick fiel wieder auf den Blonden, zu dem er sich nun kniete. „Cloud... Cloud kannst du mich hören!“ Er schüttelte den Jungen leicht und fühlte seinen Puls. Er lebte. „Cloud!“ Unbewusst seufzte der Silberhaarige auf und strich dem Jungen eine Strähne aus dem Gesicht, ehe er die Wunden des anderen betrachtete. Scharf zog er die Luft ein und löste die Heilmateria aus seinem Metallarmband. ~ ~ ~ „Cloud... Cloud kannst du mich hören!“ Jemand beugte sich über ihn, strich ihm das Haar aus dem Gesicht. Seltsam. Sein Körper fühlte sich so an, als gehörte er nicht zu ihm. „Cloud!“ Vorsichtig öffnete er seine Augen und blinzelte. Wie ein harten Schlag ins Gesicht kehrte der Schmerz zurück. Er stöhnte auf und schloss die Lieder seiner Augen wieder. Silbern. Er hatte etwas Silbern glitzerndes gesehen. Vorsichtig blinzelte er noch einmal. Etwas warmes umgab ihn und er spürte wie der Schmerz langsam nachließ. Eine Materia? Es gelang ihm seine Augen weiter zu öffnen und offen zu behalten. Verschwommen nahm er das Gesicht Sephiroths über sich wahr. Es wirkte fast schon besorgt. „Alles in Ordnung? Kannst du dich bewegen?“, fragte dieser ruhig. Vorsichtig setzte sich Cloud langsam auf und bemerkte das der andere ihn halb ihm Arm hielt. Langsam setzte dieser ihn nun auf dem Boden ab. Der Blonde bewegte seine Arme und seine Beine. „Ja,... ich... ich glaube mir geht es gut!“, hauchte er leise. “Was... was ist passiert?“ Zacks Gesicht schob sich in sein Sichtfeld und er musterte den Jungen ernst. „Einer der Isegrims ist auf dich los und du hast gefeuert, hast ihn am Kopf erwischt, aber er war noch voll im Schwung, da hat er dich nieder gerissen. Seph hat sich voll auf ihn geschmissen und ihm das Genick gebrochen und dich aus seinem Maul gezerrt!“ Leicht errötend senkte Cloud den Blick. „Danke...!“, murmelte er leise in Sephiroths Richtung. „Man, du hast uns nen ganz schönen Schrecken eingejagt... zumindest mir... ... .. Cloud...!“ Zack seufzte. „...Zwei... .... zwei der anderen Soldaten sind drauf gegangen als sie zu dir wollten... für sie .... ist leider nichts mehr zu tun... ich ....hab mein bestes gegeben, aber...!“ Zack seufzte leicht frustriert. „Ich... ... Seph.. du hältst ja hier die Stellung!“ Der Schwarzhaarige verschwand wieder. Sephiroth blickte den Blonden ernst an. “Wenn ich nicht mitgekommen wäre... dann wäre es glatter Selbstmord gewesen... Euch hier her zu schicken.. das war Wahnsinn!“, murmelte er ärgerlich und betrachtete den Blonden nochmals. „Kannst du aufstehen?“ „Ich.. versuche es!“, murmelte Cloud leise und erhob sich. Fast im gleichen Moment wurde er jedoch von dem General gestützt, als seine Beine einknickten. „Ich bring dich zum Gasthaus... du brauchst jetzt erst einmal Ruhe!“ Stumm nickte Cloud und ließ sich einfach von dem anderen hochheben und tragen. Die blauen Augen ruhten stumm auf dem verschneiten Weg. Zwei der anderen Soldaten waren tot, nur wegen ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)