Crime in Prime von Akichama ((KisaIta, ZetsuTobi, andere?)) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Der Morgennebel fraß sich zwischen den Bäumen durch, verschluckte Blumen und Farne, welche am Wegesrand wuchsen. Die Luft war feucht und der Tau hing an den grünen Blättern der vielen Pflanzen und obwohl die Sonne noch nicht ganz am Himmel stand, herrschte im Wald ein nahezu tropisches Klima. Nur träge erhoben sich die ersten Vögel um zu ihren allmorgendlichen Balladen anzusetzen, doch die meisten Tiere dachten erst gar nicht daran, sich der Hitze auszuliefern. Mit jedem Atemzug wurde ihm die steigende Hitze, und vor allem Luftfeuchtigkeit, mehr und mehr bewusst. Selbst in dem tiefschwarzen Haar hingen vereinzelt, perlengleich, Tautropfen, in denen sich das spärlich grüne Waldlicht brach. Den dicken Mantel trug er offen, den Kragen weit hochgestellt, während sein Partner sich mittlerweile des schwarzen Kleidungsstückes ganz entledigt hatte. Einzelne Tropfen liefen den schlanken Hals entlang und hinterließen eine schimmernde Spur auf der blassen Haut, doch vermochte man nicht zu sagen, ob es Tau war oder das tropische Klima, welches ihm vielleicht zu schaffen machte. Schritt für Schritt bahnten sich die Beiden Gestalten ihren Weg durch das frischgrüne Gestrüpp, hinterließen kaum erkennbar Spuren in dem feuchten Moos. Schon die ganze Nacht hatten sie sich durch den Wald geschlagen, hatten seit Tagen nicht einmal Rast gemacht. Doch während man dem einen die Müdigkeit und Mattheit sofort ansah, so machte der zierlichere der beiden nach wie vor einen unnahbaren und unbeirrten Eindruck. Immerweiter drangen sie in die grüne Hölle vor, der steigenden Sonne entgegen. “Itachi-san…”, die Stimme des Haimenschen klang müde. Schon seit Tagen schlugen sie sich jetzt durch dieses schier nicht enden wollende grün und langsam machte sich die Erschöpfung Kisames immer bemerkbarer. Lachhaft. Zwar konnte er Kälte immer schon mit Leichtigkeit ab, doch dieses subtropische Klima machte ihm eindeutig zu schaffen. Es kam ihn vor, als würde er unter diesem ewiggrünen Licht hinweg schmelzen, zudem hatte er nun schon seit Tagen diesen penetranten Geruch von Grünzeug und feuchter Erde in der Nase. Wenn eins feststand, dann, dass Kisame sich im Moment nichts sehnlicher wünschte, als dieser Dschungel-Hölle zu entkommen. Vielleicht hätte ja auch nur eine Pause gereicht, um ihn wieder einigermaßen zu Kräften kommen zu lassen, doch anscheinend dachte sein Partner gar nicht daran einen Halt einzulegen. Der Haimensch meinte immer mehr spüren zu können, wie diese unerträgliche Hitze auf sein Gemüt schlug. Derweilen war er sich nicht einmal mehr sicher, ob er hier jemals wieder rauskommen würde. Kisame verfiel immer weiter in Selbstmitleid, als er plötzlich ein leises Rauschen hörte. Der Haimensch blickte schlagartig auf, blieb stehen, schärfte seine Sinne. “Itachi-san!”, in seiner Stimme klang plötzlich eine gewisse Ungeduld mit, doch sein Partner ging weiter, beachtete ihn nicht. “Itachi-san!”, versuchte Kisame erneut die Aufmerksamkeit des Uchihas auf sich zu ziehen, auch wenn er wusste, wie aussichtslos das oft sein konnte. “Itachi-san! Hören sie das?”, drängte er nun. Keine Antwort, doch meinte Kisame zu sehen, wie sein Partner kaum merklich die Ohren spitzte. “Ich glaube es wäre wirklich vernünftiger, wenn….”, Kisame brach ab, sah seinem Partner nach, welcher nun schlagartig die Richtung gewechselt hatte. Mit nun schnellen Schritten folgte der Haimensch ihm. Das Rauschen war mittlerweile kaum zu überhören, glich es nunmehr einem Tosen. Ein paar weitere hoch gewachsene Farne und Gestrüppe zur Seite geschoben und Itachi blieb stehen. Das Wasser des Flusses glitzerte in der heißen Morgensonne und Tropfen des kleinen Wasserfalls spritzten bis an die Wange des Uchiha. Kurz warf er einen prüfenden Blick dem Flussbett entlang und stellte, beinah erleichtert fest, dass sich der bis jetzt als endlos gezeigte Wald teilte. Itachi machte einen weiteren Schritt und der Kies knirschte hörbar unter seinen Füßen. Hastig trat nun auch Kisame auf den schmalen Kiesstrand, ein geradezu freudiges Funkeln in den Raubtieraugen. “Na endlich!”, äußerste sich dieser und streckte genießerisch die Arme aus, gähnte herzhaft, dann ging er auch schon mit großen Schritten auf das schimmernde Gewässer zu. Schnell landeten Mantel und Schwert im feuchten Kies und ein Geplatsche war zu hören, als der Haimensch bis zu den Knien ins Wasser ging. Schnell tauchte er die wunden Hände in das kühle Nass und spritzte sich prompt eine ordentliche Portion in das verschwitzte Gesicht. Itachi schenkte dem kindischen Geplantsche seines Partners keine Aufmerksamkeit, ging nun aber selber auf den Fluss zu. Beinahe behutsam ließ der Uchiha sich, weiterhin gehüllt in den schweren, schwarzen Stoff, auf einen der vielen, großen Steine, welche überall fest im Fluss verankert saßen, nieder. Nur einen Moment betrachtete er noch das klare, kühle Wasser, dann ließ er die Füße hinein sinken. Es tat wahrhaftig mehr als gut, nach dem tagelangen Fußmarsch durch diese tropischen Wälder, endlich wieder eine Abkühlung genießen zu können. Beinah wäre ihm ein erleichterter Ausdruck aufs Gesicht getreten, doch so leicht entglitten ihm seine Gesichtszüge nicht. Kurz schloss er die Augen, nahezu genießerisch. Das hatte er wirklich gebraucht. Schon nach ein paar Minuten war Kisame völlig durchnässt, selbst die Haare hingen ihm triefend im Gesicht. Dicke Tropfen rannen ihm den nun auch vom Shirt befreiten Rücken hinab. Die Hose hatte er sich grob hochgekrempelt, auch wenn diese schon längst durchweicht war. Ein breites Lächeln lag in dem raubtierhaften Gesicht und entblößte eine Reihe unnatürlich spitzer Zähne. Der Blick des Haimenschen wanderte den Fluss entlang, blieb an dem Uchiha hängen. Nun lachte Kisame in sich hinein; Wie beinahe bescheiden Itachi da saß, lediglich die wunden Füße ins Wasser baumeln lassend. Kisame hätte wetten können, dass selbst der Uchiha gerne ganz in den Fluss gestiegen wäre, doch das hätte ja wohl nur gezeigt, wie erschöpft selbst er war. Das Raubtiergrinsen wurde breiter, hatte er doch einfach zu gute Laune. Kisame hob einen Arm, winkte in Itachis Richtung. “Itachi-san! Wollen sie nicht auch ins Wasser kommen?”, fragte er leicht spottend. Der Uchiha schaute kurz etwas verdutzt über das Herumgewedel seines Partners, hörte dann dessen Frage und verengte die Augen. Er wusste, dass sein Partner die Frage wohl kaum ernst meinte, doch spielte er tatsächlich kurz mit dem Gedanken dieser unerträglichen Hitze zu entkommen und einfach ins hüfthohe Wasser zu springen. Doch soweit hatte ihn das Klima noch nicht. Missbilligend schaute er stattdessen dem kindischen Vergnügen Kisames zu. Wieder verstrichen Minuten und die Hitze schien keineswegs nachzulassen, stand nun schon die Mittagssonne am Himmel, schien den Uchiha mit ihren Strahlen aufspießen zu wollen. Belustigt schaute der Haimensch zu seinem blassen Partner, wobei, blass war dieser schon seit einer Weile nicht mehr. Stattdessen zeichnete sich langsam eine gewisse Röte auf der sonst beinah weißen Haut ab. Kisame stutzte kurz, lachte dann aber wieder. Hatte der Uchiha tatsächlich einen Sonnenbrand, oder bildete er sich das ein? Dann aber entwich ihm ein Seufzen. Dieser Starrkopf. Mit einem Sonnenstich war er sicher nicht allzu hilfreich auf der Mission. Kisame dachte erst gar nicht nach, sondern handelte zuerst, ganz wie immer. Mit einem kurzen Sprung landete er knapp vor dem Uchiha im Wasser, welches daraufhin ordentlich in alle Richtungen spritzte. Auch in Itachis. Manchmal traute er selbst seinem haifischähnlichen Partner nicht so große Dummheit zu. Doch der Haimensch lebte stets nach dem Erst-Handeln-Dann-Denken Prinzip, was Itachi nur immer wieder zu spüren bekam. Nass klebte ihm nun das sonst so seidige, schwarze Haar im Gesicht und selbst unter dem dicken Mantel spürte er nun das kalte Wasser. Der Uchiha stand auf dem Felsen, wo er bis eben noch so entspannt gesessen hatte, und starrte seinen übermütigen Partner aus zornigen, roten Augen an. Dieser jedoch erwiderte den vernichtenden Blick lediglich mit einem Grinsen. “Schön erfrischend, nicht wahr Itachi-san?”, ulkte er. Der Uchiha funkelte ihn ein weiteres Mal wütend an, schob sich dann mit einer Hand das feuchte Haar aus dem Gesicht. “Was fällt dir ein?”, fuhr er ihn gepresst an. Kisame zuckte nur mit den Schultern. “Sie sahen aus, als ob sie eine Erfrischung vertragen könnten…”, meinte er nur unschuldig, “Kein Grund sich gleich aufzuregen, Itachi-san…” Das waren die falschen Worte, doch zuckte lediglich eine Augenbraue des Uchiha bedenklich. Er warf seinem lästigen Partner nur noch einen warnenden Blick zu, dann zog er sich den triefenden Mantel aus. Fast hätte Kisame sich gewundert, als ihn plötzlich das durchnässte, schwarze Kleidungsstück ins Gesicht traf. Hastig klaubte er sich den Mantel wieder vom Kopf und schaute etwas stutzend zu Itachi, welcher nun bis zu den Hüften im Wasser stand und seinen Partners ignorierte. Fast hätte Kisame laut losgelacht, denn er konnte dem Uchiha einen beinahe erleichterten Gesichtsausdruck ablesen. Der Haimensch begnügte sich mit einem Schmunzeln, wollte er die plötzlich gute Laune seines sonst eher verdrießlichen Partners nicht herausfordern. Der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen blieb monoton, gleichgültig, doch tat ihm diese kleine Erfrischung besser, als er gedacht hatte. Nur aus den Augenwinkeln nahm Itachi das Schmunzeln des Haimenschens wahr. Sollte der sich doch amüsieren wie er wollte, doch nicht auf die kosten des Uchiha. Einen Moment lang überlegte er, ob er dem lästigen Grinsen seines Partners mit einer kleinen Rache Luft machen sollte, doch dann beließ er es vorerst dabei. Ein unangenehmes Stechen durchzuckte plötzlich Itachis Kopf. Reflexartig legte er sich die kühle Hand auf die Stirn, ließ sich ansonsten nichts anmerken. Einen Moment wurde ihm schwindelig und eine widerliche Übelkeit machte sich in ihm breit. Er kniff kurz die Augen zusammen, atmete tief durch, um sich dann etwas kühles Wasser ins Gesicht zu spritzen. Das war jedoch keine gute Idee. Zwar war das Kühlen im ersten Moment äußerst lindernd, doch fing dann sein Gesicht an zu brennen. “Itachi-san? Ihr Gesicht ist… stechend rot…” Die Stimme des Haimenschen klang belustigt. Zuerst hatte er noch gedacht, dass er sich die Röte auf der sonst so blassen Haut des Uchiha eingebildet hatte, doch nun stach einem das Krebsrot eines Sonnenbrands ins Auge. Doch Kisames Grinsen verflog, als er Itachi ein paar Schritte zur Seite taumeln sah. Der Uchiha stützte sich auf den kleinen Fels, auf welchem er gesessen hatte und hatte den Kopf gesenkt. Kisame machte skeptisch einen Schritt auf seinen Partner zu, doch als er dann zögernd die Hand nach ihm ausstreckte, traf ihn der düstere Blick des Uchiha. Schlagartig ließ der Größere seine Hand wieder sinken. “Alles in Ordnung Itachi-san?!”, es klang definitiv höhnisch. Irgendwie amüsierte ihn Itachis rötliches Gesicht. “Lass uns endlich weitergehen…”, meinte der Schwarzhaarige nach einem langen, strafenden Blick. Kisame seufzte gespielt genervt, zuckte dann mit den Schultern. “Wenn sie meinen…” Langsam watete er aus dem Wasser, strich sich flüchtig durchs blaue Haar, von welchem dicke Tropfen rannen, packte schließlich seinen Mantel und schaute erwartungsvoll zu seinem Partner. Sollte sie eben weitergehen. Er war jedenfalls wieder fit, was man von dem Uchiha hingegen nicht behaupten konnte. Von vornherein war er alles andere als begeistert gewesen, als der Leader ihm und Kisame offenbart hatte, dass ihre Mission sie dermaßen weit in den Süden ziehen würde. Natürlich hatte er nicht widersprochen, das wäre einfach untypisch für den Uchiha gewesen. Hatte er doch sonst so gut wie nie etwas zu mäkeln. Er war noch nie ein Freund sommerlicher Temperaturen gewesen, doch das, was sich hier abspielte stand schon längst unter dem Begriff ’tropisches Klima’. Eigentlich hätte er sich wundern müssen, dass ihn die Sonne erst jetzt so zu schaffen machte, war er ja was seine Haut anging ‘etwas’ empfindlich. Nicht umsonst hatte Itachi schon immer diesen zarten, blassen Hautton, hatte er bis jetzt immer allzu hohe Temperaturen, Schwüle und dermaßen starkes Sonnenlicht gemieden. Viel eher mochte der Schwarzhaarige die kühle Temperaturen, am liebsten den Herbst und Frühling, welche beide nicht so extrem im Klima waren. Aber nun hatte er eben den Salat, hatte sich einen Sonnenbrand, Sonnenstich, oder was auch immer zugezogen. Itachi riss sich zusammen, verdrängte Schwindel und Übelkeit so gut es ging und bewegte sich nun ebenfalls, und mit auch halbwegs festem Schritt, zum Ufer. Den nassen Mantel warf er sich über die Schulter, ging ohne Rücksicht auf seinen Partner den Flusslauf entlang, Richtung Stadt. Kisame seufzte innerlich. Mochte ja sein, dass er allgemein recht großen Respekt vor dem Uchiha hatte, doch manchmal konnte er über dieses engstirnige Verhalten seines Partners einfach nur den Kopf schütteln. Langsam trottete er nun hinterher, fühlte sich doch endlich wieder erfrischt und leicht erholt. Die Anstrengung der letzten Tage verdrängte er, spürte sie kaum noch, war er so was ja schon gewohnt. Der feuchte Kies unter seinen Füßen knirschte bei jedem Schritt und in der Mittagssonne wurden die beiden Akatsuki mehr denn je von nervtötenden Insekten belagert. Genervt wedelte der Haimensch vor sich mit der Hand herum, in der Hoffnung wenigstens ein paar der Viecher zu erwischen. Massenweise konnte er mit Samehada Menschenmassen, ausgebildete Shinobi abmetzeln, war seine körperliche Kraft und sein Chakra ungewöhnlich hoch. Doch war er eher die Person fürs grobe, erwischte kaum eine Mücke. In der Hinsicht unterschieden und ergänzten sich die beiden Partner äußerst. Itachi verfügte zwar ebenfalls über eine gewisse physische Stärke, doch kam er Kisame dort nicht nach. Auch hatte er kein völlig ungewöhnlich hohes Chakra, doch er war präzise. Es war wie mit den Insekten, von denen sie umschwirrt wurden; Itachi traf das kleinste Ziel. Nur kurz zuckte die rechte Hand des Uchiha und schon waren es um die zwanzig weniger. Leblos fielen die kleinen Körper, wurden von der kaum spürbaren Brise erfasst und in den Fluss geweht. Kisame schüttelte leicht den Kopf, hatte er das Gefühl mit den Gedanken abzutreiben. Bals wären sie im nächsten Dorf und dort gäbe es endlich wieder etwas zu essen. Der Magen des Haimenschen knurrte. “Und was ist das Zetsu-san?”, fragte eine hohe, fröhliche Stimme. Der Pflanzenmann drehte sich leicht um, schaute auf die bedeutete Blume. “Gentiana verna, Frühlingsenzian.”, “Und das Zetsu-san?”, der Finger zeigte auf einen weiteren Pott, “Die Blüten sehen aus wie kleine Menschen!”, bei dieser Erkenntnis quiekte die Stimme gleich ein paar Oktaven höher. “Stachy sylvatica, Wald-Ziest…. Blutroter Wald-Ziest…”, bei diesen Worten huschte dem Grünhaarigen ein Grinsen über die Lippen. Eigentlich hatte Zetsu nur seine Pflanzen gießen wollen, doch weit war er nicht gekommen, da er seit einer geschlagenen Stunde von Tobi belagert wurde. Normalerweise war er ja nicht der geduldigste und hatte lieber seine Ruhe, doch der Schwarzhaarige war diesmal eine Ausnahme, denn normalerweise interessierte sich ja auch keiner der Störenfriede für die Pflanzen, welche das ganze kleine Zimmer füllten. Er schaute kurz zu seinem quirligen Besucher, welcher bereits wieder eine neue Blume interessiert anschaute, zumindest sah es so aus, da man der Maske wegen nicht viel darüber sagen konnte. Zetsu schmunzelte leicht. Er war der einzige in dieser Organisation, der keinen Partner hatte. Zumindest so gut wie, denn ob er mit seiner speziellen Persönlichkeit wirklich als eine Person zählte, war nicht gesagt. Ob schizophren oder nicht, er hatte nie Leute um sich herum vermisst. Wieso auch? Er war wie alle anderen Mitglieder auch ein Nuke-Nin, kannte die Einsamkeit mit Genüge und hatte sich von anderen Menschen über die Jahre hinweg distanziert. Umso seltsamer wirkte dadurch Tobis Verhalten, welcher jeden als seinen Freund sah und die ganze Welt liebte. Er war anhänglich, verspielt, kindisch und überhaupt wie ein Kleinkind. Die große Frage, wie der kleine es überhaupt in eine Organisation wie Akatsuki geschafft hatte, blieb Zetsu ein ewiges Rätsel. “Zetsu-san? Zetsu-san?!”, quengelte es direkt neben dem Pflanzenmann, welcher aus seinen Gedanken fuhr. “Was ist? Klappe!”, seine Stimmen mischten sich, als er sich dem Jüngeren zuwendete und diesen aus dem einen Auge gleichgültig, aus dem anderen bedrohlich ansah. Tobi zuckte unter den Blicken zusammen. “Entschuldigen sie Zetsu-san….”, beeilte er sich zu sagen. Zetsu unterdrückte ein Seufzen. Immer das gleiche. “Vergiss es.”, murmelte er, bemüht mit einer Stimme zu sprechen, “Was ist denn nun?” Tobi senkte den Kopf, deutete auf eine kleine Blume, welche im Gegensatz zu den anderen Pflanzen ganz alleine stand und nur eine Blüte besaß. Einen Moment schwieg Zetsu, musterte erst die Blume, dann Tobi, welcher den Kopf interessiert gehoben hatte. “Das… ist eine äußerst seltene Blume…”, begann er nun langsam, “Eine Voletae Domina, oder auch ‘Fliegende Herrin’.” Tobi wirkte plötzlich noch hibbeliger. “Eine seltene Blume, Zetsu-san?”, seine Stimme klang aufgeregt. Ein Lächeln stahl sich kurz auf das zweifarbige Gesicht. “Hm… Ja es war nicht leicht daran zu kommen…”, ein gewisser Stolz war nicht zu überhören, doch wann konnte Zetsu auch mal angeben? Er wurde das Gefühl nicht los, dass sein Gegenüber unter der Spiralmaske strahlte. “Sind sie auch eine seltene Pflanze, Zetsu-san?” Die Frage kam unerwartet und rang dem Befragten ein kurzes, zweistimmiges Lachen ab. “Wie kommst du denn auf den Mist?” Die Frage konnte sich der Zweifarbige nicht verkneifen. Es war einfach zu skurril. Tobi senkte verlegen den Kopf. “Also… Tobi dachte nur, da er so eine Pflanze noch nie gesehen hat… und da sie so nett und seltsam sind…” Der Junge redete wirres Zeug, da war sich Zetsu sicher. Überhaupt: Er? Eine Pflanze? Lachhaft. Nett? Unwahrscheinlich. Seltsam? …. Vielleicht… ein bisschen. Als der Schwarzhaarige das belustigte Gesicht des Pflanzenmannes sah, duckte er sich unwillkürlich. “Verzeihen sie Zetsu-san… Tobi wird sie nicht wieder fragen…!”, kam es gepresst und etwas winselnd unter der Maske hervor. Zetsu schüttelte den Kopf, wobei die großen Blätter, die ihn umgaben, leise raschelten. “Tobi, ich bin keine Pflanze…”, sagte er nun knapp. Tobi schwieg einen Moment. “Dann… sind sie ein Mensch, Zetsu-san?” Manchmal war selbst der Pflanzenmann nicht sicher, wie dumm der Maskenträger eigentlich sein konnte. Natürlich regten sich alle immer über diese einzigartige Blödheit auf, doch Zetsu hatte es trotzdem unterschätzt. “Ja verdammt, ich bin ein Mensch! Du blöder Trottel! Wie blind bist du eigentlich mit dieser bescheuerten Maske?!”, zischte die dunklere Stimme und eins von Zetsus Augen blitzte den Jüngeren unheilvoll an. Tobi schreckte zusammen, gab ein erdrücktes quietschen von sich. “V- verzeihen sie Zetsu-san! Tobi ist ein guter Junge! Tobi fragt nie wieder….”, beeilte er sich zu sagen. Zetsu schüttelte abermals den Kopf, diesmal ernsthaft genervt. Einen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Akatsukis, doch dann meldete sich Tobi mit einer angeschlagenen Stimme: “H-Hassen sie Tobi jetzt, Zetsu-san?”, es klang, als steckte dem Schwarzhaarigen ein Kloß im Hals und Zetsu befürchtete schon, dass der Kleine gleich anfangen würde zu heulen. Na toll. “Krieg dich wieder ein. Verpiss dich endlich!”, kam es kurz aufeinander. Tobi zuckte zusammen, stand hektisch auf. “E- entschuldigen sie Zetsu-san, Tobi geht wohl besser. Es tut Tobi Leid! Verzeihen sie Tobi bitte!” Langsam reichte es. Nicht nur, dass Zetsu es nicht leiden konnte, wenn der Maskenträge ständig in der dritten Person von sich sprach, er kapierte auch nicht, dass er sich gerade immer weiter in den Mist ritt. “Halt einfach den Mund.” Es klang unfreundlicher als beabsichtigt, auch wenn Zetsu sich mit seiner Wortwahl Mühe gab. Ausnahmsweise gehorchte der Jüngere sofort und schwieg. Der Grünhaarige wandte sich wieder seinen Pflanzen zu, goss diese weiter. Ein paar Minuten herrschte Stille, doch dann raschelte Tobis Mantel und er stand auf, wendete sich zur Tür. “Tobi geht jetzt besser, Zetsu-san…”, war alles, was er noch sagte. Die Tür fiel ins Schloss und es herrschte endgültig Ruhe. “Lass mich in Ruhe du Idiot, hm!” “Ach zier dich doch nicht so, Schätzchen.” “Verpiss dich Hidan, hm!” Ein dumpfer Knall. “Krieg dich ein Blondie!” “Du kannst mich mal, hm!” “Immer doch, Dei-chan!” Wieder ein Knall. “Lass den Scheiß du Zicke!” Tobi huschte den Flur entlang, blieb an seinem und Deidaras Zimmer stehen und trat ein. “Deidara-senpai! Soll Tobi ihnen was erzählen? Tobi war bei Zetsu-san und hat ganz viel über Blumen gelernt. Zetsu-san hat eine ganz seltene Blume und Blumen, die aussehen wie kleine Menschen und dann wollte Tobi wissen, ob Zetsu-san auch eine seltene Pflanze ist und da hat Zetsu-san gelacht und Tobi gesagt, dass Zetsu-san ein Mensch ist und dann war Zetsu-san von Tobi genervt und…”, Tobi hielt inne, schaute zu seinem Senpai. “Deidara-senpai? Was machen sie da mit Hidan-san?” Deidara war in der Bewegung erstarrt, als Tobi die Tür aufgerissen hatte. Langsam stieg ihm die Röte vor Wut und Scham ins Gesicht. Im Gegensatz zu dem Iwa-Nin machte sich auf Hidans Gesicht ein Grinsen breit. “Ach Tobi… Musst du jetzt gerade reinkommen? Deidara-chan wollte gerade loslegen…” “Halts Maul Hidan ,hm!” Der blonde Nuke-Nin ließ den Silberhaarigen los, welchen er auf den kleinen Tisch gedrückt hatte. “Ach Schnecke… wo du doch gerade so in Fahrt warst…” Deidara funkelte ihn böse an, doch Hidan schaute nur unbeeindruckt in das noch immer gerötete Gesicht seines Gegenübers. Tobi schaute verwirrt von einem Shinobi zum anderen. “Was meinen sie, Hidan-san?”, fragte die naive Stimme. Hidan seufzte, richtete sich dann wieder von dem Tisch, auf welchem er bis eben gelegen hatte, auf, fuhr sich kurz über die roten Abdrücke auf seinen Wangen, welche große Ähnlichkeiten mit Deidaras Händen hatten. Mit Genugtuung sah Deidara, wie Hidan das Gesicht verzog und die Hand schnell wieder sinken ließ. “Geschieht dir recht, hm!” Deidara grinste überlegen. “Kein Grund drauf stolz zu sein, du Zicke…” Der Silberhaarige schob dich an dem Blonden vorbei, ging zur Tür und rempelte im rausgehen Tobi an, welcher leise quietschte und schnell zur Seite trat. “Blöder Mistkerl, hm!” Deidara saß beleidigt auf seinem Bett, hatte die Arme verschränkt und starrte finster vor sich her. Tobi huschte nun zu seinem Senpai, wedelte aufgeregt mit den Armen. “Also… was Tobi ihnen eben erzählen wollte, Deidara-senpai…!” , weiter kam er nicht, denn angesprochener warf ihm einen tödlichen Blick aus den himmelblauen Augen zu. “Halt die Klappe Tobi und geh jemand anders nerven, hm!” Der Jüngere ließ die Arme enttäuscht sinken. “Aber Tobi wollte doch nur …-” “Geh raus, hm!” Es klang gereizt und mehr als unfreundlich. “Aber das ist auch Tobis Zimmer, Deidara-senpai. Und der Leader-sama hat gesagt, dass Tobi sich nicht von ihnen rausschmeißen lassen soll.” Deidaras Augen blitzten gefährlich. “Scheiß drauf, was der Leader dazu sagt! Du nervst mich, hm!” Tobi verstummte, wandte dem blonden Künstler den Rücken zu und schlich zur Tür hinaus. Gab es denn niemanden, der ihn da haben wollte? Kapitel 1: Nachmittage ---------------------- Hidan riss die Tür zu seinem und Kakuzus Zimmer eben so unsanft auf, wie er sie auch wieder zuschmiss. An den Angeln der Tür rieselte der Putz ab. Der Jashinist stapfte einmal quer durchs Zimmer, zog sich dabei den dunklen Mantel aus, warf ihn in die Ecke. Noch immer prangte der Handabdruck des blonden Künstlers auf seinem Gesicht, zudem mischte sich dieses leuchtende mit einem etwas dunkleren Rot, welches definitiv von Wut zeugte. Insgesamt war für das geschulte Auge, wie Kakuzu es meist besaß, nicht zu übersehen, was vorgefallen seien musste. Außerdem kannte der Taki-Nin diese Art von Vorfall mittlerweile gut. Hidan stapfte von der Ecke wieder zum Bett, riss die Schublade seines provisorischen Schrankes auf, fing an zu kramen. Er war genervt, äußerst genervt und er war in jeder Hinsicht unbefriedigt. Auch der silberhaarige kannte diese Situation in und auswendig. “Was glotzt du so bescheuert, Kakuzu?!”, brüllte er dementsprechend aus Gewohnheit in Richtung Partner. Doch es blieb still. Einen kurzen Moment wartete Hidan, dann drehte er sich zu dem Bett des Dunkelhaarigen. Irgendetwas stimmte nicht, es war einfach untypisch für Hidans Teampartner so ruhig zu bleiben. Was aber noch untypischer war, war die Tatsache, dass Kakuzu nicht da war. Der Jashinist schaute sich kurz suchend um, war Kakuzu um diese Zeit und eigentlich zu jeder Zeit, am Geldzählen. “Ey, man! Kakuzu? Wo bist du?”, die Stimme des Nuke-Nins klang leicht misstrauisch, doch dann schwieg er, war sich sicher, dass der Maskenträger nicht im Raum war. Hidan setzte sich auf sein Bett, hatte vorher ein kleines Buch aus der Schublade gekramt. Beinahe vorsichtig fing er an in den spröden und fleckigen Seiten zu blättern. Es war ein handlicher Einband, gebunden in rissiges Leder, welches von unzähligen kleinen und großen Kratzern, Einschnitten und Flecken geziert wurde. Er seufzte tief, legte sich nun auf den Bauch, blätterte weiter. Es war wirklich ungewöhnlich ruhig im Zimmer, da er sonst so gut wie den ganzen Tag mit Kakuzu stritt, oder zumindest versuchte mit ihm zu streiten. Hidan ließ den Kopf sinken, klebte mit der Nase beinahe auf den Buchseiten. Er laß eigentlich ungern, war er nicht gerade der Typ dafür einfach mal sitzen zu bleiben und sich aufs Lesen zu konzentrieren. Insgesamt viel es ihm schwer, einer Sache seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Wieder schlug er um, überflog die nächste Seite. Wie langweilig. Einfach Öde. Der Jashinist würde diese lesebegeisterten Leute nie verstehen können. Und trotzdem… er hatte schließlich nur dieses Buch, und das seit Jahren. Eine ganze Weile lag der sonst so energiegeladene und temperamentvolle Jashinist ruhig auf seinem Bett, blätterte durch das zerlesene Buch und schaute ab und an zur Tür. Wo blieb sein geldgeiler Partner nur? Hidan seufzte, drehte sich wieder um. Es war nicht etwa so, dass er seinen griesgrämigen Zimmergenossen vermisste, nein, das nicht. Aber irgendwie war es schlichtweg langweilig ohne ihn. Der Silberhaarige rieb sich die Augen, legte das Buch unter sein Kopfkissen, dann stand er auf, schaute kurz auf Kakuzus Bett. Hidan lächelte matt. Ob sein Teampartner sein Geld vielleicht…? Der Jashinist stand auf, schlich zu der gegenüberliegenden Liege, krabbelte auf diese und musterte prüfend das Kopfkissen. Kurz schaute er noch auf die Tür, wollte sich vergewissern, dass Kakuzu ihn nicht sah. Er hielt inne. Was sollte das denn bitte? Warum machte er hier so einen auf heimlich? Hidan lachte leise über sich selbst, packte dann das Kissen, betastete es suchend, fand aber nichts. Beinahe enttäuscht wollte er das Kissen zurücklegen. Was hatte er auch erwartet? Etwa, dass sein Zimmergenosse sein ach so wertvolles Geld ins Kissen stopfte? Oder vielleicht irgendetwas anderes bunkerte…. Pornos oder so. Man konnte ja nie wissen. Hidan schüttelte den Kopf, hielt dann aber inne. Da war doch etwas im Kissen. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Jashinisten breit. Hastig zog er den Bezug des Kopfkissens auf, kramte suchend im Futter, um nur kurz darauf ein kleines Buch herauszufischen. “Na so was… was haben wir denn da Kakuzu?”, tönte die Stimme des Silberhaarigen. Also hatte der Alte doch was zu verstecken! Was das wohl für ein Buch war? Hidans Grinsen wurde vor Vorfreude immer breiter, musterte er das kleine Ding doch prüfend. Ein Tagebuch vielleicht? Wäre gar nicht so unwahrscheinlich gewesen, denn das Buch schien durchaus abgenutzt, war zusammengeschnürt, da es wohl ansonsten auseinander fallen würde. Hastig legte Hidan es auf das Kissen, machte sich an der Schnur zu schaffen. Ein erwartungsvolles Funkeln lag in den violetten Iriden des Unsterblichen, als er das kleine, abgenutzte Buch aufschlug. Hidan schaute etwas irritiert auf die einzelnen Seiten, blätterte ab und an weiter. Jede Seite war geziert von Datum, Börsenstand, zu erledigen Personen und dem versprochenem und verdienten Kopfgeld. Na toll. Der Jashinist schaute gelangweilt auf die folgenden Seiten, seufzte dann tief. “Maaan…. Nichts Interessantes hier. Kakuzu du Spießer! Kannst du nich’ ma’ wenigstens was Lohnendes verstecken!?” Genervt drückte der Silberhaarige sein Gesicht in das Kissen, als er plötzlich die Tür knarren hörte. Der hoch gewachsene Taki-Nin stand in der Tür, hatte einen Stapel Papiere unter den Arm geklemmt, ließ den Blick kurz schweifen. Wäre Hidan ein Hund gewesen, wäre er wahrscheinlich schlagartig vom Bett gesprungen und schwanzwedelnd auf Kakuzu zugehopst. Oder er hätte betreten zur Tür geschaut, den Schwanz eingeklemmt und sich vom Bett gerollt, in dem Wissen etwas Falsches getan zu haben. Doch der Jashinist war nun mal kein schwanzwedelnder, sabbernder Flohsack und verhielt sich auch dementsprechend hidantypisch. “Ey du Sack! Wo warst du die ganze Zeit?”, fing er sofort an zu nörgeln, dachte gar nicht daran, dass sein Partner nicht allzu entzückt davon war Hidan zu sehen, der es sich auf dem Bett des anderen gemütlich gemacht hatte und in Sachen rumschnüffelte, die ihn absolut nichts angingen. Kakuzu schüttelte innerlich den Kopf, war sein nerviger Partner tatsächlich wie ein blöder Kläffer; Man konnte ihn nie alleine lassen, ohne, dass er Mist baute, er konnte einfach nicht das Maul halten und war schlichtweg dumm und dreist zugleich. “Hidan… Was machst du da auf meinem Bett?”, die Frage klang ruhig, beinahe monoton. Hidan schaute seinen Teampartner lediglich etwas irritiert an, hatte er doch mit einem Wutausbruch oder dergleichen gerechnet. “Was geht dich das an alter Sack?!”, tönte er großmäulig, sah schon einer Tracht Prügel entgegen, so wie immer. Doch es geschah nichts. Hidan stutzte. Was sollte das? Sonst war nach so einer Kleinigkeit der ohnehin zerbrechliche Geduldsfaden Kakuzus sofort gerissen. Stattdessen aber kam der Vernarbte langsam auf Hidan zu, blieb direkt vor dem Bett stehen. Hidan sah trotzig hoch, direkt in das größtenteils vermummte Gesicht seines Partners. Irgendwie war ihm dieser ruhige Kakuzu unheimlich. “Was glotzt du so, Alter?”, murrte der Silberhaarige, fühlte sich plötzlich unwohl. Kakuzu schloss kurz die Augen, holte erschöpft Luft und schaute Hidan dann aus den giftgrünen Iriden mit einem tödlichen Blick an. “Geh von dem Bett runter.” Ein kurzer Satz, eigentlich nicht einmal eine Drohung. Und doch lief es Hidan eiskalt den Rücken runter. Was sollte der Mist? Wie war Kakuzu denn heute drauf? Der Jashinist zögerte, rappelte sich dann aber mehr oder minder hastig auf und krabbelte vom Bett. Schnell huschte er zu seiner eigenen Liege, schaute trotz allem noch einmal pampig zu dem Maskenträger. “Hat dich das Alter nun endgültig eingeholt und du schaffst es noch nicht mal mehr dich richtig aufzuregen oder was is’ jetzt los?”, gab er noch meckernd von sich, doch klang es eher kleinlaut. Kakuzu ließ das alles unkommentiert, wollte er nun wirklich einfach mal seine Ruhe haben, was mit diesem Quälgeist im Zimmer nicht allzu leicht war. Hidan zog eine Schnute, hielt aber dann die Klappe. Irgendwie war ihm das nicht geheuer. Der Jashinist fläzte sich auf sein Bett, vergrub das Gesicht wieder im Kissen. Der Taki-Nin legte die Unterlagen auf einen kleinen Tisch, unterdrückte ein Gähnen. Er war müde, müde und erschöpft. Seit dem frühen Morgen hatte er sich im Büro ihres Leaders mit diesem verdammten Papierkram herumgeschlagen, mit Pein die Finanzen besprochen und Ausgaben und Einnahmen ermittelt. Kakuzu rieb sich die brennenden Augen, hatte er die ganze Zeit in spärlichem Licht gesessen und Zahl an Zahl auf die Papierbögen gereiht. Beinahe schwerfällig zog er den schweren Mantel aus, strich sich über den verspannten Nacken. Was für ein Scheiß-Tag…. Zumindest schien sein nerviger Zimmergenosse vorerst mal das Maul zu halten, denn dessen Beschränktheit hätte Kakuzu jetzt gerade noch gefehlt. Einen Moment überlegte er noch duschen zu gehen, ließ es dann aber. Kurz entledigte der Nuke-Nin sich noch seines Oberteils, legte sich dann auch schon in das dürftige Bett, deckte sich zu und schloss augenblicklich die Augen. Hoffentlich würde man ihm wenigstens noch eine Weile Ruhe gönnen. Wieder seufzte Tobi tief. Traurig saß er auf dem Sofa des Aufenthaltsraums, hatte die Beine an den Körper gezogen und stütze sein Kinn auf die Knie. Langsam wippte er vor und zurück, vor und zurück… Niemand wollte ihn bei sich haben. Was machte er nur falsch? Versuchte er nicht immer nett und freundlich zu sein? War etwa kein guter Junge? Der Maskenträger vergrub den Kopf zwischen seinen Knien. Wenn es doch wenigstens einen gäbe, der ihn mögen oder zumindest akzeptieren würde. Aber dem war leider nicht so. Im Kopf ging das jüngste Mitglied seine Chancen durch. Deidara? Der mochte ihn irgendwie nicht, hörte ihm nie richtig zu und wollte Tobi immer loswerden. Itachi? Bei dem Gedanken verfinsterte sich Tobis Gesicht unter der Maske. Unwahrscheinlich. Kisame? Bei dem Gedanken an das breite, haifischähnliche Grinsen musste er unweigerlich schaudern. Hidan? Der hatte immer nur seinen Spaß daran ihn zu quälen. Kakuzu? Tobi überlegte einen Moment. Er war sich nicht sicher, hatte er sich noch nie groß mit dem vermummten Nuke-Nin beschäftigt. Vielleicht war es einen Versuch wert… Konan? Die einzige Frau der Organisation kannte er kaum, zudem wirkte sie ihm gegenüber stets abweisend. Der Leader? Er war mit einer der wenigen, die Tobi wenigstens nicht mobbten. Blieb noch… Zetsu? Ein leichtes Lächeln huschte unter der Maske entlang. Ja, Zetsu-san war eigentlich immer nett zu Tobi, zumindest eine der beiden Hälften. Vor und zurück, vor und zurück. Der Schwarzhaarige wippte noch immer auf dem Sofa herum, hörte dann plötzlich die Tür knarren. Er schaute auf. Er war sich sicher gewesen, dass niemand im Zimmer wäre. Wurde er etwa langsam alt? Oder machte ihm sein Job, beziehungsweise seine Bediensteten, mittlerweile schon so sehr zu schaffen? Er wusste es nicht. Fest stand nur, dass er nicht alleine war. Tobi war auch da. Der berüchtigte Leader der Akatsuki blieb noch in der Tür stehen, schaute den Maskenträger an. “Ähm… ist alles in Ordnung Leader-sama?”, tönte es unter dem orangen Spiralmuster hervor. Goldig. Ganz toll, nein, super klasse. Dabei hatte Pein doch nur einen Moment seine Ruhe haben wollen, hatte sich nur für einen winzigen Moment von seinem stressigen Tag, seinem stressigen Leben erholen wollen. Ohne Tobi, versteht sich. “Suchen sie etwas? Tobi könnte ihnen helfen und-..” der Orangehaarige schnitt dem Maskenträger mit einer kurzen Handbewegung das Wort ab. Erbarmen. Peins Kopf drohte schon sprichwörtlich zu explodieren. Anscheinend sah man ihm das sogar an, denn der Schwarzhaarige schwieg tatsächlich. Der Leader stellte dies mehr oder minder erleichtert fest, bewegte sich nun in Richtung Küche. Es gab so einiges, was ihn heute völlig geschafft hatte oder ihm noch immer zu schaffen machte. Zu erst war da natürlich sein viel zu langer Arbeitstag zusammen mit Kakuzu, welcher ohnehin nicht der sympathischste Zeitgenosse war. Dann war da auch noch die Tatsache, dass seine blauhaarige Partnerin seit nunmehr drei Tagen auf Einzelmission war. Dies hatte nicht nur zu Folge, dass Pein sich extrem langweilte oder, dass er immer unfreundlicher gegenüber seiner psychopathischen Untergebenen war, nein, er aß und trank weniger, vernachlässigte sich selber. Entzugserscheinungen. Er war schlichtweg auf Konan-Entzug und das bekam ihm einfach nicht. Pein schlenderte zum Kühlschrank, schaute lustlos von einer abgelaufenen Konserve zur nächsten. Man hätte ihm unterstellen können, dass es nur der gute Sex mit ihr war, den er vermisste, aber dem war nicht so. Ihm fehlte ihr ruhiges Wesen, ihre Unterstützung und vorsichtige Fürsorge. Konan war es, die des Öfteren dafür sorgte, dass das mittlerweile labile Gemüt des Akatsuki Leaders nicht den Bach runter ging. Pein seufzte, versuchte nicht weiter daran zu denken und griff nun nach einem Glas, dessen Inhalt noch essbar wirkte. Schnell nahm er noch Gabel und eine Wasserflasche, machte sich dann auch schon auf den Weg, zurück in sein Büro, sein persönliches Gefängnis. Im rausgehen hätte er schwören können den enttäuschten Blick des Maskenträgers im Rücken zu spüren. Es war einfach widerlich, richtig ätzend. Zwar versuchte er sich wie immer nichts anmerken zu lassen, doch wurde Itachi das Gefühl nicht los, dass Kisame aufgrund seines Zustands so grinste. Diese verdammte Hitze hatte dem Uchiha doch mehr zugesetzt, als er sich selbst hatte eingestehen wollen und nun hatte er den Salat: Das Krebsrot eines ordentlichen Sonnenbrandes war alles andere als zu übersehen, der Schweiß stand ihm mittlerweile nicht nur auf der Stirn, sondern auch auf allen anderen Teilen seiner empfindlichen Haut und zudem verspürte er dieses schmerzliche Hämmern im Kopf, welches von einem wunderbar bösartigen Sonnenstich zeugte. Wie gesagt, einfach herrlich. Der Uchiha und sein Partner saßen im Halbschatten eines großen, tropischen Baumes, welcher mitten auf dem Dorfplatz stand und seinen belächelten Schatten auf die Sitzbänke an dem großen Springbrunnen warf. Kisame hatte sich seiner Schuhe entledigt, die wunden Füße ins kühlende Wasser des Brunnens getaucht. Schmunzelnd betrachtete er seinen rot leuchtenden Partner, konnte die Schadenfreude kaum verbergen, wollte es vielleicht nicht einmal. Auch Itachi hatte die Füße ins Wasser stecken wollen, hatte es aber auf den gefolgten, brennenden Schmerz hin gelassen. Deprimiert über seine Lage schaute der Schwarzhaarige auf seine Füße, spürte trotzdem dieses lästige und auch erniedrigende Grinsen, welches sein bläulicher Partner leider viel zu gut beherrschte und auch viel zu oft aufsetzte. “Wir sollten uns bald eine Bleibe suchen”, erfasste Itachi das Wort, hatte keine Lust mehr auf diese Art im Mittelpunkt zu stehen. Kisame schaute ihn an, hörte einen Moment auf zu grinsen. “Hm… wäre keine schlechte Idee.” Itachi schaute zur Seite, schien nach einem Gasthaus zu suchen. Der Haimensch wandte den Blick ebenfalls ab, schaute sich suchend um. Ein Grinsen machte sich wieder auf dem Gesicht des Hoshigakis breit, aber hatte er nicht etwa eine Bleibe gesichtet, nein, sein Blick verweilte auf einem kleinen Stand, welcher sich ein paar Meter entfernt eines verhältnismäßig großen Andrangs erfreute. Kisame zog die Beine aus dem Wasser, schnappte sich seine Schuhe. Sein Partner sah ihn fragend an. Kisame lächelte, entblößte eine Reihe unnatürlich scharfer Zähne. “Wollen sie auch ein Eis haben?”, fragte er im aufstehen, wobei es eher höhnisch klang. Itachi schaute einen Moment irritiert, war vom Thema abgebracht, doch dann überlegte er kurz. Der Ältere schaute amüsiert auf seinen geschwächten Partner hinunter. Itachi nickte. “Eine Portion … mit Kirsche…”, gab er von sich, vermied es dem Größeren in die durchdringenden Augen zu schauen. Kisame nickte knapp, ging dann los. Itachi senkte den Kopf, versteckte sein rotes Gesicht so weit wie möglich im Kragen des schwarzen Mantels. Er mochte Kisames Augen nicht. Und außer mit den Sharingan, welche dann aber auch als Einschüchterung gedacht waren, vermied er stets den Blickkontakt mit seinem Teampartner. Wenn er so darüber nachdachte kam es ihm irgendwie albern vor, doch konnte er sich nie wirklich dazu überwinden einfach direkt in diese Raubtieraugen zu schauen. Er hatte immer das beklemmende Gefühl diese Augen würden Dinge sehen, die lieber unentdeckt bleiben sollten. Er hasste diesen durchdringenden Blick Kisames, durchbohrte es ihn förmlich. Und da der Uchiha es absolut vermied und auch nicht leiden konnte dermaßen ‘durchschaut’ zu werden, scheute er schlichtweg diese bestimmte Art von Blickkontakt. Wieder versank der Jüngere in unsinnigen Gedanken, bemerkte erst gar nicht, dass sein Partner schon zurück war. Kisame schaute Itachi an, sah dessen abwesendes Gesicht, welches er ausreichend kannte, schien sein Teamkollege oft mit den Gedanken weit weg. Ein kurzes Grinsen huschte dem Haimenschen über das Gesicht, dann hielt er dem verbrannten Itachi den Eisbecher gegen die krebsrote Wange. Der Uchiha schrak auf, schaute sofort drohend in Kisames Richtung, die tief roten Augen funkelten warnend. “Lass den Mist…!”, murrte der Schwarzhaarige, griff sich das Eis. Kisame schwieg, setzte sich lediglich wieder auf den Brunnenrand, schob sich gleich den ersten Löffel der kalten Köstlichkeit in den Mund. Der Uchiha stocherte einen Moment in seinen weißen Flocken, bis sich das Eis langsam mit dem dunkelroten Kirschensirup mischte. Es erinnerte ihn an Schnee, Schnee und Blut. Itachi schob sich den ersten Löffel in den Mund, ließ die süße Erfrischung auf der Zunge schmelzen, bis er nur noch Kirsche schmeckte. Kurz schaute er zu Kisame, welcher sein Eis schon fast aufgelöffelt hatte. Der Sirup hatte eine seltsame Färbung, wirkte irgendwie bräunlich, zugleich grün, als auch tiefrot. “Was ist das…?”, Itachis Stimme klang wieder etwas kräftiger, schien an dem kühlenden Eis zu liegen. Gut so. Kisame schaute von seinem Becher auf. “Ähm… Melonensirup und Pflaumenmus”, das erklärte die seltsame Farbe. Itachi schluckte den nächsten Bissen runter. Melone-Pflaume? Kann man das essen? Egal. Kisame schien es jedenfalls zu verkraften, was aber auch kein Maßstab war. Der Jüngere wandte den Blick wieder ab, starrte die blutroten Flocken in seinem Becher an, nahm sich zögerlich den nächsten Löffel. Es musste wohl schon später Nachmittag sein, als sie loszogen, um eine Unterkunft zu finden, denn die Schatten der tropischen Bäume wurden immer länger. Erleichtert stellte Itachi fest, dass zusammen mit der Sonne auch ein Teil dieser schier unerträglichen Hitze zu verschwinden schien. Endlich. Nach nur einer halben Stunde des Suchens hatten sie etwas angemessenes in einer akzeptablen Preisklasse gefunden, schien dieser Ort aufgrund seiner touristischen Beliebtheit, voller Hotels und Herbergen. Etwas, was der Schwarzhaarige nicht nachvollziehen konnte. Beliebt? Etwa wegen dem Wetter? Kisame stellte zufrieden fest, dass Itachi ihnen gleich für drei Tage ein Zimmer mietete, gab er zudem, auch wenn widerwillig, zu, dass er sich auskurieren müsse. Itachi mochte stur sein, meist auch etwas eitel, doch das hieß nicht, das er dumm war. Der Uchiha kannte seine Grenzen und er war sich sicher, dass mit einem Sonnenstich, der ihm selbst das Laufen erschwerte, nicht gut kämpfen war. Besonders nicht gut überleben. Das war zu seinem Leid eine demütigende Tatsache. Sonnenbrand. Sonnenstich. Erbärmlich. Die beiden Nuke-Nin ließen sich zu ihrem Zimmer führen, welches sich erfreulicherweise als äußerst geräumig und wohnlich entpuppte. Es bestand aus Badezimmer und einer Art Schlaf- und Wohnzimmer, in dem ein Esstisch mit Stühlen und zwei getrennte Betten standen. Von den Betten aus schaute man direkt auf ein paar Stufen, welche zu einer erhobenen Kochleiste führten. Also eine Art Mini-Küche. Allem in allem konnte man es hier locker ein paar Tage aushalten, ohne, dass es einem an etwas fehlte. Itachi ging beinahe träge auf eins der Betten zu, zog sich im gehen langsam den schweren Mantel von den brennenden Schultern, legte ihn über die Lehne eines Stuhls. Sein Teampartner schaute sich noch immer um, kam ihm dieses Zimmer nahezu luxuriös vor, im Gegensatz zu den sonst üblichen Schlafplätzen. Ein Lächeln huschte über seine haifischähnlichen Züge, dann stellte er Samehada ab, streckte sich genüsslich. Sein nächster Blick galt der Kochzeile. Geschwind sauste er die paar Stufen hoch, öffnete Kühlschrank und Schränke, fand aber nichts. Der Haimensch seufzte, hatte er sich was essbares erhofft. Doch das Zimmer war teuer genug gewesen, so dass sie ohne Mahlzeit gebucht hatten. Schade, wie er fand. Kisame wandte sich zu den Betten, stellte fest, dass man von der Küche wie von einer kleinen Bühne aus auf den Raum schauen konnte. Nette Perspektive. Sah vom Bett aus bestimmt gut aus, wenn hier eine hübsche Frau mit Schürze Kochen würde. Er schweifte ab. “Itachi-san. Könnten sie mir den Geldbeutel geben? Ich gehe Vorräte… was zu Essen kaufen”, wandte er sich an seinen Partner, deutete dabei auf die leeren Schränke. Itachi nickte, wirkte aber leicht abwesend. Der Ältere hüpfte von der Erhöhung, schnappte sich dann die Börse, ging zur Tür. “Bis dann..” Weg war er. Die Abendluft war angenehm kühl und am Himmel zeichneten sich die ersten Sterne ab. Kisame schmunzelte. War eigentlich ganz nett hier. Da hatte nicht gerade das Bedürfnis in ein paar Tagen abzureisen und zu diesen Psychopathen im Quartier zurückzukehren. Schon allein der Gedanke gefiel ihm nicht. Der Haimensch steckte die Hände tief in die Hosentaschen, zog den Kopf leicht ein, verschwand bis zur Nase in dem Schal, welchen er um trug. Das hatte er sich wegen Itachi angewöhnt. Dieser hatte ihm stets angewiesen möglichst unauffällig zu sein. Das fiel Kisame nicht nur aus persönlichen Vorzügen schwer, sondern auch von Natur aus, durch sein eher auffälliges Äußeres. Der Blauhaarige betrat den erstbesten Supermarkt, begann alles nötige zusammen zu suchen. Normalerweise ließ Itachi ihn ungern alleine einkaufen. Zwar sah man es dem Hoshigaki nicht an, so war er doch recht konsumfreudig. Nicht etwa im materiellen Sinne, sondern lediglich auf Nahrungsmittel bezogen. Es fiel ihm stets schwer auf manche, unnötige Dinge zu verzichten. Viel zu gerne liebte er Naschereien, nicht unbedingt süß, sondern einfach Knabberzeug. Am liebsten eingelegte Sojabohnen. Nato genannt. Da konnte er sich nie zurückhalten, kaufte stets ein paar Becher. War an sich auch nicht schlimm, denn Itachi mochte das Zeug auch gerne. In Kisames Augen zu gerne. So hatten sie sich sogar mal wegen dem letzten Becher Nato in die Haare gekriegt. Mag ja lächerlich klingen, war den beiden jedoch ziemlich ernst. Gewonnen hatte Itachi. Blöde Sharingan. Der Haimensch bezahlte und machte sich auf den Rückweg. Mochte ja irgendwie lustig klingen: Hochkriminell, Massenmörder und gesucht, aber im Supermarkt die Einkäufe bezahlen. Tja. Man wollte ja nicht immer gleich auffallen. Nur langsam ging er zurück, genoss noch die frische Abendluft, welche angenehm kühl unter seine Sachen kroch, die Wunden vom langen Hinmarsch zu beruhigen schien. Er war wohl noch ein Weilchen herumgelaufen, denn als er an ihrer Unterkunft ankam war es bereits dunkel. Leise öffnete er die Tür, hatte er sich auch das irgendwann mal angewöhnt gehabt. Wahrscheinlich, weil sie wegen ihm schon einige Male wegen Nachtruhestörung geflogen waren. Kurz stutzte er, war es stockdunkel im Raum. Kisame suchte nach dem Schalter, knipste dann das Licht an. Er blinzelte, schaute sich kurz um. Sein Teampartner lag auf einem der Betten, war nur mit einer kurzen Hose bekleidet und nicht zugedeckt. Tat wohl zu sehr weh auf der verbrannten Haut. Einen Moment musterte der Haimensch den Uchiha, hatte es doch irgendwie was nettes ihn so zu sehen. Sonst war er doch immer damit beschäftigt den Älteren zu schelten, zurechtzuweisen oder einfach zu ignorieren. Kisame wandte den Blick ab, schleppte seine Einkäufe zur Küchenzeile und begann die Lebensmittel einzusortieren. Bei den Nato hielt er inne. Kurz schielte er zu seinem Partner, versicherte sich, dass dieser schlief. Dann öffnete er das oberste Regal, verstaute dort die Köstlichkeiten. Hatte schon was praktisches, dass er so viel größer war als Itachi. Der würde nämlich nicht so leicht da oben dran kommen. Kisame grinste _______________________________ So! :D Das erste Kapitel wäre geschafft x3 Ich weiß… es passiert nicht wirklich was >.< Deshalb auch der Kapiteltitel… Aber… dafür wird das nächste Kapi schneller kommen… ach je~ Ich hab so viele Ideen…. Und muss sie alle unterbringen >< Hoffe, dass euch das Kapitel wenigstens etwas gefällt >____<~ Ach so… danke an alle, die CiP kommentiert und favorisiert haben *.* Hab mich echt gefreut^^ Nur…. So viele Favos und verhältnismäßig wenige Kommis >3< An alle Schreibfaulen :D : Ihr könnt auch einfach ‘Super’ und ‘klasse’ schreiben ;DD Lg Aki^^ Kapitel 2: Missgeschicke ------------------------ “Verdammte Scheiße, hm! Was bildet sich dieser Arsch eigentlich ein, hm?!” Nur allzu laut drang die Stimme des blonden Künstlers durch die Zimmertür, ließ Zetsu innehalten. “Das ist einfach zum kotzen, hm!” Zetsu ließ seine Hand sinken, welche eben noch hatte anklopfen wollen. “Verdammter… Wichser…, hm…”, war es noch leicht schluchzend zu hören. Der Grünhaarige wandte sich nun endgültig ab, hatte keine Lust auf ein Treffen mit dem höchst genervten Künstler. Eigentlich hatte er ja nur zu Tobi gewollt. Naja… nicht ganz. Der quirlige Junge hatte bei seinem letzten Besuch einen seiner Handschuhe liegen gelassen. Eigentlich war Zetsu nicht der Typ, der solchen Idioten den Kram hinterher trug. Doch da er ohnehin nichts besseres zu tun hatte, wollte er den Handschuh abgeben. Nur deshalb, natürlich. Doch Deidaras Gefühlsausbruch nach, war Tobi wohl nicht im Zimmer. Kurz ließ Zetsu den Blick schweifen, überlegte einen Moment, was er nun tun sollte. War ja schon dämlich genug, dass er überhaupt hinter dem kleinen Schwarzhaarigen hergelaufen war. Träge bewegte sich der Pflanzenmann durch den Flur, hatte den Blick abwesend auf den Boden gerichtet. Tief in Gedanken bemerkte er nicht, wie Tobi um die Ecke gerannt kam, den panischen Blick hinter sich gerichtet. Ein lautes Quieken ertönte, als der Schwarzhaarige voll in Zetsu rein lief. “Was zum… ?!!”, weiter kam der Grünhaarige nicht, denn schon rammte Hidan Tobi, ließ die beiden aus dem Gleichgewicht kommen. “Passt doch auf, ey!”, fluchte der Jashinist, trat hastig einen Schritt zurück, um nicht auch noch auf die Klappe zu fliegen. Tobi blinzelte, gab ein gepresstes Stöhnen von sich. Er schlug die Augen auf, erschrak. Alles um ihn herum war dunkel, nur von hinten schien leicht Licht ins Finstere zu dringen. Der Maskenträger versuchte, sich umzudrehen, um zu sehen was passiert war. Doch bei dem Versuch, sich zu bewegen hörte er nur ein lautes Rascheln, beinahe Knacken. Panik packte das neueste Mitglied und er begann mit den Beinen zu strampeln. Langsam fühlte er, wie sich etwas spitzes in seine Rippen bohrte, verzog schmerzerfüllt das Gesicht unter der Maske. Hidan musterte das Bündel, welches sich da vor ihm ergeben hatte, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. “Was wird das denn ihr Schwuchteln?”, höhnte er, trat gegen Tobis Hinterteil, woraufhin der Maskenträger schmerzlich aufquietschte, mit dem Oberkörper ein Stück tiefer zwischen den Blättern verschwand. Langsam öffnete Zetsu wieder die Augen, schaute direkt auf die Spiralmaske Tobis. “Was zum…?! Was soll der Scheiß?!”, brachte der Zweifarbige gepresst hervor, versuchte sich aufzurichten. Tobis Gewicht drückte ihn jedoch nach unten, blieb ihm nichts anderes übrig, als die zwei mächtigen Blätter wieder zu öffnen. Der Maskenträger war beim Sturz anscheinend gerade zwischen die beiden scharfkantigen Seiten gekommen, als Zetsu diese hatte schließen wollen. “Z- Zetsu-san… Das tut weh…!”, trat Tobis Wimmern an sein Ohr, ließ ihn genervt aufseufzen. Vorsichtig begann er die Blätter aufzuklappen, ja darauf bedacht, dass Tobi ihn nicht plättete. Verwirrt drehte der Jüngste den Kopf, nahm erleichtert das Licht wahr, welches ihn nun wieder umhüllte. Fast war Tobi frei, als er sich erlöst umdrehte, direkt in Hidans grinsende Visage sah. “Na Tobilein? Bereit zum weiterspielen?”, höhnte der Silberhaarige mit einem schelmischen Glänzen in den violetten Iriden. Tobi erfasste erneut Panik, war er nicht sehr begeistert von Hidans oft allzu schmerzhaften Spielchen. Schnell wollte er aufspringen, die wiedergewonnene Freiheit zur Flucht nutzen. Doch stattdessen war ein hässlich ‘Ratsch‘-Geräusch zu vernehmen. Der Mantel des Schwarzhaarigen hing noch zwischen den Spitzen Seiten Zetsus, hatte sich hoffnungslos verfangen. Kurz weiteten sich die gelben Augen des Pflanzenmannes, als er Tobi auf sich stürzen sah. Rumms. Volltreffer. Als Bestätigung war nur zu deutlich die schadenfrohe Lache des Jashinisten zu hören. “Sagt mal… wie blöd seit ihr zwei eigentlich? Einer dämlicher als der andere, was?!”, höhnte er, grinste von einem Ohr zum anderen. Das war genug, definitiv zu viel. Ein leises Knurren war zu vernehmen, ließ den Jashinisten etwas verwundert auf den Boden schauen. Grob stieß Zetsu den kleinen Maskenträger von sich, ließ ihn unbequem auf dem Boden landen. Der Pflanzenmann richtete sich auf, überragte Hidan um ein gutes Stück. Ein ungewohnt feindseliges Funkeln lag in den gelben Iriden, fixierte den Silberhaarigen. Dieser runzelte kurz die Stirn, versuchte in Gedanken einzuschätzen, worauf man sich bei einem wütenden Zetsu gefasst machen müsste. Leider musste der Jashinist feststellen, dass er so ziemlich nichts über gerade diese Mitglied wusste, vielleicht gerade noch etwas über dessen Ernährungsgewohnheiten, was die ganze Situation nicht wirklich aufbesserte. “Was glotzt du so, Blümchenfresse?”, ließ er es großspurig wie immer klingen, versuchte den Blick genauso spitz zu erwidern. ” Halt lieber deine Klappe… sonst wird’s dir gleich leid tun, Hidan…”, knurrte es definitiv in der düsteren Stimme. Ein Funkeln legte sich in die violetten Iriden des Jashinisten, kündigten einen seiner Wutausbrüche an. Zetsu nahm das alles weniger war, war er zu genervt, um auf solche Anzeichen einzugehen. “Ach ja? Was willst du denn tun, Gartengemüse? “, ließ es der Silberhaarige provozierend klingen, hob deutlich die Stimme. Als Antwort weiteten sich die Blätter um Zetsus Oberkörper, knarrten, schnatterten beinah leise. Hidan sah hoch zu den Fliegenfallen, fragte sich, was nun passieren würde, hatte jedoch nicht vor abzuwarten. “Ey du Arsch! Denkst du etwa, du könntest mir mit deinem Grünzeug Angst machen? Sorry Blümchen, aber damit kriegst du gerade mal Kleinkinder zum heulen!” Tobi schaute unterdessen panisch von einem zum anderen, erschauderte bei dem feindseligen Glänzen in beider Augen. “Hidan-san, Zetsu-san! Hören sie bitte auf! Das war doch alles Tobis Schuld!”, versuchte er die beiden erfolglos auseinander zu kriegen. Streitsüchtig hievte der Jashinist seine Sense, ließ sie in Zetsus Richtung deuten. Er verengte die Augen, hob die drei Schneiden ein letztes Stück, setzte zum Hieb an. Ein gedämpftes Knacken ertönte. Tobis Augen weiteten sich erschrocken unter der Maske. Dumpf kam Hidans Körper auf dem Boden auf, blieb dort reglos liegen. Pein stand anstelle dessen vor Zetsu, hatte noch die Hand auf Hidans Nackenhöhe gehoben. Finster schauten die irritierenden Augen in die Runde, blieben an dem Pflanzenmann hängen. “Was soll der Lärm hier? Vor allem um diese Zeit, Zetsu?”, für den entnervten Gesichtsausdruck des Leaders war seine Stimme gefährlich ruhig. Zetsu schaute auf, zuckte nur flüchtig mit einer Braue. “Lediglich eine kleine Auseinandersetzung, Leader-sama…”, murrte er, bemüht nicht allzu unfreundlich zu klingen. Möglichst unauffällig rappelte sich Tobi endlich auf, zog aber sogleich den Blick seines Bosses auf sich, schluckte unweigerlich. “E-es tut Tobi Leid, Pein-sama. Das war Tobis Schuld… Hidan war sauer auf Tobi und.. -” er hielt in seinem Gestotter inne, schauderte unter dem strafenden Blick des Leaders. “Es ist mir ehrlich gesagt mehr als scheißegal, dass ihr irgendwelche Streitereien habt… Das was mich stört, ist die Tatsache, dass ihr gerade dabei seit, mir die drei wertvollen Stunden Schlaf zu rauben, welche mir vergönnt sind…”, von monoton ging Peins Stimme langsam in ein beunruhigendes Knurren über, ließ die beiden anderen Akatsukis still schweigen. Der Orangehaarige unterdrückte ein entnervtes Seufzen, machte lediglich eine Wischbewegung mit der Hand, bedeutete den anderen zu gehen. “Ich dulde keine weiteren Störungen, verstanden?”, mahnte er ein letztes Mal, wendete sich ab, ging zurück in sein Zimmer. Selbst das leise Klicken der Tür schallte über den dunklen Flur, ließ Tobi wieder aus den Schuldgefühlen fahren. Flüchtig blickte der Jüngste zu Zetsu, war sich nicht sicher, ob er nun einfach verschwinden könne. Doch prompt bemerkte der Maskenträger, dass der Grünhaarige bereits dabei war im Boden zu verschwinden. “G-gute Nacht Zetsu-san…”, murmelte er noch hastig, bekam jedoch keine Antwort mehr. Dann war es endgültig still. Tobis Blick streifte flüchtig den am Boden liegenden Jashinisten, ließ ihn erschaudern. Es wäre sicher besser, wenn er nicht in der Nähe war, wenn der Silberhaarige wach wurde…. Mit hastigen Schritten eilte der Schwarzhaarige in Richtung seines Zimmers. Erst im Laufen viel ihm auf, wie müde er schon war. Vorsichtig drückte er die Klinke der Tür hinunter, freute sich schon auf sein Bett. Tobi hielt inne. Verwundert betätigte er die Klinke ein weiteres Mal. Noch immer nichts. Deidara hatte ihn wohl ausgesperrt. Tief seufzte der Maskenträger, ließ sich leicht hängen. Die Müdigkeit brannte ihm bereits in den Augen und langsam spürte er, wie sich sein Kopf vernebelte. Zu allem Übel war es auf dem ungastlichen Flur recht kühl und zügig. Tobi schaute den finsteren Gang entlang, überlegte, wo er nur schlafen sollte. Sein blonder Partner war wahrscheinlich schon im Reich der Träume, und selbst wenn nicht, war es fraglich, ob er ihn reinlassen würde. Zum Leader würde er wohl kaum gehen können, vor allem, wenn er sich an dessen Laune erinnerte. Das jüngste Mitglied fröstelte leicht, trug er nicht einmal den dicken Mantel, sondern lediglich Hose und kurzärmliges Oberteil. Müde schlenderte er dann den Gang entlang, war ihm ein möglicher Schlafplatz eingefallen. Seine Schritte hallten in der Dunkelheit wider, machten die Leere hörbar. Wahrscheinlich war Tobi der einzige, der noch nicht im Bett war. Träge ging er um die nächste Ecke, gelangte schließlich zu einem der abgelegensten Zimmer. Zögerlich klopfte er an, wartete auf eine Antwort. Stille. Anscheinend schlief der Zimmerbewohner ebenfalls. Leichte Verzweiflung machte sich in dem Schwarzhaarigen breit, bis er sich dazu durchrang einfach einzutreten. Kaum war die schwere Holztür hinter ihm ins Schloss gefallen, wurde Tobi von einer wohligen Temperatur erfasst. Die Luft roch nach Holz, dezent nach frischem Gras und Blüten. Tief atmete der Jüngste den schweren Duft ein, bemerkte die etwas höhere Luftfeuchtigkeit. Ein leises Seufzen entwich ihm, hatte die Atmosphäre Zetsus Zimmers stets etwas beruhigendes auf ihn. Vorsichtig sah er sich um, wollte es vermeiden, Zetsu zu wecken. Suchend wanderte Tobis Blick durchs Zimmer, streifte Bett und Pflanzen, doch konnte er den Zimmerbewohner nirgends erkennen. Aber egal. Tobi war müde, seine Augen brannten, seine Gliedmaßen waren steif vom Tag. Schläfrig verkroch er sich zwischen zwei besonders großen Blumentöpfen, rollte sich leicht zusammen. Unangenehm stieß er mit dem Kopf gegen eins der Pflanzengefäße, unterdrückte ein kurzes aufjaulen, zog sich kurzer Hand das Oberteil vom Leib, knüllte es zusammen, um dann den Kopf darauf zu betten. Ein letztes müdes Seufzen und schon war Tobi eingeschlafen. Es musste weit nach Mitternacht gewesen sein, als Zetsu in sein Zimmer zurückkehrte. Nach der kleinen Auseinandersetzung mit Hidan hatte er sich erst einmal einen kleinen ‘Snack’ gegönnt, was eine doch recht beruhigende Wirkung auf ihn gehabt hatte. Im ganzen Quartier der Akatsuki war es ungewöhnlich ruhig, was nicht zuletzt an dem Fehlen Kisames und Itachis und an der Ohnmacht Hidans lag. Der Grünhaarige hegte Hoffnung auf wenigstens einen Rest ruhigen Schlafes. Nahezu lautlos stieg er aus dem Boden empor, befand sich nun mitten in seinem Zimmer, schlenderte augenblicklich gen Bett. Auf halben Weg befreite er sich noch von dem schweren Mantel, warf diesen nachlässig in die nächste Ecke. Schlaf. Und zwar dringend. Der Zweifarbige schlug die Decke zurück, hielt plötzlich inne. Bildete er sich das ein, oder hatte er eben ein Murmeln gehört? Irritiert drehte er den Kopf zur Seite, schaute sich suchend um. Hörte er jetzt etwa schon Stimmen? Zetsus Blick blieb an Tobi hängen, welcher halbnackt zwischen zwei seiner Topfpflanzen kauerte, zu schlafen schien. Der Grünhaarige stockte. Was machte der denn hier? Zetsu runzelte die Stirn, schien kurz zu überlegen, was er davon halten sollte. Ein leises Wimmern seitens Tobi riss ihn jedoch aus den ohnehin schwammigen Gedanken, ließ ihn abermals aufschauen. Träumte der Kleine etwas schlecht? Der Pflanzenmann verzog das Gesicht, hatte er beileibe keine Lust sich das die Nacht über anhören zu müssen. Ein letztes, leicht genervtes Seufzen entwich ihm, als er sich zu dem Schwarzhaarigen hinunterbeugte, ihn kurz beäugte. Der kleine hatte sich halb zusammengerollt, den Kopf auf sein geknülltes Shirt gebettet. Sie Zimmertemperatur mochte ja immer kuschelige Grade betragen, doch das galt nicht für den Boden. Dieser war kühl und ungemütlich, was man Tobi auch ansehen konnte. Die Farbe war ihm leicht von den Lippen gewichen, hinterließ lediglich ein blasses Rosé. Zudem schien der ganze, halbentkleidete Körper zu zittern, sich zunehmend nach Wärme suchend, zu krümmen. Beinahe hastig senkte Zetsu den Blick, musste sich eingestehen, den Anblick nicht lange ertragen zu können, warum auch immer. Zögerlich schob er seine Hände unter den kühlen Körper, hob den Maskenträger auf seinen Arm. Einzig diese Maske störte die Ästhetik des Bildes, wie Zetsu fand, als er ein letztes Mal Tobi betrachtete, welcher sich nun in das Bett des Pflanzenmannes kuschelte. Ohne es wirklich zu merken hatte der Grünhaarige schon die Hand nach dem orangen Ding ausgestreckt, war kurz davor einen Blick auf Tobis Gesicht zu werfen. Er hielt inne. Warum war er plötzlich so erpicht darauf den Kleinen zu sehen? Was scherte es ihn schon, wie der aussah? Schnell wandte Zetsu sich ab, legte sich ebenfalls auf das Bett, hatte nicht vor, sich seine Neugierde einzugestehen. Es hatte ihn nicht zu interessieren. Schluss, Punkt. Ein Stück rückte er noch von dem Schwarzhaarigen ab, schloss schließlich die müden Augen und fiel nach einer Weile in einen tiefen, wohlverdienten Schlaf. Der nächste Morgen würde schon viel zu schnell kommen. Besagter Morgen kam für Kisame noch ehe die Nacht ganz um gewesen war. Zumindest war das seine Auffassung, war es in dem Zimmer stockdunkel, mit Ausnahme des matten Mondlichtes, welches durchs Fenster schien. Normalerweise war der Haimensch kein Morgenmuffel, im Gegenteil, er war stets wohl ausgeruht und energiegeladen. Doch das galt auch nur für freiwilliges Aufwachen und Aufstehen. Ein lautes Klirren hatte ihn regelrecht aus dem Schlaf fahren lassen. Träge hatte er das Licht seiner Nachttischlampe angeknipst, sich verschlafen die Augen gerieben. Nur langsam hatte er sich an das grelle Glimmen gewöhnt, sah dann aber sofort den nächtlichen Störenfried. Itachi lag in einem Haufen weißer Scherben, welche verdächtig nach der großen Blumenvase aussahen, welche zuvor auf dem Esstisch ihres Zimmers gestanden hatte. Kisame erschrak, bemühte sich schnell aus seinem Bett zu kommen. Hastig tapste er auf den beinahe reglosen Körper des Uchiha zu, hielt inne, als er etwas nasses unter den Füßen spürte. Blumenwasser inklusive einiger zerdrückten Blüten, hatte sich auf den Schwarzhaarigen ergossen, mischte sich langsam mit dem Blut, welches aus der von den Scherben aufgeschnittenen Haut trat. Kisame hielt inne, merkte, wie ihn eine gewisse Panik packte. Was war nur passiert? Der Blauhaarige beugte sich zu seinem Teampartner hinunter, rüttelte diesen sachte an der Schulter. “Itachi-san? Was… alles in Ordnung?”, stellte er die recht überflüssige Frage, so sah man dem Uchiha an, dass es ihm keinesfalls prächtig ging. Als Antwort bekam er lediglich ein gedämpftes Stöhnen, welches ihn wenigstens davon überzeugte, dass sein Partner nicht das Zeitliche gesegnet hatte. Zügig hob er Itachi vom Boden, schleppte ihn ohne Mühe ins Badezimmer, wo er ihn in der Dusche ablud. Dicke Splitter steckten hier und da in der zart-blassen Haut, ließen runde rote Tropfen hervortreten. Kisame nahm den Duschkopf, drehte das lauwarme Wasser auf. Itachi zuckte zusammen, hatte nicht mit einer warmen Dusche gerechnet. Doch die eher improvisierte Behandlung zeigte ihre Wirkung, schwemmte Blut und kleinere Scherben weg. Kisame seufzte auf, als sein durchnässtes Gegenüber endlich die Augen aufschlug. “Kisame?… Was… machst du da?”, kam es zögerlich, doch recht grimmig. Der Haimensch verzog das Gesicht, ließ das Wasser weiterfließen. “Das könnte ich sie auch fragen, Itachi-san”, entgegnete er schließlich. “Was ist bitte passiert? Sie lagen inmitten der Scherben…” Itachi verengte die Augen, rupfte sich eher unsanft einen dicken Splitter aus dem Unterarm. Die ganze Mission war doch einfach nur beschissen. Zumindest war das die Ansicht des Uchihas. Seine ganze Haut brannte und wollte einfach nicht mehr diesen schrecklichen, grellen Rotstich ablegen. Zudem fühlte sich sein Kopf an, wie zum Kegeln missbraucht oder in die Mikrowelle gesteckt. Vielleicht auch beides. Und jetzt saß er auch noch halbnackt in der Dusche und musste sich von seinem Teampartner dürftig verarzten lassen. Blut mischte sich mit Wasser, verschwand schließlich im Abfluss. Kisame drehte den Hahn ab. Erst jetzt hob der Schwarzhaarige wieder den Kopf, schaute flüchtig in das müde Gesicht des Hoshigakis. Dieser schien wohl auf eine Antwort zu warten, doch Itachi scherte das nicht. Langsam stand er auf, wrang flüchtig das dunkle Haar aus, dann stieg er aus der Kabine, ergriff das erstbeste Handtuch. Dann keuchte er auf. Kisame hatte dem Uchiha missmutig nachgeschaut, doch als er diesen lautstark nach Luft schnappen hörte, war der Haimensch sofort hinter ihm, fing den leichten Körper auf. “Sie sehen wirklich nicht gut aus.” Eine recht überflüssige Bemerkung, denn Itachi fühlte sich noch schlechter, als er wahrscheinlich aussah. Vor seinen Augen flimmerte es und der pochende Schmerz machte sich wieder in seinem Schädel breit. Nur flüchtig verzog der Uchiha das Gesicht, drückte dann Kisames helfende Hand entschlossen von sich. Langsam stellte er sich hin, hielt sich gerade so auf den Beinen. Das letzte was er brauchte, war von diesem blauhäutigen Dummkopf bemuttert zu werden. Das war mehr als unter seiner Würde. Oder zumindest unter dem, was davon übrig war, denn im Moment fühlte er sich wirklich nicht gut. Itachi hielt einiges aus; Gebrochene Gliedmaßen, übermäßigen Blutverlust, aber das, was ihn nun plagte war einfach perfide, ließ ihm wieder und wieder schwarz vor Augen werden. Auf diese Tatsache war auch sein nächtlicher Unfall zurückzuführen. Mitten in der Nacht war er aus dem Schlaf gefahren, verschwitzt und mit einem heftigen Übelkeitsgefühl. Nach ein paar Sekunden des Sammelns hatte der Uchiha sich aus dem Bett gehievt, erschöpft auf die Badezimmertür zugewankt. Doch auf halbem Weg erfasste ihn wieder dieses unsägliche Schwindelgefühl, ließ alles vor den sonst so wachen Augen des Schwarzhaarigen verschwimmen. Nur am Rande bemerkte er, wie ihn sein Gleichgewicht verließ, drohte, nach vorne über zu kippen. Aus reinem Reflex griff er zur Seite, klammerte sich an das erstbeste, was er zu fassen bekam. In diesem Fall war es das Tischtuch, auf welchem die Blumenvase stand. Das weiße Tuch gab nach und kurz darauf war ein hässliches Klirren zu hören, was bestätigte, dass die Vase zu Bruch gegangen war. Endgültig wich die Sicht des Uchiha, machte dieser alles schluckenden Schwärze platz. Das letzte, was Itachi gespürt hatte, waren die groben Splitter des zerschellten Gefäßes, welche sich schmerzhaft in die geschundene Haut bohrten. Zur Besinnung war er erst wieder gekommen, als ihm das warme Wasser der Dusche über den Körper gelaufen war. Itachi ließ sein Missgeschick vor seinem inneren Auge Revue passieren, schüttelte leicht den Kopf über seine Einfältigkeit. Mit nunmehr halbfestem Schritt wanderte er wieder zum Bett, spürte nur zu deutlich den misstrauischen Blick Kisames im Rücken. Wahrscheinlich rechnete sein Partner damit, dass der Uchiha jeden Moment wieder zusammenklappen würde, doch noch ehe ihn die übermäßige Erschöpfung erreichte, war er unter der Bettdecke verschwunden und schlief prompt wieder ein. Kisame verzog säuerlich das Gesicht, war es doch die Schuld des Uchiha, dass er nun schon wach war. Und er war auch noch so zuvorkommend gewesen und hatte versucht Itachi zu helfen. Na ja, was hatte er auch erwartet? Etwa, dass der Schwarzhaarige sich bedanken würde? Der Haimensch seufzte wehleidig, war er doch eigentlich noch zu müde, um sich richtig über seinen dickköpfigen Partner aufzuregen. Doch, dass dem Uchiha solche Missgeschicke unterliefen, sobald Kisame nicht aufpasste, beunruhigte ihn schon ein wenig. Flüchtig ließ der Blauhaarige seinen Blick über die Uhr schweifen, welche neben der Küchenzeile hing. Es war früher Morgen und diese Erkenntnis entlockte dem Haimenschen ein herzhaftes Gähnen. Schon morgen Mittag würden sie wieder unterwegs sein, wie Kisame feststellen musste. In seinen Augen keine besonders berauschende Aussicht. Müde trottete er zurück zum Bett, wollte wenigstens versuchen, sich noch drei Stunden Schlaf zu gönnen. Tatsächlich wurde der Haimensch erst wieder wach, als ihn die Sonnenstrahlen, welche direkt durchs Fenster fielen, an der Nase kitzelten. Kurz blinzelte er, verzog das Gesicht, setzte sich dann aber auf und gähnte. Kisames erster Blick galt unabsichtlich dem Uchiha. Zufrieden stellte er fest, dass dieser noch brav in seinem Bett lag, zu schlafen schien. Langsam schob der Blauhaarige sich aus dem Bett, streckte sich genüsslich. Der nächste Blick viel auf das oberste Regal der Küchenzeile. Nato. Genau das war es, was er jetzt brauchte. Noch einmal versicherte er sich, dass sein schwarzhaariger Teampartner schlief, dann schlich er die Stufen hoch und griff sich die erstbeste Packung. Schnell nahm er sich noch ein Paar Stäbchen, setzte sich dann an den Tisch, begann genießerisch die Bohnen zu löffeln. Für diese Köstlichkeit ließ sich Kisame ungewöhnlich viel Zeit, schlang er sonst immer alles im Sekundentempo runter. Erst das leise Gähnen Itachis ließ ihn wieder hellhörig werden. Kisame sah auf, beobachtete, wie sich der Uchiha langsam aufsetzte, sich die müden Augen rieb. In seinem Gesicht zeichnete sich noch immer eine leichte Röte ab, doch schien der Sonnenbrand über Nacht abgenommen zu haben. Stattdessen aber zierten unzählige kleine Schrammen, welche teilweise noch etwas blutig waren, den zierlichen Körper. “Guten Morgen, Itachi-san…” Angesprochener schaute auf, nickte seinem Teampartner lediglich knapp zu. Kurz atmete er tief durch, versuchte sich zu konzentrieren. Zufrieden stellte der Uchiha fest, dass die Übelkeit nachgelassen hatte und auch die Kopfschmerzen nicht mehr so penetrant hämmerten. Einzig ein leichtes Schwindelgefühl war geblieben, doch das sollte ihn nicht allzu stören. Bedächtig ließ er sich vom Bett gleiten, stellte genügsam fest, dass seine Beine wieder Stabilität zeigten. Dann schaute er zu Kisame und seine Aufmerksamkeit viel auf dessen Frühstück. Flüchtig zuckte eine seiner Augenbrauen. “Was isst du da, Kisame?”, klang es zweifelnd. Kisame schluckte. Verdammt. Daran hatte er nicht gedacht. Kurz überlegte er, dann trat ein vorfreudiges Grinsen auf seine Lippen. “Nato…” Er ließ sich das Wort förmlich auf der Zunge zergehen und schob sich demonstrativ eine Portion der Sprossen in den Mund. Itachi schaute noch einen flüchtigen Moment auf die Packung, dann tappte er auch schon die Stufen zur Küche hinauf und öffnete die quietschende Kühlschranktür. Suchend und beinahe ungeduldig flogen die dunklen Augen über den Inhalt, entdeckten jedoch nicht das Gewünschte. Misstrauisch wandte er sich an Kisame. “Wo hast du sie hingepackt?”, murrte der Schwarzhaarige, hatte er definitiv keine Lust auf dumme Spielchen. Der Haimensch grinste, deutete auf eins der Regale . Der Schwarzhaarige erwiderte nichts, schaute hoch und entdeckte die weiß-gelben Becher. Seine Augen verengten sich leicht, als er nach oben griff, jedoch nicht gleich an sein Frühstück kam. Der Uchiha streckte sich erneut, versuchte an die Natopackung zu gelangen. Das Regal war zu hoch, er war zu klein. Eine deprimierende Erkenntnis für Itachi. Natürlich, Kisame hätte ihm ‘helfen’ können, doch dieser dachte erst gar nicht daran, schaute dem Schwarzhaarigen lieber zu und amüsierte sich. Itachi riss sich zusammen, hatten seine Finger die widerspenstige Packung endlich gefasst. Es wäre lächerlich gewesen, das als Triumph zu bezeichnen, doch irgendwie besänftigte es den Uchiha. Gerade wollte er den Arm wieder senken, als ein stechender Schmerz seinen Kopf durchfuhr. Ein dumpfes, kurzes Poltern und er war die gesamte Treppe runtergerutscht, landete unsanft auf dem Hinterteil und hielt sich den schmerzenden Kopf. Die Natopackung war ihm im Sturz aus den Fingern geglitten, landete nun mit einem matschigen Geräusch direkt auf dem Kopf des Uchiha und lief aus. Der Schwarzhaarige schielte nach oben, wollte nicht wahrhaben, dass ihm nun die eingelegten Sojabohnen in ihrer milchigen Brühe über die Haare, dann übers Gesicht rannen. Schnell wischte er sich über die Stirn und hatte nun die Hand voller weißlicher Sojasprossen. Die dicke Flüssigkeit klebte zwischen den Fingern, rann nun den Arm hinab. Itachi kam sich gedemütigt vor. Erst gar nicht wollte er aufschauen, direkt vor sich Kisames breites Grinsen sehen. Das war so… peinlich. Volltreffer! Kisame schluckte hart, grinste dennoch übers ganze Gesicht. Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit seinem Partner, umso besser mit ihm. Der Haimensch konnte nicht leugnen, dass die gewisse Erotik des Bildes ihn nicht kalt ließ. Wie Itachi da leicht gebeugt saß, nichts weiter an, als die Shorts, welche er zum Schlafen trug, das lange schwarze Haar offen und zerzaust. Wie die milchige Soße dessen Gesicht und Arme hinunter rann, ihm schließlich in trüben, dicken Tropfen vom Kinn fiel. Itachis resignierender Blick. Man sah ihm an, dass es ihm peinlich war, dass es ihn demütigte. Es war eine dieser seltenen Situationen, in der Kisame sehen konnte, was gerade in dem Uchiha vorging. Auch war es eine dieser, in der er am ehesten verstand, was die ganzen Weiber an seinem Partner fanden. Itachi war zwar verhältnismäßig zierlich, doch in den Augen einer Frau hatte er wohl eine männliche und doch sinnliche Statur. Und dann die blasse Haut, welche im markanten Gegensatz zu dem tiefschwarzen Haar und den dunklen, großen Augen stand. So gesehen war er eine wirkliche Schönheit. Der Blauhaarige zwang sich den Blick kurz abzuwenden, schaute jedoch sogleich wieder auf, als er Itachi aufstehen hörte. Kurz sah er ihn fragend an, wollte schon etwas sagen, hielt jedoch inne, als der Schwarzhaarige sich flüchtig die Soße von den Fingern leckte. Dann drehte Itachi sich um, huschte mit vorsichtigen Schritten ins Bad. Die Tür schloss sich leise und Kisame war allein im Raum. Tief atmete der Haimensch aus, schloss kurz die Augen. In welches Kitschbild war er da denn eben abgedriftet? Er schüttelte den Kopf über sich selbst, lehnte sich im Stuhl zurück. Flüchtig fragte er sich, ob es Absicht war, dass es bis auf Konan keine eindeutig weiblichen Mitglieder bei Akatsuki gab. Das schien ihm in diesem Moment gar nicht so unwahrscheinlich, denn wenn er zum Beispiel einen weiblichen Itachi zum Partner hätte, wäre seine Konzentration während der Missionen mehr als gefährdet. Der Blauhaarige hörte, wie die Dusche angedreht wurde und schaute kurz zum Badezimmer, dann stand er auf, kramte die restlichen Nato aus dem Regal, stellte sie in den Kühlschrank. Einen Moment schaute er sich wieder um, dann verschwand er auf den Balkon. Er brauchte dringend frische Luft… Itachi genoss das lauwarme Wasser, welches seinen noch leicht schmerzenden Körper hinab lief. Er blinzelte durch den Nebel, welchen der Wasserdampf erzeugte, hob den Kopf und ließ das Wasser auf sein Gesicht niederprasseln. Er fühlte sich heute wesentlich besser als Tags zuvor, doch völlig genesen war er noch immer nicht. Morgen würden sie wieder aufbrechen müssen, denn die Mission hatte trotz allem Vorrang. Genervt wusch der Uchiha die letzten Sojasprossen aus seinem Haar. Der Vorfall war zu viel gewesen. Die Sache in der Nacht hatte ihm ja schon zu schaffen gemacht und das bisschen Würde, welches er zur Zeit verzweifelt versuchte aufrecht zu erhalten, weiter angeknackst, doch diese erniedrigende Vorstellung von eben hatte ihn ziemliche Überwindung gekostet um nicht vor Wut und einem gewissen grad an Scham laut los zu schreien. Wenn er wieder ganz bei Kräften war, musste er einen ganzen Teil an Respekt und Autorität gegenüber seines Partners zurückgewinnen, soviel war sicher. Langsam drehte Itachi die Dusche wieder ab, sah zu, wie sich das Wasser zwirbelte um anschließend im Abguss zu verschwinden. Als er die Kabinentür aufschob zog die kühle Badezimmerluft in die Dusche, bescherte dem Uchiha eine leichte Gänsehaut. Erst, als sich der weiche Stoff des großen Handtuchs um seinen Körper legte, fühlte er sich wieder besser. Den restlichen Tag würde er versuchen sich auszukurieren, damit er morgen auch keine Beschwerden mehr hatte. Einen weiteren Tag mit solcher Erniedrigung würde er sicher nicht so ‘unbeschadet’ überstehen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Halleluja! Ich hoffe sehr, dass ihr mich noch nicht tot geglaubt habt! >,< Jaja…. Ich eben den letzten Schulstress und dann die Ferien v.v Aber! Hier ist endlich das nächste kapi! *freu* Diesmal war es ne echte Schwersgeburt… der anfang ging mir von den Fingern wie nichts… das Ende auch ^^ Aber… an der mitte habe ich wahrscheinlich die ganzen Monate getrödelt ,< *wedel* Also dann… Ich hoffe, dass ich das nächste kapi diesen Monat fertig kriege… Ich weiß nämlich nicht, wann ich in Japan zum schreiben komme o_O’ *wink* Also! Eure Aki