Crime in Prime von Akichama ((KisaIta, ZetsuTobi, andere?)) ================================================================================ Kapitel 1: Nachmittage ---------------------- Hidan riss die Tür zu seinem und Kakuzus Zimmer eben so unsanft auf, wie er sie auch wieder zuschmiss. An den Angeln der Tür rieselte der Putz ab. Der Jashinist stapfte einmal quer durchs Zimmer, zog sich dabei den dunklen Mantel aus, warf ihn in die Ecke. Noch immer prangte der Handabdruck des blonden Künstlers auf seinem Gesicht, zudem mischte sich dieses leuchtende mit einem etwas dunkleren Rot, welches definitiv von Wut zeugte. Insgesamt war für das geschulte Auge, wie Kakuzu es meist besaß, nicht zu übersehen, was vorgefallen seien musste. Außerdem kannte der Taki-Nin diese Art von Vorfall mittlerweile gut. Hidan stapfte von der Ecke wieder zum Bett, riss die Schublade seines provisorischen Schrankes auf, fing an zu kramen. Er war genervt, äußerst genervt und er war in jeder Hinsicht unbefriedigt. Auch der silberhaarige kannte diese Situation in und auswendig. “Was glotzt du so bescheuert, Kakuzu?!”, brüllte er dementsprechend aus Gewohnheit in Richtung Partner. Doch es blieb still. Einen kurzen Moment wartete Hidan, dann drehte er sich zu dem Bett des Dunkelhaarigen. Irgendetwas stimmte nicht, es war einfach untypisch für Hidans Teampartner so ruhig zu bleiben. Was aber noch untypischer war, war die Tatsache, dass Kakuzu nicht da war. Der Jashinist schaute sich kurz suchend um, war Kakuzu um diese Zeit und eigentlich zu jeder Zeit, am Geldzählen. “Ey, man! Kakuzu? Wo bist du?”, die Stimme des Nuke-Nins klang leicht misstrauisch, doch dann schwieg er, war sich sicher, dass der Maskenträger nicht im Raum war. Hidan setzte sich auf sein Bett, hatte vorher ein kleines Buch aus der Schublade gekramt. Beinahe vorsichtig fing er an in den spröden und fleckigen Seiten zu blättern. Es war ein handlicher Einband, gebunden in rissiges Leder, welches von unzähligen kleinen und großen Kratzern, Einschnitten und Flecken geziert wurde. Er seufzte tief, legte sich nun auf den Bauch, blätterte weiter. Es war wirklich ungewöhnlich ruhig im Zimmer, da er sonst so gut wie den ganzen Tag mit Kakuzu stritt, oder zumindest versuchte mit ihm zu streiten. Hidan ließ den Kopf sinken, klebte mit der Nase beinahe auf den Buchseiten. Er laß eigentlich ungern, war er nicht gerade der Typ dafür einfach mal sitzen zu bleiben und sich aufs Lesen zu konzentrieren. Insgesamt viel es ihm schwer, einer Sache seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Wieder schlug er um, überflog die nächste Seite. Wie langweilig. Einfach Öde. Der Jashinist würde diese lesebegeisterten Leute nie verstehen können. Und trotzdem… er hatte schließlich nur dieses Buch, und das seit Jahren. Eine ganze Weile lag der sonst so energiegeladene und temperamentvolle Jashinist ruhig auf seinem Bett, blätterte durch das zerlesene Buch und schaute ab und an zur Tür. Wo blieb sein geldgeiler Partner nur? Hidan seufzte, drehte sich wieder um. Es war nicht etwa so, dass er seinen griesgrämigen Zimmergenossen vermisste, nein, das nicht. Aber irgendwie war es schlichtweg langweilig ohne ihn. Der Silberhaarige rieb sich die Augen, legte das Buch unter sein Kopfkissen, dann stand er auf, schaute kurz auf Kakuzus Bett. Hidan lächelte matt. Ob sein Teampartner sein Geld vielleicht…? Der Jashinist stand auf, schlich zu der gegenüberliegenden Liege, krabbelte auf diese und musterte prüfend das Kopfkissen. Kurz schaute er noch auf die Tür, wollte sich vergewissern, dass Kakuzu ihn nicht sah. Er hielt inne. Was sollte das denn bitte? Warum machte er hier so einen auf heimlich? Hidan lachte leise über sich selbst, packte dann das Kissen, betastete es suchend, fand aber nichts. Beinahe enttäuscht wollte er das Kissen zurücklegen. Was hatte er auch erwartet? Etwa, dass sein Zimmergenosse sein ach so wertvolles Geld ins Kissen stopfte? Oder vielleicht irgendetwas anderes bunkerte…. Pornos oder so. Man konnte ja nie wissen. Hidan schüttelte den Kopf, hielt dann aber inne. Da war doch etwas im Kissen. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Jashinisten breit. Hastig zog er den Bezug des Kopfkissens auf, kramte suchend im Futter, um nur kurz darauf ein kleines Buch herauszufischen. “Na so was… was haben wir denn da Kakuzu?”, tönte die Stimme des Silberhaarigen. Also hatte der Alte doch was zu verstecken! Was das wohl für ein Buch war? Hidans Grinsen wurde vor Vorfreude immer breiter, musterte er das kleine Ding doch prüfend. Ein Tagebuch vielleicht? Wäre gar nicht so unwahrscheinlich gewesen, denn das Buch schien durchaus abgenutzt, war zusammengeschnürt, da es wohl ansonsten auseinander fallen würde. Hastig legte Hidan es auf das Kissen, machte sich an der Schnur zu schaffen. Ein erwartungsvolles Funkeln lag in den violetten Iriden des Unsterblichen, als er das kleine, abgenutzte Buch aufschlug. Hidan schaute etwas irritiert auf die einzelnen Seiten, blätterte ab und an weiter. Jede Seite war geziert von Datum, Börsenstand, zu erledigen Personen und dem versprochenem und verdienten Kopfgeld. Na toll. Der Jashinist schaute gelangweilt auf die folgenden Seiten, seufzte dann tief. “Maaan…. Nichts Interessantes hier. Kakuzu du Spießer! Kannst du nich’ ma’ wenigstens was Lohnendes verstecken!?” Genervt drückte der Silberhaarige sein Gesicht in das Kissen, als er plötzlich die Tür knarren hörte. Der hoch gewachsene Taki-Nin stand in der Tür, hatte einen Stapel Papiere unter den Arm geklemmt, ließ den Blick kurz schweifen. Wäre Hidan ein Hund gewesen, wäre er wahrscheinlich schlagartig vom Bett gesprungen und schwanzwedelnd auf Kakuzu zugehopst. Oder er hätte betreten zur Tür geschaut, den Schwanz eingeklemmt und sich vom Bett gerollt, in dem Wissen etwas Falsches getan zu haben. Doch der Jashinist war nun mal kein schwanzwedelnder, sabbernder Flohsack und verhielt sich auch dementsprechend hidantypisch. “Ey du Sack! Wo warst du die ganze Zeit?”, fing er sofort an zu nörgeln, dachte gar nicht daran, dass sein Partner nicht allzu entzückt davon war Hidan zu sehen, der es sich auf dem Bett des anderen gemütlich gemacht hatte und in Sachen rumschnüffelte, die ihn absolut nichts angingen. Kakuzu schüttelte innerlich den Kopf, war sein nerviger Partner tatsächlich wie ein blöder Kläffer; Man konnte ihn nie alleine lassen, ohne, dass er Mist baute, er konnte einfach nicht das Maul halten und war schlichtweg dumm und dreist zugleich. “Hidan… Was machst du da auf meinem Bett?”, die Frage klang ruhig, beinahe monoton. Hidan schaute seinen Teampartner lediglich etwas irritiert an, hatte er doch mit einem Wutausbruch oder dergleichen gerechnet. “Was geht dich das an alter Sack?!”, tönte er großmäulig, sah schon einer Tracht Prügel entgegen, so wie immer. Doch es geschah nichts. Hidan stutzte. Was sollte das? Sonst war nach so einer Kleinigkeit der ohnehin zerbrechliche Geduldsfaden Kakuzus sofort gerissen. Stattdessen aber kam der Vernarbte langsam auf Hidan zu, blieb direkt vor dem Bett stehen. Hidan sah trotzig hoch, direkt in das größtenteils vermummte Gesicht seines Partners. Irgendwie war ihm dieser ruhige Kakuzu unheimlich. “Was glotzt du so, Alter?”, murrte der Silberhaarige, fühlte sich plötzlich unwohl. Kakuzu schloss kurz die Augen, holte erschöpft Luft und schaute Hidan dann aus den giftgrünen Iriden mit einem tödlichen Blick an. “Geh von dem Bett runter.” Ein kurzer Satz, eigentlich nicht einmal eine Drohung. Und doch lief es Hidan eiskalt den Rücken runter. Was sollte der Mist? Wie war Kakuzu denn heute drauf? Der Jashinist zögerte, rappelte sich dann aber mehr oder minder hastig auf und krabbelte vom Bett. Schnell huschte er zu seiner eigenen Liege, schaute trotz allem noch einmal pampig zu dem Maskenträger. “Hat dich das Alter nun endgültig eingeholt und du schaffst es noch nicht mal mehr dich richtig aufzuregen oder was is’ jetzt los?”, gab er noch meckernd von sich, doch klang es eher kleinlaut. Kakuzu ließ das alles unkommentiert, wollte er nun wirklich einfach mal seine Ruhe haben, was mit diesem Quälgeist im Zimmer nicht allzu leicht war. Hidan zog eine Schnute, hielt aber dann die Klappe. Irgendwie war ihm das nicht geheuer. Der Jashinist fläzte sich auf sein Bett, vergrub das Gesicht wieder im Kissen. Der Taki-Nin legte die Unterlagen auf einen kleinen Tisch, unterdrückte ein Gähnen. Er war müde, müde und erschöpft. Seit dem frühen Morgen hatte er sich im Büro ihres Leaders mit diesem verdammten Papierkram herumgeschlagen, mit Pein die Finanzen besprochen und Ausgaben und Einnahmen ermittelt. Kakuzu rieb sich die brennenden Augen, hatte er die ganze Zeit in spärlichem Licht gesessen und Zahl an Zahl auf die Papierbögen gereiht. Beinahe schwerfällig zog er den schweren Mantel aus, strich sich über den verspannten Nacken. Was für ein Scheiß-Tag…. Zumindest schien sein nerviger Zimmergenosse vorerst mal das Maul zu halten, denn dessen Beschränktheit hätte Kakuzu jetzt gerade noch gefehlt. Einen Moment überlegte er noch duschen zu gehen, ließ es dann aber. Kurz entledigte der Nuke-Nin sich noch seines Oberteils, legte sich dann auch schon in das dürftige Bett, deckte sich zu und schloss augenblicklich die Augen. Hoffentlich würde man ihm wenigstens noch eine Weile Ruhe gönnen. Wieder seufzte Tobi tief. Traurig saß er auf dem Sofa des Aufenthaltsraums, hatte die Beine an den Körper gezogen und stütze sein Kinn auf die Knie. Langsam wippte er vor und zurück, vor und zurück… Niemand wollte ihn bei sich haben. Was machte er nur falsch? Versuchte er nicht immer nett und freundlich zu sein? War etwa kein guter Junge? Der Maskenträger vergrub den Kopf zwischen seinen Knien. Wenn es doch wenigstens einen gäbe, der ihn mögen oder zumindest akzeptieren würde. Aber dem war leider nicht so. Im Kopf ging das jüngste Mitglied seine Chancen durch. Deidara? Der mochte ihn irgendwie nicht, hörte ihm nie richtig zu und wollte Tobi immer loswerden. Itachi? Bei dem Gedanken verfinsterte sich Tobis Gesicht unter der Maske. Unwahrscheinlich. Kisame? Bei dem Gedanken an das breite, haifischähnliche Grinsen musste er unweigerlich schaudern. Hidan? Der hatte immer nur seinen Spaß daran ihn zu quälen. Kakuzu? Tobi überlegte einen Moment. Er war sich nicht sicher, hatte er sich noch nie groß mit dem vermummten Nuke-Nin beschäftigt. Vielleicht war es einen Versuch wert… Konan? Die einzige Frau der Organisation kannte er kaum, zudem wirkte sie ihm gegenüber stets abweisend. Der Leader? Er war mit einer der wenigen, die Tobi wenigstens nicht mobbten. Blieb noch… Zetsu? Ein leichtes Lächeln huschte unter der Maske entlang. Ja, Zetsu-san war eigentlich immer nett zu Tobi, zumindest eine der beiden Hälften. Vor und zurück, vor und zurück. Der Schwarzhaarige wippte noch immer auf dem Sofa herum, hörte dann plötzlich die Tür knarren. Er schaute auf. Er war sich sicher gewesen, dass niemand im Zimmer wäre. Wurde er etwa langsam alt? Oder machte ihm sein Job, beziehungsweise seine Bediensteten, mittlerweile schon so sehr zu schaffen? Er wusste es nicht. Fest stand nur, dass er nicht alleine war. Tobi war auch da. Der berüchtigte Leader der Akatsuki blieb noch in der Tür stehen, schaute den Maskenträger an. “Ähm… ist alles in Ordnung Leader-sama?”, tönte es unter dem orangen Spiralmuster hervor. Goldig. Ganz toll, nein, super klasse. Dabei hatte Pein doch nur einen Moment seine Ruhe haben wollen, hatte sich nur für einen winzigen Moment von seinem stressigen Tag, seinem stressigen Leben erholen wollen. Ohne Tobi, versteht sich. “Suchen sie etwas? Tobi könnte ihnen helfen und-..” der Orangehaarige schnitt dem Maskenträger mit einer kurzen Handbewegung das Wort ab. Erbarmen. Peins Kopf drohte schon sprichwörtlich zu explodieren. Anscheinend sah man ihm das sogar an, denn der Schwarzhaarige schwieg tatsächlich. Der Leader stellte dies mehr oder minder erleichtert fest, bewegte sich nun in Richtung Küche. Es gab so einiges, was ihn heute völlig geschafft hatte oder ihm noch immer zu schaffen machte. Zu erst war da natürlich sein viel zu langer Arbeitstag zusammen mit Kakuzu, welcher ohnehin nicht der sympathischste Zeitgenosse war. Dann war da auch noch die Tatsache, dass seine blauhaarige Partnerin seit nunmehr drei Tagen auf Einzelmission war. Dies hatte nicht nur zu Folge, dass Pein sich extrem langweilte oder, dass er immer unfreundlicher gegenüber seiner psychopathischen Untergebenen war, nein, er aß und trank weniger, vernachlässigte sich selber. Entzugserscheinungen. Er war schlichtweg auf Konan-Entzug und das bekam ihm einfach nicht. Pein schlenderte zum Kühlschrank, schaute lustlos von einer abgelaufenen Konserve zur nächsten. Man hätte ihm unterstellen können, dass es nur der gute Sex mit ihr war, den er vermisste, aber dem war nicht so. Ihm fehlte ihr ruhiges Wesen, ihre Unterstützung und vorsichtige Fürsorge. Konan war es, die des Öfteren dafür sorgte, dass das mittlerweile labile Gemüt des Akatsuki Leaders nicht den Bach runter ging. Pein seufzte, versuchte nicht weiter daran zu denken und griff nun nach einem Glas, dessen Inhalt noch essbar wirkte. Schnell nahm er noch Gabel und eine Wasserflasche, machte sich dann auch schon auf den Weg, zurück in sein Büro, sein persönliches Gefängnis. Im rausgehen hätte er schwören können den enttäuschten Blick des Maskenträgers im Rücken zu spüren. Es war einfach widerlich, richtig ätzend. Zwar versuchte er sich wie immer nichts anmerken zu lassen, doch wurde Itachi das Gefühl nicht los, dass Kisame aufgrund seines Zustands so grinste. Diese verdammte Hitze hatte dem Uchiha doch mehr zugesetzt, als er sich selbst hatte eingestehen wollen und nun hatte er den Salat: Das Krebsrot eines ordentlichen Sonnenbrandes war alles andere als zu übersehen, der Schweiß stand ihm mittlerweile nicht nur auf der Stirn, sondern auch auf allen anderen Teilen seiner empfindlichen Haut und zudem verspürte er dieses schmerzliche Hämmern im Kopf, welches von einem wunderbar bösartigen Sonnenstich zeugte. Wie gesagt, einfach herrlich. Der Uchiha und sein Partner saßen im Halbschatten eines großen, tropischen Baumes, welcher mitten auf dem Dorfplatz stand und seinen belächelten Schatten auf die Sitzbänke an dem großen Springbrunnen warf. Kisame hatte sich seiner Schuhe entledigt, die wunden Füße ins kühlende Wasser des Brunnens getaucht. Schmunzelnd betrachtete er seinen rot leuchtenden Partner, konnte die Schadenfreude kaum verbergen, wollte es vielleicht nicht einmal. Auch Itachi hatte die Füße ins Wasser stecken wollen, hatte es aber auf den gefolgten, brennenden Schmerz hin gelassen. Deprimiert über seine Lage schaute der Schwarzhaarige auf seine Füße, spürte trotzdem dieses lästige und auch erniedrigende Grinsen, welches sein bläulicher Partner leider viel zu gut beherrschte und auch viel zu oft aufsetzte. “Wir sollten uns bald eine Bleibe suchen”, erfasste Itachi das Wort, hatte keine Lust mehr auf diese Art im Mittelpunkt zu stehen. Kisame schaute ihn an, hörte einen Moment auf zu grinsen. “Hm… wäre keine schlechte Idee.” Itachi schaute zur Seite, schien nach einem Gasthaus zu suchen. Der Haimensch wandte den Blick ebenfalls ab, schaute sich suchend um. Ein Grinsen machte sich wieder auf dem Gesicht des Hoshigakis breit, aber hatte er nicht etwa eine Bleibe gesichtet, nein, sein Blick verweilte auf einem kleinen Stand, welcher sich ein paar Meter entfernt eines verhältnismäßig großen Andrangs erfreute. Kisame zog die Beine aus dem Wasser, schnappte sich seine Schuhe. Sein Partner sah ihn fragend an. Kisame lächelte, entblößte eine Reihe unnatürlich scharfer Zähne. “Wollen sie auch ein Eis haben?”, fragte er im aufstehen, wobei es eher höhnisch klang. Itachi schaute einen Moment irritiert, war vom Thema abgebracht, doch dann überlegte er kurz. Der Ältere schaute amüsiert auf seinen geschwächten Partner hinunter. Itachi nickte. “Eine Portion … mit Kirsche…”, gab er von sich, vermied es dem Größeren in die durchdringenden Augen zu schauen. Kisame nickte knapp, ging dann los. Itachi senkte den Kopf, versteckte sein rotes Gesicht so weit wie möglich im Kragen des schwarzen Mantels. Er mochte Kisames Augen nicht. Und außer mit den Sharingan, welche dann aber auch als Einschüchterung gedacht waren, vermied er stets den Blickkontakt mit seinem Teampartner. Wenn er so darüber nachdachte kam es ihm irgendwie albern vor, doch konnte er sich nie wirklich dazu überwinden einfach direkt in diese Raubtieraugen zu schauen. Er hatte immer das beklemmende Gefühl diese Augen würden Dinge sehen, die lieber unentdeckt bleiben sollten. Er hasste diesen durchdringenden Blick Kisames, durchbohrte es ihn förmlich. Und da der Uchiha es absolut vermied und auch nicht leiden konnte dermaßen ‘durchschaut’ zu werden, scheute er schlichtweg diese bestimmte Art von Blickkontakt. Wieder versank der Jüngere in unsinnigen Gedanken, bemerkte erst gar nicht, dass sein Partner schon zurück war. Kisame schaute Itachi an, sah dessen abwesendes Gesicht, welches er ausreichend kannte, schien sein Teamkollege oft mit den Gedanken weit weg. Ein kurzes Grinsen huschte dem Haimenschen über das Gesicht, dann hielt er dem verbrannten Itachi den Eisbecher gegen die krebsrote Wange. Der Uchiha schrak auf, schaute sofort drohend in Kisames Richtung, die tief roten Augen funkelten warnend. “Lass den Mist…!”, murrte der Schwarzhaarige, griff sich das Eis. Kisame schwieg, setzte sich lediglich wieder auf den Brunnenrand, schob sich gleich den ersten Löffel der kalten Köstlichkeit in den Mund. Der Uchiha stocherte einen Moment in seinen weißen Flocken, bis sich das Eis langsam mit dem dunkelroten Kirschensirup mischte. Es erinnerte ihn an Schnee, Schnee und Blut. Itachi schob sich den ersten Löffel in den Mund, ließ die süße Erfrischung auf der Zunge schmelzen, bis er nur noch Kirsche schmeckte. Kurz schaute er zu Kisame, welcher sein Eis schon fast aufgelöffelt hatte. Der Sirup hatte eine seltsame Färbung, wirkte irgendwie bräunlich, zugleich grün, als auch tiefrot. “Was ist das…?”, Itachis Stimme klang wieder etwas kräftiger, schien an dem kühlenden Eis zu liegen. Gut so. Kisame schaute von seinem Becher auf. “Ähm… Melonensirup und Pflaumenmus”, das erklärte die seltsame Farbe. Itachi schluckte den nächsten Bissen runter. Melone-Pflaume? Kann man das essen? Egal. Kisame schien es jedenfalls zu verkraften, was aber auch kein Maßstab war. Der Jüngere wandte den Blick wieder ab, starrte die blutroten Flocken in seinem Becher an, nahm sich zögerlich den nächsten Löffel. Es musste wohl schon später Nachmittag sein, als sie loszogen, um eine Unterkunft zu finden, denn die Schatten der tropischen Bäume wurden immer länger. Erleichtert stellte Itachi fest, dass zusammen mit der Sonne auch ein Teil dieser schier unerträglichen Hitze zu verschwinden schien. Endlich. Nach nur einer halben Stunde des Suchens hatten sie etwas angemessenes in einer akzeptablen Preisklasse gefunden, schien dieser Ort aufgrund seiner touristischen Beliebtheit, voller Hotels und Herbergen. Etwas, was der Schwarzhaarige nicht nachvollziehen konnte. Beliebt? Etwa wegen dem Wetter? Kisame stellte zufrieden fest, dass Itachi ihnen gleich für drei Tage ein Zimmer mietete, gab er zudem, auch wenn widerwillig, zu, dass er sich auskurieren müsse. Itachi mochte stur sein, meist auch etwas eitel, doch das hieß nicht, das er dumm war. Der Uchiha kannte seine Grenzen und er war sich sicher, dass mit einem Sonnenstich, der ihm selbst das Laufen erschwerte, nicht gut kämpfen war. Besonders nicht gut überleben. Das war zu seinem Leid eine demütigende Tatsache. Sonnenbrand. Sonnenstich. Erbärmlich. Die beiden Nuke-Nin ließen sich zu ihrem Zimmer führen, welches sich erfreulicherweise als äußerst geräumig und wohnlich entpuppte. Es bestand aus Badezimmer und einer Art Schlaf- und Wohnzimmer, in dem ein Esstisch mit Stühlen und zwei getrennte Betten standen. Von den Betten aus schaute man direkt auf ein paar Stufen, welche zu einer erhobenen Kochleiste führten. Also eine Art Mini-Küche. Allem in allem konnte man es hier locker ein paar Tage aushalten, ohne, dass es einem an etwas fehlte. Itachi ging beinahe träge auf eins der Betten zu, zog sich im gehen langsam den schweren Mantel von den brennenden Schultern, legte ihn über die Lehne eines Stuhls. Sein Teampartner schaute sich noch immer um, kam ihm dieses Zimmer nahezu luxuriös vor, im Gegensatz zu den sonst üblichen Schlafplätzen. Ein Lächeln huschte über seine haifischähnlichen Züge, dann stellte er Samehada ab, streckte sich genüsslich. Sein nächster Blick galt der Kochzeile. Geschwind sauste er die paar Stufen hoch, öffnete Kühlschrank und Schränke, fand aber nichts. Der Haimensch seufzte, hatte er sich was essbares erhofft. Doch das Zimmer war teuer genug gewesen, so dass sie ohne Mahlzeit gebucht hatten. Schade, wie er fand. Kisame wandte sich zu den Betten, stellte fest, dass man von der Küche wie von einer kleinen Bühne aus auf den Raum schauen konnte. Nette Perspektive. Sah vom Bett aus bestimmt gut aus, wenn hier eine hübsche Frau mit Schürze Kochen würde. Er schweifte ab. “Itachi-san. Könnten sie mir den Geldbeutel geben? Ich gehe Vorräte… was zu Essen kaufen”, wandte er sich an seinen Partner, deutete dabei auf die leeren Schränke. Itachi nickte, wirkte aber leicht abwesend. Der Ältere hüpfte von der Erhöhung, schnappte sich dann die Börse, ging zur Tür. “Bis dann..” Weg war er. Die Abendluft war angenehm kühl und am Himmel zeichneten sich die ersten Sterne ab. Kisame schmunzelte. War eigentlich ganz nett hier. Da hatte nicht gerade das Bedürfnis in ein paar Tagen abzureisen und zu diesen Psychopathen im Quartier zurückzukehren. Schon allein der Gedanke gefiel ihm nicht. Der Haimensch steckte die Hände tief in die Hosentaschen, zog den Kopf leicht ein, verschwand bis zur Nase in dem Schal, welchen er um trug. Das hatte er sich wegen Itachi angewöhnt. Dieser hatte ihm stets angewiesen möglichst unauffällig zu sein. Das fiel Kisame nicht nur aus persönlichen Vorzügen schwer, sondern auch von Natur aus, durch sein eher auffälliges Äußeres. Der Blauhaarige betrat den erstbesten Supermarkt, begann alles nötige zusammen zu suchen. Normalerweise ließ Itachi ihn ungern alleine einkaufen. Zwar sah man es dem Hoshigaki nicht an, so war er doch recht konsumfreudig. Nicht etwa im materiellen Sinne, sondern lediglich auf Nahrungsmittel bezogen. Es fiel ihm stets schwer auf manche, unnötige Dinge zu verzichten. Viel zu gerne liebte er Naschereien, nicht unbedingt süß, sondern einfach Knabberzeug. Am liebsten eingelegte Sojabohnen. Nato genannt. Da konnte er sich nie zurückhalten, kaufte stets ein paar Becher. War an sich auch nicht schlimm, denn Itachi mochte das Zeug auch gerne. In Kisames Augen zu gerne. So hatten sie sich sogar mal wegen dem letzten Becher Nato in die Haare gekriegt. Mag ja lächerlich klingen, war den beiden jedoch ziemlich ernst. Gewonnen hatte Itachi. Blöde Sharingan. Der Haimensch bezahlte und machte sich auf den Rückweg. Mochte ja irgendwie lustig klingen: Hochkriminell, Massenmörder und gesucht, aber im Supermarkt die Einkäufe bezahlen. Tja. Man wollte ja nicht immer gleich auffallen. Nur langsam ging er zurück, genoss noch die frische Abendluft, welche angenehm kühl unter seine Sachen kroch, die Wunden vom langen Hinmarsch zu beruhigen schien. Er war wohl noch ein Weilchen herumgelaufen, denn als er an ihrer Unterkunft ankam war es bereits dunkel. Leise öffnete er die Tür, hatte er sich auch das irgendwann mal angewöhnt gehabt. Wahrscheinlich, weil sie wegen ihm schon einige Male wegen Nachtruhestörung geflogen waren. Kurz stutzte er, war es stockdunkel im Raum. Kisame suchte nach dem Schalter, knipste dann das Licht an. Er blinzelte, schaute sich kurz um. Sein Teampartner lag auf einem der Betten, war nur mit einer kurzen Hose bekleidet und nicht zugedeckt. Tat wohl zu sehr weh auf der verbrannten Haut. Einen Moment musterte der Haimensch den Uchiha, hatte es doch irgendwie was nettes ihn so zu sehen. Sonst war er doch immer damit beschäftigt den Älteren zu schelten, zurechtzuweisen oder einfach zu ignorieren. Kisame wandte den Blick ab, schleppte seine Einkäufe zur Küchenzeile und begann die Lebensmittel einzusortieren. Bei den Nato hielt er inne. Kurz schielte er zu seinem Partner, versicherte sich, dass dieser schlief. Dann öffnete er das oberste Regal, verstaute dort die Köstlichkeiten. Hatte schon was praktisches, dass er so viel größer war als Itachi. Der würde nämlich nicht so leicht da oben dran kommen. Kisame grinste _______________________________ So! :D Das erste Kapitel wäre geschafft x3 Ich weiß… es passiert nicht wirklich was >.< Deshalb auch der Kapiteltitel… Aber… dafür wird das nächste Kapi schneller kommen… ach je~ Ich hab so viele Ideen…. Und muss sie alle unterbringen >< Hoffe, dass euch das Kapitel wenigstens etwas gefällt >____<~ Ach so… danke an alle, die CiP kommentiert und favorisiert haben *.* Hab mich echt gefreut^^ Nur…. So viele Favos und verhältnismäßig wenige Kommis >3< An alle Schreibfaulen :D : Ihr könnt auch einfach ‘Super’ und ‘klasse’ schreiben ;DD Lg Aki^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)