Jealousy of a dog von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 21: ~Murphys Law und Kaibas Ruf~ ---------------------------------------- Jealousy of a dog Authors Note… Und es regnet. Eigentlich sollte es mich ja nicht wirklich wundern, aber immerhin haben wir ja bald Sommer…Und es gießt und gewittert nun…Wenigstens hab ich was zu sehen und muss ausnahmsweise mal nicht mit dem Fahrrad raus ;) Aber wohl nur, weil es gerade mitten in der Nacht ist… Dieses Mal ist das Kapitel aber wirklich etwas kürzer, tut mir leid… ~Murphys Law und Kaibas Ruf~ Die heiße Sommersonne brannte noch unbarmherziger und absolut gnadenlos auf den armen Straßenköter und den Welpen hinunter. Der Asphalt glühte und die Luft wabberte vor Hitze, Princess und auch Joey hechelten zwar schon, aber dennoch dachte der blonde Straßenköter nicht einmal daran, seinen Schritt auch nur etwas zu verlangsamen. Er wollte einfach nicht mehr über das eben Erlebte nachdenken, sondern einfach nur so viel Abstand zwischen sich, der Badewanne und eine neue Frisur oder gar bunten Strähnchen in seinem wundervollen, in der Sonne wie gesponnenes Gold leuchtenden, blonden Haaren bringen, wie ihm nur irgendwie möglich wäre. Und Princess folgte ihrer momentanen Bezugsperson brav. „Und, wo wollen wir denn hin? Haben wir etwa unser Herrchen verloren?“, wieder wurde der Blonde im vollen Fluchtmodus ziemlich abrupt und schmerzhaft abgebremst. Er hielt es im ersten Augenblick allerdings für eine Kollision mit einer harten, ohne Baugenehmigung mitten auf dem Gehweg errichteten, seltsamerweise sprechenden, vielleicht aber auch doch nur halluzinierten Mauer, die sich dann aber bei einer scheuen ersten optischen Inspektion, denn doch als ein uniformierter, ihm etwas Schatten spendender Polizist, der ihn mehr als herablassend musterte und ihn angesprochen hatte, herausstellte und Joey schluckte nach dieser Erkenntnis schwer. Er trug nur blaue Unterwäsche. Enge blaue Shorts. Enge, kurze, blaue Shorts. Gar nicht gut. Und ein Hundehalsband. Auch nicht besser. Obendrein er war noch nass. Überhaupt nicht gut. Außerdem war er mit Seto Kaibas Hund unterwegs. Joey und auch sein kleines inneres Stimmchen sahen sich schon im Gefängnis sitzen, aber im Gegensatz zu seinem Stimmchen, dass ihm Bilder von einem zur Rettung herbeieilenden Kaiba zeigte, konnte der Blonde dieser Vorstellung nichts irgendwie Gutes abgewinnen. Ganz im Gegenteil, es schockte ihn und an eine Rettung durch Kaiba glaubte er schon mal gar nicht. Eher würde die Hölle zufrieren, Kaiba mit ihm schlafen, oder Pinguine das Abitur machen…Moment, wie hatte sich denn ‚Kaiba mit ihm schlafen’ da hineingeschlichen? „Wird’s bald, Köter?“, der Polizist wirkte nicht nur unfreundlich, sondern auch als würde er noch länger warten wollen und als wüsste er überhaupt was Humor war und so wich Joey, der sich entschlossen hatte sich nicht mehr zu fragen, warum ihn plötzlich alle Welt als ‚Hund’ bezeichnen musste und woher der komische Vergleich von Sex mit Kaiba, der überhaupt nicht in die Reihe passen wollte, komme könnte, unwillkürlich vor ihm zurück. Dabei stolperte er aber auch höchst elegant über Princess und fand sich dann auf dem aufgeheizten Gehsteig, der aber wenigstens die noch immer nassen Shorts trocknen würde, wieder. Wenigstens konnte man das Trocknen der Shorts als etwas Positives sehen, wenn Joey schon nichts einfiel, was er auf die Aufforderung des Beamten erwidern könnte. Zumindest nichts, was der Beamte ihm glauben würde. Sollte er ihm etwa die ganze Geschichte erzählen? Niemals, kein einigermaßen bei Verstand seiendes menschliches Wesen, dessen Denkvorgänge zumindest in einigermaßen logischen Mustern ablaufen sollte, würde ihm glauben, dass eine einzige Person vom Schicksal und den höheren Mächten so sehr gehasst werden könnte. Der Polizist wirkte auf Joey leider doch sehr rational veranlagt und so würde er ihn, bei Joeys unverschämten Glück und natürlich auch dank Murphys Law, wahrscheinlich wegen Hundeentführung, Tierquälerei und ungebührlichem Verhalten in der Öffentlichkeit verhaften. Der blonde Junge fragte sich nur kurzzeitig, ob kurze, nasse, blaue Shorts wohl schon den Bestand von FKK erfüllen würde, aber damit kam er zu einer weiteren Schlussfolgerung und stellte dann betroffen fest, dass er sich noch nicht einmal würde ausweisen können. Und zu allem Überfluss war auch in der Kaiba-Villa niemand Zuhause, der ihn retten könnte oder sich überhaupt für seinen Verbleib interessieren würde. Und, selbst wenn es da doch irgendjemanden geben sollte, so kannte er eh nicht einmal die Telefonnummer, damit er um Hilfe bitten könnte. Der Mann hatte nun scheinbar lange genug auf irgendeine Antwort des Blonden gewartet und versuchte nun an Princess’ Halsband heranzukommen. Leider hatte die Hündin scheinbar etwas dagegen von fremden, oder vielleicht auch nur von diesem speziellen fremden Mann angefasst zu werden und verhielt sich prompt reichlich unkooperativ, sie schnappte sogar nach dem vollkommen überraschten Beamten, dem daraufhin der Geduldsfaden riss und der Joey Handschellen anlegte. --- --- Wenigstens war die kleine Zelle klimatisiert, zumindest hätte Joey das im Normalfall gedacht und sich im Hochsommer natürlich sehr darüber gefreut. Aber nun, nur mit diesen kurzen blauen Shorts bekleidet, breitete sich überraschend schnell eine Gänsehaut auf seinem Körper aus und er stellte dann auch noch fest, dass die kleine Hündin sich definitiv nicht als lebende Wärmflasche eignete, da er immer noch zitterte. Aber, das waren ja alles nur nebensächliche Gedanken, die Hauptsache und das Erschreckende war ja, dass er wegen Kaiba im Gefängnis saß. Seltsamerweise schien der braunhaarige reiche Pinkel, selbst wenn er wahrscheinlich nicht mal im selben Land, oder sogar auf dem selben Kontinent weilte, Schuld an allem, was Joey zustieß, zu sein. Nicht gerade ein tröstlicher Gedanke für einen armen gestressten Hund. Und noch weniger tröstlich war dass ihm niemand seine Geschichte, die er nun in der letzten halben Stunde schon vier mal hatte erzählen müssen, zu glauben schien. Gut, es klang alles schon etwas verrückt, aber was konnte er denn dafür? Alles was er nun noch wollte, war etwas zum Anziehen und einen Ritter in einer weißen Rüstung, oder einfach die Telephonnummer der Kaiba-Villa. Das Hauspersonal, das ja, wie er wusste, nicht stumm war, würde sicher ans Telephon gehen und Roland würde, in Ermangelung eines anwesenden Kaibas, denn retten kommen… Sein inneres Stimmchen nutzte den Moment für eine weitere phantasievolle Interpretation und zeigte ihm Seto Kaiba als stolzen Ritter auf einem weißen Drachen. Und nun war sich Joey sicher, sein altkluges Stimmchen nahm ganz sicher irgendwelche verbotenen, bewusstseinserweiternden Substanzen, anders konnte man sich diese blühende Phantasie nicht erklären, oder? Kaiba als Ritter! Auf einem weißen Drachen! Pah, Joey, der sich vollkommen sicher war, dass Kaiba mit einem stolzen Ritter ungefähr so viel gemeinsam hatte, wie eine Zwiebel mit einem Hochleistungscomputer, schnaubte und verdrängte das Bild von Kaiba in einer glänzenden Rüstung sofort wieder. Als ihm das wenigstens halbwegs gelungen war, begann er denn auch gleich Princess’ und seine Geschichte zum fünften Mal zu erzählen. Dieses Mal fiel ihm dann aber doch sein wohl einziger Trumpf ein und er nahm der dösenden Princess das Halsband ab. Schnell fand er denn auch die gesuchte Hundemarke und hielt dem Polizisten das geprägte Metallstück, dass natürlich, Kaibas Stolz und Besitzansprüchen sei Dank, auch mit dem auffälligen Logo der ‚Kaiba Corporation’ versehen worden war, entgegen, „Ich bin ihr Hundesitter, bitte rufen Sie diese Nummer an.“ --- --- Erstaunlich, wie schnell ein einziger Anruf das Verhalten eines ganzen Polizeireviers verändern konnte. Der Ruf von Seto Kaiba, oder besser die Angst und der Respekt vor dem jungen Firmenchef, sorgten dafür, dass Joey genau sieben Sekunden nachdem der Beamte den Hörer aufgelegt hatte, aus der Zelle gelassen und mit einem Polizei-T-Shirt versehen worden war. Der Blonde genoss es, dass man nun einmal freundlich zu ihm war und seine Wut auf Kaiba schwand wenigstens ein bisschen. Und auch der kleine Welpe profitierte natürlich vom miserablen Leumund ihres Herrchens, sie bekam mal wieder von allen Seiten Hundeleckerlis zugesteckt und wurde von den Beamten als ‚süßes Hundi’ gelobt. Als Joey die kleine Dame dann auch noch sanft streichelte, schien sie den Schock über ihre Inhaftierung schon überwunden zu haben. Genau zehn Minuten und mindestens vierzig Entschuldigungen später, öffnete sich die Tür zum Polizeirevier und ein, doch etwas pikiert wirkender Roland holte den Hund seines Chefs und als ungewollte Beigabe denn auch noch den dazugehörigen Hundesitter ab. Es gab, entgegen Joeys Erwartungen, auch keine Kaution zu hinterlegen, was wohl auch wieder an der Angst vor dem drohenden Jobverlust durch einen wütenden Kaiba, der sich beim Chef der Beamten beschweren würde, liegen durfte und so saßen Joey und Princess bald wieder in der klimatisierten und sicheren Limousine. Die kleine Hündin sprang dann auch sogleich wieder auf die Polster, wo sie sich dann auch sofort zusammenrollte und herzhaft gähnte. Die letzten Erlebnisse waren für den kleinen Welpen wohl zu viel gewesen und so schlief sie irgendwann auf der langen Fahrt zurück zur Villa vollkommen erschöpft und auf die Polster sabbernd, ein. Joey hingegen war noch immer vollkommen auf Adrenalin. Er saß ganz wie er es sich vorgenommen hatte, Rache nehmend auf den weichen, nun wirklich ehemals weißen Polstern und sah nachdenklich aus den getönten Fenstern hinaus. Wenn Kaiba von dieser…kleinen Eskapade seiner beiden Hunde erfahren würde, würde der blonde Straßenköter sicher nicht mehr sehr lange leben, vielleicht sollte er, bevor sein Alptraum von seiner Geschäftsreise zurückkam und ihn entdecken würde, sein Testament aufsetzen? Moment mal, hatte er denn überhaupt was zu vererben? --- --- Im Verlauf der weiteren Fahrt hatte Joey denn auch weiterüberlegt und das Testament denn auch in Angriff genommen. Seinen wertvollsten Besitz, seine gesamten Karten, waren schließlich einigermaßen gerecht auf seine ganzen Freunde verteilt. Nur das treue Rotauge wollte er einfach nicht hergeben. Als er nun nach erledigter Arbeit aber wieder aus dem Fenster sah, bemerkte er, dass das ganze Verteilen in Wirklichkeit nur ein paar Minuten gedauert haben konnte und dass sie nun scheinbar mitten in Domino in einem Verkehrsstau festzusitzen schienen. Kurz wunderte er sich darüber, dass solche Banalitäten auch vor der Limousine eines Kaibas nicht Halt machten, aber bald darauf wurde es ihm dann doch wieder zu langweilig darüber nachzudenken, dass Kaiba nicht über alles bestimmen konnte, und so ließ er seinen Blick erstmals über den großzügigen und eleganten Innenraum der Limousine schweifen. Das hier war doch eine Limousine, oder? Und Limousinen hatten doch immer gewisse Extras, oder? Irgendwo musste sich hier doch sicher irgendetwas Interessantes, was ihm die Langeweile in diesem Stau vertreiben könnte, verbergen, oder? Ok, wem machte der Blonde denn eigentlich etwas vor? Joey wünschte sich, da er inzwischen Durst verspürte, einfach nur noch die Minibar zu finden. --- --- Vor den getönten Scheiben zogen nun doch schon die wohlbekannten Bäume, der überlangen, vielleicht doch gewisse körperliche Einschränkungen des Hausbesitzers kompensierende Auffahrt vorbei, aber Joey nahm sie dieses Mal gar nicht wahr, er suchte nämlich immer noch, wenn inzwischen auch schon halb verschmachtet, nach der Minibar. Scheinbar musste es aber irgendeinen Trick dabei geben, vielleicht war es ja aber auch einfach nur eine Hundesicherung? Kaiba würde er es zumindest zutrauen. Das penetrante Stimmchen bezeichnete ihn daraufhin kurzerhand als paranoid, aber das kümmerte den habverdursteten Straßenköter nun nicht weiter, er verschränkte einfach nur schmollend die Arme vor der Brust und schwor, neben Kaiba und dem Architekten, so wie dem Innenausstatter der Villa, nun auch noch dem Designer der Limousine ewige und unendliche Rache. Zumindest bis der Wagen hielt. --- --- Die Küche hatte Joey, der kopflos aus dem Wagen gestürzt und in der kühlen Villa verschwunden war, dann doch überraschenderweise beinahe ohne Probleme gefunden. Woran genau das schnelle Finden und der plötzliche Orientierungssinn gelegen hatte, konnte er selber nicht sagen, aber er war froh darüber, als er nun den momentan heiligsten aller Einrichtungsgegenstände sehen konnte. Er hätte im Moment selbst dumme Witze über Hundesinne oder ähnliches ertragen, die Hauptsache für ihn war gerade einfach nur, dass er den Kühlschrank gefunden hatte und, dass dieser wunderbare Kühlschrank eine wundervolle Flasche von eisgekühltem Wasser oder einer sonst irgendeiner trinkbaren Flüssigkeit enthalten würde. Der kleine, wohl ebenso durstige Welpe stürzte sich ihrerseits auf ihren mit dem köstlichen Nass gefüllten Wassernapf. Joey ließ sich, die kalte Flasche kurz in seinen Nacken haltend, neben ihr auf dem Boden nieder und beide Hunde Kaibas taten dann gemeinsam etwas gegen die drohende sommerliche Dehydratation und versuchten die letzten Erlebnisse zu verdrängen, „Hey, Princess. Ich sag Kaiba nichts, wenn du auch schweigst.“ Princess sah ihn kurz an und wedelte dann mit dem Schwanz, was Joey als Zustimmung ansah. Der Junge lehnte sich dann entspannt zurück und bemerke so nicht, dass der Welpe wohl irgendwie die Balance verloren zu haben schien, und sie ihren Napf umgestoßen und damit den Küchenboden unter Wasser gesetzt hatte. „Mist.“, nun gut, dass es plötzlich nass wurde, bemerkte er denn doch. --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)