Pureblood´s souls von abgemeldet (Achtung!!! Namensänderung!!! (Vorher hieß es Bloody Night with you)) ================================================================================ Dance, Firework, fever and nightmare ------------------------------------ Schließlich kam das Essen. Ich staunte nicht schlecht, als drei Kellnerinnen zu uns kamen um uns zu bedienen. Dabei fiel mir aber auf, dass sie ausschließlich Kaname-senpai ansahen und ihm zulächelten und versuchten mit ihn zu flirten. Ich gab es ja nicht gerne zu, aber so langsam wurde ich eifersüchtig. Sie kicherten und machten Kaname-senpai Komplimente ohne Ende. Ich stocherte in meinem Salat herum und stellte mit vor, wie die Tomate und zwei Gurkenscheiben diese Kellnerinnen waren und demolierte sie entsprechend, bevor ich frustriert hinein biss und kaute. Wieso konnte ich nicht so offen meine Gefühle preisgeben. Nein, ich wurde ja rot und stotterte unkontrolliert oder redete über ein Thema, was mich bedrückte. Aber nie machte ich Kaname-senpai Komplimente oder flirtete. Na ja.. ich war ja auch nicht wie diese drei so schön und ein Vampir war ich auch nicht. Wenigstens hellte sich meine Stimmung wieder auf, als Kaname-senpai alle galant, aber doch bestimmt abwimmelte. Als sie sich schließlich geschlagen gaben und sich trollten, sah ich ihnen nach und konnte eine selbstzufriedene Miene nicht verbergen. »Schmeckt das Essen?« Ich zuckte leicht zusammen und sah zu Kaname-senpai herüber, dem meine Miene nicht entgangen war. Zum Glück zog er den falschen Schluss daraus. Ich nickte schnell und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das Essen. Kaname-senpais amüsierten Blick auf mir sah ich nicht. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er meine Gefühlsregung die ganze Zeit mit verfolgt hatte. Wahrscheinlich würde ich dann in Grund und Boden versinken. So wurde es aber ein gemütlicher Abend. Kaname-senpai und ich redeten nicht viel, wobei, er redete nicht viel, ich musste ja notgedrungen schweigen. Dennoch hatte ich so viel Spaß wie noch nie. Immerhin war ich lange nicht in der Stadt gewesen und die letzte Begegnung in der Stadt war ja nicht gerade super gewesen. Aber schließlich tauchte Seiren-senpai auf und verbeugte sich vor Kaname-senpai. »Wenn ihr es noch erledigen wollt, dann müsst ihr euch beeilen, ansonsten hat das Geschäft zu.« Kaname-senpai seufzte leicht und nickte. Dann winkte er die Bedienung heran und bezahlte derjenigen das Essen. »Tut mir leid Yuuki, aber wir sollten dann gehen. Ich bring dich noch in die Academy und da bleibst du bitte in der Nähe von Aido oder Kain. Ich möchte nicht, dass du alleine bist.« Gut, dass ich meinen Zettel und den Stift noch mitgenommen hatte. „Kann ich nicht zu Zero?“ Ich wusste, dass Kaname-senpai Zero-kun nicht mochte, aber ich wollte ihn endlich mal wieder sehen. Das letzte Mal war ich ja eingeschlafen. »Zero ist nicht da. Er hat einen Auftrag von den Vampir-Huntern bekommen.« Oh.. Ach so. Ich nickte leicht. Dann würde ich wohl bei Aido-senpai und den Rest bleiben. Hauptsache Aido-senpai würde nicht wieder versuchen die Zähne in mein Fleisch zu bohren… Aber wenn Seiren-senpai dabei war. Ich schaute leicht zu ihr, während Kaname-senpai mit einem Mann sprach. Ich hatte sie kaum sprechen gesehen und immer die Befehle von Kaname-senpai ausführen sehen. »Yuuki?« Ich sah auf. Kaname-senpai war wieder neben mir und wartete wohl auf mich. Ich nickte leicht und ging mit ihm zur Tür. Draußen war es kühler geworden, ich zitterte kurz. Im Restaurant war es so warm gewesen. Ohne einen Kommentar führte mich Kaname-senpai wieder den Weg zurück zur Academy. Vor dem Tor blieb er stehen. »Jetzt müssen wir leider andere Wege gehen, Yuuki. Es war eine schöne Nacht…« Ich nickte und lächelte leicht. Mir hatte sie auch gefallen. Ich hatte mich fast wie in alten Zeiten gefühlt. Kaname-senpai strich mir durch das Haar. »Kain wird dich zu den anderen bringen.« Ich schaute wohl etwas fragend, dann folgte ich Kaname-senpais Blick und drehte mich um. Kain-senpai lehnte an dem Tor und wartete anscheinend auf.. na ja… jetzt wusste ich es ja, auf mich. Dann war Kaname-senpais Hand von meinem Kopf weg und ich blickte mich wieder zu ihm um. Er ging den Weg zurück, den wir gekommen waren. Seiren-senpai folgte ihm. Ich blickte ihm nach, bis er um eine Ecke verschwunden war und ging schließlich zu Kain-senpai. Der blickte mich kurz an und schloss dann die Augen. Ich meinte einen kleinen Seufzer zu verhören, aber ich konnte mich auch irren. »Die meisten sind draußen im Garten. Willst du dahin?« Mit den anderen in Garten. Unwillkürlich dachte ich an die Stimmung während Ichijo-senpais Geburstagsparty und schüttelte schnell den Kopf. »In der Bibliothek sind Shiki und Rima und ich werde dort auch hingehen.« Ich nickte. Shiki-senpai und Rima-senpai waren mir lieber, als der Rest. Ich kannte sie zwar nicht sehr gut, aber sie hatten noch kein Mal versucht, mich umzubringen…. Und Kain-senpai war ja auch dabei. Am liebsten würde ich zwar in mein Zimmer gehen und mich auf mein neues Bett legen, aber ich vernahm Kaname-senpais Worte immer noch in meinen Ohren. Wenn er nicht möchte, dass ich alleine bleibe, dann würde ich das auch nicht. Ich folgte also Kain-senpai durch das Haus Mond, bis zur Bibliothek. …. Eine Woche ging schnell vorbei. Die Nacht mit Kain-senpai und Shiki-senpai und Rima-senpai war vor sieben Tagen gewesen und es war eine neue Nacht. Ich hatte mir endlich einen Wecker besorgt, damit Kaname-senpai mich nicht immer wecken musste. Einen Wecker, wo nicht der Arlarm kaputt war- einen Wecker hatte ich ja schon vorher besessen. Ich schlug die Augen auf und gähnte leicht. Meine Halsschmerzen hatten sich in der letzten Zeit erheblich gebessert. Nur manchmal waren sie noch schlimm. Und das Beste war: Ich bin kein Mal wieder umgekippt, wenn ich Erinnerungen hatte. Diese hatten mich auch verschont. Im Zimmer hatte ich nun alles in die Schränke eingeräumt und war in einem geregelten Ablauf hineingekommen. Die Aufgaben, die ich nicht schaffte, brachte mir aber manchmal einen Besuch von einem Lehrer ein, aber zu seinem Pech, kam dieser immer, wenn gerade Kaname-senpai in der Nähe war, was eigentlich rund um die Uhr war und schließlich hatte Kaname-senpai durchgesetzt, dass er mir Abends die übrig gebliebenen Aufgaben erklären und zusammen mit mir lösen würde. Als mir das ganze durch den Kopf ging, stand ich im Bad und hatte eine Zahnbürste im Mund. Ich schaute mal wieder in den Spiegel. Meine Haut war blasser geworden, seit den Tagen, wo ich nur nachts unterwegs war. Aber das machte mir nichts aus. So sah man wenigstens meinen Verband nicht. Ich war vor drei Tagen im Krankenhaus gewesen und dieser hatte gesagt, dass ich ihn morgen wohl abnehmen konnte. Allerdings würde das Sprechen noch eine Weile dauern. Ich seufzte innerlich. Wann könnte ich wohl endlich wieder Worte benutzen? Jetzt wusste ich wenigstens, wie sich Stumme fühlten, wenn alle anderen lachten und laberten. Als totale Außenseiter. Nachdem ich aus dem Bad kam, sah ich auf den Kalender und erstarrte vor Schreck. Morgen Nacht war der Maskenball und ich hatte kein einziges Kostüm dafür. Neeeiiiin!!!! Was sollte ich denn anziehen? Den Ball hatte ich total aus meinem Bewusstsein gestrichen. Und nun kam dieser mit voller Wucht wieder. In die Stadt kam ich auch nicht mehr. Ich hatte auch nur Pech. Heute hatten wir keinen Unterricht, aber Kaname-senpai würde mit mir ein paar Aufgaben durchgehen, die ich nicht verstanden hatte. … »Yuuki?« Wieder riss mich Kaname-senpais Stimme aus den fieberhaften Gedanken, was ich denn bitte schön auf dem Ball anziehen konnte. Ich zuckte leicht zusammen und blickte zu ihm hoch. Er sah etwas frustriert aus. »Weißt du, was ich gerade gesagt habe?« Auch wenn ich gerne nicken würde, ich hatte keinen blassen Schimmer, was er gesagt hatte. Etwas beschämt schüttelte ich den Kopf. Er seufzte leicht und legte die Mappe, die er in der Hand hatte auf den Tisch. Eine halb fertige Aufgabe, die zum größten Teil von Kaname-senpai korrigiert werden musste. Mehr hatte ich nicht geschafft. »Ich glaube, heute hat es keinen Sinn, dir was zu erklären. Du hörst ja wieso nicht zu.« Ich nickte und blickte leicht entschuldigend ihn an. »Was schwirrt dir denn durch den Kopf?« Als ich Kaname-senpai den Zettel mit dem Wort gab, schaute er etwas erstaunt. »Du machst dir wegen den Maskenball Sorgen?« Ich nickte. »Wieso? Du musst doch nicht aufpassen.« Ja, das wusste ich. Zero-kun würde auch nicht aufpassen. Der Rektor würde das diesmal alleine machen. »…« Kaname-senpai schwieg eine Weile und ich räumte etwas sauer die Aufgaben wieder zusammen. »Es wird schon gut gehen.« Ich nickte. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich kein kleid hatte, keine Maske, oder irgendetwas anderes, was ich anziehen konnte. Das würde wieder zu peinlich werden. Schließlich aber knurrte mein Magen. Ich wurde leicht rot. Seit heute Nach hatte ich nichts gegessen. Und jetzt war es kurz vor dem Morgen. Das erste Licht des Tages drang schon durch das Fenster. »Geh ruhig.« Ich nickte leicht und sprang auf. Seit ein paar Tagen vergaß ich manchmal mit etwas zu essen zu holen und so sprintete ich manchmal in die Küche, wo immer ein dampfender Berg voller Leckereien stand, damit ich nicht verhungere. Noch etwas, was mir am Anfang ziemlich komisch vorkam. Besonders, da die Köchin immer lächelte und meinte, sie hätte es kommen sehen. Aber ich sagte dazu nichts, sondern machte mich dann stillschweigend über die Sachen her, bis ich satt war. Dann setzte ich mich meistens mit einer Tasse ihres Tees auf einen Stuhl und sie erzählte ein paar Geschichten, die mich immer zum lächeln brachten. Heute war es genauso. »…jedenfalls ist Aido-sama dann schließlich in die Küche gestürmt und hat vor sich hin gejammert, dass alle seine Schätze weg waren und hat sich einmal durch meine Vorrate gegessen, bis Kaname-sama kam und ihn am Kragen gepackt hat. Aido-sama hat dann ziemlich kleinlaut ausgesehen und beide sind verschwunden.« Ich nickte leicht und trank den letzten Schluck aus der Tasse. Ich neigte kurz den Kopf und lief dann aus der Küche hinaus in die Lobby und weiter die Treppe hoch. Auf halbem Wege kam mir Ruka-senpai entgegen. Ihr Blick verriet tausend Wörter. Ich wusste nicht, warum sie mich nicht mochte, aber ich blieb meistens auf Abstand. So auch diesmal, ich verbeugte mich nur schnell und lief dann an ihr vorbei, den Blick gesenkt und spurtete in meinem Flur. Vor Kaname-senpais Tür blieb ich stehen und diese leise aufmachte. Kaname-senpai saß vor seinem Schreibtisch und blickte auf, als ich hineinschlüpfte und die Tür hinter mir ins Schloss fiel. »Fertig?« Ich nickte und ging schließlich zu meiner Tür, die in mein kleines Reich führte. »Gute Nacht, Yuuki…« Ich drehte mich um und lächelte, dann ging ich in mein Zimmer. Ohne groß nachzudenken machte ich mich Bettfertig und legte mich in die Kissen. Ich wusste nicht, wie ich morgen den Ball überstehen würde, aber es würde schon hoffentlich klappen. Am nächsten Morgen schlug ich die Augen auf, bevor mein Wecker klingelte. Ich hatte in der Nacht einen total merkwürdigen Traum gehabt. Kaname-senpai stände mit einer weißen Schachtel mit roten Bändern vor meinem Bett und hätte mir einen Kuss auf die Stirn gegeben, so wie er es früher immer gemacht hatte und hatte dann die Schachtel auf den Rand des Bettes gelegt. Ich schüttelte leicht den Kopf und richtete mich auf. Mein Blick fiel auf eine weiße Schachtel mit roten Bändern am Rand meines Bettes, halb verdeckt von der zurückgeschlagenen Decke. Ich stutzte. War das am Ende doch kein Traum gewesen? Noch einmal schüttelte ich den Kopf um wach zu werden, dann aber siegte meine Neugier und ich nahm die Schachtel in die Hand. Schnell zog ich das rote Band weg und öffnete die Schachtel um den Inhalt zu sehen. Mir klappte der Mund auf. In der Schachtel lag eine weiße Maske, mit silbernen Verzierungen und darunter ein kleiner Zettel. Ich las kurz den Zettel und lächelte. Kaname-senpai… Ich legte die Maske und den Zettel zur Seite um den weißen Stoff herauszuholen. Weiß fließender Stoff mit silbernen Stickereien, die sich wie Ranken über das ganze Kleid erstreckten. Unter dem Kleid in der Schachtel waren auch noch weiße Schuhe. Kaname-senpai hatte mir es einfach geschenkt. Ich wurde leicht rot und blickte zu Kaname-senpais Tür. Er kümmerte sich einfach immer um mich. Seit meiner Kindheit. Er war mein Anfang. Ihn habe ich als erstes kennen gelernt. Als erstes mit ihm gelacht. Ich liebte ihn einfach. Doch wahrscheinlich würde ich ihm das nie sagen. Er war einfach anders. Selbst in der Night-Class ragte er über die anderen hinweg. Weil er ein Reinblüter war. Deswegen mochte ihn Zero-kun nicht und die anderen Vampire gehorchten ihm bedingungslos. Das er sich mit mir abgab, war für ihn wohl nur ein Zeitvertreib. Ich seufzte innerlich, mal wieder und nahm dann aber die Sachen mit ins Bad. Schnell zog ich das Kleid über. Jetzt konnte ich das auch besser beschreiben. Es war schneeweiß, mit eben diesen silbernen Ranken auf dem Stoff. Schulterfrei und das bestand aus einer Coursage, die hinten zugeschnürt wurde. Der Stoff unten war weit und wallte bei jeden meiner Schritte um meine Füße. Ich lächelte, es war wunderschön. Die Maske hatte eine weiße Schnurr, damit sie mir nicht von der Nase fiel. Allerdings… mein Verband störte das Bild. Moment!!! Ich durfte ihn doch abnehmen. Freudig löste ich den Verband und sah etwas erschrocken auf meinen Hals. Dort, wo der Vampir mich getroffen hatte, waren vier große Narben, die rötlich waren… Sah das schlimm aus. Ich schluckte leicht und überlegte. Wie konnte ich die verdecken? Genau, ich lief in dem Kleid zu meinen Kleiderschrank und wühlte kurz darin. Ich fand ein weißes Band und grinste leicht. Das war genau das richtige. Ich lief wieder zurück in das Bad und band mir das Band um den Hals. Eine kleine Schleife, damit es nicht abfiel und fertig. Ich lächelte. Es verbarg meine Narben sehr gut. Aber meine Haare passten irgendwie nicht dazu… so offen… nicht sehr geschmackvoll. Ich seufzte. Wie sollte das denn aussehen. Es klopfte und ich erschrak. »Yuukiiii-chaaan!!!« Der Rektor kam rein und machte mal wieder seinen kleinen Freudentanz. »Du siehst so toll aus Yuuki! Wahrlich schön.« Ich deutete auf meine Haare. »Du willst etwas damit machen? Kein Problem!« Auf einmal stand Rektor Kurosu mit anderem Outfit da und grinste. Ich sah ihn nur perplex an. »Lass mich nur machen, Yuuki-chan!« AAAAAAAAAAAAAAHHHH!!!!! Ich ging in Deckung. Ein paar Minuten später stand ich etwas durcheinander vor dem Spiegel. Aber schlussendlich war ich mit dem Ergebnis richtig zufrieden. Rektor Kurosu hatte meine Haare kunstvoll hochgesteckt und ein paar Strähnen vorne raus gelassen, damit es nicht so streng wirkte. In den Zopf waren weiße Perlen eingebunden und der Zopf wurde mit einer silbernen Nadel zusammen gehalten. An dessen Ende baumelten zwei weiße Federn. Dann hatte mich mein Adoptivvater auch noch etwas geschminkt. Ich fand es sehr komisch, sagte aber nichts. Stattdessen lächelte ich ihn an und er ging mit lautem Trallala wieder aus dem Bad und ich hörte die Tür aufgehen. »Kaname-kun! Was? Ja. Yuuki-chan?! Kommst du?« Ohje. Ich schluckte leicht und ging schließlich mit einem pochenden Herzen aus dem Bad. Kaname-senpais Augen ruhten auf mir. Er lächelte leicht und ich lächelte schwach zurück. Dann schauten seine Augen an mir herunter und wieder herauf. »Du siehst toll aus, Yuuki…« Er aber auch. Er sah immer gut aus und das war nichts gegen das, was er jetzt anhatte. Ein weißes Hemd mit goldenen Rändern, die sich den Ranken ähnelten, die ich am Kleid hatte und eine schwarze Hose. Ich hatte ihn noch nie so gesehen, es sah aber einfach umwerfend aus. Übern dem Hemd hatte er eine Smokingjacke an, in deren Brusttasche eine weiße Rose war. Er sah soo gut aus!! Bestimmt sah ich neben ihn aus wie eine Ente. Ich ging auf ihn zu- der Rektor war weitergegangen und wir waren allein- und blieb vor ihm stehen. Er bot mir seinen Arm an und fragte freundlich. »Wirst du mit mir gehen?« Oh…!!!? Das würde den anderen gar nicht gefallen und ich konnte schon Ruka-senpais Blick auf mir spüren, nickte aber und schlang einen Arm um Kaname-senpais. Er würde wenn wieso mich bekommen und wenn, da konnte ich ja auch annehmen!!! Ich war glücklich. Wir gingen aus dem Zimmer und liefen nebeneinander die Treppe hinunter zur Lobby, wo die anderen auch waren. Noch niemand hatte seine Maske auf. Das schöne war ja auch, dass nur die Frauen Masken trugen. Die Jungs sollten keine. Was der Rektor sich dabei wieder gedacht hatte, konnte selbst ich nicht ahnen. Jedenfalls schauten alle zu uns hoch. Ich erkannte wieder die Gesichter derjenigen, die ich auch schon früher kannte, doch es waren viel mehr da. Und alle sahen so toll aus. Die Jungs in verschiedenen Smokings, die weibliche Hälfte in festlichen Kleidern. Ruka-senpai hatte wie ich die Haare hochgesteckt, aber nichts hinein geflochten, dafür ein rotes langes Kleid und ihre roten Lippen waren zu einem dünnen Strich geworden, als sie mich ansah, lächelte dann aber wieder normal. Rima-senpai stand neben Shiki-senpai. Jedenfalls hatte sie ein schwarzes Oberteil an, das in einem sehr knappen Rock endete und dann einen weiteren weißen Rock, der bis zum Boden ging. Oben war ihr Oberteil ähnlich geschnitten wie meines, nur das dann schließlich wieder etwas weißes sich eng hochzog bis zum Hals. Wie immer hatte sie zwei schwarze Bänder in den Zöpfen, die sie immer trug. Aber niemand war so komplett in weiß wie ich. Ich würde wohl richtig herausstechen… »Gehen wir…« Kaname-senpai hatte zu allen gesprochen. Und wieso mussten wir vorangehen? War das mal wieder peinlich. Ich spürte die Blicke der anderen im Rücken, als wir zur Turnhalle gingen, die wir in einen kleinen Ballraum ungestaltet hatten. Dort hatte ich das letzte Mal auch mit Kaname-senpai getanzt und danach wäre ich fast ein Vampir geworden, wegen Shizuka Hio. Doch sie war jetzt tot und das schon ein halbes Jahr her. Es gab keine Bedrohung, die diesen Abend verderben würde. Als wir in die Halle traten, ging ein allgemeines Raunen durch die Day-Class. Sie war schon versammelt und schauten jetzt etwas erstaunt zu mir. Ich würde auch so schauen, wenn jemand anderes an meiner Stelle wäre. Aber jetzt war ich es ja!!! War das peinlich. Peinlich, peinlich, peinlich!!!! Ich sah die Blicke der Day-Schülerinnen, die selbst Kaname-senpai anhimmelten. Ihre Blicke waren mörderisch. Wenn man von Blicken tot umfallen würde, dann wäre ich bestimmt schon tausend Tode gestorben. Die Musik war schon an, aber kaum jemand tanzte. Alle hatten auf die Night-Class gewartet. //Dann mal los…// Wie die anderen Mädchen zog ich meine Maske vor das Gesicht und setzte ein Lächeln auf. Ich sah Yori-chan in einem blauen süßen Kleid. Sie winkte mir zu. Ich winkte verlegen zurück. Bald waren wir nicht mehr im Mittelpunkt. Die Day-Schülerinnen hatten ihre Starre überwunden und versuchten jetzt ihren Liebling zum tanzen zu bewegen. »Sollen wir?« Ich sah hoch zu Kaname-senpai. Er deutete mit einer Hand in die Mitte zur Tanzfläche. Warum nicht. Ich nickte und er führte mich dorthin. Wir waren die ersten. Ich sah mich etwas beklommen um. Die meisten schauten zu uns. Dann ergriff Kaname-senpai meine rechte hand und legte seine linke auf meinen Rücken. Ich musste mit meiner linken seine rechte ergreifen und die rechte auf seine Schulter. Schnell machte ich das auch, dann fingen wir an im Takt zu tanzen. Ich schaute mich wieder kurz um. Andere hatten sich auch eingefunden und tanzten fröhlich miteinander. Ich sah Ichijo-senpai und Aido-senpai mit ein paar Mädchen in einem Kreid tanzen. Hoffentlich würde Aido-senpai sich benehmen. Dann wirbelten an uns Rima-senpai und Shiki-senpai vorbei. Ich hatte die beiden noch nie ohne einander gesehen. Kain-senpai tanzte mit Rima-senpai. Sie blickte mich nicht noch einmal an. Das war gut. Oben auf dem Geländer sah ich den Rektor, wie er erleichtert und verträumt auf die anderen hinabschaute. Schließlich erblickte ich auch Yori-chan, die wahrhaftig mit einem Jungen aus der Night-Class tanzte. Sie lächelte höflich und tanzte mit ihm. Sie interessierte sich für keinen aus der Night-Class. Nach und nach wurde die Tanzfläche immer voller, während ich mit Kaname-senpai mitten drin tanzte. Dann beugte sich Kaname-senpai zu mir herunter. »Yuuki, vergiss doch einfach mal die anderen…« Ich konnte in seiner Stimme etwas hören, was ich nicht einordnen konnte, aber ich blickte ihn wieder an und konzentrierte mich auf uns. Alles war vergessen. Yori-chan, die anderen. Die Sorge, dass etwas falsch gehen könnte. Es gab nur noch Kaname-senpai und mich. Mich und Kaname-senpai. Ein schönes Gefühl. Es sollte ewig halten. Ich wollte hier einfach bleiben und nie wieder weg. Wir tanzten einfach durch die Menge, ohne dass uns jemand in die Quere kam. Kaname-senpai führte uns immer wieder im Kreis herum und blickte die ganze Zeit zu mir, während ich zu ihm schaute. Ich liebte ihn einfach. Mir war warm, aber nicht vom tanzen. Nein, sein intensiver Blick lies es mir im Innern warm werden. //Nie wieder will ich aufhören! Ich liebe ihn!// Ich lächelte fröhlich und er lächelte zurück. Meinetwegen konnte passieren was will, ich würde nicht aufhören mit Kaname-senpai zu tanzen. Nein, wir konnten immer so bleiben. Aber schließlich war das Lied zu Ende und alle Paare lösten sich wohl oder übel um einander zu beklatschen. Als wäre der Zauber vorbei, befand ich mich wieder in der Wirklichkeit. Ich klatschte mit, wenn auch ich total enttäuscht innerlich bin. Die Zeit konnte man leider nicht anhalten. Dann begann ein neues Lied. Ein etwas Schnelleres und ein anderer Tanz. Hierbei wurden die Partner gewechselt und wieder zurück. Die Frauen gingen in die Mitte, berührten sich bei den Händen und gingen in einem kleinen Kreis, während die Männer warteten, dann zu einem neuen Partner hin und mit diesem einen kurzen Tanz, dann wieder in die Mitte. Ehe ich mich versah, hatte ich mit ein paar aus der Day-Class getanzt, dann mit Aido-senpai… war mit Rima-senpai und Ruka-senpai in der Mitte, wieder zurück zu Ichijo-senpai, dann mit zwei aus der Day-Class in der Mitte, zurück zu Shiki-senpai und noch ein paar anderen. Bald wurde das richtig unübersichtlich für mich. Ich machte einfach die Tanzschritte und hoffte, dass es bald endete. Da, die Musik verstummte und ich musste mich vor meinem Partner verbeugen. Einen kleinen Knicks vor Kain-senpai und dann stand ich etwas betreten alleine, während andere einen anderen Tanz anfingen, mit anderer Musik und anderen Schritten. Ich war durstig. Der Stand mit den freien Getränken war nicht sehr weit weg. Ich ging zu ihm hin, als ich mich kurz umgesehen hatte und Kaname-senpai mit einer anderen aus der Day-Class tanzen sah. Ich spürte einen kleinen Eifersuchtsanfall, schüttelte dann aber den Kopf. Was dachte ich denn? Das ich ihn gebucht hätte. Natürlich konnte er auch mit anderen tanzen, ob es mir gefiel oder nicht. Ich lief zu den Getränken und nahm mir einen Orangensaft. Da entdeckte ich Yori-chan und ging zu ihr hin. Sie stand etwas abseits der Tanzfläche und sah den Tanzenden zu. Als ich aber näher kam, lächelte sie mir zu. »Hallo Yuuki-chan.« Ich nickte. »Tolles Fest, oder?« Wieder nickte ich. Ihre hellblaue Maske war ähnlich wie meine geschnitten, aber nicht so verziert wie meine. Ihre Haare hingen auch normal hinab wie immer bei ihr. Dennoch sah sie auch total super aus. »Du siehst super aus, Yuuki-chan.« Ich blickte etwas verwirrt, nickte aber dann lächelnd und deutete auf sie. »Danke.« Sie verstand mich immer sofort. Das ich ihr sagen wollte, du auch, hatte sie sofort übersetzt. Dann schwiegen wir beide und schauten den Tanzpaaren zu, wie sie über die Tanzfläche fegten und lachten. Schließlich hing mein Blick bei Kaname-senpai, der sich gerade galant von seiner Tanzpartnerin verabschiedete und dann in Richtung Balkon davon ging. Ich überlegte etwas, dann winkte ich Yori-chan kurz zu und ging wieder zum Getränkestand. Gut, dass ich eine Sondergenehmigung hatte. Ich ging um den Stand herum, lächelte dem Dienstmädchen kurz zu und nahm ein Glas Wasser. Währendessen hatte das Dienstmädchen schon verstanden und holte aus einer Tasche eine Tablette heraus. Sie wusste über die Vampire Bescheid und gab diesen die Bluttabletten heimlich mit, damit sie nicht über die Day-Class herfielen. Ich machte die Tablette in das Glas und sah zu, wie es sich langsam rot verfärbte, dann nahm ich mein, wieder neu gefülltes Glas mit Orangensaft und ging durch die Menge zum Balkon. Kaname-senpai stand am Geländer und blickte auf das Gelände hinab. Als meine Schuhe auf den Terrassenboden leise klackten, drehte er sich um und lächelte. Ich reichte ihm das Glas. »Danke…« Ich nickte und blieb neben ihn stehen. Die Musik wurde hier zum Hintergrund abgedämpft, sodass man sich normal unterhalten konnte. Wir waren als einziges auf dieser Terrasse. Draußen war es etwas kühler als drinnen, dennoch immer noch warm genug, dass ich nicht fror. »Eine sternklare Nacht.« Ich schaute zu Kaname-senpai und folgte dann seinem Blick nach oben in den Himmel. Tatsächlich. Keine einzige Wolke war am Himmel und die Sterne funkelten. Und… es war Vollmond. Das Licht des Mondes war hell genug, dass man etwas erkennen konnte. Ich lächelte, als ich wieder auf das Gelände blickte und den See sah, der silbern zu glitzern schien, da sich das Mondlicht darin wieder spiegelte. Ich wusste nicht, wie lange ich so neben Kaname-senpai stand. Wir waren still. Eine solch friedliche Ruhe hatte ich selten gespürt. Neben ihn fühlte ich mich geborgen und sicher. »Wir sollten wieder reingehen.« Kaname-senpai hatte sein Glas leer getrunken und strich mir über die Wange. »Yuuki, ich bin froh, dass du das Kleid angezogen hast.« Ich lächelte. Das war für mich selbstverständlich gewesen. Wenn er es mir schenkte. Er legte eine Hand in meinen Rücken und führte mich wieder hinein. Die Musik war wieder lauter und endete gerade. Dann begann ein neues Stück. »Sollen wir noch einmal?« Ich nickte. Und wie!!! Wie lange wir noch tanzten, wusste ich nicht. Aber es war die schönste Zeit seit langem. Keiner störte uns, nachdem Kaname-senpai die Gläser weggebracht hatte und wir auf die Tanzfläche gingen. Aber schließlich unterbrach die Stimme von dem Rektor die Musik. »Wir haben genug getanzt! Kommt bitte alle mit nach draußen und stellt euch im Winterpark hin, dort kommt das Highlight des Balls.« Ich sah etwas verwirrt aus. Was hatte Rektor Kurosu denn wieder ausgeheckt? Ich ging neben Kaname-senpai hinaus und da wir mit die ersten waren, bekamen wir auch noch eine Bank ab. Gespannt schaute ich zu, wie sich nach und nach alle einfanden. Ein paar Gesprächsfetzen bekam ich auch mit. »Was der Rektor wohl wieder vorhat.« »Keine Ahnung, aber es wird sicher wieder großartig sein…« ».. oder kitschig, wenn man die Kleidung von ihm beachtet!« »Nee, der wird heute doch nicht den Abend mit so etwas verderben!« »Abend? Hast du mal auf die Uhr geschaut, es ist zwei Uhr morgens! Gut, dass wir morgen keine Schule haben, da heute der Ball ist.« »Ja. Sonst würde ich schon längst im Bett liegen.« »Nicht nur du.« Ich grinste leicht. Dann aber hörte man einen entfernten Knall und alle Gespräche verstummten, als über uns am Himmel eine Rakete erschien, zerplatze und einen großen roten Feuerball in die Luft schickte, dessen Funkenregen den ganzen Himmel erhellte. Ein Feuerwerk!!! Ich strahlte und blickte nach oben in den Himmel, wie er abwechselnd oder miteinander einen bunten Funkenregen versprühte. Das war dem Rektor wirklich gelungen. Und mit keinem Wort hatte er etwas gesagt. Auch wenn das Feuerwerk nicht so lange dauerte wie der Ball, es war schön gewesen. Ein richtig toller, nein wundervoller Abend, der sein Ende mit einer einzelnen Rakete fand. Noch in den Tag hinein, träumte ich von den schillernden Farben des Feuerwerks. Und von Kaname-senpai, wie er mit mir durch die Halle tanzte. … (Eigentlich würde ich ja jetzt aufhören, damit das ein tolles Kappi wird, aber ich bin mal nett und schreib weiter, ich platze vor Ideen^^ So bekommt ihr mehr zu lesen!!) Die nächste Nacht war wohl nicht ganz das Erhoffte. Von allen Seiten aus betrachtet war sie einfach nur schrecklich. Warum? Es fing bei mir schon am Morgen an. Als ich aufwachte und mich aufsetzte wurde mir speiübel und in meinen Kopf drehte sich alles. //Uuuh…// Mir ging es richtig schlecht. Am liebsten würde ich die Decke wieder übern Kopf ziehen und weiterschlafen. Aber das Problem war, die Night-Class hatte wieder Unterricht und ich musste da nun auch hin. Deswegen zwang ich mich aus dem Bett und schwankte leicht. Aber ich konnte mich mit Mühe aufrecht halten. Langsam tapste ich weiter in das Bad und blickte in den Spiegel. Blass, leicht gerötete Wangen… Glasige Augen. Ich seufzte leicht. Hoffentlich würde es nicht zu schlimm werden. Ich machte mich fertig, wobei ich länger als sonst brauchte und schnappte mir meine Sachen. Ich klopfte an Kaname-senpais Tür an und setzte eine lächelnde Miene auf, die sich so gar nicht mit meinem Inneren widerspiegelte. Aber ich wollte heute nicht im Bett liegen. Ich hatte schon so oft im Bett gelegen. Ich öffnete die Tür und erstarrte. Blut. Überall Blut. An den Wänden, auf dem Boden. Überall. Ich sah auf meine Hände, auch da klebte Blut. //NEIN!!// Ich spürte einen Blick auf mir und sah wieder auf. Blutrote Augen starrten mich an, ich hörte ein Schreien. N..nein! Es soll aufhören! Ich.. »Yuuki?« Ich blickte etwas erschrocken zu Kaname-senpai. Er stand an der Tür und blickte ebenfalls mich an. Allerdings lag in seinem Blick Sorge, während meiner wohl mit Panik erfüllt war. »Alles in Ordnung?« Ich nickte und lächelte. Dann schaute ich mich kurz im Zimmer um. Nein… Kein Blut an den Wänden. Kein Blick auf mir, der mich erschaudern ließ, nur Kaname-senpai und ich waren im Zimmer. Mein Herz klopfte wie wild. Es war nichts… »Yuuki? Komm, wir müssen gehen.« Wieder nickte ich und lief zu Kaname-senpai. Was ich nicht bemerkte, war Kaname-senpais besorgten Blick, der sich auch weiterhin auf mich richtete. Ich schaute auf den Boden. Den ganzen Weg über. Bis wir im Klassenzimmer waren und ich auf meinem Platz neben Kaname-senpai saß. Erst dann sah ich wieder auf und blickte zur Tafel. Der Unterricht hatte schon angefangen und ich hatte noch nicht einmal meine Bücher auf dem Tisch. Was war los mit mir. Dieser Blick… er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich kannte diese Augen. Wahllos nahm ich das erste Buch aus meiner Tasche und schlug das passende Heft dazu auf und versuchte mich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Wenn zwei Züge von jeweils anderen Punkten startete und der eine, eine Strecke von 50 km in der Stunde führ und der andere 60 km in der Stunde auf einer Strecke, die 580km lang war, wo begegnen sich die Züge? Wie oft ich diese Zeilen las und sie dennoch nicht verstand, wusste ich nicht. Immer wieder las ich sie und kein Wort war in meinem Kopf auch nur ansatzweise nochmals vorhanden. Dann zuckte ich zusammen, als die Tür aufgerissen wurde und eine Frau hineinmarschierte. »Guten Abend. Ich bin eure neue Lehrerin in Biowissenschaften. Mein Name ist Yasire Nagoi, ihr Vampire.« Ich blickte zu ihr hin. Sie war groß, blond und würde unter den Menschen als eine wahre Schönheit gelten, wenn das Gesicht nicht auf der linken Gesichtshälfte von einer Narbe gesäumt wäre, die sich von der Augenbraue bis zum Kinn über die Wange erstreckte. Ihre eiskalten Augen schauten sich um. »Nagoi? Ahh, also ist sie die Vampir-Hunter, die uns untersuchen soll.« »Stimmt. Sie soll unter den Top Vier der gefürchteten stehen.« Mein Blick wurde fragend. Wieso war wieder eine Vampir-Hunter an der Schule. Und wieso wusste ich mal wieder nichts davon. Erzählte mir der Rektor überhaupt noch etwas? »Ich werde euch persönlich begutachten und bei der kleinsten Regelverletzung wird es Konsequenzen geben.« Sie blickte wieder in die Runde und ich verzog leicht das Gesicht. So schlimm war ja noch nicht einmal Zeros Meister gewesen. »Du da! Was dagegen?!« Ich zuckte zusammen, als die Augen sich in mich bohrten. Dann schüttelte ich langsam den Kopf. »Wie heißt du?« Ich schwieg und man sah ihr an, dass dies ihr gegen den Strich ging. Sie blickte mich eisig an. Dann nahm Kaname-senpai das Wort in die Hand. »Yuuki ist zurzeit Gast in unserer Class und ist die Tochter des Rektors. Sensei…« Ihre Augen huschten zu Kaname-senpai. »Ah. Kaname Kuran. Nun gut, ich hoffe ich muss nicht dich vor die Tür schicken.« »Ich werde ihnen keinen Anlass geben.« Neue Lehrerin und man sah schon jetzt, dass sie nicht gut auf die Night-Class zu sprechen war und umgekehrt genauso. Verschwommen blickte ich wieder auf meine Aufgaben, als der Unterricht normal weiterging. Mir war einfach elend zumute. Meine Hände zitterten unter dem Pult leicht. Ich hätte doch im Bett bleiben sollen. Mir war eisig kalt und ich war so erschöpft, dass ich einfach wieder einschlafen könnte. //Ich muss wach bleiben!!!// Ich schüttelte kurz den Kopf und eine Weile ging es wieder, dann aber wurde mein Blick immer verschwommener und ich konnte einfach nicht mehr. Langsam lies ich den kopf auf meine verschränkten Arme auf dem Tisch sinken und schloss die Augen. Einfach nur schlafen… »Yuuki?« Kaname-senpais Hand berührte mich an der Schulter und ich schreckte auf. Wir waren immer noch im Klassenzimmer. Ich hatte nicht gemerkt, wie der Unterricht vorbei war und blickte Kaname-senpai benommen an. Mein Atem ging definitiv zu schnell und mir war eisig kalt. Ich zitterte. Kaname-senpai legte eine Hand auf meine Stirn und seufzte. »Du hast Fieber.« Er stand auf. »Komm, ich bring dich ins Bett.« Ich nickte nur ergeben und stand auf. Allerdings knickten meine Beine unter mir ein, sodass ich gegen Kaname-senpai knallte und er mich gerade noch so festhalten konnte. Er sagte kein Wort, als er mich hochnahm und aus dem Klassenzimmer ging. »Wieso hast du heute Morgen nicht Bescheid gegeben? Du hättest im Bett bleiben sollen.« Er erwartete wohl keine Antwort. Schwach lehnte ich meinen Kopf gegen Kaname-senpais Brust und schloss die Augen. Ich bemerkte, wie wir nach drinnen gingen, als es wärmer wurde und wie er ein paar Türen öffnete. Dann spürte ich das Bett unter mir und öffnete wieder die Augen. Kaname-senpai war verschwunden, ich hörte im Bad das Wasser laufen. Langsam drehte ich meinen Kopf, der sich anfühlte wie Blei in die Richtung und sah Kaname-senpai mit einer Schüssel und einem Tuch wieder zu mir kommen. Er zog die Bettdecke über mir und legte mir das nasse Tuch auf die Stirn. »Schlaf Yuuki…« Er legte mir eine Hand über die Augen und zwang mich so, diese zu schließen. Allerdings wehrte ich mich auch nicht dagegen. Als er seine Hand wegzog, ließ ich die Augen geschlossen und spürte, wie er mir über die Haare fuhr. »Du bist unvorsichtig wie immer. Jage mich doch nicht immer solche Schrecken ein.« Hatte Kaname-senpai gesprochen? Ich wusste es nicht, denn als ich die Augen wieder öffnete, war es dunkel in meinem Zimmer und ich alleine. Ich fühlte mich hundeelend. Und ich hatte schrecklichen Durst. Ich drehte den Kopf in Richtung Nachtschränkchen, in der Hoffnung, noch etwas Wasser da zu finden. Tatsächlich. Neben der Schüssel mit Wasser stand ein Glas mit Wasser. Schnell richtete ich mich auf, was ich sofort bereute. Mir wurde schlagartig schwummrig. Ich atmete ein paar Mal tief durch und langte dann nach dem Glas. Meine Kehle war wie ausgetrocknet. Hastig spülte ich das Wasser hinunter und lächelte zufrieden. Schließlich blickte ich auf meinen Wecker. Sechs Uhr…. Morgens oder mittags? Durch die Gardinen drang ja auch kein Licht. Ob ich wohl aufstehen konnte? Ich schlug die Bettdecke zurück und wollte aufstehen, als mich zwei Hände wieder zurück in die Kissen drückten. »Kommt nicht infrage, dass du aufstehst. Du hast immer noch Fieber.« Mein herz fing an wild zu klopfen. //Kaname-senpai!!// In der Dunkelheit hatte ich nichts gesehen, das Licht, dass ich beim Wasser gesehen hatte, stammte von der Badezimmertür, die leicht offen war. Aber den Rest verhüllte die Dunkelheit. So hatte ich auch nicht Kaname-senpai gesehen. Die Hände waren von meinen Schultern weg und es raschelte, als er die Decke wieder über mich zog. Ich zog sie mir weiter bis zur Nasenspitze hoch. »Ich kann doch nicht ewig auf dich aufpassen… aber muss ich wohl, wenn ich jede Minute damit rechnen muss, dass du aufstehst.« Die Stimme kam von links. Ich drehte meinen Kopf dorthin, wo ich Kaname-senpai vermutete. Eine Hand fuhr mir über die Wange und unter seiner Berührung wurde mir ganz warm und kalt gleichzeitig. Die Hand, seine Hand fuhr weiter runter, bis zu meinen Hals und blieb dort liegen. Ich erschauderte leicht bei der Berührung. »Schh…« Es war nur ein leiser Ton, welcher aber mein Herz noch höher schlagen lies. »Schlaf weiter Yuuki…« Die Hand fuhr wieder nach oben und legte sich auf meine Stirn. »Schlaf Yuuki…« Widerwillig lies ich die Augen zufallen und wurde schlagartig müde. Die angenehme Dunkelheit umfing mich, ohne dass ich mich dagegen wehren konnte. Kaname-senpai murmelte noch etwas, aber ich verstand es nicht mehr. Gehorsam versank ich wieder in einen Schlaf. Schnee fiel in meinem Traum. Weißer Schnee. Ich erinnerte mich an den Winter, wo es so viel Schnee gab. Ich war gerade dreizehn. Das war, bevor die Academy geöffnet hatte. Die Night-Class war noch im alten Wohnungstrakt, der jetzt leer steht. Ich ging durch den Schnee und folgte einem mir bekannten Weg. Ins Haus des Rektors. Draußen war es kalt. Meine Hände waren erfroren, da ich sie nicht in die Jacke steckte, sondern versuchte, auf meinem Weg den Schnee einzufangen. Ich kam gerade von der Schule. Zero war weg, er hatte heute wohl geschwänzt. Das passierte manchmal. Ich wollte nicht wissen, wieso. Denn als ich einmal gefragt hatte, hatte er mich komisch angesehen. Meine Nase war rot von dem eiskalten Wind, der um sich peitschte und mit Schneeflocken ins Gesicht trieb. Ich kicherte leicht. Schnee war einfach eine wundervolle Sache. Dann war ich im Windschatten des Hauses angelangt und öffnete die Tür. »Zero! Rektor! Ich bin wieder daaa!« Es gab keine Antwort. Etwas fragend blickte ich in die Räume. Nirgendwo war einer zu finden. Schließlich war ich vor der letzten Tür angekommen. Ein Poltern war dahinter zu hören. »Zero? Rektor Kurosu?« Keine Antwort. Zaghaft öffnete ich die Tür. Alles voller Blut!!! An den Wänden hinterließ es Spuren. Die Möbel waren umgeschmissen, der Spiegel zu Bruch gegangen. An einer Wand prägte sich eine tiefe Kratzspur entlang. Überall war Blut. Selbst an der Decke. Mitten im Raum zwei Personen. Voller Blut. Die leeren Augen starrten zu mir hin. Den einen klebte die Brille auf der Nase. Sie war zersplittert. Ich zitterte. Nicht vor Kälte. Am Fenster bewegte sich etwas. Eine Gestalt wurde sichtbar. Blutrote Augen schauten mich an. Das braune Haar war blutverschmiert. Die Reißzähne ragten aus dem Mund. Die Kleidung war blutverschmiert. Das Gesicht gespenstisch blass. »Yuuki…« Ich zuckte bei dem Klang zusammen. Diese vertraute Stimme. Er kam auf mich zu. Ich bewegte mich nicht von der Stelle. Schließlich kniete er sich vor mir hin und umarmte mich. Ich spürte die so vertraute Wärme. Leise flüsterte er mir etwas ins Ohr. »Du gehörst nur mir. Ich werde dich immer beschützen…« »NEEIIIIN!!!!« »Yuuki, wach auf. Yuuki!« Ich keuchte und öffnete panisch die Augen. Sein Gesicht blickte besorgt auf mich hinab. Der Traum war noch so real, dass ich Angst vor ihm bekam. Seine Miene wurde bekümmert. »Yuuki, es war ein Alptraum…« Ich zitterte am ganzen Leibe, mir klapperten die Zähne. Ich konnte mich nicht beruhigen. Dann lag ich in den Armen von ihm. Eine Hand strich mir wieder durch das Haar. »Es ist alles in Ordnung Yuuki. Alles ist gut…« Langsam beruhigte sich das zittern. Mein Herzschlag bekam wieder seine normale Geschwindigkeit. »Alles wieder in Ordnung?« Kaname-senpai lehnte sich etwas von mir weg und schaute mir in die Augen. Ich brachte ein Nicken zustande, allerdings hatte ich immer noch panische Angst. Was, wenn das kein Traum war? Wenn das wirklich passiert war und Kaname-senpai mich gerade hierhin gebracht hatte!!! Ich konnte nicht aufhören daran zu denken. Ich fing wieder an zu zittern. Auf einmal wurde ich nach unten gedrückt und schaute erschrocken in das Gesicht von Kaname-senpai. Er war über mir und beugte sich zu mir hinab. Ich spürte seinen Körper auf dem meinen. Die Arme hatte er an beiden Seiten neben mir. Sein Kopf lag etwas unterhalb meiner Kehle. Ich spürte, wie er atmete. »Yuuki… alles ist gut. Du brauchst keine Angst zu haben. Niemand tut dir etwas.<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)